Kooperation Kita â Grundschule - Regionale Bildungsnetzwerke
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<strong>Kooperation</strong><br />
<strong>Kita</strong> – <strong>Grundschule</strong><br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang<br />
im Märkischen Kreis
KOOPERATION KITA-GRUNDSCHULE<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im Märkischen Kreis<br />
Vorwort<br />
1. Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
1.1 Auftrag und Ziel von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong><br />
1.2 Gesetzliche Vorgaben für eine Zusammenarbeit<br />
1.3 Bildungsbegriffe und Bildungsauftrag<br />
1.4 Erziehungspartnerschaft Eltern, <strong>Kita</strong>, Schule, Jugendhilfe<br />
1.5 Bildungsdokumentation und Bildungsförderung<br />
1.6 Übergang <strong>Kita</strong>-<strong>Grundschule</strong><br />
2. Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
2.1 Bildung von Verbünden<br />
2.2 Förderschulen, heilpädagogische Kindergärten<br />
2.3 Feste Ansprechpartner<br />
2.4 <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />
2.5 <strong>Kooperation</strong>skalender<br />
2.6 Kommunaler Hauptkoordinator<br />
2.7 Kommunale Bildungskonferenz<br />
2.8 Verbindliche Netzwerkstrukturen im Kinderschutz<br />
3. Inhaltliche Umsetzung<br />
3.1 Gemeinsame Sitzung von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />
3.2 Besuch der <strong>Kita</strong>-Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />
3.3 Gemeinsamer Elternabend<br />
3.4 Gemeinsame Info-Veranstaltung für die Eltern der Vierjährigen<br />
3.5 Sprachstandsfeststellung<br />
3.6 Gegenseitige Hospitation von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />
3.7 Gemeinsame Projekte/ Feste<br />
3.8 Übergabegespräche auf der Grundlage der Bildungsdokumentationen<br />
3.9 Austausch zum Ende des 1. Schuljahres<br />
3.10 Gemeinsame Fortbildung<br />
3.11 Besuch der Erstklässler in der <strong>Kita</strong><br />
4. Materialien<br />
5. Meine <strong>Kooperation</strong>sunterlagen<br />
Impressum
Vorwort<br />
Sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Jedes Kind hat auf seinem persönlichen Bildungsweg viele Herausforderungen zu<br />
meistern. Dazu gehört auch, mit Schwierigkeiten umgehen zu lernen.<br />
Gute Grundlage für ein Gelingen dieses wichtigen Lebensabschnitts ist insbesondere eine<br />
ermutigende Begleitung aus dem Elternhaus. Ebenso hilfreich ist aber auch eine enge<br />
und abgestimmte Zusammenarbeit der beteiligten Bildungsinstitutionen sowie die<br />
Unterstützung durch die Betreuungs-, Erziehungs- und Lehrkräfte der einzelnen<br />
Bildungsinstitutionen.<br />
Aus diesem Grund haben sich im Rahmen des <strong>Regionale</strong>n <strong>Bildungsnetzwerke</strong>s MK<br />
Vertreter von Kindertageseinrichtungen und deren Träger, Grund- und<br />
Förderschulleitungen, Jugendamts- und Schulverwaltungsmitarbeiter sowie Elternvertreter<br />
aus den unterschiedlichen Regionen des Kreisgebietes zusammengefunden, um den<br />
Übergang zwischen der Elementar- und Primarstufe wirkungsvoll zu gestalten.<br />
In mehrmonatiger Projektarbeit ist ein <strong>Kooperation</strong>smodell zwischen Kindertageseinrichtungen<br />
und <strong>Grundschule</strong>n entwickelt worden, das mittlerweile in vier Städten des<br />
Märkischen Kreises flächendeckend umgesetzt und auf kommunaler Ebene mit Leben<br />
gefüllt wird.<br />
Die vorliegende Handreichung soll diesen eingeleiteten Prozess der Zusammenarbeit<br />
durch Handlungsempfehlungen und Praxisbeispiele weiter unterstützen.
Ferner dient der Ordner allen Kommunen, Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong>n<br />
im Märkischen Kreis, die noch keine enge <strong>Kooperation</strong> leben, als Anregung, ebenfalls den<br />
Weg der <strong>Kooperation</strong> zu suchen.<br />
Ich hoffe, dass mit diesem Ideengeber ein deutlicher Impuls für die Entstehung<br />
zahlreicher neuer <strong>Kooperation</strong>sbündnisse im Märkischen Kreis gesetzt werden kann.<br />
Arbeiten Sie mit uns an einem institutionsübergreifenden Netzwerk und geben den<br />
Kindern in unserer Bildungsregion die Chance auf einen optimalen Start in ihr<br />
Bildungsleben.<br />
Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden und wünsche Ihnen in den<br />
Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong>n eine gute Zusammenarbeit.<br />
Thomas Gemke<br />
Landrat des Märkischen Kreises und<br />
Vorsitzender des Lenkungskreises im <strong>Regionale</strong>n Bildungsnetzwerk
1. Grundlagen der <strong>Kooperation</strong>
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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1.1 Auftrag und Ziel von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong><br />
Kindertageseinrichtungen haben neben den allgemein bekannten selbstverständlichen Aufgaben<br />
der Erziehung und Betreuung laut SGB VIII 1 auch einen Bildungsauftrag, der sich an den spezifischen,<br />
altersstrukturell bedingten Bedürfnissen der Kinder orientiert.<br />
Damit wird ein wichtiger Aspekt in den Vordergrund gerückt: Die ersten Lebensjahre und das Kindergartenalter<br />
sind die lernintensivste Zeit im menschlichen Dasein.<br />
Die Bildungsarbeit in Kindergärten ist folglich eine zentrale Aufgabe, wobei die individuelle Förderung<br />
aller Kinder im Vordergrund steht.<br />
Die weiteren Aufgabenbeschreibungen in §§ 22 und 22a SGB VIII sowie die Grundaussage in § 1<br />
Abs. 1 SGB VIII („Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf<br />
Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“) bilden den<br />
rechtlichen Bezugspunkt für die beiden wichtigsten allgemeinen Ziele von Bildung und Erziehung:<br />
<br />
<br />
Autonomie (d. h. Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmung) und<br />
Verbundenheit (d. h. Bindung und Zugehörigkeit).<br />
Diese beiden Aspekte stellen die wichtigsten Grundbedürfnisse und Entwicklungsaufgaben des<br />
Menschen dar und bedingen sich wechselseitig.<br />
Die <strong>Grundschule</strong> ist die erste verpflichtende staatliche Bildungsinstitution, mit der Kinder in Kontakt<br />
kommen. Mit dem Eintritt in die Schule und dem systematischen Erlernen kognitiver Fähigkeiten<br />
wie Lesen, Schreiben und Rechnen treten nun formelle Bildungsprozesse hinzu.<br />
Das Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Schulgesetz NRW – SchulG) vom 15. Februar<br />
2005, zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2011, stellt zu Auftrag und Ziel unter § 4<br />
fest:<br />
1 Gemäß § 22 Abs. 3 Sozialgesetzbuch Achtes Buch –Kinder und Jugendhilfe (SGB VIII) umfasst der Förderungsauftrag<br />
der Kindertageseinrichtungen die „Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes“.<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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„Die Schule vermittelt die zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags erforderlichen Kenntnisse,<br />
Fähigkeiten, Fertigkeiten und Werthaltungen und berücksichtigt dabei die individuellen Voraussetzungen<br />
der Schülerinnen und Schüler. Sie fördert die Entfaltung der Person, die Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen<br />
und Handlungen und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl, die Natur und die Umwelt.<br />
Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verantwortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen,<br />
beruflichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten.“ 2<br />
1.2 Gesetzliche Vorgaben für eine Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtung<br />
und <strong>Grundschule</strong><br />
Das Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) fordert<br />
unter § 14 eindeutig die Zusammenarbeit mit der <strong>Grundschule</strong>:<br />
„(1) Kindertageseinrichtungen arbeiten mit der Schule in Wahrnehmung einer gemeinsamen Verantwortung<br />
für die beständige Förderung des Kindes und seinen Übergang in die <strong>Grundschule</strong> zusammen.<br />
(2) Zur Gestaltung des Übergangs vom Elementar- in den Primarbereich gehören neben der intensiven<br />
Vorbereitung im letzten Jahr vor der Einschulung durch die Kindertageseinrichtung insbesondere<br />
1. eine kontinuierliche gegenseitige Information über die Bildungsinhalte, -methoden und -konzepte in beiden<br />
Institutionen,<br />
2. regelmäßige gegenseitige Hospitationen,<br />
3. die Benennung fester Ansprechpersonen in beiden Institutionen,<br />
4. gemeinsame Informationsveranstaltungen für die Eltern,<br />
5. gemeinsame Konferenzen zur Gestaltung des Übergangs in die <strong>Grundschule</strong>,<br />
6. gemeinsame Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.“ 3<br />
2 Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.): Schulgesetz NRW – SchulG vom 15. Februar<br />
2005, zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2011, Ritterbach Verlag: Frechen, S. 3<br />
3 Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) - Viertes Gesetz zur<br />
Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes - SGB VIII - vom 30. Oktober 2007, S. 9/10<br />
http://www.mfkjks.nrw.de/web/media_get.php?mediaid=17223&fileid=50840&sprachid=1<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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Ebenso eindeutig formuliert das Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Schulgesetz<br />
NRW – SchulG) unter § 5:<br />
„Öffnung von Schule, Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern<br />
(1) Die Schule wirkt mit Personen und Einrichtungen ihres Umfeldes zur Erfüllung des schulischen Bildungs-<br />
und Erziehungsauftrages und bei der Gestaltung des Übergangs von den Tageseinrichtungen für<br />
Kinder in die <strong>Grundschule</strong> zusammen.<br />
(2) Schulen sollen in gemeinsamer Verantwortung mit den Trägern der öffentlichen und der freien Jugendhilfe,<br />
mit Religionsgemeinschaften und mit anderen Partnern zusammenarbeiten, die Verantwortung für die<br />
Belange von Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen tragen und Hilfen zur beruflichen Orientierung<br />
geben.“ 4<br />
Das Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (Bundeskinderschutzgesetz<br />
– BKiSchG v. 22.12.2011) fordert ebenso „Rahmenbedingungen<br />
für verbindliche Netzwerkstrukturen im Kinderschutz“ (vergl. 2.8 Verbindliche Netzwerkstrukturen<br />
im Kinderschutz (gesetzliche Regelungen).<br />
1.3 Bildungsbegriffe und Bildungsauftrag<br />
Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen hat gemäß § 3 Kinderbildungsgesetz<br />
NRW (KiBiz) den Auftrag, die Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu fördern und<br />
die Eltern insbesondere in Fragen der Bildung und Erziehung zu beraten und zu informieren.<br />
Auch die Lehrkräfte in den <strong>Grundschule</strong>n unterstützen Eltern bei der Wahrnehmung der Verantwortung<br />
für ihre Kinder. Der Bildungs- und Erziehungsauftrag für das pädagogische Personal der<br />
<strong>Grundschule</strong>n ergibt sich aus den §§ 2 und 11 Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen<br />
(Schulgesetz NRW – SchulG).<br />
4 Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.): Schulgesetz NRW – SchulG vom 15. Februar<br />
2005, zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2011, Ritterbach Verlag: Frechen, S. 3<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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Trotz der gemeinsamen Verantwortung von Tageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> für eine beständige<br />
Bildungsentwicklung des Kindes (Bildungsvereinbarung NRW, August 2003) bestehen immer<br />
noch unterschiedliche Bildungsbegriffe in <strong>Kita</strong> und <strong>Grundschule</strong>.<br />
So formuliert das KiBiz in § 3:<br />
„Aufgaben und Ziele<br />
(1) Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege haben einen eigenständigen Bildungs-, Erziehungsund<br />
Betreuungsauftrag.<br />
(2) Die Förderung des Kindes in der Entwicklung seiner Persönlichkeit und die Beratung und Information<br />
der Eltern insbesondere in Fragen der Bildung und Erziehung sind Kernaufgaben der Kindertageseinrichtungen<br />
und der Kindertagespflege. Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen und die<br />
Tagespflegepersonen haben den Bildungs- und Erziehungsauftrag im regelmäßigen Dialog mit den Eltern<br />
durchzuführen und deren erzieherische Entscheidungen zu achten.“ 5<br />
Die Grundschulkernlehrpläne hingegen formulieren unter dem Stichwort „Lehren und Lernen in<br />
der <strong>Grundschule</strong>“:<br />
„Es ist die Aufgabe der <strong>Grundschule</strong>, die Fähigkeiten, Interessen und Neigungen der Kinder aufzugreifen<br />
und sie mit den Anforderungen fachlichen und fächerübergreifenden Lernens zu verbinden.“ 6<br />
Diese Zitate verdeutlichen:<br />
In der <strong>Grundschule</strong> steht das Kind in seiner Individualität ebenfalls im Mittelpunkt. Was das Lernen<br />
im Gegensatz zum Elementarbereich unterscheidet, ist, dass Anforderungen fachlichen und<br />
fächerübergreifenden Lernens als Ziele festgelegt sind. Es geht um ein bewusstes und organisiertes<br />
Lernen von Inhalten.<br />
5 Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) - Viertes Gesetz zur<br />
Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes - SGB VIII - vom 30. Oktober 2007, S. 4<br />
http://www.mfkjks.nrw.de/web/media_get.php?mediaid=17223&fileid=50840&sprachid=1<br />
6 Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.): Richtlinien und Lernpläne für die <strong>Grundschule</strong> in<br />
NRW, 2008, Ritterbach Verlag: Frechen, S.12<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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Kindliches Lernen im Elementar- und Primarbereich weist jedoch viele Überschneidungen auf. Es<br />
wird an vorhandenes Wissen angeknüpft, Lerninhalte werden aus übergreifenden Zusammenhängen<br />
entwickelt, der Selbständigkeit wird ein hoher Stellenwert eingeräumt, womit deutlich wird,<br />
dass die kindliche Neugier und Selbstbildung ernst genommen wird. Die Frage nach Teamfähigkeit<br />
und individuellen Lernstrategien wird ebenso thematisiert wie ein neues Fehlerverständnis<br />
(„Aus Fehlern lernen!“), verstanden als aussagekräftiger Hinweis auf einen individuellen Lernweg.<br />
Trotz eventuell existierender Vorurteile und Klischeedenken auf beiden Seiten („Erzieher verspielen<br />
Bildung“ – „Lehrer verschulen Bildung“) ist eine Verständigung auf eine gemeinsame Sichtweise<br />
und Definition des Begriffes „Bildung“ realisierbar.<br />
Konsens herrscht sicher:<br />
- bei der Notwendigkeit individualisierten Lernens<br />
- hinsichtlich des hohen Wertes sozial-emotionaler Bildung<br />
- bei dem Stellenwert von Sprachbewusstsein<br />
- bei der Forderung nach wertschätzender Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen<br />
- und der Berücksichtigung besonderer Begabungen und Bedürfnisse.<br />
Insgesamt wäre es wünschenswert, den Bildungsprozess als Kontinuum zu begreifen, orientiert<br />
an den jeweiligen Bedürfnissen der kindlichen Entwicklungsstufen.<br />
1.4 Erziehungspartnerschaft Eltern, <strong>Kita</strong>, Schule, Jugendhilfe<br />
Allgemeines Ziel ist es, den Übergang von der Kindertagesstätte zur <strong>Grundschule</strong> besser gestalten<br />
zu helfen. Dazu ist vor allem ein offener Austausch aller Beteiligten die wichtigste Voraussetzung,<br />
denn nur so können alle voneinander partizipieren und die jeweiligen Ressourcen effektiv<br />
eingesetzt werden.<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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Im Sinne der Förderung der Kinder ist es unabdingbar, dass sich Familien und Fach- und Lehrkräfte<br />
regelmäßig austauschen, den jeweiligen Stand des Kindes gemeinsam erörtern und somit<br />
eine Optimierung der Verfahren und des Informationsflusses erreichen.<br />
Auch eine Unterstützung der Kinder außerhalb der Institution sollte Thema der Gespräche sein,<br />
um eine optimale individuelle Förderung erreichen zu können.<br />
Voraussetzung für eine gute Elternarbeit ist der regelmäßige Dialog aller am Prozess beteiligten<br />
Personen. Sowohl in Schule 7 als auch <strong>Kita</strong> 8 ist die Beteiligung der Eltern gesetzlich festgelegt.<br />
Bezüglich der offenen Ganztagsschulen sowie außerunterrichtlicher Ganztags- und Betreuungsangebote<br />
im Primarbereich und der Sekundarstufe I gibt der Gesetzgeber folgenden Verweis:<br />
„Eine zentrale Grundlage ist die Zusammenarbeit von Schule, Kinder- und Jugendhilfe, gemeinwohlorientierten<br />
Institutionen und Organisationen aus Kultur und Sport, Wirtschaft und Handwerk sowie weiteren<br />
außerschulischen Partnern. Sie soll fortgeführt und weiter intensiviert werden.“ 9<br />
Weiter heißt es:<br />
„Dazu gehören beispielsweise die Öffnung von Schule zum Sozialraum und die Zusammenarbeit mit den<br />
dort tätigen Akteuren, auf Augenhöhe.“ 10<br />
Als Grundlage der <strong>Kooperation</strong> sollte bei allen Beteiligten eine hohe Sensibilisierung für das Kindeswohl<br />
und dessen mögliche Gefährdung vorhanden sein. Es muss der gemeinsame Auftrag<br />
aller Beteiligten sein, eine Kindeswohlgefährdung unmittelbar zu erkennen und bei einem existierenden<br />
Verdacht nach vereinbarter Vorgehensweise zeitnah zu reagieren.<br />
7 § 2 Abs. 3 SchulG: „Die Schule achtet das Erziehungsrecht der Eltern. Schule und Eltern wirken bei der<br />
Verwirklichung der Bildungs- und Erziehungsziele partnerschaftlich zusammen.“<br />
8 § 9 Abs. 1 KiBiz: „Das Personal der Kindertageseinrichtung sowie Tagespflegepersonen arbeiten mit den<br />
Eltern bei der Förderung der Kinder partnerschaftlich und vertrauensvoll zusammen. Die Eltern haben einen<br />
Anspruch auf eine regelmäßige Information über den Entwicklungsstand des Bildungs- und Entwicklungsprozesses<br />
ihres Kindes.“<br />
9 RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung v. 23. 12. 2010 § 1.3<br />
10 RdErL, a.a.O., § 3.1).<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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Trotz der bekannten Datenschutzproblematik ist es wünschenswert, wenn die an der Erziehung<br />
beteiligten <strong>Kita</strong>s und <strong>Grundschule</strong>n sich austauschen. Eine Möglichkeit dazu bieten sogenannte<br />
„Runde Tische“ mit Erziehungsberechtigten, Jugendhilfe und den beteiligten <strong>Kita</strong>s und/oder<br />
<strong>Grundschule</strong>.<br />
Um eine Integration von Kindern mit Behinderungen bzw. von Behinderungen bedrohter Kinder<br />
(<strong>Kita</strong>) sowie mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Primarstufe) zu gewährleisten, ist ferner<br />
eine Aufnahme der entsprechenden Förderschulen im <strong>Kooperation</strong>sprozess unerlässlich.<br />
1.5 Bildungsdokumentation und Bildungsförderung<br />
Die Bildungsdokumentation wird in der Kindertagesstätte begonnen. Sie enthält wichtige Beobachtungen<br />
von Eltern und Erzieher/Erzieherinnen über die Entwicklung des Kindes. Dabei werden<br />
Fortschritte, besondere Begabungen, aber auch besonderer Förderbedarf festgehalten, dieses<br />
ist im KiBiz verankert. 11<br />
Das Gesetz gibt jedoch vor, dass ohne Einwilligung der Eltern keine Informationen aus der Dokumentation<br />
an Dritte weitergegeben werden dürfen. Hier ist auch festgelegt, dass die Dokumentation<br />
den Erziehungsberechtigen ausgehändigt wird, wenn das Kind die Einrichtung verlässt.<br />
Die Weitergabe von mündlichen und schriftlichen Informationen aus der Bildungsdokumentation<br />
ist also nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Eltern möglich (vgl. „Bildungsvereinbarung<br />
NRW – Fundament stärken und erfolgreich starten“, Präambel Punkt 5) 12 .<br />
11<br />
§ 13, Abs. 5: „Die Entwicklung des Kindes soll beobachtet und regelmäßig dokumentiert werden. Die<br />
Bildungsdokumentation setzt die schriftliche Zustimmung der Eltern voraus.“ Gesetz zur frühen Bildung und<br />
Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) - Viertes Gesetz zur Ausführung des Kinder- und<br />
Jugendhilfegesetzes - SGB VIII - vom 30. Oktober 2007, S. 9<br />
http://www.mfkjks.nrw.de/web/media_get.php?mediaid=17223&fileid=50840&sprachid=1<br />
12 „5. Beobachtende Wahrnehmung<br />
Die Grundlage für eine zielgerichtete Bildungsarbeit ist die beobachtende Wahrnehmung des Kindes, gerichtet<br />
auf seine Möglichkeiten und auf die individuelle Vielfalt seiner Handlungen, Vorstellungen, Ideen,<br />
Werke, Problemlösungen u.ä. Dazu wird angestrebt, dass Beobachtung und Auswertung von der pädagogischen<br />
Fachkraft notiert und als Niederschrift des Bildungsprozesses des einzelnen Kindes dokumentiert<br />
werden, wenn die Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten sich damit in dem Vertrag über die Aufnah-<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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Damit jedoch wertvolle Beobachtungen aus der Kindertageseinrichtung mit dem Schuleintritt nicht<br />
verloren gehen, sondern die damit gewonnenen Erkenntnisse auch die Lehrkräfte befähigen, die<br />
bestmögliche Förderung für das Kind vorzunehmen, müssen den Eltern diese Vorteile rechtzeitig<br />
vermittelt werden. Diese Einwilligung ist also nicht nur rechtlich von Bedeutung, sondern Eltern<br />
sollten exakt wissen, welcher Zweck mit der Dokumentation verfolgt wird.<br />
Weitere Hinweise zum Datenschutz finden Sie in Teil 3.8.<br />
Beobachten und Dokumentieren<br />
Um eine kontinuierliche individuelle Förderung über die Grenzen der Institutionen hinaus zu erreichen,<br />
ist es hilfreich, die Entwicklung eines Kindes umfassend von Anfang an zu dokumentieren.<br />
Das Lernen der Kinder beginnt nicht erst mit der Einschulung. Schon viel früher bilden sich die<br />
Kompetenzen heraus. Daher sollten individuelle Fördermaßnahmen der Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />
auf den Dokumentationen und den damit verbundenen Beobachtungen der Kindertageseinrichtungen<br />
aufbauen. Die Dokumentationen bieten wichtige Anknüpfungspunkte für schulisches Lernen.<br />
Sie können dazu beitragen, dass für die Lehrkräfte deutlich erkennbar wird, mit welchen<br />
Kompetenzen und Fertigkeiten sie bei einzelnen Schülern rechnen können.<br />
Grundlage einer zielgerichteten Bildungsarbeit ist somit die beobachtende Wahrnehmung des<br />
Kindes im Elementarbereich. Dabei muss allen Beteiligten klar sein, dass alle Informationen subjektiv<br />
sind und die Persönlichkeit eines Kindes mehr ist als die Summe aller beobachteten Teile.<br />
me des Kindes in die Tageseinrichtung schriftlich einverstanden erklärt haben. Den Eltern oder anderen<br />
Erziehungsberechtigten wird bei der Aufnahme des Kindes ein Merkblatt ausgehändigt, in dem ihnen Sinn<br />
und Zweck der Bildungsdokumentation erläutert werden und ihnen das Recht eingeräumt wird, der Dokumentation<br />
zu widersprechen. Sie sind darauf hinzuweisen, dass ihnen aus der Weigerung oder dem Widerruf<br />
der Einwilligung keinerlei Nachteile entstehen. Den Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten steht<br />
jederzeit das Recht zu, Einblick in die Dokumentation zu nehmen und ihre Herausgabe zu fordern. Ohne<br />
ihre Einwilligung dürfen Informationen in der Dokumentation nicht an Dritte weitergegeben werden. Wenn<br />
das Kind die Einrichtung verlässt, wird die Dokumentation den Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten<br />
ausgehändigt.“ aus: „Bildungsvereinbarung NRW – Fundament stärken und erfolgreich starten“, herausgegeben<br />
vom Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein – Westfalen, 2004<br />
https://services.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/download/1343/bildungsvereinbarung.pdf<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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Das Kind ist nicht so oder so, es ist in anderen sozialen Bezügen, in anderen Zusammenhängen<br />
vielleicht ganz anders. Deshalb lassen sich aus Beobachtungen immer wieder andere Schlüsse<br />
ziehen.<br />
Weitere Informationen zu Beobachtungsverfahren, Beobachtungszielen und Dokumentation<br />
finden Sie im Materialteil Nr.1a – 1d.<br />
In §13 (3) KiBiz heißt es in den Grundsätzen der Bildungs- und Erziehungsarbeit, dass die Kindertageseinrichtungen<br />
ihre Bildungskonzepte so zu gestalten haben, dass eine individuelle Bildungsförderung<br />
sichergestellt wird.<br />
Definition: Bildungsförderung in der Kindertageseinrichtung<br />
Der Begriff der Bildungsförderung im KiBiz ist subjektorientiert. Er setzt an der Individualität eines<br />
jeden Kindes an:<br />
• individuelle Lebenslage eines Kindes (z.B. soziale, ethnische Herkunft, Religion, Erstsprache,<br />
Kinder mit Behinderung) und deren Eltern (z.B. Berufstätigkeit, Familienkonstellation,<br />
allein erziehender Elternteil)<br />
• individuelle Angebote, die seine Möglichkeiten der Potentialentfaltung herausfordern<br />
Er orientiert sich an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen:<br />
• Kinder lernen von Anfang an in Sinnzusammenhängen<br />
• Kinder lernen nach Bedeutsamkeitserfahrungen<br />
• Kinder lernen durch Selbsttätigkeit, eigenes Erleben (Wahrnehmungserfahrungen) und Erforschen<br />
• Kinder bilden sich selbst<br />
• Lernerfahrungen werden zusammen mit den Lerngefühlen abgespeichert<br />
Bildungsförderung eines Kindes bedeutet die Orientierung an seinen<br />
• Kompetenzen und Potentialen<br />
• Ideen und Problemlösungen<br />
• Interessen und Werken<br />
Sie geschieht kontinuierlich, alltagsbezogen und prozessorientiert.<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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Pädagogische Fachkräfte verstehen sich als Entwicklungsbegleiter und gestalten die Basis für<br />
individuelle Bildungsförderung. Dazu gehören:<br />
• die Förderung der Bindungssicherheit des Kindes und sein Wohlbefinden<br />
• eine vorbereitete, anregende und herausfordernde Umgebung<br />
• Zuwendung, Dialog mit dem Kind und die Partizipation des Kindes<br />
• Kontinuität in der sprachlichen Benennung des Geschehens, Ermutigung zum sprachlichen<br />
Ausdruck bei allen kindlichen Tätigkeiten, kreative Fragen stellen<br />
• Zeit und Freiräume für das Spiel des Kindes<br />
• geschlechtssensible Differenziertheit<br />
• wahrnehmende Beobachtung des Kindes<br />
• vertrauensvolle Zusammenarbeit im Bezugssystem des Kindes<br />
1.6 Übergang <strong>Kita</strong>-<strong>Grundschule</strong><br />
Ziel der gemeinsamen Bildungsarbeit von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> ist eine Übergangsgestaltung,<br />
die das einzelne Kind weder über- noch unterfordert.<br />
„Zentrales Ziel der Schuleingangsphase ist, alle schulpflichtigen Kinder eines Jahrgangs in die <strong>Grundschule</strong><br />
aufzunehmen und sie dem Grad ihrer Schulfähigkeit entsprechend zu fördern. Dabei hat sich das Verständnis<br />
von "Schulfähigkeit" gewandelt. In der Vergangenheit ging man davon aus, dass Kinder im Verlauf ihrer<br />
Entwicklung gleichsam von selbst den Zeitpunkt der Schulfähigkeit erreichen. Heute wird Schulfähigkeit als<br />
gemeinsame Aufgabe verstanden, an der Eltern, Erzieher und Pädagogen durchgängig von der vorschulischen<br />
Erziehung bis in die <strong>Grundschule</strong> hinein mitwirken. Nicht das Kind entwickelt sich bis zur Schulfähigkeit,<br />
sondern die Schulfähigkeit des Kindes muss entwickelt werden.“ 13<br />
„Die Entwicklung der Schulfähigkeit ist ein kontinuierlicher Prozess. Damit dieser optimal gestaltet werden<br />
kann, arbeiten Kindergarten und <strong>Grundschule</strong> schon frühzeitig zusammen und übernehmen damit gemeinsam<br />
Verantwortung für eine bestmögliche Förderung der Kinder. Die <strong>Kooperation</strong> von Kindergarten und<br />
13 http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Eltern/<strong>Grundschule</strong>/Schuleingangsphase/<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 1 Grundlagen der <strong>Kooperation</strong><br />
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<strong>Grundschule</strong> wird dabei durch gegenseitige Hospitationen, gemeinsame Konferenzen und Fortbildungen<br />
gewährleistet.“ 14<br />
Das Schulfähigkeitsprofil stellt aus Sicht der schulischen Anforderungen in systematischer Form<br />
jene Kompetenzbereiche zusammen (Motorik, Wahrnehmung, personale/soziale Kompetenzen,<br />
Umgang mit Aufgaben, elementares Wissen/ fachliche Kompetenzen in den Bereichen Sprache,<br />
Mathematik und Erschließung der Lebenswelt), die nach dem heutigen Stand der Wissenschaft<br />
als grundlegende Voraussetzung für erfolgreiches Lernen gelten ( siehe hierzu die Handreichung<br />
„Erfolgreich starten!“ des Ministeriums für Schule, Jugend und Familie des Landes NRW in<br />
Materialteil Nr. 1e).<br />
Dabei greift es das auf, was in vielen Kindergärten und <strong>Grundschule</strong>n bereits gute Praxis ist. Es<br />
kann den pädagogischen Fachkräften in den Kindergärten und den Lehrkräften der <strong>Grundschule</strong>n<br />
Anregungen und Hinweise für das Erstellen von Förderplänen vor allem für jene Kinder geben,<br />
deren Schulfähigkeit noch nicht ausreichend entwickelt ist.<br />
Es ist ausdrücklich als Orientierung und nicht als notwendiges Kompetenzprofil zu Beginn der<br />
ersten Klasse zu verstehen.<br />
Die bislang häufig geübte Praxis, dass Kinder vom Schulbesuch zurückgestellt werden, weil ihnen<br />
noch nicht die Schulfähigkeit bescheinigt werden kann, wird vermieden. Denn eine solche Zurückstellung<br />
vom Schulbesuch bedeutet immer auch eine Ausgrenzung. Erfahrungen in anderen<br />
Ländern haben gezeigt, dass die zeitgleiche Einschulung aller Kinder eines Jahrgangs wesentlich<br />
effektiver ist als eine Zurückstellung und getrennte Förderung im Schulkindergarten. Viele Formen<br />
des differenzierten Unterrichts ermöglichen es, alle Kinder in ihren Begabungen individuell zu fördern.<br />
Eine Anleitung zur Einschulungsuntersuchung der kommenden Erstklässler aus der Praxis der<br />
Stadt Lüdenscheid ist beispielhaft im Materialteil Nr. 1f zu finden.<br />
14 http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Schulformen/<strong>Grundschule</strong>/Schuleingangsphase/Vor_<br />
der_Schule/index.html#A_1<br />
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2. Organisatorische<br />
Rahmenbedingungen
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
______________________________________________________________________<br />
2.1 Bildung von Verbünden<br />
Bei der Bildung von Verbünden auf kommunaler Ebene sollten sämtliche in der Kommune ansässigen<br />
<strong>Kita</strong>s einem Grundschul-Partner zugewiesen werden.<br />
Die kommunalen Vertreter (z.B. Jugendamt / Schulverwaltung) sollten in Absprache mit den<br />
betreffenden Institutionen einen entsprechenden Vorschlag für die Verbünde ausarbeiten.<br />
Die hierbei anzuwendenden Kriterien könnten sein:<br />
a) Trägeridentität<br />
b) räumliche Nähe / Stadtteile<br />
c) bereits bestehende Partnerschaften zwischen <strong>Kita</strong>s und <strong>Grundschule</strong>n<br />
2.2 Förderschulen, heilpädagogische Kindergärten<br />
Die örtlich zuständigen Förderschulen sowie heilpädagogische Kindergärten sind in die <strong>Kooperation</strong>sbündnisse<br />
stetig einzubinden. Dies sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erfolgen und<br />
schließt die Notwendigkeit gegenseitiger Besuche mit ein.<br />
Im Teil 3 der Handreichung wird beispielhaft aufgeführt, welche Möglichkeiten hierzu bestehen.<br />
2.3 Feste Ansprechpartner<br />
Eine dauerhafte und verlässliche <strong>Kooperation</strong> zwischen zwei Institutionen ist nur möglich, wenn<br />
sie personenunabhängig ausgerichtet ist. Neben der Festlegung gemeinsamer Standards ist es<br />
daher unverzichtbar, die <strong>Kooperation</strong> mit entsprechenden Ansprechpartnern und Verantwortlichen<br />
auf beiden Seiten schriftlich zu fixieren.<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
______________________________________________________________________<br />
2.4 <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />
Die Stadt/Gemeinde ist bei der Initiierung einer kommunalen <strong>Kooperation</strong>svereinbarung federführend.<br />
Die im Rahmen des <strong>Regionale</strong>n <strong>Bildungsnetzwerke</strong>s entstandene Muster-<br />
<strong>Kooperation</strong>svereinbarung ( siehe Materialteil Nr. 2a) kann hierbei als Grundlage herangezogen<br />
und, wenn nötig, individuell angepasst werden.<br />
Eine gemeinsame Veranstaltung mit allen Institutionen und Trägern zur Unterzeichnung der <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />
sollte vom jeweiligen Bürgermeister begleitet werden.<br />
Es wird empfohlen, sich vorab auch die entsprechende Unterstützung der kommunalen politischen<br />
Gremien (Schul- bzw. Jugendhilfeausschuss) für eine kommunale <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />
zu sichern. Ein entsprechendes Vorgehen der Stadt Hemer ist im Materialteil Nr. 2c ersichtlich.<br />
Das <strong>Regionale</strong> Bildungsbüro steht den Kommunen bei der Initiierung der Vereinbarungen auf Anfrage<br />
unterstützend zur Seite.<br />
Die <strong>Kooperation</strong>svereinbarung ist kontinuierlich fortzuschreiben. Hierbei können im Konsens beschlossene<br />
Modifizierungen und Ergänzungen entsprechend umgesetzt werden. Dies gilt besonders<br />
für die Erweiterung der <strong>Kooperation</strong>sbündnisse, etwa mit der örtlichen VHS, weiteren Institutionen<br />
der Familienbildung o.ä., wobei jeweils die Ziele, Verfahren und Bereiche der Zusammenarbeit<br />
festgeschrieben werden sollten.<br />
Beispielhafte Erweiterungen sind hierzu im Materialteil Nr. 2e und 2f aufgeführt.<br />
Im Rahmen der Zusammenarbeit ist eine Evaluation zur Überprüfung der Qualität der <strong>Kooperation</strong><br />
notwendig.<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
______________________________________________________________________<br />
2.5 <strong>Kooperation</strong>skalender<br />
Jedes Bündnis sollte einen gemeinsamen <strong>Kooperation</strong>skalender führen, in dem die relevanten<br />
<strong>Kooperation</strong>stermine aufgeführt sind.<br />
Das Grundgerüst für diesen <strong>Kooperation</strong>skalender bilden die Termine, die ggfs. für alle Institutionen<br />
innerhalb einer Kommune gleich sind (wie z.B. der Infoabend für die Eltern der 4-Jährigen).<br />
Diese Termine könnten bereits auf der kommunalen Bildungskonferenz im Vorfeld des jeweiligen<br />
Kindergarten- bzw. Schuljahres mit allen Beteiligten und Verantwortlichen gemeinsam abgestimmt<br />
werden.<br />
Im Anschluss vervollständigen die Institutionen mit ihren individuellen <strong>Kooperation</strong>spartnern ihren<br />
„eigenen“ Kalender mit weiteren Terminen.<br />
Der Kalender sollte bei beiden Partnern (<strong>Grundschule</strong> und <strong>Kita</strong>) vor Ort und für alle ersichtlich<br />
angebracht werden.<br />
<strong>Kooperation</strong>skalender-Entwürfe sind im Materialteil Nr. 2g und 2h zu finden.<br />
2.6 Kommunaler Hauptkoordinator<br />
Eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen <strong>Kita</strong>s und <strong>Grundschule</strong>n auf kommunaler<br />
Ebene setzt einen Verantwortlichen voraus, der das neu gebildete kommunale Netzwerk aufrecht<br />
erhält.<br />
Diese Person sollte<br />
a) als neutraler Koordinator von allen Institutionen allgemein akzeptiert werden<br />
b) möglichst mit dem Thema Übergang Elementar-Primarbereich vertraut sein<br />
c) die einzelnen <strong>Kooperation</strong>sbündnisse nach eigenem Ermessen und zeitlicher Kapazität<br />
unterstützen.<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
______________________________________________________________________<br />
Unabhängig von den eigenen Ressourcen hat diese Person jedoch zumindest zwei Pflichtaufgaben<br />
wahrzunehmen:<br />
a) die jährliche Einberufung und Organisation der kommunalen Bildungskonferenz<br />
b) die Teilnahme am Austausch aller kommunalen Koordinatoren auf Kreisebene<br />
Die Kommune sollte entsprechend der obigen Anforderungen einen kommunalen Ansprechpartner<br />
benennen.<br />
Eine Auflistung der aktuellen kommunalen Hauptkoordinatoren befindet sich im Materialteil<br />
Nr. 2k.<br />
2.7 Kommunale Bildungskonferenz<br />
Organisation/ Leitung<br />
Die kommunale Bildungskonferenz findet mindestens einmal pro Jahr statt. Sie wird vom kommunalen<br />
Hauptkoordinatoren organisiert bzw. einberufen. Geleitet wird die Konferenz nach interner<br />
Absprache vom Bürgermeister bzw. Fachdezernenten oder dem Hauptkoordinator.<br />
Teilnehmer<br />
An der Bildungskonferenz nehmen grundsätzlich alle <strong>Kita</strong>s und <strong>Grundschule</strong>n teil. Ebenso sollten<br />
das örtliche Jugendamt und die Schulverwaltung vertreten sein.<br />
Wünschenswert wäre es, die örtlich zuständigen Förderschulen und heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen<br />
ebenfalls einzuladen.<br />
Die Bildungskonferenz bietet ferner die Gelegenheit, Elternvertreter als Bildungspartner im Prozess<br />
einzubinden, indem sie als dauerhafte Konferenzteilnehmer vorgesehen werden. Ggfs. kann<br />
dies zum Anlass genommen werden, innerhalb der Kommune feste Organisationsstrukturen wie<br />
z.B. einen Stadtelternrat zu schaffen.<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
______________________________________________________________________<br />
Es wird empfohlen, daneben noch folgende Institutionen in der Bildungskonferenz als ständiges<br />
Mitglied zu berücksichtigen:<br />
a) die übrigen <strong>Kita</strong>-Träger<br />
b) die Träger des Offenen Ganztags<br />
c) Gesundheitsamt<br />
d) Kulturamt (Bücherei, Musikschule, Museen, Kunstschulen)<br />
e) Familienbildungsstätte<br />
f) örtliche Volkshochschule<br />
g) Sportvereine<br />
h) Integrationsrat<br />
i) Vertreter der Lokalpolitik<br />
Die genaue Zusammensetzung der Bildungskonferenz sowie der Status der einzelnen Mitglieder<br />
(dauerhafte Teilnahme, anlassbezogene Einladung) legen die Konferenzteilnehmer im Konsens<br />
fest.<br />
Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass die Erfolgsaussichten für einen gelingenden Übergang<br />
zwischen der Elementar- und Primarstufe umso größer sind, je umfassender und vielschichtiger<br />
eine Bildungskonferenz und somit auch das kommunale Netzwerk angelegt sind.<br />
Inhalt<br />
Die Erstellung der jeweiligen Tagesordnung obliegt dem Konferenzleiter bzw. dem kommunalen<br />
Hauptkoordinatoren in vorheriger Absprache mit den Institutionen.<br />
Grundsätzlich sollte jedoch in jeder Bildungskonferenz die Zusammenarbeit in den Bündnissen<br />
reflektiert, ein inhaltlicher Austausch betrieben und der <strong>Kooperation</strong>skalender für das nachfolgende<br />
Schul- bzw. Kindergartenjahr abgestimmt werden.<br />
Empfehlenswert ist auch die Ermittlung eines gemeinsamen Fortbildungsbedarfs.<br />
Ein Evaluationsbogen ist als Muster im Materialteil Nr. 2l aufgeführt.<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
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2.8 Verbindliche Netzwerkstrukturen im Kinderschutz (gesetzliche Regelungen)<br />
Der Gesetzgeber hat mit dem Bundeskinderschutzgesetz 1 seit dem 01. Januar 2012 festgelegt,<br />
dass auf kommunaler Ebene entsprechende Netzwerkstrukturen geschaffen werden ( Auszüge<br />
aus dieser neuen gesetzlichen Regelung siehe Materialteil Nr. 2m).<br />
Ferner wird auf die Ausführungen der „<strong>Kooperation</strong> zwischen den Schulen und Jugendämtern<br />
zum Wohl der Kinder und Jugendlichen im Märkischen Kreis“ verwiesen, die 2012 im Rahmen<br />
des <strong>Regionale</strong>n <strong>Bildungsnetzwerke</strong>s entwickelt wurde ( siehe Materialteil Nr. 2n).<br />
1 Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (Bundeskinderschutzgesetz –<br />
BKiSchG v. 22.12.2011)<br />
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3. Inhaltliche Umsetzung
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
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3.1 Gemeinsame Sitzung von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />
Um ein besseres Verständnis, ein Gegenübertreten auf Augenhöhe zu erreichen, ist es wichtig,<br />
dass sich Erzieher/innen und Lehrer/innen regelmäßig treffen.<br />
In der Regel nimmt am Erstgespräch lediglich die Leitungsebene der beiden Institutionen teil.<br />
Inhaltlich sollten zunächst die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte und Vorstellungen einander<br />
näher gebracht werden:<br />
⇒ Was kann jeder leisten?<br />
⇒ Was ist machbar?<br />
⇒ Was ist erstrebenswert?<br />
Grundvoraussetzung für eine inhaltliche Annäherung ist jedoch ein von gegenseitiger Wertschätzung<br />
und Akzeptanz geprägter Umgang miteinander. Auf dieser Basis ist es dann möglich,<br />
gemeinsame Ziele für die <strong>Kooperation</strong> zu vereinbaren.<br />
Regelmäßige Gespräche geben den <strong>Kooperation</strong>spartnern die Gelegenheit zu einem gleichen<br />
Informationsstand. Missverständnisse können damit vermieden bzw. ausgeräumt werden.<br />
Es wird daher empfohlen, die Sitzungen mindestens vierteljährlich abzuhalten.<br />
Gemeinsame Sitzungen sollten Maßnahmen festlegen, die der individuellen Förderung der<br />
Kinder dienen. Vor diesem Hintergrund sind folgende zwei Themen als Schwerpunkte gemeinsamer<br />
Sitzungen anzusehen:<br />
a) Kenntnis über das Sprachförderungs-Konzept des jeweils anderen <strong>Kooperation</strong>spartners<br />
und Erarbeitung einer gemeinsam abgestimmten Sprachförderung<br />
b) Konzept von und Umgang mit Bildungsdokumentationen<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
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Beide Aspekte sind notwendig für eine kontinuierliche und individuell angemessene Förderung<br />
und erfordern intensive vorherige Absprachen.<br />
Weitere mögliche Themen für gemeinsame Sitzungen sind:<br />
a) Gemeinsame Fortbildungen (Was ist erwünscht? Was ist sinnvoll?)<br />
b) Elternarbeit (Was können wir vom anderen positiv übernehmen?)<br />
3.2 Besuch der <strong>Kita</strong>-Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />
Der erste Schulbesuch der Vorschulkinder sollte früh an den Anfang des letzten Kindergartenjahres<br />
terminiert werden, da sich sowohl in Kindertageseinrichtungen als auch in der<br />
<strong>Grundschule</strong> die Termine gegen Ende des Jahres verdichten.<br />
Es ist darauf zu achten, dass der Besuch der Schule keine Besichtigungstour, sondern vielmehr<br />
ein Erlebnis für die Vorschulkinder darstellt.<br />
Angemessene Aktivitäten wie Spiele, Lieder oder Sport sollten im Mittelpunkt stehen, wie<br />
z.B. eine Turnstunde in der Turnhalle, die eine Lehrkraft der <strong>Grundschule</strong> erteilt und an der<br />
der/die Erzieher/-in teilnimmt oder dass Schulkinder den Kindergartenkindern vorlesen.<br />
Zur Abrundung dieses Besuches könnte zum Abschluss ein Schulfrühstück stattfinden, das<br />
jedes Kind mitgebracht hat und in einem Klassenzimmer eingenommen wird.<br />
Weitere Schulbesuche in unterschiedlichen Lerngruppen, wie z.B. im Musikunterricht, wären<br />
empfehlenswert, ebenso ein Schnuppertag, an dem in kleinen Gruppen die angehenden<br />
Schüler an den Unterrichtsstunden einer 1. Klasse teilnehmen und so den Ablauf eines<br />
Schulvormittags kennen lernen.<br />
Auch das Spielen altersgerechter Lernspiele der <strong>Grundschule</strong> wie Musterlegespiele, Spiele<br />
zu Mengen und Längen, Lernspiele zu verschiedensten Wahrnehmungsübungen, zur Lauter-<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
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kennung und Leselernspiele in einem Klassenraum, begleitet von einer Lehrkraft und eventuell<br />
von Grundschulkindern und einer beobachtenden Erzieherin, ist sinnvoll.<br />
Besonders positiv wäre ein kleines gemeinsames Projekt von Kindergartenkindern und<br />
Schulkindern. Denn so lernen sich die Kinder untereinander intensiver kennen.<br />
Ein solches Projekt vermittelt außerdem einen realistischen Eindruck vom Schulleben, wenn<br />
nicht nur ausgemalt, ausgeschnitten und aufgeklebt, sondern ernsthaft „gearbeitet“ wird.<br />
Gemeinsame Projekte machen außerdem vertraut mit Räumen, Personen, Riten. Sie nehmen<br />
Unsicherheit und wecken Vorfreude. Kinder wollen wissen, was in der Pause geschieht,<br />
wer ihnen hilft, wenn sie traurig sind, wann und wo man essen darf. Und schließlich wollen<br />
Kinder wissen, wie und was gelernt wird.<br />
Erste Schreibversuche interessieren sie ebenso wie der Umgang mit Mathematik. Eindrucksvoll<br />
sind für sie kleine Experimente oder ein gemeinsames Theaterspiel mit Schulkindern.<br />
Patenschaften von Grundschülern und zukünftigen Erstklässlern wirken sich sehr positiv<br />
aus und helfen beiden Seiten: Der Grundschüler lernt Verantwortung zu übernehmen, der<br />
Erstklässler hat einen Ansprechpartner, der Hilfestellung anbietet. Es entstehen erste<br />
Freundschaften, die Kindergartenkinder haben schon Ansprechpartner in der Schule<br />
und die Schulkinder fühlen sich für ihr Patenkind verantwortlich.<br />
Verschiedene Veranstaltungen sollten diese Patenschaften vertiefen und den Kindergartenkindern<br />
die Schule nahe bringen. So könnten gegenseitige Besuche stattfinden,<br />
gemeinsame Projekte durchgeführt und gemeinsame Feste gefeiert werden.<br />
Kommt das Kindergartenkind dann in die Schule, ist diese längst kein unbekannter<br />
Ort mehr.<br />
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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Zur Anbahnung solcher Patenschaften können die Kindergartenkinder gemeinsam mit den<br />
Erzieherinnen einen Brief mit der Bitte um Paten an die jetzigen Erstklässler verfassen, auf<br />
den die Erstklässler dann antworten.<br />
Vielfältige Planungshilfen und Projekte zum Themenbereich „<strong>Kita</strong> – Kinder besuchen die<br />
<strong>Grundschule</strong>“ gewährt das „Amberger Modell – ein <strong>Kooperation</strong>sprojekt für Kindertagesstätten<br />
und <strong>Grundschule</strong>n“ 1 .<br />
Es bietet aus der Praxis entstandene Anregungen und Hilfen zur Übergangsgestaltung von<br />
der Kindertagesstätte zur <strong>Grundschule</strong> - mit dem Ziel, die künftigen Schulanfänger in dieser<br />
sensiblen Phase zu begleiten, ihre Neugier und Freude zu wecken und ihre Angst vor dem<br />
Neuen abzubauen.<br />
Im Materialteil Nr. 3a finden Sie hierzu exemplarisch den Baustein „Schulhausrallye -<br />
Auf Spurensuche durch das Schulhaus“ 2 , der als Zielsetzung ein selbstständiges, aktives<br />
Erkunden der neuen Lernumgebung und das Kennenlernen der zukünftigen Bezugspersonen<br />
hat.<br />
3.3 Gemeinsamer Elternabend<br />
Für das Gelingen des Übergangs ist entscheidend, dass die Beziehung zwischen <strong>Grundschule</strong><br />
und Eltern bereits vor der Einschulung angebahnt wird. Regelmäßige Themenabende,<br />
gemeinsam von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> gestaltet, können dazu dienen,<br />
die Fragen der Eltern aufzugreifen und sie als Partner zu gewinnen.<br />
So könnte am Anfang des letzten Kindergartenjahres den Eltern der <strong>Kooperation</strong>skalender<br />
vorgestellt und auf geplante gemeinsame Aktivitäten hingewiesen werden.<br />
1 Brigitte Netta, Marion Weigel: Hand in Hand. Amberger Modell – ein <strong>Kooperation</strong>sprojekt für Kindertagesstätten<br />
und <strong>Grundschule</strong>n. Planungshilfen – <strong>Kooperation</strong>skalender – Projekte – Kopiervorlagen,<br />
Finken–Verlag: Oberursel, 2006<br />
2 aus: http://www.finken.de/media/musterseiten/1066.pdf<br />
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Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
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Auch kann an gemeinsam gestalteten Abenden verdeutlicht werden, wie Kinder in Kindertageseinrichtung<br />
und <strong>Grundschule</strong> lernen und wie Förderung für jedes Kind konkret aussehen<br />
kann.<br />
Ein besonderes Augenmerk sollte auf die vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen festgelegten Basiskompetenzen als übergreifende Entwicklungsziele<br />
gelegt werden.<br />
Im Konkreten wird darunter die Entwicklung der Selbst-, Sozial- und Sach-<br />
/Methodenkompetenz verstanden. Grundidee der drei Dimensionen der Basiskompetenzen<br />
ist, dass das Kind mit sich selbst, mit Anderen und mit den Dingen und Phänomenen der<br />
Welt zurechtkommt und dabei Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickelt.<br />
„Kinder sind mit entsprechender Unterstützung vom ersten Tag ihres Lebens an in der Lage,<br />
sich Basiskompetenzen anzueignen. Basiskompetenzen beschreiben Fähigkeiten, die dem<br />
Kind ermöglichen, seinen Alltag zu bewältigen, sich die Welt anzueignen und stellen die Basis<br />
für weitere Bildungsprozesse und den Erwerb von Kompetenzen dar. Sie sind somit<br />
Selbstzweck, Mittel zum Zweck, Ziel und Instrument zugleich.“ 3<br />
Die komplette Broschüre „Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an – Grundsätze zur<br />
Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen<br />
im Primarbereich“ mit allen Basiskompetenzen finden Sie im Materialteil Nr. 3b.<br />
Die Bedeutung von Sprache und Lesen sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Ziel muss es<br />
sein, den Eltern die nötigen Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Leselernprozess<br />
bewusst zu machen und auch die besondere Rolle des Elternhauses, z.B. bei der Entwicklung<br />
einer kindlichen Lesemotivation, zu thematisieren.<br />
3 Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an – Entwurf – Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder<br />
von 0 bis 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich, Ministerium für<br />
Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,<br />
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.), © 2011/MFKJKS 2021, S. 40<br />
aus: https://broschueren.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/mfkjks<br />
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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
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Die Eltern erhalten dazu von der Schule Tipps zum Umgang mit Bilder- und Kinderbüchern,<br />
Hilfen zur Entwicklung einer häuslichen Lesekultur und möglicherweise eine Liste empfohlener<br />
altersgerechter Bücher, die in Zusammenarbeit mit der Bibliothek vor Ort oder auch einer<br />
Buchhandlung erstellt werden.<br />
Der Spracherwerbsprozess ist kein isolierter Vorgang, sondern muss als Teil der Gesamtentwicklung<br />
des Kindes verstanden werden. Dabei beeinflussen sich sensorische, motorische,<br />
kognitive, emotionale und soziale Entwicklungsprozesse gegenseitig. Aufgrund der<br />
Überschneidungsgebiete und der resultierenden gegenseitigen Beeinflussungen ziehen Störungen<br />
in einem Entwicklungsbereich meist Störungen oder Auffälligkeiten in anderen Entwicklungsbereichen<br />
nach sich.<br />
Dass Bewegung die körperliche, aber auch die kognitive Entwicklung fördert und ein enger<br />
Zusammenhang zwischen Motorik und Sprache liegt, sollte den Eltern auch vermittelt werden.<br />
Bewegungsgelegenheiten sind meist auch Sprachanlässe, so dass über und mit Bewegung<br />
und Rhythmik der Spracherwerb angeregt werden kann.<br />
Daneben bieten sich weitere, vielfältige Themen an, einen gemeinsamen Elternabend auszurichten:<br />
a) Medienkompetenz<br />
b) Gesunde Ernährung/Sport<br />
c) Umweltbewusstsein<br />
d) Selbstbehauptung<br />
e) Inklusion<br />
f) Geschlechteridentität<br />
g) Bedeutung der kindlichen Aggression<br />
Zu Themenfeldern wie Inklusion oder Sprachförderung sollten die zuständigen Förderschulen<br />
einbezogen werden, um ihr Förderangebot präsentieren zu können.<br />
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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
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Ebenso könnten beim Thema „Gesunde Ernährung/Sport“, lokale Turn- bzw. Sportvereine<br />
für entsprechende Angebote gewonnen werden, die sich sowohl an die Schul- als auch <strong>Kita</strong>-<br />
Kinder richten.<br />
Eltern informieren sich über die zukünftige Schule für ihr Kind besonders bei anderen Eltern.<br />
Deshalb ist es gerade von Seiten der Schule lohnenswert, Elternsprecher/innen der Schule<br />
oder einfach interessierte Eltern von Schulkindern als Informationsgeber während eines Elternabends<br />
zu beteiligen, um einen vertraulichen Austausch der Eltern von Schulkindern und<br />
Eltern im Kindergarten zu schaffen.<br />
Zur Erhöhung des Zuspruchs bei Eltern mit Migrationshintergrund sollte bei der Vorbereitung<br />
und Durchführung des Elternabends die Einbindung von Integrationskräften / Integrationslotsen<br />
oder Mitarbeiter der Flüchtlingsberatungsstelle in Betracht gezogen werden.<br />
Gemeinsame Elternabende sollten bedarfsgerecht geplant werden.<br />
3.4 Gemeinsame Info-Veranstaltung für die Eltern der Vierjährigen<br />
Die Erziehungsberechtigen der Vierjährigen werden von der Kommune zu einer gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Informationsveranstaltung eingeladen, bei der die Leiterinnen und Leiter<br />
der Tageseinrichtungen für Kinder, der Grund- und Förderschulen gemeinsam über Fördermöglichkeiten<br />
vor Ort informieren.<br />
Der Schulträger lädt alle Erziehungsberechtigten, deren Kinder das 4. Lebensjahr vollendet<br />
haben, schriftlich zu der Informationsveranstaltung ein. Die Einladung erfolgt zusätzlich z.B.<br />
über eine Zeitungsinformation, einen Aushang in allen Kindertageseinrichtungen und eventuell<br />
über eine kurze schriftliche, mehrsprachige Information, die den Kindern der Tageseinrichtung<br />
mit nach Hause gegeben wird.<br />
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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Diese Veranstaltung sollte rechtzeitig im Vorfeld des Delfin 4 – Tests stattfinden. Ob die Veranstaltung<br />
in Räumen der Kindertageseinrichtung, der Schule oder anderen öffentlichen Gebäuden<br />
durchgeführt wird, ist nach Eignung zu entscheiden. Abhängig von der Größe des<br />
Teilnehmerkreises sind eventuell mehrere Informationsveranstaltungen notwendig.<br />
Nach einer Begrüßung im Plenum, die gemeinsam von der Tageseinrichtung und der <strong>Grundschule</strong><br />
erfolgt, um auch die <strong>Kooperation</strong> der Veranstalter zu verdeutlichen, werden speziell<br />
vorbereitete Themen intensiv erörtert.<br />
Die „Arbeitshilfe Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong>n“ der Bezirksregierungen<br />
Arnsberg, Detmold und Münster 4 empfiehlt folgende mögliche Schwerpunktthemen<br />
für diese Veranstaltung:<br />
• die Bildungsvereinbarung NRW als Chance für alle Kinder (Eltern, deren Kinder nicht<br />
in einer Tageseinrichtung angemeldet sind, sollen die Vorzüge der elementaren Bildungseinrichtungen<br />
kennen lernen.)<br />
• wie Kinder lernen, wie Bildung in Kindertageseinrichtungen geschieht<br />
• die Aufgabe der Bildungsdokumentation<br />
• die Bedeutung der Sprache für einen gelingenden Schulbesuch<br />
• Informationen über Delfin 4 und Sprachfördermaßnahmen (Kinder haben ein Recht<br />
auf eine bestmögliche Förderung.)<br />
• Chancen für eine gute Zusammenarbeit zwischen Tageseinrichtung und Eltern im<br />
Sinne einer positiven Entwicklung der Kinder<br />
• Stellenwert der Sprachförderung in der Tageseinrichtung<br />
• interkulturelle Erziehung einschließlich der Sprachförderung der Kinder aus Familien<br />
mit Migrationshintergrund unter Einbeziehung des Sprachentwicklungsbogens SIS-<br />
MIK (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Kindern mit Migrationshintergrund<br />
in Kindertageseinrichtungen)<br />
4 Arbeitshilfe Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong>n, herausgegeben vom<br />
Landschaftsverband Westfalen – Lippe – Landesjugendamt und westfälische Schulen, August 2004<br />
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„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
• Zusammenhang von Bewegungskoordination und Spracherwerb und Lese-/ Rechtschreibkompetenz<br />
Die Veranstaltung sollte konkret und ausschließlich auf die Belange der Vierjährigen ausgerichtet<br />
sein.<br />
3.5 Sprachstandsfeststellung<br />
Da für den Spracherwerb und die Entwicklung von Sprachkompetenzen insbesondere die<br />
ersten Lebensjahre von zentraler Bedeutung sind und bei Sprachentwicklungsverzögerungen<br />
frühe präventive Maßnahmen zentral sind, nimmt die Sprachförderung in<br />
Kindertageseinrichtungen einen zentralen Stellenwert ein.<br />
In Nordrhein-Westfalen wird gemäß § 36 Abs. 2 Schulgesetz NRW (SchulG) 5 seit dem Jahr<br />
2007 der Sprachstand aller Kinder zwei Jahre vor der Einschulung festgestellt.<br />
Für die Sprachstandsfeststellung (angewandtes Verfahren: Delfin 4) sind jeder <strong>Grundschule</strong><br />
in der Nähe gelegene Kindertageseinrichtungen zugeordnet worden.<br />
An der 1. Stufe des Verfahrens zur Sprachstandsfeststellung nehmen Kinder aus Kindertageseinrichtungen<br />
teil, die zwei Jahre später schulpflichtig werden. Die entsprechenden Namen<br />
der Kinder werden von der Kommune ermittelt.<br />
Zur Durchführung der Sprachstandsfeststellung teilen die Träger der Kindertageseinrichtungen<br />
gemäß § 14 Abs. 3 Kinderbildungsgesetz (KiBiz) 6 der zuständigen Schulaufsicht folgende<br />
Daten der Kinder aus der jeweiligen Einrichtung, die zur Teilnahme verpflichtet sind, mit:<br />
5 Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.): Schulgesetz NRW – SchulG) vom 15. Februar<br />
2005, zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2011, Ritterbach Verlag: Frechen, S. 8<br />
6<br />
Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) -<br />
Viertes Gesetz zur Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes - SGB VIII - vom 30. Oktober<br />
2007<br />
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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
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• Name und Vorname des Kindes,<br />
• Geburtsdatum,<br />
• Geschlecht,<br />
• Familiensprache,<br />
• Aufnahmedatum in der Kindertageseinrichtung,<br />
• Namen, Vornamen und Anschriften der Eltern.<br />
Soweit Kinder im Rahmen der Pflichten nach § 36 Abs. 2 Schulgesetz in einer Kindertageseinrichtung<br />
zusätzlich sprachlich gefördert werden, ist der Träger der Einrichtung verpflichtet,<br />
Angaben über die Teilnahme der Kinder an dieser zusätzlichen Sprachförderung<br />
der zuständigen Schulaufsicht mitzuteilen.<br />
Es ist enorm wichtig, dass die Angebote der sprachlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen<br />
und <strong>Grundschule</strong>n aneinander anknüpfen, damit auf den Lernerfolgen aus dem Elementarbereich<br />
aufgebaut werden kann. Um dies zu gewährleisten, ist eine enge <strong>Kooperation</strong><br />
zwischen <strong>Grundschule</strong> und Kindertageseinrichtungen Voraussetzung.<br />
3.6 Gegenseitige Hospitation von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />
Die Fachkräfte der Kindertagesstätten empfinden es als hohe Wertschätzung ihrer Arbeit,<br />
wenn Lehrkräfte der aufnehmenden Schulen ihre Einrichtung besuchen. Daraus entwickeln<br />
sich gute Gespräche, ein intensiver Austausch über die jeweilige Art der Förderung und nicht<br />
zuletzt gegenseitige Hospitationen und Fortbildungen. Die Lehrkräfte gewinnen dadurch einen<br />
viel besseren Einblick in die Arbeit, die seit dem Eintritt der Kinder in die Kindertageseinrichtung<br />
geleistet wird.<br />
Da die Qualität von Bildungsprozessen im Elementar- und Primarbereich maßgeblich von<br />
der Beziehung zwischen Kind und Fachkraft oder Lehrkraft abhängig ist und Kinder sich bes-<br />
aus:https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_detail_text?anw_nr=6&vd_id=10502&ver=8&val=10502&sg=0<br />
&menu=1&vd_back=N<br />
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Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
ser in einem Umfeld entwickeln können, dort lernen und sich bilden, in dem sie sich sicher<br />
und geborgen fühlen, wäre es wünschenswert, wenn<br />
a) Lehrer/-innen am Tagesablauf zukünftiger Erstklässler beobachtend teilnehmen, um<br />
anschließend gemeinsam mit den Erzieher/innen die Stärken und Begabungen der<br />
Kinder zu reflektieren,<br />
b) die Grundschullehrkraft gemeinsam mit dem <strong>Kita</strong>-Kind das Portfolio des Kindes anschaut,<br />
c) ein regelmäßiger Austausch über Lernformen und Erziehungsstile erfolgt.<br />
Um Kindern Ängste zu nehmen bzw. sie spielerisch auf die Schule vorzubereiten, kann frühzeitig<br />
in der <strong>Kita</strong> Schule „gespielt“ werden.<br />
Dazu würde ein Vormittag ähnlich einem Schultag strukturiert. In festgelegten Unterrichtsstunden<br />
könnte gebastelt, gesungen und geturnt werden. Ebenso könnten kleine naturwissenschaftliche<br />
Experimente durchgeführt werden. Entsprechende Pausen, in denen dann<br />
auch „Schulbrote“ gegessen und Kakao oder Tee getrunken wird, unterbrechen diese „Unterrichtsstunden“.<br />
Dieser Vormittag sollte vor allem Freude auf die Schule wecken.<br />
Im Materialteil Nr. 3c finden Sie dazu die Beschreibung eines Projekttages „Ein echter<br />
Schultag im Kindergarten“ 7 mit Tipps und Hinweisen.<br />
Ein Erkundungsnachmittag mit den Vorschulkindern in der leeren <strong>Grundschule</strong> dient ebenso<br />
dazu. Der organisatorische Aufwand ist dabei relativ gering und die Kinder könnten dort mit<br />
Fotoapparat, Papier und Stiften die Schule erkunden und ihre ersten Eindrücke beispielsweise<br />
als Wandbild dokumentieren und Erzieherinnen und Lehrern vorstellen.<br />
Der Besuch der Erzieherinnen ihrer ehemaligen Kinder im Anfangsunterricht ist ebenso wünschenswert,<br />
um auch die geleistete pädagogische Arbeit zu reflektieren.<br />
7 aus: http://www.kitakram.de/Vorbereitung-der-Vorschulkinder-auf-die-<strong>Grundschule</strong><br />
- 28 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
3.7 Gemeinsame Projekte/Feste<br />
Praxisprojekte fördern den Auf- und Ausbau des <strong>Kooperation</strong>sprozesses. Die gemeinsame<br />
Konzipierung von Bildungsinhalten trägt auch dazu bei, sich für eine Gegenüberstellung des<br />
Bildungsverständnisses im Elementar- und Primarbereich zu sensibilisieren und einen gemeinsamen<br />
Blick für das Kind zu entwickeln.<br />
Dazu ein Projektbeispiel:<br />
Erzieherinnen und Grundschullehrer/-innen lassen sich zusammen auf einen Arbeitsprozess<br />
ein, der in einem ersten Schritt darin besteht, sich auf ein Thema zu verständigen. Dies kann<br />
beispielsweise die Förderung der phonologischen Bewusstheit als eine Voraussetzung des<br />
Schriftspracherwerbs sein. Im Bildungsbereich Mathematik könnte es sich um Bildungsangebote<br />
handeln, die sich mit dem numerischen Denken oder der Geometrie befassen, um<br />
das mathematische Grundverständnis der Kinder zu fördern. Denkbar wäre aber auch ein<br />
gemeinsames Theater- oder Werteprojekt zum Thema „Gerechtigkeit“ oder „Gewalt“.<br />
Im zweiten Schritt ist gemeinsam zu überlegen, wie das Thema für die Kinder altersgerecht<br />
aufbereitet werden kann, so dass sie einen Zugang dazu finden und vor allem auch Spaß<br />
daran haben, sich damit zu beschäftigen. Nachdem die Fragen geklärt wurden, wie das Projekt<br />
in der <strong>Kita</strong> umgesetzt und die <strong>Grundschule</strong> die inhaltliche Anschlussfähigkeit erreichen<br />
kann, führt die <strong>Kita</strong> ihren Teil des Projektes durch.<br />
Im nächsten Schritt organisieren die Erzieher/innen und Lehrer/innen einen Projekttag möglichst<br />
in der Schule, an dem die Kinder ihr bis dahin in der <strong>Kita</strong> erworbenes Wissen beispielsweise<br />
in Form eines Stationenlaufs zur Anwendung bringen. Daran können die Lehrer/innen<br />
zum Schulbeginn anknüpfen.<br />
Wichtig ist eine schriftliche Fixierung des gemeinsamen Arbeitsprozesses. Eine solche Dokumentation<br />
erleichtert es, den aktuellen Stand der Planungen zu sichern, andere Kolleg/innen<br />
in Kenntnis zu setzen, die gemeinsamen Aktivitäten auszuwerten und schließlich<br />
zu reflektieren.<br />
- 29 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Vielfältige Ideen zum Projektthema „Lesen und Schreiben“ bietet das Handbuch „Schritt für<br />
Schritt gemeinsam - <strong>Kooperation</strong>sprojekte für Kindertagesstätten und <strong>Grundschule</strong>n zur<br />
Buch-, Erzähl- und Schriftkultur“ 8 , das neben Planungshilfen Projektvorschläge und Kopiervorlagen<br />
bereitstellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung der Buch-, Erzähl- und<br />
Schriftkultur („Literacy"). Vorschulkinder erleben die Kulturtechniken des Lesens und Schreibens<br />
als etwas, das Freude macht und das sie unbedingt lernen möchten. Die Schulkinder<br />
verbessern ihre Ausdrucksfähigkeit und steigern ihre sprachlichen Fähigkeiten. Im sozialen<br />
Bereich lernen sie, Verantwortung für jüngere Kinder zu übernehmen. Die Zusammenarbeit<br />
in altersheterogenen Gruppen wird angebahnt und gefördert. Die Publikation bietet in sich<br />
abgeschlossene Projekte und kleinere Einheiten, die gemeinsam von der Kindertagesstätte<br />
und der <strong>Grundschule</strong> durchgeführt werden können und die die <strong>Kooperation</strong> unterstützen.<br />
Das Inhaltsverzeichnis dieses Handbuches sowie eine exemplarische kleine Projekteinheit<br />
zum Thema „Phonologische Bewusstheit“ finden Sie im Materialteil Nr. 3d.<br />
Weitere umfangreiche Praxisbeispiele zur frühen Förderung des Schriftspracherwerbs<br />
und des mathematischen Denkens („Zahlenjagd“, „Geometrische Körper“ usw.) liefert das<br />
Handbuch „TransKiGs 9 - Gestaltung des Übergangs von der <strong>Kita</strong> in die Schule“ (S. 44 – 70)<br />
im Materialteil Nr. 3e.<br />
Die Praxisbroschüre „EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen“ - der Stiftung<br />
Lesen und Zuhören, zu finden im Materialteil Nr. 3f und 3g, bietet ebenso vielfältige Ideen<br />
für gemeinsame Aktivitäten. 10<br />
8 Petra Hiebel, Carola Steffek: „Schritt für Schritt gemeinsam - <strong>Kooperation</strong>sprojekte für Kindertagesstätten<br />
und <strong>Grundschule</strong>n zur Buch-, Erzähl- und Schriftkultur, Planungshilfen – <strong>Kooperation</strong>skalender<br />
– Projekte - Kopiervorlagen“, Finken – Verlag, Oberursel 2006<br />
9 „TransKiGs - Gestaltung des Übergangs von der <strong>Kita</strong> in die Schule. Für eine kontinuierliche<br />
kindliche Bildungsbiografie“, herausgegeben von der Senatorin für Arbeit, Frauen,<br />
Gesundheit, Jugend und Soziales der Freien Hansestadt Bremen, November 2009, Seiten<br />
44 - 70 unter: http://www.soziales.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen69.c.8362.de<br />
10 Stiftung Lesen, Stiftung Zuhören (Hrsg.): „EIN DREIKLANG<br />
Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen. Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für<br />
<strong>Kooperation</strong>en von Kindertagesstätten und <strong>Grundschule</strong>n“, Kaiserslautern 2011<br />
- 30 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Vor allem gemeinsame Feste und Informationsveranstaltungen fördern die <strong>Kooperation</strong>, den<br />
Austausch von allen an der Bildung der Kinder beteiligten Personen und Institutionen. So<br />
dokumentieren Kindergarten und <strong>Grundschule</strong> die enge Verflechtung und gute Zusammenarbeit<br />
beider Einrichtungen. Das schafft Vertrauen und ermöglicht einen gleitenden Übergang.<br />
Anlässe bieten vielfältige Brauchtumsfeste oder Aktionen, die beispielsweise abwechselnd<br />
oder gemeinsam von Kindertageseinrichtung oder <strong>Grundschule</strong> organisiert werden. Auch<br />
gemeinsame Sportveranstaltungen, die den Spaß und die Freude an der Bewegung in den<br />
Mittelpunkt stellen, bieten Grundlagen für <strong>Kooperation</strong>en.<br />
Der Tag der offenen Tür der <strong>Grundschule</strong> ist eine gute Gelegenheit, diese hautnah zu erleben.<br />
Hier können Eltern, Kinder, Großeltern und Geschwister viele Lehrer und Schüler aller<br />
Klassen kennen lernen, mit ihnen knobeln, experimentieren, spielen, singen, malen und basteln.<br />
Außerdem werden Unterrichtsprojekte vorgestellt sowie Bilder aus dem Schulleben und<br />
Videos von Schüleraufführungen gezeigt.<br />
3.8 Übergabegespräche auf der Grundlage der Bildungsdokumentationen<br />
Wesentliche Grundlage aller Förderung ist eine gezielte Planung der Maßnahmen, die in der<br />
Regel auf der Basis der Beobachtungen und Dokumentation in der <strong>Kita</strong> fußt.<br />
Die Bildungsdokumentation kann beim Anmeldeverfahren den aufnehmenden <strong>Grundschule</strong>n<br />
vorgelegt werden.<br />
Um eine optimale Förderplanung für das letzte Kindergartenhalbjahr organisieren zu können,<br />
wäre ein gemeinsames Gespräch von Erziehungsberechtigten, einem Ansprechpartner der<br />
aufnehmenden Schule und der jeweiligen pädagogischen Fachkraft wünschenswert.<br />
- 31 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Allen datenschutzrechtlichen Anforderungen wird damit genügend Rechnung getragen, wenn<br />
das Gespräch im Beisein eines Erziehungsberechtigten stattfindet.<br />
Diese gemeinsame Gesprächsrunde plant weitere Fördermaßnahmen, die sowohl schriftlich<br />
fixiert als auch überprüfbar dokumentiert werden.<br />
Eine frühe und umfassende Information betroffener Eltern über gezielte Fördermöglichkeiten<br />
der Förderschulen ist unerlässlich, etwa um entsprechenden Ängsten vor einer möglichen<br />
Stigmatisierung entgegen zu treten. Für individuelle Bedarfe bieten sich beispielsweise so<br />
genannte Entwicklungsgespräche zwischen Erziehungsberechtigten, <strong>Kita</strong> und <strong>Grundschule</strong><br />
als Präventivmaßnahme an.<br />
3 - 6 Wochen nach der Einschulung können Elternsprechstunden an der <strong>Grundschule</strong> dazu<br />
genutzt werden, die bisherige Förderung des Kindes auszuwerten bzw. weitere Erziehungshilfen<br />
festzulegen.<br />
Die datenschutzrechtlichen Bestimmungen sind grundsätzlich zu beachten.<br />
Im Materialteil Nr. 3h sind hierzu entsprechende Informationen des Ministeriums für<br />
Schule, Jugend und Kinder in NRW aufgeführt.<br />
Eine Mustererklärung für den Info–Austausch von Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong><br />
finden Sie im Materialteil Nr. 3i, eine Muster-Einverständniserklärung im Materialteil<br />
Nr. 3j.<br />
3.9 Austausch zum Ende des 1. Schuljahres<br />
Alle Aktivitäten werden nach Abschluss des Schul- bzw. Kindergartenjahres von den Beteiligten<br />
evaluiert, reflektiert und bewertet.<br />
- 32 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Es sollte jedoch nicht nur die Leitungsebene, sondern auch die Gruppenleitungen und<br />
Grundschullehrkräfte beteiligt sein.<br />
In der abschließenden Reflexion geht es vor allem um drei Aspekte:<br />
a) um die Anerkennung und Würdigung dessen, was Sie erreicht haben,<br />
b) um die Bewertung der Hürden und Erschwernisse, die Sie gehindert haben, mehr zu<br />
erreichen,<br />
c) um die Entwicklung angemessener Veränderungen oder Verbesserungen für die zukünftige<br />
Zusammenarbeit.<br />
Folgende Ebenen wären bei dieser abschließenden Reflexion zu beachten 11 :<br />
• In welcher Art und Weise haben die Kinder von der Zusammenarbeit profitiert?<br />
• Inwiefern waren sie in die Planung und Vorbereitung einbezogen?<br />
• Gab es Kinder, die besonders profitieren konnten?<br />
• Gab es Kinder, für die die Gestaltung des Übergangs weniger hilfreich war?<br />
• Wie bewerten wir als aktive Gestalter des Prozesses unsere Zusammenarbeit?<br />
• Was war mein persönlicher Gewinn aus der <strong>Kooperation</strong>? Als Erzieher/in? Als Lehrer/in?<br />
• Was hat mir gefehlt?<br />
• Wie haben die Eltern die Zusammenarbeit der beiden Institutionen wahrgenommen?<br />
• Wie gut ist es gelungen, Eltern aktiv einzubinden?<br />
• Was war für Sie besonders hilfreich? Was eher nicht? Was wünschen Sie sich für die<br />
Zukunft? Für welche Aspekte der Zusammenarbeit brauchen Sie (noch) eine externe<br />
Begleitung?<br />
Eine Checkliste als Arbeitshilfe zur jährlichen Evaluation finden Sie im Materialteil Nr.<br />
3k.<br />
11 vergl. „TransKiGs - Gestaltung des Übergangs von der <strong>Kita</strong> in die Schule. Für eine kontinuierliche<br />
kindliche Bildungsbiografie“, herausgegeben von der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend<br />
und Soziales der Freien Hansestadt Bremen, November 2009, S. 28<br />
unter: http://www.soziales.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen69.c.8362.de<br />
- 33 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Die Auswertung dieser Reflexion sollte Gegenstand der jährlichen kommunalen Bildungskonferenz<br />
im zweiten Quartal sein ( siehe hierzu auch Materialteil Nr. 2l sowie § 7 des <strong>Kooperation</strong>svertrages<br />
in Materialteil Nr. 2a).<br />
3.10 Gemeinsame Fortbildung<br />
Gerade in der Phase des Auf- und Ausbaus von <strong>Kooperation</strong>en braucht es Orte des Austausches<br />
und der Verständigung.<br />
Fortbildung könnte dieser besagte Ort sein, da nicht zuletzt Fortbildung einen Reflexionsrahmen<br />
fernab des beruflichen Alltags bietet. Einerseits kann hier die Verständigung über<br />
gute Beispiele bzw. über Erfahrungen in Bezug auf Bildungsprozesse von Kindern, aber<br />
auch über gegenseitige Berührungsängste und eventuelle Vorurteile erfolgen. Andererseits<br />
ist Fortbildung auch ein Ort für gegenseitiges Lernen in Bezug auf thematische Herangehensweisen,<br />
Bildungs- und Förderansätze und das Bild vom Kind. Es geht folglich um ein<br />
gegenseitiges Kennenlernen der beiden Systeme im Sinne der Kinder, die im Mittelpunkt des<br />
gemeinsamen Auftrags stehen.<br />
An den Fortbildungen nehmen möglichst alle Kollegen/innen aus den beteiligten Kindertageseinrichtungen<br />
und der <strong>Grundschule</strong> teil. Neben dem gemeinsamen inhaltlichen Thema,<br />
erleben sich die Fortbildungsteilnehmer/innen als eine gemeinsame Gruppe Lernender. Es<br />
entstehen persönliche Kontakte und Beziehungen über den sonstigen Berufsalltag hinaus.<br />
Unterschiedliche Perspektiven können ausgetauscht und besser verstanden werden – es<br />
entsteht eine Atmosphäre von gemeinsamem Verständnis zum Erziehungs- und Bildungsauftrag<br />
gegenüber dem Kind. Das gemeinsame Handeln in der Fortbildung stellt eine kollektive<br />
Erfahrung dar, die häufig tiefgreifender und langfristiger wirkt, als (nur) die gemeinsamen<br />
Sitzungen.<br />
Um eine Verbesserung der Anschlussfähigkeit zu erreichen, ist die Öffnung der Erziehungsund<br />
Bildungssysteme unbedingt erforderlich. Damit dann auch die Anschlussfähigkeit der<br />
Bildungsinhalte gelingt, sollte zunächst ein gegenseitiges Kennenlernen des Bildungsprogrammes,<br />
der Konzeption der Kindertageseinrichtung sowie der Lehrpläne und des<br />
- 34 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Schulprofils der <strong>Grundschule</strong> erfolgen.<br />
Deshalb gibt auch das Handbuch „TransKiGs“( siehe Materialteil Nr. 3e) den „Tipp“ 12 :<br />
„Beginnen Sie Ihre <strong>Kooperation</strong> mit einer gemeinsamen Fortbildung zu der Frage »Wie Kinder lernen«<br />
– damit schaffen Sie die Plattform für ein gemeinsames Verständnis der kindlichen Lernprozesse, das<br />
Ihnen als Grundlage zur Konzeption inhaltlicher Projekte dienen kann. Sie werden erleben und erfahren,<br />
wie Kinder im Elementarbereich »Themen« erfassen, wie diese im Übergang aufgegriffen und<br />
dann in der <strong>Grundschule</strong> eingebettet werden können.“<br />
Hierin liegt die Chance, einen bildungsbereichsübergreifenden Austausch zu pflegen und zu<br />
fördern und voneinander zu lernen. Wissenschaftlich evaluierte gemeinsame Fortbildungsangebote<br />
zeigen deutlich 13 , dass für alle Seiten nützliche Fort- und Weiterbildungen besonders<br />
auf die alltägliche Praxis Bezug nehmen müssen, um eine optimale Umsetzung im Praxisalltag<br />
zu unterstützen.<br />
Fortbildung und Weiterbildungen müssen also theoretisch fundiert und dennoch nah am aktuellen<br />
Praxisproblem liegen.<br />
Ganz praktisch betrachtet gibt es eine Reihe an Themen, die sich für die gemeinsame Fortbildung<br />
eignen. Dazu gehören beispielsweise die Themen „Beobachtung und Dokumentation“<br />
oder „Sprachförderung“, da diese gerade beim Übergang von der Kindertagesstätte zur<br />
<strong>Grundschule</strong> eine wesentliche Rolle spielen.<br />
12 „TransKiGs - Gestaltung des Übergangs von der <strong>Kita</strong> in die Schule. Für eine kontinuierliche kindliche<br />
Bildungsbiografie“, herausgegeben von der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und<br />
Soziales der Freien Hansestadt Bremen, November 2009, Seite 26<br />
unter: http://www.soziales.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen69.c.8362.de<br />
13 vergl. Carle, Ursula/ Samuel, Annette (2006): Frühes Lernen – Kindergarten und <strong>Grundschule</strong> kooperieren.<br />
Abschlussbericht der Wissenschaftlichen Begleitung. Bremen: Universität, Seite 175<br />
unter: http://www.fruehpaedagogik.uni-bremen.de/docs/abschlussbericht_frue_lern_.pdf<br />
- 35 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Fortbildung ermöglicht einen Austausch über verschiedene Sprachförderinstrumente oder<br />
darüber, wie Beobachtung und Dokumentation funktioniert und welche Rolle diese Verfahren<br />
für die Gestaltung des Übergangs spielen.<br />
Ein beliebtes Thema der gemeinsamen Fortbildung ist der Bereich „Mathematik, Naturwissenschaften,<br />
Technik“. Lehrkräfte und Erzieher/innen arbeiten hier gemeinsam an ganz konkreten<br />
Fragestellungen, wie naturwissenschaftliche Phänomene kindgerecht sowohl in der<br />
Kindertagesstätte als auch in der <strong>Grundschule</strong> umgesetzt werden können.<br />
Durch die gemeinsame Fortbildung innerhalb einer Kommune wird bei bereits bestehenden<br />
<strong>Kooperation</strong>sbündnissen ein institutionsübergreifendes „Wir-Gefühl“ erzeugt, dass die weitere<br />
gemeinsame Zusammenarbeit festigen soll. Man lernt sich kennen und baut eventuell<br />
vorhandene Vorbehalte ab. In den Folgemonaten bieten sich den Institutionen zahlreiche<br />
Gelegenheiten des gegenseitigen Erfahrungsaustauschs.<br />
Gerade auch um eine kostengünstige Finanzierung solcher gemeinsamer Fortbildungen zu<br />
erreichen, kann eine <strong>Kooperation</strong> mit den örtlichen Familien- und Erwachsenenbildungseinrichtungen<br />
und <strong>Bildungsnetzwerke</strong>n (VHS, KBS, EBW, ev. Schulreferat, AWO) hilfreich sein.<br />
Bezüglich der Finanzierung sollte nach vorhandenen „Töpfen“ recherchiert werden, die<br />
manchmal wegen zu geringer Nachfrage ungenutzt bleiben.<br />
Im Märkischen Kreis ist beabsichtigt, durch den regelmäßigen Informationsaustausch der<br />
kommunalen Koordinatoren auf Kreisebene ( siehe 2.6) den Fortbildungsbedarf zu „gemeinsamen<br />
Fortbildungen“ flächendeckend zu sichten sowie deren Organisation und Finanzierung<br />
durch das <strong>Regionale</strong> Bildungsnetzwerk zu koordinieren.<br />
- 36 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
3.11 Besuch der Erstklässler in der <strong>Kita</strong><br />
Dieser Besuch kann ganz unterschiedlich geplant werden.<br />
Die folgenden drei Praxisbeispiele zeigen die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten eines<br />
solchen Erstklässlerbesuchs.<br />
Beispiel 1:<br />
„Schulkinder kamen zum Vorlesen<br />
Am Dienstag, 06.03.2012 besuchten die Erstklässler aus Flex 1 der Hegermühlen-<br />
<strong>Grundschule</strong> die Vorschulkinder der <strong>Kita</strong> „Am See“. Mit ihrer Lehrerin Frau Löffler trafen die<br />
13 Schüler/innen gegen 9 Uhr in der <strong>Kita</strong> ein. Nachdem sie es sich im vorbereiteten Raum<br />
bequem gemacht hatten, kamen einige künftige Schüler der Hegermühlen-<strong>Grundschule</strong> hinzu.<br />
Sie nahmen auf den Stühlen Platz. Nun lasen ihnen die Schulkinder abwechselnd eine<br />
Geschichte über die Eskimos vor. Die Vorschulkinder lauschten gebannt zu und waren erstaunt,<br />
wie gut die Erstklässler schon lesen können. Einige folgten besonders aufmerksam<br />
und konnten sogar Fragen zur Geschichte beantworten. Danach wurde noch aus der Fibel<br />
vorgelesen, mit den neuen erlernten Buchstaben: Ö und Sch. Am Ende gab es für alle Kinder<br />
Getränke und Knabbereien. Die Vorschulkinder überreichten jedem Schulkind ein kleines<br />
Geschenk zum Dank.“ 14<br />
Beispiel 2:<br />
„Wir dürfen wiederkommen!<br />
Die Erstklässler besuchen in der letzten Novemberwoche ihre ehemalige Kindertagesstätte,<br />
berichten den dortigen Kindern von ihren Schulerfahrungen und stellen ihre Schulbücher und<br />
Arbeitsmaterialien vor. Unterstützendes Engagement der Lehrer: Das Kollegium beteiligt sich<br />
geschlossen an dem Projekt. Die Schüler der dritten Klassen werden angehalten, die Kontakte<br />
zu den Kindergartenkindern aufzunehmen. Briefe werden im Unterricht geschrieben.<br />
Gemeinsame Aktivitäten werden mit Hilfe der Lehrkräfte geplant und durchgeführt.“ 15<br />
14 http://www.strausberg-live.de/content/aktuell/bericht_41753.htm<br />
15 http://www.karl-wagenfeld-schule.de/einschulung.php<br />
- 37 -
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 3 Inhaltliche Umsetzung<br />
____________________________________________________________________<br />
Beispiel 3:<br />
„Hospitation der Erstklässler“<br />
Ein fester Bestandteil im letzten <strong>Kita</strong>-Jahr ist der Besuch einiger Kinder der vorherigen Schul-<br />
AG, der jetzigen Erstklässler. Die jetzigen Erstklässer erzählen von ihren Erfahrungen, zeigen<br />
ihre Schulbücher und Hefte und können ihre ersten Lese-, Schreib- und Rechenerfolge<br />
stolz präsentieren. Hier entsteht ein wichtiges Gespräch zwischen Kindern, denn schließlich<br />
können Erwachsene ja viel erzählen.“ 16<br />
Aus organisatorischen Gründen ist ein Besuch eher im Nachmittagsbereich und an einem<br />
festgelegten Besuchstag sinnvoll, damit <strong>Grundschule</strong> und <strong>Kita</strong> sich darauf einstellen und<br />
diesen Tag vorbereiten können.<br />
16 http://www.kita-herdorf.de/Letztes-<strong>Kita</strong>-Jahr.580.0.html<br />
- 38 -
4. Materialien
Übersicht Materialanhang<br />
Sämtliche Materialien befinden sich auf der beiliegenden CD-ROM zur Ansicht.<br />
Zum Teil können Sie sie als Muster downloaden und nach ihren Bedürfnissen<br />
entsprechend verändern.<br />
Einige dieser Materialien befinden sich auch in ausgedruckter Form auf den weiteren Seiten in<br />
diesem Ordner.<br />
Nachfolgend erhalten Sie nun einen Überblick über die einzelnen Materialien dieser<br />
Handreichung:<br />
Nr.<br />
Ordner-<br />
Seite(n)<br />
Als Datei<br />
auf der<br />
CD-ROM<br />
Material zu Teil 1<br />
1a Beobachtungsverfahren, -ziele und Dokumentation 1 Ja<br />
1b<br />
1c<br />
1d<br />
1e<br />
1f<br />
Tipps und Grundsätze für die Verschriftlichung von<br />
Beobachtungen<br />
Arbeitshilfe zur Beobachtung und Dokumentation in<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Broschüre „Grenzsteine der Entwicklung – Ein Frühwarnsystem für<br />
Risikolagen“ (mit beobachtbaren Kompetenzen, die die<br />
allermeisten Kinder in den Altersstufen von 3 Monaten bis zum<br />
sechsten Lebensjahr hervorbringen).<br />
„Erfolgreich starten! Schulfähigkeitsprofil als Brücke zwischen<br />
Kindergarten und <strong>Grundschule</strong>“ – eine Handreichung des<br />
Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW<br />
Anleitung und Material zur Einschulungsdiagnostik der künftigen<br />
Erstklässler (Stadt Lüdenscheid)<br />
Material zu Teil 2<br />
2-4 Ja<br />
__ Ja<br />
__ Ja<br />
__ Ja<br />
__ Ja<br />
2a <strong>Kooperation</strong>svereinbarung (Muster) 5-8 Ja<br />
2b <strong>Kooperation</strong>svereinbarung der Stadt Neuenrade __ Ja<br />
2c Politische Gremienarbeit am Beispiel der Stadt Hemer __ Ja<br />
2d Dokumentation der 1. Hemeraner Bildungskonferenz __ Ja<br />
2e Erweiterung <strong>Kooperation</strong>sbündnis: Förderschulen (Stadt Hemer) 9-11 Ja<br />
2f Erweiterung <strong>Kooperation</strong>sbündnis: Volkshochschule (Stadt Hemer) 12-14 Ja<br />
2g <strong>Kooperation</strong>skalender der Stadt Plettenberg 15 Ja
Übersicht Materialanhang<br />
Nr.<br />
Ordner-<br />
Seite(n)<br />
Als Datei<br />
auf der<br />
CD-ROM<br />
2h <strong>Kooperation</strong>skalender der Stadt Hemer 16 Ja<br />
2i <strong>Kooperation</strong>skalender Variante A (Muster zum Download) __ Ja<br />
2j <strong>Kooperation</strong>skalender Variante B (Muster zum Download) __ Ja<br />
2k Auflistung der kommunalen Hauptkoordinatoren im Märkischen 17 Ja<br />
Kreis<br />
2l Evaluationsbogen (Muster) 18-24 Ja<br />
2m Auszüge aus dem Bundeskinderschutzgesetz __ Ja<br />
2n<br />
Handreichung: „<strong>Kooperation</strong> zwischen den Schulen und<br />
Jugendämtern zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im<br />
Märkischen Kreis“<br />
__<br />
Ja<br />
Material zu Teil 3<br />
3a Praxisbeispiel „Schulhausrallye“ __ Ja<br />
3b „Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an“<br />
__ Ja<br />
Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren<br />
in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in<br />
NRW<br />
3c Praxisbeispiel „Ein echter Schultag im Kindergarten“ __ Ja<br />
3d Inhaltsverzeichnis des Handbuchs„Schritt für Schritt gemeinsam“ __ Ja<br />
sowie das Praxisbeispiel „Phonologische Bewusstheit“<br />
3e Broschüre „TransKIGs“ (mit vielen Praxisbeispielen) __ Ja<br />
3f Praxisbroschüre „EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen –<br />
__ Ja<br />
(Vor)Lesen“ – (Stiftung Lesen und Stiftung Zuhören)<br />
3g Praxisbeispiele aus „EIN DREIKLANG“: 25-29 __<br />
3h Merkblatt zum Datenschutz 30-32 Ja<br />
3i<br />
3j<br />
3k<br />
Muster-Erklärung der Erziehungsberechtigten zum<br />
Informationsaustausch zwischen <strong>Kita</strong> und Schule<br />
Vordruck Elterneinverständniserklärung zur Weitergabe der<br />
Bildungsdokumentation<br />
Checkliste Evaluation<br />
(Austausch zum Ende des Schuljahres)<br />
33 Ja<br />
34 Ja<br />
35 Ja
Übersicht Materialanhang<br />
Sämtliche Materialien befinden sich auf der beiliegenden CD-ROM zur Ansicht.<br />
Zum Teil können Sie sie als Muster downloaden und nach ihren Bedürfnissen<br />
entsprechend verändern.<br />
Einige dieser Materialien befinden sich auch in ausgedruckter Form auf den weiteren Seiten in<br />
diesem Ordner.<br />
Nachfolgend erhalten Sie nun einen Überblick über die einzelnen Materialien dieser<br />
Handreichung:<br />
Nr.<br />
Ordner-<br />
Seite(n)<br />
Als Datei<br />
auf der<br />
CD-ROM<br />
Material zu Teil 1<br />
1a Beobachtungsverfahren, -ziele und Dokumentation 1 Ja<br />
1b<br />
1c<br />
1d<br />
1e<br />
1f<br />
Tipps und Grundsätze für die Verschriftlichung von<br />
Beobachtungen<br />
Arbeitshilfe zur Beobachtung und Dokumentation in<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Broschüre „Grenzsteine der Entwicklung – Ein Frühwarnsystem für<br />
Risikolagen“ (mit beobachtbaren Kompetenzen, die die<br />
allermeisten Kinder in den Altersstufen von 3 Monaten bis zum<br />
sechsten Lebensjahr hervorbringen).<br />
„Erfolgreich starten! Schulfähigkeitsprofil als Brücke zwischen<br />
Kindergarten und <strong>Grundschule</strong>“ – eine Handreichung des<br />
Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW<br />
Anleitung und Material zur Einschulungsdiagnostik der künftigen<br />
Erstklässler (Stadt Lüdenscheid)<br />
Material zu Teil 2<br />
2-4 Ja<br />
__ Ja<br />
__ Ja<br />
__ Ja<br />
__ Ja<br />
2a <strong>Kooperation</strong>svereinbarung (Muster) 5-8 Ja<br />
2b <strong>Kooperation</strong>svereinbarung der Stadt Neuenrade __ Ja<br />
2c Politische Gremienarbeit am Beispiel der Stadt Hemer __ Ja<br />
2d Dokumentation der 1. Hemeraner Bildungskonferenz __ Ja<br />
2e Erweiterung <strong>Kooperation</strong>sbündnis: Förderschulen (Stadt Hemer) 9-11 Ja<br />
2f Erweiterung <strong>Kooperation</strong>sbündnis: Volkshochschule (Stadt Hemer) 12-14 Ja<br />
2g <strong>Kooperation</strong>skalender der Stadt Plettenberg 15 Ja
Übersicht Materialanhang<br />
Nr.<br />
Ordner-<br />
Seite(n)<br />
Als Datei<br />
auf der<br />
CD-ROM<br />
2h <strong>Kooperation</strong>skalender der Stadt Hemer 16 Ja<br />
2i <strong>Kooperation</strong>skalender Variante A (Muster zum Download) __ Ja<br />
2j <strong>Kooperation</strong>skalender Variante B (Muster zum Download) __ Ja<br />
2k Auflistung der kommunalen Hauptkoordinatoren im Märkischen 17 Ja<br />
Kreis<br />
2l Evaluationsbogen (Muster) 18-24 Ja<br />
2m Auszüge aus dem Bundeskinderschutzgesetz __ Ja<br />
2n<br />
Handreichung: „<strong>Kooperation</strong> zwischen den Schulen und<br />
Jugendämtern zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im<br />
Märkischen Kreis“<br />
__<br />
Ja<br />
Material zu Teil 3<br />
3a Praxisbeispiel „Schulhausrallye“ __ Ja<br />
3b „Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an“<br />
__ Ja<br />
Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren<br />
in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in<br />
NRW<br />
3c Praxisbeispiel „Ein echter Schultag im Kindergarten“ __ Ja<br />
3d Inhaltsverzeichnis des Handbuchs„Schritt für Schritt gemeinsam“ __ Ja<br />
sowie das Praxisbeispiel „Phonologische Bewusstheit“<br />
3e Broschüre „TransKIGs“ (mit vielen Praxisbeispielen) __ Ja<br />
3f Praxisbroschüre „EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen –<br />
__ Ja<br />
(Vor)Lesen“ – (Stiftung Lesen und Stiftung Zuhören)<br />
3g Praxisbeispiele aus „EIN DREIKLANG“: 25-29 __<br />
3h Merkblatt zum Datenschutz 30-32 Ja<br />
3i<br />
3j<br />
3k<br />
Muster-Erklärung der Erziehungsberechtigten zum<br />
Informationsaustausch zwischen <strong>Kita</strong> und Schule<br />
Vordruck Elterneinverständniserklärung zur Weitergabe der<br />
Bildungsdokumentation<br />
Checkliste Evaluation<br />
(Austausch zum Ende des Schuljahres)<br />
33 Ja<br />
34 Ja<br />
35 Ja
Beobachtungsverfahren, -ziele und Dokumentation<br />
Beobachtungsverfahren<br />
Man unterscheidet zwischen strukturierten und offenen Beobachtungsverfahren.<br />
Zur strukturierten Beobachtung sind in den letzten Jahren viele unterschiedliche Bögen,<br />
Vorlagen und Strukturierungs- und Fokussierungshilfen erschienen. Sie bieten sehr<br />
verschiedene Methoden zur Beobachtung und Dokumentation des Lernens, des Verhaltens<br />
und der Entwicklung.<br />
Die offene Beobachtung hat den Vorteil, dass der Beobachtende offen sein kann für<br />
Unvorhergesehenes und für Überraschungen. Sie ermöglicht die Suche nach den ganz<br />
persönlichen Besonderheiten und Stärken jedes Kindes und hilft Kinder individuell wahr zu<br />
nehmen. Des Weiteren eröffnet sie die Möglichkeit, Kindergruppen zu beobachten.<br />
Eine Arbeitshilfe sowie Beobachtungsbögen sind im Materialteil Nr. 1c (S. 51ff)<br />
ersichtlich.<br />
Ziele des Beobachtens<br />
Grob lassen sich drei unterschiedliche Zielsetzungen des Beobachtens unterscheiden:<br />
a) Beobachtung bezogen auf Diagnostik, beispielsweise zur frühen vergleichenden<br />
Erfassung von Entwicklungsauffälligkeiten<br />
b) Beobachtung zur Erstellung einer Bildungsbiographie (in Entwicklungsbüchern, -<br />
ordnern, Portfolios u.a.), vor allem für das Kind, aber auch als Grundlage für<br />
Entwicklungsgespräche mit Eltern<br />
c) Beobachtung bezogen auf die Bildungsthemen und Fragen der Kinder und der<br />
Kindergruppe, mit dem Ziel der Entwicklung von pädagogischen Angeboten, die die<br />
Fähigkeit der Kinder sich zu bilden angemessen und individuell begleiten,<br />
unterstützen und herausfordern. Dabei steht die Analyse der kindlichen Themen und<br />
Fragen als Grundlage der Planung der pädagogischen Arbeit der Erzieherinnen und<br />
Erzieher im Mittelpunkt. Ziel ist hier die Identifikation von bedeutsamen Situationen<br />
von Kindern, die über den Tag hinaus Bedeutung für sie haben und bei deren<br />
Bearbeitung sie sich Wissen und Können aneignen.<br />
Beobachtung und Dokumentation<br />
Die Ergebnisse und Auswertungen der beobachtenden Wahrnehmung sind ein<br />
kontinuierlicher Teil einer Bildungsdokumentation, so fordert es die Bildungsvereinbarung.<br />
Über den geforderten Umfang und Inhalte gibt es keine genauen Vorgaben. Empfehlenswert<br />
sind Aussagen zu:<br />
• individuellen Interessen, Stärken und Begabungen,<br />
• Aufmerksamkeit, Ausdauer, Zuhören, Beobachten,<br />
• Freundschaften,<br />
• Umgang mit Fehlern,<br />
• Überlegen und Handeln,<br />
• Untersuchen, Erkunden, Forschen,<br />
• Aushandeln, Anerkennen und Einhalten von Regeln,<br />
• Ausprobieren und Entscheiden,<br />
• Herausfinden von Merkmalen und Unterschieden,<br />
• Erkennen von Zusammenhängen und Mustern,<br />
• Vergleichen, Vervollständigen und Ordnen von Mengen,<br />
• kommunikativen Fähigkeiten wie zusammenhängendes Sprechen, Beherrschen von<br />
Lauten, Wortschatz, Meinung mitteilen, Fragen stellen, Aufgaben verstehen,<br />
• Unterscheidung von Formen und Farben,<br />
• Selbstvertrauen,<br />
• Gefühlsäußerung, Gefühlssteuerung in der Gruppe,<br />
• Empathie,<br />
• Arbeitshaltung und Arbeitstempo, grob- und feinmotorischen Fähigkeiten.<br />
- 1 - Anlage 1a
Tipps und Grundsätze für die Verschriftlichung<br />
von Beobachtungen 1<br />
Die folgenden Ausführungen sind in Anlehnung an das Buch von Rainer Strätz und Helga<br />
Demandewitz »Beobachten und Dokumentieren in Tageseinrichtungen für Kinder« (2005)<br />
entstanden.<br />
Beschreiben Sie die Situation, verzichten Sie in der Schilderung erst einmal auf<br />
Erklärungen und Interpretationen.<br />
Verzichten Sie auf Wörter wie »weil«, »deswegen« oder »darum«, die eine Kausalität (Ursache-<br />
Wirkungszusammenhang) nahelegen, die vielleicht für das Kind so gar nicht gegeben ist. Anstatt:<br />
»Stefan war wütend, aber kein Wunder, montags ist er immer erschöpft vom Wochenende«,<br />
sollten Sie die Situation schildern, die Indikatoren (wie schreien, Ansprache ignorieren, etc.) die<br />
Sie dazu bringen, Stefan als wütend einzuschätzen. Oder anstatt »Thomas weint, weil Silvio ihn<br />
geschlagen hat«, besser: »Silvio schlägt Thomas mit der Hand auf das Bein. Thomas guckt Silvio<br />
verdutzt an und beginnt zu weinen. Er weint direkt sehr laut und schluchzt während er zu mir<br />
läuft.«<br />
Fassen Sie Ihre Beschreibungen auf der hör- und sichtbaren Ebene ab.<br />
Was tut das Kind? Was scheint es ihm zu bedeuten? Woran kann ich das sehen? Woran kann ich<br />
das hören? Dabei kann der subjektive Eindruck, den Sie haben, durchaus eine wichtige<br />
Information darstellen, muss aber durch die konkrete Beschreibung ergänzt werden.<br />
Eindruck: »Maila ist stolz auf ihr selbstgemaltes Bild«. Beschreibung: »Maila zeigt allen Kindern<br />
und Erzieherinnen ihr Bild und erklärt, was darauf zu sehen ist. Sie tanzt mit ihrem Bild durch den<br />
Flur und trägt es noch den ganzen Vormittag bei sich.« Anhand der (sicherlich noch detaillierter<br />
zu erfassenden Situation) können Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen dann unter anderem<br />
darüber diskutieren, ob Ihre Einschätzung »stolz«, die richtige ist, vielleicht trifft der Ausdruck<br />
»genießen«, »Freude haben«, die Situation besser?<br />
Seien Sie in Ihren Beschreibungen so genau und treffend wie möglich.<br />
Jeder, der mit Kindern zu tun hat, weiß, dass diese selten einfach nur »gehen«. Meistens sieht<br />
man sie doch eher springen, hüpfen, schlurfen, schlendern, stapfen und so weiter. Jede dieser<br />
Arten zu Gehen ist mit besonderen Erlebnismöglichkeiten verknüpft und bringt eine andere<br />
Haltung zum Ausdruck.<br />
Die Beschreibung: »Karim hört auf mit den Bauklötzen zu spielen und verlässt den Raum« kann<br />
durch eine treffende Beschreibung eine ganz andere Bedeutung erhalten. Zum Beispiel: »Karim<br />
lässt plötzlich die Bauklötze liegen und hüpft mit raschem Tempo zur Tür hinaus.« oder »Karim<br />
legt einen weiteren Bauklotz auf das Dach des Turmes und schiebt die restlichen Klötze zur Seite,<br />
er steht bedächtig auf und schlendert in kleinen Schritten durch den gesamten Raum und dann<br />
langsam zur Tür hinaus.«<br />
1 Herausgeber: Diözesan-Caritasverband Trier e.V., Abteilung Kindertageseinrichtungen,<br />
Schau an - Eine Arbeitshilfe zur Beobachtung und Dokumentation in Kindertageseinrichtungen, Trier 2006,<br />
S. 45 - 49<br />
- 2 - Anlage 1b
Beschreiben Sie auch Längen- und Zeitmaße möglichst konkret.<br />
Ein Streit entwickelt sich für den Beobachter wahnsinnig schnell, wobei eine ruhige Malsituation<br />
sich unter Umständen lange hinzieht. Ein »großer räumlicher Abstand« zwischen zwei Kindern<br />
beträgt beim gemeinsamen Bilderbuchschauen vielleicht nur 30 cm, beim gemeinsamen<br />
Bewegungsspiel verbirgt sich unter dem großen Abstand vielleicht 2-3 Meter. Daher sollten wir<br />
uns auch bei Zeit- und Längenangaben möglichst in definierten Maßen ausdrücken. Anstatt<br />
»Steffi malt sehr lange an ihrem Bild«, besser: »Steffi widmet sich ca. 15 min ausschließlich dem<br />
Malen des Bildes «.<br />
Halten Sie die spätere Interpretation der Situation durch eine möglichst genaue,<br />
differenzierte und dadurch dichte Beschreibung der Situation offen.<br />
Situationen sind selten »einfach so«. Beschreiben Sie auch Widersprüche oder nichtverständliche<br />
Reaktionen, diese können auf die Vielschichtigkeit der Situation verweisen. Auch Begebenheiten,<br />
die einem als Beobachter nicht so wichtig erscheinen, können für das Kind eine Bedeutung<br />
haben.<br />
Eine möglichst konkrete Schilderung dessen, was die Kinder getan haben, kann<br />
gewinnbringend durch weitere Informationen ergänzt werden.<br />
Was ist noch währenddessen passiert? »Ich rufe die Kinder zum Spielkreis. Lina scheint mich<br />
nicht zu hören und baut weiter an ihrem Turm.« Was war besonders bemerkenswert an der<br />
Situation? »Sonst ist sie immer die Erste, die auf die Ankündigung des Spielkreises mit großer<br />
Freude reagiert.« Gibt es Extreme, z.B. im Vergleich zu anderen Kindern, die die besondere<br />
Qualität der Situation verdeutlichen? »Als bereits alle anderen Kinder schon mit dem Aufräumen<br />
beginnen, setzt Lina immer noch ein Klötzchen nach dem anderen auf den Turm und schaut nicht<br />
um sich. Sie ist für mindestens 3 Minuten das einzige Kind im Raum, das noch nicht aufräumt.«<br />
Was ist nicht passiert? »Solveig und Peter sitzen neben der Erzieherin am Mittagstisch. Solveig<br />
nimmt das Getränk von Peter und stellt es wortlos an ihren Platz. Peter nimmt sein Getränk<br />
ebenso wortlos wieder dort weg und stellt es neben seinen Teller aber auf die andere Seite. Er<br />
rückt das Getränk von Solveig zwischen ihren und seinen Teller«. Peter versucht dabei nicht, die<br />
Aufmerksamkeit der Erzieherin zu erreichen oder sie um Hilfe zu bitten, obwohl sie direkt neben<br />
ihm sitzt.« Welche relevante Kontextinformationen verdeutlichen die Situation? Was ist der<br />
Situation vorangegangen, wie stehen die Kinder zueinander, wie lange ist ein Kind schon in der<br />
Gruppe. »Stefan und Lina spielen eher selten zusammen«, oder »Kiara ist heute zum ersten Mal<br />
nach einer zweiwöchigen Krankheitspause im Kiga«, oder »Gestern wurde die kleine Schwester<br />
von Timo geboren.«<br />
Spontane Deutungen, Emotionen und Kommentare können bei der Interpretation der<br />
Situation hilfreich sein, sie sollten jedoch unbedingt in der Verschriftlichung als solche<br />
deutlich gemacht werden, bzw. besser noch an den Schluss der Beschreibung gestellt<br />
werden.<br />
Anstatt »Timo ist heute wieder sehr nervig drauf« besser »Timo kommt in der halben Stunde, die<br />
er mit Stefan spielt, fünf mal zur Erzieherin gelaufen und fordert Unterstützung bei den Konflikten<br />
mit Stefan ein. Er weint und sagt: »Guck mal, der holt das immer«... Ich merke meiner Kollegin X<br />
richtig an, wie sehr sie dieses Verhalten von Stefan stört. Auch ich ärgere mich, ich habe den<br />
Eindruck, Stefan geht es nur um die Show«. Hier kann auch ein vorgefertigtes Zettelraster helfen,<br />
die verschiedenen Ebenen der Verschriftlichung auseinander zu halten (Was tut das Kind? Was<br />
empfinde ich dabei?). Begeben Sie sich bei Verschriftlichungen, in denen Ihre Kommentare sehr<br />
deutlich und klar ausfallen, auf die Suche nach Indikatoren, die im Kontrast zu Ihrer<br />
Einschätzungstehen, damit die Situation nicht vorschnell durch die erste Einschätzung enggeführt<br />
wird. Z.B. »Beim anschließenden Mittagessen hilft Stefan den jüngeren Kindern beim Zerkleinern<br />
der Kartoffeln. Er tut dies ohne Aufforderung und weiß nicht, dass ich ihn dabei beobachte. Er<br />
fordert auch keine Zuwendung oder Anerkennung dafür ein.«<br />
- 3 - Anlage 1b
Impulsfragen zu Reflexion und Teamarbeit<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Welche Vorteile und Chancen sehen wir im Beobachten?<br />
Welchen Stellenwert und welche Bedeutung haben die Beobachtungen in unserer<br />
Einrichtung?<br />
Wie halten wir unsere Beobachtungen fest?<br />
Was machen wir mit den Beobachtungsnotizen?<br />
Welchen Stellenwert hat dabei für uns die Dokumentation der Beobachtungen?<br />
Mit welchem Ziel dokumentieren wir?<br />
Beobachten wir um zu dokumentieren (z.B. in Bezug auf Elterngespräche) oder<br />
dokumentieren wir um zu beobachten (um unsere Beobachtungen zu professionalisieren,<br />
indem wir unsere Beobachtungspraxis über Dokumentation dem Teamaustausch verfügbar<br />
machen)?<br />
Wollen wir feste Zeiten zum Beobachten einrichten?<br />
Wann tauschen wir uns aus?<br />
Wie kann jeder Kollegin und jedem Kollegen regelmäßige Zeit für Beobachtungen ermöglicht<br />
werden, in der sie /er keine anderen pädagogischen Aufgaben hat?<br />
Wie kann jeder Kollegin und jedem Kollegen regelmäßige Zeit für die Auswertung von<br />
Beobachtungen ermöglicht werden?<br />
Wie stellen wir sicher, dass jede Kollegin und jeder Kollege regelmäßig Zeit für die Arbeit an<br />
den Bildungsdokumentationen hat?<br />
Wie stellen wir sicher, dass alle Kinder beobachtet werden?<br />
Wie stellen wir sicher, dass Beobachtungen zu allen Tageszeiten und an allen Orten<br />
durchgeführt werden?<br />
Wie können wir Unterbrechungen in der Beobachtungsphase vermeiden?<br />
Wie machen wir den Kindern transparent, dass wir beobachten?<br />
Methodische Impulse<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Achten Sie darauf, dass immer ein Block für Notizen bereit liegt.<br />
Hilfreich zum Sammeln der Notizen ist ein Karteikartenkasten oder eine Zettelbox.<br />
Machen Sie auch Notizen im Gruppenbuch.<br />
Richten Sie für jedes Kind eine »Beobachtungskiste«, »Schatzkiste« o.ä. ein, in die alle<br />
Kolleginnen und Kollegen ihre Beobachtungen einwerfen, um später gemeinsam darüber zu<br />
diskutieren. In diesen »Kisten« können Sie auch gemeinsam mit den Kindern deren<br />
»Erzeugnisse« sammeln.<br />
Notieren Sie nicht nur Ihre Beobachtungen, sondern legen Sie auch eine Sammlung von<br />
»Kindermund«-Weisheiten und Geschichten der Kinder an. Ein besonderes Moment in der<br />
Planung der Bildungsbegleitung ist dabei auch die Sammlung von Fragen der Kinder.<br />
Machen Sie ebenfalls Mitschriften von Dialogen der Kinder untereinander oder der Kinder mit<br />
Ihnen.<br />
Um den Kindern und Ihren Kolleginnen anzuzeigen, dass Sie beobachten, kann es hilfreich<br />
sein, dafür ein vereinbartes Signal zu vereinbaren, z.B. einen Hut aufzusetzen um das<br />
Beobachten kenntlich zu machen und Unterbrechungen zu vermeiden.<br />
Fragen Sie die Kinder bei gezielten Beobachtungsaktionen, ob es Ihnen recht ist, von Ihnen<br />
beobachtet zu werden.<br />
Fertigen Sie auch Dokumentationen von Erinnerungsbeobachtungen an; dies sind<br />
rekonstruierte Beobachtungen, die sie ca. alle 8 Wochen zu den eigenen Bezugskindern<br />
niederschreiben und später mit den Kolleginnen und Kollegen besprechen.<br />
- 4 - Anlage 1b
<strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />
zwischen<br />
den Kindertagesstätten und <strong>Grundschule</strong>n<br />
in<br />
______________________________<br />
Präambel<br />
„Bildung ist der lebenslange Prozess der Entwicklung und Entfaltung derjenigen Fähigkeiten,<br />
die Menschen in die Lage versetzen, zu lernen, Leistungspotenziale zu entwicklen, zu handeln,<br />
Probleme zu lösen und Beziehungen zu gestalten.“<br />
(Gemeinsame Erklärung des Bundesjugendkuratoriums, der Sachverständigenkommission für den<br />
Elften Kinder- und Jugendbericht und der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe, Juli 2002)<br />
Kindertageseinrichtungen und Schulen stehen in der gemeinsamen Verantwortung, ihren jeweiligen<br />
Bildungsauftrag umzusetzen (§§ 3,13 KiBiz, §§2,11 SchulG NRW).<br />
Beide Institutionen verfolgen das Ziel, Kindern die Inhalte, Impulse und Anregungen zu geben,<br />
die sie benötigen, damit sie sich Werte, soziale und emotionale Kompetenzen, Wissen und Fertigkeiten<br />
aneignen können. Sie erkennen an, dass Kinder ganzheitlich im Kontext, mit Lernfreude<br />
und in Eigentätigkeit lernen.<br />
Kinder, die in die Schule kommen, stehen in der Kontinuität längst begonnener Bildungsprozesse.<br />
Die Schule knüpft an den individuell erworbenen Kompetenzen und Kenntnissen jedes einzelnen<br />
Kindes an und führt den Bildungsprozess weiter.<br />
Kindertageseinrichtungen und <strong>Grundschule</strong> haben die gemeinsame Aufgabe, die Bildungschancen<br />
eines jeden Kindes individuell zur Entfaltung zu bringen. Die beteiligten Institutionen sollen<br />
daher ihre frühpädagogischen und schulischen Bildungskonzepte unter Wahrung der eigenständigen<br />
Bildungsaufträge im Übergang aufeinander abstimmen und die individuelle Bildungsförderung<br />
eines jedes einzelnen Kindes anstreben.<br />
Auf der Basis dieses Verständnisses des Übergangs von der Kindertageseinrichtung in die Schule<br />
sollen Ansatzpunkte für ein gemeinsames Handeln über institutionelle Grenzen hinweg gefunden<br />
und gesichert werden. Damit tragen Fach- und Lehrkräfte in gemeinsamer Verantwortung<br />
entscheidend dazu bei, dass der Übergang eines jeden einzelnen Kindes von der Kindertageseinrichtung<br />
in die <strong>Grundschule</strong> gelingt. Dies beinhaltet auch eine mögliche Einbindung von<br />
Förderschulen, Horten und des Offenen Ganztags.<br />
Aus diesem Grund wird mit der vorliegenden <strong>Kooperation</strong>svereinbarung die Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Grundschule</strong>n und Kindertageseinrichtungen auf dem _______________ Stadtgebiet<br />
festgeschrieben.<br />
Die Vereinbarung wird auf der Grundlage gegenseitiger Wertschätzung zwischen Kindertageseinrichtungen,<br />
<strong>Grundschule</strong>n und Eltern getroffen. Sie ist Ausdruck des gemeinsamen Bemühens<br />
aller Beteiligten, für die Kinder in _______________ gleiche und bestmögliche Bildungschancen<br />
zu erreichen.<br />
- 5 - Anlage 2a
§ 1<br />
Ziel der <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />
Die <strong>Kooperation</strong>spartner verpflichten sich, einen gelingenden Übergang aus der Kindertagesbetreuung<br />
in die <strong>Grundschule</strong> zu gestalten. Dieser soll in gemeinsamer Erziehungspartnerschaft<br />
mit Eltern geschehen.<br />
Der als Anlage beigefügte <strong>Kooperation</strong>skalender wird von allen <strong>Kooperation</strong>spartnern als verbindlich<br />
angesehen und jährlich fortgeschrieben.<br />
§ 2<br />
Verbindliche Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong><br />
Folgende Inhalte werden von den <strong>Kooperation</strong>spartnern als verbindliche Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong><br />
für alle Institutionen festgelegt und im <strong>Kooperation</strong>skalender aufgeführt:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gemeinsame Sitzung von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />
Besuch der <strong>Kita</strong>-Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />
Gemeinsame Elternabende (z.B. Infoveranstaltung für die Eltern der Schulanfänger)<br />
Gemeinsame Infoveranstaltung für die Eltern der Vierjährigen<br />
Sprachstandsfeststellung<br />
§ 3<br />
Weitere Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong><br />
Folgende Inhalte werden von den <strong>Kooperation</strong>spartnern als weitere Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong><br />
für alle Institutionen im <strong>Kooperation</strong>skalender aufgeführt und die tatsächliche Umsetzung als<br />
erstrebenswert angesehen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gegenseitige Hospitation von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />
Gemeinsame Projekte /Feste von <strong>Kita</strong>- und Grundschulkindern<br />
Übergabegespräche auf der Grundlage der Bildungsdokumentationen (soweit das Einverständnis<br />
der Eltern vorliegt)<br />
Austausch zum Ende des 1. Schuljahres<br />
Gemeinsame Fortbildung<br />
Besuch der Erstklässler in der <strong>Kita</strong><br />
§ 4<br />
<strong>Kooperation</strong>sbündnisse<br />
Unabhängig von der verbindlichen Festlegung von einheitlichen Kernpunkten für alle Kindergärten<br />
und <strong>Grundschule</strong>n in ______________________ ist eine tragfähige Umsetzung nur in kleinen<br />
Verbünden möglich. Daher werden in ________________<br />
folgende Bündnisse /Partnerschaften gebildet:<br />
<strong>Grundschule</strong> A mit <strong>Kita</strong> A<br />
<strong>Kita</strong> B<br />
<strong>Kita</strong> C<br />
- 6 - Anlage 2a
<strong>Grundschule</strong> B mit <strong>Kita</strong> D<br />
<strong>Kita</strong> E<br />
<strong>Grundschule</strong> C mit <strong>Kita</strong> F<br />
<strong>Kita</strong> G<br />
<strong>Grundschule</strong> D mit <strong>Kita</strong> H<br />
<strong>Kita</strong> I<br />
<strong>Kita</strong> J<br />
Die zuständigen Förderschulen sind Partner der <strong>Kooperation</strong>svereinbarungen und bringen sich<br />
in die Arbeit der Bündnisse ein.<br />
Innerhalb der Bündnisse sind die in den §§ 2,3 festgelegten Punkte zu beachten und terminlich<br />
zu konkretisieren. Darüber hinaus können und sollen weitere <strong>Kooperation</strong>sbausteine miteinander<br />
vereinbart und im <strong>Kooperation</strong>skalender der Partnerinstitutionen aufgenommen werden (siehe<br />
Leitfaden).<br />
§ 5<br />
Ansprechpartner<br />
Die Schulleiter und Leitungskräfte der Kindertageseinrichtungen sind für die Umsetzung und<br />
Ausgestaltung der <strong>Kooperation</strong> verantwortlich. Sie sind gleichfalls Ansprechpartner ihrer Institution,<br />
sofern sie hierfür keine andere Person benennen.<br />
§ 6<br />
Kommunaler Hauptkoordinator<br />
Die Stadt ________________ benennt einen Hauptkoordinator für die kommunale <strong>Kooperation</strong><br />
zwischen Elementar- und Primarbereich. Der Benannte ist kommunaler Ansprechpartner für die<br />
beteiligten Institutionen in der Stadt _____________ und in dieser Thematik gleichzeitig Vertreter<br />
seiner Kommune auf Kreisebene. Dem Hauptkoordinator obliegt ferner die Organisation und<br />
Einberufung der Bildungskonferenz.<br />
§ 7<br />
Bildungskonferenz<br />
Die Leitungskräfte bzw. Ansprechpartner gem. § 5 finden sich jährlich im zweiten Kalenderquartal<br />
zu einer kommunalen Bildungskonferenz zusammen.<br />
Unabhängig von der Besetzung der Hauptkoordination (§ 6) nehmen je ein Vertreter des kommunalen<br />
Jugend- und Schulverwaltungsamtes ebenfalls an der Konferenz teil.<br />
Ziel der Bildungskonferenz ist die Evaluation des vergangenen Jahres sowie die gemeinsame<br />
Planung für das kommende Kindergarten- bzw. Schuljahr durch die Fortschreibung des <strong>Kooperation</strong>skalenders,<br />
insbesondere unter der Beachtung der vorgenannten inhaltlichen Schwerpunkte.<br />
Anlassbezogen sind weitere unterjährige Konferenzen möglich.<br />
Ebenso kann die Bildungskonferenz die dauerhafte Teilnahme weiterer Institutionen, wie z.B.<br />
Gesundheitsamt oder Stadtelternrat, beschließen.<br />
- 7 - Anlage 2a
§ 8<br />
Datenschutz<br />
Die <strong>Kooperation</strong>svereinbarung unterliegt grundsätzlich den datenschutzrechtlichen Bestimmungen,<br />
auf die an dieser Stelle ausdrücklich hingewiesen wird<br />
§ 9<br />
Beginn der <strong>Kooperation</strong><br />
Die Vereinbarung tritt mit Wirkung zum 01.08.2011 in Kraft.<br />
§ 10<br />
Erweiterung /Änderung<br />
Die <strong>Kooperation</strong>svereinbarung kann bei Bedarf erweitert und/oder abgeändert werden. Änderungswünsche<br />
werden in der Bildungskonferenz angemeldet.<br />
§ 11<br />
Einverständniserklärung<br />
Mit der vorliegenden <strong>Kooperation</strong>svereinbarung erklären sich einverstanden:<br />
___________________________<br />
Bürgermeister<br />
___________________________<br />
Schulleitung <strong>Grundschule</strong> A<br />
___________________________<br />
Schulleitung <strong>Grundschule</strong> B<br />
___________________________<br />
Schulleitung <strong>Grundschule</strong> C<br />
___________________________<br />
Leitung <strong>Kita</strong> A<br />
____________________________<br />
Leitung <strong>Kita</strong> B<br />
____________________________<br />
Leitung <strong>Kita</strong> C<br />
____________________________<br />
Leitung <strong>Kita</strong> D<br />
____________________________<br />
<strong>Kita</strong>-Träger X<br />
____________________________<br />
<strong>Kita</strong>-Träger Y<br />
Anlage:<br />
<strong>Kooperation</strong>skalender<br />
- 8 - Anlage 2a
- 9 - Anlage 2e
- 10 - Anlage 2e
- 11 - Anlage 2e
- 12 - Anlage 2f
- 13 - Anlage 2f
- 14 - Anlage 2f
-15- Anlage 2g
<strong>Kooperation</strong>skalender 2011/2012<br />
<strong>Kooperation</strong>sbündnis<br />
Kindertageseinrichtung:<br />
<strong>Grundschule</strong>:<br />
August 2011<br />
September 2011<br />
Oktober 2011<br />
November 2011<br />
Veranstaltungen:<br />
Veranstaltungen:<br />
Veranstaltungen:<br />
Veranstaltungen:<br />
-16- Anlage 2h<br />
Dezember 2011<br />
Veranstaltungen:<br />
April 2012<br />
Veranstaltungen:<br />
Januar 2012<br />
Veranstaltungen:<br />
Mai 2012<br />
Veranstaltungen:<br />
Februar 2012<br />
Veranstaltungen:<br />
Juni 2012<br />
Veranstaltungen:<br />
März 2012<br />
Veranstaltungen:<br />
Juli 2012<br />
Veranstaltungen:
Kommunale Hauptkoordinatoren im Märkischen Kreis<br />
(Stand September 2012)<br />
Stadt<br />
/Gemeinde<br />
Altena<br />
Balve<br />
Halver<br />
Ansprechpartner Kontakt<br />
Stefanie<br />
Ridders<br />
André<br />
Flöper<br />
Stadt Altena, Jugend- und Familienförderung,<br />
Lüdenscheider Str. 22, 58762 Altena<br />
Tel. 02352/209-242 Email: s.ridders@altena.de<br />
Stadt Balve, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Schulwesen,..<br />
Widukindplatz 1, 58802 Balve<br />
Tel. 02375/926-128 Email: a.floeper@balve.de<br />
Hemer<br />
Herscheid<br />
Iserlohn<br />
Heike<br />
Amrhein<br />
Heike<br />
Zilinski<br />
Stadt Hemer, Amt für Jugend, Familie, Senioren, Soziales,<br />
Hademareplatz 45, 58675 Hemer<br />
Tel. 02372/551381 Email: h.amrhein@hemer.de<br />
<strong>Grundschule</strong> Hüinghausen,<br />
Elsener Str. 10, 58849 Herscheid<br />
Tel. 02357/2518<br />
Email: gshue@t-online.de<br />
Kierspe<br />
Lüdenscheid<br />
Meinerzhagen<br />
Menden<br />
Nachrodt-<br />
Wiblingwerde<br />
Neuenrade<br />
Plettenberg<br />
Dierk<br />
Rademacher<br />
Stadt Neuenrade, Hauptamt,<br />
Alte Burg 1, 58809 Neuenrade<br />
Tel. 02392/693-23<br />
Email: d.rademacher@neuenrade.de<br />
Schalksmühle<br />
Werdohl<br />
- 17 - Anlage 2k
Eventuell Stadtlogo<br />
Fragebogen<br />
für die 1. Evaluation<br />
zur <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />
zwischen den<br />
Kindertageseinrichtungen und<br />
<strong>Grundschule</strong>n in der Stadt<br />
_____________<br />
vom __. __.201_<br />
- 18 - Anlage 2l
Evaluationsbogen<br />
Stand __ 201_<br />
Name der Einrichtung:<br />
Ansprechpartner/in gem. § 5 <strong>Kooperation</strong>svereinbarung:<br />
___________________________________________________________________________<br />
<strong>Kooperation</strong>sbündnisse gem. § 4 <strong>Kooperation</strong>svereinbarung mit:<br />
1. _____________________________________________________________________<br />
2. _____________________________________________________________________<br />
3. _____________________________________________________________________<br />
4. _____________________________________________________________________<br />
5. _____________________________________________________________________<br />
- 19 - Anlage 2l
Fragen:<br />
1. <strong>Kooperation</strong>skalender<br />
Für die o.g. <strong>Kooperation</strong>sbündnisse wurde ein gemeinsamer <strong>Kooperation</strong>skalender<br />
erstellt:<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
2. § 2 „Verbindliche Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong>“<br />
a) Gemeinsame Sitzungen von Erzieher/innen und Lehrer/innen<br />
finden statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
b) Besuch der <strong>Kita</strong>-Kinder in der <strong>Grundschule</strong> finden statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
c) Gemeinsame Elternabende finden statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
Zum Thema:<br />
________________________<br />
________________________<br />
- 20 - Anlage 2l
d) Gemeinsame Infoveranstaltung für die Eltern der Vierjährigen<br />
findet statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
e) Gemeinsame Sprachstandsfeststellung findet statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
3. § 3 „Weitere Schwerpunkte der <strong>Kooperation</strong>“<br />
a) Gegenseitige Hospitation von Erzieher/innen und Lehrerinnen<br />
finden statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
b) Gemeinsame Projekte und Feste von <strong>Kita</strong> und <strong>Grundschule</strong>n<br />
finden statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
Welche:<br />
__________________<br />
__________________<br />
- 21 - Anlage 2l
c) Übergabegespräche auf der Grundlage der<br />
Bildungsdokumentationen (soweit das Einverständnis der<br />
Eltern vorliegt) finden statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
d) Austausch zum Ende des Schuljahres findet statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
e) Gemeinsame Fortbildungen finden statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
f) Besuch der Erstklässler in den Einrichtungen finden statt<br />
trifft zu trifft nicht zu trifft nur für folgende<br />
Einrichtungen zu<br />
- 22 - Anlage 2l
4. Die bestehende <strong>Kooperation</strong>svereinbarung finde ich<br />
wichtig nicht wichtig sonstiges<br />
5. Ihnen ist ein regelmäßiger gegenseitiger Austausch mit den anderen<br />
<strong>Kooperation</strong>sbündnissen in __________________<br />
wichtig nicht wichtig sonstiges<br />
Wenn ja, wie häufig sollten<br />
diese stattfinden:<br />
_______________________<br />
6. Wo liegen Ihre Stärken im <strong>Kooperation</strong>sbündnis?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
7. Was gelingt Ihnen gut?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
8. Wo gibt es Probleme in der <strong>Kooperation</strong>?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
9. Was sollte neu durchdacht werden?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
10. Wo gibt es Veränderungsbedarf?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
- 23 - Anlage 2l
11. Was könnten Sie konkret aus Ihrer Sicht zu tun?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
12. Was kann insbesondere das regionale Bildungsnetzwerk des Märkischen<br />
Kreises tun?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
13. Sonstige Anmerkungen<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
___________ , den ___________<br />
_________________________<br />
Unterschrift/Funktion<br />
- 24 - Anlage 2l
Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />
Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />
- 25 - Anlage 3g
Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />
Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />
- 26 - Anlage 3g
Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />
Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />
- 27 - Anlage 3g
Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />
Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />
- 28 - Anlage 3g
Praxisbeispiele aus der Broschüre „EIN DREIKLANG Zuhören-Sprechen-(Vor)Lesen“,<br />
Stiftung Lesen und Stiftung Hören<br />
- 29 - Anlage 3g
Merkblatt zum Datenschutz<br />
- 30 - Anlage 3h
Merkblatt zum Datenschutz<br />
- 31 - Anlage 3h
Merkblatt zum Datenschutz<br />
- 32 - Anlage 3h
Erklärung der Erziehungsberechtigten zum Informationsaustausch<br />
zwischen Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong><br />
Jedes Kind durchläuft individuelle Entwicklungs- und Lernprozesse, die in der Familie<br />
beginnen und durch die Kindertageseinrichtung und die Schule unterstützt und<br />
gefördert werden.<br />
Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> haben die gemeinsame Verantwortung, durch<br />
ihre Zusammenarbeit eine weitgehende Kontinuität der Entwicklungs- und<br />
Lernprozesse für Ihr Kind zu gewährleisten. Die pädagogischen Fachkräfte in der<br />
Kindertageseinrichtung kennen neben der Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit Ihres<br />
Kindes auch dessen besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Um einen<br />
bestmöglichen Schulstart für Ihr Kind zu sichern, ist es im Rahmen des Übergangs<br />
zwischen Kindertageseinrichtung und <strong>Grundschule</strong> hilfreich, dass die<br />
Kindertageseinrichtung wichtige Informationen über Ihr Kind an die <strong>Grundschule</strong><br />
weiterleitet.<br />
Somit kann die <strong>Grundschule</strong> frühzeitig für Ihr Kind einen individuellen Förderplan<br />
erstellen.<br />
Für Ihr Kind kann dies nur mit Ihrer Zustimmung stattfinden. Die nachstehende<br />
Erklärung ist freiwillig.<br />
Wir sind / Ich bin damit einverstanden, dass die unter 1. - 8. genannten<br />
personenbezogenen Informationen über unser / mein Kind an die <strong>Grundschule</strong><br />
weitergegeben werden:<br />
Wir lehnen / Ich lehne die Weitergabe der unter 1. - 8. genannten<br />
personenbezogenen Informationen an die <strong>Grundschule</strong> über unser / mein Kind ab:<br />
1. Beginn der Kindergartenzeit<br />
2. Dauer der täglichen Betreuungszeit<br />
3. Teilnahme an gezielten Sprachfördermaßnahmen (soweit diese in der<br />
Kindertageseinrichtung angeboten werden)<br />
4. Mehrsprachigkeit<br />
5. Teilnahme an einer speziellen Vorschulförderung (soweit diese angeboten wird)<br />
6. Teilnahme an speziellen Angeboten (z.B. musikalisch-künstlerische<br />
Früherziehung)<br />
7. Bewegungserfahrungen / sportliche Aktivitäten<br />
8. Hinweis auf besondere Interessen oder Begabungen und Empfehlungen zur<br />
weiteren Förderung<br />
Wir können / Ich kann die einmal erteilte Einwilligung jederzeit widerrufen.<br />
Unserem / Meinem Kind entstehen durch die Ablehnung oder den Widerruf der<br />
Einwilligung keine Nachteile.<br />
____________________________<br />
Ort, Datum<br />
_________________________________<br />
Unterschrift der / des Erziehungsberechtigten<br />
- 33 - Anlage 3i
Erklärung der Erziehungsberechtigten zur Bildungsdokumentation<br />
nach der Bildungsvereinbarung NRW<br />
Die städtische Tageseinrichtung Ihres Kindes hat neben der Betreuungsaufgabe einen<br />
eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Dabei ist die Förderung der<br />
Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Kindes von wesentlicher Bedeutung. Ihr Kind<br />
soll sich in der Tageseinrichtung wohlfühlen und sich nach seinen Fähigkeiten bestmöglich<br />
entwickeln. Um diese Entwicklung erfolgreich begleiten, fördern und herausfordern<br />
zu können, ist es erforderlich, von Zeit zu Zeit Ihr Kind, sein Verhalten, seine<br />
Handlungen, sein Spiel, seine Bewegung, seine Sprache usw. gezielt zu beobachten<br />
und dies zu dokumentieren.<br />
Mithilfe dieser Beobachtung und Dokumentation erhalten die pädagogischen Fachkräfte<br />
Einblick in die individuellen Fortschritte Ihres Kindes. Gleichzeitig ermöglicht<br />
die Dokumentation eine auf Ihr Kind abgestimmte, gezielte Unterstützung weiterer<br />
Bildungsschritte. Darüber hinaus kann die Dokumentation auch für Sie hilfreich sein.<br />
Bei Gesprächen mit Ihnen über die Entwicklung Ihres Kindes in unserer Einrichtung<br />
kann die Bildungsdokumentation ebenfalls eine wichtige Orientierung darstellen.<br />
( ) Wir sind/ Ich bin mit der Dokumentation der Beobachtung der Bildungsentwicklung<br />
unseres/ meines Kindes einverstanden.<br />
( ) Wir lehnen/ Ich lehne eine Dokumentation der Beobachtung der Bildungsentwicklung<br />
unseres/ meines Kindes ab.<br />
Wir können/ Ich kann die Dokumentation der Bildungsentwicklung jederzeit ablehnen<br />
oder die einmal erteilte Bewilligung widerrufen.<br />
Unserem/ Meinem Kind entstehen durch die Ablehnung oder den Widerruf der Einwilligung<br />
keine Nachteile.<br />
Wir können/ Ich kann die Dokumentation jederzeit einsehen und ihre Herausgabe<br />
verlangen.<br />
Ohne unsere/ meine ausdrückliche Zustimmung dürfen Informationen in der Dokumentation<br />
nicht an Dritte, z.B. Lehrkräfte an <strong>Grundschule</strong>n, weitergegeben werden.<br />
Wenn unser/ mein Kind die Einrichtung verlässt, wird uns/ mir die Dokumentation<br />
ausgehändigt. Wir können/ Ich kann dann entscheiden, ob wir/ ich die Dokumentation<br />
z.B. an Lehrkräfte der <strong>Grundschule</strong> weitergeben/ weitergebe, wenn das Kind eingeschult<br />
wird.<br />
__________________________________________________________<br />
Ort/ Datum Unterschrift beider Erziehungsberechtigten<br />
Ein Exemplar mit Unterschrift bitte an die Tageseinrichtung für Kinder zurückgeben!!<br />
Dieses Muster ist vom Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW<br />
herausgegeben.<br />
- 34 - Anlage 3j
Checkliste Evaluation (Austausch zum Ende des Schuljahres)<br />
Verbindliche Schwerpunkte<br />
Inhaltliche Umsetzung Was ist gelungen Was war schwierig<br />
in der Umsetzung<br />
1.Gemeinsame Sitzung<br />
von Erzieher/innen und<br />
Lehrer/innen<br />
2.Besuch der KiTa-<br />
Kinder in der<br />
<strong>Grundschule</strong><br />
3. Gemeinsamer<br />
Elternabend<br />
Was wollen wir<br />
verändern<br />
4. Gemeinsame Info-<br />
Veranstaltung für die<br />
Eltern der Vierjährigen<br />
5. Sprachstandsfeststellung<br />
Unverbindliche Schwerpunkte<br />
Inhaltliche Umsetzung Was ist gelungen Was war schwierig<br />
in der Umsetzung<br />
6. Gegenseitige<br />
Hospitation von<br />
Erzieher/innen und<br />
Lehrer/innen<br />
7. Gemeinsame<br />
Projekte, Feste<br />
Was wollen wir<br />
verändern<br />
8. Übergabegespräche<br />
auf der Grundlage der<br />
Bildungsdokumentation<br />
9. Austausch zum Ende<br />
des 1. Schuljahres<br />
10. Gemeinsame<br />
Fortbildung<br />
11. Besuch der<br />
Erstklässler in der <strong>Kita</strong><br />
12. Sonstiges<br />
- 35 - Anlage 3k
5. Meine<br />
<strong>Kooperation</strong>sunterlagen
„KOOPERATION KITA – GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im MK<br />
Teil 5 Meine <strong>Kooperation</strong>sunterlagen<br />
___________________________________________________________________<br />
Nachfolgend können Sie hier alle für Sie relevanten und wichtigen<br />
<strong>Kooperation</strong>sunterlagen abheften, die Ihr individuelles <strong>Kooperation</strong>sbündnis / Ihre<br />
individuellen <strong>Kooperation</strong>sbündnisse betreffen.<br />
Hierzu zählen zum Beispiel:<br />
Informationen über Ihren jeweiligen <strong>Kooperation</strong>spartner<br />
Ihr aktueller <strong>Kooperation</strong>skalender<br />
Ihre kommunale <strong>Kooperation</strong>svereinbarung<br />
Gesprächsnotizen, Protokolle<br />
Einladungen zu kommunalen Bildungskonferenzen, Fortbildungen etc.<br />
Unterlagen über gemeinsame Aktivitäten<br />
Hinweis:<br />
<strong>Kooperation</strong>skalender-Muster zum Ausfüllen und Ausdrucken entnehmen<br />
Sie bitte der beigefügten CD-ROM.
„KOOPERATION KITA-GRUNDSCHULE“<br />
Eine Handreichung zum gelingenden Übergang im Märkischen Kreis<br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Regionale</strong>s Bildungsbüro Märkischer Kreis<br />
Heedfelder Str. 45<br />
58509 Lüdenscheid<br />
Tel. 02351/966-6450<br />
Fax 02351/9866-6979<br />
email: bildungsbuero@maerkischer-kreis.de<br />
Leitung: Michael Czech<br />
Pädagogische Mitarbeiter: Uwe Benninghaus, Norbert Standke<br />
Redaktion:<br />
Projektgruppe „<strong>Kooperation</strong>skalender <strong>Kita</strong>-<strong>Grundschule</strong>“ im <strong>Regionale</strong>n Bildungsnetzwerk MK<br />
Heike Amrhein (Jugendamt Stadt Hemer), Uwe Benninghaus (Bildungsbüro MK), Vera Besser<br />
(Astrid-Lindgren-Schule, Lüdenscheid), Renate Bundels (Städt. Familienzentrum Oestertal,<br />
Plettenberg), Michael Czech (Bildungsbüro MK), Elisabeth Dippong (Kath. Familienzentrum<br />
„Heilige Drei Könige“, Balve-Garbeck), Doris Fessen (<strong>Kita</strong> „Räuberbande, Hemer), André<br />
Flöper (Stadt Balve), Anja Häsemeyer (Regenbogenschule, Hemer), Gabriele Iseringhausen<br />
(Evangelisches Kreiskirchenamt), Wolfgang Kolbe (Stadt Iserlohn), Berthold Lüke<br />
(<strong>Grundschule</strong> Schöneck, Lüdenscheid), Stefanie Ridders (Jugendamt Stadt Altena), Christa<br />
Sacher (Schulaufsicht für den Märkischen Kreis, vormals <strong>Grundschule</strong> Neuenrade), Inge<br />
Schlottmann (Caritasverband f. Erzbistum Paderborn e.V.), Norbert Standke (Bildungsbüro<br />
MK), Sabine Weilandt-Bischoff (Elternvertretung, Balve), Gert Wolff (ehemals Freiherr-vom-<br />
Stein-<strong>Grundschule</strong>, Hemer)<br />
Cover-Gestaltung:<br />
Mia Czech<br />
Layout:<br />
Stephan Masloff (agentur masloff)<br />
Anmerkung:<br />
Die Verantwortlichkeit für dieses Medium erstreckt sich ausschließlich auf die vom<br />
Herausgeber entwickelten Teile: Ordner, Trenn- und Einlegeblätter, CD-ROM, so wie sie vom<br />
Umfang und Inhalt geliefert werden.<br />
Lüdenscheid, September 2012