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ÜBER RELIGION INS GESPRÄCH KOMMEN - Religionslehrer im ...

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durchgängiges Unterrichtsprinzip und müssen behutsam und schrittweise eingeübt<br />

werden.<br />

• Ganzheitliche Methoden brauchen Zeit – sie sind einer<br />

„Hochgeschwindigkeitsdidaktik“ entgegengesetzt und verlangen nach einer<br />

Verlangsamung der Lernprozesse.<br />

• In einem ganzheitlichen Religionsunterricht sind die Schüler Subjekte, stellen Sie<br />

keine Normen auf, welche „Ergebnisse“ jeweils erzielt werden müssen, d.h. welche<br />

Gefühle Schülerinnen und Schüler z.B. bei einer best<strong>im</strong>mten Übung haben sollen usw.<br />

• Ganzheitliche Methoden müssen selber erfahren worden sein – machen Sie deshalb<br />

keine Übungen, die Sie selber vorher nicht ausprobiert und erfahren haben. Nur auf<br />

diese Weise können Sie mögliche Wirkungen und Gefahren entsprechend einschätzen.<br />

Dies gilt vor allem dort, wo die Bewusstseinskontrolle reduziert ist, wie z.B. bei<br />

Phantasieübungen.(...)<br />

• Ganzheitliche Methoden können als heilvoll erfahren werden und die Schüler zur<br />

Selbsterfahrung heranführen. Sie sind keine therapeutische Selbsterfahrung. Hüten Sie<br />

sich deshalb vor allem „therapeutelnden“ Tun, respektieren Sie Ihre Grenzen, und<br />

gehen Sie behutsam und achtsam damit um.“ 260<br />

Diese Grundregeln gelten für den Einsatz jeder ganzheitlichen Methode, so<br />

auch des kreativen Schreibens. Im Vorspann zum praktischen Teil der<br />

Anleitung zum kreativen Schreiben machen die Autoren in guter Weise auf<br />

die Besonderheit dieser Methode aufmerksam.<br />

• „Im Schreiben bringen die Schüler ihre eigenen Gedanken,<br />

Empfindungen und Gefühle zum Ausdruck. Ihre Meinung, ihr<br />

Standpunkt ist gefragt. Das Unterrichtsthema wird so zum Thema der<br />

Schüler/innen.<br />

• Ganzheitlichkeit ist angestrebt (...).<br />

• Durch die Eigentätigkeit wird der „Stoff“ mit der Lebensgeschichte (...)<br />

der jungen Menschen konfrontiert. (...)<br />

• Im anschließenden Vergleichen und Besprechen (...) kann der je eigene<br />

Standpunkt eingebracht werden. Daraus erwächst zuweilen ein<br />

engagiertes Gespräch“. 261<br />

Die Autoren verschaffen einen hervorragenden Überblick über die<br />

Bandbreite kreativen Schreibens 262 von Übungen zur Textverfremdung,<br />

Texte frei weiter schreiben 263 über Schreibübungen von biblischen Texten<br />

ausgehend, bis hin zu meditativem Schreiben.<br />

Die Sammlung pflegt einen sehr behutsamen Umgang mit der Methode<br />

Kreatives Schreiben, zeigt zugleich die unglaubliche Vielfalt der Methode<br />

260 Ebd. S. 10.<br />

261 Ebd. S. 156f.<br />

262 Ebd. S. 156-186.<br />

263 Diese Methoden sind in vielen neuen Religionsbüchern aufgenommen worden. Vgl. z.B.<br />

Rupp, Hartmut/Konstandin, Kurt: Was ist der Mensch, Oberstufe Religion,<br />

Materialheft/Lehrerheft 6, Stuttgart 1999.<br />

Christina Fabian-Heidrich, Über Religion ins Gespräch kommen, 2002 110

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