1 Ein Aneurysma der großen Schlagader im Bauch kann eine ... - RBB
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Ärzte sie mithilfe des Ultraschalls – und schätzen die Knoten genau ein: Größe und Form<br />
sind unter an<strong>der</strong>em wichtig für die Frage, ob ein bösartiger Knoten vorliegen könnte.<br />
Produziert <strong>eine</strong> vergrößerte Schilddrüse so viele Hormone, dass das Blutbild verän<strong>der</strong>t<br />
ist, spricht man von <strong>eine</strong>r Überfunktion (Hyperthyreose). Ohne erkennbaren Anlass<br />
entwickelt sich jedes Jahr bei etwa fünf Prozent <strong>der</strong> Menschen mit <strong>eine</strong>r Struma <strong>eine</strong><br />
Überfunktion. In neun von zehn Fällen sind Vergrößerungen <strong>der</strong> Schilddrüse gutartig<br />
und nicht entzündlich. Vor allem bei älteren Menschen mit <strong>großen</strong> Strumen entstehen<br />
daraus häufig so genannte „autonome“ Bezirke, die sich <strong>der</strong> Steuerung <strong>der</strong><br />
Schilddrüsenfunktion durch die Hirnanhangdrüse entziehen und unkontrolliert Hormone<br />
herstellen. Die „warmen“ o<strong>der</strong> „heißen“ Knoten, je nach Hormonmenge, werden meist<br />
mit Tabletten behandelt.<br />
Häufigste Ursache für <strong>eine</strong> Unterfunktion <strong>der</strong> Schilddrüse ist die Hash<strong>im</strong>oto-Thyreoditis.<br />
Im Ultraschall zeigt sich bei <strong>der</strong> chronischen Entzündung auch <strong>eine</strong> Vergrößerung. <strong>Ein</strong>e<br />
eindeutige Diagnose stellen Ärzte aber erst nach <strong>eine</strong>r Gewebeprobe. Die<br />
Schilddrüsenzellen sind typisch verän<strong>der</strong>t. Durch Störungen des Immunsystems ist die<br />
Hormonproduktion <strong>der</strong> Drüse vermin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> gestoppt, die Schilddrüse versucht, mit<br />
<strong>der</strong> Vergrößerung dagegen zu steuern. Betroffen sind meist Frauen zwischen 40 und 60<br />
Jahren. Bei vielen ist <strong>eine</strong> genetische Veranlagung für das Leiden nachweisbar. Die<br />
Krankheit bleibt oft monate- o<strong>der</strong> gar jahrelang unbemerkt. Das liegt an ihren<br />
unspezifischen Symptomen: Antriebsarmut, depressive Verst<strong>im</strong>mung,<br />
Gewichtszunahme, Müdigkeit, Kältegefühl, schuppige Haut und Haare o<strong>der</strong> langsamer<br />
Herzschlag. Schafft ein Blutbild Klarheit, erhält <strong>der</strong> Betroffene Schilddrüsenhormone.<br />
Neben <strong>der</strong> chronischen Hash<strong>im</strong>oto-Entzündung <strong>kann</strong> die Schilddrüse auch akut<br />
entzündet sein. So zum Beispiel bei <strong>der</strong> Thyreoiditis de Quervain, die zu äußerst<br />
schmerzhaftem Anschwellen führt. Auch hier sind Frauen wesentlich häufiger betroffen.<br />
Die Ursache ist <strong>im</strong>mer noch unklar, Ärzte vermuten <strong>eine</strong> erblich bedingte<br />
Auto<strong>im</strong>munerkrankung, die dann durch Infekte mit Viren o<strong>der</strong> Bakterien in Gang gesetzt<br />
wird.<br />
Bösartige Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hormondrüse gehören hierzulande zu den seltenen<br />
Krebsformen: Von 100 000 <strong>Ein</strong>wohnern erkranken jährlich etwa drei. Der Verdacht<br />
darauf besteht bei sogenannten „kalten Knoten“. Dabei bildet die Schilddrüse k<strong>eine</strong><br />
Hormone, hier muss <strong>eine</strong> geplante Operation abgewogen werden.<br />
Manchmal taucht auch <strong>eine</strong> rheumatoide Arthritis zusammen mit <strong>eine</strong>r Fehlfunktion <strong>der</strong><br />
Schilddrüse auf. Dann liegt die tiefere Ursache möglicherweise in <strong>eine</strong>r Fehlfunktion des<br />
Immunsystems. Den genaueren Zusammenhang kennt man nicht. Man weiß aber, dass<br />
etwa ein Drittel aller Rheumapatienten gleichzeitig unter Schilddrüsen-Beschwerden<br />
leiden.<br />
Experten <strong>im</strong> Beitrag:<br />
Prof. Dr. med. Marc H. Jansen<br />
Chefarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Min<strong>im</strong>alinvasive Chirurgie<br />
HELIOS Klinikum Emil von Behring<br />
Walterhöferstr. 11<br />
14165 Berlin<br />
Tel.: 030 – 8102-13 25<br />
E-Mail: claudia.rhinow@helios-kliniken.de<br />
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