PDF herunterladen - DB Schenker Rail
PDF herunterladen - DB Schenker Rail
PDF herunterladen - DB Schenker Rail
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das kundenmagazin von <strong>DB</strong> SCHENKER RAIL Nr. 04 | 13<br />
Lesen Sie railways<br />
jetzt auch als App auf Deutsch und<br />
Englisch und ausgewählte<br />
Beiträge auch auf Französisch<br />
und Polnisch!<br />
Bella Italia<br />
Wie NORDCARGO das europäische Netzwerk von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> südlich der Alpen abrundet.<br />
Seite 8<br />
Südosteuropa<br />
Bosporus-Shuttle<br />
nach Istanbul<br />
Seite 24<br />
WEISSE WARE<br />
Skandinavien<br />
tiefgekühlt<br />
Seite 28<br />
SPERRIGE FRACHT<br />
Lange<br />
Leistung<br />
Seite 36
Editorial<br />
Auf ein Neues!<br />
Im Schuhgeschäft<br />
Zugegeben: Diese Schuhe sind nur<br />
bedingt geeignet, um Damenfüße<br />
im Winter warm und trocken zu<br />
halten. Doch so unpraktisch sie scheinen,<br />
für den großen Auftritt werden sie doch<br />
zu jeder Jahreszeit gebraucht. Dies ist nur<br />
eins von 537 Millionen Paar Schuhen, die<br />
Deutschland 2012 importierte. Diese eindrucksvolle<br />
Zahl hat der Bundesverband<br />
der Schuh- und Lederwarenindustrie<br />
HDSL vorgelegt. Dennoch werden auch in<br />
Deutschland noch Schuhe hergestellt,<br />
doch nehmen sich die 26 Millionen Paare<br />
– ganze 5 Prozent der Einfuhren – eher<br />
bescheiden aus. Drei von vier Paar Schuhen,<br />
auf denen die Bundesbürger unterwegs<br />
sind, kommen heutzutage aus Asien.<br />
Wenig überraschend liegt China hier mit<br />
einem weiten Vorsprung an der Spitze (53<br />
Prozent aller importierten Schuhe), vor<br />
Vietnam (12 Prozent) und den Niederlanden<br />
(5 Prozent). Auf vier Prozent kommt<br />
Indonesien. Der erste Containerzug, der<br />
kürzlich aus der chinesischen Millionenstadt<br />
Zhengzhou in Hamburg eintraf, hatte<br />
zu einem nicht unerheblichen Teil<br />
Schuhe Made in China geladen. Lesen Sie<br />
mehr darüber auf Seite 21!<br />
an<br />
Globales Produkt<br />
Importe für den deutschen Schuhmarkt, nach<br />
Herkunftsstaaten, in Prozent, 1. Halbjahr 2013.<br />
Gesamt: 297 Millionen Paare<br />
Indonesien: 4 %<br />
Übrige: 27 %<br />
Niederlande: 5 %<br />
Vietnam: 12 %<br />
China: 52 %<br />
Quelle: Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie<br />
e.V.<br />
Titelfoto: Simone Casetta/Anzenberger Agency; Fotos: Getty Images; Olicer Tjarden/<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Was für ein Jahr 2013! Mit Geschick und etwas Glück haben wir die<br />
Untiefen der Euro-Krise und die stürmischen Marktschwankungen<br />
umschifft und haben gemeinsam eine ganze Reihe von Herausforderungen<br />
gemeistert. Ich bin überzeugt, dass wir im kommenden Jahr diese<br />
Erfahrungen nutzen werden, um intelligente und nachhaltige Transportund<br />
Logistiklösungen für Ihre Anforderungen zu finden. Hierbei wollen<br />
wir unser zunehmend zusammenwachsendes Netzwerk in Europa<br />
einbringen, aber auch alle Prozesse weiterentwickeln. Wir wollen Sie<br />
auch mit den Beispielen aus dieser Ausgabe inspirieren.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,<br />
besinnliche Weihnachten und Glück & Erfolg für 2014!<br />
Ihr<br />
Axel Marschall<br />
Member of the Management Board<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
02 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
03
Inhalt<br />
Focus<br />
Italien<br />
Das Land, in dem die Zitronen blühen, ist ein wichtiges Glied in den<br />
europäischen Liefer- und Produktionsketten. Mit NORDCARGO verfügt<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> über eine leistungsfähige Landesgesellschaft.<br />
Die Einzelwagenallianz Xrail hat kürzlich ihr Netzwerk nach Norditalien<br />
erweitert.<br />
Bella Italia:<br />
logistisch betrachtet<br />
Markets & Innovations<br />
Customers & Projects<br />
18 Neues Produktionskonzept<br />
Der Kaffeezug von Mondelez International<br />
steht traditionell für nachhaltigen Güterverkehr.<br />
Der Jacobs-Zug wird zum Anwendungsfall<br />
für die neue <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Arbeitsweise.<br />
21 Viele Wege nach China<br />
Die transeurasische Landbrücke auf der<br />
Schiene funktioniert. In Hamburg kam der<br />
erste Zug aus Zhengzhou an.<br />
22<br />
Falten und walten: Basteln Sie mit!<br />
Papier kann man nicht nur transportieren oder<br />
bedrucken, sondern auch falten. Ein Güterzug als<br />
Origami-Modell.<br />
24 Flugs in die Türkei<br />
Der neue Bosporus Shuttle verbindet<br />
Deutschland dreimal wöchentlich mit der<br />
Metropole Istanbul.<br />
25 Perfekter Kreislauf<br />
Schrott ist ein unverzichtbarer Rohstoff für<br />
die Stahlindustrie. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> steuert<br />
den Zulauf für viele Werke und sorgt für<br />
Zuverlässigkeit und Transparenz.<br />
26 Sommertreffen in Kopenhagen<br />
Mehr als 110 Kunden und Wirtschaftspartner<br />
kamen zum ersten gemeinsamen Event<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
Logistics nach Kopenhagen.<br />
28 Skandinavien tiefgefühlt<br />
Für BSH Bosch und Siemens Hausgeräte<br />
bringt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Kühl- und Gefrierschränke,<br />
Waschmaschinen und Herde aus<br />
deutschen Werken nach Norden.<br />
30 Neue Lösungen für eine Schlüsselbranche<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> baut seine Angebote<br />
für die Autoindustrie kontinuierlich aus und<br />
fährt erstmals auch für Hyundai.<br />
34 Der 500. Zug<br />
Das Familienunternehmen Egger feierte in<br />
Hamm mit seinen Logistik-Dienstleistern<br />
ein rundes Jubiläum. Seit zehn Jahren rollt<br />
Leim von Wismar nach Brilon.<br />
35 TFG Transfracht fährt nach Tschechien<br />
Europas Marktführer im Seehafenhinterlandverkehr<br />
schafft neue Verbindung<br />
zwischen Hamburg und Lovosice.<br />
36 Lange Leistung<br />
56 Meter lang waren die Betonbinder, die<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> für die Bremer AG von<br />
Paderborn nach Frankfurt/Main schaffte.<br />
40 Höhere Schlagzahl in Berlin<br />
Der Papierlogistiker Pohl & Co. investiert<br />
in seine Schieneninfrastruktur, um Kunden<br />
besser und flexibler bedienen zu können.<br />
42 Final Call/Save the Date/Impressum<br />
Fotos: Simone Casetta/Anzenberger Agency; Studio Blickfang Paderborn<br />
Bremer AG:<br />
Lange Leistung<br />
04 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
05
News<br />
ROTTERDAM/NIEDERLANDE<br />
Fünf Millionen Ladeeinheiten<br />
Seit 1993 wurden im Bahnterminal RSC Rotterdam fünf Millionen Ladeeinheiten<br />
umgeschlagen. Das feierte das Terminal im Sommer. Gegenwärtig<br />
schlägt das Unternehmen in Europas größtem Hafen jährlich<br />
rund 300.000 Einheiten um und beschäftigt knapp 130 Mitarbeiter. Pro<br />
Tag werden durchschnittlich 45 Züge für verschiedene Bestimmungsorte<br />
in Europa beladen. Italien steht dabei an erster Stelle. Dank der direkten<br />
internen Verbindung mit dem Rotterdam Shortsea Terminal,<br />
ECT City Terminal und SCA Logistics können Einheiten einfach auf die<br />
Schiene gebracht und von der Schiene angenommen werden. Durch die<br />
Verlagerung der größten Schiffe zur Maasvlakte verarbeitet RSC immer<br />
mehr Shortsea- und Kontinentalverkehr. Nach mehreren Erweiterungen<br />
verfügt RSC heute über acht Gleise und vier Schienen-Portalkräne. ok<br />
News<br />
hamburg/DEUTSCHLAND<br />
Mehr Produktivität auf der ganzen Linie<br />
Im Seehafenhinterlandverkehr gibt es noch Produktivitätsreserven.<br />
Diese zu heben, ist angesichts begrenzter Infrastrukturmittel<br />
die zentrale Aufgabe für die kommenden Jahre. Darin<br />
waren sich die 30 Vertreter von Bahnen, Operateuren, Speditionen<br />
und Reedereien und der Hafenwirtschaft auf der Nordhafenkonferenz<br />
der <strong>DB</strong> in Hamburg einig. Produktivität wird<br />
auch bei der <strong>DB</strong> großgeschrieben, wie Axel Marschall, Vertriebsvorstand<br />
bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, deutlich machte. „Wir haben<br />
auch noch Hausaufgaben zu machen.“ Der Trend mit den<br />
größten Auswirkungen auf den Seehafenhinterlandverkehr<br />
sind die immer größeren Schiffe und Reederei-Allianzen,<br />
machte Jens-Ole Krenzien, Deutschland-Geschäftsführer der<br />
Maersk Line, deutlich und sieht durchaus Parallelen: „Das intermodale<br />
Netz ist wie ein Schifffahrtsnetz und muss ebenso kontinuierlich<br />
optimiert werden, um die Auslastung zu erhöhen.“ ok<br />
INGELHEIM/DEUTSCHLAND<br />
KOMBINIERTER VERKEHR MIT NEUEN STANDARDS<br />
Zahlreiche Branchenvertreter folgten im Oktober der Einladung des Marktbereichs<br />
Intermodal zur vierten Kontinentalen Konferenz ins Ingelheimer Kloster<br />
Wasem. Mit der Veranstaltung sucht <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> jährlich den Dialog mit<br />
Operateuren und Spediteuren des Kontinentalen Kombinierten Verkehrs über<br />
die aktuellen Marktentwicklungen. Im Rahmen von Vorträgen und anschließenden<br />
Workshops tauschten die Teilnehmer ihre Ansichten zu den Themenkomplexen<br />
Netzwerkentwicklung, Equipment-Markt und Kooperations strategien bei<br />
kontinentalen und maritimen Verkehrsströmen aus. So wurde deutlich, dass ein<br />
effizientes Netzwerk höhere Bedeutung für die Kunden hat als ein großes. Die<br />
Diskussion über die Entwicklung des Equipments zeigte, dass der Trend zur Vereinheitlichung<br />
des Wagenparks Richtung Doppeltaschen- und 60-Fuß-Waggons<br />
geht und der Standard-Wechselbehälter im internationalen kontinentalen Verkehr<br />
perspektivisch nahezu keine Rolle mehr spielen wird. ok<br />
Burghausen/deutschland<br />
Investition im ChemieDreieck<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT, die Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße<br />
(DUSS) und der Silo-Logistiker Spedition Schmidt aus Heilbronn werden<br />
ab Juni 2014 das neue Terminal für Kombinierten Verkehr in Burghausen<br />
betreiben. Die Anlage mit vier Gleisen, vier Abstellspuren und einem Portalkran<br />
soll die Logistik im südbayerischen Chemiedreieck stärken. „Wir<br />
können unseren Kunden perspektivisch eine deutlich verbesserte Anbindung<br />
an das europäische Intermodal- und Eisenbahnnetzwerk bieten“,<br />
sagt Jörg Hilker, Geschäftsführer der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT. Die auf den Transport<br />
von Chemiegütern spezialisierte <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT, die DUSS und die<br />
Spedition Schmidt haben dafür die Betreibergesellschaft KombiTerminal<br />
Burghausen gegründet. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Die<br />
regionale Investorengruppe RegioInvest Inn-Salzach baut derzeit das Terminal<br />
für 30 Millionen Euro. Davon sind über 80 Prozent öffentliche<br />
Fördermittel. ok<br />
Fotos: Frank von Arkel; Markus Heimbach; Wirtschaftsförderungsgesellschaft Burghausen mbH; Olaf Krohn; iStockphoto<br />
Rotterdam<br />
Ingelheim<br />
Hamburg<br />
Burghausen<br />
Pirdop/Bulgarien<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Bulgaria zertifiziert<br />
Die bulgarische Landesgesellschaft von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> hat einen weiteren<br />
Meilenstein erreicht. Das Unternehmen mit Sitz in Pirdop ist jetzt nach ISO<br />
9001-2008 zertifiziert und verfügt damit über ein international anerkanntes<br />
Qualitätsmanagement. Das Zertifikat gilt für die Aktivitäten von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> Bulgaria als Operateur für Schienengüterverkehr und als Betrieb für die<br />
Fahrzeuginstandhaltung. ISO 9001-2008 signalisiert nach außen, dass ein Unternehmen<br />
hohen Kundenansprüchen genügt und sich an Regeln und Gesetze<br />
hält. Darüber hinaus ist <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Bulgaria nunmehr berechtigt, bei der<br />
Ein- und Ausfuhr vereinfachte Zollerklärungen abzugeben. Bislang verlangten<br />
die bulgarischen Behörden für jeden einzelnen Wagen eine Zollerklärung – jetzt<br />
ist nur noch eine für den gesamten Zug erforderlich. ok<br />
Pirdop<br />
06 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
07
Focus Italien<br />
Focus Italien<br />
Bella Italia,<br />
logistisch betrachtet<br />
Im Netzwerk von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> unterhält<br />
NORDCARGO in Italien ein leistungsfähiges und<br />
wachsendes Netz. Das <strong>DB</strong>-Joint-Venture ist die<br />
zweitgrößte Güterbahn südlich der Alpen und schafft<br />
für Industrie und Handel in ganz Europa beste<br />
Verbindungen in die Industriegebiete Norditaliens<br />
und darüber hinaus.<br />
Der Gründung von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Italia 2001 (damals<br />
noch unter dem Namen <strong>Rail</strong>ion Italia) folgte eine Reihe von<br />
Entwicklungsschritten, mit denen der <strong>DB</strong>-Konzern zur<br />
zweitgrößten Güterbahn des Landes hinter der staatlichen<br />
Trenitalia Cargo wuchs.<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
Fotos: Marco Stellimi/Nordcargo; PR (2)<br />
Bella Italia ist in den Sehnsüchten der Menschen<br />
fest verankert. Mehr als 46 Millionen<br />
ausländische Touristen pro Jahr machen das<br />
Land zu einem der beliebtesten Reiseziele der Welt.<br />
Doch Italien hat mehr zu bieten als Altertum und<br />
Renaissance, als Rom und Rimini. Das Mitglied der<br />
G8-Staaten zählt zu den führenden Wirtschaftsnationen<br />
der Welt, mit einer starken Industrie, die vor<br />
allem im Norden angesiedelt ist.<br />
Kein Wunder also, dass der italienische Schienengüterverkehrsmarkt<br />
in der EU auf Rang 5 rangiert,<br />
noch vor Frankreich. Allerdings spielt<br />
zwischen Brenner und Bari die Schiene im Mix der<br />
Verkehrsträger keine so starke Rolle wie etwa in<br />
Deutschland, Polen oder Österreich. Wegen der<br />
langen Küsten und der beiden großen Inseln Sizilien<br />
und Sardinien ist das Seeschiff traditionell wichtiger<br />
als in anderen Ländern. Stärkster Konkurrent der<br />
Bahn ist aber auch in Italien der Straßentransport<br />
mit einer Vielzahl von Anbietern und einem scharfen<br />
Preiswettbewerb.<br />
Als führende Güterbahn Europas hat <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> die Chancen der Liberalisierung genutzt<br />
und Italien frühzeitig in sein wachsendes europäisches<br />
Netzwerk integriert. „Italien ist für uns ein Land<br />
mit hohem Entwicklungspotenzial“, sagt Andrea<br />
Penso, Planungschef bei NORDCARGO und bis Ende<br />
Oktober 2013 auch Leiter des Bereichs kommerzielles<br />
Management Italien/Schweiz bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
Der Gründung von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Italia 2001 (damals<br />
noch unter dem Namen <strong>Rail</strong>ion Italia) folgte eine<br />
Reihe von Entwicklungsschritten, unter anderem die<br />
Fusion mit der NORDCARGO, durch die der <strong>DB</strong>-Konzern<br />
zur zweitgrößten Güterbahn des Landes hinter<br />
der staatlichen Trenitalia Cargo wuchs. Dabei fungiert<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Italia Services als Vertriebsarm, während<br />
die Produktion vollständig bei NORDCARGO<br />
liegt (siehe Kasten Seite 12).<br />
Zugkraft:<br />
NORDCARGO bindet<br />
Italien an das europäische<br />
Netzwerk von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> an.<br />
Auf dem Foto links<br />
eine Diesellok von<br />
NORDCARGO im<br />
Einsatz für die<br />
Stahlindustrie bei<br />
Brescia. Oben ein<br />
NORDCARGO-Güterzug<br />
auf dem Weg von<br />
Turin nach Mailand<br />
mit den Alpen im<br />
Hintergrund.<br />
08 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
09
Focus Italien<br />
Focus Italien<br />
„Wir sind lokal verankert“<br />
Rüdiger Gastell leitet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Italia und ist<br />
zugleich Geschäftsführer Finanzen bei NORDCARGO.<br />
Der 44-Jährige wechselte 2011 aus der Zentrale von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> nach Italien.<br />
länderübergreifende Lösungen aus einer Hand, mit<br />
einem einheitlichen Ansprechpartner und in hoher Qualität.<br />
Zudem haben wir als eine der ersten Landesgesellschaften<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> die einheitliche<br />
europaweite IT ausgerollt.<br />
Welche Rolle spielt NORDCARGO im italienischen<br />
Schienengüterverkehr?<br />
Wir waren 2001 die erste Privateisenbahn in Italien, die<br />
eine Sicherheitslizenz für Schienengüterverkehr erhielt,<br />
und sind heute die größte private Güterbahn Italiens.<br />
Von den anderen Privaten unterscheidet uns unser einmalig<br />
starkes Netzwerk und die Möglichkeit zur Bedienung<br />
vieler Regionen, nicht nur mit Ganzzügen, sondern<br />
auch mit Einzelwagen. Außerdem möchte ich hier unsere<br />
große Flexibilität nicht unerwähnt lassen.<br />
Was sind die Stärken von NORDCARGO, auch<br />
im Vergleich mit den Wettbewerbern?<br />
Dazu gehört einerseits die lokale Verankerung von<br />
NORDCARGO mit einem italienischen Anteilseigener,<br />
andererseits die direkte Anbindung an das europäische<br />
Netzwerk von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Und gemeinsam mit<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics können wir auch sehr komplexe<br />
Lösungen anbieten. Mit dieser Integration gelingen uns<br />
Wie entwickelt sich das Einzelwagengeschäft<br />
von NORDCARGO?<br />
Etwa 60 Prozent unseres Volumens sind Einzelwagen.<br />
Von der Integration in die europäische Einzelwagenallianz<br />
Xrail im Juni 2013 erhoffen wir uns für die Zukunft zusätzliche<br />
Impulse.<br />
Was erwarten Sie für NORDCARGO 2014,<br />
und was können Ihre Kunden erwarten?<br />
Wir wollen unsere internationalen Verkehre auf hohem<br />
Niveau stabilisieren. Etwas konjunktureller Rückenwind<br />
könnte dabei nicht schaden. Auf jeden Fall werden wir<br />
den Fokus künftig verstärkt auch auf inneritalienische<br />
Verkehre legen. Hier wollen wir potenzielle Kunden noch<br />
besser darüber informieren, was wir können. Unser Team<br />
ist hochmotiviert, gut ausgebildet und mit einem Durchschnittsalter<br />
von 34 Jahren sehr jung. Wir sind also gerüstet<br />
für die Zukunft.<br />
Interview: Olaf Krohn<br />
NORDCARGO betreibt in Italien bislang keinen<br />
nationalen Schienengüterverkehr, sondern konzentriert<br />
sich auf internationale Transporte im europäischen<br />
Netzwerk von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Dabei ist<br />
die Verkehrsleistung trotz der stagnierenden Konjunktur<br />
in Italien in den vergangenen Jahren kräftig<br />
angestiegen: von 1,3 Millionen Zugkilometern 2009<br />
auf 2,1 Millionen im Jahr 2012. Täglich fährt NORD-<br />
CARGO im Durchschnitt 35 Züge. 2012 erzielte das<br />
junge Unternehmen mit 56 Millionen Euro den größten<br />
Umsatz in seiner Geschichte.<br />
Während sich Trenitalia teilweise aus dem Einzelwagengeschäft<br />
zurückzieht, füllt NORDCARGO diese<br />
Lücke jetzt mit verstärktem Engagement aus.<br />
NORDCARGO legt Wert auf die Nähe zu seinen Kunden<br />
und exzellenten Service. Die Leitstelle informiert<br />
Kunden proaktiv und ist rund um die Uhr besetzt.<br />
Gleichzeitig hat das Unternehmen ein Netzwerk aus<br />
mehreren Hubs, 8 <strong>Rail</strong>ports und mehr als 30 Gleisanschlüssen<br />
mit dem Schwerpunkt in Norditalien aufgebaut<br />
(siehe auch Seite 13). Durch die im Juni<br />
vollzogene Integration in das Netzwerk von Xrail<br />
gelten die Standards der internationalen Einzelwagenallianz<br />
jetzt auch für Norditalien. Zu den Leistungen<br />
von Xrail zählen unter anderem begleitende IT-Tools,<br />
international gültig Fahrpläne von Anschlussgleis zu<br />
Anschlussgleis und proaktive Informationssysteme.<br />
Nun will <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> weiter expandieren.<br />
„Wir planen momentan, unser italienisches Netzwerk<br />
zu erweitern“, sagt Penso. Zur geplanten Erweiterung<br />
zählen neue <strong>Rail</strong>ports in der Toskana nahe der Hafenstadt<br />
Livorno und in Lugo bei Ravenna. „Außerdem<br />
wollen wir uns entlang der Adriaküste weiterentwickeln,<br />
unser Fernziel ist Bari“, ergänzt Penso.<br />
Auch Richtung Westen will NORDCARGO seine<br />
Aktivitäten künftig intensivieren. „Unser Ziel lautet,<br />
das italienische Einzelwagennetz von NORDCARGO<br />
über die Achse Turin–Lyon mit dem unserer<br />
französischen Schwesterbahn Euro Cargo <strong>Rail</strong> (ECR)<br />
zu verknüpfen“, kündigt Penso an. Bislang kann<br />
NORDCARGO auf dieser Strecke aber noch keine<br />
eigenen Lokomotiven einsetzen, weil die<br />
DREHSCHEIBE:<br />
Brescia Scalo gehört<br />
zu den vier Hubs von<br />
NORDCARGO in<br />
Norditalien (oben).<br />
Tiziana Morotti<br />
(rechts) arbeitet, seit<br />
es NORDCARGO gibt,<br />
als Lokführerin für das<br />
Unternehmen. Heute<br />
bildet die 41-Jährige<br />
aus Domodossola<br />
andere Kollegen aus.<br />
Sie ist auch auf dem<br />
Titel dieser railways-<br />
Ausgabe porträtiert.<br />
Fotos: Simone Casetta/Anzenberger Agency (5)<br />
Die gröSSten Schienengüterverkehrsmärkte<br />
der EU<br />
2012 in Millionen<br />
Tonnenkilometern (tkm)<br />
1 Deutschland 366.140<br />
2 Polen 230.878<br />
3 Großbritannien 115.225<br />
4 Österreich 107.858 *)<br />
5 Italien 88.505<br />
6 Frankreich 87.539<br />
7 Tschechien 82.968<br />
8 Schweden 65.789<br />
Quelle: Eurostat, *) 2011<br />
10 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
11
Focus Italien<br />
Das Einzelwagennetzwerk von <strong>DB</strong> SCHENKER RAIL in Italien<br />
Focus Italien<br />
Mannheim<br />
Deutschland<br />
München<br />
Basel<br />
Zürich<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Brenner<br />
Villach Süd<br />
Italien<br />
Udine<br />
Chiasso<br />
Desio<br />
Bergamo<br />
Brescia<br />
Scalo<br />
Verona<br />
P. V.<br />
Grisignano<br />
Trieste P. F.<br />
Frankreich<br />
Torino<br />
Orbassano<br />
Fossano<br />
Novi San Bovo<br />
Novi Ligure<br />
San Zeno<br />
Folzano<br />
Cava Tigozzi<br />
Dinazzano<br />
Castelguelfo<br />
Padova<br />
Interporto<br />
Ferrara<br />
Zulassung für den kurzen Abschnitt vom Westportal<br />
des Mont-Cenis-Tunnels bis zum französischen Grenzbahnhof<br />
Modane noch aussteht. Außerdem weicht<br />
die französische Stromspannung von der italienischen<br />
ab. „Dieser Korridor hat aber erhebliches Entwicklungspotenzial,<br />
das hören wir auch von unseren Kunden.<br />
Bislang ist der Modal Split der Schiene auf dieser<br />
Alpenquerung noch sehr gering“, sagt Penso und<br />
hofft, dass 2014 Bewegung in dieses Projekt kommt.<br />
Netzwerk bedeutet, nicht alles allein zu machen.<br />
Deshalb kooperieren NORDCARGO und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> im täglichen Geschäft intensiv mit Partnern. Auf<br />
der Gotthard- und Simplon-Route sind das etwa SBB<br />
Cargo als neuer Transitpartner für die Schweiz und BLS<br />
Cargo. Beim Brennerverkehr kommen Lokomotiven<br />
von Lokomotion, RTC und RCI, der italienischen Tochter<br />
von <strong>Rail</strong> Cargo Austria, zum Einsatz. In Brescia oder<br />
Chiasso übernehmen Lokomotiven von NORDCAR-<br />
GO und verteilen die Waggons in der Fläche. In Verona<br />
ist RTC in die Verteilung vor Ort eingebunden. Schließlich<br />
agiert auch Trenitalia Cargo in einigen Bereichen<br />
als Partner von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Das sei wichtig, so<br />
Penso, um die Teilnetze sinnvoll zu verknüpfen. Denn<br />
nur in einem starken Netzwerk kann die Schiene ihren<br />
Anteil im Modal Split steigern. Und das hilft nicht nur<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und NORDCARGO – sondern in<br />
erster Linie den Kunden.<br />
ok<br />
Kontakt | Paolo Volpe<br />
Telefon: +39 0236706731<br />
paolo.volpe@dbschenker.com<br />
GEWICHTHEBER:<br />
Im Hub Brescia Scalo<br />
spielen Transporte<br />
für die Stahlindustrie<br />
in der Region die<br />
Hauptrolle.<br />
Nordcargo und<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Italia<br />
• NORDCARGO geht auf die Ferrovie Nord Milano<br />
(FNM) zurück, die 2001 den ersten privaten<br />
Güterzug in Italien fuhr und 2006 umbenannt<br />
wurde.<br />
• Im Dezember 2004 nimmt <strong>DB</strong>SRI (damals noch<br />
als <strong>Rail</strong>ion Italia) seine operative Tätigkeit auf.<br />
• Anfang 2009 erwirbt <strong>DB</strong>SRI 49 Prozent von<br />
NORDCARGO und erhöht diesen Anteil Anfang<br />
2010 auf 60 Prozent.<br />
• Das Joint Venture NORDCARGO hat seinen<br />
Sitz in Novate Milanese bei Mailand, beschäftigt<br />
derzeit knapp 300 Mitarbeiter und betreibt<br />
27 Lokomotiven.<br />
• NORDCARGO Kontakt | Telefon +39 0285113800<br />
Rangierbahnhof<br />
Kundenanschluss<br />
<strong>Rail</strong>port<br />
Internationaler Hauptlauf<br />
geplant<br />
Zustellung aus den Hubs (Rangierbahnöfen)<br />
Mittelmeer<br />
Livorno<br />
Castellina<br />
Anschluss an Mitteleuropa<br />
Im Einzelwagenverkehr verschafft NORDCARGO vielen italienischen<br />
Mittelständlern einen Zugang zum System Schiene. Das Netzwerk bewegt<br />
jährlich 100.000 Wagen.<br />
Seit dem überwiegenden Rückzug der Staatsbahn<br />
Trenitalia Cargo aus dem Einzelwagenverkehr<br />
im Frühjahr 2010 hat NORDCARGO<br />
diese Lücke für wichtige Regionen Italiens geschlossen.<br />
Dieses anspruchsvolle Geschäft verschafft kleinen<br />
und mittleren Unternehmen auch ohne einen<br />
eigenen Gleisanschluss den Zugang zum System<br />
Schiene – und zwar national und international. Durch<br />
die Integration Norditaliens in das Netzwerk der internationalen<br />
Einzelwagenallianz Xrail wächst die<br />
Reichweite für grenzüberschreitende Verkehre von<br />
und nach Italien. Zu den Leistungen von Xrail zählen<br />
begleitende IT-Tools, international gültige Fahrpläne<br />
von Anschlussgleis zu Anschlussgleis und proaktive<br />
Informationssysteme.<br />
Lugo<br />
Anagni/Terni<br />
Das Netzwerk von NORDCARGO bewegt jährlich<br />
100.000 Güterwagen. Die drei Hubs in Brescia,<br />
Turin und Chiasso sind direkt an das europäische<br />
Einzelwagenverkehrsnetz von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
angebunden. Allein zum Rangierbahnhof Brescia<br />
Scalo rollen täglich sieben Güterzüge aus München.<br />
Weitere Dreh- und Angelpunkte im Netzwerk von<br />
NORDCARGO sind acht sogenannte <strong>Rail</strong>ports, der<br />
südlichste von ihnen Anagni bei Rom, der achte<br />
startet Anfang 2014 in Lugo. Hier werden Güter aller<br />
Art von der Schiene auf die Straße umgeschlagen<br />
und auch zwischengelagert. Abgerundet wird das<br />
Einzelwagennetzwerk durch 30 Gleisanschlüsse, wo<br />
NORDCARGO größere Unternehmen direkt auf<br />
dem Werksgelände bedient.<br />
ok<br />
HIGHWAYS:<br />
So heißen die langlaufenden<br />
gebündelten<br />
Verkehre, die Feinverteilung<br />
in der Fläche<br />
sind die sogenannten<br />
Antennen.<br />
12 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
13
Focus Italien<br />
Focus Italien<br />
Logistik-Hub<br />
Verona<br />
<strong>Rail</strong>port schlägt unter anderem<br />
50.000 Tonnen Zucker pro Jahr um.<br />
Im riesigen Logistik-Park Quadrante Europa in<br />
Verona ist auf 2.5 Millionen Quadratmetern auch<br />
die <strong>DB</strong>-Tochter Hangartner Terminal Srl angesiedelt,<br />
die dort einen <strong>Rail</strong>port im Auftrag von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
betreibt. Herzstück ist ein gedecktes Lager mit ca.<br />
30.000 m2 und integriertem Gleisanschluss als ideale<br />
Schnittstelle zwischen Schiene und Straße. Die<br />
Kunden kommen aus der Papier- und Stahlindustrie,<br />
sowie der Auto-, Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie.<br />
Allein der Kunde Südzucker ließ hier 2012<br />
über 50.000 Tonnen Zucker umschlagen. Neben der<br />
Lagerlogistik kümmert sich Hangartner um Picking,<br />
Kommissionierung und Verzollung. Das hilft zum<br />
Beispiel bei einem ganz besonderen Transport für<br />
einen italienischen Kunden: Lärchenholz aus Sibirien<br />
gelangt über St. Petersburg per Schiff nach Kiel, wird<br />
dort auf die Schiene umgeschlagen und trifft nach<br />
vierwöchiger Reise über 8.000 Kilometer in Verona-<br />
Der Asbest muss weg<br />
Neues Geschäft für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>: Asbest rollt vom Comer See<br />
zur Entsorgung auf einer Deponie bei Leipzig.<br />
Die Gesundheitsgefahren, die von Asbest ausgehen,<br />
sind seit Jahrzehnten bekannt. Seine<br />
feinen Fasern können Asbestose und Lungenkrebs<br />
auslösen. Darum darf der einst weit verbreitete<br />
Bau- und Dämmstoff in der EU seit 2005 nicht mehr<br />
verarbeitet werden. Bei älteren Gebäuden ist eine<br />
aufwändige Sanierung erforderlich – und die sichere<br />
Entsorgung des Asbests in Deponien.<br />
Weil es in Italien an geeigneten Deponiekapazitäten<br />
mangelt, transportiert das Entsorgungsunternehmen<br />
Difesa Ambiente in Cantù nahe des Comer<br />
Sees den Asbest nach Espenhain bei Leipzig. „Asbest<br />
ist eine gefährliche Substanz, darum müssen wir sie<br />
so verpacken und lagern, dass von ihr keine Gefahren<br />
ausgehen“, sagt Difesa-Direktor Lorenzo D’Antino.<br />
Im Sommer entschloss sich sein Unternehmen, das<br />
schon länger Kunde von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ist, auch für<br />
diese Asbest-Transporte nach Deutschland auf die<br />
umweltfreundliche Schiene zu setzen.<br />
Der Asbest wird in der Nähe von Cantù zwischengelagert<br />
und von dort mit Lkw in den 25 Kilometer<br />
entfernten <strong>Rail</strong>port Desio gebracht. Dort verladen<br />
Gabelstapler von ein. Dort erfolgen Verzollung und<br />
Umschlag auf Lkw für die Zustellung zur Firma Dal<br />
Lago bei Vicenza. „Dieses Beispiel zeigt, dass wir<br />
durch die intelligente Verknüpfung unseres Leistungsportfolios<br />
auf der Schiene, Straße und der Umschlag-<br />
und Lagerlogistik aus einer Hand Mehrwert<br />
für unsere Kunden schaffen. Verona, als wichtiger<br />
Logistikstandort in Nordostitalien, ist hierbei sehr gut<br />
an unser europäisches Schienennetzwerk angebunden“,<br />
sagt Stephan Sulser, Leiter Vertrieb Industrieund<br />
Konsumgüter bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. an<br />
Kontakt | Joachim Gatzki<br />
Telefon: +39 3357763871<br />
Joachim.Gatzki@<strong>Schenker</strong>it.com<br />
Gabelstapler die Big Bags mit dem Asbestmüll unmittelbar<br />
in Güterwaggons. Diese rollen anschließend in<br />
<strong>DB</strong>-Shuttlezügen vom Hub Chiasso über Mannheim<br />
nach Leipzig. Dort übernimmt die Westsächsische<br />
Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft WEV die<br />
umweltgerechte Endlagerung des Asbests in ihrer<br />
Deponie.<br />
„Für uns war das Neuland. Zum ersten Mal haben<br />
wir für diese Art von Transporten geschlossene Habb-<br />
Waggons eingesetzt. Sie eignen sich sehr gut für den<br />
auf Paletten und in Big Bags verpackten Asbest“, sagt<br />
Marc van der Las, Leiter Branchenteam Entsorgung/<br />
Projektgeschäft bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Gegenwärtig<br />
rollen acht bis zehn Wagen wöchentlich für Difesa<br />
Ambiente von Norditalien nach Sachsen. Wiederbeladungsverkehr<br />
von Italien Richtung Deutschland<br />
mit verpackten Abfällen in Ballen, auf Paletten<br />
oder in Big Bags ist für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ein<br />
Wachstumsmarkt.<br />
ok<br />
Kontakt | Riccardo Fricke<br />
Telefon: +39 0236706726<br />
riccardo.fricke@dbschenker.com<br />
Grosses theater:<br />
Verona ist berühmt<br />
für seine Arena und<br />
Opernaufführungen<br />
unter freinem<br />
Himmel, aber auch<br />
ein bedeutender<br />
Logistik-Hub.<br />
Fotos: laif; PR<br />
Unkonventionell, aber erfolgreich<br />
Unter Federführung von Euro Cargo <strong>Rail</strong> eröffnet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> eine neue<br />
Linie für Kombinierten Verkehr von Novara nach Le Havre.<br />
Mit einer ungewöhnlichen Initiative haben die<br />
Landesgesellschaften von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
eine neue Linie für Kombinierten Verkehr<br />
eröffnet. Seit Juli pendelt zweimal wöchentlich ein<br />
Zug zwischen Novara im Piemont und der Hafenstadt<br />
Le Havre in der Normandie. „Wir haben für dieses<br />
Projekt drei Kunden mit unabhängigen Geschäften<br />
und gemeinsamen Interessen zusammengebracht und<br />
auch intern bereichs- und gesellschaftsübergreifend<br />
sehr intensiv an der Realisierung gearbeitet“, sagt<br />
Jean-Philippe Delmont von Euro Cargo <strong>Rail</strong> (ECR).<br />
Die französische Landesgesellschaft von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> steuert diesen Neuverkehr zwischen<br />
Mehr Kapazität in der<br />
Emilia-Romagna<br />
Mit einer neuen Lagerhalle erweitert die Firma<br />
Lanzi den <strong>Rail</strong>port von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> in Castelguelfo<br />
bei Parma.<br />
NEUE RAMPE:<br />
Ein Gabelstapler<br />
verlädt Lebensmittel<br />
niveaugleich<br />
in einen<br />
Güterwagen.<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
Italien und Frankreich, der über die Schweiz geführt<br />
wird. Anfangs rollten die Züge aufgrund von Bauarbeiten<br />
in Frankreich auf dem Abschnitt von Saarbrücken<br />
bis Basel auch noch über deutsche Gleise, sodass<br />
gleich vier Länder beteiligt waren.<br />
Die erfolgreiche Realisierung der Linie markierte<br />
zugleich den Startschuss für die neue Kooperation von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit SBB Cargo im Schweiz-Transit.<br />
ECR kauft als Beförderer die Leistungen außerhalb<br />
Frankreichs bei SBB Cargo und Nordcargo in Italien<br />
ein. Wegen der stabilen Nachfrage ist geplant, die<br />
Frequenz der Züge von Novara nach Le Havre Anfang<br />
2014 von zwei auf drei pro Woche zu erhöhen. ok<br />
Die Region Emilia-Romagna mit der Hauptstadt<br />
Bologna zählt zu den wirtschaftsstärksten in<br />
Italien. Hierher stammen so legendäre Marken<br />
wie Ferrari, Lamborghini oder Ducati, und aus der<br />
Gegend um Parma der echte Parmesan-Käse und der<br />
Parma-Schinken. Zwei der acht <strong>Rail</strong>ports, die <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> in Italien unterhält, befinden sich in der<br />
Emilia Romagna: Dinazzano und Castelguelfo.<br />
In Castelguelfo, vor den Toren Parmas, hat die Firma<br />
Lanzi Trasporti jetzt ihre Kapazitäten für den Umschlag<br />
Schiene/Straße erheblich erweitert. Das<br />
Familienunternehmen, das den <strong>Rail</strong>port für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
betreibt, baute neben der bestehenden Halle, die<br />
in erster Linie auf die Bedürfnisse der Stahlindustrie<br />
ausgerichtet ist, eine zweite mit 4.500 Quadratmetern.<br />
„Das neue Gebäude beherbergt ein Ladegleis mit<br />
Rampe“, sagt Magdalena Grzaka von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Italia Services. „Das ist ein Vorteil für unsere Kunden,<br />
die dort etwa Papier oder palettierte Güter wie Tomatenkonserven<br />
umschlagen wollen.“<br />
Der <strong>Rail</strong>port Castelguelfo, in dem monatlich ca. 300<br />
Waggons entladen und Richtung Norden wiederbeladen<br />
werden, befindet sich im Gewerbegebiet Interporto<br />
di Parma und ist direkt an die italienische<br />
Bahnmagistrale Mailand-Rom-Neapel angeschlossen.<br />
Einzelwagen und Wagengruppen aus Mittel- und Nord<br />
europa erreichen ihn mit NORDCARGO sieben Mal pro<br />
Woche über Chiasso an der Schweizer Grenze. ok<br />
Kontakt | Magdalena Grzaka<br />
Telefon: +39 0236706716<br />
Magdalena.Grzaka@dbschenker.com<br />
Kontakt | Jean-<br />
Philippe Delmont<br />
Telefon: +33 (0)9 77<br />
40 00 20<br />
jean-philippe.<br />
delmont@eurocargorail.com<br />
14 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
15
Focus Italien<br />
Mit Tempo 250 durch<br />
die Alpen<br />
Die Achse von den Nordseehäfen an die italienische Küste ist die wichtigste<br />
Güterverkehrsachse in Europa. Jährlich werden 200 Millionen Tonnen Güter<br />
auf dieser 1.400 Kilometer langen Strecke befördert. Der Gotthard-Basistunnel<br />
soll helfen, Verkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Ziel ist<br />
es, die Zahl der Lkw durch die Schweiz von derzeit 1,2 Millionen zu halbieren.<br />
Die Nord-Süd-Achse<br />
Die Achse von den Nordseehäfen an die italienische Küste ist die<br />
wichtigste Güterverkehrsachse in Europa. Jährlich werden 200 Millionen<br />
Tonnen Güter auf dieser 1.400 Kilometer langen Strecke befördert.<br />
Der Gotthard-Basistunnel soll helfen, Verkehre von der Straße<br />
auf die Schiene zu verlagern. Ziel ist es, die Zahl der Lkw durch die<br />
Schweiz von derzeit 1,2 Millionen zu halbieren.<br />
Rotterdam<br />
Deutschland<br />
Neue Dimensionen<br />
• Der Gotthard-Basistunnel ist der längste Eisenbahntunnel der<br />
Welt, jede der beiden Röhren ist 57 Kilometer lang.<br />
• Die Baukosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund<br />
21 Milliarden Euro.<br />
• 50 Grad Celsius beträgt die Temperatur im Inneren des Berges.<br />
• 4 Stunden und 10 Minuten braucht heute ein Eurocity von Zürich<br />
nach Mailand. In Zukunft sind es nur noch 2 Stunden und 40 Minuten.<br />
• Mit 250 km/h rollen künftig Reisezüge durch den Tunnel. Güterzüge<br />
können dort bis zu 160 km/h fahren – doppelt so schnell<br />
wie heute.<br />
3000<br />
Die Zahlen, die fakten<br />
2.860 Tragwerke für die Fahrleitung<br />
930 Balisen<br />
250 Trafostationen<br />
6.500 km Kabel<br />
Das tunnelsystem<br />
Portal<br />
Erstfeld<br />
Sedrun Schacht II<br />
Multifunktionsstelle<br />
Zugangsstollen<br />
Die technik – im Schnitt<br />
Kabelstollen<br />
Schacht I<br />
Nothaltestelle<br />
Multifunktionsstelle<br />
Abluft<br />
Focus Italien<br />
Nothaltestelle<br />
Portal Bodio<br />
Nothaltestelle<br />
Fahrleitungstragwerk<br />
Frankreich<br />
Schweiz<br />
Gotthard-Basistunnel<br />
Stromabnehmer<br />
Genua<br />
Nachspannsystem<br />
Spanien<br />
Italien<br />
2000<br />
Besonderes Lichtraumprofil<br />
Sedrun<br />
Fahrbahn<br />
Hochspannungskabel<br />
Nordafrika<br />
1000<br />
Nordportal<br />
Erstfeld<br />
Zugangsstollen<br />
Amsteg<br />
Oströhre<br />
Weströhre<br />
Multifunktionsstelle<br />
Sedrun<br />
7,7 km 11,3 km 8,7 km 13,7 km<br />
0<br />
Infografik: Dieter Duneka<br />
Zugangsstollen<br />
Faido<br />
15,6 km<br />
Südportal<br />
Bodio<br />
16 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
17
Markets & innovations<br />
Markets & Innovations<br />
Neues Produktionskonzept<br />
in der Umsetzung<br />
Vor rund einem Jahr ist <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit der Umsetzung gestartet.<br />
Eine Zwischenbilanz.<br />
Vor über einem Jahr hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> begonnen,<br />
wesentliche Prozesse zu verbessern.<br />
Sie sind für viele Kunden heute schon Realität.<br />
Nun wurde eine erste Zwischenbilanz gezogen:<br />
„In Gesprächen mit unseren Kunden erleben wir die<br />
steigende Akzeptanz für die neuen Abläufe. Die Kunden<br />
sehen die Vorteile und die Chance, den Einzelwagenverkehr<br />
auch für die Zukunft zu sichern“, sagt <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>-Vertriebsvorstand Axel Marschall.<br />
Die Aufgabe ist gewaltig: Rund 4.000 Kunden und<br />
knapp 18.000 eigene Mitarbeiter wollen mit den neuen<br />
Methoden vertraut gemacht werden. „Im Kern<br />
wollen und müssen wir unsere Verlässlichkeit nachhaltig<br />
steigern“, so Marschall. „Aber ein so großes<br />
Vorhaben braucht auch eine nachhaltige und gewissenhafte<br />
Implementierung – gerade bei den Kunden.<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
Wir hatten uns bewusst für einen stufenweisen Start<br />
und gegen den Big Bang entschieden und wir sehen<br />
heute, dass dies genau richtig war.“<br />
Rund 90 sogenannte Blocking-Konzepte hat <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> bisher national und international umgesetzt<br />
– und damit Transporte von Kunden aus allen<br />
möglichen Branchen neu strukturiert. Diese Blocking-Konzepte,<br />
also die Verknüpfung von Einzelwagen<br />
mit Ganzzügen rund um definierte<br />
Transportblocks, laufen mit hoher Stabilität und<br />
Pünktlichkeit. Das Ergebnis: Es wird oft direkter<br />
transportiert oder Routen werden mit höherer Frequenz<br />
gefahren.<br />
Zum Beispiel für Mondelēz International: Der<br />
„Kaffeezug“ zwischen Bremen und Berlin<br />
Zwischenbilanz:<br />
Die ersten Kunden<br />
lassen ihre Züge im<br />
weiterentwickelten<br />
Produktionskonzept<br />
fahren.<br />
Fotos: Max Lautenschläger/<strong>DB</strong> AG; iStockphoto<br />
Ankerzug:<br />
Der Kaffeezug fährt<br />
nun fünfmal wöchentlich<br />
und nimmt<br />
Waggons anderer<br />
Kunden mit.<br />
Von der Theorie zur erfolgreichen Praxis:<br />
Jacobs Kaffee fährt voran<br />
Mondelēz International baut sein Transportkonzept um:<br />
Die Rohkaffee-Wagen fahren nun häufiger von Bremen nach Berlin.<br />
Dieser Kaffeezug war schon immer etwas<br />
ganz Besonderes: Seit 20 Jahren fährt der<br />
Zug im Auftrag von Mondelēz International<br />
(vormals Kraft Foods) von Bremen nach Berlin-<br />
Neukölln in die Jacobs-Rösterei. 1.200 Tonnen<br />
Rohkaffee brachte er bisher zweimal pro Woche im<br />
Nachtsprung in die weltweit größte Rösterei von<br />
Mondelēz International – und hat so der Umwelt<br />
bislang rund 100.000 Lastwagenfahrten erspart.<br />
Was 1993 als neueste Errungenschaft auf dem<br />
schon damals eingeschlagenen Weg zu nachhaltiger<br />
Logistik galt – der Transport mit der Eisenbahn<br />
– ist heute oft Standard. Und aus dem Grund<br />
haben die Logistiker von Mondelēz International<br />
gemeinsam mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> beschlossen,<br />
beim Kaffeezug ab jetzt noch einen Schritt weiter<br />
zu gehen. Das Ergebnis: Am 10. Juni 2013 war die<br />
erste Wagengruppe mit Fahrplanwechsel in einem<br />
neuen Produktionskonzept unterwegs. Die Züge<br />
fahren nicht mehr als Ganzzüge, sondern werktäglich<br />
im Einzelwagenverkehr. Ausgangspunkt dafür<br />
ist der Blocking-Ansatz von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Die<br />
Wagen werden so zum „Ankerblock“, an den Sendungen<br />
anderer Kunden zum Mittransport angehängt<br />
werden.<br />
„Der tägliche Verkehr gibt uns eine höhere<br />
Flexibilität, die wir uns schon lange gewünscht<br />
haben, und ist ein weiterer Beitrag zur Bestandsoptimierung<br />
in der Supply Chain“, erläutert<br />
Stefan Scheidel von Mondelēz International. Der<br />
Leiter Rohkaffee-Logistik ist für die Versorgung<br />
aller Kaffeewerke des Unternehmens in Europa<br />
zuständig. „Das neue Konzept wurde uns von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> vorgeschlagen, wir haben da gerne<br />
zugestimmt, solange Qualität und Zuverlässigkeit<br />
weiter stimmen.“<br />
„Das neue Konzept<br />
Und das tun sie: Die Güterbahn fährt die Kaffeezüge<br />
ab Bremen-Inlandshafen über Seelze nach<br />
Seddin wurde und Berlin. von Dabei <strong>DB</strong> werden <strong>Schenker</strong><br />
spätestens ab<br />
Seelze Waren von Drittkunden mitgenommen.<br />
<strong>Rail</strong> an uns herange-<br />
„Diese Kombination aus Einzelwagenverkehr und<br />
Ganzzug tragen, machen den wir Charme haben der Netzwerkbahn da<br />
aus“, erläutert gerne Matthias zugestimmt,<br />
Strobel, Kundenberater<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> im Marktbereich Baustoffe,<br />
Industrie- solange und Konsumgüter. Qualität Der Kunde und allerdings<br />
musste Zuverlässigkeit etwas umplanen. „Das weiter neue Verkehrskonzept<br />
beeinflusst die Schicht- und<br />
Bestandsplanung<br />
stimmen.“<br />
in unserem Berliner Werk“,<br />
sagt Scheidel. Stefan Aber Scheidel, die Vorteile Leiter des Rohkaffee-<br />
Netzwerkbahn-Konzepts<br />
Logistik haben Mondelēz überwogen: International<br />
mehr Transparenz,<br />
besseres Tracking und geringere Lagerbestände<br />
Und das – tun für eine sie: Die reibungslose Güterbahn Röstung fährt die eben Kaffeezüge<br />
just in time. ab Bremen-Inlandshafen Scheidel ist zufrieden. über Seelze nach an<br />
Seddin und Berlin. Dabei werden spätestens ab<br />
Seelze Waren von Drittkunden mitgenommen.<br />
„Diese Kombination aus Einzelwagenverkehr und<br />
Ganzzug machen den Charme der Netzwerkbahn<br />
aus“, erläutert Matthias Strobel, Kundenberater<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> im Marktbereich Baustoffe,<br />
Industrie- und Konsumgüter. Der Kunde allerdings<br />
musste etwas umplanen. „Das neue Verkehrskonzept<br />
beeinflusst die Schicht- und<br />
Bestandsplanung in unserem Berliner Werk“,<br />
sagt Scheidel. Aber die Vorteile des Netzwerkbahn-Konzepts<br />
haben überwogen: mehr Transparenz,<br />
besseres Tracking und geringere Lagerbestände<br />
– für eine reibungslose Röstung eben<br />
just in time. Scheidel ist zufrieden. an<br />
Kontakt | Matthias Strobel<br />
Telefon: +49 (0)7731 887-313<br />
matthias.strobel@dbschenker.eu<br />
18 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13 19
markets & innovations<br />
Vier Bausteine für höhere Verlässlichkeit<br />
Planung<br />
Ein verlässlicher, integrierter Planungsprozess ist Grundlage für<br />
die Dimensionierung des Netzwerkes. Er mündet in einen Netzwerkplan<br />
als Basis für das Kapazitätsmanagement und die Buchung der Kunden.<br />
Integrierte und stabile Produktionsprozesse machen das Netzwerk<br />
effizient und zuverlässig.<br />
Buchung<br />
Kunden buchen ihren Transport spätestens bis Mitte des Vortags<br />
online oder per EDI-Schnittstelle. Das Buchungssystem prüft<br />
die Kapazität im Netz und erstellt einen verbindlichen Transportplan mit<br />
Angabe des Empfangszeitpunkts oder ein alternatives Angebot.<br />
Viele Wege<br />
nach China<br />
Die transeurasische Landbrücke<br />
auf der Schiene funktioniert.<br />
Künftig geht es darum, Züge und<br />
Container in beiden Richtungen<br />
gleichmäßig auszulasten.<br />
Markets & Innovations<br />
Durchführung<br />
Die Durchführung erfolgt gemäß dem Transportplan. Für Abweichungen<br />
vom Transportplan gibt es klare Entscheidungswege.<br />
Die Sendung wird auf den nächsten verfügbaren Zug umgebucht und<br />
der Kunde zeitnah über den neuen Empfangszeitpunkt informiert.<br />
Vertrieb<br />
Für die erfolgreiche Einführung am Markt entwickelt<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> neue Vertriebsprozesse und Angebote.<br />
Für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> steht dabei die Zusammenarbeit mit den Kunden<br />
im Fokus: Lösungen werden gemeinsam mit den Kunden erarbeitet.<br />
ermöglicht seit Juni die werktägliche Bedienung und<br />
damit eine wahre Just-in-Time Produktion in der Berliner<br />
Rösterei. Dafür haben Kunde und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> vom Ganzzug auf den Einzelwagenverkehr umgestellt.<br />
Auch der Hochlauf des zweistufigen Buchungsprozesses<br />
kommt voran. Bislang sind bereits rund 100<br />
Kunden mit dem neuen Verfahren vertraut und wenden<br />
es an: Sie buchen frühzeitig über die <strong>Rail</strong>Service-<br />
Online-Schnittstelle (RSO) ihre Transporte in das<br />
Netzwerk ein. Mithilfe des neuen Kapazitätsmanagements<br />
prüft <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> sofort, ob Kapazität<br />
für den Transport vorhanden ist, und erstellt einen<br />
Transportplan, der für Kunden und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
verbindlich ist.<br />
Auf mehreren Hundert Relationen fahren heute<br />
solche kapazitätsgeprüften Wagen, und dies mit einer<br />
besseren Pünktlichkeit als andere Wagen.<br />
Kontakt | Gönke Kraft<br />
L-Netzwerkbahn@deutschebahn.com<br />
„In den bisherigen<br />
Kundengesprächen<br />
erleben wir eine hohe<br />
Akzeptanz für die<br />
Weiterentwicklung und<br />
die neuen Bausteine.“<br />
Axel Marschall, Vorstand<br />
Vertrieb der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Im Dialog mit den Kunden<br />
Wichtigstes Element bei der Implementierung ist<br />
das Kunden-Feedback. „Wir gehen mit unseren Kunden<br />
früh in den Dialog und wollen gemeinsame Lösungen<br />
auf offene Fragen finden – das ist unser<br />
wichtigstes Anliegen“, so Marschall. Denn: „Die<br />
bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Umstellung<br />
jeweils genau getaktet sein muss. Die veränderten<br />
Abläufe reichen tief in unsere eigenen Prozesse und<br />
die unserer Kunden. Zur erfolgreichen Anbindung<br />
an den Buchungsprozess und an unsere Systeme brauchen<br />
wir intensive Gespräche und Analysen. Genau<br />
das machen wir mit unseren Kunden, gemeinsam,<br />
gründlich, vertrauensvoll.“ Dabei arbeiten die Partner<br />
heraus, welche konkreten Veränderungen bei<br />
allen Beteiligten erforderlich werden. Dies gilt wechselseitig:<br />
So justiert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zum Beispiel<br />
beim Online-Buchungssystem RSO durch das Feedback<br />
der Kunden zielgerichtet nach und gestaltet es<br />
noch anwenderfreundlicher. Das unterstützt die<br />
Umstellung vom heutigen Fax-Auftrag deutlich.<br />
Neue Angebote<br />
Im kommenden Jahr wird <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> den<br />
Hochlauf weiter forcieren: weitere Blocking-Konzepte<br />
umsetzen, den neuen Buchungsprozess Schritt<br />
für Schritt auf weitere Kunden und Transporte ausweiten<br />
und den Anteil kapazitätsgeprüfter Wagen im<br />
System weiter steigern.<br />
Auch auf der Angebotsseite wird es konkreter.<br />
„Wir arbeiten mit Hochdruck an unseren Spielregeln“,<br />
sagt Marschall zuversichtlich. Denn nur im<br />
Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage, aus<br />
Kundenbedarf und Bahnkapazität wird das neue Modell<br />
zum Erfolg – für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und seine<br />
Kunden.<br />
an<br />
Fotos: Oliver Tjaden/<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>; <strong>DB</strong> AG<br />
Vor wenigen Jahren noch exotische Zukunftsmusik,<br />
heute etablierte Praxis: Über die transeurasische<br />
Landbrücke hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> seit<br />
2011 bereits über 300 Containerzüge nach China und<br />
zurück geschickt. Der mindestens 10.000 Kilometer<br />
lange Landweg nach Fernost stößt dabei auch in China<br />
selbst auf wachsendes Interesse: Auf Initiative der<br />
Hafenentwicklungsgesellschaft von Zhengzhou (früher:<br />
Tschengtschou) fuhren im August 51 Container<br />
in nur 15 Tagen Fahrzeit zum DUSS-Terminal in Hamburg-Billwerder.<br />
Neu an dieser Jungfernfahrt war nicht nur der<br />
Startort Zhengzhou – eine Acht-Millionen-Stadt am<br />
Gelben Fluss –, sondern auch das Ladegut: Die Boxen<br />
enthielten Schuhe, Textilien und Reifen. Bislang<br />
nutzten vor allem die Automobilindustrie und eine<br />
Elektronikkonzern die Route durch Polen, Weißrussland<br />
und Russland. Von dort gibt es zwei alternative<br />
Routen: durch Kasachstan, um chinesische Städte im<br />
Binnenland zu erreichen, oder weiter über die Transsibirische<br />
Eisenbahn und durch die Mongolei für Ziele<br />
im Nordosten Chinas wie Shenyang.<br />
„Der wachsende chinesische Warenverkehr zusammen<br />
mit der anhaltenden Verlagerung von produktionsintensiven<br />
Industrien ins chinesische Hinterland<br />
bieten viel Potenzial. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> hat dafür in Asien<br />
eine exzellente Startposition“, sagte der <strong>DB</strong>-Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. Rüdiger Grube anlässlich der<br />
Ankunft des Zugs in Hamburg.<br />
Die Verantwortlichen von Zhengzhou möchten<br />
ihrem Premierenzug nun eine regelmäßige wöchentliche<br />
Verbindung folgen lassen und setzen dabei auf<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>. Schließlich dauert der Transport auf<br />
der Schiene nur etwa halb so lang wie der Seetransport,<br />
was ihn besonders für Aktionsware etwa der<br />
Textilindustrie als auch für wertvolle Fracht wie<br />
elektronische Geräte interessant macht. Mit seinem<br />
eigenen Netzwerk und lokaler Präsenz in Asien hat<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> für diese Verkehre gute Startbedingungen.<br />
Dabei geht es künftig nicht zuletzt um die<br />
Bündelung von Transporten aus unterschiedlichen<br />
Provinzen. Die Lösung sind regelmäßige, gleichmäßig<br />
ausgelastete Containerumläufe mit wenigen<br />
Wagenleerläufen.<br />
ok<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
SAG’S MIT BLUMEN:<br />
Ein Dankeschön an<br />
den <strong>DB</strong>-Lokführer, der<br />
nach der Zieletappe in<br />
Hamburg-Billwerder<br />
etwas herzlicher als<br />
nach anderen Fahrten<br />
begrüßt wurde.<br />
Containerzüge hat<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> seit 2011 von<br />
Mitteleuropa nach China<br />
gefahren – und zurück.<br />
20 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
21
falten & Walten<br />
Falten & Walten<br />
SCHRITT 5<br />
Falten und wieder öffnen,<br />
das untere Segment halbieren<br />
Schritt 1<br />
Schritt 2<br />
Schritt 3<br />
Schritt 4<br />
Schritt 5<br />
SCHRITT Falten 1und wieder<br />
SCHRITT<br />
Falten<br />
2und wieder<br />
SCHRITT<br />
Falten<br />
3und wieder<br />
SCHRITT SCHRITT<br />
Das<br />
4<br />
Blatt in<br />
4<br />
der Mitte Falten und wieder<br />
Falten<br />
öffnen.<br />
und wieder öffnen<br />
öffnen, das Blatt<br />
öffnen, das Blatt<br />
zerteilen.<br />
öffnen, das untere<br />
Falten und wieder öffnen, Falten und wieder öffnen, Das Blatt Das in Blatt der Mitte in der zerteilen Mitte zerteilen<br />
so vierteln.<br />
so achteln.<br />
Segment halbieren.<br />
das Blatt so vierteln das Blatt so achteln<br />
Schritt 6<br />
Falten und wieder<br />
SCHRITT 6<br />
Falten öffnen, und das wieder Blatt öffnen, längs<br />
das halbieren.<br />
Blatt längs halbieren<br />
Schritt 7<br />
Falten und wieder<br />
SCHRITT 7<br />
Falten öffnen, und das wieder Blatt öffnen,<br />
das längs Blatt vierteln.<br />
längs Schritt 8<br />
Falten und wieder<br />
SCHRITT 8<br />
Falten öffnen, und das wieder Blatt öffnen,<br />
das längs Blatt achteln.<br />
längs achteln<br />
Schritt 9<br />
SCHRITT<br />
Das untere<br />
9<br />
Viertel nach<br />
Das oben untere legen. Viertel nach oben<br />
legen<br />
Schritt 10<br />
SCHRITT Die rechte 10Kante an<br />
Die rechte Kante an das zweite<br />
das zweite Segment<br />
Segment von links legen<br />
von links legen.<br />
FALTEN UND WALTEN:<br />
Wie aus einem<br />
Blatt Papier eine Bahn im<br />
Bonsai-Format wird<br />
SCHRITT Schritt 11<br />
Zwei Segmente der oberen der<br />
oberen Lage am Knick<br />
zurückklappen.<br />
Lage am Knick zurückklappen<br />
SCHRITT Schritt 12<br />
Die linke Kante an<br />
Schritt<br />
die Kante<br />
11 legen<br />
aus<br />
Schritt 11 legen.<br />
Die linke Seite an die Kante aus<br />
Schritt 13<br />
SCHRITT<br />
Ein Segment<br />
13<br />
der oberen<br />
Ein Segment der oberen Lage<br />
entlang Lage des entlang Knicks zurücklegen<br />
des Knicks<br />
zurücklegen.<br />
Schritt 14<br />
Das SCHRITT Blatt umdrehen. 14<br />
Das Blatt umdrehen<br />
Schritt 15<br />
Die oberen Ecken<br />
SCHRITT 15<br />
falten und wieder<br />
öffnen.<br />
Die oberen Ecken falten und<br />
wieder öffnen<br />
Falten Sie Ihren Güterzug aus Papier!<br />
Besinnliche Entspannung zum Jahresende gefällig? Gemeinsam mit der<br />
Origami-Künstlerin Anya Midori hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> die oben abgebildete<br />
Papierlok mit Waggon entwickelt, die Sie selbst falten können!<br />
Schritt 16<br />
SCHRITT 16<br />
Die Die obere obere Lage Lage entlang entlang des<br />
Knicks des Knicks nach unten nach legen, unten dabei<br />
werden legen, die dabei Ecken werden aufgezogen die<br />
Ecken aufgezogen.<br />
SCHRITT Schritt 17<br />
Die untere untere Lage Lage auf den auf unteren den<br />
Knick falten, dabei werden die<br />
Ecken unteren aufgezogen Knick falten,<br />
dabei werden die Ecken<br />
aufgezogen.<br />
Schritt 18<br />
Die<br />
SCHRITT<br />
unteren<br />
18<br />
Ecken<br />
umfalten; Das Modell umdrehen das Modell<br />
umdrehen.<br />
Die unteren Ecken umfalten;<br />
Leidenschaft Faltsucht<br />
Schritt 19<br />
Die fertige Lok.<br />
Die fertige Lok<br />
Waggon<br />
Verwenden Waggon Sie das zweite Blatt<br />
aus Schritt 4. Die Schritte 10-11<br />
und Verwenden 15-16 auslassen. Sie Die das Schritte<br />
12-13 zweite auf beiden Blatt Seiten aus falten.<br />
Schritt 4. Die Schritte<br />
10-11 und 15-16 auslassen.<br />
Die Schritte 12-13<br />
auf beiden Seiten<br />
falten.<br />
Nein, es ist nicht der Versuch, durch immer kleinere Waggons<br />
und Loks energieeffizienter zu wirtschaften – und<br />
vielleicht den einen oder anderen Modernisierungsschub<br />
durch Miniaturisierung wirtschaftlich günstiger zu gestalten.<br />
Aber wir finden, in der Kombination Miniatur – Schienengüterverkehr<br />
steckt einiges Potenzial.<br />
Zum einen technisch: Dass Miniaturen für Innovationen in<br />
vielen Bereichen wichtig sind, zeigen nicht zuletzt die Arbeiten<br />
an einem weltberühmten US-amerikanischen Zukunftslabor, dem<br />
Massachusetts Institute of Technology. Dort sind Forscher in der<br />
Lage, elektronische Komponenten in Nanogröße (zum Vergleich:<br />
Ein Nanometer ist ein millionstel Millimeter) zu bauen und in<br />
verschwindend kleinen Bauteilen einzusetzen.<br />
Zum anderen effizient: In Miniaturen steckt mehr, als sich auf<br />
den ersten Blick zeigt: Hauchdünnes Spezialpapier, das auch beim<br />
Knicken an der Falz nicht bricht oder bröselt, dazu die Beherrschung<br />
modernster Falt-Tools und -techniken machen aus dem<br />
schlicht wirkenden Umlegen von Papierecken einen hochkomplexen<br />
Vorgang, der Präzision und Know-how kombiniert. Und<br />
da finden wir uns im Schienengüterverkehr wieder.<br />
Foto: Anja Markiewicz/faltsucht.de<br />
Vom Kranich zur Lok: Die 26-jährige Anja Markiewicz aus Leipzig ist heute<br />
eine der bekanntesten Papierfalt-Künstler. Unter dem Künstlernamen<br />
Anya Midori widmet sie sich der jahrhundertealten japanischen Kunst, aus<br />
hauchdünnem Papier Gegenstände zu falten: vom Papierhut über das<br />
Schiffchen bis zum berühmten Kranich. Die Leidenschaft zu immer<br />
kleineren Formaten hat Anya Midori nicht mehr verlassen – Faltsucht<br />
heißt ihr Internetauftritt. Heute reist sie als Faltkünstlerin der Mini-Origamis<br />
durch Europa und misst sich mit anderen Koryphäen ihres Fachs – zum<br />
Beispiel im Oktober auf einem Wettbewerb in Italien, wo sie die kleine<br />
Lokomotive faltete. www.faltsucht.de an<br />
22 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
23
Markets & Innovations<br />
Markets & Innovations<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
Ein perfekter Kreislauf –<br />
in einer Hand<br />
Ohne Schrott kein Stahl. Mit dem Branchenprodukt <strong>DB</strong> SCHENKER scrap- solutions<br />
sorgt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> jetzt auch für effiziente Lieferketten im Industriemaßstab<br />
Flugs in die Türkei<br />
Der neue Bosporus Shuttle verbindet Deutschland und die Türkei dreimal<br />
in der Woche und befördert sowohl Container als auch Einzelwagen.<br />
Die Türkei etabliert sich immer mehr als regionale<br />
Wirtschaftsmacht an der Nahtstelle zwischen<br />
Europa und Asien. Dieser Entwicklung<br />
trägt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Rechnung und intensiviert<br />
den Schienengüterverkehr zwischen Mitteleuropa<br />
und der Metropole Istanbul. Seit September startet<br />
der neue Bosporus Shuttle jeweils dienstags, donnerstags<br />
und samstags in Nürnberg und erreicht seinen<br />
Zielort Çerkezköy fünf Tage später. Die Stadt mit<br />
70.000 Einwohnern liegt im europäischen Teil der<br />
Türkei unmittelbar westlich von Istanbul.<br />
Güterwagen und Container können entlang der gesamten<br />
Strecke über Sopron in Ungarn gebündelt und<br />
aufgelöst werden. Der Bosporus Shuttle ist nutzbar für<br />
alle Mengen von Einzelwagen und Wagengruppen bis<br />
hin zu Ganzzügen. Dabei profitieren Kunden auch von<br />
der hohen Streckenkategorie D, die beträchtliche Ladegewichte<br />
ermöglicht, beispielsweise 26 Tonnen im<br />
45-Fuß-Container oder 22,5 Tonnen im MegaCombi.<br />
Der Zug ist offen für alle Kunden und wird gegenwärtig<br />
überwiegend von Unternehmen der Autombil-, der<br />
Elektro- und der chemischen Industrie genutzt.<br />
Obwohl auf der Fahrt an den Bosporus fünf Grenzen<br />
zu überqueren sind, geht es zügig voran: Die beteiligten<br />
Bahnen ermöglichen eine durchgehende<br />
Traktion, sorgen für hohe Zuverlässigkeit und garantieren<br />
eine nahtlose Kontrolle und bevorzugten<br />
Transit. Maßgeschneiderte IT-Lösungen und das<br />
One-Stop-Corridor-Management machen die operativen<br />
Prozesse transparent. Der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Bosporus<br />
Shuttle kann mit zusätzlichen Services zu einer<br />
Komplettlösung kombiniert werden. Dazu zählen<br />
Dienstleistungen für die erste und letzte Meile, Tracking<br />
& Tracing, Umschlag, ein Sicherheitskonzept<br />
und die Zollabfertigung.<br />
Bislang ist für den Schienengüterverkehr im europäischen<br />
Teil der Türkei Endstation. Allerdings<br />
könnte der neue Marmaray-Bahntunnel unter dem<br />
Bosporus nach 2014 neue Perspektiven für durchlaufende<br />
Schienentransporte in den asiatischen Teil der<br />
Türkei eröffnen. Der erste Testzug mit Ministerpräsident<br />
Erdogan an Bord durchfuhr im August den<br />
Marmaray-Tunnel.<br />
ok<br />
Kontakt | Katja Eschke<br />
Telefon: +49 (0)30 29754-122<br />
katja.eschke@dbschenker.eu<br />
Köln<br />
Nürnberg<br />
Sopron<br />
Çerkezköy<br />
BOOMTOWN:<br />
Die Einwohnerzahl<br />
Istanbuls hat sich in<br />
den vergangenen<br />
50 Jahren fast verzehnfacht<br />
– auf heute<br />
über 15 Millionen.<br />
Dadurch wächst auch<br />
der Güteraustausch<br />
mit Mitteleuropa.<br />
Fotos: Getty Images (2)<br />
Schrott ist kein Abfall – bei der Erzeugung von<br />
Stahl spielt altes Metall eine unabdingbare Rolle.<br />
Kaum eine andere Branche hat deshalb das<br />
Recycling so perfektioniert wie die Stahlindustrie.<br />
Allerdings sorgen Preis- und saisonale Mengenschwankungen<br />
dafür, dass Montan-Logistiker regelmäßig<br />
ins Schwitzen kommen. Nun will die Branche<br />
ihre Lieferketten auf eine noch nachhaltigere und<br />
effizientere Grundlage stellen.<br />
Durch die aktive Steuerung der gesamten Logistikkette<br />
können Kunden aus der Stahlindustrie und aus<br />
anderen Branchen die Vorteile des Einzelwagensystems<br />
der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zur Gänze ausschöpfen.<br />
„Mit <strong>DB</strong> SCHENKER scrap-solutions übernehmen<br />
wir aktiv die Steuerung der Zuführung von Rohstoffen,<br />
ob per Bahn oder mit dem Laster“, sagt Jens<br />
Hagemann, Leiter Produktmanagement Marktbereich<br />
Montan bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Unsere Dienstleistung<br />
beginnt schon vor der eigentlichen<br />
Wagenbestellung der Zulieferer. Das Stahlwerk<br />
stimmt die Rahmenkonditionen mit seinen Lieferanten<br />
ab, die genaue Lieferplanung und Steuerung<br />
übernehmen wir.“<br />
Hintergrund ist der komplexe Schrottmarkt: Insgesamt<br />
wurden im vergangenen Jahr 28,3 Millionen<br />
Tonnen Schrott in Deutschland von Stahlwerken,<br />
Gießereien und anderen Erzeugern zugekauft. Wegen<br />
eines lebhaften europäischen Marktes schwanken die<br />
Preise für Schrott beträchtlich. Die Schrotthändler<br />
setzen auf einen raschen Durchlauf des Metalls, ihre<br />
Kunden, die Stahlwerke, wollen aber große Mengen<br />
in preisschwachen Phasen einkaufen, diese aber kontinuierlich<br />
angeliefert bekommen.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> transportiert jedes Jahr rund<br />
zehn Millionen Tonnen Schrott. Dabei ist die Kapazitätsplanung<br />
eine große Herausforderung: Wird zu viel<br />
Schrott angeliefert, kommt es zu Engpässen im Netz<br />
und die Verfügbarkeit von Kapazitäten sinkt, weil die<br />
Wagen im Stahlwerk stehen. Wird nicht genug Schrott<br />
transportiert, können die Werke nicht ausreichend<br />
Stahl produzieren. Es kommt also darauf an, den Zulauf<br />
zu optimieren.<br />
„Wir haben diese Lieferketten analysiert und bieten<br />
nun mit Scrapsolutions die Möglichkeit, Wagenumläufe<br />
zu beschleunigen, Stoßzeiten zu minimieren<br />
und die Planungssicherheit für Händler und Kunden<br />
zu erhöhen“, erläutert Ralph List, der im Marktbereich<br />
Montan für Logistikprojekte zuständig ist.<br />
Nach den Bestellungen im Stahlwerk koordiniert<br />
und plant unser Wagenmanagement in Duisburg die<br />
Lieferkette auf der Grundlage eines speziell für den<br />
Schienenweg konzipierten Zeitfenstermanagements.<br />
Das Unternehmen kann so auf Störungen – wie unangemeldete<br />
oder verspätete Sendungen oder dringende<br />
Spontananlieferungen – direkt reagieren und nutzt<br />
dafür neu eingeführte Kommunikationsprozesse. Das<br />
verbessert die Transportsicherheit sowie die Wagenkapazität<br />
und Verfügbarkeit. „Das Ergebnis hat uns<br />
beeindruckt: Der Umlauf sinkt, die Wagenbindung<br />
ist um 70 Prozent reduziert worden“, so List. Heute<br />
wird schon ein Großteil der Schrotttransporte im Inland<br />
über Scrapsolutions gesteuert. Dabei ist der Einsatz<br />
des Produkts auch in anderen Bereichen denkbar.<br />
„Mit Scrapsolutions bieten wir ein Liefermanagement<br />
an, dass auch auf alle anderen Marksegmente Anwendung<br />
finden kann“, sagt List. „Der Vorteil ist: Der<br />
Kunde reduziert seine Logistikkosten, zum Beispiel<br />
für Standgeld und Materialbindung, deutlich.“ an<br />
Kontakt | Ralph List<br />
Telefon: +49 (0)203 454-1474<br />
Ralph.List@dbschenker.eu<br />
HeiSSes Geschäft:<br />
Für die Stahlherstellung<br />
wird viel Schrott<br />
benötigt. 10 Millionen<br />
Tonnen liefert <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> jedes<br />
Jahr in die deutschen<br />
Stahlwerke.<br />
24 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
25
Markets & Innovations<br />
Dänische Kunden: Es geht um<br />
die Zukunft der Logistik<br />
Mitte September luden <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Scandinavia gemeinsam mehr als 110 Kunden und Wirtschafts partner<br />
nach Kopenhagen.<br />
bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> für eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit<br />
sowie die Bewahrung der Ressourcen<br />
durch sinkende Emissionen und weniger Lärm sind<br />
die Themen. „Nachhaltigkeit und die Rolle als Umwelt-Pionier<br />
ist nichts, über das wir einfach nur reden“,<br />
so Hunkel. „Wir verbinden damit Business – nicht nur,<br />
indem wir unseren eigenen CO 2 -Fußabdruck verringern,<br />
sondern auch den unserer Kunden.“<br />
Henrik Dam Larsen, CEO <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> in Dänemark,<br />
die Aktivitäten ihres Unternehmens. „Wir glauben an<br />
die dänischen Unternehmen,“ sagte Gottfried Eymer.<br />
„Wir wollen den dänischen und skandinavischen<br />
Markt durch bessere Konnektivität entwickeln.“ Dänemark<br />
berge ein riesiges Potenzial als starkes Hub für<br />
Transporte aus dem Norden und in den Norden.<br />
Henrik Dam Larsen fügte hinzu: „Uns vereint unser<br />
leidenschaftliches Streben nach Exzellenz. Wir<br />
suchen die Nähe zu unseren Kunden und liefern proaktiv<br />
die besten Lösungen.“<br />
Markets & Innovations<br />
Die Sonne schien über der dänischen<br />
Hauptstadt: <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
Logistics und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Scandinavia hatten gemeinsam Kunden,<br />
Wirtschaftspartner und Vertreter der<br />
Transportbranche eingeladen. Eigens für<br />
diesen Anlass war ein großes Zelt auf dem<br />
Gelände des Terminals in Høje Taastrup<br />
errichtet worden. Draußen boten Lastwagen,<br />
Lokomotiven und Waggons einen<br />
1:1-Einblick in das, was integrierte Logistik<br />
ausmacht. Im Zelt erstiegen kompetente<br />
Sprecher die Bühne.<br />
Keynote Speaker Jens Klarskov, CEO<br />
der dänischen Handelskammer, stellte<br />
dar, wie die Transportbranche Wachstum<br />
und Wohlstand in unserer Gesellschaft<br />
unterstützen kann. In einer kraftvollen<br />
Rede erläuterte Klarskov, wie eng die Entwicklung<br />
der Transportbranche mit dem<br />
Wirtschaftswachstum verknüpft ist. Zeitlich<br />
versetzt beeinflusst Wachstum oder<br />
ein Rückgang in der Wirtschaftsleistung<br />
automatisch die Transportvolumina.<br />
Klarskov unterstrich außerdem, dass<br />
Wachstum nicht von selbst entsteht. Er wies den<br />
Unternehmen eine eigene Verantwortung für das<br />
künftige sozio-ökonomische Wachstum zu. Eine<br />
Grundlage für Wachstum sind effiziente Gütertransporte.<br />
Jeder Beteiligte in der Transportbranche sollte<br />
sich verpflichtet fühlen, mehr Effizienz zu entwickeln<br />
– vor allem vor dem Hintergrund eines prognostizierten<br />
Wachstums der Verkehrsleistung um 90 Prozent<br />
in der EU bis zum Jahr 2050.<br />
Effizientes Supply Chain Management<br />
Die Effizienz von Gütertransporten hängt natürlich<br />
vom Zustand unserer Infrastruktur und der Art und<br />
Weise ab, wie unsere Gesellschaft den Transportbereich<br />
organisiert. Aus diesem Grund führten die<br />
Aussagen von Jens Klarskov zu den integrierten Transportlösungen<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>. Markus Hunkel, Vorstand<br />
Produktion der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> AG, stellte dar,<br />
wie das Unternehmen effiziente und zuverlässige<br />
Supply Chains aufbaut. „Wir arbeiten unermüdlich an<br />
Verbesserungen“, sagte Hunkel. Kundenservice und<br />
Qualität, nachhaltiges Wachstum, der Kulturwandel<br />
Fotos: Carsten Andersen (3); Getty Images<br />
Ingvar Nilsson, der CEO der <strong>Schenker</strong> North AB,<br />
knüpfte an diesen Aussagen an. Eine der Grundbedingungen<br />
für das <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Angebot ist die Größe des<br />
Unternehmens. „Größe zählt,“ sagte Nilsson. „Wir<br />
haben ein dichtes Netzwerk über die ganze Welt gespannt<br />
und können jeden Transportwunsch erfüllen,<br />
den unsere Kunden haben. Europa aber ist unsere Basis<br />
und unser europäisches Netzwerk unser wichtigstes<br />
Vertriebsargument,“ so Nilsson. „Wenn Sie es wünschen,<br />
ist Europa nur einen Knopfdruck entfernt!“<br />
Mit Leidenschaft für Exzellenz<br />
Im Anschluss präsentierten die Gastgeber Gottfried<br />
Eymer, CEO <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Scandinavia, und<br />
Investitionen notwendig<br />
Eine bessere Konnektivität erfordert guten Willen<br />
und hohe Investitionen seitens der Regierung. Daher<br />
wurde auch das Thema Investitionen in die Infrastruktur<br />
heiß diskutiert. „Wir bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> glauben<br />
an Wachstum“, sagte Hunkel. Das Unternehmen<br />
habe deshalb 130 neue Lokomotiven für die nächsten<br />
Jahre bestellt. Aber schon jetzt gibt es Kapazitätsengpässe<br />
auf einigen Bahnstrecken in Europa. Deshalb<br />
brauchen wir als Gesellschaft Investitionen in die<br />
Infrastruktur – und wir benötigen sie jetzt.“ Wichtig<br />
seien intelligente Investitionen, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Schiene steigern. Das sind z.B. Investitionen<br />
in längere Güterzüge. Anschließend<br />
diskutierten Publikum und Unternehmensvertreter<br />
miteinander unter der Moderation von<br />
Michael Svane, dem Transport- und Logistikexperten<br />
des Verbands der Dänischen<br />
Industrie. Diese Gespräche<br />
konnten danach beim Lunch in entspannter<br />
Umgebung fortgesetzt werden.<br />
„Es war ein sehr gelungener Nachmittag.<br />
Wir konnten sehr produktive Dialoge<br />
mit vielen interessierten Teilnehmern<br />
führen“, sagte Kent C. Larsen, Sales Director<br />
<strong>Schenker</strong> A/S Denmark. „Wir werden<br />
jeden einzelnen Dialog weiter verfolgen.<br />
Aber ich denke, dass ein solches Ereignis<br />
vor allem langfristigen Einfluss hat. Wir<br />
haben unsere Kunden sensibilisiert und<br />
das Thema integrierte Transportlösungen<br />
in ihren Köpfen verankert.“<br />
Auch Thomas Vestergaard, Vertriebschef<br />
bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in Dänemark,<br />
zeigte sich zufrieden. „Wir haben viel positives Feedback<br />
erfahren“, sagte er. „Wir haben nun ein paar zusätzliche<br />
gute Kontakte interessierter Kunden, die wir<br />
in den nächsten Wochen abarbeiten werden und die<br />
hoffentlich in Neugeschäft münden. Ein solches Ereignis<br />
wie dieses Treffen wird unsere Marktposition<br />
mit Sicherheit langfristig stärken.“<br />
an<br />
Kontakt | Thomas Vestergaard<br />
Telefon: +45 (0)88 3009-44<br />
thomas.vestergaard@dbschenker.com<br />
Novum in<br />
Kopenhagen:<br />
Beim Treffen diskutieren<br />
Kunden und<br />
Vertriebsmitarbeiter<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
und Logistics gemeinsam<br />
über effiziente<br />
Transportlösungen.<br />
26 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
27
Customers & Projects<br />
Customers & Projects<br />
BSH im Porträt<br />
Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH ist<br />
der größte Hausgerätehersteller in Europa und gehört<br />
zu den weltweit führenden Unternehmen der<br />
Branche. Neben den Hauptmarken Bosch und Siemens<br />
gehören auch Spezialmarken wie Gaggenau,<br />
Constructa und Neff sowie Regionalmarken wie Balay<br />
und Profilo zum Portfolio des Konzerns. 2012 erwirtschaftete<br />
BSH einen Umsatz von 9,8 Milliarden<br />
Euro. In den 42 Fabriken in 13 Ländern arbeiten rund<br />
47.000 Menschen.<br />
BSH stellt Herde, Backöfen und Dunstabzugshauben,<br />
Geschirrspüler, Waschmaschinen, Trockner,<br />
Kühl- und Gefrierschränke sowie kleine Hausgeräte<br />
her. Hauptproduktionsstandorte in Europa sind<br />
Deutschland und Spanien mit jeweils sechs Fabriken.<br />
Der Konzern entstand 1967 als Gemeinschaftsunternehmen<br />
der Robert Bosch GmbH<br />
(Stuttgart) und der Siemens AG (München). In<br />
München befindet sich auch die Konzernzentrale<br />
www.bsh-group.de<br />
Nordsee<br />
Fredericia<br />
Hamburg<br />
Schweden<br />
Eskilstuna<br />
Örebro<br />
Hallsberg<br />
Jönköping<br />
Kopenhagen<br />
Ostsee<br />
Malmö<br />
Sassnitz auf Rügen<br />
Nauen bei Berlin<br />
Deutschland<br />
Bad Neustadt an der Saale<br />
Skandinavien tiefgekühlt<br />
Auch Schweden, Norweger und Finnen brauchen Kühl- und Gefrierschränke; Waschmaschinen,<br />
Herde und Geschirrspüler sowieso. Für Europas Marktführer BSH Bosch und Siemens Hausgeräte<br />
befördert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wöchentlich bis zu 25 Waggons mit Haushaltsgroßgeräten<br />
aus deutscher Produktion in den hohen Norden.<br />
Ohne weiße Ware ist ein moderner Haushalt<br />
nicht denkbar. Kochen, kühlen und Wäsche<br />
waschen muss schließlich jeder – und die<br />
dafür notwendigen Geräte liefert seit 1967 BSH<br />
Bosch und Siemens Hausgeräte. Europas Marktführer<br />
für weiße Ware beschäftigt 47.000 Menschen,<br />
70 Prozent von ihnen in Europa (siehe Kasten). Bei<br />
BSH steht Made in Germany weiterhin hoch im<br />
Kurs. Zahlreiche Fabriken in Süddeutschland produzieren<br />
Haushaltsgeräte, die auch in Skandinavien<br />
stark nachgefragt werden.<br />
Die Transporte in den hohen Norden hatte <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> 2012 an einen Wettbewerber verloren – und<br />
gewann wenige Monate später mit einem neuen Konzept,<br />
das wirtschaftlich, schnell und ökologisch war,<br />
den Verkehr zurück. „Seit Mai fahren wir wieder für<br />
KÄLTEEXPERTEN:<br />
In Giengen produziert<br />
BSH Kühl- und<br />
Gefriergeräte. Die<br />
Montage dauert<br />
zweieinhalb Stunden.<br />
Fotos: BSH/Tobias Hase<br />
BSH nach Schweden“, sagt Stephanie Reinert, Key<br />
Account Managerin bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> für weiße Ware<br />
mit Sitz in Stockholm. Jeden Samstag startet jetzt von<br />
Kornwestheim bei Stuttgart ein Ganzzug mit 20 bis<br />
25 Waggons für BSH Richtung Norden. Montags erreicht<br />
er sein Ziel in Malmö oder Hallsberg in Schweden.<br />
„Mit der neuen Bündelung der Verkehre haben<br />
wir unseren Kunden BSH überzeugt“, sagt Reinert.<br />
„Dieser dedicated train für BSH hat zuverlässigere<br />
Laufzeiten als die Einzelwagen, die wir früher gefahren<br />
sind.“<br />
Nach dem neuen Konzept sammelt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> Einzelwagen aus den süddeutschen BSH-Werken<br />
Giengen, Dillingen, Bad Neustadt und Traunreut in<br />
Kornwestheim und fügt sie zu einem Zug Richtung<br />
Schweden zusammen. Außerdem werden vom BSH-<br />
Produktionsstandort Nauen bei Berlin Einzelwagen<br />
Richtung Schweden auf den Weg gebracht. In Malmö<br />
oder Hallsberg wird dieser Zug aufgelöst. Von dort<br />
rollen Einzelwagen weiter nach Örebro, Jönköping<br />
und Eskilstuna. Das Lager in Eskilstuna, aus dem<br />
BSH mit Finnland und Norwegen zwei weitere nordische<br />
Märkte bedient, erreichen die Wagen dienstags,<br />
die beiden weiteren Kunden in Jönköping und<br />
Örebro jeweils mittwochs.<br />
Die enge Zusammenarbeit im europäischen Netzwerk,<br />
die durch den Marktbereich BIK von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> koordiniert und gesteuert wurde,<br />
ebnete den Weg zu dieser Lösung. Gesteuert werden<br />
die Transporte in Deutschland von der TRANSA Spedition<br />
und in Schweden von der <strong>Schenker</strong> AB – beides<br />
Kornwestheim/<br />
Stuttgart<br />
Giengen an der Brenz<br />
Dillingen an der Donau<br />
Traunreut<br />
NORDWÄRTS:<br />
Der wöchentliche Ganzzug für BSH rollt über 1.200 Kilometer<br />
von Kornwestheim nach Malmö oder Hallsberg in Schweden.<br />
Unternehmen der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics. BSH erhält<br />
laufend Informationen zur Leerwagengestellung,<br />
Zugauslastung und Avisierung bei den Empfängern.<br />
„So wird unser Produkt für unseren Kunden zuverlässig<br />
und planbar“, sagt Rainer Bergmann, Key<br />
Account Manager für BSH bei der TRANSA Spedition.<br />
„Wir arbeiten innerhalb von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics<br />
sehr eng zusammen, um diese Transporte in<br />
unserem europäischen Netzwerk sicherzustellen.“<br />
Stephanie Reinert hat den Blick schon weiter nach<br />
vorn gerichtet. „Ich bin zuversichtlich, dass Bosch und<br />
Siemens Hausgeräte die gute Qualität der laufenden<br />
Transporte überzeugt und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit weiteren<br />
Aufgaben Richtung Schweden betraut.“ ok<br />
<br />
Kontakt | Stephanie Reinert<br />
Telefon: +46 (0)40 66955-27<br />
stephanie.reinert@dbschenker.eu<br />
28 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
29
Customers & Projects<br />
Neue<br />
Lieferketten<br />
Für Ford hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> eine<br />
neue Lieferkette von und nach Rumänien<br />
aufgebaut. Fertigfahrzeuge<br />
des US-Konzerns rollen dabei in<br />
beiden Richtungen.<br />
Customers & Projects<br />
Ein ausgeklügeltes Netzwerk auf der Schiene hat<br />
Ford überzeugt, den Transport von Neuwagen<br />
von und nach Rumänien <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Automotive anzuvertrauen. Seit Oktober rollen Ford-<br />
Modelle sowohl von Deutschland nach Rumänien, als<br />
auch in Gegenrichtung. Außerdem gibt es Shuttlezüge<br />
zwischen Holland und Rumänien sowie innerhalb<br />
des südosteuropäischen Landes. Mit dieser neuen<br />
Kooperation dehnen Ford und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ihre<br />
Partnerschaft in in Europa, aber auch Rumänien aus.<br />
Bereits seit 2012 ist <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Romania verantwortlich<br />
für Werksrangierdienste im Ford-Werk<br />
in Craiova, nun kommen die Streckentransporte für<br />
Ford hinzu.<br />
Bei den neuen, 2.000 Kilometer langen Lieferketten<br />
durch fünf Länder nutzt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> die<br />
Stärken seines europäischen Netzwerks, zugeschnitten<br />
auf die Automobilindustrie. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Automotive steuert das Europa-Netzwerk und bindet<br />
alle Produktionsgesellschaften ein.<br />
„Der neue Service für einen so namhaften Automobilkonzern<br />
ist ein weiterer Beweis für die hohe<br />
Qualität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Leistungen.<br />
Und sie zeigen, welches Vertrauen Ford in uns<br />
setzt“, bestätigt der CEO von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Romania,<br />
Eduard Iancu. Das Unternehmen beschäftigt<br />
360 Mitarbeiter, hat Niederlassungen in der Hauptstadt<br />
Bukarest und in Timisoara und betreibt eine<br />
eigene Flotte von Strecken- und Rangierlokomotiven.<br />
„Das ist ein exzellentes Beispiel, dass Kunden mehr<br />
denn je Lösungen aus einer Hand wünschen, wenn<br />
sie Aufträge für grenzüberschreitende Verkehre vergeben“,<br />
sagt Hans-Georg Werner, Leiter der Region<br />
East bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
ok<br />
Kontakt | Thomas Pries<br />
Telefon: +49 (0)6107 509-432<br />
thomas.pries@dbschenker-atg.com<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
Illustrationen: Lennart Andresen<br />
Neuer Kunde bei Eco Plus<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> fährt für Automobilhersteller CO 2<br />
-frei.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch in der<br />
Automobilbranche eine immer wichtigere<br />
Rolle. Erstmals fährt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> CO 2 -<br />
freie Transporte für die BMW Group. „Der erste Zug<br />
mit unserem Angebot Eco Plus fuhr von Frankfurt<br />
nach Landshut und Regensburg“, sagt Simon<br />
Sassenberg, Produktmanager bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Automotive. Ab Februar soll mit der Verbindung<br />
von Wuppertal zu den bayerischen Produktionsstätten<br />
von BMW eine zweite Relation folgen.<br />
Beide Züge werden an ihren Startorten von Gebietsspediteuren<br />
per Lkw beliefert und fahren im<br />
Nachtsprung nach Süden. In den Terminals Landshut<br />
und Regensburg stehen sie in den Morgenstunden<br />
für die Weiterverteilung zu den bayerischen BMW-<br />
Standorten Landshut, Dingolfing, Regensburg und<br />
München bereit. Die Züge sind beladen mit Fahrzeugkomponenten<br />
und verkehren fünfmal wöchentlich.<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
„Unser Zugsystem für BMW schützt mit Eco Plus<br />
nicht nur das Klima, es ist außerdem qualitativ sehr<br />
hochwertig und pünktlich“, sagt Sassenberg.<br />
Eco Plus ist das Angebot von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
für CO 2 -freie Gütertransporte auf der Schiene innerhalb<br />
Deutschlands und seit 2010 buchbar. Dabei<br />
kauft die <strong>DB</strong> den für die Transporte benötigten<br />
Strom aus regenerativen Quellen zusätzlich ein. Ziel<br />
ist es, das Angebot künftig auch auf internationale<br />
Strecken auszuweiten. Aktuell ist es bereits möglich,<br />
die auf ausländischen Streckenabschnitten verursachten<br />
CO 2 -Emissionen in Kombination mit der<br />
Produktoption Eco Neutral zu kompensieren. ok<br />
Kontakt | Simon Sassenberg<br />
Telefon: +49 (0)6107 509-843<br />
simon.sassenberg@dbschenker.eu<br />
30 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
31
Customers & Projects<br />
Customers & Projects<br />
Koreaner aus Tschechien für Italien<br />
Hyundai gehört zu den bekanntesten Neukunden, die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> 2013<br />
gewann. Der koreanische Konzern lässt Neuwagen nach Livorno transportieren.<br />
Vielfältig und überraschend ist die Welt der<br />
Globalisierung. So baut der koreanische Automobilkonzern<br />
Hyundai in seinem Werk<br />
Nošovice in Tschechien Autos und liefert sie von<br />
dort in 60 Länder Europas, des Mittleren Ostens,<br />
nach Afrika und Australien. In der Vergangenheit<br />
zählte Hyundai nicht zu den Kunden von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive – doch das hat sich in<br />
diesem Jahr geändert.<br />
Glovis, die Speditionstochter von Hyundai, beauftragte<br />
die Kelsterbacher Automotive-Experten mit<br />
der Versorgung des Absatzmarkts Italien. Wöchentlich<br />
rollt nun von Nošovice ein Güterzug mit bis zu<br />
190 Neufahrzeugen über die Alpen in die Hafenstadt<br />
Livorno. Dort unterhält Glovis sein zentrales Lager<br />
und verteilt die Neuwagen per Lkw an Händler in<br />
ganz Italien.<br />
„Bislang fanden diese Transporte ab Werk mit dem<br />
Lkw statt“, sagt Carsten Pottharst von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> Automotive. „Wir haben Hyundai eine attraktive<br />
und umweltfreundliche Alternative auf der Schiene<br />
geboten.“ Ein durchaus anspruchsvolles Unterfangen,<br />
denn das in Nošovice produzierte Hyundai-<br />
Modell ix 35 ist mit 1,66 Metern so hoch, dass nur ein<br />
einziger Waggontyp in Frage kam, um diese Pkw<br />
doppelstöckig durch das relativ begrenzte italienische<br />
Lichtraumprofil zu befördern.<br />
„Wir haben uns seit 2010 um Hyundai bemüht,<br />
und nun sind wir seit einigen Monaten für diesen<br />
Hersteller aktiv“, freut sich Pottharst und ist zuversichtlich,<br />
den neuen Kunden mit Qualität und Service<br />
überzeugen zu können. „Ich könnte mir gut vorstellen,<br />
dass wir schon bald über weitere Verkehre ins<br />
Gespräch kommen.“<br />
Hyundai ist – mit seiner Marke Kia – hinter Toyota,<br />
Volkswagen und General Motors nach verkauften<br />
Fahrzeugen der viertgrößte Hersteller der Welt. Das<br />
Werk im Nošovice am Dreiländereck Tschechien,<br />
Slowakei, Polen wurde 2009 eröffnet. Dort liefen 2012<br />
mehr als 303.000 Neufahrzeuge vom Band, 21 Prozent<br />
mehr als im Jahr zuvor. Hyundai produziert dort unter<br />
anderem die Modelle ix35, i20 und i30. ok<br />
Kontakt | Carsten Pottharst<br />
Telefon: +49 (0)6107 509-411<br />
carsten.pottharst@dbschenker-atg.com<br />
Für Audi<br />
in Ungarn<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hungária betreibt<br />
für drei weitere Jahre die Werksbahn<br />
im größten europäischen Motorenwerk<br />
in Győr.<br />
Audi Hungaria Motor und die ungarische Landesgesellschaft<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> setzen<br />
ihre langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
fort. Nach dem Gewinn einer Ausschreibung wird die<br />
<strong>DB</strong> bis Juni 2016 für den Werksrangierdienst im Audi-<br />
Werk Győr verantwortlich sein. Der Autobauer betreibt<br />
dort das größte Motorenwerk Europas. Der neue<br />
Vertrag beinhaltet die Bedienung der Ladestellen, die<br />
Auflösung der ankommenden Züge und die Zugbildung<br />
der abfahrenden Züge aus dem Werk. Für die<br />
Rangierarbeiten rund um die Uhr stehen zwei Lokomotiven<br />
und eine Ersatzrangierlok zur Verfügung.<br />
Daneben erbringt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hungária Zusatzleistungen<br />
wie Kurierdienste für die Frachtpapiere der<br />
Güterzüge oder die Reperatur kleinerer Schäden an<br />
den Waggons vor Ort.<br />
„Dass wir uns erneut in der Ausschreibung des<br />
Werksrangierdienstes für Audi Hungaria Motor gegen<br />
andere Wettbewerber durchgesetzt haben, ist ein<br />
großer Erfolg. Und zugleich auch ein klarer Beleg<br />
dafür, dass wir die steigenden Kundenanforderungen<br />
erfüllen“, sagt Nándor Németh, Geschäftsführer von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hungária. Das Unternehmen mit<br />
80 Mitarbeitern ist bereits seit 2001 für den Werksrangierdienst<br />
des Audi-Werks in Győr verantwortlich.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> <strong>Rail</strong> Hungária hat seinen Hauptsitz<br />
in Győr und ist landesweit an mehreren Standorten<br />
vertreten. Das Unternehmen erwarb in den letzten<br />
Jahren alle erforderlichen Lizenzen, um internationale<br />
Verkehre von und nach Ungarn oder im Transit<br />
in Eigenregie durchzuführen. <br />
ok<br />
Kontakt | Nándor Németh<br />
Telefon: +36 (0)96 542176<br />
nandor.nemeth@railion.hu<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
32 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
33
Customers & Projects<br />
10 Jahre – 500 Züge<br />
Egger feiert mit seinen Logistikern <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT und Lanfer in<br />
Hamm ein Jubiläum: Seit 2003 versorgt eine umweltfreundliche<br />
Transportkette das Holzwerkstoffwerk in Brilon mit Leim aus Wismar.<br />
TFG Transfracht fährt<br />
nach Tschechien<br />
Das innovative Angebot mit fünf Abfahrten pro Woche verknüpft maritime<br />
und kontinentale Verkehre. Der AlbatrosExpress verbindet Hamburg mit<br />
dem Terminal Lovosice per Nachtsprung.<br />
Customers & Projects<br />
In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache aus.<br />
Große Feier in Hamm: Der 500. Ganzzug für<br />
das Familienunternehmen Egger war Anlass<br />
für eine Jubiläumsveranstaltung mit Beteiligung<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT und der Spedition Lanfer<br />
Logistik. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> fährt jede Woche einen<br />
Containerzug von der Ostseeküste nach Westfalen.<br />
Seit 2003 setzt Egger am Standort in Brilon im Sauerland<br />
auf eine umweltfreundliche intermodale Lösung,<br />
um sein Holzwerkstoffwerk mit Leim zu versorgen.<br />
„Das Thema Nachhaltigkeit ist in unserer Firmenphilosophie<br />
fest verankert“, sagt Christian Schroeder,<br />
Leitung Transportlogistik Deutschland bei der Egger<br />
Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG. „In den vergangenen<br />
fünf Jahren haben wir den Anteil des Schienenverkehrs<br />
kontinuierlich weiter ausgebaut und<br />
somit 17,9 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen – das<br />
entspricht dem Ausstoß von fast 50.000 Lastwagenfahrten<br />
– eingespart.“<br />
In Brilon befindet sich der erste, voll integrierte<br />
Standort der Egger-Gruppe. Hier werden neben unbeschichteten<br />
und veredelten Span- und MDF-Platten<br />
auch Laminatfußböden und Schnittholz produziert.<br />
Für die Produktion dieser Holzwerkstoffe wird Leim<br />
benötigt. Er wird in der eigenen Leimfabrik in Wismar<br />
hergestellt und in Tankcontainer verladen. Anschließend<br />
reist er vom Werk im wöchentlichen Ganzzug<br />
nach Hamm.<br />
Von dort folgt noch ein kurzer Nachlauf mit dem<br />
Lastwagen bis ins knapp 80 Kilometer entfernte<br />
Brilon, den die Spedition Lanfer Logistik organisiert.<br />
Für Egger, einen weltweit führenden Hersteller<br />
von Holzwerkstoffen mit 17 Produktionsstätten<br />
in 7 Ländern, hat der Umweltschutz und damit die<br />
Wahl des umweltfreundlichen Verkehrsträgers<br />
Bahn seit jeher hohe Priorität: Der schienenbasierte<br />
Hauptlauf wirkt sich positiv auf die CO₂-Bilanz der<br />
beförderten Güter aus.<br />
2.500 Lkw-Fahrten weniger im Jahr<br />
Die gute Partnerschaft zwischen Egger, Lanfer und<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT macht den Erfolg dieses Verkehrs<br />
aus. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT kann sich auf seine Kernkompetenz,<br />
die Bahntraktion konzentrieren, Lanfer stellt<br />
das passende Transport-Equipment und organisiert<br />
den Lkw-Nachlauf vom Bahnterminal des Hafens<br />
Hamm zum Werk nach Brilon. Pro Jahr werden auf<br />
diese Weise 60.000 Tonnen Leim von Wismar nach<br />
Brilon transportiert. Umweltfreundliche Lösungen<br />
werden auch künftig ein wesentlicher Faktor für Entscheidungen<br />
der Kunden von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> sein. <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> bietet den Kunden eine Vielzahl von<br />
grünen Produkten und Dienstleistungen an und reduziert<br />
die spezifischen CO₂-Emissionen bis 2020 um<br />
20 Prozent gegenüber 2006. an<br />
Kontakt | Carsten Kock<br />
Telefon: +49 (0)171 56740-15<br />
carsten.kock@dbschenker.eu<br />
Nachhaltigkeit<br />
als Prinzip:<br />
Egger setzt bei vielen<br />
Transporten auf die<br />
Schiene, so auch bei<br />
Leim aus Wismar für<br />
die Fabrik in Brilon.<br />
Fotos: Andre Zelck; iStockphoto<br />
Die TFG Transfracht dehnt ihr Netz nach Tschechien<br />
aus. Seit Anfang September steuert<br />
Europas Marktführer im containerisierten<br />
Seehafenhinterlandverkehr fünfmal wöchentlich aus<br />
Hamburg das Terminal Lovosice an. Basis für das<br />
gemeinsame Konzept ist das bestehende Produkt der<br />
Operateure Kombiverkehr und Bohemiakombi, das<br />
die kontinentale Drehscheibe Hamburg-Billwerder<br />
und Lovosice in Shuttlezügen verbindet. Das Produktionskonzept<br />
verknüpft durch eine Anbindung an<br />
Hamburg-Waltershof, das heißt an die Container-<br />
Terminals Altenwerder, Burchardkai und Eurokombi,<br />
nun kontinentale und maritime Verkehre. Durch<br />
die Kooperation zwischen TFG und Kombiverkehr<br />
kann das bestehende Angebot ab Hamburg-Billwerder<br />
von bisher drei auf fünf Abfahrten pro Woche<br />
gesteigert werden.<br />
Für die beiden Operateure schafft die segmentübergreifende<br />
Zusammenarbeit mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Vorteile. „Durch die Synergien im <strong>DB</strong>-Verbund können<br />
wir nachhaltig wachsen und ermöglichen unseren<br />
Kunden mit dem neuen Konzept eine optimale Anbindung<br />
an einen interessanten Markt und wichtige<br />
Wirtschaftsstandorte in Tschechien“, sagt Kerstin<br />
Corvers, Geschäftsführerin des Ressorts Operations<br />
bei der TFG Transfracht.<br />
Das Terminal in Lovosice nördlich der tschechischen<br />
Hauptstadt hat sich durch seine Lage und die<br />
vorhandenen Lagerkapazitäten zu einem attraktiven<br />
Hub mit großem Wachstumspotenzial für Spediteure<br />
im Großraum Nordtschechien entwickelt. Es wird<br />
voraussichtlich nicht das einzige Terminal der TFG<br />
in Tschechien bleiben: Über weitere Ziele wird in der<br />
TFG-Führung bereits laut nachgedacht.<br />
Kunden von Kombiverkehr profitieren von den<br />
erhöhten Frequenzen, wie Geschäftsführer Robert<br />
Breuhahn betont: „Wir bieten unseren Kunden nun<br />
noch mehr Flexibilität auf dieser stark nachgefragten<br />
Route. Zudem können wir selbst auf Veränderungen<br />
in den Mengenströmen zukünftig noch<br />
besser eingehen.“<br />
ok<br />
Kontakt | Sabeth Bartmus<br />
Telefon: +49 (0)40 361305-733<br />
sabeth.bartmus@transfracht.com<br />
BRÜCKENSCHLAG:<br />
Über die Karlsbrücke<br />
in Prag fährt der<br />
AlbatrosExpress<br />
nicht, aber er erschließt<br />
den Wirtschaftsraum<br />
rund um<br />
die tschechische<br />
Hauptstadt.<br />
TFG Transfracht<br />
Das Unternehmen ist in der Seehafenhinterlandlogistik tätig und verbindet<br />
die Seehäfen mit Standorten in Deutschland, Österreich, in der Schweiz<br />
und in Tschechien. Kunden sind internationale Reedereien und Spediteure.<br />
Mit dem AlbatrosExpress-Netzwerk verfügt das Unternehmen über das leistungsfähigste<br />
Zugnetzwerk in Europa in diesem Bereich. Jährlich werden<br />
über die aktuell 21 Terminals 12.000 Verbindungen realisiert. TFG Transfracht<br />
ist eine 100-prozentige <strong>DB</strong>-Tochter mit einem Umsatz von 250 Millionen<br />
Euro. ok<br />
34 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
35
Customers & Projects<br />
Customers & Projects<br />
Lange Leistung<br />
Mehr als einen halben Fußballplatz waren die Betonbinder lang,<br />
die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> für die Bremer AG von Paderborn nach Frankfurt<br />
transportierte. Eine Premiere in mehrfacher Hinsicht.<br />
KURVEN-<br />
VERHALTEN:<br />
Auf dem Viadukt von<br />
Altenbeken prescht<br />
der Zug mit den<br />
56 Meter langen<br />
Betonbindern der<br />
Bremer AG von<br />
Paderborn Richtung<br />
Frankfurt/Main.<br />
Achtung: Auf der A 45 vom Westhofener Kreuz<br />
Richtung Gambacher Kreuz fährt ein überlanger<br />
Schwertransport, der nicht überholt werden<br />
kann.“ Verkehrsmeldungen wie diese sind<br />
Autofahrern auf der Sauerlandlinie in den vergangenen<br />
Wochen erspart geblieben, und zwar genau 60-mal.<br />
Denn genau 60 Betonbinder mit der imposanten Länge<br />
von 56 Metern pro Stück rollten von Juli bis Oktober<br />
nicht etwa auf der Straße von Nordrhein-Westfalen ins<br />
Rhein-Main-Gebiet, sondern per Zug.<br />
Produziert hat die gewaltigen Fertigteile die Bremer<br />
AG in ihrem Paderborner Werk, und verbaut werden<br />
sie im neuen Paketzentrum, das das Bauunternehmen<br />
im Auftrag der Deutschen Post DHL südöstlich von<br />
Frankfurt in Obertshausen errichtet. Die Betonbinder<br />
aus Paderborn überspannen die 280 Meter lange und<br />
Fotos: Studio Blickfang Paderborn<br />
56 Meter breite Halle. Bis zu 50.000 Pakete sollen<br />
nach der Fertigstellung im Sommer 2015 unter diesem<br />
Dach stündlich sortiert werden.<br />
„Diese Transporte sind ein gutes Beispiel dafür, wie<br />
wir mit vereinten Kräften und einer exzellenten Zusammenarbeit<br />
verschiedener Bereiche im Hause <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> für unsere Kunden auch ungewöhnliche<br />
Lösungen finden“, sagt Angela Westfahl, Key Account<br />
Managerin bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Diese Transporte<br />
waren für uns in doppelter Hinsicht eine Premiere:<br />
Wir haben zum ersten Mal Ganzzüge für Bremer gefahren<br />
und erstmals derart lange Segmente für unseren<br />
Kunden auf der Schiene transportiert.“ Für<br />
das renommierte Bauunternehmen spielte dabei<br />
neben dem guten Preis auch die Ökologie eine gewichtige<br />
Rolle bei der Entscheidung für den<br />
36 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
37
Customers & Projects<br />
Customers & Projects<br />
Lange Leistung<br />
Mehr als einen halben Fußballplatz waren die Betonbinder lang,<br />
die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> für die Bremer AG von Paderborn nach Frankfurt<br />
transportierte. Eine Premiere in mehrfacher Hinsicht.<br />
KURVEN-<br />
VERHALTEN:<br />
Auf dem Viadukt von<br />
Altenbeken prescht<br />
der Zug mit den<br />
56 Meter langen<br />
Betonbindern der<br />
Bremer AG von<br />
Paderborn Richtung<br />
Frankfurt/Main.<br />
Achtung: Auf der A 45 vom Westhofener Kreuz<br />
Richtung Gambacher Kreuz fährt ein überlanger<br />
Schwertransport, der nicht überholt werden<br />
kann.“ Verkehrsmeldungen wie diese sind<br />
Autofahrern auf der Sauerlandlinie in den vergangenen<br />
Wochen erspart geblieben, und zwar genau 60-mal.<br />
Denn genau 60 Betonbinder mit der imposanten Länge<br />
von 56 Metern pro Stück rollten von Juli bis Oktober<br />
nicht etwa auf der Straße von Nordrhein-Westfalen ins<br />
Rhein-Main-Gebiet, sondern per Zug.<br />
Produziert hat die gewaltigen Fertigteile die Bremer<br />
AG in ihrem Paderborner Werk, und verbaut werden<br />
sie im neuen Paketzentrum, das das Bauunternehmen<br />
im Auftrag der Deutschen Post DHL südöstlich von<br />
Frankfurt in Obertshausen errichtet. Die Betonbinder<br />
aus Paderborn überspannen die 280 Meter lange und<br />
Fotos: Studio Blickfang Paderborn<br />
56 Meter breite Halle. Bis zu 50.000 Pakete sollen<br />
nach der Fertigstellung im Sommer 2015 unter diesem<br />
Dach stündlich sortiert werden.<br />
„Diese Transporte sind ein gutes Beispiel dafür, wie<br />
wir mit vereinten Kräften und einer exzellenten Zusammenarbeit<br />
verschiedener Bereiche im Hause <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> für unsere Kunden auch ungewöhnliche<br />
Lösungen finden“, sagt Angela Westfahl, Key Account<br />
Managerin bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Diese Transporte<br />
waren für uns in doppelter Hinsicht eine Premiere:<br />
Wir haben zum ersten Mal Ganzzüge für Bremer gefahren<br />
und erstmals derart lange Segmente für unseren<br />
Kunden auf der Schiene transportiert.“ Für<br />
das renommierte Bauunternehmen spielte dabei<br />
neben dem guten Preis auch die Ökologie eine gewichtige<br />
Rolle bei der Entscheidung für den<br />
36 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
37
Customers & Projects<br />
Customers & Projects<br />
FACTS & FIGURES<br />
Schnell und groß<br />
Die Bremer AG beschäftigt am Stammsitz Paderborn<br />
und an den Standorten Leipzig, Stuttgart und<br />
Ingolstadt rund 500 Mitarbeiter. Das Familienunternehmen<br />
ist spezialisiert auf große Gewerbebauten<br />
aus Stahlbetonfertigteilen, beispielsweise<br />
Logistikhallen, Baumärkte und Parkhäuser. Die<br />
großen Fertigteile werden in Paderborn und<br />
Leipzig produziert und von dort direkt zur Montage<br />
an die Baustellen geliefert. Verglichen mit dem<br />
sogenannten Ortbeton, der auf der Baustelle direkt<br />
erzeugt wird und dort bindet, verkürzen Betonfertigteile,<br />
wie Bremer sie herstellt, die<br />
Bauzeiten erheblich. Auch Fußballstadien gehören<br />
zum Portfolio der Bremer AG. Die Fans der Fußballclubs<br />
SC Paderborn, Preußen Münster, KSV Hessen<br />
Kassel und Kickers Offenbach jubeln auf neuen<br />
Tribünen, die das ostwestfälische Bauunternehmen<br />
errichtet hat.<br />
www.bremerbau.de<br />
Transportsicherung:<br />
Die schwerenTräger<br />
werden aufwendig<br />
gesichert. Für die <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong>-Mitarbeiter<br />
mehr als nur Routine.<br />
Schienentransport (siehe dazu auch das Interview auf<br />
der rechten Seite).<br />
Für die überlangen Betonteile – jedes von ihnen<br />
94 Tonnen schwer – fertigten die Experten von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> gemeinsam mit der <strong>Schenker</strong>-Tochter<br />
TRANSA Spedition zunächst eine Schablone aus<br />
Sperrholz an und schickten einen Probetransport auf<br />
Reisen. Für jeden einzelnen Binder waren vier Güterwagen<br />
erforderlich, von denen der jeweils erste und<br />
letzte die Last trugen und die beiden Waggons dazwischen<br />
leer mitliefen. Um die Binder bei Kurvendurchfahrten<br />
nicht zu beschädigen, ruhten sie auf sogenannten<br />
Drehschemeln, die eigens für diesen<br />
Auftrag angefertigt wurden. „Insgesamt haben wir<br />
zehn Ganzzüge mit je sechs Bindern gefahren, immer<br />
in der Nacht von Montag auf Dienstag“, erklärt<br />
Kay-Uwe Müller-Gericke, Verkaufsleiter Nord<br />
bei der TRANSA Spedition. Die Bremer AG ist Kunde<br />
der auf Full Load spezialisierten Tochter der<br />
<strong>Schenker</strong> AG. „Mit den 56 Meter langen Bindern<br />
sind wir für uns in neue Dimensionen vorgestoßen<br />
und haben diese Herausforderung im Sinne unseres<br />
Kunden hervorragend gelöst“, sagt Müller-Gericke.<br />
Für die 320 Kilometer lange Fahrt vom Bremer-<br />
Werk in Paderborn über Altenbeken und Gießen zum<br />
Gleisanschluss der Fraport AG in Walldorf benötigten<br />
die Züge fahrplanmäßig nur rund sechs Stunden.<br />
„Jeder nächtliche Schwertransport auf der Straße<br />
über diese Entfernung hätte drei Nächte gedauert“,<br />
so Müller-Gericke. In Walldorf wurden die Binder auf<br />
Tieflader der Spezialspedition UTM umgeladen, um<br />
die letzte Meile zur Baustelle auf der Straße zu bewältigen.<br />
Bei diesem umweltfreundlichen Transport<br />
musste der Verkehrsfunk also nur einen überlangen<br />
Schwertransport auf der letzten Meile von Walldorf<br />
bis Obertshausen vermelden.<br />
ok<br />
Kontakt | Angela Westfahl<br />
Telefon: +49 (0) 5371 940-367<br />
angela.westfahl@dbschenker.eu<br />
TRANSA Spedition:<br />
Kay-Uwe Müller-Gericke<br />
Telefon: +49 (0)40 303743-911<br />
kmueller-gericke@transa.de<br />
„Auf der Schiene wächst unser Radius“<br />
Helmut Kottmann ist Betriebsleiter der Bremer AG in Paderborn.<br />
Herr Kottmann, derart große Betonsegmente haben<br />
Sie bislang immer auf der Straße transportiert. Warum<br />
haben Sie sich diesmal für die Schiene entschieden?<br />
Wir suchen eine Alternative, um unseren Radius zu vergrößern.<br />
Per Lkw können wir unsere Fertigteile wirtschaftlich<br />
nur bis zu 350 Kilometer transportieren. Mit<br />
dem Zug wächst unser Radius von Paderborn aus auf<br />
400 oder 500 Kilometer, also bis nach Süddeutschland.<br />
250.000 Tonnen Fertigteilbeton verlassen jährlich unser<br />
Werk in Paderborn. Unser Ziel ist es, mindestens<br />
40.000 Tonnen davon auf der Schiene zu transportieren.<br />
Momentan sind wir bei 30.000 Tonnen.<br />
Dafür haben Sie sich vor fünf Jahren einen Gleisanschluss<br />
direkt ins Werk legen lassen. Spielten dabei<br />
auch ökologische Überlegungen eine Rolle?<br />
In der Tat. Wir haben das mal durchgerechnet und gehen<br />
davon aus, dass wir mit den aktuellen Schienentransporten<br />
nach Obertshausen ungefähr 25 Prozent<br />
CO 2 einsparen, verglichen mit dem Lkw. Aber es muss<br />
wirtschaftlich sein. Bestärkt hat uns bei der Entscheidung<br />
für die Schiene auch der traurige Umstand, dass<br />
viele Autobahnbrücken marode sind und wir bei unseren<br />
Schwertransporten per Lkw oft große Umwege<br />
fahren müssen.<br />
Und wie haben die Transporte der 56 Meter langen<br />
Betonbinder nach Frankfurt funktioniert?<br />
Dass diese Transporte wie ein Uhrwerk gelaufen sind, bestätigt<br />
unser Bauchgefühl. Diese Ganzzüge hatten auch<br />
einen festen Fahrplan. Wenn wir bei anderen Aufträgen<br />
Wagengruppen buchen, sind wir mit der Zuverlässigkeit<br />
und Pünktlichkeit nicht immer ganz zufrieden. Wir beliefern<br />
unsere Baustellen just in time. Und wir können es<br />
uns nicht leisten, wenn an der Entladestelle der bestellte<br />
Kran untätig herumsteht.<br />
Präzisionsarbeit:<br />
Die Verladung der<br />
94 Tonnen schweren<br />
Betonbinder erfordert<br />
das gesamte Knowhow<br />
des Ladeteams.<br />
Vier Waggons wurden<br />
für einen Binder<br />
benötigt.<br />
38 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
39
Customers & Projects<br />
Customers & Projects<br />
Drei Fragen an<br />
Michael Kisser<br />
Pohl & Co. erhöht<br />
die Schlagzahl<br />
Mit einer neuen Lagerhalle und einem weiteren<br />
Bahngleis will der Papierlogistiker noch flexibler<br />
auf seine Kunden reagieren können.<br />
Michael Kisser<br />
Leiter Niederlassung Berlin Pohl & Co.<br />
Lokaltermin in Berlin-Spandau bei Pohl & Co.:<br />
Das Unternehmen ist in der Papierbranche als<br />
hochspezialisierter Logistikdienstleister etabliert<br />
und bietet neben der Lagerung und dem Umschlag<br />
die Just-in-time-Logistik für Papiererzeugnisse<br />
und sonstige Forstprodukte sowie Stückgüter aller<br />
Art. Um seine Dienstleistungen in der Region Berlin-<br />
Brandenburg auszuweiten, hat Pohl & Co. im vergangenen<br />
Jahr in Berlin-Spandau in eine neue<br />
Lagerhalle investiert. Sie bietet neben einem zusätzlichen<br />
Entladegleis weitere 5.000 Quadratmeter Logistikfläche.<br />
Anfang Oktober 2013 wurde die Anlage<br />
offiziell in Betrieb genommen.<br />
„Aufgrund der gestiegenen Nachfrage und der<br />
Marktsituation der letzten Jahre war es an der Zeit, in<br />
größere Lager- und Umschlagflächen sowie Gleiskapazitäten<br />
zu investieren“, erläutert Michael Kisser, Leiter<br />
der Berliner Niederlassung. „Unsere Lagerkapazität war<br />
eindeutig an ihre Grenzen geraten.“<br />
Rund 275.000 Tonnen werden in Berlin im Südhafen<br />
jährlich umgeschlagen, Tendenz steigend. Um die<br />
räumliche Nähe zu den beiden Bestandshallen zu<br />
wahren – was bei der Kommissionierung von Vorteil<br />
Eröffnungsakt<br />
in Berlin:<br />
(v. l. n. r.) Walter<br />
Schulze-Freyberg,<br />
Geschäftsführer Pohl<br />
& Co., Peter Stäblein,<br />
Geschäftsführer der<br />
Berliner Hafen- und<br />
Lagerhausgesellschaft<br />
mbH, Michael<br />
Kisser, Leiter Niederlassung<br />
Berlin Pohl &<br />
Co., Andreas W. Otto<br />
und Michael Kleifges,<br />
beide Geschäftsführer<br />
Pohl & Co.<br />
Fotos: Frank-Michael Arndt/<strong>DB</strong> AG; PR<br />
ist, hat sich Pohl für einen Neubau und einen weiteren<br />
Gleisanschluss entschieden.<br />
Dabei setzt Pohl verstärkt auf den Transport mit<br />
der Bahn. „Für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ist Pohl nicht nur<br />
Kunde, sondern auch ein guter Partner,“ erläutert<br />
Karin Brandt, Kundenberaterin Marktbereich Baustoffe,<br />
Industrie- & Konsumgüter bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong>, den Schulterschluss der beiden Unternehmen.<br />
„Wir verstehen uns als gemeinsame Dienstleister, um<br />
die vielfältigen Anforderungen der Auftraggeber mit<br />
zuverlässigen Leistungen zu beantworten.“ Wie die<br />
Güterbahn bewegt sich auch Pohl & Co. in einem<br />
Markt, in dem Flexibilität und innovatives Denken<br />
zu den täglichen Herausforderungen gehört.<br />
Pohl & Co. hat eine gute Position am Markt erreicht.<br />
Mit eigenen Terminals in Hamburg, Berlin,<br />
Dresden und Köln sowie als neska in Düsseldorf, großen<br />
Lager- und Transportkapazitäten sowie einer<br />
zuverlässigen Informationstechnologie schlägt das<br />
Unternehmen rund 1,5 Millionen Tonnen Papier und<br />
Verpackungen in Rollen und auf Paletten sowie sonstige<br />
Güter um. Ein Großteil der Waren kommt heute<br />
per Schiene mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in die Empfangsläger,<br />
um dann regional an die Kunden, zum Beispiel<br />
an Druckereien und Weiterverarbeitungsbetriebe,<br />
ausgeliefert zu werden.<br />
Mit der neuen Einrichtung in Berlin kann das Unternehmen<br />
nun noch schneller auf Kundenanfragen<br />
reagieren, und Waggonbeladungen werden bei Bedarf<br />
ohne Vorlaufzeiten umgesetzt. Weil die neue Gleisanlage<br />
komplett überdacht ist, ist der Umschlag zwischen<br />
Schiene und Straße wetterunabhängig möglich. „Wir<br />
sind dadurch in der Lage, neben Einzelwagen auch<br />
Ganzzüge zeitnah abzufertigen. Für unsere Kunden<br />
bieten wir damit zusätzliche Flexibilität und Kostenersparnis<br />
durch geringere Standzeiten“, sagt Kisser.<br />
Ziel des Unternehmens ist es, die Wagen am gleichen<br />
Tag zu be- und zu entladen. Auch bei der Abwicklung<br />
von Ganzzugmengen darf die Standzeit im<br />
Terminal nicht länger als acht Stunden sein. <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> fährt den Bahnhof Ruhleben zweimal<br />
werktäglich an.<br />
an<br />
Kontakt | Karin Brandt<br />
Telefon: +49 (0)4134 90788-25<br />
karin.brandt@dbschenker.eu<br />
Pohl & Co. setzt auf die Schiene. Warum?<br />
Zum einen ist das gut für den Umweltschutz und sorgt<br />
zum anderen für effiziente Transporte. Jede Lkw-Ladung,<br />
die wir auf die Schiene oder das Schiff bekommen, ist ein<br />
Schritt in die richtige Richtung. Außerdem wollen wir<br />
Waggons durch Wiederbeladung stärker nutzen. Hier sehen<br />
wir ein sehr großes Potenzial. Bereits laufende Verkehre<br />
in der Rückbefrachtung zeigen, dass das System<br />
allen Beteiligten Vorteile bietet.<br />
Welche Rolle spielt denn der Klimaschutz-Aspekt für<br />
Sie und die Kunden?<br />
Der Klimaschutz gewinnt immer weiter an Bedeutung,<br />
auch für uns und die gesamte Branche. Durch unsere trimodale<br />
Anbindung gelangen heute auch große Papiermengen<br />
mit dem Binnenschiff zu uns. Dieses Geschäft<br />
basiert aber auf regionalen und saisonalen Spotmengen.<br />
Seit 20 Jahren verlagern wir von der Straße auf die Schiene.<br />
In den 90ern kamen fast alle Güter mit dem Lastwagen,<br />
heute treffen 85 Prozent per Waggon ein.<br />
Nach welchen Kriterien entscheiden sich Kunden für<br />
einen Verkehrsträger: Preis? Umwelt? Zuverlässigkeit?<br />
Tempo?<br />
Die Zuverlässigkeit hat eine sehr hohe Priorität. Das<br />
Tempo entscheidet am Ende des Tages über den Preis.<br />
Dieser ist neben der Zuverlässigkeit ausschlaggebend für<br />
die Wahl des Verkehrsträgers.<br />
40<br />
<strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
41
Final Call<br />
Zahlen, bitte!<br />
Save the Date<br />
Kommende Messen und Branchenveranstaltungen mit Beteiligung von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> – nutzen Sie die Gelegenheit zu einem persönlichen Treffen!<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> AG<br />
Marketing<br />
Edmund-Rumpler-Straße 3<br />
60549 Frankfurt am Main<br />
seiner gesamten Verkehrsleistung<br />
(in Tonnenkilometern)<br />
erbrachte <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
von Januar bis Juni 2013 in<br />
der Region West. Im selben<br />
Zeitraum 2012 waren es erst<br />
15,6 %. Der Zuwachs spiegelt<br />
die steigende Bedeutung der<br />
Landesgesellschaften <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK, Euro Cargo<br />
<strong>Rail</strong> (Frankreich) und<br />
Transfesa (Spanien) im europäischen<br />
Netzwerk von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wider.<br />
04-05<br />
FEBRUAR<br />
01-04<br />
APRIL<br />
22-25<br />
APRIL<br />
In Frankfurt/Main (Deutschland)<br />
Beim Forum Automobillogistik können Sie auch<br />
die Branchenexperten von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> treffen.<br />
www.vda.de/de/veranstaltungen/kongresse/logistik/fal2014/<br />
In Paris (Frankreich)<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics präsentieren sich<br />
gemeinam auf der SITL Europe in der französischen Hauptstadt.<br />
www.sitl.eu<br />
In Moskau (Russland)<br />
Transrussia ist einer der wichtigsten Marktplätze für die<br />
Logistikbranche in Osteuropa. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ist am Start!<br />
www.transrussia.ru<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Hendric Fiege<br />
Leiter Marketing (V. i. S. d. P.)<br />
Annette Struth, Leiterin<br />
Marketing Communications<br />
Projektleitung<br />
Kirsten Häcker<br />
Telefon: +49 (0)69 265-34463<br />
E-Mail: kirsten.haecker@ dbschenker.eu<br />
Verlag<br />
G+J Corporate Editors GmbH<br />
Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg<br />
Redaktion<br />
Olaf Krohn (ok, Ltg.),<br />
Axel Novak (an)<br />
Gestaltung<br />
Ilga Tick (Ltg.), Matthis Eilers<br />
Fotoredaktion<br />
Stephanie Harke<br />
Druck<br />
Pfitzer GmbH & Co. KG, Renningen<br />
Ihr Kontakt zur Redaktion<br />
l-railways@dbschenker.eu<br />
ISSN 1867-9668<br />
Der Umwelt zuliebe auf umweltfreundlichem<br />
Papier gedruckt<br />
nachgefragt<br />
Lokführer Winter<br />
über den Winter<br />
Roland Winter ist Lokführer bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> am Standort Seelze<br />
westlich von Hannover. Von dort steuert er Güterzüge in die Seehäfen<br />
Hamburg, Bremerhaven oder Emden, aber auch nach Hagen, Mannheim<br />
oder Würzburg. Er hat schon 28 Winter bei der Bahn erlebt.<br />
Herr Winter, alle reden vom Wetter, wir<br />
nicht! Diesen uralten Werbeslogan muss<br />
sich die Bahn auch heute noch anhören.<br />
Reden wir also über die kalte Jahreszeit,<br />
mit Ihrem Namen sind Sie dafür ja quasi<br />
prädestiniert.<br />
Wenn Sie meinen! Ich bin mit meiner Lok noch<br />
nie in einer Schneewehe stecken geblieben.<br />
Ältere Kollegen haben so was bei der Schneekatastrophe<br />
1979/80 erlebt. Aber damals war<br />
ich noch nicht dabei. Für mich hat es einen<br />
ganz besonderen Reiz zu fahren, wenn die<br />
Schneeflocken im Scheinwerferlicht tanzen.<br />
Anders als Auto- oder Lkw-Fahrer müssen<br />
Sie ja auch nicht fürchten, ins Schleudern<br />
zu kommen. Haben Sie denn einen Eiskratzer<br />
dabei?<br />
Nein, dafür habe ich ein Gebläse. Außerdem<br />
ist es so, dass wir bei Minusgraden an allen<br />
größeren Standorten eine Frostwache haben.<br />
Dieser Kollege kümmert sich darum,<br />
dass die Lokomotiven in warmem Zustand<br />
abgestellt bleiben, mit Stromabnehmer am<br />
Fahrdraht. Sie bleibt dann quasi aufgerüstet.<br />
Wenn das bei sehr tiefen Temperaturen nicht<br />
passiert, die Lok also so auskühlt wie ein abgestelltes<br />
Auto, kann es passieren, dass<br />
Bremsen blockieren.<br />
Mit welchen Widrigkeiten sind Sie denn<br />
bei winterlicher Witterung häufiger<br />
konfrontiert?<br />
Auch die Bremsen an einzelnen Wagen werden<br />
im Winter während der Fahrt öfter mal<br />
fest. Das lässt sich durch Ortungsanlagen<br />
entlang den Strecken feststellen, die melden<br />
beispielsweise ans Stellwerk, dass die<br />
54. Achse meines Zuges fest ist. Diese Information<br />
bekomme ich vom Fahrdienstleiter,<br />
und der Zug wird gestoppt. Ich gehe dann<br />
am Zug entlang, zähle die Achsen ab und<br />
schaue, ob ich das Problem an der 54. Achse<br />
lösen kann oder ob der Wagen ausgesetzt<br />
werden muss.<br />
Sie sind ja fast immer allein unterwegs.<br />
Wie bekommen Sie denn Hilfe bei technischen<br />
Problemen?<br />
Es gibt in Frankfurt eine Hotline für die Lokführer<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Die ist rund um<br />
die Uhr besetzt und sehr patent.<br />
Dann wünschen wir Ihnen, dass Sie mit Ihrer<br />
Lok und mit Ihren Waggons möglichst<br />
störungsfrei durch den Winter kommen.<br />
Interview: Olaf Krohn<br />
Fotos: Frank Schinski/OSTKREUZ; <strong>DB</strong> Museum Nürnberg<br />
Werbepostkarte aus den 1930er-Jahren,<br />
<strong>DB</strong> Museum Nürnberg<br />
zeitzeichen<br />
Auf dem<br />
Holzweg<br />
Zwischen den beiden Weltkriegen gab die Deutsche<br />
Reichsbahn eine Vielzahl von Werbepostkarten heraus.<br />
Dieses Motiv, das der Berliner Grafiker Leo<br />
Bothas (1903–88) gestaltete, machte auf einen damals<br />
sehr modernen Service der Reichsbahn aufmerksam:<br />
den Gütertransport von Haus zu Haus. Die<br />
intelligente Verknüpfung der Verkehrsträger Schiene<br />
und Straße war damals noch Neuland, und sie setzte<br />
– wie das Bild zeigt – überwiegend auf Stückgut in<br />
der klassischen Holzkiste.<br />
Allerdings entwickelte die Reichsbahn schon Ende der<br />
1920er-Jahre auch den Container zur Serienreife, nur<br />
hieß er damals noch nicht so. Für den innovativen „Behälterverkehr“<br />
gab es standardisierte Boxen mit Rädern.<br />
Sie konnten auf Güterwagen verladen und für die<br />
letzte Meile auf der Straße als Anhänger an Zugmaschinen<br />
angehängt werden.<br />
Damit endet die railways-Serie mit historischen Plakaten<br />
zum Schienengüterverkehr. ok<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> im Internet:<br />
www.dbschenker.com<br />
Neukundeninfo:<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> AG<br />
Marketing<br />
Edmund-Rumpler-Straße 3<br />
60549 Frankfurt am Main<br />
E-Mail: neukundenservice@dbschenker.eu<br />
Service-Nummer Neukundeninfo:<br />
Tel. 0203 9851 9000<br />
Die Ausgabe 01 | 2014<br />
von railways erscheint<br />
im Februar 2014.<br />
42 <strong>Rail</strong>ways 04 | 13<br />
43
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> AG<br />
Marketing<br />
Edmund-Rumpler-Straße 3<br />
60549 Frankfurt<br />
Internet: www.dbschenker.com<br />
E-Mail: neukundenservice@dbschenker.eu<br />
Service-Nummer Neukundeninfo:<br />
Tel. 0203 98519000