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Kooperation Kita – Grundschule - Regionale Bildungsnetzwerke

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<strong>Kooperation</strong><br />

<strong>Kita</strong> – <strong>Grundschule</strong><br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang<br />

im Märkischen Kreis


KOOPERATION KITA-GRUNDSCHULE<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im Märkischen Kreis<br />

Vorwort<br />

1. Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

1.1 Auftrag und Ziel von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong><br />

1.2 Gesetzliche Vorgaben für eine Zusammenarbeit<br />

1.3 Bildungsbegriffe und Bildungsauftrag<br />

1.4 Erziehungspartnerschaft Eltern, <strong>Kita</strong>, Schule, Jugendhilfe<br />

1.5 Bildungsdokumentation und Bildungsförderung<br />

1.6 Übergang <strong>Kita</strong>-<strong>Grundschule</strong><br />

2. Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

2.1 Bildung von Verbünden<br />

2.2 Förderschulen, heilpädagogische Kindergärten<br />

2.3 Feste Ansprechpartner<br />

2.4 <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />

2.5 <strong>Kooperation</strong>skalender<br />

2.6 Kommunaler Hauptkoordinator<br />

2.7 Kommunale Bildungskonferenz<br />

2.8 Verbindliche Netzwerkstrukturen im Kinderschutz<br />

3. Inhaltliche Umsetzung<br />

3.1 Gemeinsame Sitzung von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />

3.2 Besuch der <strong>Kita</strong>-Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />

3.3 Gemeinsamer Elternabend<br />

3.4 Gemeinsame Info-Veranstaltung für die Eltern der Vierjährigen<br />

3.5 Sprachstandsfeststellung<br />

3.6 Gegenseitige Hospitation von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />

3.7 Gemeinsame Projekte/ Feste<br />

3.8 Übergabegespräche auf der Grundlage der Bildungsdokumentationen<br />

3.9 Austausch zum Ende des 1. Schuljahres<br />

3.10 Gemeinsame Fortbildung<br />

3.11 Besuch der Erstklässler in der <strong>Kita</strong><br />

4. Materialien<br />

5. Meine <strong>Kooperation</strong>sunterlagen<br />

Impressum


Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Jedes Kind hat auf seinem persönlichen Bildungsweg viele Herausforderungen zu<br />

meistern. Dazu gehört auch, mit Schwierigkeiten umgehen zu lernen.<br />

Gute Grundlage für ein Gelingen dieses wichtigen Lebensabschnitts ist insbesondere eine<br />

ermutigende Begleitung aus dem Elternhaus. Ebenso hilfreich ist aber auch eine enge<br />

und abgestimmte Zusammenarbeit der beteiligten Bildungsinstitutionen sowie die<br />

Unterstützung durch die Betreuungs-, Erziehungs- und Lehrkräfte der einzelnen<br />

Bildungsinstitutionen.<br />

Aus diesem Grund haben sich im Rahmen des <strong>Regionale</strong>n <strong>Bildungsnetzwerke</strong>s MK<br />

Vertreter von Kindertageseinrichtungen und deren Träger, Grund- und<br />

Förderschulleitungen, Jugendamts- und Schulverwaltungsmitarbeiter sowie Elternvertreter<br />

aus den unterschiedlichen Regionen des Kreisgebietes zusammengefunden, um den<br />

Übergang zwischen der Elementar- und Primarstufe wirkungsvoll zu gestalten.<br />

In mehrmonatiger Projektarbeit ist ein <strong>Kooperation</strong>smodell zwischen Kindertageseinrichtungen<br />

und <strong>Grundschule</strong>n entwickelt worden, das mittlerweile in vier Städten des<br />

Märkischen Kreises flächendeckend umgesetzt und auf kommunaler Ebene mit Leben<br />

gefüllt wird.<br />

Die vorliegende Handreichung soll diesen eingeleiteten Prozess der Zusammenarbeit<br />

durch Handlungsempfehlungen und Praxisbeispiele weiter unterstützen.


Ferner dient der Ordner allen Kommunen, Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong>n<br />

im Märkischen Kreis, die noch keine enge <strong>Kooperation</strong> leben, als Anregung, ebenfalls den<br />

Weg der <strong>Kooperation</strong> zu suchen.<br />

Ich hoffe, dass mit diesem Ideengeber ein deutlicher Impuls für die Entstehung<br />

zahlreicher neuer <strong>Kooperation</strong>sbündnisse im Märkischen Kreis gesetzt werden kann.<br />

Arbeiten Sie mit uns an einem institutionsübergreifenden Netzwerk und geben den<br />

Kindern in unserer Bildungsregion die Chance auf einen optimalen Start in ihr<br />

Bildungsleben.<br />

Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden und wünsche Ihnen in den<br />

Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong>n eine gute Zusammenarbeit.<br />

Thomas Gemke<br />

Landrat des Märkischen Kreises und<br />

Vorsitzender des Lenkungskreises im <strong>Regionale</strong>n Bildungsnetzwerk


1. Grundlagen der <strong>Kooperation</strong>


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

1.1 Auftrag und Ziel von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong><br />

Kindertageseinrichtungen haben neben den allgemein bekannten selbstverständlichen Aufgaben<br />

der Erziehung und Betreuung laut SGB VIII 1 auch einen Bildungsauftrag, der sich an den spezifischen,<br />

altersstrukturell bedingten Bedürfnissen der Kinder orientiert.<br />

Damit wird ein wichtiger Aspekt in den Vordergrund gerückt: Die ersten Lebensjahre und das Kindergartenalter<br />

sind die lernintensivste Zeit im menschlichen Dasein.<br />

Die Bildungsarbeit in Kindergärten ist folglich eine zentrale Aufgabe, wobei die individuelle Förderung<br />

aller Kinder im Vordergrund steht.<br />

Die weiteren Aufgabenbeschreibungen in §§ 22 und 22a SGB VIII sowie die Grundaussage in § 1<br />

Abs. 1 SGB VIII („Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf<br />

Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“) bilden den<br />

rechtlichen Bezugspunkt für die beiden wichtigsten allgemeinen Ziele von Bildung und Erziehung:<br />

<br />

<br />

Autonomie (d. h. Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmung) und<br />

Verbundenheit (d. h. Bindung und Zugehörigkeit).<br />

Diese beiden Aspekte stellen die wichtigsten Grundbedürfnisse und Entwicklungsaufgaben des<br />

Menschen dar und bedingen sich wechselseitig.<br />

Die <strong>Grundschule</strong> ist die erste verpflichtende staatliche Bildungsinstitution, mit der Kinder in Kontakt<br />

kommen. Mit dem Eintritt in die Schule und dem systematischen Erlernen kognitiver Fähigkeiten<br />

wie Lesen, Schreiben und Rechnen treten nun formelle Bildungsprozesse hinzu.<br />

Das Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Schulgesetz NRW – SchulG) vom 15. Februar<br />

2005, zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2011, stellt zu Auftrag und Ziel unter § 4<br />

fest:<br />

1 Gemäß § 22 Abs. 3 Sozialgesetzbuch Achtes Buch –Kinder und Jugendhilfe (SGB VIII) umfasst der Förderungsauftrag<br />

der Kindertageseinrichtungen die „Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes“.<br />

- 1 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

„Die Schule vermittelt die zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags erforderlichen Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten, Fertigkeiten und Werthaltungen und berücksichtigt dabei die individuellen Voraussetzungen<br />

der Schülerinnen und Schüler. Sie fördert die Entfaltung der Person, die Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen<br />

und Handlungen und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl, die Natur und die Umwelt.<br />

Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verantwortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen,<br />

beruflichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten.“ 2<br />

1.2 Gesetzliche Vorgaben für eine Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtung<br />

und <strong>Grundschule</strong><br />

Das Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) fordert<br />

unter § 14 eindeutig die Zusammenarbeit mit der <strong>Grundschule</strong>:<br />

„(1) Kindertageseinrichtungen arbeiten mit der Schule in Wahrnehmung einer gemeinsamen Verantwortung<br />

für die beständige Förderung des Kindes und seinen Übergang in die <strong>Grundschule</strong> zusammen.<br />

(2) Zur Gestaltung des Übergangs vom Elementar- in den Primarbereich gehören neben der intensiven<br />

Vorbereitung im letzten Jahr vor der Einschulung durch die Kindertageseinrichtung insbesondere<br />

1. eine kontinuierliche gegenseitige Information über die Bildungsinhalte, -methoden und -konzepte in beiden<br />

Institutionen,<br />

2. regelmäßige gegenseitige Hospitationen,<br />

3. die Benennung fester Ansprechpersonen in beiden Institutionen,<br />

4. gemeinsame Informationsveranstaltungen für die Eltern,<br />

5. gemeinsame Konferenzen zur Gestaltung des Übergangs in die <strong>Grundschule</strong>,<br />

6. gemeinsame Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.“ 3<br />

2 Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.): Schulgesetz NRW – SchulG vom 15. Februar<br />

2005, zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2011, Ritterbach Verlag: Frechen, S. 3<br />

3 Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) - Viertes Gesetz zur<br />

Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes - SGB VIII - vom 30. Oktober 2007, S. 9/10<br />

http://www.mfkjks.nrw.de/web/media_get.php?mediaid=17223&fileid=50840&sprachid=1<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

Ebenso eindeutig formuliert das Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Schulgesetz<br />

NRW – SchulG) unter § 5:<br />

„Öffnung von Schule, Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern<br />

(1) Die Schule wirkt mit Personen und Einrichtungen ihres Umfeldes zur Erfüllung des schulischen Bildungs-<br />

und Erziehungsauftrages und bei der Gestaltung des Übergangs von den Tageseinrichtungen für<br />

Kinder in die <strong>Grundschule</strong> zusammen.<br />

(2) Schulen sollen in gemeinsamer Verantwortung mit den Trägern der öffentlichen und der freien Jugendhilfe,<br />

mit Religionsgemeinschaften und mit anderen Partnern zusammenarbeiten, die Verantwortung für die<br />

Belange von Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen tragen und Hilfen zur beruflichen Orientierung<br />

geben.“ 4<br />

Das Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (Bundeskinderschutzgesetz<br />

– BKiSchG v. 22.12.2011) fordert ebenso „Rahmenbedingungen<br />

für verbindliche Netzwerkstrukturen im Kinderschutz“ (vergl. 2.8 Verbindliche Netzwerkstrukturen<br />

im Kinderschutz (gesetzliche Regelungen).<br />

1.3 Bildungsbegriffe und Bildungsauftrag<br />

Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen hat gemäß § 3 Kinderbildungsgesetz<br />

NRW (KiBiz) den Auftrag, die Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu fördern und<br />

die Eltern insbesondere in Fragen der Bildung und Erziehung zu beraten und zu informieren.<br />

Auch die Lehrkräfte in den <strong>Grundschule</strong>n unterstützen Eltern bei der Wahrnehmung der Verantwortung<br />

für ihre Kinder. Der Bildungs- und Erziehungsauftrag für das pädagogische Personal der<br />

<strong>Grundschule</strong>n ergibt sich aus den §§ 2 und 11 Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen<br />

(Schulgesetz NRW – SchulG).<br />

4 Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.): Schulgesetz NRW – SchulG vom 15. Februar<br />

2005, zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2011, Ritterbach Verlag: Frechen, S. 3<br />

- 3 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

Trotz der gemeinsamen Verantwortung von Tageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> für eine beständige<br />

Bildungsentwicklung des Kindes (Bildungsvereinbarung NRW, August 2003) bestehen immer<br />

noch unterschiedliche Bildungsbegriffe in <strong>Kita</strong> und <strong>Grundschule</strong>.<br />

So formuliert das KiBiz in § 3:<br />

„Aufgaben und Ziele<br />

(1) Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege haben einen eigenständigen Bildungs-, Erziehungsund<br />

Betreuungsauftrag.<br />

(2) Die Förderung des Kindes in der Entwicklung seiner Persönlichkeit und die Beratung und Information<br />

der Eltern insbesondere in Fragen der Bildung und Erziehung sind Kernaufgaben der Kindertageseinrichtungen<br />

und der Kindertagespflege. Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen und die<br />

Tagespflegepersonen haben den Bildungs- und Erziehungsauftrag im regelmäßigen Dialog mit den Eltern<br />

durchzuführen und deren erzieherische Entscheidungen zu achten.“ 5<br />

Die Grundschulkernlehrpläne hingegen formulieren unter dem Stichwort „Lehren und Lernen in<br />

der <strong>Grundschule</strong>“:<br />

„Es ist die Aufgabe der <strong>Grundschule</strong>, die Fähigkeiten, Interessen und Neigungen der Kinder aufzugreifen<br />

und sie mit den Anforderungen fachlichen und fächerübergreifenden Lernens zu verbinden.“ 6<br />

Diese Zitate verdeutlichen:<br />

In der <strong>Grundschule</strong> steht das Kind in seiner Individualität ebenfalls im Mittelpunkt. Was das Lernen<br />

im Gegensatz zum Elementarbereich unterscheidet, ist, dass Anforderungen fachlichen und<br />

fächerübergreifenden Lernens als Ziele festgelegt sind. Es geht um ein bewusstes und organisiertes<br />

Lernen von Inhalten.<br />

5 Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) - Viertes Gesetz zur<br />

Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes - SGB VIII - vom 30. Oktober 2007, S. 4<br />

http://www.mfkjks.nrw.de/web/media_get.php?mediaid=17223&fileid=50840&sprachid=1<br />

6 Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.): Richtlinien und Lernpläne für die <strong>Grundschule</strong> in<br />

NRW, 2008, Ritterbach Verlag: Frechen, S.12<br />

- 4 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

Kindliches Lernen im Elementar- und Primarbereich weist jedoch viele Überschneidungen auf. Es<br />

wird an vorhandenes Wissen angeknüpft, Lerninhalte werden aus übergreifenden Zusammenhängen<br />

entwickelt, der Selbständigkeit wird ein hoher Stellenwert eingeräumt, womit deutlich wird,<br />

dass die kindliche Neugier und Selbstbildung ernst genommen wird. Die Frage nach Teamfähigkeit<br />

und individuellen Lernstrategien wird ebenso thematisiert wie ein neues Fehlerverständnis<br />

(„Aus Fehlern lernen!“), verstanden als aussagekräftiger Hinweis auf einen individuellen Lernweg.<br />

Trotz eventuell existierender Vorurteile und Klischeedenken auf beiden Seiten („Erzieher verspielen<br />

Bildung“ – „Lehrer verschulen Bildung“) ist eine Verständigung auf eine gemeinsame Sichtweise<br />

und Definition des Begriffes „Bildung“ realisierbar.<br />

Konsens herrscht sicher:<br />

- bei der Notwendigkeit individualisierten Lernens<br />

- hinsichtlich des hohen Wertes sozial-emotionaler Bildung<br />

- bei dem Stellenwert von Sprachbewusstsein<br />

- bei der Forderung nach wertschätzender Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen<br />

- und der Berücksichtigung besonderer Begabungen und Bedürfnisse.<br />

Insgesamt wäre es wünschenswert, den Bildungsprozess als Kontinuum zu begreifen, orientiert<br />

an den jeweiligen Bedürfnissen der kindlichen Entwicklungsstufen.<br />

1.4 Erziehungspartnerschaft Eltern, <strong>Kita</strong>, Schule, Jugendhilfe<br />

Allgemeines Ziel ist es, den Übergang von der Kindertagesstätte zur <strong>Grundschule</strong> besser gestalten<br />

zu helfen. Dazu ist vor allem ein offener Austausch aller Beteiligten die wichtigste Voraussetzung,<br />

denn nur so können alle voneinander partizipieren und die jeweiligen Ressourcen effektiv<br />

eingesetzt werden.<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

Im Sinne der Förderung der Kinder ist es unabdingbar, dass sich Familien und Fach- und Lehrkräfte<br />

regelmäßig austauschen, den jeweiligen Stand des Kindes gemeinsam erörtern und somit<br />

eine Optimierung der Verfahren und des Informationsflusses erreichen.<br />

Auch eine Unterstützung der Kinder außerhalb der Institution sollte Thema der Gespräche sein,<br />

um eine optimale individuelle Förderung erreichen zu können.<br />

Voraussetzung für eine gute Elternarbeit ist der regelmäßige Dialog aller am Prozess beteiligten<br />

Personen. Sowohl in Schule 7 als auch <strong>Kita</strong> 8 ist die Beteiligung der Eltern gesetzlich festgelegt.<br />

Bezüglich der offenen Ganztagsschulen sowie außerunterrichtlicher Ganztags- und Betreuungsangebote<br />

im Primarbereich und der Sekundarstufe I gibt der Gesetzgeber folgenden Verweis:<br />

„Eine zentrale Grundlage ist die Zusammenarbeit von Schule, Kinder- und Jugendhilfe, gemeinwohlorientierten<br />

Institutionen und Organisationen aus Kultur und Sport, Wirtschaft und Handwerk sowie weiteren<br />

außerschulischen Partnern. Sie soll fortgeführt und weiter intensiviert werden.“ 9<br />

Weiter heißt es:<br />

„Dazu gehören beispielsweise die Öffnung von Schule zum Sozialraum und die Zusammenarbeit mit den<br />

dort tätigen Akteuren, auf Augenhöhe.“ 10<br />

Als Grundlage der <strong>Kooperation</strong> sollte bei allen Beteiligten eine hohe Sensibilisierung für das Kindeswohl<br />

und dessen mögliche Gefährdung vorhanden sein. Es muss der gemeinsame Auftrag<br />

aller Beteiligten sein, eine Kindeswohlgefährdung unmittelbar zu erkennen und bei einem existierenden<br />

Verdacht nach vereinbarter Vorgehensweise zeitnah zu reagieren.<br />

7 § 2 Abs. 3 SchulG: „Die Schule achtet das Erziehungsrecht der Eltern. Schule und Eltern wirken bei der<br />

Verwirklichung der Bildungs- und Erziehungsziele partnerschaftlich zusammen.“<br />

8 § 9 Abs. 1 KiBiz: „Das Personal der Kindertageseinrichtung sowie Tagespflegepersonen arbeiten mit den<br />

Eltern bei der Förderung der Kinder partnerschaftlich und vertrauensvoll zusammen. Die Eltern haben einen<br />

Anspruch auf eine regelmäßige Information über den Entwicklungsstand des Bildungs- und Entwicklungsprozesses<br />

ihres Kindes.“<br />

9 RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung v. 23. 12. 2010 § 1.3<br />

10 RdErL, a.a.O., § 3.1).<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

Trotz der bekannten Datenschutzproblematik ist es wünschenswert, wenn die an der Erziehung<br />

beteiligten <strong>Kita</strong>s und <strong>Grundschule</strong>n sich austauschen. Eine Möglichkeit dazu bieten sogenannte<br />

„Runde Tische“ mit Erziehungsberechtigten, Jugendhilfe und den beteiligten <strong>Kita</strong>s und/oder<br />

<strong>Grundschule</strong>.<br />

Um eine Integration von Kindern mit Behinderungen bzw. von Behinderungen bedrohter Kinder<br />

(<strong>Kita</strong>) sowie mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Primarstufe) zu gewährleisten, ist ferner<br />

eine Aufnahme der entsprechenden Förderschulen im <strong>Kooperation</strong>sprozess unerlässlich.<br />

1.5 Bildungsdokumentation und Bildungsförderung<br />

Die Bildungsdokumentation wird in der Kindertagesstätte begonnen. Sie enthält wichtige Beobachtungen<br />

von Eltern und Erzieher/Erzieherinnen über die Entwicklung des Kindes. Dabei werden<br />

Fortschritte, besondere Begabungen, aber auch besonderer Förderbedarf festgehalten, dieses<br />

ist im KiBiz verankert. 11<br />

Das Gesetz gibt jedoch vor, dass ohne Einwilligung der Eltern keine Informationen aus der Dokumentation<br />

an Dritte weitergegeben werden dürfen. Hier ist auch festgelegt, dass die Dokumentation<br />

den Erziehungsberechtigen ausgehändigt wird, wenn das Kind die Einrichtung verlässt.<br />

Die Weitergabe von mündlichen und schriftlichen Informationen aus der Bildungsdokumentation<br />

ist also nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Eltern möglich (vgl. „Bildungsvereinbarung<br />

NRW – Fundament stärken und erfolgreich starten“, Präambel Punkt 5) 12 .<br />

11<br />

§ 13, Abs. 5: „Die Entwicklung des Kindes soll beobachtet und regelmäßig dokumentiert werden. Die<br />

Bildungsdokumentation setzt die schriftliche Zustimmung der Eltern voraus.“ Gesetz zur frühen Bildung und<br />

Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) - Viertes Gesetz zur Ausführung des Kinder- und<br />

Jugendhilfegesetzes - SGB VIII - vom 30. Oktober 2007, S. 9<br />

http://www.mfkjks.nrw.de/web/media_get.php?mediaid=17223&fileid=50840&sprachid=1<br />

12 „5. Beobachtende Wahrnehmung<br />

Die Grundlage für eine zielgerichtete Bildungsarbeit ist die beobachtende Wahrnehmung des Kindes, gerichtet<br />

auf seine Möglichkeiten und auf die individuelle Vielfalt seiner Handlungen, Vorstellungen, Ideen,<br />

Werke, Problemlösungen u.ä. Dazu wird angestrebt, dass Beobachtung und Auswertung von der pädagogischen<br />

Fachkraft notiert und als Niederschrift des Bildungsprozesses des einzelnen Kindes dokumentiert<br />

werden, wenn die Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten sich damit in dem Vertrag über die Aufnah-<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

Damit jedoch wertvolle Beobachtungen aus der Kindertageseinrichtung mit dem Schuleintritt nicht<br />

verloren gehen, sondern die damit gewonnenen Erkenntnisse auch die Lehrkräfte befähigen, die<br />

bestmögliche Förderung für das Kind vorzunehmen, müssen den Eltern diese Vorteile rechtzeitig<br />

vermittelt werden. Diese Einwilligung ist also nicht nur rechtlich von Bedeutung, sondern Eltern<br />

sollten exakt wissen, welcher Zweck mit der Dokumentation verfolgt wird.<br />

Weitere Hinweise zum Datenschutz finden Sie in Teil 3.8.<br />

Beobachten und Dokumentieren<br />

Um eine kontinuierliche individuelle Förderung über die Grenzen der Institutionen hinaus zu erreichen,<br />

ist es hilfreich, die Entwicklung eines Kindes umfassend von Anfang an zu dokumentieren.<br />

Das Lernen der Kinder beginnt nicht erst mit der Einschulung. Schon viel früher bilden sich die<br />

Kompetenzen heraus. Daher sollten individuelle Fördermaßnahmen der Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />

auf den Dokumentationen und den damit verbundenen Beobachtungen der Kindertageseinrichtungen<br />

aufbauen. Die Dokumentationen bieten wichtige Anknüpfungspunkte für schulisches Lernen.<br />

Sie können dazu beitragen, dass für die Lehrkräfte deutlich erkennbar wird, mit welchen<br />

Kompetenzen und Fertigkeiten sie bei einzelnen Schülern rechnen können.<br />

Grundlage einer zielgerichteten Bildungsarbeit ist somit die beobachtende Wahrnehmung des<br />

Kindes im Elementarbereich. Dabei muss allen Beteiligten klar sein, dass alle Informationen subjektiv<br />

sind und die Persönlichkeit eines Kindes mehr ist als die Summe aller beobachteten Teile.<br />

me des Kindes in die Tageseinrichtung schriftlich einverstanden erklärt haben. Den Eltern oder anderen<br />

Erziehungsberechtigten wird bei der Aufnahme des Kindes ein Merkblatt ausgehändigt, in dem ihnen Sinn<br />

und Zweck der Bildungsdokumentation erläutert werden und ihnen das Recht eingeräumt wird, der Dokumentation<br />

zu widersprechen. Sie sind darauf hinzuweisen, dass ihnen aus der Weigerung oder dem Widerruf<br />

der Einwilligung keinerlei Nachteile entstehen. Den Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten steht<br />

jederzeit das Recht zu, Einblick in die Dokumentation zu nehmen und ihre Herausgabe zu fordern. Ohne<br />

ihre Einwilligung dürfen Informationen in der Dokumentation nicht an Dritte weitergegeben werden. Wenn<br />

das Kind die Einrichtung verlässt, wird die Dokumentation den Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten<br />

ausgehändigt.“ aus: „Bildungsvereinbarung NRW – Fundament stärken und erfolgreich starten“, herausgegeben<br />

vom Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein – Westfalen, 2004<br />

https://services.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/download/1343/bildungsvereinbarung.pdf<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

Das Kind ist nicht so oder so, es ist in anderen sozialen Bezügen, in anderen Zusammenhängen<br />

vielleicht ganz anders. Deshalb lassen sich aus Beobachtungen immer wieder andere Schlüsse<br />

ziehen.<br />

Weitere Informationen zu Beobachtungsverfahren, Beobachtungszielen und Dokumentation<br />

finden Sie im Materialteil Nr.1a – 1d.<br />

In §13 (3) KiBiz heißt es in den Grundsätzen der Bildungs- und Erziehungsarbeit, dass die Kindertageseinrichtungen<br />

ihre Bildungskonzepte so zu gestalten haben, dass eine individuelle Bildungsförderung<br />

sichergestellt wird.<br />

Definition: Bildungsförderung in der Kindertageseinrichtung<br />

Der Begriff der Bildungsförderung im KiBiz ist subjektorientiert. Er setzt an der Individualität eines<br />

jeden Kindes an:<br />

• individuelle Lebenslage eines Kindes (z.B. soziale, ethnische Herkunft, Religion, Erstsprache,<br />

Kinder mit Behinderung) und deren Eltern (z.B. Berufstätigkeit, Familienkonstellation,<br />

allein erziehender Elternteil)<br />

• individuelle Angebote, die seine Möglichkeiten der Potentialentfaltung herausfordern<br />

Er orientiert sich an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen:<br />

• Kinder lernen von Anfang an in Sinnzusammenhängen<br />

• Kinder lernen nach Bedeutsamkeitserfahrungen<br />

• Kinder lernen durch Selbsttätigkeit, eigenes Erleben (Wahrnehmungserfahrungen) und Erforschen<br />

• Kinder bilden sich selbst<br />

• Lernerfahrungen werden zusammen mit den Lerngefühlen abgespeichert<br />

Bildungsförderung eines Kindes bedeutet die Orientierung an seinen<br />

• Kompetenzen und Potentialen<br />

• Ideen und Problemlösungen<br />

• Interessen und Werken<br />

Sie geschieht kontinuierlich, alltagsbezogen und prozessorientiert.<br />

- 9 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

Pädagogische Fachkräfte verstehen sich als Entwicklungsbegleiter und gestalten die Basis für<br />

individuelle Bildungsförderung. Dazu gehören:<br />

• die Förderung der Bindungssicherheit des Kindes und sein Wohlbefinden<br />

• eine vorbereitete, anregende und herausfordernde Umgebung<br />

• Zuwendung, Dialog mit dem Kind und die Partizipation des Kindes<br />

• Kontinuität in der sprachlichen Benennung des Geschehens, Ermutigung zum sprachlichen<br />

Ausdruck bei allen kindlichen Tätigkeiten, kreative Fragen stellen<br />

• Zeit und Freiräume für das Spiel des Kindes<br />

• geschlechtssensible Differenziertheit<br />

• wahrnehmende Beobachtung des Kindes<br />

• vertrauensvolle Zusammenarbeit im Bezugssystem des Kindes<br />

1.6 Übergang <strong>Kita</strong>-<strong>Grundschule</strong><br />

Ziel der gemeinsamen Bildungsarbeit von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> ist eine Übergangsgestaltung,<br />

die das einzelne Kind weder über- noch unterfordert.<br />

„Zentrales Ziel der Schuleingangsphase ist, alle schulpflichtigen Kinder eines Jahrgangs in die <strong>Grundschule</strong><br />

aufzunehmen und sie dem Grad ihrer Schulfähigkeit entsprechend zu fördern. Dabei hat sich das Verständnis<br />

von "Schulfähigkeit" gewandelt. In der Vergangenheit ging man davon aus, dass Kinder im Verlauf ihrer<br />

Entwicklung gleichsam von selbst den Zeitpunkt der Schulfähigkeit erreichen. Heute wird Schulfähigkeit als<br />

gemeinsame Aufgabe verstanden, an der Eltern, Erzieher und Pädagogen durchgängig von der vorschulischen<br />

Erziehung bis in die <strong>Grundschule</strong> hinein mitwirken. Nicht das Kind entwickelt sich bis zur Schulfähigkeit,<br />

sondern die Schulfähigkeit des Kindes muss entwickelt werden.“ 13<br />

„Die Entwicklung der Schulfähigkeit ist ein kontinuierlicher Prozess. Damit dieser optimal gestaltet werden<br />

kann, arbeiten Kindergarten und <strong>Grundschule</strong> schon frühzeitig zusammen und übernehmen damit gemeinsam<br />

Verantwortung für eine bestmögliche Förderung der Kinder. Die <strong>Kooperation</strong> von Kindergarten und<br />

13 http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Eltern/<strong>Grundschule</strong>/Schuleingangsphase/<br />

- 10 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />

_______________________________________________________________________________<br />

<strong>Grundschule</strong> wird dabei durch gegenseitige Hospitationen, gemeinsame Konferenzen und Fortbildungen<br />

gewährleistet.“ 14<br />

Das Schulfähigkeitsprofil stellt aus Sicht der schulischen Anforderungen in systematischer Form<br />

jene Kompetenzbereiche zusammen (Motorik, Wahrnehmung, personale/soziale Kompetenzen,<br />

Umgang mit Aufgaben, elementares Wissen/ fachliche Kompetenzen in den Bereichen Sprache,<br />

Mathematik und Erschließung der Lebenswelt), die nach dem heutigen Stand der Wissenschaft<br />

als grundlegende Voraussetzung für erfolgreiches Lernen gelten ( siehe hierzu die Handreichung<br />

„Erfolgreich starten!“ des Ministeriums für Schule, Jugend und Familie des Landes NRW in<br />

Materialteil Nr. 1e).<br />

Dabei greift es das auf, was in vielen Kindergärten und <strong>Grundschule</strong>n bereits gute Praxis ist. Es<br />

kann den pädagogischen Fachkräften in den Kindergärten und den Lehrkräften der <strong>Grundschule</strong>n<br />

Anregungen und Hinweise für das Erstellen von Förderplänen vor allem für jene Kinder geben,<br />

deren Schulfähigkeit noch nicht ausreichend entwickelt ist.<br />

Es ist ausdrücklich als Orientierung und nicht als notwendiges Kompetenzprofil zu Beginn der<br />

ersten Klasse zu verstehen.<br />

Die bislang häufig geübte Praxis, dass Kinder vom Schulbesuch zurückgestellt werden, weil ihnen<br />

noch nicht die Schulfähigkeit bescheinigt werden kann, wird vermieden. Denn eine solche Zurückstellung<br />

vom Schulbesuch bedeutet immer auch eine Ausgrenzung. Erfahrungen in anderen<br />

Ländern haben gezeigt, dass die zeitgleiche Einschulung aller Kinder eines Jahrgangs wesentlich<br />

effektiver ist als eine Zurückstellung und getrennte Förderung im Schulkindergarten. Viele Formen<br />

des differenzierten Unterrichts ermöglichen es, alle Kinder in ihren Begabungen individuell zu fördern.<br />

Eine Anleitung zur Einschulungsuntersuchung der kommenden Erstklässler aus der Praxis der<br />

Stadt Lüdenscheid ist beispielhaft im Materialteil Nr. 1f zu finden.<br />

14 http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Schulformen/<strong>Grundschule</strong>/Schuleingangsphase/Vor_<br />

der_Schule/index.html#A_1<br />

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2. Organisatorische<br />

Rahmenbedingungen


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

______________________________________________________________________<br />

2.1 Bildung von Verbünden<br />

Bei der Bildung von Verbünden auf kommunaler Ebene sollten sämtliche in der Kommune ansässigen<br />

<strong>Kita</strong>s einem Grundschul-Partner zugewiesen werden.<br />

Die kommunalen Vertreter (z.B. Jugendamt / Schulverwaltung) sollten in Absprache mit den<br />

betreffenden Institutionen einen entsprechenden Vorschlag für die Verbünde ausarbeiten.<br />

Die hierbei anzuwendenden Kriterien könnten sein:<br />

a) Trägeridentität<br />

b) räumliche Nähe / Stadtteile<br />

c) bereits bestehende Partnerschaften zwischen <strong>Kita</strong>s und <strong>Grundschule</strong>n<br />

2.2 Förderschulen, heilpädagogische Kindergärten<br />

Die örtlich zuständigen Förderschulen sowie heilpädagogische Kindergärten sind in die <strong>Kooperation</strong>sbündnisse<br />

stetig einzubinden. Dies sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erfolgen und<br />

schließt die Notwendigkeit gegenseitiger Besuche mit ein.<br />

Im Teil 3 der Handreichung wird beispielhaft aufgeführt, welche Möglichkeiten hierzu bestehen.<br />

2.3 Feste Ansprechpartner<br />

Eine dauerhafte und verlässliche <strong>Kooperation</strong> zwischen zwei Institutionen ist nur möglich, wenn<br />

sie personenunabhängig ausgerichtet ist. Neben der Festlegung gemeinsamer Standards ist es<br />

daher unverzichtbar, die <strong>Kooperation</strong> mit entsprechenden Ansprechpartnern und Verantwortlichen<br />

auf beiden Seiten schriftlich zu fixieren.<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

______________________________________________________________________<br />

2.4 <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />

Die Stadt/Gemeinde ist bei der Initiierung einer kommunalen <strong>Kooperation</strong>svereinbarung federführend.<br />

Die im Rahmen des <strong>Regionale</strong>n <strong>Bildungsnetzwerke</strong>s entstandene Muster-<br />

<strong>Kooperation</strong>svereinbarung ( siehe Materialteil Nr. 2a) kann hierbei als Grundlage herangezogen<br />

und, wenn nötig, individuell angepasst werden.<br />

Eine gemeinsame Veranstaltung mit allen Institutionen und Trägern zur Unterzeichnung der <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />

sollte vom jeweiligen Bürgermeister begleitet werden.<br />

Es wird empfohlen, sich vorab auch die entsprechende Unterstützung der kommunalen politischen<br />

Gremien (Schul- bzw. Jugendhilfeausschuss) für eine kommunale <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />

zu sichern. Ein entsprechendes Vorgehen der Stadt Hemer ist im Materialteil Nr. 2c ersichtlich.<br />

Das <strong>Regionale</strong> Bildungsbüro steht den Kommunen bei der Initiierung der Vereinbarungen auf Anfrage<br />

unterstützend zur Seite.<br />

Die <strong>Kooperation</strong>svereinbarung ist kontinuierlich fortzuschreiben. Hierbei können im Konsens beschlossene<br />

Modifizierungen und Ergänzungen entsprechend umgesetzt werden. Dies gilt besonders<br />

für die Erweiterung der <strong>Kooperation</strong>sbündnisse, etwa mit der örtlichen VHS, weiteren Institutionen<br />

der Familienbildung o.ä., wobei jeweils die Ziele, Verfahren und Bereiche der Zusammenarbeit<br />

festgeschrieben werden sollten.<br />

Beispielhafte Erweiterungen sind hierzu im Materialteil Nr. 2e und 2f aufgeführt.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit ist eine Evaluation zur Überprüfung der Qualität der <strong>Kooperation</strong><br />

notwendig.<br />

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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

______________________________________________________________________<br />

2.5 <strong>Kooperation</strong>skalender<br />

Jedes Bündnis sollte einen gemeinsamen <strong>Kooperation</strong>skalender führen, in dem die relevanten<br />

<strong>Kooperation</strong>stermine aufgeführt sind.<br />

Das Grundgerüst für diesen <strong>Kooperation</strong>skalender bilden die Termine, die ggfs. für alle Institutionen<br />

innerhalb einer Kommune gleich sind (wie z.B. der Infoabend für die Eltern der 4-Jährigen).<br />

Diese Termine könnten bereits auf der kommunalen Bildungskonferenz im Vorfeld des jeweiligen<br />

Kindergarten- bzw. Schuljahres mit allen Beteiligten und Verantwortlichen gemeinsam abgestimmt<br />

werden.<br />

Im Anschluss vervollständigen die Institutionen mit ihren individuellen <strong>Kooperation</strong>spartnern ihren<br />

„eigenen“ Kalender mit weiteren Terminen.<br />

Der Kalender sollte bei beiden Partnern (<strong>Grundschule</strong> und <strong>Kita</strong>) vor Ort und für alle ersichtlich<br />

angebracht werden.<br />

<strong>Kooperation</strong>skalender-Entwürfe sind im Materialteil Nr. 2g und 2h zu finden.<br />

2.6 Kommunaler Hauptkoordinator<br />

Eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen <strong>Kita</strong>s und <strong>Grundschule</strong>n auf kommunaler<br />

Ebene setzt einen Verantwortlichen voraus, der das neu gebildete kommunale Netzwerk aufrecht<br />

erhält.<br />

Diese Person sollte<br />

a) als neutraler Koordinator von allen Institutionen allgemein akzeptiert werden<br />

b) möglichst mit dem Thema Übergang Elementar-Primarbereich vertraut sein<br />

c) die einzelnen <strong>Kooperation</strong>sbündnisse nach eigenem Ermessen und zeitlicher Kapazität<br />

unterstützen.<br />

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Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

______________________________________________________________________<br />

Unabhängig von den eigenen Ressourcen hat diese Person jedoch zumindest zwei Pflichtaufgaben<br />

wahrzunehmen:<br />

a) die jährliche Einberufung und Organisation der kommunalen Bildungskonferenz<br />

b) die Teilnahme am Austausch aller kommunalen Koordinatoren auf Kreisebene<br />

Die Kommune sollte entsprechend der obigen Anforderungen einen kommunalen Ansprechpartner<br />

benennen.<br />

Eine Auflistung der aktuellen kommunalen Hauptkoordinatoren befindet sich im Materialteil<br />

Nr. 2k.<br />

2.7 Kommunale Bildungskonferenz<br />

Organisation/ Leitung<br />

Die kommunale Bildungskonferenz findet mindestens einmal pro Jahr statt. Sie wird vom kommunalen<br />

Hauptkoordinatoren organisiert bzw. einberufen. Geleitet wird die Konferenz nach interner<br />

Absprache vom Bürgermeister bzw. Fachdezernenten oder dem Hauptkoordinator.<br />

Teilnehmer<br />

An der Bildungskonferenz nehmen grundsätzlich alle <strong>Kita</strong>s und <strong>Grundschule</strong>n teil. Ebenso sollten<br />

das örtliche Jugendamt und die Schulverwaltung vertreten sein.<br />

Wünschenswert wäre es, die örtlich zuständigen Förderschulen und heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen<br />

ebenfalls einzuladen.<br />

Die Bildungskonferenz bietet ferner die Gelegenheit, Elternvertreter als Bildungspartner im Prozess<br />

einzubinden, indem sie als dauerhafte Konferenzteilnehmer vorgesehen werden. Ggfs. kann<br />

dies zum Anlass genommen werden, innerhalb der Kommune feste Organisationsstrukturen wie<br />

z.B. einen Stadtelternrat zu schaffen.<br />

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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

______________________________________________________________________<br />

Es wird empfohlen, daneben noch folgende Institutionen in der Bildungskonferenz als ständiges<br />

Mitglied zu berücksichtigen:<br />

a) die übrigen <strong>Kita</strong>-Träger<br />

b) die Träger des Offenen Ganztags<br />

c) Gesundheitsamt<br />

d) Kulturamt (Bücherei, Musikschule, Museen, Kunstschulen)<br />

e) Familienbildungsstätte<br />

f) örtliche Volkshochschule<br />

g) Sportvereine<br />

h) Integrationsrat<br />

i) Vertreter der Lokalpolitik<br />

Die genaue Zusammensetzung der Bildungskonferenz sowie der Status der einzelnen Mitglieder<br />

(dauerhafte Teilnahme, anlassbezogene Einladung) legen die Konferenzteilnehmer im Konsens<br />

fest.<br />

Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass die Erfolgsaussichten für einen gelingenden Übergang<br />

zwischen der Elementar- und Primarstufe umso größer sind, je umfassender und vielschichtiger<br />

eine Bildungskonferenz und somit auch das kommunale Netzwerk angelegt sind.<br />

Inhalt<br />

Die Erstellung der jeweiligen Tagesordnung obliegt dem Konferenzleiter bzw. dem kommunalen<br />

Hauptkoordinatoren in vorheriger Absprache mit den Institutionen.<br />

Grundsätzlich sollte jedoch in jeder Bildungskonferenz die Zusammenarbeit in den Bündnissen<br />

reflektiert, ein inhaltlicher Austausch betrieben und der <strong>Kooperation</strong>skalender für das nachfolgende<br />

Schul- bzw. Kindergartenjahr abgestimmt werden.<br />

Empfehlenswert ist auch die Ermittlung eines gemeinsamen Fortbildungsbedarfs.<br />

Ein Evaluationsbogen ist als Muster im Materialteil Nr. 2l aufgeführt.<br />

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Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

______________________________________________________________________<br />

2.8 Verbindliche Netzwerkstrukturen im Kinderschutz (gesetzliche Regelungen)<br />

Der Gesetzgeber hat mit dem Bundeskinderschutzgesetz 1 seit dem 01. Januar 2012 festgelegt,<br />

dass auf kommunaler Ebene entsprechende Netzwerkstrukturen geschaffen werden ( Auszüge<br />

aus dieser neuen gesetzlichen Regelung siehe Materialteil Nr. 2m).<br />

Ferner wird auf die Ausführungen der „<strong>Kooperation</strong> zwischen den Schulen und Jugendämtern<br />

zum Wohl der Kinder und Jugendlichen im Märkischen Kreis“ verwiesen, die 2012 im Rahmen<br />

des <strong>Regionale</strong>n <strong>Bildungsnetzwerke</strong>s entwickelt wurde ( siehe Materialteil Nr. 2n).<br />

1 Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (Bundeskinderschutzgesetz –<br />

BKiSchG v. 22.12.2011)<br />

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3. Inhaltliche Umsetzung


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

3.1 Gemeinsame Sitzung von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />

Um ein besseres Verständnis, ein Gegenübertreten auf Augenhöhe zu erreichen, ist es wichtig,<br />

dass sich Erzieher/innen und Lehrer/innen regelmäßig treffen.<br />

In der Regel nimmt am Erstgespräch lediglich die Leitungsebene der beiden Institutionen teil.<br />

Inhaltlich sollten zunächst die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte und Vorstellungen einander<br />

näher gebracht werden:<br />

⇒ Was kann jeder leisten?<br />

⇒ Was ist machbar?<br />

⇒ Was ist erstrebenswert?<br />

Grundvoraussetzung für eine inhaltliche Annäherung ist jedoch ein von gegenseitiger Wertschätzung<br />

und Akzeptanz geprägter Umgang miteinander. Auf dieser Basis ist es dann möglich,<br />

gemeinsame Ziele für die <strong>Kooperation</strong> zu vereinbaren.<br />

Regelmäßige Gespräche geben den <strong>Kooperation</strong>spartnern die Gelegenheit zu einem gleichen<br />

Informationsstand. Missverständnisse können damit vermieden bzw. ausgeräumt werden.<br />

Es wird daher empfohlen, die Sitzungen mindestens vierteljährlich abzuhalten.<br />

Gemeinsame Sitzungen sollten Maßnahmen festlegen, die der individuellen Förderung der<br />

Kinder dienen. Vor diesem Hintergrund sind folgende zwei Themen als Schwerpunkte gemeinsamer<br />

Sitzungen anzusehen:<br />

a) Kenntnis über das Sprachförderungs-Konzept des jeweils anderen <strong>Kooperation</strong>spartners<br />

und Erarbeitung einer gemeinsam abgestimmten Sprachförderung<br />

b) Konzept von und Umgang mit Bildungsdokumentationen<br />

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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Beide Aspekte sind notwendig für eine kontinuierliche und individuell angemessene Förderung<br />

und erfordern intensive vorherige Absprachen.<br />

Weitere mögliche Themen für gemeinsame Sitzungen sind:<br />

a) Gemeinsame Fortbildungen (Was ist erwünscht? Was ist sinnvoll?)<br />

b) Elternarbeit (Was können wir vom anderen positiv übernehmen?)<br />

3.2 Besuch der <strong>Kita</strong>-Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />

Der erste Schulbesuch der Vorschulkinder sollte früh an den Anfang des letzten Kindergartenjahres<br />

terminiert werden, da sich sowohl in Kindertageseinrichtungen als auch in der<br />

<strong>Grundschule</strong> die Termine gegen Ende des Jahres verdichten.<br />

Es ist darauf zu achten, dass der Besuch der Schule keine Besichtigungstour, sondern vielmehr<br />

ein Erlebnis für die Vorschulkinder darstellt.<br />

Angemessene Aktivitäten wie Spiele, Lieder oder Sport sollten im Mittelpunkt stehen, wie<br />

z.B. eine Turnstunde in der Turnhalle, die eine Lehrkraft der <strong>Grundschule</strong> erteilt und an der<br />

der/die Erzieher/-in teilnimmt oder dass Schulkinder den Kindergartenkindern vorlesen.<br />

Zur Abrundung dieses Besuches könnte zum Abschluss ein Schulfrühstück stattfinden, das<br />

jedes Kind mitgebracht hat und in einem Klassenzimmer eingenommen wird.<br />

Weitere Schulbesuche in unterschiedlichen Lerngruppen, wie z.B. im Musikunterricht, wären<br />

empfehlenswert, ebenso ein Schnuppertag, an dem in kleinen Gruppen die angehenden<br />

Schüler an den Unterrichtsstunden einer 1. Klasse teilnehmen und so den Ablauf eines<br />

Schulvormittags kennen lernen.<br />

Auch das Spielen altersgerechter Lernspiele der <strong>Grundschule</strong> wie Musterlegespiele, Spiele<br />

zu Mengen und Längen, Lernspiele zu verschiedensten Wahrnehmungsübungen, zur Lauter-<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

kennung und Leselernspiele in einem Klassenraum, begleitet von einer Lehrkraft und eventuell<br />

von Grundschulkindern und einer beobachtenden Erzieherin, ist sinnvoll.<br />

Besonders positiv wäre ein kleines gemeinsames Projekt von Kindergartenkindern und<br />

Schulkindern. Denn so lernen sich die Kinder untereinander intensiver kennen.<br />

Ein solches Projekt vermittelt außerdem einen realistischen Eindruck vom Schulleben, wenn<br />

nicht nur ausgemalt, ausgeschnitten und aufgeklebt, sondern ernsthaft „gearbeitet“ wird.<br />

Gemeinsame Projekte machen außerdem vertraut mit Räumen, Personen, Riten. Sie nehmen<br />

Unsicherheit und wecken Vorfreude. Kinder wollen wissen, was in der Pause geschieht,<br />

wer ihnen hilft, wenn sie traurig sind, wann und wo man essen darf. Und schließlich wollen<br />

Kinder wissen, wie und was gelernt wird.<br />

Erste Schreibversuche interessieren sie ebenso wie der Umgang mit Mathematik. Eindrucksvoll<br />

sind für sie kleine Experimente oder ein gemeinsames Theaterspiel mit Schulkindern.<br />

Patenschaften von Grundschülern und zukünftigen Erstklässlern wirken sich sehr positiv<br />

aus und helfen beiden Seiten: Der Grundschüler lernt Verantwortung zu übernehmen, der<br />

Erstklässler hat einen Ansprechpartner, der Hilfestellung anbietet. Es entstehen erste<br />

Freundschaften, die Kindergartenkinder haben schon Ansprechpartner in der Schule<br />

und die Schulkinder fühlen sich für ihr Patenkind verantwortlich.<br />

Verschiedene Veranstaltungen sollten diese Patenschaften vertiefen und den Kindergartenkindern<br />

die Schule nahe bringen. So könnten gegenseitige Besuche stattfinden,<br />

gemeinsame Projekte durchgeführt und gemeinsame Feste gefeiert werden.<br />

Kommt das Kindergartenkind dann in die Schule, ist diese längst kein unbekannter<br />

Ort mehr.<br />

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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Zur Anbahnung solcher Patenschaften können die Kindergartenkinder gemeinsam mit den<br />

Erzieherinnen einen Brief mit der Bitte um Paten an die jetzigen Erstklässler verfassen, auf<br />

den die Erstklässler dann antworten.<br />

Vielfältige Planungshilfen und Projekte zum Themenbereich „<strong>Kita</strong> – Kinder besuchen die<br />

<strong>Grundschule</strong>“ gewährt das „Amberger Modell – ein <strong>Kooperation</strong>sprojekt für Kindertagesstätten<br />

und <strong>Grundschule</strong>n“ 1 .<br />

Es bietet aus der Praxis entstandene Anregungen und Hilfen zur Übergangsgestaltung von<br />

der Kindertagesstätte zur <strong>Grundschule</strong> - mit dem Ziel, die künftigen Schulanfänger in dieser<br />

sensiblen Phase zu begleiten, ihre Neugier und Freude zu wecken und ihre Angst vor dem<br />

Neuen abzubauen.<br />

Im Materialteil Nr. 3a finden Sie hierzu exemplarisch den Baustein „Schulhausrallye -<br />

Auf Spurensuche durch das Schulhaus“ 2 , der als Zielsetzung ein selbstständiges, aktives<br />

Erkunden der neuen Lernumgebung und das Kennenlernen der zukünftigen Bezugspersonen<br />

hat.<br />

3.3 Gemeinsamer Elternabend<br />

Für das Gelingen des Übergangs ist entscheidend, dass die Beziehung zwischen <strong>Grundschule</strong><br />

und Eltern bereits vor der Einschulung angebahnt wird. Regelmäßige Themenabende,<br />

gemeinsam von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> gestaltet, können dazu dienen,<br />

die Fragen der Eltern aufzugreifen und sie als Partner zu gewinnen.<br />

So könnte am Anfang des letzten Kindergartenjahres den Eltern der <strong>Kooperation</strong>skalender<br />

vorgestellt und auf geplante gemeinsame Aktivitäten hingewiesen werden.<br />

1 Brigitte Netta, Marion Weigel: Hand in Hand. Amberger Modell – ein <strong>Kooperation</strong>sprojekt für Kindertagesstätten<br />

und <strong>Grundschule</strong>n. Planungshilfen – <strong>Kooperation</strong>skalender – Projekte – Kopiervorlagen,<br />

Finken–Verlag: Oberursel, 2006<br />

2 aus: http://www.finken.de/media/musterseiten/1066.pdf<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

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Auch kann an gemeinsam gestalteten Abenden verdeutlicht werden, wie Kinder in Kindertageseinrichtung<br />

und <strong>Grundschule</strong> lernen und wie Förderung für jedes Kind konkret aussehen<br />

kann.<br />

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen festgelegten Basiskompetenzen als übergreifende Entwicklungsziele<br />

gelegt werden.<br />

Im Konkreten wird darunter die Entwicklung der Selbst-, Sozial- und Sach-<br />

/Methodenkompetenz verstanden. Grundidee der drei Dimensionen der Basiskompetenzen<br />

ist, dass das Kind mit sich selbst, mit Anderen und mit den Dingen und Phänomenen der<br />

Welt zurechtkommt und dabei Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickelt.<br />

„Kinder sind mit entsprechender Unterstützung vom ersten Tag ihres Lebens an in der Lage,<br />

sich Basiskompetenzen anzueignen. Basiskompetenzen beschreiben Fähigkeiten, die dem<br />

Kind ermöglichen, seinen Alltag zu bewältigen, sich die Welt anzueignen und stellen die Basis<br />

für weitere Bildungsprozesse und den Erwerb von Kompetenzen dar. Sie sind somit<br />

Selbstzweck, Mittel zum Zweck, Ziel und Instrument zugleich.“ 3<br />

Die komplette Broschüre „Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an – Grundsätze zur<br />

Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen<br />

im Primarbereich“ mit allen Basiskompetenzen finden Sie im Materialteil Nr. 3b.<br />

Die Bedeutung von Sprache und Lesen sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Ziel muss es<br />

sein, den Eltern die nötigen Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Leselernprozess<br />

bewusst zu machen und auch die besondere Rolle des Elternhauses, z.B. bei der Entwicklung<br />

einer kindlichen Lesemotivation, zu thematisieren.<br />

3 Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an – Entwurf – Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder<br />

von 0 bis 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich, Ministerium für<br />

Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,<br />

Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.), © 2011/MFKJKS 2021, S. 40<br />

aus: https://broschueren.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/mfkjks<br />

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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Die Eltern erhalten dazu von der Schule Tipps zum Umgang mit Bilder- und Kinderbüchern,<br />

Hilfen zur Entwicklung einer häuslichen Lesekultur und möglicherweise eine Liste empfohlener<br />

altersgerechter Bücher, die in Zusammenarbeit mit der Bibliothek vor Ort oder auch einer<br />

Buchhandlung erstellt werden.<br />

Der Spracherwerbsprozess ist kein isolierter Vorgang, sondern muss als Teil der Gesamtentwicklung<br />

des Kindes verstanden werden. Dabei beeinflussen sich sensorische, motorische,<br />

kognitive, emotionale und soziale Entwicklungsprozesse gegenseitig. Aufgrund der<br />

Überschneidungsgebiete und der resultierenden gegenseitigen Beeinflussungen ziehen Störungen<br />

in einem Entwicklungsbereich meist Störungen oder Auffälligkeiten in anderen Entwicklungsbereichen<br />

nach sich.<br />

Dass Bewegung die körperliche, aber auch die kognitive Entwicklung fördert und ein enger<br />

Zusammenhang zwischen Motorik und Sprache liegt, sollte den Eltern auch vermittelt werden.<br />

Bewegungsgelegenheiten sind meist auch Sprachanlässe, so dass über und mit Bewegung<br />

und Rhythmik der Spracherwerb angeregt werden kann.<br />

Daneben bieten sich weitere, vielfältige Themen an, einen gemeinsamen Elternabend auszurichten:<br />

a) Medienkompetenz<br />

b) Gesunde Ernährung/Sport<br />

c) Umweltbewusstsein<br />

d) Selbstbehauptung<br />

e) Inklusion<br />

f) Geschlechteridentität<br />

g) Bedeutung der kindlichen Aggression<br />

Zu Themenfeldern wie Inklusion oder Sprachförderung sollten die zuständigen Förderschulen<br />

einbezogen werden, um ihr Förderangebot präsentieren zu können.<br />

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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

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Ebenso könnten beim Thema „Gesunde Ernährung/Sport“, lokale Turn- bzw. Sportvereine<br />

für entsprechende Angebote gewonnen werden, die sich sowohl an die Schul- als auch <strong>Kita</strong>-<br />

Kinder richten.<br />

Eltern informieren sich über die zukünftige Schule für ihr Kind besonders bei anderen Eltern.<br />

Deshalb ist es gerade von Seiten der Schule lohnenswert, Elternsprecher/innen der Schule<br />

oder einfach interessierte Eltern von Schulkindern als Informationsgeber während eines Elternabends<br />

zu beteiligen, um einen vertraulichen Austausch der Eltern von Schulkindern und<br />

Eltern im Kindergarten zu schaffen.<br />

Zur Erhöhung des Zuspruchs bei Eltern mit Migrationshintergrund sollte bei der Vorbereitung<br />

und Durchführung des Elternabends die Einbindung von Integrationskräften / Integrationslotsen<br />

oder Mitarbeiter der Flüchtlingsberatungsstelle in Betracht gezogen werden.<br />

Gemeinsame Elternabende sollten bedarfsgerecht geplant werden.<br />

3.4 Gemeinsame Info-Veranstaltung für die Eltern der Vierjährigen<br />

Die Erziehungsberechtigen der Vierjährigen werden von der Kommune zu einer gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Informationsveranstaltung eingeladen, bei der die Leiterinnen und Leiter<br />

der Tageseinrichtungen für Kinder, der Grund- und Förderschulen gemeinsam über Fördermöglichkeiten<br />

vor Ort informieren.<br />

Der Schulträger lädt alle Erziehungsberechtigten, deren Kinder das 4. Lebensjahr vollendet<br />

haben, schriftlich zu der Informationsveranstaltung ein. Die Einladung erfolgt zusätzlich z.B.<br />

über eine Zeitungsinformation, einen Aushang in allen Kindertageseinrichtungen und eventuell<br />

über eine kurze schriftliche, mehrsprachige Information, die den Kindern der Tageseinrichtung<br />

mit nach Hause gegeben wird.<br />

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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Diese Veranstaltung sollte rechtzeitig im Vorfeld des Delfin 4 – Tests stattfinden. Ob die Veranstaltung<br />

in Räumen der Kindertageseinrichtung, der Schule oder anderen öffentlichen Gebäuden<br />

durchgeführt wird, ist nach Eignung zu entscheiden. Abhängig von der Größe des<br />

Teilnehmerkreises sind eventuell mehrere Informationsveranstaltungen notwendig.<br />

Nach einer Begrüßung im Plenum, die gemeinsam von der Tageseinrichtung und der <strong>Grundschule</strong><br />

erfolgt, um auch die <strong>Kooperation</strong> der Veranstalter zu verdeutlichen, werden speziell<br />

vorbereitete Themen intensiv erörtert.<br />

Die „Arbeitshilfe Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong>n“ der Bezirksregierungen<br />

Arnsberg, Detmold und Münster 4 empfiehlt folgende mögliche Schwerpunktthemen<br />

für diese Veranstaltung:<br />

• die Bildungsvereinbarung NRW als Chance für alle Kinder (Eltern, deren Kinder nicht<br />

in einer Tageseinrichtung angemeldet sind, sollen die Vorzüge der elementaren Bildungseinrichtungen<br />

kennen lernen.)<br />

• wie Kinder lernen, wie Bildung in Kindertageseinrichtungen geschieht<br />

• die Aufgabe der Bildungsdokumentation<br />

• die Bedeutung der Sprache für einen gelingenden Schulbesuch<br />

• Informationen über Delfin 4 und Sprachfördermaßnahmen (Kinder haben ein Recht<br />

auf eine bestmögliche Förderung.)<br />

• Chancen für eine gute Zusammenarbeit zwischen Tageseinrichtung und Eltern im<br />

Sinne einer positiven Entwicklung der Kinder<br />

• Stellenwert der Sprachförderung in der Tageseinrichtung<br />

• interkulturelle Erziehung einschließlich der Sprachförderung der Kinder aus Familien<br />

mit Migrationshintergrund unter Einbeziehung des Sprachentwicklungsbogens SIS-<br />

MIK (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Kindern mit Migrationshintergrund<br />

in Kindertageseinrichtungen)<br />

4 Arbeitshilfe Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong>n, herausgegeben vom<br />

Landschaftsverband Westfalen – Lippe – Landesjugendamt und westfälische Schulen, August 2004<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

• Zusammenhang von Bewegungskoordination und Spracherwerb und Lese-/ Rechtschreibkompetenz<br />

Die Veranstaltung sollte konkret und ausschließlich auf die Belange der Vierjährigen ausgerichtet<br />

sein.<br />

3.5 Sprachstandsfeststellung<br />

Da für den Spracherwerb und die Entwicklung von Sprachkompetenzen insbesondere die<br />

ersten Lebensjahre von zentraler Bedeutung sind und bei Sprachentwicklungsverzögerungen<br />

frühe präventive Maßnahmen zentral sind, nimmt die Sprachförderung in<br />

Kindertageseinrichtungen einen zentralen Stellenwert ein.<br />

In Nordrhein-Westfalen wird gemäß § 36 Abs. 2 Schulgesetz NRW (SchulG) 5 seit dem Jahr<br />

2007 der Sprachstand aller Kinder zwei Jahre vor der Einschulung festgestellt.<br />

Für die Sprachstandsfeststellung (angewandtes Verfahren: Delfin 4) sind jeder <strong>Grundschule</strong><br />

in der Nähe gelegene Kindertageseinrichtungen zugeordnet worden.<br />

An der 1. Stufe des Verfahrens zur Sprachstandsfeststellung nehmen Kinder aus Kindertageseinrichtungen<br />

teil, die zwei Jahre später schulpflichtig werden. Die entsprechenden Namen<br />

der Kinder werden von der Kommune ermittelt.<br />

Zur Durchführung der Sprachstandsfeststellung teilen die Träger der Kindertageseinrichtungen<br />

gemäß § 14 Abs. 3 Kinderbildungsgesetz (KiBiz) 6 der zuständigen Schulaufsicht folgende<br />

Daten der Kinder aus der jeweiligen Einrichtung, die zur Teilnahme verpflichtet sind, mit:<br />

5 Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.): Schulgesetz NRW – SchulG) vom 15. Februar<br />

2005, zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2011, Ritterbach Verlag: Frechen, S. 8<br />

6<br />

Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) -<br />

Viertes Gesetz zur Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes - SGB VIII - vom 30. Oktober<br />

2007<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

• Name und Vorname des Kindes,<br />

• Geburtsdatum,<br />

• Geschlecht,<br />

• Familiensprache,<br />

• Aufnahmedatum in der Kindertageseinrichtung,<br />

• Namen, Vornamen und Anschriften der Eltern.<br />

Soweit Kinder im Rahmen der Pflichten nach § 36 Abs. 2 Schulgesetz in einer Kindertageseinrichtung<br />

zusätzlich sprachlich gefördert werden, ist der Träger der Einrichtung verpflichtet,<br />

Angaben über die Teilnahme der Kinder an dieser zusätzlichen Sprachförderung<br />

der zuständigen Schulaufsicht mitzuteilen.<br />

Es ist enorm wichtig, dass die Angebote der sprachlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen<br />

und <strong>Grundschule</strong>n aneinander anknüpfen, damit auf den Lernerfolgen aus dem Elementarbereich<br />

aufgebaut werden kann. Um dies zu gewährleisten, ist eine enge <strong>Kooperation</strong><br />

zwischen <strong>Grundschule</strong> und Kindertageseinrichtungen Voraussetzung.<br />

3.6 Gegenseitige Hospitation von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />

Die Fachkräfte der Kindertagesstätten empfinden es als hohe Wertschätzung ihrer Arbeit,<br />

wenn Lehrkräfte der aufnehmenden Schulen ihre Einrichtung besuchen. Daraus entwickeln<br />

sich gute Gespräche, ein intensiver Austausch über die jeweilige Art der Förderung und nicht<br />

zuletzt gegenseitige Hospitationen und Fortbildungen. Die Lehrkräfte gewinnen dadurch einen<br />

viel besseren Einblick in die Arbeit, die seit dem Eintritt der Kinder in die Kindertageseinrichtung<br />

geleistet wird.<br />

Da die Qualität von Bildungsprozessen im Elementar- und Primarbereich maßgeblich von<br />

der Beziehung zwischen Kind und Fachkraft oder Lehrkraft abhängig ist und Kinder sich bes-<br />

aus:https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_detail_text?anw_nr=6&vd_id=10502&ver=8&val=10502&sg=0<br />

&menu=1&vd_back=N<br />

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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

ser in einem Umfeld entwickeln können, dort lernen und sich bilden, in dem sie sich sicher<br />

und geborgen fühlen, wäre es wünschenswert, wenn<br />

a) Lehrer/-innen am Tagesablauf zukünftiger Erstklässler beobachtend teilnehmen, um<br />

anschließend gemeinsam mit den Erzieher/innen die Stärken und Begabungen der<br />

Kinder zu reflektieren,<br />

b) die Grundschullehrkraft gemeinsam mit dem <strong>Kita</strong>-Kind das Portfolio des Kindes anschaut,<br />

c) ein regelmäßiger Austausch über Lernformen und Erziehungsstile erfolgt.<br />

Um Kindern Ängste zu nehmen bzw. sie spielerisch auf die Schule vorzubereiten, kann frühzeitig<br />

in der <strong>Kita</strong> Schule „gespielt“ werden.<br />

Dazu würde ein Vormittag ähnlich einem Schultag strukturiert. In festgelegten Unterrichtsstunden<br />

könnte gebastelt, gesungen und geturnt werden. Ebenso könnten kleine naturwissenschaftliche<br />

Experimente durchgeführt werden. Entsprechende Pausen, in denen dann<br />

auch „Schulbrote“ gegessen und Kakao oder Tee getrunken wird, unterbrechen diese „Unterrichtsstunden“.<br />

Dieser Vormittag sollte vor allem Freude auf die Schule wecken.<br />

Im Materialteil Nr. 3c finden Sie dazu die Beschreibung eines Projekttages „Ein echter<br />

Schultag im Kindergarten“ 7 mit Tipps und Hinweisen.<br />

Ein Erkundungsnachmittag mit den Vorschulkindern in der leeren <strong>Grundschule</strong> dient ebenso<br />

dazu. Der organisatorische Aufwand ist dabei relativ gering und die Kinder könnten dort mit<br />

Fotoapparat, Papier und Stiften die Schule erkunden und ihre ersten Eindrücke beispielsweise<br />

als Wandbild dokumentieren und Erzieherinnen und Lehrern vorstellen.<br />

Der Besuch der Erzieherinnen ihrer ehemaligen Kinder im Anfangsunterricht ist ebenso wünschenswert,<br />

um auch die geleistete pädagogische Arbeit zu reflektieren.<br />

7 aus: http://www.kitakram.de/Vorbereitung-der-Vorschulkinder-auf-die-<strong>Grundschule</strong><br />

- 28 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

3.7 Gemeinsame Projekte/Feste<br />

Praxisprojekte fördern den Auf- und Ausbau des <strong>Kooperation</strong>sprozesses. Die gemeinsame<br />

Konzipierung von Bildungsinhalten trägt auch dazu bei, sich für eine Gegenüberstellung des<br />

Bildungsverständnisses im Elementar- und Primarbereich zu sensibilisieren und einen gemeinsamen<br />

Blick für das Kind zu entwickeln.<br />

Dazu ein Projektbeispiel:<br />

Erzieherinnen und Grundschullehrer/-innen lassen sich zusammen auf einen Arbeitsprozess<br />

ein, der in einem ersten Schritt darin besteht, sich auf ein Thema zu verständigen. Dies kann<br />

beispielsweise die Förderung der phonologischen Bewusstheit als eine Voraussetzung des<br />

Schriftspracherwerbs sein. Im Bildungsbereich Mathematik könnte es sich um Bildungsangebote<br />

handeln, die sich mit dem numerischen Denken oder der Geometrie befassen, um<br />

das mathematische Grundverständnis der Kinder zu fördern. Denkbar wäre aber auch ein<br />

gemeinsames Theater- oder Werteprojekt zum Thema „Gerechtigkeit“ oder „Gewalt“.<br />

Im zweiten Schritt ist gemeinsam zu überlegen, wie das Thema für die Kinder altersgerecht<br />

aufbereitet werden kann, so dass sie einen Zugang dazu finden und vor allem auch Spaß<br />

daran haben, sich damit zu beschäftigen. Nachdem die Fragen geklärt wurden, wie das Projekt<br />

in der <strong>Kita</strong> umgesetzt und die <strong>Grundschule</strong> die inhaltliche Anschlussfähigkeit erreichen<br />

kann, führt die <strong>Kita</strong> ihren Teil des Projektes durch.<br />

Im nächsten Schritt organisieren die Erzieher/innen und Lehrer/innen einen Projekttag möglichst<br />

in der Schule, an dem die Kinder ihr bis dahin in der <strong>Kita</strong> erworbenes Wissen beispielsweise<br />

in Form eines Stationenlaufs zur Anwendung bringen. Daran können die Lehrer/innen<br />

zum Schulbeginn anknüpfen.<br />

Wichtig ist eine schriftliche Fixierung des gemeinsamen Arbeitsprozesses. Eine solche Dokumentation<br />

erleichtert es, den aktuellen Stand der Planungen zu sichern, andere Kolleg/innen<br />

in Kenntnis zu setzen, die gemeinsamen Aktivitäten auszuwerten und schließlich<br />

zu reflektieren.<br />

- 29 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Vielfältige Ideen zum Projektthema „Lesen und Schreiben“ bietet das Handbuch „Schritt für<br />

Schritt gemeinsam - <strong>Kooperation</strong>sprojekte für Kindertagesstätten und <strong>Grundschule</strong>n zur<br />

Buch-, Erzähl- und Schriftkultur“ 8 , das neben Planungshilfen Projektvorschläge und Kopiervorlagen<br />

bereitstellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung der Buch-, Erzähl- und<br />

Schriftkultur („Literacy"). Vorschulkinder erleben die Kulturtechniken des Lesens und Schreibens<br />

als etwas, das Freude macht und das sie unbedingt lernen möchten. Die Schulkinder<br />

verbessern ihre Ausdrucksfähigkeit und steigern ihre sprachlichen Fähigkeiten. Im sozialen<br />

Bereich lernen sie, Verantwortung für jüngere Kinder zu übernehmen. Die Zusammenarbeit<br />

in altersheterogenen Gruppen wird angebahnt und gefördert. Die Publikation bietet in sich<br />

abgeschlossene Projekte und kleinere Einheiten, die gemeinsam von der Kindertagesstätte<br />

und der <strong>Grundschule</strong> durchgeführt werden können und die die <strong>Kooperation</strong> unterstützen.<br />

Das Inhaltsverzeichnis dieses Handbuches sowie eine exemplarische kleine Projekteinheit<br />

zum Thema „Phonologische Bewusstheit“ finden Sie im Materialteil Nr. 3d.<br />

Weitere umfangreiche Praxisbeispiele zur frühen Förderung des Schriftspracherwerbs<br />

und des mathematischen Denkens („Zahlenjagd“, „Geometrische Körper“ usw.) liefert das<br />

Handbuch „TransKiGs 9 - Gestaltung des Übergangs von der <strong>Kita</strong> in die Schule“ (S. 44 – 70)<br />

im Materialteil Nr. 3e.<br />

Die Praxisbroschüre „EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen“ - der Stiftung<br />

Lesen und Zuhören, zu finden im Materialteil Nr. 3f und 3g, bietet ebenso vielfältige Ideen<br />

für gemeinsame Aktivitäten. 10<br />

8 Petra Hiebel, Carola Steffek: „Schritt für Schritt gemeinsam - <strong>Kooperation</strong>sprojekte für Kindertagesstätten<br />

und <strong>Grundschule</strong>n zur Buch-, Erzähl- und Schriftkultur, Planungshilfen – <strong>Kooperation</strong>skalender<br />

– Projekte - Kopiervorlagen“, Finken – Verlag, Oberursel 2006<br />

9 „TransKiGs - Gestaltung des Übergangs von der <strong>Kita</strong> in die Schule. Für eine kontinuierliche<br />

kindliche Bildungsbiografie“, herausgegeben von der Senatorin für Arbeit, Frauen,<br />

Gesundheit, Jugend und Soziales der Freien Hansestadt Bremen, November 2009, Seiten<br />

44 - 70 unter: http://www.soziales.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen69.c.8362.de<br />

10 Stiftung Lesen, Stiftung Zuhören (Hrsg.): „EIN DREIKLANG<br />

Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen. Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für<br />

<strong>Kooperation</strong>en von Kindertagesstätten und <strong>Grundschule</strong>n“, Kaiserslautern 2011<br />

- 30 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Vor allem gemeinsame Feste und Informationsveranstaltungen fördern die <strong>Kooperation</strong>, den<br />

Austausch von allen an der Bildung der Kinder beteiligten Personen und Institutionen. So<br />

dokumentieren Kindergarten und <strong>Grundschule</strong> die enge Verflechtung und gute Zusammenarbeit<br />

beider Einrichtungen. Das schafft Vertrauen und ermöglicht einen gleitenden Übergang.<br />

Anlässe bieten vielfältige Brauchtumsfeste oder Aktionen, die beispielsweise abwechselnd<br />

oder gemeinsam von Kindertageseinrichtung oder <strong>Grundschule</strong> organisiert werden. Auch<br />

gemeinsame Sportveranstaltungen, die den Spaß und die Freude an der Bewegung in den<br />

Mittelpunkt stellen, bieten Grundlagen für <strong>Kooperation</strong>en.<br />

Der Tag der offenen Tür der <strong>Grundschule</strong> ist eine gute Gelegenheit, diese hautnah zu erleben.<br />

Hier können Eltern, Kinder, Großeltern und Geschwister viele Lehrer und Schüler aller<br />

Klassen kennen lernen, mit ihnen knobeln, experimentieren, spielen, singen, malen und basteln.<br />

Außerdem werden Unterrichtsprojekte vorgestellt sowie Bilder aus dem Schulleben und<br />

Videos von Schüleraufführungen gezeigt.<br />

3.8 Übergabegespräche auf der Grundlage der Bildungsdokumentationen<br />

Wesentliche Grundlage aller Förderung ist eine gezielte Planung der Maßnahmen, die in der<br />

Regel auf der Basis der Beobachtungen und Dokumentation in der <strong>Kita</strong> fußt.<br />

Die Bildungsdokumentation kann beim Anmeldeverfahren den aufnehmenden <strong>Grundschule</strong>n<br />

vorgelegt werden.<br />

Um eine optimale Förderplanung für das letzte Kindergartenhalbjahr organisieren zu können,<br />

wäre ein gemeinsames Gespräch von Erziehungsberechtigten, einem Ansprechpartner der<br />

aufnehmenden Schule und der jeweiligen pädagogischen Fachkraft wünschenswert.<br />

- 31 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Allen datenschutzrechtlichen Anforderungen wird damit genügend Rechnung getragen, wenn<br />

das Gespräch im Beisein eines Erziehungsberechtigten stattfindet.<br />

Diese gemeinsame Gesprächsrunde plant weitere Fördermaßnahmen, die sowohl schriftlich<br />

fixiert als auch überprüfbar dokumentiert werden.<br />

Eine frühe und umfassende Information betroffener Eltern über gezielte Fördermöglichkeiten<br />

der Förderschulen ist unerlässlich, etwa um entsprechenden Ängsten vor einer möglichen<br />

Stigmatisierung entgegen zu treten. Für individuelle Bedarfe bieten sich beispielsweise so<br />

genannte Entwicklungsgespräche zwischen Erziehungsberechtigten, <strong>Kita</strong> und <strong>Grundschule</strong><br />

als Präventivmaßnahme an.<br />

3 - 6 Wochen nach der Einschulung können Elternsprechstunden an der <strong>Grundschule</strong> dazu<br />

genutzt werden, die bisherige Förderung des Kindes auszuwerten bzw. weitere Erziehungshilfen<br />

festzulegen.<br />

Die datenschutzrechtlichen Bestimmungen sind grundsätzlich zu beachten.<br />

Im Materialteil Nr. 3h sind hierzu entsprechende Informationen des Ministeriums für<br />

Schule, Jugend und Kinder in NRW aufgeführt.<br />

Eine Mustererklärung für den Info–Austausch von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong><br />

finden Sie im Materialteil Nr. 3i, eine Muster-Einverständniserklärung im Materialteil<br />

Nr. 3j.<br />

3.9 Austausch zum Ende des 1. Schuljahres<br />

Alle Aktivitäten werden nach Abschluss des Schul- bzw. Kindergartenjahres von den Beteiligten<br />

evaluiert, reflektiert und bewertet.<br />

- 32 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Es sollte jedoch nicht nur die Leitungsebene, sondern auch die Gruppenleitungen und<br />

Grundschullehrkräfte beteiligt sein.<br />

In der abschließenden Reflexion geht es vor allem um drei Aspekte:<br />

a) um die Anerkennung und Würdigung dessen, was Sie erreicht haben,<br />

b) um die Bewertung der Hürden und Erschwernisse, die Sie gehindert haben, mehr zu<br />

erreichen,<br />

c) um die Entwicklung angemessener Veränderungen oder Verbesserungen für die zukünftige<br />

Zusammenarbeit.<br />

Folgende Ebenen wären bei dieser abschließenden Reflexion zu beachten 11 :<br />

• In welcher Art und Weise haben die Kinder von der Zusammenarbeit profitiert?<br />

• Inwiefern waren sie in die Planung und Vorbereitung einbezogen?<br />

• Gab es Kinder, die besonders profitieren konnten?<br />

• Gab es Kinder, für die die Gestaltung des Übergangs weniger hilfreich war?<br />

• Wie bewerten wir als aktive Gestalter des Prozesses unsere Zusammenarbeit?<br />

• Was war mein persönlicher Gewinn aus der <strong>Kooperation</strong>? Als Erzieher/in? Als Lehrer/in?<br />

• Was hat mir gefehlt?<br />

• Wie haben die Eltern die Zusammenarbeit der beiden Institutionen wahrgenommen?<br />

• Wie gut ist es gelungen, Eltern aktiv einzubinden?<br />

• Was war für Sie besonders hilfreich? Was eher nicht? Was wünschen Sie sich für die<br />

Zukunft? Für welche Aspekte der Zusammenarbeit brauchen Sie (noch) eine externe<br />

Begleitung?<br />

Eine Checkliste als Arbeitshilfe zur jährlichen Evaluation finden Sie im Materialteil Nr.<br />

3k.<br />

11 vergl. „TransKiGs - Gestaltung des Übergangs von der <strong>Kita</strong> in die Schule. Für eine kontinuierliche<br />

kindliche Bildungsbiografie“, herausgegeben von der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend<br />

und Soziales der Freien Hansestadt Bremen, November 2009, S. 28<br />

unter: http://www.soziales.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen69.c.8362.de<br />

- 33 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Die Auswertung dieser Reflexion sollte Gegenstand der jährlichen kommunalen Bildungskonferenz<br />

im zweiten Quartal sein ( siehe hierzu auch Materialteil Nr. 2l sowie § 7 des <strong>Kooperation</strong>svertrages<br />

in Materialteil Nr. 2a).<br />

3.10 Gemeinsame Fortbildung<br />

Gerade in der Phase des Auf- und Ausbaus von <strong>Kooperation</strong>en braucht es Orte des Austausches<br />

und der Verständigung.<br />

Fortbildung könnte dieser besagte Ort sein, da nicht zuletzt Fortbildung einen Reflexionsrahmen<br />

fernab des beruflichen Alltags bietet. Einerseits kann hier die Verständigung über<br />

gute Beispiele bzw. über Erfahrungen in Bezug auf Bildungsprozesse von Kindern, aber<br />

auch über gegenseitige Berührungsängste und eventuelle Vorurteile erfolgen. Andererseits<br />

ist Fortbildung auch ein Ort für gegenseitiges Lernen in Bezug auf thematische Herangehensweisen,<br />

Bildungs- und Förderansätze und das Bild vom Kind. Es geht folglich um ein<br />

gegenseitiges Kennenlernen der beiden Systeme im Sinne der Kinder, die im Mittelpunkt des<br />

gemeinsamen Auftrags stehen.<br />

An den Fortbildungen nehmen möglichst alle Kollegen/innen aus den beteiligten Kindertageseinrichtungen<br />

und der <strong>Grundschule</strong> teil. Neben dem gemeinsamen inhaltlichen Thema,<br />

erleben sich die Fortbildungsteilnehmer/innen als eine gemeinsame Gruppe Lernender. Es<br />

entstehen persönliche Kontakte und Beziehungen über den sonstigen Berufsalltag hinaus.<br />

Unterschiedliche Perspektiven können ausgetauscht und besser verstanden werden – es<br />

entsteht eine Atmosphäre von gemeinsamem Verständnis zum Erziehungs- und Bildungsauftrag<br />

gegenüber dem Kind. Das gemeinsame Handeln in der Fortbildung stellt eine kollektive<br />

Erfahrung dar, die häufig tiefgreifender und langfristiger wirkt, als (nur) die gemeinsamen<br />

Sitzungen.<br />

Um eine Verbesserung der Anschlussfähigkeit zu erreichen, ist die Öffnung der Erziehungsund<br />

Bildungssysteme unbedingt erforderlich. Damit dann auch die Anschlussfähigkeit der<br />

Bildungsinhalte gelingt, sollte zunächst ein gegenseitiges Kennenlernen des Bildungsprogrammes,<br />

der Konzeption der Kindertageseinrichtung sowie der Lehrpläne und des<br />

- 34 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Schulprofils der <strong>Grundschule</strong> erfolgen.<br />

Deshalb gibt auch das Handbuch „TransKiGs“( siehe Materialteil Nr. 3e) den „Tipp“ 12 :<br />

„Beginnen Sie Ihre <strong>Kooperation</strong> mit einer gemeinsamen Fortbildung zu der Frage »Wie Kinder lernen«<br />

– damit schaffen Sie die Plattform für ein gemeinsames Verständnis der kindlichen Lernprozesse, das<br />

Ihnen als Grundlage zur Konzeption inhaltlicher Projekte dienen kann. Sie werden erleben und erfahren,<br />

wie Kinder im Elementarbereich »Themen« erfassen, wie diese im Übergang aufgegriffen und<br />

dann in der <strong>Grundschule</strong> eingebettet werden können.“<br />

Hierin liegt die Chance, einen bildungsbereichsübergreifenden Austausch zu pflegen und zu<br />

fördern und voneinander zu lernen. Wissenschaftlich evaluierte gemeinsame Fortbildungsangebote<br />

zeigen deutlich 13 , dass für alle Seiten nützliche Fort- und Weiterbildungen besonders<br />

auf die alltägliche Praxis Bezug nehmen müssen, um eine optimale Umsetzung im Praxisalltag<br />

zu unterstützen.<br />

Fortbildung und Weiterbildungen müssen also theoretisch fundiert und dennoch nah am aktuellen<br />

Praxisproblem liegen.<br />

Ganz praktisch betrachtet gibt es eine Reihe an Themen, die sich für die gemeinsame Fortbildung<br />

eignen. Dazu gehören beispielsweise die Themen „Beobachtung und Dokumentation“<br />

oder „Sprachförderung“, da diese gerade beim Übergang von der Kindertagesstätte zur<br />

<strong>Grundschule</strong> eine wesentliche Rolle spielen.<br />

12 „TransKiGs - Gestaltung des Übergangs von der <strong>Kita</strong> in die Schule. Für eine kontinuierliche kindliche<br />

Bildungsbiografie“, herausgegeben von der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und<br />

Soziales der Freien Hansestadt Bremen, November 2009, Seite 26<br />

unter: http://www.soziales.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen69.c.8362.de<br />

13 vergl. Carle, Ursula/ Samuel, Annette (2006): Frühes Lernen – Kindergarten und <strong>Grundschule</strong> kooperieren.<br />

Abschlussbericht der Wissenschaftlichen Begleitung. Bremen: Universität, Seite 175<br />

unter: http://www.fruehpaedagogik.uni-bremen.de/docs/abschlussbericht_frue_lern_.pdf<br />

- 35 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Fortbildung ermöglicht einen Austausch über verschiedene Sprachförderinstrumente oder<br />

darüber, wie Beobachtung und Dokumentation funktioniert und welche Rolle diese Verfahren<br />

für die Gestaltung des Übergangs spielen.<br />

Ein beliebtes Thema der gemeinsamen Fortbildung ist der Bereich „Mathematik, Naturwissenschaften,<br />

Technik“. Lehrkräfte und Erzieher/innen arbeiten hier gemeinsam an ganz konkreten<br />

Fragestellungen, wie naturwissenschaftliche Phänomene kindgerecht sowohl in der<br />

Kindertagesstätte als auch in der <strong>Grundschule</strong> umgesetzt werden können.<br />

Durch die gemeinsame Fortbildung innerhalb einer Kommune wird bei bereits bestehenden<br />

<strong>Kooperation</strong>sbündnissen ein institutionsübergreifendes „Wir-Gefühl“ erzeugt, dass die weitere<br />

gemeinsame Zusammenarbeit festigen soll. Man lernt sich kennen und baut eventuell<br />

vorhandene Vorbehalte ab. In den Folgemonaten bieten sich den Institutionen zahlreiche<br />

Gelegenheiten des gegenseitigen Erfahrungsaustauschs.<br />

Gerade auch um eine kostengünstige Finanzierung solcher gemeinsamer Fortbildungen zu<br />

erreichen, kann eine <strong>Kooperation</strong> mit den örtlichen Familien- und Erwachsenenbildungseinrichtungen<br />

und <strong>Bildungsnetzwerke</strong>n (VHS, KBS, EBW, ev. Schulreferat, AWO) hilfreich sein.<br />

Bezüglich der Finanzierung sollte nach vorhandenen „Töpfen“ recherchiert werden, die<br />

manchmal wegen zu geringer Nachfrage ungenutzt bleiben.<br />

Im Märkischen Kreis ist beabsichtigt, durch den regelmäßigen Informationsaustausch der<br />

kommunalen Koordinatoren auf Kreisebene ( siehe 2.6) den Fortbildungsbedarf zu „gemeinsamen<br />

Fortbildungen“ flächendeckend zu sichten sowie deren Organisation und Finanzierung<br />

durch das <strong>Regionale</strong> Bildungsnetzwerk zu koordinieren.<br />

- 36 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

3.11 Besuch der Erstklässler in der <strong>Kita</strong><br />

Dieser Besuch kann ganz unterschiedlich geplant werden.<br />

Die folgenden drei Praxisbeispiele zeigen die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten eines<br />

solchen Erstklässlerbesuchs.<br />

Beispiel 1:<br />

„Schulkinder kamen zum Vorlesen<br />

Am Dienstag, 06.03.2012 besuchten die Erstklässler aus Flex 1 der Hegermühlen-<br />

<strong>Grundschule</strong> die Vorschulkinder der <strong>Kita</strong> „Am See“. Mit ihrer Lehrerin Frau Löffler trafen die<br />

13 Schüler/innen gegen 9 Uhr in der <strong>Kita</strong> ein. Nachdem sie es sich im vorbereiteten Raum<br />

bequem gemacht hatten, kamen einige künftige Schüler der Hegermühlen-<strong>Grundschule</strong> hinzu.<br />

Sie nahmen auf den Stühlen Platz. Nun lasen ihnen die Schulkinder abwechselnd eine<br />

Geschichte über die Eskimos vor. Die Vorschulkinder lauschten gebannt zu und waren erstaunt,<br />

wie gut die Erstklässler schon lesen können. Einige folgten besonders aufmerksam<br />

und konnten sogar Fragen zur Geschichte beantworten. Danach wurde noch aus der Fibel<br />

vorgelesen, mit den neuen erlernten Buchstaben: Ö und Sch. Am Ende gab es für alle Kinder<br />

Getränke und Knabbereien. Die Vorschulkinder überreichten jedem Schulkind ein kleines<br />

Geschenk zum Dank.“ 14<br />

Beispiel 2:<br />

„Wir dürfen wiederkommen!<br />

Die Erstklässler besuchen in der letzten Novemberwoche ihre ehemalige Kindertagesstätte,<br />

berichten den dortigen Kindern von ihren Schulerfahrungen und stellen ihre Schulbücher und<br />

Arbeitsmaterialien vor. Unterstützendes Engagement der Lehrer: Das Kollegium beteiligt sich<br />

geschlossen an dem Projekt. Die Schüler der dritten Klassen werden angehalten, die Kontakte<br />

zu den Kindergartenkindern aufzunehmen. Briefe werden im Unterricht geschrieben.<br />

Gemeinsame Aktivitäten werden mit Hilfe der Lehrkräfte geplant und durchgeführt.“ 15<br />

14 http://www.strausberg-live.de/content/aktuell/bericht_41753.htm<br />

15 http://www.karl-wagenfeld-schule.de/einschulung.php<br />

- 37 -


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />

____________________________________________________________________<br />

Beispiel 3:<br />

„Hospitation der Erstklässler“<br />

Ein fester Bestandteil im letzten <strong>Kita</strong>-Jahr ist der Besuch einiger Kinder der vorherigen Schul-<br />

AG, der jetzigen Erstklässler. Die jetzigen Erstklässer erzählen von ihren Erfahrungen, zeigen<br />

ihre Schulbücher und Hefte und können ihre ersten Lese-, Schreib- und Rechenerfolge<br />

stolz präsentieren. Hier entsteht ein wichtiges Gespräch zwischen Kindern, denn schließlich<br />

können Erwachsene ja viel erzählen.“ 16<br />

Aus organisatorischen Gründen ist ein Besuch eher im Nachmittagsbereich und an einem<br />

festgelegten Besuchstag sinnvoll, damit <strong>Grundschule</strong> und <strong>Kita</strong> sich darauf einstellen und<br />

diesen Tag vorbereiten können.<br />

16 http://www.kita-herdorf.de/Letztes-<strong>Kita</strong>-Jahr.580.0.html<br />

- 38 -


4. Materialien


Übersicht Materialanhang<br />

Sämtliche Materialien befinden sich auf der beiliegenden CD-ROM zur Ansicht.<br />

Zum Teil können Sie sie als Muster downloaden und nach ihren Bedürfnissen<br />

entsprechend verändern.<br />

Einige dieser Materialien befinden sich auch in ausgedruckter Form auf den weiteren Seiten in<br />

diesem Ordner.<br />

Nachfolgend erhalten Sie nun einen Überblick über die einzelnen Materialien dieser<br />

Handreichung:<br />

Nr.<br />

Ordner-<br />

Seite(n)<br />

Als Datei<br />

auf der<br />

CD-ROM<br />

Material zu Teil 1<br />

1a Beobachtungsverfahren, -ziele und Dokumentation 1 Ja<br />

1b<br />

1c<br />

1d<br />

1e<br />

1f<br />

Tipps und Grundsätze für die Verschriftlichung von<br />

Beobachtungen<br />

Arbeitshilfe zur Beobachtung und Dokumentation in<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Broschüre „Grenzsteine der Entwicklung – Ein Frühwarnsystem für<br />

Risikolagen“ (mit beobachtbaren Kompetenzen, die die<br />

allermeisten Kinder in den Altersstufen von 3 Monaten bis zum<br />

sechsten Lebensjahr hervorbringen).<br />

„Erfolgreich starten! Schulfähigkeitsprofil als Brücke zwischen<br />

Kindergarten und <strong>Grundschule</strong>“ – eine Handreichung des<br />

Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW<br />

Anleitung und Material zur Einschulungsdiagnostik der künftigen<br />

Erstklässler (Stadt Lüdenscheid)<br />

Material zu Teil 2<br />

2-4 Ja<br />

__ Ja<br />

__ Ja<br />

__ Ja<br />

__ Ja<br />

2a <strong>Kooperation</strong>svereinbarung (Muster) 5-8 Ja<br />

2b <strong>Kooperation</strong>svereinbarung der Stadt Neuenrade __ Ja<br />

2c Politische Gremienarbeit am Beispiel der Stadt Hemer __ Ja<br />

2d Dokumentation der 1. Hemeraner Bildungskonferenz __ Ja<br />

2e Erweiterung <strong>Kooperation</strong>sbündnis: Förderschulen (Stadt Hemer) 9-11 Ja<br />

2f Erweiterung <strong>Kooperation</strong>sbündnis: Volkshochschule (Stadt Hemer) 12-14 Ja<br />

2g <strong>Kooperation</strong>skalender der Stadt Plettenberg 15 Ja


Übersicht Materialanhang<br />

Nr.<br />

Ordner-<br />

Seite(n)<br />

Als Datei<br />

auf der<br />

CD-ROM<br />

2h <strong>Kooperation</strong>skalender der Stadt Hemer 16 Ja<br />

2i <strong>Kooperation</strong>skalender Variante A (Muster zum Download) __ Ja<br />

2j <strong>Kooperation</strong>skalender Variante B (Muster zum Download) __ Ja<br />

2k Auflistung der kommunalen Hauptkoordinatoren im Märkischen 17 Ja<br />

Kreis<br />

2l Evaluationsbogen (Muster) 18-24 Ja<br />

2m Auszüge aus dem Bundeskinderschutzgesetz __ Ja<br />

2n<br />

Handreichung: „<strong>Kooperation</strong> zwischen den Schulen und<br />

Jugendämtern zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im<br />

Märkischen Kreis“<br />

__<br />

Ja<br />

Material zu Teil 3<br />

3a Praxisbeispiel „Schulhausrallye“ __ Ja<br />

3b „Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an“<br />

__ Ja<br />

Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren<br />

in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in<br />

NRW<br />

3c Praxisbeispiel „Ein echter Schultag im Kindergarten“ __ Ja<br />

3d Inhaltsverzeichnis des Handbuchs„Schritt für Schritt gemeinsam“ __ Ja<br />

sowie das Praxisbeispiel „Phonologische Bewusstheit“<br />

3e Broschüre „TransKIGs“ (mit vielen Praxisbeispielen) __ Ja<br />

3f Praxisbroschüre „EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen –<br />

__ Ja<br />

(Vor)Lesen“ – (Stiftung Lesen und Stiftung Zuhören)<br />

3g Praxisbeispiele aus „EIN DREIKLANG“: 25-29 __<br />

3h Merkblatt zum Datenschutz 30-32 Ja<br />

3i<br />

3j<br />

3k<br />

Muster-Erklärung der Erziehungsberechtigten zum<br />

Informationsaustausch zwischen <strong>Kita</strong> und Schule<br />

Vordruck Elterneinverständniserklärung zur Weitergabe der<br />

Bildungsdokumentation<br />

Checkliste Evaluation<br />

(Austausch zum Ende des Schuljahres)<br />

33 Ja<br />

34 Ja<br />

35 Ja


Übersicht Materialanhang<br />

Sämtliche Materialien befinden sich auf der beiliegenden CD-ROM zur Ansicht.<br />

Zum Teil können Sie sie als Muster downloaden und nach ihren Bedürfnissen<br />

entsprechend verändern.<br />

Einige dieser Materialien befinden sich auch in ausgedruckter Form auf den weiteren Seiten in<br />

diesem Ordner.<br />

Nachfolgend erhalten Sie nun einen Überblick über die einzelnen Materialien dieser<br />

Handreichung:<br />

Nr.<br />

Ordner-<br />

Seite(n)<br />

Als Datei<br />

auf der<br />

CD-ROM<br />

Material zu Teil 1<br />

1a Beobachtungsverfahren, -ziele und Dokumentation 1 Ja<br />

1b<br />

1c<br />

1d<br />

1e<br />

1f<br />

Tipps und Grundsätze für die Verschriftlichung von<br />

Beobachtungen<br />

Arbeitshilfe zur Beobachtung und Dokumentation in<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Broschüre „Grenzsteine der Entwicklung – Ein Frühwarnsystem für<br />

Risikolagen“ (mit beobachtbaren Kompetenzen, die die<br />

allermeisten Kinder in den Altersstufen von 3 Monaten bis zum<br />

sechsten Lebensjahr hervorbringen).<br />

„Erfolgreich starten! Schulfähigkeitsprofil als Brücke zwischen<br />

Kindergarten und <strong>Grundschule</strong>“ – eine Handreichung des<br />

Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW<br />

Anleitung und Material zur Einschulungsdiagnostik der künftigen<br />

Erstklässler (Stadt Lüdenscheid)<br />

Material zu Teil 2<br />

2-4 Ja<br />

__ Ja<br />

__ Ja<br />

__ Ja<br />

__ Ja<br />

2a <strong>Kooperation</strong>svereinbarung (Muster) 5-8 Ja<br />

2b <strong>Kooperation</strong>svereinbarung der Stadt Neuenrade __ Ja<br />

2c Politische Gremienarbeit am Beispiel der Stadt Hemer __ Ja<br />

2d Dokumentation der 1. Hemeraner Bildungskonferenz __ Ja<br />

2e Erweiterung <strong>Kooperation</strong>sbündnis: Förderschulen (Stadt Hemer) 9-11 Ja<br />

2f Erweiterung <strong>Kooperation</strong>sbündnis: Volkshochschule (Stadt Hemer) 12-14 Ja<br />

2g <strong>Kooperation</strong>skalender der Stadt Plettenberg 15 Ja


Übersicht Materialanhang<br />

Nr.<br />

Ordner-<br />

Seite(n)<br />

Als Datei<br />

auf der<br />

CD-ROM<br />

2h <strong>Kooperation</strong>skalender der Stadt Hemer 16 Ja<br />

2i <strong>Kooperation</strong>skalender Variante A (Muster zum Download) __ Ja<br />

2j <strong>Kooperation</strong>skalender Variante B (Muster zum Download) __ Ja<br />

2k Auflistung der kommunalen Hauptkoordinatoren im Märkischen 17 Ja<br />

Kreis<br />

2l Evaluationsbogen (Muster) 18-24 Ja<br />

2m Auszüge aus dem Bundeskinderschutzgesetz __ Ja<br />

2n<br />

Handreichung: „<strong>Kooperation</strong> zwischen den Schulen und<br />

Jugendämtern zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im<br />

Märkischen Kreis“<br />

__<br />

Ja<br />

Material zu Teil 3<br />

3a Praxisbeispiel „Schulhausrallye“ __ Ja<br />

3b „Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an“<br />

__ Ja<br />

Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren<br />

in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in<br />

NRW<br />

3c Praxisbeispiel „Ein echter Schultag im Kindergarten“ __ Ja<br />

3d Inhaltsverzeichnis des Handbuchs„Schritt für Schritt gemeinsam“ __ Ja<br />

sowie das Praxisbeispiel „Phonologische Bewusstheit“<br />

3e Broschüre „TransKIGs“ (mit vielen Praxisbeispielen) __ Ja<br />

3f Praxisbroschüre „EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen –<br />

__ Ja<br />

(Vor)Lesen“ – (Stiftung Lesen und Stiftung Zuhören)<br />

3g Praxisbeispiele aus „EIN DREIKLANG“: 25-29 __<br />

3h Merkblatt zum Datenschutz 30-32 Ja<br />

3i<br />

3j<br />

3k<br />

Muster-Erklärung der Erziehungsberechtigten zum<br />

Informationsaustausch zwischen <strong>Kita</strong> und Schule<br />

Vordruck Elterneinverständniserklärung zur Weitergabe der<br />

Bildungsdokumentation<br />

Checkliste Evaluation<br />

(Austausch zum Ende des Schuljahres)<br />

33 Ja<br />

34 Ja<br />

35 Ja


Beobachtungsverfahren, -ziele und Dokumentation<br />

Beobachtungsverfahren<br />

Man unterscheidet zwischen strukturierten und offenen Beobachtungsverfahren.<br />

Zur strukturierten Beobachtung sind in den letzten Jahren viele unterschiedliche Bögen,<br />

Vorlagen und Strukturierungs- und Fokussierungshilfen erschienen. Sie bieten sehr<br />

verschiedene Methoden zur Beobachtung und Dokumentation des Lernens, des Verhaltens<br />

und der Entwicklung.<br />

Die offene Beobachtung hat den Vorteil, dass der Beobachtende offen sein kann für<br />

Unvorhergesehenes und für Überraschungen. Sie ermöglicht die Suche nach den ganz<br />

persönlichen Besonderheiten und Stärken jedes Kindes und hilft Kinder individuell wahr zu<br />

nehmen. Des Weiteren eröffnet sie die Möglichkeit, Kindergruppen zu beobachten.<br />

Eine Arbeitshilfe sowie Beobachtungsbögen sind im Materialteil Nr. 1c (S. 51ff)<br />

ersichtlich.<br />

Ziele des Beobachtens<br />

Grob lassen sich drei unterschiedliche Zielsetzungen des Beobachtens unterscheiden:<br />

a) Beobachtung bezogen auf Diagnostik, beispielsweise zur frühen vergleichenden<br />

Erfassung von Entwicklungsauffälligkeiten<br />

b) Beobachtung zur Erstellung einer Bildungsbiographie (in Entwicklungsbüchern, -<br />

ordnern, Portfolios u.a.), vor allem für das Kind, aber auch als Grundlage für<br />

Entwicklungsgespräche mit Eltern<br />

c) Beobachtung bezogen auf die Bildungsthemen und Fragen der Kinder und der<br />

Kindergruppe, mit dem Ziel der Entwicklung von pädagogischen Angeboten, die die<br />

Fähigkeit der Kinder sich zu bilden angemessen und individuell begleiten,<br />

unterstützen und herausfordern. Dabei steht die Analyse der kindlichen Themen und<br />

Fragen als Grundlage der Planung der pädagogischen Arbeit der Erzieherinnen und<br />

Erzieher im Mittelpunkt. Ziel ist hier die Identifikation von bedeutsamen Situationen<br />

von Kindern, die über den Tag hinaus Bedeutung für sie haben und bei deren<br />

Bearbeitung sie sich Wissen und Können aneignen.<br />

Beobachtung und Dokumentation<br />

Die Ergebnisse und Auswertungen der beobachtenden Wahrnehmung sind ein<br />

kontinuierlicher Teil einer Bildungsdokumentation, so fordert es die Bildungsvereinbarung.<br />

Über den geforderten Umfang und Inhalte gibt es keine genauen Vorgaben. Empfehlenswert<br />

sind Aussagen zu:<br />

• individuellen Interessen, Stärken und Begabungen,<br />

• Aufmerksamkeit, Ausdauer, Zuhören, Beobachten,<br />

• Freundschaften,<br />

• Umgang mit Fehlern,<br />

• Überlegen und Handeln,<br />

• Untersuchen, Erkunden, Forschen,<br />

• Aushandeln, Anerkennen und Einhalten von Regeln,<br />

• Ausprobieren und Entscheiden,<br />

• Herausfinden von Merkmalen und Unterschieden,<br />

• Erkennen von Zusammenhängen und Mustern,<br />

• Vergleichen, Vervollständigen und Ordnen von Mengen,<br />

• kommunikativen Fähigkeiten wie zusammenhängendes Sprechen, Beherrschen von<br />

Lauten, Wortschatz, Meinung mitteilen, Fragen stellen, Aufgaben verstehen,<br />

• Unterscheidung von Formen und Farben,<br />

• Selbstvertrauen,<br />

• Gefühlsäußerung, Gefühlssteuerung in der Gruppe,<br />

• Empathie,<br />

• Arbeitshaltung und Arbeitstempo, grob- und feinmotorischen Fähigkeiten.<br />

- 1 - Anlage 1a


Tipps und Grundsätze für die Verschriftlichung<br />

von Beobachtungen 1<br />

Die folgenden Ausführungen sind in Anlehnung an das Buch von Rainer Strätz und Helga<br />

Demandewitz »Beobachten und Dokumentieren in Tageseinrichtungen für Kinder« (2005)<br />

entstanden.<br />

Beschreiben Sie die Situation, verzichten Sie in der Schilderung erst einmal auf<br />

Erklärungen und Interpretationen.<br />

Verzichten Sie auf Wörter wie »weil«, »deswegen« oder »darum«, die eine Kausalität (Ursache-<br />

Wirkungszusammenhang) nahelegen, die vielleicht für das Kind so gar nicht gegeben ist. Anstatt:<br />

»Stefan war wütend, aber kein Wunder, montags ist er immer erschöpft vom Wochenende«,<br />

sollten Sie die Situation schildern, die Indikatoren (wie schreien, Ansprache ignorieren, etc.) die<br />

Sie dazu bringen, Stefan als wütend einzuschätzen. Oder anstatt »Thomas weint, weil Silvio ihn<br />

geschlagen hat«, besser: »Silvio schlägt Thomas mit der Hand auf das Bein. Thomas guckt Silvio<br />

verdutzt an und beginnt zu weinen. Er weint direkt sehr laut und schluchzt während er zu mir<br />

läuft.«<br />

Fassen Sie Ihre Beschreibungen auf der hör- und sichtbaren Ebene ab.<br />

Was tut das Kind? Was scheint es ihm zu bedeuten? Woran kann ich das sehen? Woran kann ich<br />

das hören? Dabei kann der subjektive Eindruck, den Sie haben, durchaus eine wichtige<br />

Information darstellen, muss aber durch die konkrete Beschreibung ergänzt werden.<br />

Eindruck: »Maila ist stolz auf ihr selbstgemaltes Bild«. Beschreibung: »Maila zeigt allen Kindern<br />

und Erzieherinnen ihr Bild und erklärt, was darauf zu sehen ist. Sie tanzt mit ihrem Bild durch den<br />

Flur und trägt es noch den ganzen Vormittag bei sich.« Anhand der (sicherlich noch detaillierter<br />

zu erfassenden Situation) können Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen dann unter anderem<br />

darüber diskutieren, ob Ihre Einschätzung »stolz«, die richtige ist, vielleicht trifft der Ausdruck<br />

»genießen«, »Freude haben«, die Situation besser?<br />

Seien Sie in Ihren Beschreibungen so genau und treffend wie möglich.<br />

Jeder, der mit Kindern zu tun hat, weiß, dass diese selten einfach nur »gehen«. Meistens sieht<br />

man sie doch eher springen, hüpfen, schlurfen, schlendern, stapfen und so weiter. Jede dieser<br />

Arten zu Gehen ist mit besonderen Erlebnismöglichkeiten verknüpft und bringt eine andere<br />

Haltung zum Ausdruck.<br />

Die Beschreibung: »Karim hört auf mit den Bauklötzen zu spielen und verlässt den Raum« kann<br />

durch eine treffende Beschreibung eine ganz andere Bedeutung erhalten. Zum Beispiel: »Karim<br />

lässt plötzlich die Bauklötze liegen und hüpft mit raschem Tempo zur Tür hinaus.« oder »Karim<br />

legt einen weiteren Bauklotz auf das Dach des Turmes und schiebt die restlichen Klötze zur Seite,<br />

er steht bedächtig auf und schlendert in kleinen Schritten durch den gesamten Raum und dann<br />

langsam zur Tür hinaus.«<br />

1 Herausgeber: Diözesan-Caritasverband Trier e.V., Abteilung Kindertageseinrichtungen,<br />

Schau an - Eine Arbeitshilfe zur Beobachtung und Dokumentation in Kindertageseinrichtungen, Trier 2006,<br />

S. 45 - 49<br />

- 2 - Anlage 1b


Beschreiben Sie auch Längen- und Zeitmaße möglichst konkret.<br />

Ein Streit entwickelt sich für den Beobachter wahnsinnig schnell, wobei eine ruhige Malsituation<br />

sich unter Umständen lange hinzieht. Ein »großer räumlicher Abstand« zwischen zwei Kindern<br />

beträgt beim gemeinsamen Bilderbuchschauen vielleicht nur 30 cm, beim gemeinsamen<br />

Bewegungsspiel verbirgt sich unter dem großen Abstand vielleicht 2-3 Meter. Daher sollten wir<br />

uns auch bei Zeit- und Längenangaben möglichst in definierten Maßen ausdrücken. Anstatt<br />

»Steffi malt sehr lange an ihrem Bild«, besser: »Steffi widmet sich ca. 15 min ausschließlich dem<br />

Malen des Bildes «.<br />

Halten Sie die spätere Interpretation der Situation durch eine möglichst genaue,<br />

differenzierte und dadurch dichte Beschreibung der Situation offen.<br />

Situationen sind selten »einfach so«. Beschreiben Sie auch Widersprüche oder nichtverständliche<br />

Reaktionen, diese können auf die Vielschichtigkeit der Situation verweisen. Auch Begebenheiten,<br />

die einem als Beobachter nicht so wichtig erscheinen, können für das Kind eine Bedeutung<br />

haben.<br />

Eine möglichst konkrete Schilderung dessen, was die Kinder getan haben, kann<br />

gewinnbringend durch weitere Informationen ergänzt werden.<br />

Was ist noch währenddessen passiert? »Ich rufe die Kinder zum Spielkreis. Lina scheint mich<br />

nicht zu hören und baut weiter an ihrem Turm.« Was war besonders bemerkenswert an der<br />

Situation? »Sonst ist sie immer die Erste, die auf die Ankündigung des Spielkreises mit großer<br />

Freude reagiert.« Gibt es Extreme, z.B. im Vergleich zu anderen Kindern, die die besondere<br />

Qualität der Situation verdeutlichen? »Als bereits alle anderen Kinder schon mit dem Aufräumen<br />

beginnen, setzt Lina immer noch ein Klötzchen nach dem anderen auf den Turm und schaut nicht<br />

um sich. Sie ist für mindestens 3 Minuten das einzige Kind im Raum, das noch nicht aufräumt.«<br />

Was ist nicht passiert? »Solveig und Peter sitzen neben der Erzieherin am Mittagstisch. Solveig<br />

nimmt das Getränk von Peter und stellt es wortlos an ihren Platz. Peter nimmt sein Getränk<br />

ebenso wortlos wieder dort weg und stellt es neben seinen Teller aber auf die andere Seite. Er<br />

rückt das Getränk von Solveig zwischen ihren und seinen Teller«. Peter versucht dabei nicht, die<br />

Aufmerksamkeit der Erzieherin zu erreichen oder sie um Hilfe zu bitten, obwohl sie direkt neben<br />

ihm sitzt.« Welche relevante Kontextinformationen verdeutlichen die Situation? Was ist der<br />

Situation vorangegangen, wie stehen die Kinder zueinander, wie lange ist ein Kind schon in der<br />

Gruppe. »Stefan und Lina spielen eher selten zusammen«, oder »Kiara ist heute zum ersten Mal<br />

nach einer zweiwöchigen Krankheitspause im Kiga«, oder »Gestern wurde die kleine Schwester<br />

von Timo geboren.«<br />

Spontane Deutungen, Emotionen und Kommentare können bei der Interpretation der<br />

Situation hilfreich sein, sie sollten jedoch unbedingt in der Verschriftlichung als solche<br />

deutlich gemacht werden, bzw. besser noch an den Schluss der Beschreibung gestellt<br />

werden.<br />

Anstatt »Timo ist heute wieder sehr nervig drauf« besser »Timo kommt in der halben Stunde, die<br />

er mit Stefan spielt, fünf mal zur Erzieherin gelaufen und fordert Unterstützung bei den Konflikten<br />

mit Stefan ein. Er weint und sagt: »Guck mal, der holt das immer«... Ich merke meiner Kollegin X<br />

richtig an, wie sehr sie dieses Verhalten von Stefan stört. Auch ich ärgere mich, ich habe den<br />

Eindruck, Stefan geht es nur um die Show«. Hier kann auch ein vorgefertigtes Zettelraster helfen,<br />

die verschiedenen Ebenen der Verschriftlichung auseinander zu halten (Was tut das Kind? Was<br />

empfinde ich dabei?). Begeben Sie sich bei Verschriftlichungen, in denen Ihre Kommentare sehr<br />

deutlich und klar ausfallen, auf die Suche nach Indikatoren, die im Kontrast zu Ihrer<br />

Einschätzungstehen, damit die Situation nicht vorschnell durch die erste Einschätzung enggeführt<br />

wird. Z.B. »Beim anschließenden Mittagessen hilft Stefan den jüngeren Kindern beim Zerkleinern<br />

der Kartoffeln. Er tut dies ohne Aufforderung und weiß nicht, dass ich ihn dabei beobachte. Er<br />

fordert auch keine Zuwendung oder Anerkennung dafür ein.«<br />

- 3 - Anlage 1b


Impulsfragen zu Reflexion und Teamarbeit<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Welche Vorteile und Chancen sehen wir im Beobachten?<br />

Welchen Stellenwert und welche Bedeutung haben die Beobachtungen in unserer<br />

Einrichtung?<br />

Wie halten wir unsere Beobachtungen fest?<br />

Was machen wir mit den Beobachtungsnotizen?<br />

Welchen Stellenwert hat dabei für uns die Dokumentation der Beobachtungen?<br />

Mit welchem Ziel dokumentieren wir?<br />

Beobachten wir um zu dokumentieren (z.B. in Bezug auf Elterngespräche) oder<br />

dokumentieren wir um zu beobachten (um unsere Beobachtungen zu professionalisieren,<br />

indem wir unsere Beobachtungspraxis über Dokumentation dem Teamaustausch verfügbar<br />

machen)?<br />

Wollen wir feste Zeiten zum Beobachten einrichten?<br />

Wann tauschen wir uns aus?<br />

Wie kann jeder Kollegin und jedem Kollegen regelmäßige Zeit für Beobachtungen ermöglicht<br />

werden, in der sie /er keine anderen pädagogischen Aufgaben hat?<br />

Wie kann jeder Kollegin und jedem Kollegen regelmäßige Zeit für die Auswertung von<br />

Beobachtungen ermöglicht werden?<br />

Wie stellen wir sicher, dass jede Kollegin und jeder Kollege regelmäßig Zeit für die Arbeit an<br />

den Bildungsdokumentationen hat?<br />

Wie stellen wir sicher, dass alle Kinder beobachtet werden?<br />

Wie stellen wir sicher, dass Beobachtungen zu allen Tageszeiten und an allen Orten<br />

durchgeführt werden?<br />

Wie können wir Unterbrechungen in der Beobachtungsphase vermeiden?<br />

Wie machen wir den Kindern transparent, dass wir beobachten?<br />

Methodische Impulse<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Achten Sie darauf, dass immer ein Block für Notizen bereit liegt.<br />

Hilfreich zum Sammeln der Notizen ist ein Karteikartenkasten oder eine Zettelbox.<br />

Machen Sie auch Notizen im Gruppenbuch.<br />

Richten Sie für jedes Kind eine »Beobachtungskiste«, »Schatzkiste« o.ä. ein, in die alle<br />

Kolleginnen und Kollegen ihre Beobachtungen einwerfen, um später gemeinsam darüber zu<br />

diskutieren. In diesen »Kisten« können Sie auch gemeinsam mit den Kindern deren<br />

»Erzeugnisse« sammeln.<br />

Notieren Sie nicht nur Ihre Beobachtungen, sondern legen Sie auch eine Sammlung von<br />

»Kindermund«-Weisheiten und Geschichten der Kinder an. Ein besonderes Moment in der<br />

Planung der Bildungsbegleitung ist dabei auch die Sammlung von Fragen der Kinder.<br />

Machen Sie ebenfalls Mitschriften von Dialogen der Kinder untereinander oder der Kinder mit<br />

Ihnen.<br />

Um den Kindern und Ihren Kolleginnen anzuzeigen, dass Sie beobachten, kann es hilfreich<br />

sein, dafür ein vereinbartes Signal zu vereinbaren, z.B. einen Hut aufzusetzen um das<br />

Beobachten kenntlich zu machen und Unterbrechungen zu vermeiden.<br />

Fragen Sie die Kinder bei gezielten Beobachtungsaktionen, ob es Ihnen recht ist, von Ihnen<br />

beobachtet zu werden.<br />

Fertigen Sie auch Dokumentationen von Erinnerungsbeobachtungen an; dies sind<br />

rekonstruierte Beobachtungen, die sie ca. alle 8 Wochen zu den eigenen Bezugskindern<br />

niederschreiben und später mit den Kolleginnen und Kollegen besprechen.<br />

- 4 - Anlage 1b


<strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />

zwischen<br />

den Kindertagesstätten und <strong>Grundschule</strong>n<br />

in<br />

______________________________<br />

Präambel<br />

„Bildung ist der lebenslange Prozess der Entwicklung und Entfaltung derjenigen Fähigkeiten,<br />

die Menschen in die Lage versetzen, zu lernen, Leistungspotenziale zu entwicklen, zu handeln,<br />

Probleme zu lösen und Beziehungen zu gestalten.“<br />

(Gemeinsame Erklärung des Bundesjugendkuratoriums, der Sachverständigenkommission für den<br />

Elften Kinder- und Jugendbericht und der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe, Juli 2002)<br />

Kindertageseinrichtungen und Schulen stehen in der gemeinsamen Verantwortung, ihren jeweiligen<br />

Bildungsauftrag umzusetzen (§§ 3,13 KiBiz, §§2,11 SchulG NRW).<br />

Beide Institutionen verfolgen das Ziel, Kindern die Inhalte, Impulse und Anregungen zu geben,<br />

die sie benötigen, damit sie sich Werte, soziale und emotionale Kompetenzen, Wissen und Fertigkeiten<br />

aneignen können. Sie erkennen an, dass Kinder ganzheitlich im Kontext, mit Lernfreude<br />

und in Eigentätigkeit lernen.<br />

Kinder, die in die Schule kommen, stehen in der Kontinuität längst begonnener Bildungsprozesse.<br />

Die Schule knüpft an den individuell erworbenen Kompetenzen und Kenntnissen jedes einzelnen<br />

Kindes an und führt den Bildungsprozess weiter.<br />

Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong> haben die gemeinsame Aufgabe, die Bildungschancen<br />

eines jeden Kindes individuell zur Entfaltung zu bringen. Die beteiligten Institutionen sollen<br />

daher ihre frühpädagogischen und schulischen Bildungskonzepte unter Wahrung der eigenständigen<br />

Bildungsaufträge im Übergang aufeinander abstimmen und die individuelle Bildungsförderung<br />

eines jedes einzelnen Kindes anstreben.<br />

Auf der Basis dieses Verständnisses des Übergangs von der Kindertageseinrichtung in die Schule<br />

sollen Ansatzpunkte für ein gemeinsames Handeln über institutionelle Grenzen hinweg gefunden<br />

und gesichert werden. Damit tragen Fach- und Lehrkräfte in gemeinsamer Verantwortung<br />

entscheidend dazu bei, dass der Übergang eines jeden einzelnen Kindes von der Kindertageseinrichtung<br />

in die <strong>Grundschule</strong> gelingt. Dies beinhaltet auch eine mögliche Einbindung von<br />

Förderschulen, Horten und des Offenen Ganztags.<br />

Aus diesem Grund wird mit der vorliegenden <strong>Kooperation</strong>svereinbarung die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>Grundschule</strong>n und Kindertageseinrichtungen auf dem _______________ Stadtgebiet<br />

festgeschrieben.<br />

Die Vereinbarung wird auf der Grundlage gegenseitiger Wertschätzung zwischen Kindertageseinrichtungen,<br />

<strong>Grundschule</strong>n und Eltern getroffen. Sie ist Ausdruck des gemeinsamen Bemühens<br />

aller Beteiligten, für die Kinder in _______________ gleiche und bestmögliche Bildungschancen<br />

zu erreichen.<br />

- 5 - Anlage 2a


§ 1<br />

Ziel der <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />

Die <strong>Kooperation</strong>spartner verpflichten sich, einen gelingenden Übergang aus der Kindertagesbetreuung<br />

in die <strong>Grundschule</strong> zu gestalten. Dieser soll in gemeinsamer Erziehungspartnerschaft<br />

mit Eltern geschehen.<br />

Der als Anlage beigefügte <strong>Kooperation</strong>skalender wird von allen <strong>Kooperation</strong>spartnern als verbindlich<br />

angesehen und jährlich fortgeschrieben.<br />

§ 2<br />

Verbindliche Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong><br />

Folgende Inhalte werden von den <strong>Kooperation</strong>spartnern als verbindliche Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong><br />

für alle Institutionen festgelegt und im <strong>Kooperation</strong>skalender aufgeführt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gemeinsame Sitzung von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />

Besuch der <strong>Kita</strong>-Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />

Gemeinsame Elternabende (z.B. Infoveranstaltung für die Eltern der Schulanfänger)<br />

Gemeinsame Infoveranstaltung für die Eltern der Vierjährigen<br />

Sprachstandsfeststellung<br />

§ 3<br />

Weitere Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong><br />

Folgende Inhalte werden von den <strong>Kooperation</strong>spartnern als weitere Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong><br />

für alle Institutionen im <strong>Kooperation</strong>skalender aufgeführt und die tatsächliche Umsetzung als<br />

erstrebenswert angesehen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gegenseitige Hospitation von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />

Gemeinsame Projekte /Feste von <strong>Kita</strong>- und Grundschulkindern<br />

Übergabegespräche auf der Grundlage der Bildungsdokumentationen (soweit das Einverständnis<br />

der Eltern vorliegt)<br />

Austausch zum Ende des 1. Schuljahres<br />

Gemeinsame Fortbildung<br />

Besuch der Erstklässler in der <strong>Kita</strong><br />

§ 4<br />

<strong>Kooperation</strong>sbündnisse<br />

Unabhängig von der verbindlichen Festlegung von einheitlichen Kernpunkten für alle Kindergärten<br />

und <strong>Grundschule</strong>n in ______________________ ist eine tragfähige Umsetzung nur in kleinen<br />

Verbünden möglich. Daher werden in ________________<br />

folgende Bündnisse /Partnerschaften gebildet:<br />

<strong>Grundschule</strong> A mit <strong>Kita</strong> A<br />

<strong>Kita</strong> B<br />

<strong>Kita</strong> C<br />

- 6 - Anlage 2a


<strong>Grundschule</strong> B mit <strong>Kita</strong> D<br />

<strong>Kita</strong> E<br />

<strong>Grundschule</strong> C mit <strong>Kita</strong> F<br />

<strong>Kita</strong> G<br />

<strong>Grundschule</strong> D mit <strong>Kita</strong> H<br />

<strong>Kita</strong> I<br />

<strong>Kita</strong> J<br />

Die zuständigen Förderschulen sind Partner der <strong>Kooperation</strong>svereinbarungen und bringen sich<br />

in die Arbeit der Bündnisse ein.<br />

Innerhalb der Bündnisse sind die in den §§ 2,3 festgelegten Punkte zu beachten und terminlich<br />

zu konkretisieren. Darüber hinaus können und sollen weitere <strong>Kooperation</strong>sbausteine miteinander<br />

vereinbart und im <strong>Kooperation</strong>skalender der Partnerinstitutionen aufgenommen werden (siehe<br />

Leitfaden).<br />

§ 5<br />

Ansprechpartner<br />

Die Schulleiter und Leitungskräfte der Kindertageseinrichtungen sind für die Umsetzung und<br />

Ausgestaltung der <strong>Kooperation</strong> verantwortlich. Sie sind gleichfalls Ansprechpartner ihrer Institution,<br />

sofern sie hierfür keine andere Person benennen.<br />

§ 6<br />

Kommunaler Hauptkoordinator<br />

Die Stadt ________________ benennt einen Hauptkoordinator für die kommunale <strong>Kooperation</strong><br />

zwischen Elementar- und Primarbereich. Der Benannte ist kommunaler Ansprechpartner für die<br />

beteiligten Institutionen in der Stadt _____________ und in dieser Thematik gleichzeitig Vertreter<br />

seiner Kommune auf Kreisebene. Dem Hauptkoordinator obliegt ferner die Organisation und<br />

Einberufung der Bildungskonferenz.<br />

§ 7<br />

Bildungskonferenz<br />

Die Leitungskräfte bzw. Ansprechpartner gem. § 5 finden sich jährlich im zweiten Kalenderquartal<br />

zu einer kommunalen Bildungskonferenz zusammen.<br />

Unabhängig von der Besetzung der Hauptkoordination (§ 6) nehmen je ein Vertreter des kommunalen<br />

Jugend- und Schulverwaltungsamtes ebenfalls an der Konferenz teil.<br />

Ziel der Bildungskonferenz ist die Evaluation des vergangenen Jahres sowie die gemeinsame<br />

Planung für das kommende Kindergarten- bzw. Schuljahr durch die Fortschreibung des <strong>Kooperation</strong>skalenders,<br />

insbesondere unter der Beachtung der vorgenannten inhaltlichen Schwerpunkte.<br />

Anlassbezogen sind weitere unterjährige Konferenzen möglich.<br />

Ebenso kann die Bildungskonferenz die dauerhafte Teilnahme weiterer Institutionen, wie z.B.<br />

Gesundheitsamt oder Stadtelternrat, beschließen.<br />

- 7 - Anlage 2a


§ 8<br />

Datenschutz<br />

Die <strong>Kooperation</strong>svereinbarung unterliegt grundsätzlich den datenschutzrechtlichen Bestimmungen,<br />

auf die an dieser Stelle ausdrücklich hingewiesen wird<br />

§ 9<br />

Beginn der <strong>Kooperation</strong><br />

Die Vereinbarung tritt mit Wirkung zum 01.08.2011 in Kraft.<br />

§ 10<br />

Erweiterung /Änderung<br />

Die <strong>Kooperation</strong>svereinbarung kann bei Bedarf erweitert und/oder abgeändert werden. Änderungswünsche<br />

werden in der Bildungskonferenz angemeldet.<br />

§ 11<br />

Einverständniserklärung<br />

Mit der vorliegenden <strong>Kooperation</strong>svereinbarung erklären sich einverstanden:<br />

___________________________<br />

Bürgermeister<br />

___________________________<br />

Schulleitung <strong>Grundschule</strong> A<br />

___________________________<br />

Schulleitung <strong>Grundschule</strong> B<br />

___________________________<br />

Schulleitung <strong>Grundschule</strong> C<br />

___________________________<br />

Leitung <strong>Kita</strong> A<br />

____________________________<br />

Leitung <strong>Kita</strong> B<br />

____________________________<br />

Leitung <strong>Kita</strong> C<br />

____________________________<br />

Leitung <strong>Kita</strong> D<br />

____________________________<br />

<strong>Kita</strong>-Träger X<br />

____________________________<br />

<strong>Kita</strong>-Träger Y<br />

Anlage:<br />

<strong>Kooperation</strong>skalender<br />

- 8 - Anlage 2a


- 9 - Anlage 2e


- 10 - Anlage 2e


- 11 - Anlage 2e


- 12 - Anlage 2f


- 13 - Anlage 2f


- 14 - Anlage 2f


-15- Anlage 2g


<strong>Kooperation</strong>skalender 2011/2012<br />

<strong>Kooperation</strong>sbündnis<br />

Kindertageseinrichtung:<br />

<strong>Grundschule</strong>:<br />

August 2011<br />

September 2011<br />

Oktober 2011<br />

November 2011<br />

Veranstaltungen:<br />

Veranstaltungen:<br />

Veranstaltungen:<br />

Veranstaltungen:<br />

-16- Anlage 2h<br />

Dezember 2011<br />

Veranstaltungen:<br />

April 2012<br />

Veranstaltungen:<br />

Januar 2012<br />

Veranstaltungen:<br />

Mai 2012<br />

Veranstaltungen:<br />

Februar 2012<br />

Veranstaltungen:<br />

Juni 2012<br />

Veranstaltungen:<br />

März 2012<br />

Veranstaltungen:<br />

Juli 2012<br />

Veranstaltungen:


Kommunale Hauptkoordinatoren im Märkischen Kreis<br />

(Stand September 2012)<br />

Stadt<br />

/Gemeinde<br />

Altena<br />

Balve<br />

Halver<br />

Ansprechpartner Kontakt<br />

Stefanie<br />

Ridders<br />

André<br />

Flöper<br />

Stadt Altena, Jugend- und Familienförderung,<br />

Lüdenscheider Str. 22, 58762 Altena<br />

Tel. 02352/209-242 Email: s.ridders@altena.de<br />

Stadt Balve, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Schulwesen,..<br />

Widukindplatz 1, 58802 Balve<br />

Tel. 02375/926-128 Email: a.floeper@balve.de<br />

Hemer<br />

Herscheid<br />

Iserlohn<br />

Heike<br />

Amrhein<br />

Heike<br />

Zilinski<br />

Stadt Hemer, Amt für Jugend, Familie, Senioren, Soziales,<br />

Hademareplatz 45, 58675 Hemer<br />

Tel. 02372/551381 Email: h.amrhein@hemer.de<br />

<strong>Grundschule</strong> Hüinghausen,<br />

Elsener Str. 10, 58849 Herscheid<br />

Tel. 02357/2518<br />

Email: gshue@t-online.de<br />

Kierspe<br />

Lüdenscheid<br />

Meinerzhagen<br />

Menden<br />

Nachrodt-<br />

Wiblingwerde<br />

Neuenrade<br />

Plettenberg<br />

Dierk<br />

Rademacher<br />

Stadt Neuenrade, Hauptamt,<br />

Alte Burg 1, 58809 Neuenrade<br />

Tel. 02392/693-23<br />

Email: d.rademacher@neuenrade.de<br />

Schalksmühle<br />

Werdohl<br />

- 17 - Anlage 2k


Eventuell Stadtlogo<br />

Fragebogen<br />

für die 1. Evaluation<br />

zur <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />

zwischen den<br />

Kindertageseinrichtungen und<br />

<strong>Grundschule</strong>n in der Stadt<br />

_____________<br />

vom __. __.201_<br />

- 18 - Anlage 2l


Evaluationsbogen<br />

Stand __ 201_<br />

Name der Einrichtung:<br />

Ansprechpartner/in gem. § 5 <strong>Kooperation</strong>svereinbarung:<br />

___________________________________________________________________________<br />

<strong>Kooperation</strong>sbündnisse gem. § 4 <strong>Kooperation</strong>svereinbarung mit:<br />

1. _____________________________________________________________________<br />

2. _____________________________________________________________________<br />

3. _____________________________________________________________________<br />

4. _____________________________________________________________________<br />

5. _____________________________________________________________________<br />

- 19 - Anlage 2l


Fragen:<br />

1. <strong>Kooperation</strong>skalender<br />

Für die o.g. <strong>Kooperation</strong>sbündnisse wurde ein gemeinsamer <strong>Kooperation</strong>skalender<br />

erstellt:<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

2. § 2 „Verbindliche Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong>“<br />

a) Gemeinsame Sitzungen von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />

finden statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

b) Besuch der <strong>Kita</strong>-Kinder in der <strong>Grundschule</strong> finden statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

c) Gemeinsame Elternabende finden statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

Zum Thema:<br />

________________________<br />

________________________<br />

- 20 - Anlage 2l


d) Gemeinsame Infoveranstaltung für die Eltern der Vierjährigen<br />

findet statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

e) Gemeinsame Sprachstandsfeststellung findet statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

3. § 3 „Weitere Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong>“<br />

a) Gegenseitige Hospitation von Erzieher/innen und Lehrerinnen<br />

finden statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

b) Gemeinsame Projekte und Feste von <strong>Kita</strong> und <strong>Grundschule</strong>n<br />

finden statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

Welche:<br />

__________________<br />

__________________<br />

- 21 - Anlage 2l


c) Übergabegespräche auf der Grundlage der<br />

Bildungsdokumentationen (soweit das Einverständnis der<br />

Eltern vorliegt) finden statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

d) Austausch zum Ende des Schuljahres findet statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

e) Gemeinsame Fortbildungen finden statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

f) Besuch der Erstklässler in den Einrichtungen finden statt<br />

trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />

Einrichtungen zu<br />

- 22 - Anlage 2l


4. Die bestehende <strong>Kooperation</strong>svereinbarung finde ich<br />

wichtig nicht wichtig sonstiges<br />

5. Ihnen ist ein regelmäßiger gegenseitiger Austausch mit den anderen<br />

<strong>Kooperation</strong>sbündnissen in __________________<br />

wichtig nicht wichtig sonstiges<br />

Wenn ja, wie häufig sollten<br />

diese stattfinden:<br />

_______________________<br />

6. Wo liegen Ihre Stärken im <strong>Kooperation</strong>sbündnis?<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

7. Was gelingt Ihnen gut?<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

8. Wo gibt es Probleme in der <strong>Kooperation</strong>?<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

9. Was sollte neu durchdacht werden?<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

10. Wo gibt es Veränderungsbedarf?<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

- 23 - Anlage 2l


11. Was könnten Sie konkret aus Ihrer Sicht zu tun?<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

12. Was kann insbesondere das regionale Bildungsnetzwerk des Märkischen<br />

Kreises tun?<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

13. Sonstige Anmerkungen<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

___________ , den ___________<br />

_________________________<br />

Unterschrift/Funktion<br />

- 24 - Anlage 2l


Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />

Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />

- 25 - Anlage 3g


Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />

Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />

- 26 - Anlage 3g


Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />

Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />

- 27 - Anlage 3g


Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />

Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />

- 28 - Anlage 3g


Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />

Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />

- 29 - Anlage 3g


Merkblatt zum Datenschutz<br />

- 30 - Anlage 3h


Merkblatt zum Datenschutz<br />

- 31 - Anlage 3h


Merkblatt zum Datenschutz<br />

- 32 - Anlage 3h


Erklärung der Erziehungsberechtigten zum Informationsaustausch<br />

zwischen Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong><br />

Jedes Kind durchläuft individuelle Entwicklungs- und Lernprozesse, die in der Familie<br />

beginnen und durch die Kindertageseinrichtung und die Schule unterstützt und<br />

gefördert werden.<br />

Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> haben die gemeinsame Verantwortung, durch<br />

ihre Zusammenarbeit eine weitgehende Kontinuität der Entwicklungs- und<br />

Lernprozesse für Ihr Kind zu gewährleisten. Die pädagogischen Fachkräfte in der<br />

Kindertageseinrichtung kennen neben der Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit Ihres<br />

Kindes auch dessen besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Um einen<br />

bestmöglichen Schulstart für Ihr Kind zu sichern, ist es im Rahmen des Übergangs<br />

zwischen Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> hilfreich, dass die<br />

Kindertageseinrichtung wichtige Informationen über Ihr Kind an die <strong>Grundschule</strong><br />

weiterleitet.<br />

Somit kann die <strong>Grundschule</strong> frühzeitig für Ihr Kind einen individuellen Förderplan<br />

erstellen.<br />

Für Ihr Kind kann dies nur mit Ihrer Zustimmung stattfinden. Die nachstehende<br />

Erklärung ist freiwillig.<br />

Wir sind / Ich bin damit einverstanden, dass die unter 1. - 8. genannten<br />

personenbezogenen Informationen über unser / mein Kind an die <strong>Grundschule</strong><br />

weitergegeben werden:<br />

Wir lehnen / Ich lehne die Weitergabe der unter 1. - 8. genannten<br />

personenbezogenen Informationen an die <strong>Grundschule</strong> über unser / mein Kind ab:<br />

1. Beginn der Kindergartenzeit<br />

2. Dauer der täglichen Betreuungszeit<br />

3. Teilnahme an gezielten Sprachfördermaßnahmen (soweit diese in der<br />

Kindertageseinrichtung angeboten werden)<br />

4. Mehrsprachigkeit<br />

5. Teilnahme an einer speziellen Vorschulförderung (soweit diese angeboten wird)<br />

6. Teilnahme an speziellen Angeboten (z.B. musikalisch-künstlerische<br />

Früherziehung)<br />

7. Bewegungserfahrungen / sportliche Aktivitäten<br />

8. Hinweis auf besondere Interessen oder Begabungen und Empfehlungen zur<br />

weiteren Förderung<br />

Wir können / Ich kann die einmal erteilte Einwilligung jederzeit widerrufen.<br />

Unserem / Meinem Kind entstehen durch die Ablehnung oder den Widerruf der<br />

Einwilligung keine Nachteile.<br />

____________________________<br />

Ort, Datum<br />

_________________________________<br />

Unterschrift der / des Erziehungsberechtigten<br />

- 33 - Anlage 3i


Erklärung der Erziehungsberechtigten zur Bildungsdokumentation<br />

nach der Bildungsvereinbarung NRW<br />

Die städtische Tageseinrichtung Ihres Kindes hat neben der Betreuungsaufgabe einen<br />

eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Dabei ist die Förderung der<br />

Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Kindes von wesentlicher Bedeutung. Ihr Kind<br />

soll sich in der Tageseinrichtung wohlfühlen und sich nach seinen Fähigkeiten bestmöglich<br />

entwickeln. Um diese Entwicklung erfolgreich begleiten, fördern und herausfordern<br />

zu können, ist es erforderlich, von Zeit zu Zeit Ihr Kind, sein Verhalten, seine<br />

Handlungen, sein Spiel, seine Bewegung, seine Sprache usw. gezielt zu beobachten<br />

und dies zu dokumentieren.<br />

Mithilfe dieser Beobachtung und Dokumentation erhalten die pädagogischen Fachkräfte<br />

Einblick in die individuellen Fortschritte Ihres Kindes. Gleichzeitig ermöglicht<br />

die Dokumentation eine auf Ihr Kind abgestimmte, gezielte Unterstützung weiterer<br />

Bildungsschritte. Darüber hinaus kann die Dokumentation auch für Sie hilfreich sein.<br />

Bei Gesprächen mit Ihnen über die Entwicklung Ihres Kindes in unserer Einrichtung<br />

kann die Bildungsdokumentation ebenfalls eine wichtige Orientierung darstellen.<br />

( ) Wir sind/ Ich bin mit der Dokumentation der Beobachtung der Bildungsentwicklung<br />

unseres/ meines Kindes einverstanden.<br />

( ) Wir lehnen/ Ich lehne eine Dokumentation der Beobachtung der Bildungsentwicklung<br />

unseres/ meines Kindes ab.<br />

Wir können/ Ich kann die Dokumentation der Bildungsentwicklung jederzeit ablehnen<br />

oder die einmal erteilte Bewilligung widerrufen.<br />

Unserem/ Meinem Kind entstehen durch die Ablehnung oder den Widerruf der Einwilligung<br />

keine Nachteile.<br />

Wir können/ Ich kann die Dokumentation jederzeit einsehen und ihre Herausgabe<br />

verlangen.<br />

Ohne unsere/ meine ausdrückliche Zustimmung dürfen Informationen in der Dokumentation<br />

nicht an Dritte, z.B. Lehrkräfte an <strong>Grundschule</strong>n, weitergegeben werden.<br />

Wenn unser/ mein Kind die Einrichtung verlässt, wird uns/ mir die Dokumentation<br />

ausgehändigt. Wir können/ Ich kann dann entscheiden, ob wir/ ich die Dokumentation<br />

z.B. an Lehrkräfte der <strong>Grundschule</strong> weitergeben/ weitergebe, wenn das Kind eingeschult<br />

wird.<br />

__________________________________________________________<br />

Ort/ Datum Unterschrift beider Erziehungsberechtigten<br />

Ein Exemplar mit Unterschrift bitte an die Tageseinrichtung für Kinder zurückgeben!!<br />

Dieses Muster ist vom Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW<br />

herausgegeben.<br />

- 34 - Anlage 3j


Checkliste Evaluation (Austausch zum Ende des Schuljahres)<br />

Verbindliche Schwerpunkte<br />

Inhaltliche Umsetzung Was ist gelungen Was war schwierig<br />

in der Umsetzung<br />

1.Gemeinsame Sitzung<br />

von Erzieher/innen und<br />

Lehrer/innen<br />

2.Besuch der KiTa-<br />

Kinder in der<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

3. Gemeinsamer<br />

Elternabend<br />

Was wollen wir<br />

verändern<br />

4. Gemeinsame Info-<br />

Veranstaltung für die<br />

Eltern der Vierjährigen<br />

5. Sprachstandsfeststellung<br />

Unverbindliche Schwerpunkte<br />

Inhaltliche Umsetzung Was ist gelungen Was war schwierig<br />

in der Umsetzung<br />

6. Gegenseitige<br />

Hospitation von<br />

Erzieher/innen und<br />

Lehrer/innen<br />

7. Gemeinsame<br />

Projekte, Feste<br />

Was wollen wir<br />

verändern<br />

8. Übergabegespräche<br />

auf der Grundlage der<br />

Bildungsdokumentation<br />

9. Austausch zum Ende<br />

des 1. Schuljahres<br />

10. Gemeinsame<br />

Fortbildung<br />

11. Besuch der<br />

Erstklässler in der <strong>Kita</strong><br />

12. Sonstiges<br />

- 35 - Anlage 3k


5. Meine<br />

<strong>Kooperation</strong>sunterlagen


„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />

Teil 5 Meine <strong>Kooperation</strong>sunterlagen<br />

___________________________________________________________________<br />

Nachfolgend können Sie hier alle für Sie relevanten und wichtigen<br />

<strong>Kooperation</strong>sunterlagen abheften, die Ihr individuelles <strong>Kooperation</strong>sbündnis / Ihre<br />

individuellen <strong>Kooperation</strong>sbündnisse betreffen.<br />

Hierzu zählen zum Beispiel:<br />

Informationen über Ihren jeweiligen <strong>Kooperation</strong>spartner<br />

Ihr aktueller <strong>Kooperation</strong>skalender<br />

Ihre kommunale <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />

Gesprächsnotizen, Protokolle<br />

Einladungen zu kommunalen Bildungskonferenzen, Fortbildungen etc.<br />

Unterlagen über gemeinsame Aktivitäten<br />

Hinweis:<br />

<strong>Kooperation</strong>skalender-Muster zum Ausfüllen und Ausdrucken entnehmen<br />

Sie bitte der beigefügten CD-ROM.


„KOOPERATION KITA-GRUNDSCHULE“<br />

Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im Märkischen Kreis<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Regionale</strong>s Bildungsbüro Märkischer Kreis<br />

Heedfelder Str. 45<br />

58509 Lüdenscheid<br />

Tel. 02351/966-6450<br />

Fax 02351/9866-6979<br />

email: bildungsbuero@maerkischer-kreis.de<br />

Leitung: Michael Czech<br />

Pädagogische Mitarbeiter: Uwe Benninghaus, Norbert Standke<br />

Redaktion:<br />

Projektgruppe „<strong>Kooperation</strong>skalender <strong>Kita</strong>-<strong>Grundschule</strong>“ im <strong>Regionale</strong>n Bildungsnetzwerk MK<br />

Heike Amrhein (Jugendamt Stadt Hemer), Uwe Benninghaus (Bildungsbüro MK), Vera Besser<br />

(Astrid-Lindgren-Schule, Lüdenscheid), Renate Bundels (Städt. Familienzentrum Oestertal,<br />

Plettenberg), Michael Czech (Bildungsbüro MK), Elisabeth Dippong (Kath. Familienzentrum<br />

„Heilige Drei Könige“, Balve-Garbeck), Doris Fessen (<strong>Kita</strong> „Räuberbande, Hemer), André<br />

Flöper (Stadt Balve), Anja Häsemeyer (Regenbogenschule, Hemer), Gabriele Iseringhausen<br />

(Evangelisches Kreiskirchenamt), Wolfgang Kolbe (Stadt Iserlohn), Berthold Lüke<br />

(<strong>Grundschule</strong> Schöneck, Lüdenscheid), Stefanie Ridders (Jugendamt Stadt Altena), Christa<br />

Sacher (Schulaufsicht für den Märkischen Kreis, vormals <strong>Grundschule</strong> Neuenrade), Inge<br />

Schlottmann (Caritasverband f. Erzbistum Paderborn e.V.), Norbert Standke (Bildungsbüro<br />

MK), Sabine Weilandt-Bischoff (Elternvertretung, Balve), Gert Wolff (ehemals Freiherr-vom-<br />

Stein-<strong>Grundschule</strong>, Hemer)<br />

Cover-Gestaltung:<br />

Mia Czech<br />

Layout:<br />

Stephan Masloff (agentur masloff)<br />

Anmerkung:<br />

Die Verantwortlichkeit für dieses Medium erstreckt sich ausschließlich auf die vom<br />

Herausgeber entwickelten Teile: Ordner, Trenn- und Einlegeblätter, CD-ROM, so wie sie vom<br />

Umfang und Inhalt geliefert werden.<br />

Lüdenscheid, September 2012

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