Europäischer Verflechtungsraum Bodensee - Institut Raum & Energie
Europäischer Verflechtungsraum Bodensee - Institut Raum & Energie
Europäischer Verflechtungsraum Bodensee - Institut Raum & Energie
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MORO Modellvorhabender <strong>Raum</strong>ordnung<br />
Europäischer<br />
<strong>Verflechtungsraum</strong> <strong>Bodensee</strong><br />
Workshop Stuttgart 01. - 02.12.2008<br />
Herausforderungen einer (staats-)grenzüberschreitenden<br />
überregionalen Partnerschaft<br />
Marcel Herzberg<br />
Regionalverband Hochrhein-<strong>Bodensee</strong>
Europäischer <strong>Verflechtungsraum</strong> <strong>Bodensee</strong> – Workshop Stuttgart 01./02.12.2008<br />
Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Ausgangslage :<br />
Vielfalt der Aktivitäten im <strong>Bodensee</strong>raum<br />
• Internationale <strong>Bodensee</strong>konferenz 1972<br />
• über 350 grenzüberschreitende, spezielle Aktivitäten,<br />
zum Beispiel Gewässerschutzkommission, Limnologie, Int.<br />
<strong>Bodensee</strong>hochschule, Vereinigte Schifffahrt, Internationaler<br />
<strong>Bodensee</strong>tourismus<br />
• mehr als 180 Interregprojekte<br />
• <strong>Bodensee</strong>standortmarketing - UNITED INNOVATIONS<br />
• Kooperationsraum <strong>Bodensee</strong> Friedrichshafen-Ravensburg-Weingarten<br />
• Internationale <strong>Bodensee</strong>hochschule (IBH)<br />
• Kooperation von Städten und Gemeinden eine <strong>Bodensee</strong>ausstellung<br />
2017 (ehemals IGA)<br />
• Die <strong>Bodensee</strong>-IHK´s<br />
• und v.a.m. auch auf österreichischer und schweizerischer Seite.
Europäischer <strong>Verflechtungsraum</strong> <strong>Bodensee</strong> – Workshop Stuttgart 01./02.12.2008<br />
Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Lage der <strong>Bodensee</strong>region<br />
Zwischen drei Metropolregionen<br />
(Stuttgart, München, Zürich)<br />
<strong>Bodensee</strong> ist trennendes und<br />
gleichzeitig verbindendes<br />
Element<br />
Alpenkette mit Barriere-Wirkung<br />
Ca. 3,6 Millionen Einwohner
Europäischer <strong>Verflechtungsraum</strong> <strong>Bodensee</strong> – Workshop Stuttgart 01./02.12.2008<br />
Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
<strong>Raum</strong>- und Siedlungsstruktur
Europäischer <strong>Verflechtungsraum</strong> <strong>Bodensee</strong> – Workshop Stuttgart 01./02.12.2008<br />
Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Gliederung <strong>Bodensee</strong>region<br />
14 Teilräume aus Deutschland, Schweiz,<br />
Österreich und Liechtenstein:<br />
Baden-Württemberg: Landkreise Konstanz<br />
(KN), <strong>Bodensee</strong>kreis (FN),<br />
Sigmaringen (SIG) und Ravensburg (RV)<br />
Freistaat Bayern:<br />
Landkreise Lindau (LI) und Oberallgäu (OA)<br />
sowie die kreisfreie Stadt Kempten (KE)<br />
Österreich: Land Vorarlberg (V)<br />
Fürstentum Liechtenstein (FL)<br />
Schweiz: Kantone St.Gallen (SG), Thurgau<br />
TG), Zürich (ZH) und Schaffhausen (SH) sowie<br />
Halbkantone Appenzell - Innerrhoden (IR) und<br />
Ausserrhoden (AR)<br />
Rund 3,6 Millionen Einwohner<br />
Fläche von rund 16.000 km².
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Partner des MORO-Projektes<br />
Regionalverband <strong>Bodensee</strong>-Oberschwaben<br />
Regionalverband Hochrhein-<strong>Bodensee</strong><br />
Regionalverband Allgäu<br />
Internationale <strong>Bodensee</strong>konferenz<br />
<strong>Raum</strong>ordnungskommission <strong>Bodensee</strong><br />
Landkreis Konstanz<br />
<strong>Bodensee</strong>kreis<br />
Landkreis Sigmaringen<br />
Landkreis Ravensburg<br />
Städtenetz <strong>Bodensee</strong><br />
Universität St. Gallen; <strong>Institut</strong> für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus<br />
IDT-HSG<br />
Vereinigung der <strong>Bodensee</strong>-Industrie- und Handelskammern<br />
+ Politische Unterstützung aller Abgeordneten der <strong>Bodensee</strong>region
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Projektstruktur<br />
staatlich<br />
regional<br />
kommunal<br />
NGOs
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Die räumlichen Herausforderungen der<br />
grenzüberschreitenden Partnerschaft:<br />
1. Besonderheiten der <strong>Raum</strong>struktur bringen besondere<br />
Herausforderungen für die Entwicklung der Region unter<br />
Beachtung des Grundsatzes der nachhaltigen Entwicklung:<br />
– Geflecht aus stark verdichteten und ländlichen Räumen<br />
– unterschiedliche Branchenstruktur und wirtschaftliche Dynamik<br />
– EU-Aussengrenze (CH, FL), CH zudem nicht im EWR<br />
– (unterschiedlich starker) Einfluss des Metropolitanraums Zürich<br />
– Hohe Lebensqualität und räumliche Funktionsvielfalt<br />
– Geringer Optimierungsgrad des Verkehrssystems<br />
– Zunehmende Komplexität des regionalen Akteurssystems<br />
2. Die aktuelle Neufassung des <strong>Bodensee</strong>leitbildes als strategischem<br />
Entwicklungsleitbild enthält wenig konkrete Aussagen bezüglich<br />
der räumlichen Entwicklung – aber: Der Europäische<br />
<strong>Verflechtungsraum</strong> ist im Leitbild verankert!
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Konkrete Ansätze der grenzüberschreitenden Partnerschaft (1)<br />
Maßnahmenpakete <strong>Raum</strong>beobachtung und <strong>Raum</strong>struktur<br />
Umfangreiches Grundlagenwissen über die Siedlungsentwicklung, die<br />
Verkehrssituation, die Kulturlandschaftsentwicklung - die<br />
<strong>Raum</strong>struktur im <strong>Bodensee</strong>raum ist erarbeitet.<br />
Gleichzeitig findet schon seit längerem in Politik, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft eine ausführliche Diskussion über die zukünftige<br />
Entwicklung des <strong>Bodensee</strong>raumes statt. Interessenspole sind<br />
beobachtbar: "ungebremstes Wachstum" versus "Käseglocke“<br />
Im Rahmen des MORO-Projekts soll aufbauend auf dem vorhandenen<br />
Grundlagenwissen zur <strong>Raum</strong>entwicklung auf der einen Seite und den<br />
strategisch-normativen Zielvorstellungen des <strong>Bodensee</strong>leitbildes und<br />
seiner Weiterentwicklungen auf der anderen Seite, ein analytisch fundiertes<br />
Zukunftsbild der <strong>Raum</strong>struktur des Europäischen<br />
<strong>Verflechtungsraum</strong>s <strong>Bodensee</strong> erarbeitet, öffentlich diskutiert und<br />
von den verantwortlichen politischen <strong>Institut</strong>ionen verbindlich<br />
verabschiedet werden.
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Konkrete Ansätze der grenzüberschreitenden Partnerschaft (2)<br />
Maßnahmenpaket Governance<br />
Vielzahl von unterschiedlichen Gremien und <strong>Institut</strong>ionen, die sich mit<br />
Fragen der räumlichen Entwicklung beschäftigen.<br />
Aufgrund der bisherigen intensiven Zusammenarbeit funktioniert die<br />
Arbeit dieser <strong>Institut</strong>ionen bislang sehr ziel- und<br />
ergebnisorientiert. Zwischen den Akteuren bestehen sehr gute<br />
Beziehungen, die eine Kooperation auch auf dem "kleinen Dienstweg"<br />
ermöglichen.<br />
Es zeigt sich aber, dass systembedingt die wenig formalisierten Strukturen<br />
der Kooperation nicht oder nur begrenzt konfliktlösungsfähig sind.<br />
Eine Optimierung der bestehenden Strukturen erscheint notwendig.<br />
Umsetzbare Vorschläge für eine entsprechende Optimierung der<br />
regionalen Governance-Strukturen werden erarbeitet. Diese<br />
sollen ebenfalls von den entsprechenden politisch legitimierten<br />
<strong>Institut</strong>ionen diskutiert und entschieden werden um sie anschließend<br />
umzusetzen.
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Erfolgsfaktoren der Kooperation<br />
• Starke persönliche Netzwerke („man kennt sich“)<br />
• Lange Tradition der (raumplanerischen) grenzüberschreitenden<br />
Kooperation mit ähnlichem Planungsverständnis<br />
• Bewusstsein der „schiefen Ebene“ (unterschiedliche<br />
Verwaltungsstrukturen, kulturelle und historische Unterschiede sind<br />
akzeptiert es wird pragmatisch gehandelt)<br />
• Symetrische Problemlagen<br />
• Konsensorientierte Entscheidungsprozesse<br />
• Fehlender „dominanter“ Akteur bzw. fehlendes Zentrum bedingt<br />
Kooperation zur Positionierung<br />
• Breite politische Unterstützung vorhanden<br />
• Anlässe bilden Partnerschaften (Anreizfunktion MORO)
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Problembereiche der Kooperation<br />
• Komplexität der Entscheidungsstrukturen und fehlende Hierarchie<br />
• Fehlende Planungskompetenz für grenzüberschreitende<br />
Problemstellungen<br />
• Unterschiedliche Kompetenzen der <strong>Raum</strong>- und<br />
Regionalplanungsstellen<br />
• Unterschiedliche Planungs- und <strong>Raum</strong>- „Philosophie“<br />
• Zunehmende (räumliche) Konfliktthemen behindern die<br />
grenzüberschreitenden Kooperation
locker gekoppelt<br />
Formalisierung<br />
fest gekoppelt<br />
Europäischer <strong>Verflechtungsraum</strong> <strong>Bodensee</strong> – Workshop Stuttgart 01./02.12.2008<br />
Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Grenzüberschreitenden Steuerungsstrukturen<br />
IGKB<br />
Gewässerschutz<br />
INTERREG<br />
ABH<br />
BSM<br />
Standortm.<br />
BodanRail<br />
Schienenverkehr<br />
IBT<br />
Destination<br />
ROK-B<br />
<strong>Raum</strong>ordnung<br />
EURES-T<br />
Arbeitsmarkt<br />
B-IHK<br />
Int. <strong>Bodensee</strong>konferenz<br />
IBK<br />
<strong>Bodensee</strong>rat<br />
Umweltrat<br />
IGA 2017-<br />
Gemeinden<br />
Städtebund<br />
<strong>Bodensee</strong><br />
<strong>Bodensee</strong>parlamentarier<br />
Funktional<br />
Systemorientierung<br />
Räumlich
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Hemmnisse der Zusammenarbeit<br />
• Geringe strategische Orientierung bzw.<br />
• Starke Orientierung auf Ad-hoc-Projekte<br />
• Fehlen hierarchischer Entscheidungsgremien<br />
• Geringe Transparenz<br />
• Grenzüberschreitende Verwaltung oder grenzüberschreitende<br />
Politik?
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Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Fazit (1):<br />
Wie organisiert man grenzüberschreitende<br />
Partnerschaften?<br />
Es gibt sicherlich kein „Patentrezept“ dazu sind Regionen<br />
räumlich und institutionell zu unterschiedlich strukturiert.<br />
Aber: Alle Regionen innerhalb des MORO-Prozesse haben eine<br />
zunächst mal erfolgreiche Bewerbung abgegeben, d.h. es ist<br />
ihnen gelungen, bezogen auf die MORO-Anforderungen, eine<br />
erfolgreiches Partnernetzwerk zu bilden.<br />
Es stellt sich aber die Frage, ob man – abgeleitet von den<br />
einzelnen Regionen bzw. Projektanträgen – auf<br />
erfolgreiche Bildung von Partnerschaften rückschließen kann.
Europäischer <strong>Verflechtungsraum</strong> <strong>Bodensee</strong> – Workshop Stuttgart 01./02.12.2008<br />
Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
Fazit (2)<br />
Typisch <strong>Bodensee</strong>...<br />
...Konsens statt (Konflikt)<br />
...Personen statt Gremien<br />
...Machen statt Reden
Europäischer <strong>Verflechtungsraum</strong> <strong>Bodensee</strong> – Workshop Stuttgart 01./02.12.2008<br />
Herausforderungen einer (staats-)grenzenüberschreitenden überregionalen Partnerschaft<br />
...dies bedeutet für das MORO-Projekt<br />
...Keine neuen Studien und Gutachten über die räumlichen Entwicklung<br />
....Keine neuen Gremien und <strong>Institut</strong>ionen für die räumliche<br />
Entwicklung<br />
...Keine langwierigen Diskussions- und Entscheidungsprozesse<br />
...Nutzen des vorhandenen Wissens der Fachakteure und Vermittlung<br />
dieses Wissens an die Machtakteure<br />
...„Tu Gutes und rede darüber“...