Wolfgang Betz Schon anlässlich der Wahlen vor vier Jahren habe ...

Wolfgang Betz
Schon anlässlich der Wahlen vor vier Jahren habe ich über meine Erfahrungen als
Vorstandsmitglied berichtet, dass das Amt zeitaufwändig ist, die Sitzungen nicht immer auf- und
anregend sind und die Bearbeitung der Beschwerdeakten wenig Spaß macht. Hieran hat sich in
der letzten Amtsperiode nichts Wesentliches geändert, obwohl ich inzwischen Mitglied des
Präsidiums wurde. Trotzdem stelle ich mich erneut zur Wahl und zwar nicht nur, weil das Amt
schmückt, sondern weil es interessant ist, über aktuelle rechts- und berufspolitische Probleme mit
engagierten Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren und auch zu streiten und an der
Weiterentwicklung der Anwaltschaft mitzuwirken.
2007 wurde mit der Übertragung zusätzlicher Aufgaben auf die Kammern die Selbstverwaltung
der Anwaltschaft ausgebaut. Wir müssen dafür sorgen, dass sie weiter lebendig bleibt. Die
Kammer darf nicht nur ein Verwaltungsapparat sein, sie muss eine starke, basisnahe
Interessenvertretung aller Anwältinnen und Anwälte bleiben.
Die Anwaltschaft ist in der jüngeren Vergangenheit stark gewachsen und noch heterogener
geworden. In unserer Kammer sind vom Rechtsanwalt, der seine Praxis aus seiner Wohnung
heraus betreibt, bis zum Partner großer law firms alle Mitglieder. Alle müssen von der Kammer
vertreten werden. Mir persönlich geht es darum, im Auge zu behalten, dass es viele Kolleginnen
und Kollegen mit sozialen und finanziellen Problemen gibt.
Das rasche Wachsen der Anwaltschaft kann durch uns bewältigt werden, wenn wir uns noch
mehr um die Sicherung einer hohen fachlichen Qualifikation eines jeden Anwalts kümmern. Die
Alleinstellung der Anwältinnen und Anwälte als Berater und Vertreter der rechtsuchenden
Menschen ist zu verteidigen. Wir sind die unabhängigen, ausschließlich dem Interesse des
Mandanten verpflichteten und der Schweigepflicht unterworfenen Berater und Vertreter. Keiner
der anderen Dienstleister am Beratungsmarkt, erst recht nicht die Banken und Versicherungen,
zeichnen sich durch diese Merkmale aus.
Gewählt werden will ich, damit ich weiterhin mit meiner Arbeit im Vorstand einen Beitrag zur
Verwirklichung dieser Ziele leisten kann.

Meine Daten: Ich bin inzwischen seit über 30 Jahren im Bezirk des Kammergerichts als
Rechtsanwalt zugelassen und arbeite als einer von sechs Sozien in einer mittelgroßen im
Familien- und Arbeitsrecht spezialisierten Kanzlei, wobei ich schwerpunktmäßig im Arbeitsrecht,
insbesondere im kollektiven Arbeitsrecht tätig werde. Außerdem bin ich Notar.
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