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Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2009<br />
Kommunales<br />
<strong>Leasing</strong><br />
Menschen Gerald Steger, café & co<br />
Recht Schwellenwerteverordnung 2009<br />
Ökoprojekte Zukunftsmarkt Elektromobilität
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
inhalt<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2009<br />
Kommunales<br />
<strong>Leasing</strong><br />
Menschen Gerald Steger, café & co<br />
Recht Schwellenwerteverordnung 2009<br />
Ökoprojekte Zukunftsmarkt Elektromobilität<br />
editorial ANDREA WEBER 3<br />
Cafétier aus Passion<br />
Gerald Steger hat café+co<br />
zum Marktführer in Bereich<br />
Automaten-Catering in Zentraleuropa<br />
gemacht.<br />
Seite 4<br />
Steuerstundung<br />
Parallel mit dem Konjunkturbelebungsgesetz<br />
erfolgte<br />
die Einführung einer neuen<br />
vorzeitigen Absetzung für<br />
Abnutzung (AfA).<br />
Seite 6<br />
Lifestyle<br />
Durch Querdenken zu Lösungen.<br />
Kreativität bestimmt den<br />
Unternehmenserfolg und ist<br />
der Motor für Innovationen.<br />
Ab Seite 32<br />
menschen<br />
Mag. Gerald Steger 4<br />
steuer<br />
Die vorzeitige AfA kann den Steuervorteil<br />
von <strong>Leasing</strong> nicht immer aufwiegen. 6<br />
recht<br />
Die Schwellenwerteverordnung 2009<br />
soll die Vergabe öffentlicher<br />
Aufträge erleichtern. 8<br />
kommentar<br />
GF MAG. MICHAEL OHNER:<br />
Zufriedenstellendes Halbjahr. 11<br />
coverstory<br />
Ressourcen effizient nutzen:<br />
Kommunalleasing bietet viele Vorteile. 12<br />
meinung<br />
GF MAG. PETER ENGERT:<br />
Elektromobilität ist die Zukunft. 19<br />
reportage<br />
Flottenmanagement à la carte. 20<br />
Neue Landesleasinggesellschaft. 21<br />
Mit Kooperation zum Erfolg. 22<br />
2 Leas•mich
editorial<br />
Kommunales <strong>Leasing</strong><br />
Knappe Mittel erfordern intelligente<br />
Maßnahmen. <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> hat auf den Bedarf der<br />
Kommunen schon frühzeitig<br />
reagiert. Denn gerade in Krisenzeiten<br />
fungieren Gemeinden<br />
als Motor von regionaler Wertschöpfung<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
Seite 12<br />
immobilien<br />
Karlsbad: Kuren in Bestlage. 24<br />
Wagenkästen für Ungarn aus Szolnok. 24<br />
Schulprojekt im Südburgenland. 25<br />
Spatenstichfeier bei Kwizda-Pharma. 25<br />
Signa feiert und baut. 26<br />
Wohnen in der ehemaligen Reichsbank. 26<br />
Q-West „bildet und belebt“. 27<br />
ökoprojekte<br />
Elektromobilität für alle. 28<br />
Flott unterwegs mit der VLOTTE. 29<br />
kundenporträt<br />
Armaturenhersteller Herz. 30<br />
Großflächendruck by Trevision. 31<br />
lifestyle<br />
Durch Querdenken zu Lösungen. 32<br />
facts & figures 34<br />
IMPRESSUM Medieninhaber: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>., Hollandstr.11–13, 1020 Wien,<br />
Tel. 01 71601-8440, Fax: DW 8448, Internet-Adresse: http://www.raiffeisen-leasing.at,<br />
E-Mail-Adresse: leasing@rl.co.at Herausgeber: Prok. Andrea Weber<br />
Koordination: Ulrike Capelare Produzent: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,<br />
FN 183971 HG, Taborstr. 1–3, 1020 Wien Geschäftsführung: Dkfm. Helmut Hanusch<br />
Objektleitung: Klaus Edelhofer Redaktionsbüro: Vojtisek KEG, E-Mail-Adresse:<br />
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Fotos: Wo nicht anders angegeben: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Buenos Dias, Fotolia<br />
Herstellung: Sibylle Bauer Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn<br />
Vertrieb: Mediaprint-Zeitschriftenvertriebsgesellschaft, 1235 Wien<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> übernimmt keine Haftung oder Garantie für die<br />
Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.<br />
Aus Gründen der Lesefreundlichkeit sind alle Formulierungen durchgängig geschlechtsneutral<br />
zu verstehen und richten sich daher gleichermaßen an Frauen und Männer.<br />
Neue Wege<br />
beschreiten<br />
Das ambitionierte Konjunkturpaket der Regierung hat sich in den Kommunen<br />
zu einem echten Turbo für die regionale Wirtschaft entwickelt.<br />
Dass gleichzeitig die Vergabe öffentlicher Aufträge erleichtert wurde, indem<br />
die Schwellenwerte erhöht und die Ausschreibungskriterien zumindest<br />
vorübergehend gelockert wurden, kam noch als Hilfestellung für Unternehmen<br />
– vornehmlich aus dem Bau- und Dienstleistungsbereich –<br />
dazu (mehr zur Schwellenwerteverordnung 2009 ab Seite 8). Wir sind in<br />
der aktuellen Ausgabe diesem Thema nachgegangen. In unserer Coverstory<br />
wurden unter anderem drei politische Verantwortungsträger<br />
über ihre Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur gefragt. Ihr Rezept:<br />
Investitionsanreize schaffen und dabei kommunale Ausgliederungsmodelle<br />
als Alternative zu herkömmlichen Finanzierungsmodellen einsetzen.<br />
<strong>Leasing</strong> spielt dabei eine bedeutende Rolle, schon deshalb, weil<br />
viele Varianten dabei Dienstleistungen und Garantien beinhalten, die es<br />
den Kommunen möglich macht, ihre künftigen Ausgaben detailliert zu<br />
planen. Lesen Sie ab Seite 12, wie Städte, Länder und Gemeinden ihre<br />
Ressourcen mit unterschiedlichen Finanzierungsmodellen effizient nutzen.<br />
Neue Wege zu beschreiten ist auch beim Thema Verkehr unumgänglich.<br />
Steigende Umweltbelastung, Knappheit fossiler Ressourcen und<br />
langfristig steigende Treibstoffpreise scheinen der Mobilität Grenzen zu<br />
setzen. Einen Ausweg könnten Elektrofahrzeuge bieten. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> hat sich – gemeinsam mit Partnern – sehr eingehend mit diesem<br />
Zukunftsmarkt befasst und ein entsprechendes Angebot entwickelt. In der<br />
Rubrik Ökologieprojekte stellen wir zwei Beispiele vor, wie die individuelle<br />
Mobilität der Zukunft aussehen wird (Seite 28).<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen<br />
Ihre Andrea Weber<br />
ANDREA WEBER<br />
Leiterin Marketing und PR<br />
in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
PS: Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> gehört seit heuer einer im wahrsten Sinne des<br />
Wortes herausragenden Wirtschaftsgruppe an: Unternehmen, die die<br />
Identität einer Stadt, einer Region, eines Bundeslandes oder Landes<br />
besonders leben, die sich den Parametern Transparenz, Fairness und<br />
Gemeinschaftsgeist verpflichtet haben, um gemeinsam für die Bürger<br />
dieses Landes wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, werden als Leitbetriebe<br />
bezeichnet. Wir werden uns als Leitbetrieb Austria wie schon<br />
bisher bemühen, den hohen Ansprüchen, die mit dieser Auszeichnung<br />
verbunden sind, voll zu entsprechen.<br />
NUMMER 3|OKTOBER 2009 3
menschen<br />
Cafétier aus Passion<br />
Kaffee ist sein Geschäft und seine Leidenschaft.<br />
Gerald Steger hat café+co zum Marktführer im Bereich<br />
Automaten-Catering in Zentraleuropa aufgebaut. Pro Jahr<br />
sorgt die café+co-Gruppe mit einer halben Milliarde<br />
Kaffeeportionen für Genuss und Leistungssteigerung.<br />
„Möchten Sie eine Tasse Kaffee?“<br />
Diese Einstiegsfrage ist nichts Außergewöhnliches.<br />
Aber dabei bleibt es bei<br />
café+co nicht. Geschäftsführer Ing. Mag.<br />
Gerald Steger betritt schwungvoll den<br />
Empfangsbereich und lädt sofort zur<br />
Kaffeeverkostung. Während der Zubereitung<br />
schwärmt er von der schwarzen<br />
Bohne. „Kaffee ist ein sehr vielseitiges<br />
Produkt, das alle Sinne anspricht: Man<br />
schmeckt ihn, kann die Bohnen greifen,<br />
den Kaffee riechen, die Kaffeepflanze ansehen<br />
und die Zubereitung hören. Und<br />
man kann sich auch über ihn ärgern,<br />
zum Beispiel wenn man keinen bekommt!“<br />
schmunzelt Steger. Der Kaffeeautomat<br />
hat mittlerweile seine Aufgabe<br />
vollendet, der verkostete Espresso mit<br />
dem Kaffeearoma Cappuccino Haselnuss<br />
erfreut den Gaumen. Gerald Steger<br />
lässt seinem Gegenüber Zeit, möchte<br />
dessen Meinung erfahren. Erst danach<br />
lädt er zum Gespräch in sein Büro. „Kaffee<br />
begleitet mich durch den ganzen Tag.<br />
Ich mag das Produkt sehr gerne, am<br />
meisten mundet mir die Sorte „Jamaica<br />
Blue Mountain“. Dieser schmeckt mild,<br />
hat aber eine einzigartige Fülle“, startet er<br />
das Interview. Fünf Portionen Kaffee trinkt<br />
er am Tag, schwarz, ohne Milch. „Kaffee<br />
hat seinen Ruf auch im Gesundheitssegment<br />
verbessert. Heute ist bewiesen,<br />
dass er große Mengen an Antioxidantien<br />
enthält, die einen Schutz vor chronischen<br />
Erkrankungen bieten. Er erhöht die mentale<br />
und physische Leistungsfähigkeit“,<br />
stellt der Kaffeeprofi dem belebenden<br />
Koffeingetränk ein hervorragendes Zeugnis<br />
aus. Steger hat einen naheliegenden<br />
Grund für dessen unverfälschten<br />
Genuss: „Ich beschäftige mich sehr mit<br />
Kaffeeverkostung, daher bin ich gewohnt,<br />
ihn schwarz zu trinken.“ Vor Jahren<br />
hat er an der deutschen Kaffeeverkostungs-Staatsmeisterschaft<br />
teilgenommen,<br />
kam ins Finale der letzten vier.<br />
Als ausländischem Teilnehmer war ihm<br />
eine weitere Teilnahme versagt, also rief<br />
er kurzerhand ein österreichisches Pendant<br />
ins Leben. „Zuerst wurde mein<br />
Wunsch mit dem Argument, die Organisation<br />
sei zu aufwendig, abgetan. Über<br />
café+co haben wir diesen Event dann<br />
aber doch auf die Beine gestellt. Das<br />
sind wir unserem Ruf als Kaffee-Nation<br />
schon schuldig“, stellt Steger mit einem<br />
Lächeln fest. 24 Kaffeeportionen werden<br />
bei diesem Bewerb verkostet, acht 3er-<br />
Sets. Zwei Kaffeesorten sind jeweils<br />
ident, der Fremdkaffee (Kaffeesorte/<br />
Erntejahr variieren) muss herausgeschmeckt<br />
werden. Bisher ist diese Veranstaltung<br />
3x über die Bühne gegangen,<br />
mit sensationellem Erfolg. „Die Latte für<br />
das nächste Jahr liegt sehr hoch“, so<br />
Steger, der sich auf die neuerliche Austragung<br />
(3. Mai 2010, Wiener Rathaus)<br />
schon sehr freut. „Diese Staatsmeisterschaft<br />
ist ein Marketingelement für unser<br />
Unternehmen, das steht aber nicht so<br />
im Vordergrund.“ Interessanter sind für<br />
den Kaffeeguru die Teilnehmer, die aus<br />
der Kaffee-, Lebensmittel- und Sensorikbranche<br />
kommen. „Es gibt keinen europäischen<br />
Einheitskaffee, dafür sehr viele<br />
regionale Unterschiede. Diese herauszufinden<br />
und in das Gerätesystem zu<br />
übernehmen, verlangt viel Zeit und Kapital<br />
und eben auch qualifizierte Verkoster“,<br />
so Steger. Mit großem Engagement<br />
hat er es geschafft, café+co innerhalb<br />
von zehn Jahren zu einem der größten<br />
Kaffeeautomaten-Catering-Netze Europas<br />
wachsen zu lassen. Heute sind mehr<br />
als fünf Millionen Kaffeetrinker in 30.000<br />
Betrieben zwischen Moskau und München<br />
zufriedene Kunden, das Unternehmen<br />
ist mit 18 Tochtergesellschaften und<br />
1.100 Mitarbeitern in 12 Ländern tätig.<br />
Für seinen Einsatz wurde Gerald Steger<br />
2006 mit dem Goldenen Ehrenzeichen<br />
für Verdienste um die Republik Österreich<br />
ausgezeichnet.<br />
„Jeder Mensch präferiert einen anderen<br />
Kaffeetyp, ich bevorzuge wie erwähnt<br />
„Jamaica Blue Mountain“. Dieser<br />
wird auf 1.800 m Seehöhe angebaut,<br />
besticht durch seinen nussigen, leicht<br />
schokoladigen Geschmack, seinen milden<br />
und reinen Charakter und seine harmonische<br />
und edle Säure“, schwärmt<br />
der passionierte Bergsteiger. „Wir wollen<br />
jeden Kundenwunsch erfüllen, daher<br />
sind wir Vollsortimenter. Wir führen alle<br />
Markenkaffees und bieten eigene Rohstoffkontrakte.<br />
Abgerundet wird das<br />
Sortiment durch Tee, Kaltgetränke und<br />
Snacks“, beschreibt Steger das café+co-<br />
Unternehmenskonzept. 2009 konnten<br />
Neukunden quer durch die Wirtschaft<br />
akquiriert werden, zuletzt die ASFINAG-<br />
Autobahnraststätten. Viele Unternehmen<br />
sparen dem Betriebswirt zufolge beim<br />
Investitionsbudget, geben kein Geld für<br />
4 Leas•mich
Fotos: café+co<br />
Gerald Steger hilft bei der täglichen Arbeit auf<br />
einer Kaffeeplantage in Brasilien 2008 (oben).<br />
„Jamaica Blue Mountain“ ist die Lieblings-<br />
Kaffeesorte des café+co-Chefs (rechts).<br />
teure Espressoautomaten aus. café+co<br />
hat genau dafür die Lösung: Die Geräte<br />
werden dem Kunden kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt, dieser entscheidet individuell<br />
die Kaffeezusammenstellung sowie<br />
den Preis. „Die eben genannten<br />
Punkte helfen uns, mit einem blauen<br />
Auge durch die momentan harte Zeit zu<br />
kommen“, betont der Vertriebsprofi. Mit<br />
dem 1. Halbjahresergebnis kann Steger<br />
zufrieden sein, der Umsatz stieg um<br />
mehr als 2 % gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />
2008. „In Teilen Osteuropas<br />
wächst die Nachfrage in der<br />
Krise stärker als im Euro-Raum in der<br />
Hochkonjunktur“, kommentiert Steger<br />
die erfreulichen Zahlen. Kaffee weist generell<br />
eine hohe Krisenresistenz auf.<br />
„Gerade am Arbeitsplatz ist Kaffee einer<br />
der wenigen Stimmungsaufheller“, meint<br />
Steger schmunzelnd, „da macht man<br />
keine Abstriche bei der Qualität.“ Besonders<br />
im Kaffeeland Österreich gehören<br />
die schwarzen Bohnen zum täglichen<br />
Ritual. Mit einem Jahresverbrauch<br />
von 8 kg pro Kopf sind die Österreicher<br />
Weltspitze beim Kaffeekonsum. Zum<br />
Vergleich: Weltweit wird 1 kg/Kopf/Jahr<br />
konsumiert. Für das Gesamtjahr erwartet<br />
Steger das Erreichen des Vorjahreserlöses<br />
von EUR 128 Mio. Neue Kooperationen<br />
zur Erweiterung des Sortiments<br />
sollen dabei helfen. „Unser erstes Partnerprodukt,<br />
ein Eiskaffee mit der NÖM,<br />
hat hervorragende Bewertungen erhalten“,<br />
freut sich der Marathonläufer, der<br />
2000 mit seiner Firmenstaffel beim<br />
Wachau-Marathon siegreich war.<br />
Großen Wert legt der 49-Jährige, der<br />
auf einem Kärntner Bergbauernhof aufgewachsen<br />
ist, auf Umweltschutz und<br />
Nachhaltigkeit. Letzteres ist für café+co<br />
ein Managementprinzip, das konsequent<br />
umgesetzt wird. Kernpunkte sind<br />
langfristig ausgerichtete Kunden- und<br />
Lieferantenbeziehungen, ein Personalstand<br />
mit geringer Fluktuation sowie der<br />
schonende Umgang mit natürlichen<br />
Ressourcen. „Je nachhaltiger wir agieren,<br />
umso länger werden wir mit den<br />
Rohstoffen auskommen“, beweist der<br />
Familienvater Weitsicht. „Aus diesem<br />
Grund kooperieren wir mit der Rainforest<br />
Alliance und Fairtrade, die umweltschonende<br />
und sozial verträgliche<br />
Produktionsbedingungen<br />
garantieren“,<br />
erklärt Steger,<br />
letztes Jahr während<br />
eines Brasilienurlaubes<br />
selbst Erntehelfer<br />
auf einer Kaffeeplantage.<br />
„Mit diesen<br />
Zertifikaten können<br />
wir Qualität von der<br />
Pflanze bis zum<br />
Becher garantieren.“<br />
Das café+co-Becherrücknahmesystem,<br />
ausgezeichnet mit<br />
dem Gütezeichen Ökoprofit, ein Benzinsparprogramm,<br />
das den Spritverbrauch<br />
um 3 % pro Jahr senkt, sowie Investitionen<br />
im Bereich Wasserschutz sind weitere<br />
Bausteine aus den Umweltaktivitäten<br />
des Konzerns.<br />
Beim Thema Lieferantenbeziehungen<br />
kommt Steger auch auf die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>, wo café+co seit drei Jahren<br />
Fuhrparkkunde ist. „Wir wollen unsere<br />
gesamten Ressourcen, auch administrativ,<br />
auf unser Kerngeschäft fokussieren.<br />
Und das ist eben, für guten Kaffee<br />
am Arbeitsplatz zu sorgen. Alle anderen<br />
Dinge werden an kompetente Partner<br />
ausgelagert“, erläutert Steger. Mittlerweile<br />
stehen in Österreich 150 Autos<br />
über die Fuhrparkverwaltung der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
zur Verfügung. „Wir leben<br />
Kundennähe“, versichert der Kaffeeprofi<br />
glaubhaft. „Das erfordert Mikrologistik,<br />
verbunden mit einem hohen Kostenbewusstsein.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> nimmt<br />
uns diesen Bereich ab. Das funktioniert<br />
einwandfrei, und wir können uns voll auf<br />
unser Kerngeschäft konzentrieren.“ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 5
echt&steuer<br />
Steuerstundung<br />
Mit dem Konjunkturbelebungsgesetz 2009 (BGBl I Nr. 27/2009 vom<br />
31. März 2009) erfolgte die Einführung einer neuen vorzeitigen Absetzung<br />
für Abnutzung (AfA). Den Steuervorteil von <strong>Leasing</strong>verträgen kann die neue<br />
Regelung unter bestimmten Umständen dennoch nicht aufwiegen.<br />
MAG. ANDREAS SCHEIBLECKER, RAIFFEISEN-LEASING<br />
Die neue vorzeitige Absetzung für Abnutzung<br />
ist für abnutzbare, körperliche<br />
Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens,<br />
für die nach dem 31. Dezember 2008<br />
und vor dem 1. Jänner 2011 Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten anfallen,<br />
anwendbar. Im Jahr der Anschaffung<br />
oder Herstellung kann eine vorzeitige<br />
AfA in Höhe von 30 % der Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten vorgenommen<br />
werden. Erfolgt im Jahr der Anschaffung<br />
auch die Inbetriebnahme,<br />
dann umfasst dieser Prozentsatz auch<br />
die nach § 7 EStG zustehende Absetzung<br />
für Abnutzung („Normal-AfA“). Insgesamt<br />
darf die Summe aus vorzeitiger<br />
AfA und Normal-AfA über die ganze Nutzungsdauer<br />
nicht die Anschaffungs- und<br />
Herstellungskosten übersteigen.<br />
Ausgenommen von der vorzeitigen<br />
AfA sind:<br />
ÿ Gebäude und Herstellungsaufwendungen<br />
eines Mieters oder sonstigen<br />
Nutzungsberechtigten (sog. „Mieterinvestitionen“),<br />
ÿ Pkw und Kombis, ausgenommen<br />
Fahrschulautos sowie Kraftfahrzeuge,<br />
die zumindest zu zu 80 % der gewerblichen<br />
Personenbeförderung dienen,<br />
ÿ Luftfahrzeuge,<br />
ÿ geringwertige Wirtschaftsgüter, die<br />
gem. § 13 EStG abgesetzt werden,<br />
ÿ gebrauchte Wirtschaftsgüter,<br />
ÿ Wirtschaftsgüter, die von einem Unternehmen<br />
erworben werden, das<br />
unter beherrschendem Einfluss des<br />
Steuerpflichtigen steht,<br />
ÿ Wirtschaftsgüter, mit deren Anschaffung<br />
oder Herstellung vor dem 1. Jänner<br />
2009 begonnen worden ist.<br />
Diesen Bestimmungen zufolge kann bei<br />
begünstigten Wirtschaftsgütern ein steuerlich<br />
wirksamer Aufwand in Höhe von<br />
30 % der Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
geltend gemacht werden.<br />
Dies bedeutet gerade bei langlebigen<br />
Wirtschaftsgütern einen nicht unbeträchtlichen<br />
Vorteil. Zum Vergleich: die „Normal-AfA“<br />
für Wirtschaftsgüter mit einer betriebsgewöhnlichen<br />
Nutzungsdauer von<br />
zehn Jahren beträgt zehn Prozent.<br />
Der „Steuerspareffekt“ ist allerdings<br />
zeitlich begrenzt. Da insgesamt nicht<br />
mehr als 100 % der Anschaffungs- oder<br />
Herstellungskosten abzugsfähig sind,<br />
reduziert sich das „Abschreibungspotenzial“<br />
– abhängig von der betriebsgewöhnlichen<br />
Nutzungsdauer – in späteren<br />
Jahren. Die dann wegfallende Abschreibung<br />
führt zu einer entsprechend<br />
höheren Steuerbelastung. Mit anderen<br />
Worten: die geringere Steuer nach Vollabschreibung<br />
des Wirtschaftsgutes wird<br />
aufgrund der dann wegfallenden Abschreibung<br />
später wieder bezahlt. Der<br />
„Steuerspareffekt“ der vorzeitigen Absetzung<br />
ist also eigentlich ein „Steuerstundungseffekt“,<br />
d. h. der Vorteil liegt in<br />
der Tatsache, dass Steuerzahlungen erst<br />
später erfolgen werden, nämlich nach<br />
Vollabschreibung des Wirtschaftsgutes.<br />
Dieser „Steuerstundungseffekt“ ist umso<br />
höher, je länger die betriebliche Nutzungs-<br />
und damit die Abschreibungsdauer<br />
ist. Dies liegt daran, dass aufgrund<br />
der erst in späteren Jahren wegfallenden<br />
Abschreibung die dann „hochkommenden“<br />
Steuerzahlungen wegen<br />
der Abzinsung (da sie in der Zukunft liegen)<br />
deutlich weniger ins Gewicht fallen,<br />
Die vorzeitige AfA soll die Investitionsbereitschaft<br />
der Unternehmer wieder erhöhen und<br />
damit der Konjunktur auf die Sprünge helfen.<br />
während der Vorteil der hohen vorzeitigen<br />
AfA sofort zum Tragen kommt. Voraussetzung<br />
für einen derartigen Steuerspareffekt<br />
ist natürlich, dass der Steuerpflichtige<br />
insgesamt Einkommen- bzw.<br />
Körperschaftsteuer zu bezahlen hat. In<br />
Verlustjahren bewirkt die vorzeitige AfA<br />
lediglich einen erhöhten (steuerlichen)<br />
Verlust.<br />
Einen ähnlichen Steuerspareffekt<br />
kann man auch über das Finanzierungsinstrument<br />
<strong>Leasing</strong> erreichen. Gemäß<br />
Abschn. 2.5 der Einkommensteuerricht-<br />
6 Leas•mich
linien (EStR) können Finanzierungs-<strong>Leasing</strong>verträge<br />
so ausgestaltet werden,<br />
dass die unkündbare <strong>Leasing</strong>vertragsdauer<br />
zumindest 40 % der betriebsgewöhnlichen<br />
Nutzungsdauer beträgt. Es<br />
ist daher möglich, einen <strong>Leasing</strong>vertrag<br />
so abzuschließen, dass in lediglich 40 %<br />
der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer<br />
die gesamten Investitionskosten<br />
amortisiert und damit einhergehend als<br />
Aufwand steuerlich wirksam sind.<br />
Im folgenden Beispiel soll nun dargelegt<br />
werden, dass es Fälle gibt, in denen<br />
dieser Vorteil aus <strong>Leasing</strong>verträgen<br />
den Vorteil der neuen vorzeitigen AfA<br />
übersteigt.<br />
Angenommen wird für dieses Beispiel<br />
die Anschaffung eines Wirtschaftsgutes<br />
mit Anschaffungskosten von EUR 1 Mio.<br />
und einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer<br />
(= Abschreibungsdauer)<br />
von zehn Jahren. Der Fremdfinanzierungszinssatz<br />
soll 5 % betragen. Vergleichskriterium<br />
für die unterschiedlichen<br />
Varianten ist der Barwert nach<br />
Steuern (Kalkulationszinssatz analog<br />
dem Fremdfinanzierungszinssatz 5 %)<br />
der Auszahlungen aus dieser Investition.<br />
Normal-AfA<br />
Im Fall einer Kreditfinanzierung mit einer<br />
Laufzeit von 48 Monaten ergibt sich eine<br />
Kreditrate von EUR 23.029 pro Monat<br />
(EUR 276.352 p. a.). Die „Normal-AfA“<br />
beträgt EUR 100.000 p. a. (siehe Tabelle<br />
Normal-AfA). Die Körperschaftsteuer<br />
wird als negative Auszahlung dargestellt,<br />
da im Modell unterstellt wird, dass das<br />
Unternehmen insgesamt in einer Steuerzahlposition<br />
ist und die steuerlich wirksamen<br />
Aufwendungen der Investition zu<br />
einer Reduktion der Steuerbelastung<br />
führen. Der Barwert der Auszahlungen<br />
beträgt EUR 762.852.<br />
Tabelle Normal-AfA<br />
Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Kredit<br />
Buchwert Anfang 1.000.000 900.000 800.000 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000<br />
AfA 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000<br />
Kreditrate 276.352 276.352 276.352 276.352 0 0 0 0 0 0<br />
davon Tilgungen 231.611 243.461 255.917 269.010 0 0 0 0 0 0<br />
davon Zinsen 44.740 32.890 20.434 7.341 0 0 0 0 0 0<br />
Körperschaftsteuer -36.185 -33.223 -30.109 -26.835 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000<br />
Auszahlungen gesamt 240.167 243.129 246.243 249.516 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000<br />
Auszahlungen abgezinst 228.730 220.525 212.714 205.278 -19.588 -18.655 -17.767 -16.921 -16.115 -15.348<br />
Summe abgez. Auszahl. 762.852<br />
Tabelle vorzeitige AfA<br />
Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Kredit (vorzeitige AfA)<br />
Buchwert Anfang 1.000.000 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 0<br />
AfA 300.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 0 0<br />
Kreditrate 276.352 276.352 276.352 276.352 0 0 0 0 0 0<br />
davon Tilgungen 231.611 243.461 255.917 269.010 0 0 0 0 0 0<br />
davon Zinsen 44.740 32.890 20.434 7.341 0 0 0 0 0 0<br />
Körperschaftsteuer -86.185 -33.223 -30.109 -26.835 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 0 0<br />
Auszahlungen gesamt 190.167 243.129 246.243 249.516 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 0 0<br />
Auszahlungen abgezinst 181.111 220.525 212.714 205.278 -19.588 -18.655 -17.767 -16.921 0 0<br />
Summe abgez. Auszahl. 746.696<br />
Tabelle <strong>Leasing</strong><br />
Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
<strong>Leasing</strong><br />
<strong>Leasing</strong>rate 276.352 276.352 276.352 276.352 0 0 0 0 0 0<br />
Körperschaftsteuer -69.088 -69.088 -69.088 -69.088 0 0 0 0 0 0<br />
Auszahlungen gesamt 207.264 207.264 207.264 207.264 0 0 0 0 0 0<br />
Auszahlungen abgezinst 197.394 187.994 179.042 170.516 0 0 0 0 0 0<br />
Summe abgez. Auszahl. 734.947<br />
Vorzeitige AfA<br />
Unter Anwendung der neuen Regelung<br />
können im ersten Jahr insgesamt EUR<br />
300.000 steuerlich geltend gemacht werden<br />
(siehe Tabelle vorzeitige AfA). Hier<br />
wird unterstellt, dass die Inbetriebnahme<br />
ebenfalls im Jahr 1 erfolgt. Dementsprechend<br />
reduziert sich die „Normal-AfA“ in<br />
den Jahren 9 und 10 auf 0 EUR. Als Barwert<br />
der abgezinsten Zahlungsströme<br />
ergibt sich ein Betrag von EUR 746.696,<br />
dies ist gegenüber der Variante „Normal-AfA“<br />
besser, da die Summe der abgezinsten<br />
Auszahlungen geringer ist.<br />
<strong>Leasing</strong><br />
In einer weiteren Variante wird ein <strong>Leasing</strong>vertrag<br />
dargestellt (siehe Tabelle<br />
<strong>Leasing</strong>). Analog zur Kreditlaufzeit wird<br />
eine Vertragslaufzeit von 48 Monaten<br />
(= 40 % von zehn Jahren bzw. 120 Monate)<br />
angenommen. Die <strong>Leasing</strong>rate in<br />
Höhe von EUR 23.029 pro Monat, das<br />
ergibt EUR 276.352 p. a., entspricht der<br />
Kreditrate. Abschreibungen liegen keine<br />
vor, die <strong>Leasing</strong>rate ist zur Gänze steuerlich<br />
wirksamer Aufwand. Der Barwert<br />
der abgezinsten Zahlungsströme beträgt<br />
bei der Variante <strong>Leasing</strong> EUR 734.947<br />
und ist damit niedriger als in der Variante<br />
vorzeitige AfA. Damit bietet <strong>Leasing</strong> den<br />
größten Vorteil, da der Barwert der Auszahlungsströme<br />
am niedrigsten ist und<br />
sogar die steuerliche Begünstigung der<br />
vorzeitigen Absetzung übertreffen kann.<br />
Fazit<br />
Die vorzeitige AfA bewirkt, da insgesamt<br />
nicht mehr als 100 % der Anschaffungsoder<br />
Herstellungskosten aufwandswirksam<br />
werden können, lediglich einen<br />
Steuerstundungseffekt. Voraussetzung<br />
ist, dass der Steuerpflichtige aktuell in einer<br />
Steuerzahlposition ist, ansonsten<br />
kann sich höchstens der Verlustvortrag<br />
erhöhen. Auch im <strong>Leasing</strong>bereich ist es,<br />
durch Wahl der entsprechenden Vertragsvariante<br />
(Vollamortisationsvertrag<br />
mit kürzestmöglicher Laufzeit) möglich,<br />
einen derartigen Steuerstundungseffekt<br />
zu erzielen. Anhand eines Beispiels<br />
wurde gezeigt, dass der Steuervorteil<br />
bei <strong>Leasing</strong> den Steuervorteil durch Anwendung<br />
der vorzeitigen Absetzung für<br />
Abnutzung überwiegen kann. Steht also<br />
der Steuerpflichtige vor einer Investition,<br />
sollte er sich überlegen, ob in seinem<br />
konkreten Fall nicht eine <strong>Leasing</strong>variante<br />
zu bevorzugen ist, bei der die damit<br />
verbundenen Steuervorteile über die<br />
Steuervorteile aus der vorzeitigen AfA<br />
hinausgehen.ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 7
echt&steuer<br />
Vergabe öffentlicher<br />
Aufträge erleichtert<br />
Die Schwellenwerteverordnung 2009 soll die<br />
Vergabe öffentlicher Aufträge erleichtern. Für<br />
den Zeitraum bis Ende 2010 wurden dafür die<br />
Schwellenwerte – vor allem bei Bauaufträgen –<br />
beträchtlich angehoben.<br />
DR. BIRGIT WIBIHAIL, RECHTSABTEILUNG DER RAIFFEISEN-LEASING<br />
Das Bundesvergabegesetz 2006<br />
(BVergG, BGBl I 2006/17 idgF) regelt<br />
die Verfahren zur Beschaffung von Leistungen<br />
im öffentlichen Bereich. Hauptanliegen<br />
des Vergaberechtes ist es, die<br />
wettbewerbsorientierte und transparente<br />
Beschaffung der öffentlichen Hand zu<br />
gewährleisten.<br />
Der öffentliche Auftraggeber hat die<br />
maßgeblichen Bestimmungen des<br />
BVergG wie etwa das Transparenzgebot<br />
und das Diskriminierungsverbot entsprechend<br />
den Grundsätzen des freien<br />
und lauteren Wettbewerbes und der<br />
Gleichbehandlung aller Bewerber und<br />
Bieter zu berücksichtigen. Durch Einhaltung<br />
der im BVergG zwingend vorgesehenen<br />
objektiven Verfahren findet<br />
ein qualifizierter Wettbewerb statt, infolgedessen<br />
im Regelfall eine Vergabe an<br />
befugte, leistungsfähige und zuverlässige<br />
Unternehmer zu angemessenen<br />
Preisen (Bestbieterprinzip) erfolgt.<br />
Am 30.04.2009 hat der Bundeskanzler<br />
mit der „Schwellenwerteverordnung<br />
2009“ eine Anpassung von im BVergG<br />
festgesetzten Schwellenwerten vorgenommen.<br />
Auf Grund der §§ 18 und 186 des<br />
BVergG kann er durch Verordnung die<br />
im BVergG festgesetzten Schwellenoder<br />
Loswerte abweichend festsetzen,<br />
soweit völkerrechtliche Verpflichtungen<br />
Österreichs dies erfordern oder dies auf<br />
Grund von gemeinschaftsrechtlichen<br />
Vorschriften erforderlich oder zulässig<br />
ist oder dies im Interesse einer einheitlichen<br />
Vorgangsweise bei der Vergabe<br />
von Aufträgen zweckmäßig ist.<br />
Die Verordnung gilt temporär bis<br />
31.12.2010 – nach diesem Zeitpunkt gelten<br />
wieder die ursprünglich im BVergG<br />
festgesetzten Schwellenwerte, sofern sie<br />
nicht erneut durch Verordnung prolongiert<br />
werden. Die neu festgesetzten<br />
Schwellenwerte sind auf alle Vergabeverfahren<br />
anwendbar, die während des<br />
Zeitraumes der Geltung dieser Verordnung<br />
eingeleitet wurden.<br />
Bei der Direktvergabe wird eine Leistung<br />
formfrei (ohne Verfahren mit mehreren<br />
Bietern) unmittelbar von einem<br />
ausgewählten Unternehmer gegen Entgelt<br />
bezogen. Sie ist nur zulässig, wenn<br />
der geschätzte Leistungswert gewisse<br />
im BVergG vorgegebene Schwellenwerte<br />
nicht übersteigt (also nur für wertmäßig<br />
relativ geringfügige Vergaben).<br />
Das Gesetz geht davon aus, dass unterhalb<br />
dieser Betragsgrenzen die<br />
Durchführung von Vergabeverfahren generell<br />
im Hinblick auf den Wert der Leistung<br />
ökonomisch nicht vertretbare Beschaffungskosten<br />
bewirken würden.<br />
Durch die Verordnung wurde der<br />
Schwellenwert für Direktvergaben von<br />
EUR 40.000 bzw EUR 60.000 auf EUR<br />
100.000 angehoben.<br />
Sowohl beim nicht offenen Verfahren<br />
ohne vorherige Bekanntmachung als<br />
auch beim Verhandlungsverfahren ohne<br />
vorherige Bekanntmachung wird eine<br />
beschränkte Anzahl von geeigneten Unternehmern<br />
zur Abgabe von Angeboten<br />
aufgefordert. Zusätzlich zu den einzuhaltenden<br />
Schwellenwerten ist dabei Voraussetzung,<br />
dass dem Auftraggeber genügend<br />
geeignete Unternehmer bekannt<br />
sind, um einen freien und lauteren<br />
Wettbewerb sicherzustellen. Beim Verhandlungsverfahren<br />
ohne vorherige Bekanntmachung<br />
kann zusätzlich über den<br />
gesamten Auftragsinhalt verhandelt werden.<br />
In diesen Verfahren gelten nun folgende<br />
neue Schwellenwerte:<br />
Bei Bauaufträgen wurde der Schwellenwert<br />
für das nicht offene Verfahren<br />
ohne vorherige Bekanntmachung<br />
deutlich – von EUR 120.000 auf<br />
EUR 1,000.000 – angehoben. Beim Verhandlungsverfahren<br />
ohne vorherige Bekanntmachung<br />
wurde die Schwelle von<br />
EUR 80.000 auf EUR 100.000 erhöht.<br />
Bei Liefer- und Dienstleistungsaufträgen<br />
wurde der Schwellenwert beim nicht<br />
offenen Verfahren ohne vorherige Bekanntmachung<br />
von EUR 80.000 auf EUR<br />
100.000 angehoben. Ebenso wurde beim<br />
8 Leas•mich
Aufgrund der derzeitigen weltweiten Finanzund<br />
Wirtschaftskrise werden beschäftigungswirksame<br />
Maßnahmen vorgezogen. Die neue<br />
Schwellenwerteverordnung soll helfen, die<br />
Konjunktur anzukurbeln und damit Arbeitsplätze<br />
zu schaffen oder zumindest zu erhalten.<br />
Verhandlungsverfahren ohne vorherige<br />
Bekanntmachung die Schwelle von EUR<br />
60.000 auf EUR 100.000 erhöht.<br />
Bei allen anderen Schwellenwerten<br />
gelten die bisherigen Schwellenwerte –<br />
zuletzt festgesetzt mit der Schwellenwerteverordnung<br />
2006, BGBl II 2006/<br />
193 – weiterhin.<br />
Intention der Verordnung<br />
Mit der Schwellenwerteverordnung 2009<br />
werden, zeitlich begrenzt, die Möglichkeiten<br />
für Direktvergaben und Vergaben<br />
im nicht offenen Verfahren ohne Bekanntmachung<br />
massiv erweitert.<br />
Bund, Länder und Gemeinden können<br />
sich damit kostenintensive und<br />
langwierige Verfahren ersparen, indem<br />
sie Aufträge im Bau-, Liefer- und Dienstleistungsbereich<br />
bis zu einem Wert von<br />
EUR 100.000 direkt an geeignete Unternehmer<br />
vergeben. Besonders die Anhebung<br />
der Schwellenwerte in diesem Bereich<br />
wird wohl zur Folge haben, dass<br />
vermehrt Direktvergaben erfolgen und<br />
der Anwendungsbereich von Verhandlungsverfahren<br />
ohne vorherige Bekanntmachung<br />
zurückgedrängt wird.<br />
Was war nun die Absicht die hinter<br />
dieser Liberalisierung des sonst so<br />
strengen Vergaberechtes stand?<br />
Aufgrund der derzeitigen weltweiten<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise ist das Erfordernis<br />
einer raschen Realisierung investitions-<br />
und beschäftigungswirksamer<br />
Maßnahmen sowohl auf internationaler<br />
wie auch auf nationaler Ebene<br />
mehrfach betont worden. Dem öffentlichen<br />
Auftragswesen kommt im Zusammenhang<br />
mit der raschen Umsetzung<br />
erfolgversprechender Maßnahmen besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
So wurden auch in anderen Mitgliedstaaten<br />
der EU (z. B. Frankreich,<br />
Deutschland, Portugal, Lettland) im Unterschwellenbereich<br />
Erleichterungen für<br />
die Durchführung von Vergabeverfahren,<br />
etwa durch eine Ausdehnung der<br />
Möglichkeit der Inanspruchnahme der<br />
freihändigen Vergabe (Direktvergabe),<br />
befristet eingeführt. Der Erlass der<br />
Schwellenwerteverordnung dient also<br />
auch dazu, den fairen Wettbewerb innerhalb<br />
der EU zu gewährleisten.<br />
In der momentan herrschenden wirtschaftlichen<br />
Krisenzeit wird die öffentliche<br />
Auftragsvergabe als Instrument zur<br />
gezielten Ankurbelung der Wirtschaft<br />
eingesetzt. Mit dem Erlass der Verordnung<br />
soll eine konjunkturbelebende<br />
Maßnahme und ein Impuls insbesondere<br />
für die örtliche und regionale Wirtschaft<br />
gesetzt werden. Durch die Erhöhung<br />
der Schwellenwerte wird eine Beschleunigung<br />
von Investitionen und ein<br />
Auftragsschub speziell für Klein- und Mittelbetriebe<br />
erwartet. Die von der Anhebung<br />
der Schwellenwerte zur Direktvergabe<br />
betroffenen Aufträge werden überwiegend<br />
im kommunalen Bereich durchgeführt.<br />
Vor allem regionale Projekte von<br />
öffentlichen Auftraggebern wie Städten<br />
und Gemeinden, die typischerweise für<br />
Nahversorger und Klein- und Mittelbetriebe<br />
interessant sind, können jetzt rascher<br />
und unbürokratischer realisiert<br />
werden.<br />
Durch die Möglichkeit, potenzielle<br />
Projekte rasch und unbürokratisch abzuwickeln,<br />
können insbesondere im<br />
kommunalen Bereich wirksame Effekte<br />
zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise erzielt<br />
und Maßnahmen gegen die negative<br />
Beschäftigungssituation getroffen<br />
werden. Somit erweisen sich die Gemeinden<br />
einmal mehr als Motor der heimischen<br />
Wirtschaft.<br />
Diskussionspunkte<br />
Die Konjunkturmaßnahme der Regierung<br />
wird allerdings nicht nur positiv beurteilt.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 9
echt&steuer<br />
Durch die Möglichkeit, öffentliche Aufträge<br />
rasch und unbürokratisch abzuwickeln, wollen<br />
sich die Kommunen einmal mehr als Motor der<br />
heimischen Wirtschaft erweisen. Davon profitiert<br />
wiederum besonders die Bauwirtschaft.<br />
Übersicht Neuerungen<br />
Art der Vergabe<br />
Fundstelle<br />
BVergG<br />
Direktvergabe § 11, § 41 (2) Z 1,<br />
§ 141 (3)<br />
(Sektoren § 177,<br />
§ 201 (2), § 280 (3))<br />
Nicht offenes Verfahren<br />
ohne vorherige<br />
Bekanntmachung<br />
Nicht offenes Verfahren<br />
ohne vorherige<br />
Bekanntmachung<br />
Verhandlungsverfahren<br />
ohne vorherige<br />
Bekanntmachung<br />
Verhandlungsverfahren<br />
ohne vorherige<br />
Bekanntmachung<br />
So wurde dazu geäußert, dass durch<br />
die Verordnung kein qualifizierter Wettbewerb<br />
stattfinden würde – der Auftraggeber<br />
könnte die Leistung formfrei an einen<br />
ausgewählten Unternehmer vergeben,<br />
ohne andere Unternehmen einzubinden<br />
– somit würde auch eine<br />
schlechtere Position für am Markt noch<br />
nicht etablierte Unternehmen entstehen.<br />
Dies hätte überteuerte Preise zur Folge;<br />
Geld würde dadurch verschleudert, dass<br />
nicht der Bestbieter ermittelt wird. Die<br />
ALT<br />
Bauaufträge, Liefer- und<br />
Dienstleistungsaufträge:<br />
EUR 40.000,–<br />
(Sektoren EUR 60.000,–)<br />
§ 37 Z 1 Bauaufträge:<br />
bis EUR 120.000,–<br />
§ 37 Z 2 Liefer- und Dienstleistungsaufträge:<br />
bis EUR 80.000,–<br />
§ 38 (2) Z 1 Bauaufträge:<br />
bis EUR 80.000,–<br />
§ 38 (2) Z 2 Liefer- und Dienstleistungsaufträge:<br />
bis EUR 60.000,–<br />
NEU<br />
EUR 100.000,–<br />
bis EUR 1 Mio.<br />
bis EUR 100.000,–<br />
EUR 100.000,–<br />
EUR 100.000,–<br />
Verordnung würde bewirken, dass zu einem<br />
suboptimalen Zeitpunkt investiert<br />
wird – Investitionen würden „vorgezogen“,<br />
nur um dem Vergaberecht zu entkommen.<br />
Dazu ist auszuführen, dass weiterhin<br />
auch bei der Direktvergabe sowohl die<br />
allgemeinen Grundsätze des Vergaberechts<br />
als auch des Verfassungsrechtes<br />
und die EU-primärrechtlichen Bestimmungen<br />
zur Anwendung kommen.<br />
Bund, Länder und Gemeinden sind bei<br />
jeder Auftragsvergabe zur Einhaltung<br />
des von verfassungsrechtlichen Erwägungen<br />
getragenen Gleichheitsgrundsatzes<br />
verpflichtet und müssen somit<br />
das Gleichbehandlungsgebot gewährleisten.<br />
Eine „völlig formfreie Vergabe an einen<br />
ausgewählten Unternehmer“ ist<br />
deswegen gar nicht möglich, da sehr<br />
wohl eine Bindung an die in der Rechtsordnung<br />
vorgesehenen generellen<br />
Schranken besteht. Durch die Anhebung<br />
der Schwellenwerte ist nur eine<br />
temporäre Ausdehnung innerhalb des<br />
weiterhin vorgegebenen Rahmens erfolgt.<br />
Gewissen Grenzen unterliegt der Auftraggeber<br />
also auch bei Direktvergabe.<br />
Er hat die gemeinschaftsrechtlichen<br />
Grundfreiheiten, das Diskriminierungsverbot,<br />
den Grundsatz des freien und<br />
lauteren Wettbewerbs und das Gleichbehandlungsgebot<br />
zu berücksichtigen.<br />
Insbesondere darf die Leistung daher<br />
nur an befugte, leistungsfähige und zuverlässige<br />
Unternehmer und nur zu angemessenen<br />
Preisen vergeben werden.<br />
Der österreichische Rechnungshof<br />
hat weiters im Zuge von Prüfungen wiederholt<br />
das Einholen von Vergleichsangeboten<br />
im Bereich der Direktvergabe<br />
empfohlen, um eine Sicherstellung des<br />
Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit zu<br />
gewährleisten.<br />
Auch die Finanzkontrolle durch den<br />
Rechnungshof bzw. EU-Organe ist – wie<br />
schon bisher – in vollem Umfang gegeben.<br />
So hat sich etwa die Überprüfung<br />
des Rechnungshofes gemäß Art 126b<br />
(5) Bundes-Verfassungsgesetz auf die<br />
ziffernmäßige Richtigkeit, die Übereinstimmung<br />
mit den bestehenden Vorschriften,<br />
sowie auf die Sparsamkeit,<br />
Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit<br />
zu erstrecken.<br />
Von einer Aushebelung des Vergaberechtes<br />
kann somit aufgrund der verbleibenden<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
nicht gesprochen werden.ı<br />
10 Leas•mich
kommentar<br />
Zufriedenstellendes erstes Halbjahr<br />
Mit einem Marktanteil von 12,8 % ist das Unternehmen<br />
klare Nummer 1 bei Inlands- und Cross-border-Finanzierungen.<br />
In Europa erwirtschaftet die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Gruppe im<br />
ersten Halbjahr Neugeschäft in Höhe von EUR 795 Mio.<br />
MAG. MICHAEL OHNER<br />
Geschäftsführer der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
Im Inland hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> per 30. Juni 2009 ein<br />
Neugeschäftsvolumen inklusive Cross-border-Finanzierungen<br />
in Höhe von EUR 354 Mio. (2008: EUR 436 Mio.) erzielt. Der<br />
größte Anteil entfällt mit EUR 141 Mio. auf den Bereich Immobilien-<strong>Leasing</strong>.<br />
Im Kfz-<strong>Leasing</strong> wurde ein Volumen von<br />
EUR 131 Mio. generiert und in der Sparte Mobilien-<strong>Leasing</strong><br />
wurden EUR 82 Mio. ausgewiesen. Der Gesamtmarkt in Österreich<br />
ist gegenüber 2008 um 35 % geschrumpft. Gemessen an<br />
dieser Entwicklung zeigt sich der Rückgang im Neugeschäft<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit knapp 19 % sehr moderat.<br />
Das heurige Jahr steht ganz im Zeichen der Stammkundenpflege,<br />
eine intensive Neukundengewinnung ist daher für uns<br />
nachrangig. Ziel ist es, mit unseren langjährigen Kunden die vor<br />
uns liegenden Hürden gemeinsam zu überwinden. Dass diese<br />
Strategie der richtige Weg war und ist, zeigt das erfreuliche Ergebnis<br />
bei den Inlands- und Cross-border-Finanzierungen, das<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als Marktführer ausweist.<br />
Ein erwähnenswertes aktuelles Immobilienleasing-Finanzierungsprojekt<br />
im Inland ist das neue, hochmoderne Pharmadienstleistungszentrum<br />
der Firma Kwizda. Auf einer Gebäudefläche<br />
von 15.000 m 2 und mit einer Kapazität von mehr<br />
als 10.000 Palettenplätzen entsteht in Leopoldsdorf bei Wien<br />
Österreichs modernstes Pharmalogistikzentrum. Die Inbetriebnahme<br />
ist für Anfang 2010 vorgesehen (siehe auch Bericht<br />
auf der Seite 25).<br />
In Europa hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Gruppe im ersten<br />
Halbjahr 2009 ein Neugeschäftsvolumen von EUR 794,6 Mio.<br />
(2008: EUR 2.400 Mio.) erzielt, was einem Marktanteil von<br />
12,6 % entspricht. Der größte Anteil entfällt mit EUR 347,6 Mio.<br />
auf die Sparte Kfz-<strong>Leasing</strong>, gefolgt von Mobilien-<strong>Leasing</strong> mit<br />
EUR 205,2 Mio. und Immobilien-<strong>Leasing</strong> mit EUR 241,8 Mio.<br />
Die Auswirkungen der Krise sind in Osteuropa von Land zu<br />
Land sehr unterschiedlich zu bewerten, die Investitionsneigung<br />
ist insgesamt aber zurückgegangen. Im Zusammenhang<br />
mit unserer vorsichtigen Vorgangsweise wird daher die<br />
Entwicklung des Neugeschäfts in den kommenden Monaten<br />
ähnlich verhalten ausfallen wie im ersten Halbjahr. Jetzt nutzen<br />
wir aber die Zeit, um uns intern entsprechend zu strukturieren,<br />
um nach der Krise wieder schlagkräftig auf den ausländischen<br />
Märkten zu agieren.<br />
In Österreich wird die Wirtschaft die Krise im zweiten Halbjahr<br />
sicher intensiver zu spüren bekommen, als in den ersten<br />
Monaten 2009. Hier schließen wir uns durchaus den gängigen<br />
Expertenmeinungen an. Wir glauben aber, dass unsere Kunden<br />
diese schwierige Zeit besser bewältigen werden. Unter anderem<br />
auch durch unsere intensive Stammkundenbetreuung,<br />
die wir seit Beginn des Jahres forcieren, und mit der wir alle<br />
erdenkliche Hilfestellung leisten, die für uns möglich ist. Eines<br />
können wir mit Sicherheit sagen, nämlich, dass die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> zwar nie der billigste Anbieter am Markt war, dafür<br />
aber in Zeiten wie diesen loyal zu ihren Kunden steht.<br />
Zusätzlich zu den klassischen <strong>Leasing</strong>finanzierungen<br />
engagiert sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bereits seit dem Jahr<br />
2000 im Bereich der Finanzierung von Ökoenergieprojekten<br />
und zählt in diesem Segment zu den größten Investoren in<br />
Österreich. Die Palette reicht von Projekten im Bereich der<br />
Windkraft über Bioöl-, Biogas-, Biomasse- sowie Photovoltaikanlagen<br />
bis hin zur Wasserkraft. Aufgrund des aktuellen Ökostromgesetzes<br />
finanziert die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> am Heimmarkt<br />
Österreich derzeit keine neuen Ökoenergieanlagen, sondern<br />
konzentriert sich weiter auf das Auslandsgeschäft. Dabei<br />
werden verschiedene vielversprechende Märkte über die im<br />
Jahr 2007 gegründete Tochtergesellschaft <strong>Raiffeisen</strong> Energy<br />
& Environment laufend betreut und ausgebaut. Im Inland<br />
engagiert sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> weiters für den verstärkten<br />
Einsatz ökologischer Antriebe bei Fahrzeugen und<br />
unterstützt diese Strategie mit der Gewährung eines Direktzuschusses<br />
von EUR 300 bei Abschluss eines <strong>Leasing</strong>vertrages<br />
für ein ökologisch betriebenes Auto.ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 11
coverstory<br />
12 Leas•mich
Foto: Egon Fischer<br />
Kommunalleasing-Modelle:<br />
Ressourcen<br />
effizient nutzen<br />
Knappe Mittel erfordern intelligente<br />
Maßnahmen. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat<br />
auf den Bedarf der Kommunen schon<br />
frühzeitig reagiert und unterschiedliche<br />
Modelle entwickelt. „Gerade in Krisenzeiten“,<br />
so Peter Engert, „fungieren<br />
Gemeinden als Motor von regionaler<br />
Wertschöpfung und Nachhaltigkeit.“<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 13
coverstory<br />
Die Fachhochschule St. Pölten hat sich für<br />
das Lebenszyklusmodell der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> entschieden, wo der öffentliche<br />
Auftraggeber nur einen Fixbetrag für den<br />
hohen Standard des Gebäudes bezahlt.<br />
Foto: Pertramer<br />
Bürgermeister sind angesichts der<br />
wirtschaftlichen Entwicklungen in<br />
unserem Land alarmiert. Die<br />
Steuereinnahmen gehen zurück und die<br />
daraus resultierenden Ertragsanteile lassen<br />
nichts Gutes für die Gemeindehaushalte<br />
erwarten. 2010 ist mit sinkenden<br />
Einnahmen aus dem Steuertopf zu rechnen.<br />
Dazu kommt, dass auch auf der Abgabenseite<br />
mit Rückgängen zu rechnen<br />
ist. Kurzarbeitende Betriebe und Firmenpleiten<br />
führen zu Ausfällen bei den Kommunalsteuern.<br />
Die Kosten für die Infrastruktur<br />
– Wasserversorgung, Abfallentsorgung<br />
etc. – bleiben aber weitgehend<br />
gleich. Hinzu kommt, dass die Gemeinden<br />
insbesondere im Sozialbereich mit<br />
laufend steigenden Kosten konfrontiert<br />
sind: Seien es Kindergärten, die nunmehr<br />
Pflicht sind, Schulen, die in die<br />
Jahre gekommen sind, oder Altenheime,<br />
die in der arbeitsteiligen Gesellschaft<br />
eine Notwendigkeit geworden sind.<br />
Auf der Einnahmenseite haben natürlich<br />
die Ertragsanteile der Gemeinden<br />
hohe Bedeutung. Eine Vorschau<br />
des BMF geht von einem Rückgang von<br />
Mehr kommunale<br />
Investitionen!<br />
Die Wirtschaftskrise trifft die Städte und Gemeinden besonders<br />
hart. Sie haben bis 2008 Kredite zu sehr günstigen<br />
Konditionen erhalten, doch diese Finanzierungsmöglichkeiten<br />
sind nun völlig weggebrochen. Gerade in Zeiten des<br />
wirtschaftlichen Abschwungs sind jedoch die Investitionen<br />
der Kommunen besonders wichtig – sie beleben die regionale Wirtschaft und schaffen<br />
neue Arbeitsplätze.<br />
Innovative Möglichkeiten zur Finanzierung der kommunalen Investitionen sind gerade jetzt<br />
wichtiger denn je. <strong>Leasing</strong>-Modelle können hier eine attraktive Alternative für Städte und<br />
Gemeinden darstellen, die trotz „knapper Kasse“ investieren wollen. Der konjunkturbelebende<br />
Effekt bleibt zu 100 % bestehen, die einmalig hohen Belastungen für die kommunalen<br />
Haushalte können aber vermieden werden.<br />
DR. CHRISTOPH MATZNETTER<br />
PRÄSIDENT DES SOZIALDEMOKRATISCHEN WIRTSCHAFTSVERBANDES<br />
VIZEPRÄSIDENT DER WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH<br />
Foto: Fachhochschule St. Pölten<br />
EUR 7,9 Mrd. im letzten Jahr auf EUR<br />
7,4 Mrd. im Jahr 2010 aus (siehe Abb.<br />
Prognose Einnahmen). Dieser Einbruch<br />
von ca. 7 % wird voraussichtlich erst im<br />
Jahr 2012 wieder egalisiert. Wobei beginnend<br />
mit nächstem Jahr erneut eine Steigerung<br />
der Ertragsanteile zu erwarten ist.<br />
Parallel zu dieser Entwicklung kommt<br />
es auch zu Rückgängen bei den Kommunalsteuereinnahmen<br />
(siehe Abb.<br />
Seite 15). Der prognostizierte Rückgang<br />
um bis zu 8 % muss ausgabenseitig aufgefangen<br />
werden. In Analogie zur Entwicklung<br />
der Ertragsanteile darf auch<br />
hier ab 2010 wieder mit einem Anstieg<br />
der Kommunalsteuereinnahmen gerechnet<br />
werden und 2012 sollte somit<br />
das Niveau von 2008 erreicht sein.<br />
Auf der Ausgabenseite haben sich<br />
drei wesentliche dynamische Bereiche<br />
ergeben: die Personalkosten, die Kosten<br />
für den Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
sowie Soziale Wohlfahrt und Förderungen.<br />
Laut Holnsteiner (Recht und<br />
Finanzen für Gemeinden [RFG] 2009/17)<br />
sind die Personalausgaben in den Jahren<br />
2003 bis 2007 um durchschnittlich<br />
2,2 % gestiegen und belaufen sich nunmehr<br />
auf EUR 2,7 Mrd. Dramatischer hat<br />
sich die Ausgabensituation im Sozialund<br />
Gesundheitsbereich mit einer Steigerung<br />
von jährlich 3,7 % entwickelt. Die<br />
Kosten für die Gemeinden belaufen sich<br />
schon auf knapp über EUR 1 Mrd. Sogar<br />
EUR 1,5 Mrd. werden bei einer jährlichen<br />
Steigerung von 6,7 % im Bereich der sozialen<br />
Wohlfahrt und Wohnbauförderung<br />
ausgegeben. Nicht zu vergessen sind<br />
die steigenden Energie- und Instandhaltungskosten,<br />
welche die knappen Mittel<br />
der Kommunen zusätzlich belasten.<br />
Für die Investitionskraft von Gemeinden<br />
sind der „Saldo der laufenden Gebarung“<br />
sowie die „freie Finanzspitze“<br />
wichtige Kennzahlen. Der „Saldo der<br />
laufenden Gebarung“ ergibt sich als Differenz<br />
von Einnahmen minus Ausgaben.<br />
14 Leas•mich
Bei der „freien Finanzspitze“ wird zusätzlich<br />
die Schuldentilgungsleistung in<br />
Abzug gebracht. Nach dem Hoch im<br />
letzten Jahr ist mit einer drastischen Verminderung<br />
des „Saldos der laufenden<br />
Gebarung“ zu rechnen und die „freie Finanzspitze“<br />
dreht vermutlich sogar ins<br />
Minus (siehe Abb. Saldo der laufenden<br />
Gebarung und freie Finanzspitze).<br />
Knappe öffentliche Mittel erfordern intelligente<br />
Maßnahmen. Hier sind alle Beteiligten<br />
gefordert, sich Gedanken zu machen,<br />
wie die Mittel eingesetzt werden.<br />
Spielräume können einnahmenseitig<br />
oder ausgabenseitig geschaffen werden.<br />
Bürgermeister sind dem Druck der<br />
Bevölkerung in vielfältiger Weise ausgesetzt.<br />
Ein Pflegeplatz für Verwandte soll<br />
bereit stehen. Die Schule soll renoviert<br />
werden und eine moderne Ausstattung<br />
aufweisen. Darüber hinaus möge doch<br />
die Gemeinde in die Zukunft investieren<br />
und erneuerbare Energie aus Biomasse<br />
oder Sonne (Photovoltaik) zur Verfügung<br />
stellen. Und vergessen wir nicht die Feuerwehr,<br />
die Fahrzeuge und Geräte<br />
braucht. Jede fortschrittliche Gemeinde<br />
rühmt sich für ihr Sport- und Kulturprogramm.<br />
Diese unvollständige Auflistung<br />
von Aufgaben dokumentiert, was von einer<br />
Gemeinde neben den selbstverständlichen<br />
Dienstleistungen wie etwa<br />
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung,<br />
Straßenerhaltung und Bürgerdienst<br />
verlangt wird.<br />
Vorteile für die Kommunen durch<br />
den Partner <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
ÿ Konzentration auf die Kernkompetenzen<br />
ÿ Schaffung einer Kosten-/Nutzentransparenz<br />
ÿ Optimierung von Prozessen<br />
und Organisationen<br />
ÿ Risikostreuung durch Hereinnahme<br />
externer Partner<br />
ÿ Flexibilität bei der Investitionsund<br />
Finanzplanung<br />
ÿ Generierung steuerlicher Vorteile<br />
ÿ Keine Erhöhung des öffentlichen<br />
Schuldenstandes<br />
ÿ Beitrag zur Verbesserung der<br />
Umweltsituation (CO 2 -Reduktion)<br />
Kommunen bewegen sich bei ihren<br />
Investitionsentscheidungen im Spannungsfeld<br />
zwischen einer konventionellen<br />
Beschaffung und einer materiellen<br />
Privatisierung. Eine konventionelle Beschaffung<br />
wird durch Kredite oder Eigenmittel<br />
durchgeführt. Je näher die Gemeinde<br />
einer materiellen Privatisierung<br />
kommt, umso mehr Leistungen und Risiken<br />
werden auf den privaten Partner<br />
transferiert.<br />
In diesem Zusammenhang bietet<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ein breites Portfolio<br />
an Produkten an, das den Kommunen<br />
die Vorteile einer nachhaltigen und wirtschaftlichen<br />
Investitionspolitik garantiert.<br />
Ausgliederungen – KommReal<br />
Ein wichtiges Motiv für Ausgliederungen<br />
ist die Erwartung einer erhöhten Effizienz<br />
aufgrund von Spezialisierung und Entbürokratisierung.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> entwickelte<br />
für solche Fälle das Ausgliederungsmodell<br />
„KommReal“, bei dem die<br />
Kommune bestimmte Aufgaben, insbesondere<br />
die Immobilienbewirtschaftung,<br />
in eine Gesellschaft ausgliedert.<br />
Ein Beispiel hierfür ist das kommunale<br />
Bäder-Modell. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
und ein technischer Partner ermöglichen<br />
es Gemeinden, unter bestimmten Umständen<br />
den Betrieb eines Bades ohne<br />
Zuschüsse oder Zuzahlungen der Kommunen<br />
zu gewährleisten. Die Gemeinde<br />
hat lediglich die Investitionskosten zu<br />
Prognose Einnahmen<br />
Jahr<br />
Mrd. EUR<br />
2005 6,4<br />
2006 6,7<br />
2007 7,2<br />
2008 7,9<br />
2009 7,7<br />
2010 7,4<br />
2011 7,7<br />
2012 8,0<br />
2013 8,5<br />
Quelle: Bundesfinanzgesetz (BFG) 2009,<br />
Vorschau gem. Bundesministerium für Finanzen (BMF)<br />
Kommunalsteuereinnahmen<br />
Jahr<br />
Mrd. EUR<br />
2008 2,4<br />
2009 2,3<br />
2010 2,2<br />
2011 2,3<br />
2012 2,4<br />
2013 2,6<br />
Quelle: WIFO-Prognose (RFG 2009/17), eigene Berechnungen<br />
Saldo der laufenden Gebarung<br />
und freie Finanzspitze<br />
Jahr Saldo der lfd. Ge- Freie Finanzbarung<br />
Mrd. EUR spitze Mrd. EUR<br />
2006 1,3 0,435<br />
2007 1,6 0,623<br />
2008 1,8 0,850<br />
2009 1,1 0,200<br />
2010 0,5 -0,430<br />
Quelle: Holnsteiner (RFG 2009/17)<br />
tragen, wobei auch ein Investitionskostenbeitrag<br />
durch den technischen Partner<br />
möglich sein kann. Dazu gründet<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit der Gemeinde<br />
eine Errichtungsgesellschaft, die den<br />
Bau des Bades übernimmt und die<br />
Schnittstelle zwischen Kommune und<br />
Betreiber darstellt. Dieses Modell findet<br />
zum Beispiel Anwendung beim Ybbstaler<br />
Solebad in Göstling/NÖ sowie bei<br />
der Therme Amadé in Altenmarkt/<br />
Salzburg.<br />
Anlagencontracting – Wärmelieferung<br />
Die jüngsten Probleme am europäischen<br />
Energiemarkt sowie die stark steigenden<br />
fossilen Energiepreise haben<br />
gezeigt, dass die Abhängigkeit von<br />
Energieträgern ein Problem darstellt,<br />
dem die Kommunen in den nächsten<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 15
coverstory<br />
Turbo für die<br />
Salzburger Gemeinden<br />
Foto: ÖVP Salzburg<br />
Der Gemeindeausgleichsfonds des Landes Salzburg (GAF) dient dazu,<br />
die Infrastruktur der Kommunen zu stärken. Es handelt sich dabei um Geld,<br />
das den Gemeinden gehört und vom Gemeinderessort vergeben wird.<br />
Als Gemeindereferent LH-Stv. Wilfried Haslauer (ÖVP) das Ressort 2004<br />
übernahm, war der GAF leer und auf Jahre hinaus verplant. In vielen<br />
Salzburger Gemeinden ging nichts mehr. Haslauer erklärt, wie man<br />
die Situation deutlich verbessern konnte.<br />
Die Gemeinden sind in wirtschaftlicher<br />
und sozialer Sicht unverzichtbare<br />
Motoren unseres Landes.<br />
Sie brauchen deshalb für ihre Vorhaben<br />
maximale Sicherheit bei der<br />
Planung und bei der Finanzierung.<br />
LH-STV. WILFRIED HASLAUER,<br />
SALZBURGER GEMEINDEREFERENT<br />
Leas•mich: Herr Landeshauptmannstellvertreter,<br />
wie war das Gefühl, einen Fonds zu<br />
übernehmen, der in Wahrheit leer ist?<br />
Haslauer: Nicht nur ich war unangenehm betroffen,<br />
viele Bürgermeister waren frustriert,<br />
weil sie ihre wichtigsten Infrastrukturvorhaben<br />
nicht mehr durchbekamen. Da standen sehr<br />
viele Projekte an, für die es plötzlich keine<br />
GAF-Finanzierung mehr gegeben hat.<br />
Wie haben Sie reagiert?<br />
Es hat viele Gespräche gebraucht, um die Gemüter<br />
zu beruhigen. Die vielen Versprechen meiner<br />
Vorgängerin erwiesen sich für die Orte als<br />
Bumerang. Dann haben wir in Absprache mit<br />
den Gemeinden den GAF völlig neu strukturiert.<br />
Was hat sich für die Kommunen und ihre<br />
Bürger verbessert?<br />
Das wichtigste Element ist die Planungssicherheit<br />
für die Gemeinden bei den Finanzierungen.<br />
Innerhalb kürzester Zeit bekommen<br />
die Bürgermeister nun Bescheid, ob die Finanzierung<br />
klappt. Niemand wartet länger als<br />
maximal sechs Monate. Niemandem wird<br />
ein leeres Versprechen gegeben. So können<br />
Projekte viel rascher und besser planbar umgesetzt<br />
werden als davor.<br />
Wo liegen die Schwerpunkte der nächsten<br />
Jahre?<br />
Land und Gemeinden werden in den nächsten<br />
vier Jahren insgesamt mehr als EUR 128 Mio.<br />
in Schulen, Kindergärten und Feuerwehrbauten<br />
investieren. Damit ist die öffentliche Hand<br />
in Salzburg ein starker Motor im Bauwesen.<br />
Gerade in einer schwierigen wirtschaftlichen<br />
Phase nimmt das Gemeinderessort seine<br />
Verantwortung wahr. Voraussetzung für diese<br />
Maßnahmen war die Sanierung des GAF und<br />
die punktgenaue Verwendung seiner Mittel.<br />
Beim Schulbauprogramm, das bis 2012 läuft,<br />
werden insgesamt EUR 109 Millionen investiert,<br />
davon stammen 53,4 Millionen aus dem<br />
GAF. Insgesamt sind es 65 Projekte, die hier<br />
in allen Bezirken des Landes aus dem GAF<br />
unterstützt werden. Beim Kindergartenbauprogramm<br />
sollen landesweit 16 Projekte verwirklicht<br />
werden – es geht um eine Gesamtsumme<br />
von EUR 13,7 Millionen, 6,9 Millionen<br />
kommen aus dem GAF. Beim Feuerwehrbauprogramm<br />
werden elf Projekte unterstützt.<br />
EUR 6,7 Millionen werden hier investiert,<br />
davon kommen 5,5 aus dem GAF.<br />
Als Gemeindereferent werden Sie mit vielen<br />
kommunalen Anliegen konfrontiert. Wo<br />
liegen die Prioritäten?<br />
Die Gemeinden sind in wirtschaftlicher und sozialer<br />
Sicht unverzichtbare Motoren unseres<br />
Landes. Daher ist es gerade jetzt ein richtiges<br />
Signal, dass wir alle GAF-Ansuchen für Schul-,<br />
Kindergarten- und Feuerwehrprojekte positiv erledigen<br />
können. Niemand, der jetzt investieren<br />
und ausbauen will, wird vom Land gebremst –<br />
im Gegenteil, wir geben volle Unterstützung für<br />
den Ausbau wichtiger öffentlicher Infrastruktur.<br />
Gerade von solchen Vorhaben in den Gemeinden<br />
profitiert die regionale Wirtschaft: unsere<br />
Bauunternehmen, unsere Handwerksbetriebe<br />
und damit unsere einheimischen Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer. Vor dem Hintergrund<br />
der internationalen Finanzkrise habe ich in der<br />
Regierung EUR 100 Millionen aufgestellt, die<br />
über Förderungen direkt in die Sicherung von<br />
Arbeitsplätzen fließen. Das hat einerseits einen<br />
positiven Beschäftigungseffekt, stärkt die Wirtschaft<br />
und ermöglicht es Gemeinden, dass sie<br />
Investitionen vorziehen können. Das ist deshalb<br />
so wichtig, weil die Gemeinden ihr sozialer Zusammenhalt<br />
auszeichnet. Daher ist es besonders<br />
wichtig, dass wir seitens des Landes und<br />
der Gemeinden jene Rahmenbedingungen<br />
schaffen, die Ehrenamtliche brauchen, um ihr<br />
Ehrenamt auszuüben, aber auch um ihre Gemeinschaft<br />
pflegen zu können.<br />
Was bedeutet für Sie als Gemeindereferent<br />
die Zusammenarbeit der Gemeinden mit<br />
einem Finanzierungsinstitut wie <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>?<br />
Drittmittel sind für Gemeinden oft ein Faktor<br />
bei der Finanzierung von kommunalen Vorhaben.<br />
Wichtig sind dabei die örtliche Verbundenheit<br />
des Instituts und sein Verständnis für<br />
die Anliegen einer Region. Dazu gehören auch<br />
die soziale Verantwortung und Beständigkeit<br />
eines Unternehmens. Ich habe immer gesagt,<br />
dass Finanzierung im öffentlichen Bereich<br />
nichts mit „Zocken“, sondern nur mit Berechenbarkeit<br />
zu tun haben darf. Ein Ort, der ein<br />
neues Vereinsheim plant, braucht einen verlässlichen<br />
und im Land gut verankerten Partner.<br />
In diesem Rahmen können sehr wertvolle<br />
Vorhaben einer Gemeinde umgesetzt werden,<br />
von denen die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar<br />
im Alltag profitieren.<br />
16 Leas•mich
Jahren begegnen müssen. Obwohl es in<br />
Österreich noch ausreichend Potenzial<br />
an nachwachsenden Rohstoffen gibt,<br />
werden diese Ressourcen bisher nur in<br />
einem geringen Ausmaß genutzt. Zur Installierung<br />
einer nachhaltigen Energieversorgung<br />
ist das Anlagencontracting<br />
ideal. Dabei übernimmt <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
zusammen mit einem technischen<br />
Partner die Wärmeversorgung für eine<br />
Kommune. Jede sinnvolle und finanzierbare<br />
Variante ist möglich: gemeindeeigene<br />
Gebäude, ansässige Industriebetriebe<br />
oder ein ganzer Ortsteil.<br />
Auch Stromerzeugung ist damit machbar.<br />
Die Kommune erhöht die regionale<br />
Wertschöpfung und die eigene Versorgungssicherheit.<br />
Dadurch bleibt das<br />
Budget der Gemeinde von steigenden<br />
fossilen Energiepreisen verschont, was<br />
wiederum der Umwelt zugute kommt.<br />
Verkehrsinfrastruktur<br />
Jede Kommune hat in ihrem Aufgabengebiet<br />
die Bereitstellung und Erhaltung<br />
des lokalen Wegenetzes. Diese Aufgabe<br />
erfordert einerseits teils massive Investitionen<br />
für die Herstellung und andererseits<br />
einen enormen Betriebs- und Erhaltungsaufwand.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat<br />
ein Modell entwickelt, um qualitativ<br />
hochwertige Infrastruktur herzustellen,<br />
zu erhalten und zu betreiben. Den jeweilig<br />
vorgegebenen Rahmenbedingungen<br />
entsprechend können unterschiedliche<br />
Leistungsteile implementiert<br />
und der Umfang mit weiteren technischen<br />
Partnern bedarfsgerecht abgedeckt<br />
werden. Um eine optimale Aufgabenabdeckung<br />
zu erreichen, ist es vorteilhaft,<br />
gleichartige Leistungen wie technische<br />
und betriebliche Instandhaltung<br />
zu übertragen. Zur Erreichung der optimalen<br />
Leistungsabdeckung werden die<br />
lokalen Betriebe eingebunden. Durch<br />
den im Einvernehmen mit der Gemeinde<br />
erstellten Masterplan werden die erforderlichen<br />
Maßnahmen festgelegt und<br />
eine kalkulierbare Grundlage für die Vertragslaufzeit<br />
geschaffen.<br />
Ausgliederung<br />
als Chance<br />
Die Wirtschaftskrise und ihre negativen Folgen werden<br />
uns in der tagtäglichen medialen Berichterstattung vor<br />
Augen geführt. Die Mindereinnahmen werden wohl oder<br />
übel zu steigenden Defiziten führen, denen entgegengewirkt<br />
werden muss. Doch die Möglichkeiten sind beschränkt<br />
und es gilt die vorhandenen Ressourcen noch effizienter als bisher einzusetzen.<br />
Gerade jetzt rücken kommunale Ausgliederungsmodelle als Alternative zu den herkömmlichen<br />
Finanzierungsmodellen in den Fokus. Ausgliederungen schaffen budgetwirksame<br />
Einnahmen bei gleichzeitiger steuerlicher Optimierung. Zudem gibt es eine Reihe von<br />
Dienstleistungen (Immobilienbewirtschaftung etc.), die uns Kommunen unter die Arme<br />
greifen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, wohin sich die österreichischen<br />
Gemeinden entwickeln. Und es kann nur von Vorteil sein, die vorhandenen Strukturen zu<br />
erneuern und eine moderne und nachhaltige Gemeindeverwaltung zu schaffen.<br />
MAG. KARL SCHLÖGL<br />
BÜRGERMEISTER DER STADTGEMEINDE PURKERSDORF<br />
BUNDESMINISTER A. D.<br />
Öffentliche Beleuchtung<br />
Die Beleuchtung vieler Kommunen ist<br />
bereits in die Jahre gekommen und entspricht<br />
nicht mehr dem heutigen Stand<br />
der Technik. Neben den hohen Energieund<br />
Wartungskosten hat dies auch Auswirkungen<br />
auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer<br />
und Bürger sowie die<br />
Ästhetik der kommunalen Straßen. Der<br />
Umstieg auf moderne, effizientere<br />
Leuchtmittel, ein ausgereiftes Beleuchtungskonzept<br />
und eine intelligente<br />
Steuerung vervollständigen die Gesamtlösung<br />
und helfen, die Energiekosten zu<br />
senken. Außerdem wird ein Finanzierungskonzept<br />
angeboten, welches den<br />
Bedürfnissen der Gemeinde angepasst<br />
wird. Die Erneuerung der Straßenbeleuchtung<br />
in einem ganzheitlichen Ansatz<br />
steigert die Qualität der Anlage und<br />
bringt Kosteneinsparungen mit sich.<br />
Foto: Yit Austria<br />
Energieeffizientes Bauen<br />
und Sanieren (EEBS)<br />
Das Modell Energieeffizientes Bauen<br />
und Sanieren ist aus dem Contracting<br />
entstanden, wobei hier nicht nur sich<br />
selbstrechnende Investitionen getätigt<br />
Ausgereiftes Beleuchtungskonzept mit<br />
intelligenter Steuerung: Aschbach an der Steyr.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 17
coverstory<br />
Gmünd hat für den Umbau der beiden<br />
Hauptschulen eine ressourcenschonende und<br />
energieeffiziente Projektumsetzung gewählt.<br />
Factbox Maastricht<br />
Foto: Stadtgemiende Gmünd<br />
Öffentliche Leistungen im Rahmen von Ausgliederungen oder marktbestimmten Tätigkeiten<br />
werden im Zuge der Maastricht-Ergebnisermittlung aus heutiger Sicht dem privaten Sektor<br />
zugeordnet, wenn sie folgende vier Kriterien erfüllen:<br />
ÿ Kostendeckungsgrad über 50 %<br />
ÿ eigene Rechnungsführung<br />
ÿ Entscheidungsfreiheit in der Ausübung der Hauptfunktionen<br />
ÿ Agieren am Markt, d. h. es handelt sich nicht um einen Hilfsbetrieb der Gemeinde.<br />
Bei ausgegliederten Rechtsträgern sind allerdings die von der Kommune zu entrichtenden<br />
laufenden Zuschüsse, Entgelte, Kostenübernahmen und Verlustabdeckungen sowie<br />
etwaige Erlöse und Gewinnentnahmen, die im Rechnungsabschluss der Gemeinde erfasst<br />
werden, Maastricht-relevant. Diese erhöhen oder vermindern das Maastricht-Ergebnis der<br />
jeweiligen Gemeinde.<br />
Kostenzuschüsse, welche „Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen<br />
und marktbestimmten Betrieben der Gemeinde und der Gemeinde“ darstellen, führen<br />
zu einer Maastricht-neutralen Erfassung.<br />
Gewinnentnahmen als „Ablieferungen von nettoveranschlagten Unternehmen“ bewirken<br />
eine Erhöhung des Maastricht-Ergebnisses im Ausmaß der Gewinnentnahme. Werden<br />
allerdings Leistungen ausgegliedert, die bis dato zu Überschüssen geführt haben, so kann<br />
sich die Ausgliederung – sofern diese Überschüsse nicht an die Gemeinde abgeführt bzw.<br />
abgeliefert werden – negativ auf das Jahresergebnis der Gemeinde und somit auf das<br />
Maastricht-Ergebnis auswirken. Werden von der Gemeinde Darlehen für die ausgegliederten<br />
Betriebe aufgenommen (Schuldner = die Gemeinde), so erhöhen diesbezügliche<br />
Schuldenstände auch den Maastricht-Schuldenstand (ausgenommen bei marktbestimmter<br />
Tätigkeit). Eine Haftungsübernahme für einen ausgegliederten Rechtsträger oder einen<br />
fremden Dritten erhöht allerdings den Maastricht-Schuldenstand der Gemeinde nicht.<br />
Ausgliederungen beeinflussen das Maastricht-Ergebnis dann positiv, wenn die ausgegliederte<br />
Leistung effizienter und somit nachhaltig kostengünstiger erbracht werden kann.<br />
Zu beachten ist in diesem Zusammenhang jedoch auch, dass – analog zu den obigen Aussagen<br />
und Wirkungen der Fremdvergabe von Leistungen – bei der Prüfung der Vorteilhaftigkeit<br />
jedenfalls auch der verbleibende Fixkostenblock auf Gemeindeseite mitberücksichtigt<br />
wird.<br />
werden, sondern auch umfassende Sanierungen<br />
möglich gemacht werden.<br />
Ein Beispiel aus der Praxis liefert<br />
Gmünd: Die niederösterreichische<br />
Stadtgemeinde hat für den Umbau der<br />
beiden Hauptschulen eine ressourcenschonende<br />
und energieeffiziente Projektumsetzung<br />
gewählt. Im Zuge des öffentlichen<br />
Vergabeverfahrens nach dem<br />
BVergG, bei dem neben den Gesamtinvestitionskosten<br />
auch der zukünftige<br />
Energieverbrauch und der anzubietende<br />
Finanzierungszinssatz als Vergabekriterium<br />
herangezogen wurden, ist <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
für die Totalunternehmerleistung<br />
als Bestbieter ermittelt worden.<br />
Für die technische Abwicklung und die<br />
Einhaltung der garantierten Energieverbrauchswerte<br />
zeichnete die Firma WRS<br />
energie & unternehmenslösungen <strong>GmbH</strong><br />
verantwortlich.<br />
Die zahlreichen Vorteile des Produktes<br />
Energieeffizientes Bauen und Sanieren<br />
haben die Stadtgemeinde Gmünd<br />
überzeugt: Fixpreisgarantie, vertraglich<br />
garantierter Energieverbrauch, minimaler<br />
Eigenaufwand, regionale Wertschöpfung<br />
und Energiecontrolling für<br />
die nachhaltige Reduktion der Gesamtkosten.<br />
Im Konkreten wurde eine Energieeinsparung<br />
von 103.293 kWh/Jahr vertraglich<br />
garantiert, also stolze 63 %.<br />
Dies entspricht einer Einsparung von<br />
EUR 403.160 in zwanzig Jahren. Damit<br />
kann langfristig eine deutliche Kosteneinsparung<br />
und eine wesentliche ökologische<br />
Verbesserung sichergestellt werden.<br />
Durch die Umsetzung der durchzuführenden<br />
Arbeiten mit vorwiegend<br />
regionalen Unternehmen konnte die<br />
Wertschöpfung in der Region sichergestellt<br />
und ein Optimum an Effizienz erreicht<br />
werden.<br />
Lebenszyklusmodelle<br />
Übergreifend zu den produktspezifischen<br />
Anwendungsbereichen besteht<br />
bei öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen,<br />
die besonders komplex und umfangreich<br />
zu betreuen und betreiben<br />
sind, die Möglichkeit, die Planung, Errichtung,<br />
Finanzierung und den Betrieb<br />
samt Energieoptimierung durch einen<br />
Partner abzuwickeln. Ziel ist es, die Kosten<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
des Gebäudes oder der Anlage – unter<br />
Berücksichtigung der Funktionalität und<br />
Energieeffizienz – zu optimieren. Die Erreichung<br />
einer besseren Qualität kann<br />
dabei durchaus mit höheren Anschaffungskosten<br />
verbunden sein, die dann<br />
durch zusätzliche Einsparungen im Betrieb<br />
die Gesamtrentabilität erhöhen. Da<br />
die Gesamtverantwortung und somit die<br />
Risiken in einer Hand liegen, ist es Aufgabe<br />
des privaten Partners, die definierten<br />
Leistungen zu den vereinbarten Kosten<br />
so effizient wie möglich abzuwickeln.<br />
18 Leas•mich
meinung<br />
Zusätzlich ist für den öffentlichen Auftraggeber<br />
gewährleistet, dass durch die<br />
fixierten Zahlungsbedingungen das Gebäude<br />
wie vereinbart in einem hohen<br />
Standard zur Verfügung steht. Dieser<br />
Ansatz wurde beispielsweise bei der FH<br />
St. Pölten und der Strahlentherapie<br />
Krems erfolgreich umgesetzt.<br />
Beratung und Analyse von Ökoenergie-<br />
und Infrastrukturprojekten<br />
Jede Form der Investition hat wirtschaftliche<br />
Auswirkungen, die im Vorfeld geprüft<br />
und bestmöglich definiert werden<br />
müssen. Die kommunalen Aufgaben<br />
sind so vielseitig, dass kaum alle Bereiche<br />
abgedeckt werden können: Modellgestaltung,<br />
Förderungen, kaufmännische<br />
Betrachtung usw. Auf Grund langjähriger<br />
Erfahrung im Bereich der Projektentwicklung<br />
liefert <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
dabei eine nachvollziehbare Basis zur<br />
nachhaltigen Entscheidungsfindung und<br />
gewährleistet eine unabhängige kompetente,<br />
externe Projektbeurteilung.<br />
Baulandreservemodell<br />
Gemeindegebiete sind einer ständigen<br />
Veränderung unterworfen. Sei es durch<br />
den privaten, gemeinnützigen und öffentlichen<br />
Wohnungsbau oder auch<br />
durch die Veränderung der Betriebsstruktur<br />
der Unternehmen in der Kommune.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat zur Schaffung<br />
solcher Baulandreserven ein Modell entwickelt,<br />
das es der Gemeinde ermöglicht,<br />
den (zukünftigen) Gemeindebürgern<br />
und gewerblichen Betrieben jene<br />
Flächen zur Verfügung zu stellen, die<br />
sie benötigen, ohne das Gemeindebudget<br />
zu belasten.ı<br />
DR. EDGAR HAUER<br />
Leiter Vertriebssteuerung<br />
Kommunalgeschäft in der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
CHRISTOPH BAUDER<br />
Projektbetreuer Betreiberund<br />
Ökoenergieprojekte<br />
in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Elektromobilität<br />
ist die Zukunft<br />
MAG. PETER ENGERT<br />
Sprecher der<br />
Geschäftsführung der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Vor dem Hintergrund steigender Umweltbelastung, Knappheit fossiler Ressourcen<br />
und langfristig steigender Treibstoffpreise hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
gemeinsam mit den Partnern Salzburg AG und The Advisory House kürzlich die<br />
überregional agierende Dachgesellschaft „The Mobility House“ gegründet.<br />
Diese bietet nun lokalen Betreibern wie zum Beispiel Energieversorgungsunternehmen,<br />
Städten oder Gemeinden Bausteine zum Aufbau eines eigenen<br />
Angebotes von Elektro-Mobilitätsprodukten. Über Regionen hinweg bietet<br />
„The Mobility House“ Dienstleistungen – von der Geschäftsmodellierung über<br />
Produkt- und Vertragsentwicklung bis hin zur Abrechnung. Auf diese Weise können<br />
sich lokale Betreiber bereits heute vergleichsweise schnell und einfach im<br />
Markt für Elektromobilität positionieren.<br />
Unsere Vision ist es, den Menschen das Thema Elektromobilität näherzubringen.<br />
„The Mobility House“ bietet regionalen Partnern in der Aufbauphase<br />
ein maßgeschneidertes Startpaket inklusive Geschäftsmodell und Mobilitätsproduktkatalog.<br />
Im operativen Betrieb unterstützt „The Mobility House“ seine<br />
Partner je nach Bedarf in der Vertragsabwicklung, beim Betrieb der Ladeinfrastruktur<br />
und bei der Beschaffung der Fahrzeuge. So bietet unser Ansatz auf<br />
der einen Seite lokalen Partnern den einfachen, schnellen und effizienten<br />
Aufbau eines Elektromobilitätsangebots, auf der anderen Seite Endkunden den<br />
einfachen und günstigen Zugang zu innovativen und erprobten Elektromobilitätsprodukten.<br />
In einer ersten Phase werden den Kunden Zweiräder – wie zum Beispiel<br />
Fahrräder, Segways, Mountainbikes, Bikeboards und Elektro-Scooter – über ein<br />
Mietmodell inklusive Ladestation, Infrastruktur und Versicherung zu monatlich<br />
attraktiven Preisen angeboten. Dadurch soll den Kunden die Scheu vor der<br />
Elektromobilität und vor den derzeit noch relativ hohen Anschaffungskosten der<br />
Geräte genommen werden. Alle angebotenen Geräte sind intern bereits erprobt<br />
und durchlaufen darüber hinaus ein Testverfahren des ÖAMTC. Elektroautos<br />
werden erst dann ins Angebot aufgenommen, wenn seitens der Industrie ausgereifte<br />
und für die Kunden problemlose Fahrzeuge zur Verfügung stehen. In<br />
diesem Zusammenhang erwarten wir, dass bereits Ende 2010 bzw. Anfang<br />
2011 die ersten publikumstauglichen und durchdachten Elektroautos angeboten<br />
werden.<br />
Ziel ist es, eine einheitliche Lösung, individuell auf die jeweiligen Zielkunden<br />
abgestimmt, gemeinsam mit österreichischen Energieversorgungsunternehmen<br />
umzusetzen. D. h., egal wo Strom getankt wird, soll es nur eine einzige<br />
Rechnung von einem Anbieter geben. Letztendlich sind wir überzeugt davon,<br />
dass der Elektromobilität die Zukunft gehören wird.<br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 19
eportage<br />
Flottenmanagement à la carte<br />
Mit dem neuen Dienstleistungspaket „Flexifleet“ kann jeder Fuhrpark<br />
tagesaktuellen Anforderungen und Aufträgen angepasst werden.<br />
Anruf genügt, und das gewünschte<br />
Auto kommt zu Ihnen.<br />
Fotos: Bruckner Kfz-Technik<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Fuhrparkkunden<br />
steht seit Sommer eine neue Zusatzdienstleistung<br />
zur Verfügung. „Flexifleet“<br />
bietet jedem Unternehmen die Möglichkeit,<br />
den Firmenfuhrpark entsprechend<br />
der Auftragslage flexibel und individuell<br />
anzupassen. Dabei kann der Kunde aus<br />
einer Stunden-, Tages-, Wochen- und/<br />
oder Monatsnutzung wählen und so auf<br />
wechselnde Mobilitätsanforderungen<br />
rasch reagieren.<br />
Die Abwicklung ist denkbar einfach:<br />
Das gewünschte Fahrzeug wird einfach<br />
über die Fuhrparkzentrale der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
telefonisch gebucht, die ab<br />
diesem Zeitpunkt auch die gesamte Organisation<br />
übernimmt. Dazu zählt auch<br />
die zeitgerechte Zustellung des Fahrzeugs<br />
an die Kundenadresse.<br />
Dieser Zustellservice wird österreichweit<br />
angeboten. Lediglich im Falle einer<br />
Stundennutzung ist das Kfz in einer der<br />
IM PORTRAIT<br />
Fuhrparkmanagement-Partner<br />
Bruckner Kfz-Technik<br />
Nicht nur Privatkunden wissen die Qualität des Salzburger<br />
Familienbetriebs zu schätzen, auch Fuhrparkkunden werden<br />
ab Ende Oktober am neuen Standort Wals-Siezenheim mit<br />
attraktiven Angeboten überzeugt.<br />
Für die Traditionswerkstätte Bruckner Kfz-Technik begann 1993 mit der Übernahme durch Arthur Bruckner<br />
ein neues Zeitalter. Aus der damaligen Vier-Mann-Lackierwerkstätte ist eine markenunabhängige Full-<br />
Service-Werkstätte mit 28 Mitarbeitern, neuen Geschäftsbereichen wie der Oldie- und Dellenklinik und zwei<br />
Standorten geworden. In der Salzburger Werkstatt werden Fahrzeuge bis 3,5 t aller Marken und Baujahre<br />
repariert. „Bislang waren alle Kompetenzen Motor, Karosserie und Lack in unserem Stammsitz in Salzburg-<br />
Maxglan gebündelt“, erläutert Geschäftsführer und Eigentümer Arthur Bruckner. Der neue und zweite Standort<br />
in Wals-Siezenheim richtet sich neben Besitzern von Privatfahrzeugen insbesondere an Fahrer von Fuhrparkwägen.<br />
Schließlich ist Bruckner Kfz-Technik im Bundesland Salzburg auch Partnerwerkstätte österreichischer<br />
Fuhrparkmanagement-Unternehmen wie der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. Das moderne Gebäude wird<br />
Ende Oktober 2009 eröffnet und verfügt auf 1.000 m² über den neuesten Stand der Technik. Es besticht vor<br />
allem durch seine gute infrastrukturelle Lage an der Autobahn und der Nähe zum Flughafen.<br />
nächstgelegenen Parkgaragen/Partnerbetriebe<br />
abzuholen. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
bietet dem Fuhrparkkunden maximale<br />
Flexibilität und individuellen Service, indem<br />
dieser aus sämtlichen Fahrzeugtypen<br />
– vom Kleinwagen, Mittelklasse,<br />
Kombi, Minivan, Klein-Lkw bis hin zum<br />
Fun-Car – wählen kann.<br />
Mit dem „Flotten-Pay per Use-Modell“<br />
können Unternehmen kurzfristig etwaige<br />
Spitzen abdecken sowie außerplanmäßige<br />
Aufträge ausführen. So<br />
kann beispielsweise ein Unternehmen,<br />
das nur für sporadische Aufträge einen<br />
Klein-Lkw zur Abwicklung seiner Aufträge<br />
braucht, diese mit einem Kastenwagen<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Mietflotte<br />
erledigen. Die Abrechnung erfolgt monatlich<br />
und umfasst lediglich die Mietdauer.<br />
Das ist in jedem Fall rentabler, als<br />
in einen eigenen Lkw zu investieren.<br />
Das Fahrzeug hätte enorme Stehzeiten,<br />
zudem verliert es monatlich an Wert und<br />
hätte dafür auch noch Firmenkapital gebunden.<br />
Die Vorteile des „Flexifleet-Pakets“:<br />
ÿ Eine CO 2 -optimierte Leihwagenflotte;<br />
ÿ maximales Angebot an Fahrzeugtypen:<br />
vom Kleinwagen bis zum Lkw;<br />
ÿ flexible Nutzung, z. B. zur Warenauslieferung,<br />
für Übersiedlungen, Abholungen,<br />
ebenso wie für kurzfristige<br />
Dienstreisen und zur Mitarbeitermotivation;<br />
ÿ Haus-zu-Haus-Zustellung: das gewünschte<br />
Fahrzeug wird österreichweit<br />
an die Firmenadresse oder an<br />
die Privatadresse des Fahrers zugestellt;<br />
ÿ besonders günstige Konditionen.<br />
Näheres zum Flottenmanagement der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> unter: 01 716 01-8090.<br />
20 Leas•mich
<strong>Raiffeisen</strong> Burgenland <strong>Leasing</strong><br />
Die neue Landesleasinggesellschaft soll künftig das großvolumige<br />
Geschäft im Mobilien- und Immobilien-<strong>Leasing</strong>bereich abwickeln.<br />
Foto: <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Burgenland<br />
Irene Hrdlicka-Hakel hat mit<br />
GD-Stv. Leopold Buchmayer<br />
zahlreiche gemeinsame<br />
Projekte abgewickelt.<br />
Friedrich Nikolaus (kleines<br />
Bild) hat mit Anfang<br />
September die Agenden<br />
Buchmayers übernommen.<br />
Auf wessen Initiative und aus welchen<br />
Überlegungen heraus kam es<br />
zur Gründung der „<strong>Raiffeisen</strong> Burgenland<br />
<strong>Leasing</strong>“?<br />
Die Initiative ging gleichermaßen von<br />
beiden Häusern aus. Denn durch die<br />
Gründung hat die RLB Burgenland<br />
den Vorteil, einerseits durch die höhere<br />
Ergebnisbeteiligung am großvolumigen<br />
Geschäft verstärkt mitpartizipieren<br />
zu können und andererseits<br />
stärker auf die Risikopolitik und die<br />
Konditionengestaltung bei den Kunden<br />
der RLB Burgenland Einfluss nehmen<br />
zu können.<br />
Die Intention der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
ist es, sich so den Zugang zu marktkonformen<br />
Refinanzierungsmitteln für<br />
ihre Kunden zu sichern. Darüber hinaus<br />
wird von nun an gemeinsam das<br />
Produkt <strong>Leasing</strong> regional verstärkt positioniert,<br />
um den Marktanteil entsprechend<br />
auszubauen.<br />
Seit 29. 7. 2009 gibt es auch in Eisenstadt<br />
eine eigene Landesleasinggesellschaft.<br />
Das Burgenland ist somit das<br />
dritte Bundesland nach Salzburg und<br />
Steiermark, das sich für die Gründung<br />
einer eigenen Landesleasinggesellschaft<br />
entschieden hat. An der <strong>Raiffeisen</strong> Burgenland<br />
<strong>Leasing</strong> hält die RLB Burgenland<br />
49 %, die RBE Holding 32 % und<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 19 %. Aufgabe<br />
der neuen Gesellschaft ist die Abwicklung<br />
von Mobilien- und Immobilien-<strong>Leasing</strong>geschäften<br />
jenseits eines Anschaffungswertes<br />
von EUR 100.000,–. Liegt<br />
die Summe darunter, werden die Verträge<br />
wie bisher über die Standardgesellschaften<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> abgewickelt.<br />
Die Geschäftsführung der Gesellschaft<br />
besteht aus zwei Personen:<br />
Irene Hrdlicka-Hakel von der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> und den erst vor kurzem in den<br />
RLB-Vorstand berufenen Friedrich Nikolaus,<br />
an den der vormalige Geschäftsführer<br />
Leopold Buchmayer das Szepter<br />
übergab.<br />
Denn nach fast 45 Jahren bei <strong>Raiffeisen</strong><br />
beendete Buchmayer mit 1. September<br />
2009 seine Tätigkeit als Vorstand<br />
der RLB Burgenland. Als langjähriger<br />
Manager in höchsten Führungspositionen<br />
hat er die burgenländische Bankenszene<br />
nachhaltig geprägt. Buchmayer<br />
wird auch in nächster Zukunft<br />
<strong>Raiffeisen</strong> und der Wirtschaft seines<br />
Bundeslandes in verschiedenen Funktionen<br />
erhalten bleiben und damit seine<br />
umfangreiche Erfahrung zur Verfügung<br />
stellen. Nachdem er in seiner langjährigen<br />
Funktion als Beiratsmitglied der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> die Gründung der<br />
neuen Gesellschaft aktiv vorantrieb, bat<br />
ihn Leas•mich um ein kurzes Statement.<br />
Sie sind seit kurzem im Ruhestand.<br />
Was würden Sie Ihrem Nachfolger<br />
mit auf dem Weg geben?<br />
Nachdem es sich bei meinem Nachfolger<br />
um einen erfahrenen Manager<br />
handelt, der das Bankengeschäft von<br />
der Pike auf gelernt hat, glaube ich<br />
nicht, dass es nötig ist, ihm viele Ratschläge<br />
zu geben. Ich wünsche ihm<br />
jedoch, dass er ebenso viel Freude<br />
und Erfüllung in der Bewältigung dieser<br />
Aufgabe findet wie ich. Außerdem<br />
ist der Zubau des <strong>Raiffeisen</strong> Finanz<br />
Centers bald abgeschlossen, ein<br />
wichtiger Meilenstein für <strong>Raiffeisen</strong> im<br />
Burgenland. Übrigens ein Vorzeigeprojekt,<br />
bei dem die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> nicht nur die Finanzierung,<br />
sondern auch das Projektmanagement<br />
übernommen hat.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 21
eportage<br />
Mit Kooperation<br />
zum Erfolg<br />
Jede (Geschäfts-)Partnerschaft sollte<br />
im Idealfall für alle Beteiligten zu einer<br />
Win-Win-Situation führen. Doch selten<br />
trifft dies so uneingeschränkt zu wie<br />
bei einer <strong>Leasing</strong>-Absatzkooperation.<br />
Dieser Vertriebsweg beinhaltet eine<br />
enge Kooperation zwischen einem Hersteller<br />
(Lieferanten) bzw. einem Vermittler<br />
und der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. Konkret<br />
erhält der Endkunde des Herstellers zu<br />
jedem Produkt auch gleich ein entsprechendes<br />
<strong>Leasing</strong>angebot. Eine Absatzpartnerkooperation<br />
ermöglicht die Erschließung<br />
neuer Kundengruppen, die<br />
auf herkömmlichen Vertriebswegen<br />
nicht erreicht werden können. Das von<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> schon vor vielen<br />
Jahren entwickelte Modell hat die Möglichkeiten<br />
bei der Geschäftsanbahnung<br />
deutlich erweitert.<br />
Auf den scharfen Wettbewerb, der in<br />
diesem Bereich mittlerweile herrscht,<br />
reagierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit immer<br />
innovativeren Produktentwicklungen.<br />
So wurden etwa Treuhandlösungen<br />
entwickelt, die es dem Kooperationspartner<br />
ermöglicht, beim Endkunden<br />
als <strong>Leasing</strong>gesellschaft aufzutreten, obwohl<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> im Hintergrund<br />
der risikotragende Financier<br />
bleibt.<br />
Eine weniger komplexe Form der Zusammenarbeit<br />
beruht auf dem Sale-andlease-back-Prinzip.<br />
In diesem Fall verkaufen<br />
Hersteller das neue <strong>Leasing</strong>objekt<br />
an die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und leasen<br />
es gleichzeitig zurück. In weiterer Folge<br />
können die Hersteller dann das Gerät an<br />
ihre Endkunden vermieten. Der Vorteil<br />
für die Kooperationspartner: Sie erlösen<br />
sofort den gesamten Kaufpreis und müssen<br />
nicht erst auf das Einlangen der monatlichen<br />
Mietraten warten. Das erhöht<br />
den Cash-flow und schafft Spielraum.<br />
Darüber hinaus ermöglichen individuell<br />
entwickelte IT-Lösungen, die Kernsysteme<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit jenen<br />
der Kooperationspartner zu verschränken.<br />
Damit wird der Aufwand<br />
beim Datenaustausch und für die Administrierung<br />
deutlich reduziert. Dieser Ansatz<br />
zeigt die hohe Serviceorientierung<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und ihr Bestreben,<br />
die Zusammenarbeit auf eine lange<br />
Dauer anzulegen.<br />
Die Vorteile für die Endkunden des<br />
Herstellers liegen auf der Hand:<br />
ÿ Eigenkapital bzw. die Kreditlinien werden<br />
geschont<br />
ÿ Bilanzkennzahlen werden nicht belastet<br />
ÿ Cash-flow wird nicht vermindert und<br />
bleibt frei verfügbar<br />
ÿ <strong>Leasing</strong>- bzw. Mietentscheidungen<br />
bedürfen oftmals keiner solch umfangreichen<br />
internen Bewilligungsmaßnahmen<br />
wie Kaufentscheidungen<br />
Die Vorteile für die Hersteller als Kooperationspartner<br />
sind ebenso überzeugend:<br />
ÿ Steigerung des Absatzes, da Kaufentscheidungen<br />
oftmals zögerlicher<br />
getroffen werden als Miet- bzw. <strong>Leasing</strong>entscheidungen<br />
ÿ Möglichkeit, dem Endkunden auch<br />
eine nutzungsorientierte Variante anbieten<br />
zu können<br />
ÿ Zukünftige Schonung der eigenen Kreditlinien,<br />
falls schon heute eigenbasiert<br />
Mietmodelle angeboten werden<br />
Viele Kunden setzen auf eine Absatzpartnerschaft<br />
mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Was nun folgt, ist nur ein kleiner Auszug<br />
aus einer langen Liste.<br />
Lagerhaus Technik-Center <strong>GmbH</strong> &<br />
Co KG, das mit seinen sieben eigenen<br />
Standorten und österreichweit mit allen<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Lagerhäusern als größter<br />
Landmaschinenhändler in Österreich die<br />
innovativen Finanzierungsmodelle für<br />
Land- und Kommunalmaschinen sehr<br />
zu schätzen weiß.<br />
Top-Hersteller im Bereich der Printing-,<br />
Kopiermaschinen- und des Dokument-Managements<br />
wie Océ – Österreich<br />
Gesellschaft m.b.H oder RICOH<br />
AUSTRIA <strong>GmbH</strong> sind beide langjährige<br />
und geschätzte Kooperationspartner der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Auch medizintechnische Unternehmen<br />
wie die EasyMed finance.marketing.gmbh<br />
oder PLURADENT AUSTRIA<br />
<strong>GmbH</strong> nutzen die Kompetenz und Innovationskraft<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />
die auch mit anderen namhaften Anbietern<br />
medizintechnischer Klein- und<br />
Großgeräte zusammenarbeitet – und<br />
selbst Komplettausstattungen von Krankenhäusern<br />
finanziert.<br />
22 Leas•mich
VOLLMER Austria <strong>GmbH</strong>, die Spezialisten<br />
für Schärf- und Erodiermaschinen,<br />
und die Firma SCHIRNHOFER<br />
Werkzeugmaschinen & Werkzeuge<br />
<strong>GmbH</strong> sind ebenfalls Absatzkooperationspartner<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, die<br />
im Bereich der Metall- und Holzverarbeitung<br />
nach wie vor ein Wachstumssegment<br />
mit Zukunft sieht.<br />
In den traditionellen Absatzpartner-<br />
Segmenten gibt es Kooperationen mit<br />
Herstellern von Nutzfahrzeugen, Lkw-<br />
Aufbauten (Anhänger- und Trailerproduzenten)<br />
und Baumaschinen. Hier kann<br />
man bei Partnern und Endkunden mit innovativen<br />
Finanzierungslösungen punkten.<br />
Intelligente Bündelprodukte – wie<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> „Truck All Inclusive“<br />
Vom klassischen Traktor bis zum<br />
hippen urbanen Fortbewegungsmittel<br />
Segway: Absatzkooperationen ergänzen<br />
die traditionellen Vertriebswege und<br />
bringen allen Partnern Vorteile.<br />
oder <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> „Mobilien All Inclusive“<br />
– bieten dem Endkunden einen<br />
echten Zusatznutzen, der über die herkömmliche<br />
Finanzierung weit hinausgeht.<br />
Innovationskraft und ein Gespür für<br />
Zukunftstrends sind im Absatzfinanzierungsgeschäft<br />
alles entscheidende Faktoren.<br />
Dementsprechend frühzeitig<br />
wurde so auch dem Trend der Elektro-<br />
Mobilität Rechnung getragen. Seit zwei<br />
Jahren kooperiert die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
inzwischen eng mit der Firma Urban<br />
Mobility Authorized SEGWAY Distributor<br />
<strong>GmbH</strong>, dem Generalimporteur für<br />
Segways. Der Segway Personal Transporter<br />
war das erste zweirädrige selbstbalancierende,<br />
elektrische Fahrzeug. Ein<br />
100%ig CO 2 -neutrales und klimaschonendes<br />
Fortbewegungsmittel – mit<br />
Spaßfaktor dazu.<br />
Weiters zählt seit 2009 die Firma elmove<br />
AG, mit ihrem in der Schweiz entwickelten,<br />
elektrobetriebenen „E-bikeboard“,<br />
zu unserem auserwählten Partnerkreis.<br />
Im Sinne der Förderung und<br />
Forcierung der <strong>Raiffeisen</strong> Klimaschutz-<br />
Initiative wurde die Zusammenarbeit mit<br />
innovativen „umweltfreundlichen“ Firmen<br />
forciert. Dazu zählt unter anderem<br />
das Unternehmen Baumot <strong>GmbH</strong>, das<br />
Nutzfahrzeuge, Baumaschinen und<br />
Busse mit Russpartikelfiltern nachrüstet.<br />
Die Feinstaub-Thematik und ein Luftreinhaltegesetz<br />
mit eigenen Umweltzonen<br />
(wie in vielen angrenzenden Ländern<br />
bereits Realität) wird auch bei uns<br />
bald ein aktuelles Thema sein.<br />
Die Firma bioltec evolv-ram <strong>GmbH</strong><br />
aus Regensburg entwickelte ein völlig<br />
neues Motormanagement-System für<br />
Lkw. Erstmals ist es damit möglich, dass<br />
Lkw mit bis zu 100 % biogenen Kraftstoffen<br />
(Tierfett) betrieben werden<br />
können. Damit ist man CO 2 -neutral und<br />
klimaschonend unterwegs. Darüber<br />
hinaus können die Kunden mit diesem<br />
System signifikante Treibstoffkosten einsparen.<br />
Zahlreiche weitere Absatz-Finanzierungsvarianten<br />
vervollständigen die Produktpalette,<br />
die alle einem Ziel dienen:<br />
eine dreifache Win-Win-Situation zwischen<br />
Kunde, Hersteller und <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> umzusetzen.ı<br />
KONTAKT:<br />
MAG. (FH) ALEXANDER<br />
HARTNER, MBA<br />
Leiter Produktmanagement,<br />
Absatzkooperationen<br />
& Assetmanagement<br />
Tel. 01 716 01-8083<br />
MAG. JOSEF<br />
FLEISCHHACKER<br />
Stv. Leiter<br />
Absatzkooperationen<br />
Tel. 01 716 01-8161<br />
MESSEREIGEN: Bereits zum vierten Mal fand vom 26. bis 28. Mai 2009 die<br />
Fachmesse für Gewerbe- und Industrie-Immobilien mit Fokus Länder der CEE/SEE-Regionen<br />
(Zentral-, Südost- und Osteuropa) im Wiener Messezentrum statt. Rund 240 Aussteller<br />
präsentierten ihre Projekte. Damit wurde quantitativ das Niveau von 2007 erreicht –<br />
und das trotz der veränderten Rahmenbedingungen nach den Marktbereinigungen in einigen<br />
Immobilienmärkten. Auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> war mit einem Messestand vertreten,<br />
wo man sich über den großen Andrang interessierter Besucher freute. Am 2. Messetag<br />
wurde zur Weinverkostung und italienischen Antipasti eingeladen. Wer wollte, konnte<br />
ein Segway testen.<br />
Ebenfalls im Mai fand der 59. Österreichische Städtetag in Bruck an der Mur statt. Die drei<br />
Veranstaltungsorte Bruck, Kapfenberg und Leoben luden zum Meinungsaustausch in die<br />
Region Hochsteiermark, und auch hier war die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit einem Messestand<br />
präsent. Neben einer Probefahrt mit dem Segway lockte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit heimischen<br />
Weinen, Biosaft, Kürbiskernbrot und steirischem Vulcano-Schinken auch zwei sehr prominente Besucher der Messe an ihren Stand:<br />
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer (siehe Foto) und Bürgermeister Dr. Michael Häupl haben sich persönlich von der Qualität des dargebotenen<br />
Weins überzeugt!<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 23
gewerbliche immobilien<br />
Kuren in Bestlage<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> kaufte das Dvorak Spa Hotel<br />
in Karlsbad und vermietet es wieder an den ehemaligen<br />
Eigentümer Warimpex-Gruppe zurück.<br />
Foto: Dvorak Spa Hotel<br />
Karlsbad liegt mit seinen 52.000 Einwohnern<br />
im Westen der Tschechischen<br />
Republik, etwa 125 km von Prag entfernt.<br />
Der „Weltruf“ Karlsbads beruht in<br />
erster Linie auf seinen einzigartigen Mineralquellen.<br />
Die zwölf heilenden Quellen,<br />
die mit einer Temperatur von 41 bis<br />
73 Grad Celsius aus einer Tiefe von 2 bis<br />
2,5 Kilometern entspringen, ließen den<br />
Ort bereits vor Jahrhunderten zu einem<br />
der bekanntesten Kurorte in Mitteleuropa<br />
werden. Im Stadtzentrum, in exklusiver<br />
Lage, befindet sich das 4-Sterne-<br />
Kur-Hotel Dvorak. Das Hotel wurde Ende<br />
des Jahres 2008 von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
erworben und in weiterer Folge in<br />
Form einer Sale-and-lease-back-Konstruktion<br />
an den ehemaligen Eigentümer,<br />
dem Wiener Immobilienentwickler<br />
Warimpex, vermietet. Betrieben wird das<br />
Hotel wie schon in den Jahren davor<br />
von einem gemeinsamen Partner der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und der Warimpex-<br />
Gruppe, der Vienna International Hotelmanagement<br />
AG; eine Konstellation übrigens,<br />
die sich schon beim Euro-<br />
Disneypark Paris sehr bewährt hat. Mit<br />
85 Prozent Auslastung während der<br />
letzten Jahre gehört das Kur-Hotel<br />
Dvorak zu den Cash-Cows der Immobiliengruppe.<br />
Das 4-Sterne-Hotel steht<br />
den Besuchern ganzjährig zur Verfügung<br />
und bietet in erster Linie für Kur-Besucher<br />
aus aller Welt eine komfortable<br />
Unterbringung. Das im Jahre 2005 und<br />
2006 renovierte Hotel verfügt über 126<br />
modern ausgestattete Zimmer und über<br />
einen Wellness-Bereich mit Sauna,<br />
Dampfbad, Hallenbad und Fitnessraum.<br />
Den Hotelgästen stehen eine Kosmetikabteilung,<br />
ein hauseigener Friseur und<br />
eine Klinik für ästhetische Medizin zur<br />
Verfügung. Grundlage für den Erwerb<br />
des Hotels Dvorak durch die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> war eine Expertise des<br />
internationalen Immobiliengutachters<br />
CB Richard Ellis (CBRE), die für dieses<br />
Projekt sprach.ı<br />
Wagenkästen für Ungarn aus Szolnok<br />
Die Stadler Rail Group verfügt europaweit über zehn Standorte<br />
und ist Top-Player in den Marktsegmenten Regional-,<br />
S-Bahn- und Intercityverkehr sowie Straßenbahnen.<br />
In den letzten Jahren konnte Stadler Rail<br />
seine Marktposition in Zentral- und Osteuropa<br />
ausbauen. Die ungarischen Staatsbahnen<br />
(MÁV) haben bereits 60 FLIRT<br />
(Flinker Leichter Innovativer Regional<br />
Triebzug) gekauft. Die ersten 30 Züge sind<br />
schon seit längerer Zeit erfolgreich bei der<br />
S-Bahn Budapest in Betrieb. Das Unternehmen<br />
ist zuversichtlich, dass weitere<br />
Foto: Stadler Rail Group<br />
Aufträge folgen werden. Um diese Märkte<br />
mit lokaler Fertigung bedienen zu können,<br />
hat der Konzern entschieden, Produktionskapazitäten<br />
in der Region aufzubauen.<br />
Dabei fiel die Wahl auf Szolnok (Ungarn).<br />
Hier wurde ein Aluminiumschweißwerk<br />
aufgebaut und im vergangenen März feierlich<br />
in Betrieb genommen. Auf einer Fläche<br />
von 12.000 m 2 werden Wagenkästen<br />
aus Aluminium geschweißt und lackiert.<br />
Ein erster Ausbau des Werks wurde bereits<br />
gestartet und soll Ende Oktober<br />
fertiggestellt sein. Momentan verfügt das<br />
Werk über eine Kapazität von 60 Wagenkästen<br />
pro Jahr, 2010 beträgt diese mindestens<br />
120 Wagenkästen und kann auf<br />
200 erhöht werden. Neben der Produktion<br />
von Aluwagenkästen für den regionalen<br />
Markt liefert Stadler Szolnok auch an die<br />
deutsche Tochter Stadler Pankow, deren<br />
Bedarf bis dahin von Dritten gedeckt wird.<br />
Das Werk in Szolnok liefert zudem die Wagenkästen<br />
für das Montagewerk in Polen<br />
(Siedlce). Beim Aufbau von Szolnok handelt<br />
es sich also um ein Insourcing. Die<br />
Gesamtinvestitionskosten der von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
finanzierten Immobilie<br />
(beide Bauteile) beliefen sich auf CHF<br />
16 Mio., die Laufzeit der <strong>Leasing</strong>finanzierung<br />
beträgt 20 Jahre mit anschließendem<br />
Eigentumsübergang des Objektes<br />
an den <strong>Leasing</strong>nehmer Stadler Szolnok.<br />
24 Leas•mich
Schulprojekt<br />
im Südburgenland<br />
Ein Projekt mit Vorbildwirkung<br />
im Bereich des Klimaschutzes<br />
wurde in Jennersdorf realisiert.<br />
Beim Spatenstich (v.l.n.r.): Mag. Miernicki (ecoplus), Mag. Engert (RL), LR Dr. Bohuslav<br />
(NÖ Landeregierung), LH Dr. Pröll (NÖ Landesregierung), Dr. J. F. Kwizda, Bgm. Schiessler<br />
(Gemeinde Leopoldsdorf), Vizebürgermeister H. R. Dominici (Gemeinde Leopoldsdorf),<br />
Dr. Shebl (Shebl & Partner), Mag. R. P. Kwizda, Dr. R. A. Kwizda, Mag. J. E. Kwizda.<br />
Spatenstichfeier<br />
bei Kwizda<br />
Auf einem über 50.000 m² großen Grundstück<br />
in Leopoldsdorf wird das modernste Pharmadienstleistungszentrum<br />
Österreichs errichtet.<br />
Foto: Kwizda<br />
Die Stadtgemeinde Jennersdorf legte bereits<br />
vor längerer Zeit ihr Augenmerk auf<br />
einen sparsamen Umgang mit Energie.<br />
So wurde in den letzten beiden Jahren<br />
die Sanierung der Hauptschule über das<br />
Produkt Energieeffizientes Bauen und<br />
Sanieren umgesetzt und nun zum Abschluss<br />
gebracht. Nach einem öffentlichen<br />
Vergabeverfahren wurde die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
2007 mit der Finanzierung<br />
und Umsetzung des Baus inklusive Abgabe<br />
einer Energieverbrauchseinsparungsgarantie<br />
beauftragt. Als technischer<br />
Partner fungierte – wie auch schon bei<br />
Im Juni dieses Jahres erfolgte in<br />
Leopoldsdorf bei Wien der Spatenstich<br />
für das modernste Pharmadienstleistungszentrum<br />
Österreichs.<br />
Neben einer Kapazität von mehr als<br />
10.000 Palettenplätzen werden im<br />
hochmodernen Lagerbereich Sonderzonen,<br />
Kühl- und Tiefkühlräume sowie<br />
Reinräume für tertiäre Produktionsschritte<br />
geboten.<br />
Das neue Gebäude ermöglicht den<br />
Einsatz modernster Technologien und<br />
logistischer Prozesse und ist auf die<br />
stetig steigenden Marktanforderungen<br />
im Hinblick auf Qualität und Arzneimittelsicherheit<br />
vorbereitet; als einer<br />
der wenigen Pharmalogistiker Österreichs<br />
bietet Kwizda in der Distribution<br />
durchgängige Ein- und Auslagerung<br />
von Arzneimitteln an, ohne die<br />
Kühlkette zu unterbrechen. Das Finanzierungsvolumen<br />
in Höhe von<br />
EUR 15 Mio. erfolgt durch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Der Standort Leopoldsdorf garantiert<br />
durch seine Lage und die günstige<br />
Verkehrsanbindung optimale<br />
Bedingungen für die rasche Auslieferung<br />
und die Erschließung wichtiger<br />
mitteleuropäischer Wachstumsmärkte.<br />
Durch die Errichtung des neuen Standortes<br />
werden 50 neue Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />
des neuen Pharmadienstleistungszentrums<br />
ist für Anfang<br />
2010 geplant.<br />
Die heimische Unternehmensgruppe<br />
Kwizda ist fast überall in Zentraleuropa<br />
in den Geschäftsfeldern<br />
Pharma, Agro und Baustoffe tätig. Mit<br />
1.200 Mitarbeitern erwirtschaftet der<br />
Konzern einen Jahresumsatz von<br />
EUR 800 Mio. und zählt zu den Top-<br />
100-Konzernen Österreichs.ı<br />
anderen erfolgreichen burgenländischen<br />
Projekten – die WRS energie- und unternehmenslösungen<br />
gmbH. In enger Zusammenarbeit<br />
mit den Verantwortlichen<br />
der Stadtgemeinde gelangte eine perfekte<br />
Abstimmung der eingesetzten<br />
Materialien und der installierten Technik<br />
in Zusammenhang mit einer peniblen,<br />
laufenden Kontrolle des Energiebedarfs<br />
zum Einsatz. So konnte nicht nur ein<br />
Schulprojekt mit zukunftsweisenden Unterrichtsmethoden,<br />
sondern gleichzeitig<br />
eines mit Vorbildwirkung im Bereich des<br />
Klimaschutzes realisiert werden.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 25
gewerbliche immobilien<br />
Signa in<br />
Feierlaune<br />
Über 300 geladene Gäste<br />
feierten Ende Juli bis in die<br />
frühen Morgenstunden die<br />
Firstfeier des Kaufhaus Tyrol.<br />
Die Firstfeier beim neuen Kaufhaus Tyrol<br />
gestaltete sich als großer Erfolg für René<br />
Benko und seine Signa Holding. Über<br />
300 geladene Gäste konnten sich vom<br />
Baufortschritt persönlich überzeugen und<br />
die Dachgleiche im Rahmen eines großen<br />
Festes, mit zahlreichen Unterhaltungseinlagen,<br />
gemeinsam begehen. Die gesamte<br />
Tiroler Polit-Prominenz, von Landeshauptmann<br />
Günther Platter bis zur<br />
Bürgermeisterin von Innsbruck, Hilde<br />
Zach, ließ es sich nicht nehmen, das neue<br />
zukünftige Prunkstück der Innsbrucker Innenstadt<br />
zu besichtigen. René Benko<br />
wurde von allen Seiten für seinen Mut und<br />
seine Bereitschaft gelobt, das altehrwürdige<br />
Kaufhaus Tyrol zu revitalisieren. Auch<br />
das Event selbst, auf dem zahlreiche Entertainer<br />
für Stimmung sorgten, begeisterte<br />
die geladenen Gäste. Im Zuge der<br />
Feierlichkeiten kündigte René Benko an,<br />
eine Kaufhaus-Tyrol-Kinderstiftung für<br />
finanzielle oder medizinische Notfälle einzurichten.<br />
Dotiert wird diese Stiftung mit<br />
etwa EUR 50.000 jährlich. Die Öffentlichkeit<br />
konnte sich wenige Tage später über<br />
das Projekt Kaufhaus Tyrol informieren. Im<br />
Rahmen eines Kaufhaus-Tyrol-Kinderfestes,<br />
mit einer Vielzahl von Spiel- und<br />
Unterhaltungsattraktionen, wurde die<br />
Bevölkerung ausgiebig informiert und die<br />
Baustelle konnte besichtigt werden. Unter<br />
anderem wurde dabei auch ein von Signa<br />
und anderen Sponsoren zur Verfügung<br />
gestelltes Auto verlost.ı<br />
wohnbauprojekt<br />
Wohnen im ehemaligen<br />
Nationalbankgebäude<br />
Die schwedische <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Tochter RL-Nordic<br />
hat im Jahr 2007 gemeinsam mit dem lokalen Projektpartner<br />
Lunneplan AB die ehemalige Dependance der schwedischen<br />
Reichsbank in Vänersborg erworben.<br />
Vänersborg, 85 km nördlich von Göteborg,<br />
liegt in Südwestschweden direkt<br />
am See Vänern, dem größten See<br />
Schwedens und drittgrößten Binnensee<br />
Europas. Die Stadt hat ca. 37.000 Einwohner<br />
und ist das regionale Verwaltungszentrum<br />
in Västra Götaland.<br />
Das lange leer stehende historische Objekt<br />
besticht durch die schlossähnliche<br />
Architektur und Lage. Es hat einen eigenen<br />
Bootsanlageplatz, ist aber gleichzeitig<br />
mitten im Stadtzentrum. Soweit es<br />
möglich war, wurde auf die bestehende<br />
Substanz des denkmalgeschützten Gebäudes<br />
Rücksicht genommen. Entstanden<br />
sind schließlich 16 sehr individuelle,<br />
lichtdurchflutete Wohnungen mit bis zu<br />
vier Meter hohen Räumen. Auch die<br />
Stadtpolitiker sehen in dem liebevoll renovierten<br />
Gebäude ein wichtiges Projekt<br />
zur Belebung des Stadtzentrums und ein<br />
architektonisches Juwel. Einziger kleiner<br />
Wermutstropfen war, dass die Parkmöglichkeiten<br />
im Gebäude sehr beschränkt<br />
sind. Doch auch dafür fand man eine originelle<br />
und umweltfreundliche Lösung:<br />
Den zukünftigen Wohnungsbesitzern<br />
wurden neben Fahrrädern auch ein erdgasbetriebenes<br />
Auto zur Verfügung gestellt,<br />
das von allen in Form von car-sharing<br />
genutzt werden kann. Das Projekt<br />
wurde im Frühjahr 2009 fertiggestellt und<br />
von den neuen Wohnungsbesitzern übernommen.<br />
Die gesamten Projektkosten<br />
beliefen sich auf ca. 50 Millionen Schweden<br />
Kronen (ca. EUR fünf Mio.).<br />
26 Leas•mich
Q-West „bildet und belebt“<br />
Auf dem Gelände des ehemaligen Linser-Areals in Innsbruck entsteht das neue Stadtteilzentrum<br />
Q-West. Die SIGNA Development entwickelt gemeinsam mit der Stadt Innsbruck<br />
und der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> einen modernen multifunktionalen Gebäudekomplex.<br />
Q-West „bildet und belebt“ ist nicht nur<br />
ein einfacher Slogan, sondern wird mit<br />
der heutigen Grundsteinlegung auch tatsächlich<br />
sichergestellt. Die Nahversorgung<br />
des westlichen Innsbruck wird verbessert<br />
und gleichzeitig wird das lang<br />
gewünschte und geplante fünfte Gymnasium,<br />
das Bundesrealgymnasium in<br />
der Au, realisiert. Durch die Kombination<br />
von Bildung und Handel wird im<br />
Stadtteil Hötting ein neuer Treffpunkt für<br />
Schüler, Berufstätige und Konsumenten<br />
ins Leben gerufen und der Slogan „Q-<br />
West bildet und belebt“ auch wirklich<br />
gelebt. Der Name Q-West setzt sich aus<br />
dem Buchstaben Q für Quartier und der<br />
geografischen Lage West zusammen.<br />
Von beiden Aspekten wird das Thema<br />
der Begegnung abgeleitet. Q-West steht<br />
für einen Ort, an dem Unterschiede zu<br />
einem harmonischen „Ganzen“ verschmelzen.<br />
Für Investor und Grundeigentümer<br />
René Benko handelt es sich hierbei um<br />
ein spannendes und neuartiges Projekt:<br />
„Die Kombination Schule und Nahversorgung<br />
wurde in dieser Form noch nie geplant.<br />
Beide Teile sind für mich gleichwertig<br />
und müssen auch gleichwertig behandelt<br />
werden, nur dann ist dieses Projekt<br />
ein Garant für den Erfolg.“ Benko betont<br />
immer wieder, dass es ihm wichtig<br />
sei, vor allem in seiner Heimatstadt innovative<br />
Projekte umzusetzen. „Für mich ist<br />
es ein besonderes Anliegen, auch in meiner<br />
Heimatstadt Innsbruck zu investieren“,<br />
so René Benko. Der Geschäftsführer<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Mag. Peter Engert,<br />
lobt die SIGNA-Gruppe: „Die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> begleitet René Benko bereits seit<br />
seinen Anfängen und wir haben in ihm einen<br />
Partner mit Handschlagqualität gefunden.<br />
Durch die positiven Erfahrungen<br />
in der Zusammenarbeit beim Kaufhaus<br />
Tyrol in Innsbruck war es für uns ein logischer<br />
Schritt, auch beim Projekt Q-West<br />
Freude über den Neubau bei allen Beteiligten (v.l.n.r.): Peter Engert, René Benko,<br />
Christine Oppitz-Plörer, Magret Fessle und die Schülerinnen Lena Petter und Sarah Maier.<br />
mit dabei zu sein – nicht nur als Financier,<br />
sondern auch als Equity-Partner. Darüber<br />
hinaus haben wir mit der SIGNA-Gruppe<br />
bereits weitere Projekte in Wien und in<br />
Italien in Umsetzung.“<br />
„Innsbruck wird seinem Ruf als<br />
Bildungsstadt einmal mehr gerecht“,<br />
meint Bürgermeisterin Hilde Zach, „dieser<br />
Neubau bildet eine qualitätsvolle<br />
Aufwertung des Stadtteiles im Westen.<br />
Die Investition der Stadt Innsbruck in<br />
diesen Grundstücksankauf trägt für die<br />
Bevölkerung Früchte“, so Zach weiter.<br />
Vizebürgermeisterin Mag. Christine<br />
Oppitz-Plörer ist sichtlich stolz auf die<br />
neue Schule: „Es freut mich außerordentlich,<br />
dass die oft harten Bemühungen<br />
letztendlich erfolgreich waren<br />
und wir damit ein fünftes öffentliches<br />
Gymnasium in Innsbruck bekommen.<br />
Mit dieser Grundsteinlegung wird das<br />
Bundesrealgymnasium in der Au nun<br />
auch für Schüler und Lehrer sichtbar.“<br />
Oppitz-Plörer bedankt sich weiters bei<br />
der Bundesministerin Dr. Schmied, die<br />
mit all ihrem persönlichen Einsatz die<br />
Finanzierung von EUR 24 Millionen für<br />
den Bildungsstandort Innsbruck gesichert<br />
hat. Sektionschef Dr. Helmut<br />
Moser, der die Bundesministerin vertritt,<br />
überbringt die besten Grüße und<br />
wünscht einen zügigen und unfallfreien<br />
Bauverlauf. Landesschulratspräsident<br />
Dr. Erwin Koler erklärt: „Die Architektur<br />
einer Schule muss im Dienst des Lernens<br />
und Lehrens stehen. Eine angenehme<br />
und zweckmäßige Umgebung,<br />
die Kreativität anregt und Energie fördert,<br />
sind wichtige Elemente für die Bildung.<br />
Junge Menschen sollen in einer<br />
für sie angenehmen und zweckmäßigen<br />
Umgebung lernen können. All diese<br />
Aspekte werden durch dieses Projekt<br />
vereint und auch verwirklicht.“ Und Landesrätin<br />
Dr. Beate Palfrader meint abschließend:<br />
„Eine Grundsteinlegung in<br />
eine Bildungseinrichtung ist auch ein<br />
Grundstein in die weitere Zukunft.“ı<br />
Foto: SIGNA Development<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 27
ökoprojekte<br />
Elektromobilität für alle<br />
Drei starke Unternehmen – <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Salzburg AG und The Advisory House –<br />
gründen eine überregional agierende Dachgesellschaft.<br />
Die neue Art der Mobilität (v.l.n.r.):<br />
Mag. August Hirschbichler (Vorstand<br />
Salzburg AG), DI Thomas Raffeiner<br />
(GF The Advisory House), Mag. Peter Engert<br />
(GF <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>).<br />
„The Mobility House“ bietet lokalen Betreibern<br />
wie Energieversorgungsunternehmen,<br />
Städten oder Gemeinden Bausteine<br />
zum Aufbau eines eigenen Angebotes<br />
von Elektro-Mobilitätsprodukten.<br />
Auf eine Bindung zu bestimmten Infrastruktur-<br />
oder Autoherstellern wird bewusst<br />
verzichtet. Somit können Preis,<br />
Verfügbarkeit, Standards und Qualität<br />
gesichert werden. Endkunden bekommen<br />
einfachen und günstigen Zugang<br />
zu innovativen und erprobten Elektro-<br />
Mobilitätsprodukten. Vorbild ist das erfolgreiche<br />
Pilotprojekt „ElectroDrive“ der<br />
Salzburg AG, das schon 2006 gestartet<br />
wurde.<br />
Der Partner in der Region liefert Energie,<br />
Infrastruktur und vertreibt die Produkte.<br />
Auf diese Weise können sich lokale<br />
Betreiber bereits heute vergleichsweise<br />
schnell und einfach im Markt für<br />
Elektromobilität positionieren. „Jetzt ist<br />
der ideale Zeitpunkt, unser zukunftsweisendes<br />
Modell überregional umzusetzen“,<br />
ist Mag. August Hirschbichler, Vorstand<br />
der Salzburg AG, überzeugt.<br />
„Wir bündeln mit unserer Zusammenarbeit<br />
die Kernkompetenzen der<br />
drei Unternehmen – Energie und Verkehr,<br />
Finanz- und <strong>Leasing</strong>modelle sowie<br />
Fuhrparkmanagement, konzeptionelle<br />
Expertise und Erfahrung im Industrie-<br />
und Projektmanagement“, ergänzt<br />
DI Thomas Raffeiner, The Advisory<br />
House. Das Ziel sei, den Menschen das<br />
Thema Elektromobilität näherzubringen.<br />
The Mobility House bietet regionalen<br />
Partnern in der Aufbauphase ein maßgeschneidertes<br />
Startpaket inklusive<br />
Geschäftsmodell und Mobilitätsproduktkatalog.<br />
Im operativen Betrieb unterstützt<br />
der Projektmanager seine Partner<br />
je nach Bedarf in der Vertragsabwicklung,<br />
beim Betrieb der Ladeinfrastruktur<br />
und bei der Beschaffung der Fahrzeuge.<br />
„Wir engagieren uns seit vielen Jahren<br />
im Bereich der erneuerbaren Energien,<br />
indem wir Ökoprojekte sowohl planen,<br />
als auch finanzieren und zum Teil<br />
selbst betreiben“, erläutert Mag. Peter<br />
Engert, Geschäftsführer von <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>. „Mit The Mobility House gehen<br />
wir gemeinsam mit Partnern einen<br />
Schritt weiter. Wir sind überzeugt, dass<br />
individuelle Mobilität in naher Zukunft<br />
mit Elektrofahrzeugen umgesetzt werden<br />
kann.“ Der zusätzliche Energiebedarf<br />
kann aus Windkraft- und Solaranlagen<br />
abgedeckt werden, die bereits<br />
heute erfolgreich von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
betrieben werden.<br />
Bio-Diesel für das Erdöl-Land<br />
In der norwegischen Hafenstadt Fredrikstad wurde Mitte Juni die weltweit<br />
28. Anlage der BDI – BioDiesel International AG feierlich eröffnet.<br />
Das Grazer Unternehmen BDI ist ein weltweit führender Komplettanbieter von Anlagen zur<br />
Produktion von Bio-Diesel. Im Sommer wurde im Beisein des norwegischen Ministers für Umwelt<br />
und Internationale Entwicklung und des österreichischen Botschafters in Norwegen eine<br />
weitere Anlage in Betrieb genommen. „In Norwegen werden mit dem Engagement in der Produktion<br />
umweltfreundlicher Treibstoffe klare Zeichen gesetzt“, sagt Wilhelm Hammer, Vorstandsvorsitzender<br />
der BDI bei der Eröffnung. „Trotz der reichen Erdölvorkommen des Landes<br />
wird Bio-Diesel forciert, um CO 2 -Emissionen zu verringern und die Umwelt zu entlasten.“<br />
Uniol AS, ein Kunde der RL-Nordic AB, die das 35-Mio.-Euro-Projekt auch finanzierte, setzt<br />
mit dieser Multi-Feedstock-Technologie des österreichischen Unternehmens neue Standards<br />
in der Energiegewinnung. In der Anlage wird aus unterschiedlichen Rohstoffen auf wirtschaftliche<br />
Weise Bio-Diesel hergestellt, wobei die Bandbreite von frischen pflanzlichen<br />
Ölen bis zu Reststoffen wie Altspeiseölen und tierischen Fetten reicht.<br />
Österreichisch-norwegisches Öko-Projekt<br />
(von links: Dr. Lorenz Graf (österr. Botschafter),<br />
Mag. Ronald Lausch (GF RL-Nordic AB),<br />
Erik Solheim (norweg. Umweltminister),<br />
Wilhelm Hammer (Vorstandsvorsitzender BDI).<br />
28 Leas•mich
Flott unterwegs<br />
E-Mobilität: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> finanziert und managt<br />
den ersten Elektroautofuhrpark Österreichs.<br />
Die ersten 30 Elektrofahrzeuge wurden<br />
kürzlich an die VLOTTE-Kunden übergeben.<br />
Im Zuge eines Auswahlverfahrens<br />
fiel die Entscheidung zugunsten<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als Finanzierungspartner<br />
für das Projekt VLOTTE.<br />
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die<br />
Praxistauglichkeit ist eine einfache und<br />
günstige Finanzierung der Fahrzeuge<br />
inkl. Fuhrparkmanagement und Abwicklung<br />
der Förderung (bis zu 360 e-Autos<br />
und 6 e-Busse, Gesamtanschaffungskosten<br />
EUR 12,6 Mio.).<br />
In den Verhandlungen mit dem Klimaund<br />
Energiefonds konnte darüber<br />
hinaus erreicht werden, dass <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> als Förderungsnehmer anerkannt<br />
wird und die Förderzuschüsse –<br />
bis zu 30 % der Anschaffungskosten –<br />
direkt erhält. Statt des Fahrzeugkaufs<br />
wird den VLOTTE-Kunden eine „Mobilitätskarte“<br />
für etwa EUR 500 pro Monat<br />
(bei einem Restkaufwert von 25 % nach<br />
vier Jahren) angeboten. Die Mobilitätskarte<br />
beinhaltet neben dem Fahrzeug<br />
auch Wartungskosten, eine Netzkarte<br />
für den ÖPNV-Verbund Vorarlberg, das<br />
gebührenfreie ÖAMTC-Nothilfeservice<br />
sowie die kostenlose Betankung an allen<br />
öffentlichen Stromtankstellen.<br />
Im ersten VLOTTE-Jahr 2009 werden<br />
fundierte Erfahrungen über Praxistauglichkeit,<br />
Verbrauch, Reichweiten, Servicekosten,<br />
verschiedene Akkutechnologien<br />
und die tatsächliche Nutzung der Ladeinfrastruktur<br />
gesammelt. Die meisten<br />
Fahrzeuge werden von Unternehmen<br />
betrieben, aber auch einige kommunale<br />
Einrichtungen zählen zu den VLOTTE-<br />
Kunden. Der Kundenkreis wird intensiv<br />
betreut, sodass eventuell auftretende<br />
Schwierigkeiten schnell und kompetent<br />
behoben werden. Der benötigte Strom<br />
wird über neu zu errichtende Photovoltaik-Anlagen<br />
bereitgestellt. Damit wird<br />
sichergestellt, dass alle Fahrzeuge CO 2 -<br />
neutral unterwegs sind. Aufbauend auf<br />
den Erfahrungen des ersten Jahres werden<br />
im Herbst 2009 die Weichen für<br />
2010 gestellt.<br />
Nähere Informationen zum<br />
Thema VLOTTE finden Sie:<br />
Im Internet unter www.vlotte.at oder<br />
Sie kontaktieren Thomas Hämmerle,<br />
Landesgeschäftsstellenleiter der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Vorarlberg,<br />
Tel. Nr.: 05574 405 251<br />
Eine Generation setzt Akzente<br />
Für den 22. österreichischen Jugend Innovativ-Preis<br />
wurden heuer insgesamt 471 Projektarbeiten eingereicht.<br />
Foto: Illwerke vkw<br />
Foto: Wolfgang Voglhuber<br />
Das einheitliche Erscheinungsbild<br />
soll die öffentliche Wahrnehmung für<br />
die neue Technologie wecken.<br />
Die Preisträger und deren Lehrer, flankiert<br />
von Sektionschef Theodor Siegl (BMUKK),<br />
BM Reinhold Mitterlehner (beide rechts) und<br />
Franz Fischler (links).<br />
Die 116 Finalisten wurden im Mai 2009 unter<br />
anderem von Bundesminister Reinhold Mitterlehner<br />
und Franz Fischler ausgezeichnet.<br />
Der Einfallsreichtum und die Vielzahl der innovativen<br />
Ideen zeigen, dass sich die Jugend<br />
sehr intensiv mit dem Thema Klimaschutz<br />
beschäftigt. „<strong>Raiffeisen</strong> will Jugendlichen<br />
die Möglichkeit geben, ihre Vorschläge<br />
auch umzusetzen“, erklärte Franz<br />
Fischler im Rahmen der Preisverleihung.<br />
Unter den insgesamt 61 Projekten, die für<br />
den <strong>Raiffeisen</strong> Klimaschutz Award eingereicht<br />
wurden, gibt es zahlreiche zukunftsweisende<br />
Ansätze. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Mitglied<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-Klimaschutz-Initiative,<br />
gratuliert den Preisträgern.<br />
1. Preis: Kategorie „Sonderpreis Klimaschutz“<br />
EUR 5.000 und Reisepreis: ISWEEP<br />
Houston/Texas 2010 für HlFS Ursprung,<br />
Salzburg & HTL Braunau, OÖ, Projekt Cyanobakterien<br />
– Dünger aus der Luft.<br />
2. Preis: Kategorie „Sonderpreis Klimaschutz“<br />
EUR 3.000 und Reisepreis: London<br />
Int. Youth Science Forum für HTL Jennbach,<br />
Tirol, Projekt Energieoptimierung in der Produktion<br />
(Fa. Darbo).<br />
3. Preis: Kategorie „Sonderpreis Klimaschutz“<br />
EUR 2.000 für HTL Braunau, Projekt<br />
ECO ²<br />
MOB – Synthese des Zukunftstreibstoffs<br />
Methanol unter gleichzeitiger Verringerung<br />
des Treibhauseffekts.<br />
Anerkennungspreis: Kategorie „Sonderpreis<br />
Klimaschutz“ EUR 500 für HTBLA Kaindorf,<br />
Steiermark, Projekt Niedrigenergiefahrzeug<br />
EcoRunner.<br />
Anerkennungspreis: Kategorie „Sonderpreis<br />
Klimaschutz“ EUR 500 für TGM, Wien, mit<br />
dem Projekt City Flow.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 29
kundenporträt<br />
Foto: Herz<br />
HERZerwärmend<br />
Der heimische Armaturenhersteller Herz ist eine weltbekannte und geschätzte Marke. Um den<br />
steigenden Bedarf decken zu können, wurde ein weiteres Fertigungswerk in Polen gebaut.<br />
Die Unternehmensgeschichte reicht<br />
zurück in das Jahr 1896, als die Familien<br />
Gebauer und Lehrner in Wien-Favoriten<br />
die Fertigung von Armaturen aufnahmen.<br />
Diese erste Adresse – Herzgasse –<br />
ist somit auch Namensgeber für die heutige<br />
Firmengruppe geworden. Mittlerweile<br />
ist Herz einer der bedeutendsten<br />
europäischen Hersteller von Armaturen,<br />
Fittingen, Regelungen und Thermostatventilen<br />
für die Hausinstallation im Bereich<br />
Heizung, Kühlung, Sanitär und<br />
Gasinstallationen.<br />
Herz verfügt über acht Produktionsstandorte<br />
in der EU, davon fünf in Österreich.<br />
Von den kühlen Ländern des Nordens<br />
bis in den heißen arabischen Raum<br />
erstreckt sich der Vertrieb. Herz-Partner<br />
sind typischerweise Sanitär- und Heizungsgroßhandel,<br />
Installateure und<br />
Haustechnikplaner, zunehmend auch<br />
Facility Management Gesellschaften und<br />
Contractors. In diesem spezifischen Bereich<br />
der Haustechnik ist das heimische<br />
Unternehmen auch eine weltbekannte<br />
und geschätzte Marke, die für Qualität<br />
HERZ ARMATUREN<br />
Standort:<br />
Investitionsvolumen:<br />
Wieliczka (bei Krakau)<br />
EUR 6 Mio.<br />
Arbeitsplätze<br />
(Stand Juli 2009): 250<br />
Produktionsbeginn: Sommer 2008<br />
aus Österreich steht. Insgesamt sind es<br />
heute 70 Länder, von Irland bis Wladiwostok,<br />
Zentralasien, Naher Osten, Japan,<br />
Neuseeland, Nord- und Südamerika,<br />
in denen Herz-Armaturen, Ventile<br />
und Biomasseanlagen verkauft werden.<br />
Eigene Tochtergesellschaften und Repräsentanzen<br />
in 18 Ländern und zahlreiche<br />
Vertriebspartner sorgen für einen<br />
konsolidierten Umsatz von EUR 130 Mio.<br />
Erneuerbare Energien sind dem Unternehmen<br />
ein „Herzensanliegen”. Im<br />
Segment Biomasse, Wärmepumpen<br />
und Solar verfügt die Herz-Gruppe über<br />
eine ausgezeichnete Marktposition in<br />
Österreich, auch in Osteuropa hat der<br />
Namen einen guten Klang. Alle Produkte<br />
werden in Ländern der Europäischen<br />
Union gefertigt, um dem hohen Qualitätsanspruch<br />
der Marke gerecht zu<br />
werden.<br />
Um die steigende Nachfrage abdecken<br />
zu können, wurde der im Jahre<br />
2000 errichtete Standort in Wieliczka (bei<br />
Krakau) im Frühjahr 2008 um eine weitere<br />
Ausbaustufe vergrößert. Das Werk<br />
wurde um eine Produktions- und Montagehalle<br />
in Stahlkonstruktion mit Thermowandverkleidung<br />
mit einer Grundfläche<br />
von 4.400 m 2 erweitert (2.750 m²<br />
Produktionsbereich und 16.500 m 2<br />
Hochregallager). Die Finanzierung der<br />
6-Millionen-Euro-Investition erfolgte über<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. „Die langjährigen<br />
guten Geschäftsbeziehungen zwischen<br />
Herz und der RLB Niederösterreich-Wien<br />
und das ausgezeichnete Know-how der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bei Finanzierungen<br />
in Osteuropa waren ausschlaggebend<br />
für unsere Wahl“, erläutert Geschäftsführer<br />
Dr. Gerhard Glinzerer. „Ein weiterer<br />
Grund für Herz war die problemlose<br />
Abwicklung in Wien – der administrative<br />
Aufwand war dadurch nicht größer als<br />
bei einer Finanzierung in Österreich.”<br />
In der neuen Halle wurden schrittweise<br />
weitere Produktionslinien zur Herstellung<br />
von Armaturen in Betrieb genommen.<br />
Über 200 Mitarbeiter arbeiten<br />
hier unter anderem an der neu entwickelten<br />
Herz-MINI-Thermostatkopfserie.<br />
Dank dieser Investitionen gehört<br />
das Unternehmen zu den Top-Playern<br />
der Installationsbranche in Polen.<br />
Herz-Produkte finden sich heute in<br />
unzähligen öffentlichen Gebäuden, gewerblichen<br />
Objekten, Einfamilienhäusern<br />
und Wohnungen in Polen – dabei<br />
sind auch besondere Baujuwele wie das<br />
Königsschloss auf dem Wawelberg, das<br />
Juliusz-Slowacki-Theater in Krakau oder<br />
die Hotels Marriott und Bristol in Warschau.<br />
In Österreich sind derzeit rund 400<br />
Mitarbeiter beschäftigt, unter Einbeziehung<br />
der Vertriebsgesellschaften arbeiten<br />
außerhalb Österreichs derzeit rund<br />
1.000 Mitarbeiter bei Herz. Die Firmenzentrale<br />
befindet sich unverändert in<br />
Österreich, die Anteile an der Firmengruppe<br />
sind in österreichischer Hand.<br />
Die ausländischen Produktionsstandorte<br />
sowie die Vertriebsgesellschaften werden<br />
von Österreich aus gesteuert.ı<br />
30 Leas•mich
Präsentieren im Großformat<br />
Trevision, ein innovatives Unternehmen im Großflächendruck mit Hauptsitz im burgenländischen<br />
Großhöflein, besticht durch Termintreue und enormer Leistungspalette.<br />
Wenn dekorative Leuchtkästen in einer<br />
der vielen Filialen von Humanic, das<br />
neue Shopkonzept eines Swatch Flagship<br />
Stores, beipielsweise am New York<br />
Time Square, oder die komplett aus<br />
Spannfolie gestaltete Fassade des<br />
neuen Möbelhauses von Leiner in der<br />
SCS bei Wien die Aufmerksamkeit auf<br />
sich ziehen, dann sind dies alles Beispiele<br />
innovativer Lösungen für die Kunden<br />
der burgenländischen Trevision<br />
Groß.Bild.Technik <strong>GmbH</strong>. Das Unternehmen<br />
produziert an fünf Standorten<br />
(zwei in Österreich, zwei in Deutschland<br />
und einer in Polen) ausschließlich mit<br />
High-Tech-Maschinen von Weltmarktführern,<br />
die auch bei Großaufträgen<br />
kurze Lieferzeiten bei einheitlich hoher<br />
Qualität ermöglichen. Erst im August<br />
2009 wurde die seit 40 Jahren in Düsseldorf<br />
ansässige S+P Werbetechnik<br />
übernommen, womit der Personalstand<br />
auf über 140 Mitarbeiter angewachsen<br />
ist. Damit ist die Trevisions-Gruppe zum<br />
führenden Anbieter im Bereich der visuellen<br />
Kommunikation in Mittel- und Osteuropa<br />
aufgestiegen.<br />
Regelmäßige Investitionen in die<br />
schnelllebige High-Technology zur Erhaltung<br />
des hohen Qualitätsanspruchs<br />
und einer breiten Leistungspalette sind<br />
unabdingbar notwendig und Basis für<br />
den Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb<br />
wie auch für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg. Die jüngste Investition: Im August<br />
2009 wurde die weltweit erste UV Druckmaschine<br />
der Firma Durst mit fünf Meter<br />
Druckbreite installiert. Die Besonderheit<br />
ist die bis dato nicht gekannte Geschwindigkeit<br />
beim Druck großformatiger<br />
und dabei auch noch hoch aufgelöster<br />
Bilder mit ca. 200 m 2 je Stunde<br />
und mehr.<br />
Foto: Trevision<br />
Mehr als 1,5 km Spannrahmen und eine Fläche von ca. 2.000 m² wurden zur<br />
Gestaltung der Fassade verwendet. Mit dieser Lösung sind die Voraussetzungen<br />
gegeben, das „Outfit“ innerhalb einer Nacht völlig zu verändern.<br />
Finanziert wurde diese Maschine aufgrund<br />
der guten Erfahrungen wieder mit<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, mit der schon<br />
die Durst 320 R im Vorjahr – auch damals<br />
eine Weltpremiere – finanziert<br />
wurde. Margit Wikturna, für das Finanzwesen<br />
der Firmengruppe verantwortlich,<br />
schätzt an der seit 2006 bestehenden<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
die rasche Reaktion auf unterschiedlichste<br />
Fragen der Finanzierungen<br />
und ebenso die kompetente Umsetzung<br />
und Abwicklung.ı<br />
FIRMENGRUPPE<br />
TREVISION<br />
Gegründet 1990 in Pottendorf, NÖ<br />
Aktuelle Produktionsstandorte 2009 in<br />
Großhöflein (Hauptsitz), Pottendorf,<br />
Düsseldorf, Berlin, Katowice<br />
Geplanter Gruppenumsatz<br />
für 2009<br />
EUR 14 Mio.<br />
Investitionen in Maschinen<br />
im Zeitraum 2007 bis 2009 EUR 2,27 Mio.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 31
lifestyle<br />
Durch Querdenken<br />
zu Lösungen<br />
Selten war es für Unternehmen so wichtig, sich<br />
durch kreative Ideen von der Masse abzuheben.<br />
Kreativität bestimmt den Erfolg eines Unternehmens.<br />
Sie ist der Motor für Innovationen. Stress und Angst<br />
hingegen bremsen das kreative Potenzial von Teams.<br />
Fast jedes Unternehmen wünscht sich<br />
heute nichts so sehr wie Innovationen,<br />
um im Wettbewerb bestehen zu können.<br />
So tendieren immer mehr Unternehmen,<br />
ein Innovationsmanagement einzuführen,<br />
um neue Ideen bzw. Innovationen<br />
zu generieren. Doch geht das überhaupt:<br />
Auf Knopfdruck innovativ bzw.<br />
kreativ zu sein, kann man Kreativität<br />
lernen?<br />
Man unterscheidet zwei Arten von<br />
Kreativität: die expressive, die spielerisch<br />
und impulsiv ist, und die auf inneren<br />
Triebkräften basiert, diese findet man<br />
zum Beispiel bei Kindern. Und die operationale<br />
Kreativität, die einen konkreten<br />
Zweck verfolgt, etwa beim Problemlösen<br />
in der Wirtschaft.<br />
Unternehmen können ohne Innovationen<br />
nicht überleben. Sie brauchen<br />
deshalb kreative Mitarbeitende. Tatsächlich<br />
können ausgefallene Ideen<br />
große Wettbewerbsvorteile schaffen.<br />
Wem jedoch der Einfallsreichtum nicht<br />
von Natur aus gegeben ist, braucht nicht<br />
zu verzweifeln: Kreativität ist erlernbar.<br />
Es ist wie im Sport. Je mehr man trainiert,<br />
desto leichter fällt es, kreativ zu<br />
denken und das Potenzial beider Gehirnhälften<br />
zu nutzen.<br />
Dies kann unter anderem durch den<br />
Einsatz von Kreativitätstechniken erreicht<br />
werden, die weit über das bekannte<br />
Brainstorming hinausgehen. Kreativitätstechniken<br />
unterstützen das kreative<br />
Denken und führen zu weiterführenden<br />
Problemlösungen.<br />
Dabei ist zu beachten, dass Kreativität<br />
alleine noch nicht zum Erfolg führt.<br />
Erst wenn die Kreativität auf Unternehmensziele<br />
ausgerichtet wird, lässt sich<br />
das Potenzial für erfolgreiche Innovationen<br />
erschließen. Die Kreativität wird zur<br />
Innovativität, wenn kreative Konzepte unter<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten realisiert<br />
werden können.<br />
Der deutsche Kreativitätstrainer Prof.<br />
Dr. Horst Geschka beweist mit zahlreichen<br />
Untersuchungen, dass Unternehmungen<br />
und Teams, die Kreativitätstechniken<br />
einsetzen und anwenden,<br />
überproportional erfolgreich sind.<br />
Für welche Technik man sich in der<br />
Gruppe auch entscheidet, die Grundregeln<br />
zur Förderung von kreativen Prozessen<br />
sind immer die gleichen:<br />
ÿ Keine Kritik. Kritik oder Wertungen<br />
finden immer erst später statt.<br />
ÿ Quantität vor Qualität. Je mehr Vorschläge<br />
entstehen, umso größer ist<br />
die Wahrscheinlichkeit, dass unter ihnen<br />
ein Gewinner ist.<br />
ÿ Freier Lauf der Assoziation. Je ungezwungener<br />
die Ideen sind, desto<br />
besser.<br />
ÿ Aufgreifen und Weiterentwickeln<br />
von Ideen Dritter.<br />
ÿ Visualisierung aller Vorschläge. Alle<br />
Teilnehmer sollen die entwickelten<br />
Ideen immer im Überblick haben.<br />
Stress und Angst gelten hingegen als<br />
die Kreativitätskiller Nummer 1. In Stresssituationen<br />
werden Hormone ausgeschüttet,<br />
die die Verbindung der beiden<br />
Gehirnhälften, den Corpus Callosum,<br />
blockieren. Und das ist gut so, denn in<br />
einer Stresssituation hat der Mensch im<br />
Laufe der Evolution gelernt, schnell zu<br />
reagieren, um sein Überleben zu sichern.<br />
„Angriff“ oder „Flucht“ war damals<br />
die wichtigste Entscheidungsstrategie.<br />
Heutzutage hat dieses Verhalten weitgehend<br />
seinen Nutzen verloren. Wir erzeugen<br />
uns den Stress selbst und sind<br />
in eben diesen Situationen nicht flexibel<br />
genug, um unser kreatives Potenzial<br />
auszunutzen.<br />
Einerseits sind die Führungskräfte gefordert<br />
und auf der anderen Seite ist es<br />
eine Frage der Unternehmenskultur, ein<br />
Umfeld zu schaffen, in dem Kreativität<br />
möglich ist. Ein Angestellter, der von seinem<br />
Chef immer nur zu hören bekommt,<br />
dass er schlechte Ideen liefert, wird aufhören<br />
sich Gedanken zu machen, und<br />
zu Dienst nach Vorschrift zurückkehren.<br />
Alleine der Vergleich zu japanischen<br />
Unternehmen, wo jeder Mitarbeiter im<br />
Jahr durchschnittlich über 50 Verbesse-<br />
32 Leas•mich
»Erst wenn die Kreativität auf<br />
Unternehmensziele ausgerichtet wird,<br />
lässt sich das Potenzial für erfolgreiche<br />
Innovationen erschließen.«<br />
Alexander Osborn. Sie wurde ursprünglich<br />
als Ergänzung und Hilfsmittel zum<br />
Brainstorming gesehen. Durch die Anregungen<br />
der Checkliste können Gedanken<br />
in gänzlich verschiedene Richtungen<br />
getrieben werden, auch in<br />
solche, auf die man von alleine gar nicht<br />
kommt.<br />
rungsvorschläge macht, sind es in<br />
Österreich lediglich zwei, zeigt, wo das<br />
wesentliche Verbesserungspotenzial<br />
liegt. Einerseits im Umfeld und andererseits<br />
bei der Schulung der Mitarbeiter.<br />
Henry Ford meinte bereits: „Nicht mit<br />
Erfindungen, sondern mit Verbesserungen<br />
macht man ein Vermögen.“ Und er<br />
hatte schon zur Jahrhundertwende erkannt,<br />
was heute noch Gültigkeit hat.<br />
Denn rund 90 % aller Innovationen, die<br />
auf den Markt kommen, sind im Prinzip<br />
nur Verbesserungen von bestehenden<br />
Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen.<br />
Lediglich 10 % sind sogenannte<br />
radikale Innovationen.<br />
Bestes Argument dafür, seinen Ideen<br />
im Kreativitätsprozess freien Lauf zu lassen<br />
und auch unkonventionellen Strategien<br />
nicht gleich mit Killerphrasen wie<br />
„Das ist nicht umsetzbar“ oder „Wenn<br />
das so gescheit wäre, hätte es sicherlich<br />
schon jemand gemacht“ gleich den<br />
Wind aus den Segeln zu nehmen, ist<br />
der Essiggurken-Hersteller Spreewaldhof.<br />
Die Firma hatte genug vom altbackenen<br />
Einmachglas und traute sich,<br />
seine sauren Muntermacher unter dem<br />
Namen „Get One“ als kalorienarmen<br />
Snack aus der trendigen Dose zu vermarkten.<br />
Weiters ist es entscheidend, den<br />
Blick für das Ganze zu schärfen. Ideen,<br />
die für die eine Abteilung nutzlos sind,<br />
können für eine andere Gold wert sein:<br />
Eigentlich hätte Spencer Silver 1968 für<br />
die Minnesota Mining and Manufacturing<br />
Company einen neuen Superkleber<br />
entwickeln sollen, gelungen war ihm<br />
aber nur eine Masse, die zwar überall<br />
haftete, sich aber leicht wieder ablösen<br />
ließ. Jahre später erst ärgerte sich sein<br />
Kollege Art Fry darüber, dass ihm immer<br />
die Lesezeichen aus den Notenheften<br />
für den Kirchenchor herausfielen. Er<br />
erinnerte sich an Silvers missglückte<br />
Erfindung und die Post-its waren erfunden.<br />
Eine Möglichkeit, wie es schneller gehen<br />
kann und nicht Jahre dauern muss,<br />
ist die Osborn-Checkliste. Benannt nach<br />
dem Erfinder des Brainstormings<br />
ÿ Neuer Nutzen. Gibt es neue Wege,<br />
um das Produkt/den Service anders<br />
zu nutzen?<br />
ÿ Modifizieren. Lassen sich Lösungen/<br />
Ideen in andere Kontexte stellen?<br />
ÿ Vergrößern. Wird die Idee womöglich<br />
besser, wenn ich das Produkt<br />
größer mache?<br />
ÿ Verkleinern. Und was passiert, wenn<br />
ich es verkleinere?<br />
ÿ Ersetzen. Kann ich Teile der Idee ersetzen?<br />
ÿ Kombinieren. Wie wäre es mit einer<br />
Mischung? Einen Verbund machen?<br />
ÿ Umkehren. Kann Positives und Negatives<br />
umgekehrt werden?<br />
ÿ Anpassen. Was kann ich aus der<br />
Praxis der eigenen Organisation oder<br />
vom Wettbewerb nachahmen?<br />
Egal, ob mit der Osborn-Checkliste oder<br />
einer anderen Kreativitätstechnik gearbeitet<br />
wird: Wichtig ist, dass in der ersten<br />
Phase viele Ideen gesucht werden. Der<br />
zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling<br />
sagte dazu: „Die beste Methode,<br />
eine gute Idee zu bekommen, ist, viele<br />
Ideen zu haben!“ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 33
facts&figures<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
Insolvenzstatistik<br />
Ó Insolvenzen Ó Privatkonkurse Ó Neuprotokollierungen<br />
Die Unternehmenspleiten sind im ersten Halbjahr 2009<br />
gegenüber 2008 um rund 9 % gestiegen. Die davon<br />
betroffenen Schulden explodierten fast auf das Doppelte<br />
und die betroffenen Arbeitsplätze stiegen um fast 45 %<br />
gegenüber der Vergleichsperiode. Besondere Zuwachsbranchen<br />
gibt es im Bereich der maschinellen und industriellen<br />
Fertigung, vor allem dort, wo es auch einen Exportbezug<br />
gibt. Bei jenen, die sich kapazitätsmäßig an die<br />
geänderten Verhältnisse anpassen, werden die Auswirkungen<br />
aber nicht allzu dramatisch ausfallen. Denn<br />
gute und im Kern erfolgreiche Unternehmen werden<br />
die Probleme mit Unterstützung ihrer Finanzierungspartner<br />
in den Griff bekommen.<br />
Quelle: KSV<br />
0<br />
1. Halbjahr 2007 1. Halbjahr 2008 1. Halbjahr 2009<br />
Prognose 2010: Finanzspritzen zeigen Wirkung<br />
Im Gefolge der internationalen Wirtschaftskrise brachen die heimischen Exporte seit Anfang 2009 gegenüber<br />
dem Vorjahr ein. In den Industrieländern zeigen allerdings die Fiskalpakete erste Wirkungen.<br />
Bis Jahresende 2009 sollte aufgrund der international massiven<br />
Konjunkturstabilisierungsprogramme ein geringfügiges<br />
Wachstum zu beobachten sein. Diese wirtschaftspolitischen<br />
Maßnahmen werden zwar die Konjunktur stabilisieren, jedoch<br />
erwartet das Wifo derzeit noch keinen sich selbst tragenden<br />
Aufschwung. Die Importnachfrage der USA und der ostmitteleuropäischen<br />
Länder bleibt zu schwach, um der Wirtschaft im<br />
Euro-Raum nachhaltige Impulse zu geben. Im Durchschnitt<br />
2009 wird die heimische Wirtschaftsleistung deshalb real um<br />
3,4 % geringer sein als 2008. Im Jahr 2010 sollte ein kleiner<br />
Anstieg von 0,5 % möglich sein.<br />
Der internationale Konjunktureinbruch lässt die heimischen<br />
Warenexporte heuer real um rund 15 % sinken. Auch die Tourismusexporte<br />
werden deutlich sinken (real −6,5 %). Während<br />
der Warenexport 2010 wieder leicht zunehmen sollte<br />
(+0,7 %), ist für den Tourismusexport mit einem weiteren<br />
Rückgang zu rechnen (−1 %). Überaus robust entwickelt sich<br />
die Konsumnachfrage der privaten Haushalte. Trotz einer<br />
geringeren Zunahme der Pro-Kopf-Bruttoverdienste bei gleichzeitiger<br />
Abnahme der Beschäftigung, eines Rückgangs der<br />
Vermögenseinkommen und eines drohenden weiteren Anstiegs<br />
der Arbeitslosigkeit wird der Konsum heuer real um<br />
0,2 % zunehmen. Dies ist primär auf die expansive Fiskalpolitik<br />
zurückzuführen. Durch die Senkung der Einkommensteuer<br />
werden die Pro-Kopf-Realeinkommen heuer netto mit +3,3 %<br />
deutlich stärker steigen als brutto (+1,8 %).<br />
Angesichts des Konjunktureinbruchs zögern die Unternehmen<br />
in ihren Investitionsentscheidungen. Die Bruttoanlageinvestitionen<br />
verringern sich im Jahr 2009 real um knapp 6 %,<br />
wobei die Nachfrage nach Ausrüstungsinvestitionsgütern mit<br />
real −11 % wesentlich stärker einbricht als jene nach Bauten<br />
(−1,5 %). Auch 2010 ist noch mit keinem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen<br />
zu rechnen.<br />
Der Exportausfall trifft vor allem die Sachgütererzeugung −<br />
ihre Wertschöpfung wird heuer real um 10 % schrumpfen.<br />
Mittlerweile hat der Abschwung auch die Dienstleistungsbranchen<br />
erreicht, deren Wertschöpfung üblicherweise mit<br />
einer gewissen Verzögerung auf Konjunkturschwankungen<br />
reagiert. Handel, Tourismus, Verkehrs-, Kredit- und Realitätenwesen<br />
werden 2009 deutliche Einbußen verzeichnen. Lediglich<br />
die Erstellung öffentlicher und persönlicher Dienstleistungen<br />
wird noch leicht expandieren.<br />
6<br />
Langfristige Zinssätze<br />
in Prozent<br />
6<br />
Kurzfristige Zinssätze<br />
in Prozent<br />
5<br />
Verbraucherpreise<br />
in Prozent<br />
Quelle: WIFO<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2006<br />
USA<br />
Österreich<br />
Japan<br />
2007 2008 2009e 2010e<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2006<br />
Euro-Raum<br />
USA<br />
Japan<br />
2007 2008 2009e 2010e<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
2006<br />
Österreich<br />
2007 2008 2009e 2010e<br />
USA<br />
Japan<br />
34 Leas•mich
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