ÃBER RELIGION INS GESPRÃCH KOMMEN - Religionslehrer im ...
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4. SUBJEKTE UND ORTE DES GESPRÄCHS ÜBER<br />
<strong>RELIGION</strong><br />
4.1 Einleitende Gedanken<br />
In Kapitel 2 habe ich versucht, deutlich zu machen, warum auch und gerade<br />
heute das Christentum eine Religion ist, über die man ins Gespräch kommen<br />
muss; in Kapitel 3 habe ich angesichts des inflationären Gebrauchs des<br />
Wortes „Gespräch“ ein philosophische Anleihe bei Sokrates hoher Kunst<br />
der Mäeutik und Bubers dialogischem Prinzip gemacht.<br />
Die Frage ist nun, wo (überhaupt) in unserer Gesellschaft noch Gespräche<br />
über Religion stattfinden, und da ist zuvorderst der Religionsunterricht an<br />
der Schule zu nennen. In diese Richtung hat sich auch Papst Johannes Paul<br />
II. 1991 geäußert – „Für viele junge Menschen sei der Religionsunterricht<br />
heute der einzige Ort, wo sie der Botschaft des Glaubens begegnen“. 79 Mit<br />
Rabbi Hillel könnte man sagen: „Wo, wenn nicht dort?“<br />
Nun ist zunächst einmal nach den Eingangsbedingungen zu fragen, auf die<br />
ein mögliches Gespräch über Religion in der Schule trifft. Da wäre zum<br />
einem die Disposition der Schüler für religiöse Fragen. Eine Beschreibung<br />
der Subjekte, der potentiellen Gesprächspartner, darf nicht zur<br />
Festschreibung geraten; der <strong>Religionslehrer</strong> ist in der Wahrnehmung der<br />
Schüler auf den „anderen Blick“ verpflichtet, der Schwierigkeiten nüchtern<br />
feststellt, aber fundamental dem Möglichkeitssinn folgt (vgl. 4.2 Die<br />
Schüler als potentielle Gesprächspartner <strong>im</strong> Religionsunterricht).<br />
Eine weitere Eingangsbedingung betrifft den institutionellen Rahmen der<br />
Schule (vgl. 4.3 Die Schule als Ort des Gesprächs über Religion –<br />
institutioneller Rahmen und Legit<strong>im</strong>ation des Religionsunterrichts).<br />
79 Zitiert nach: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg): Arbeitshilfen 111:<br />
Religionsunterricht 20 Jahre nach dem Synodenbeschluss. Bonn 1993, S. 145.<br />
Christina Fabian-Heidrich, Über Religion ins Gespräch kommen, 2002 33