11.06.2014 Aufrufe

Mai - rewi.at | FV Jus | UniGraz

Mai - rewi.at | FV Jus | UniGraz

Mai - rewi.at | FV Jus | UniGraz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bindeservice<br />

für Diplomarbeiten und Dissert<strong>at</strong>ionen<br />

Expressbindung<br />

- innerhalb 24 Stunden abholbereit<br />

8,50<br />

/ Band<br />

Einband Ganzleinen oder Pergament<br />

- ohne Prägung<br />

10,50<br />

/ Band*<br />

Einband Ganzleinen oder Pergament<br />

- mit Standardprägung; Sonderprägung auf Wunsch<br />

*Ab 200 Bl<strong>at</strong>t Zuschlag 1,50 EUR<br />

** sonderprägung Zuschlag: 90 cent / wort<br />

Selbstverständlich übernehmen wir auch die<br />

vervielfältigung. Das heisst für dich:<br />

perfekte kopien<br />

kein zusätzlicher Arbeitsaufwand<br />

keine Fehlkopien<br />

<br />

12,50<br />

Bring uns dein Original - den Rest erledigen wir.<br />

Beim Ausdruck direkt vom D<strong>at</strong>enträger, D<strong>at</strong>ei wenn<br />

möglich als druckoptimierte PDF-D<strong>at</strong>ei beistellen.<br />

/ Band**<br />

8010 Graz<br />

Schubertstraße 6a<br />

zu Preisen,<br />

die du dir leisten kannst !<br />

weitere Infos: www.oeh-servicecenter.<strong>at</strong>


<strong>Mai</strong> 2005 Sonderausgabe<br />

Zeitschrift der <strong>FV</strong> Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz<br />

öh wahl 2005<br />

Die besten Seiten des Rechts.<br />

Pbb. Aufgabepostamt: 8010 Graz - ZNr. 02Z033639 M<br />

Was gäbe es nicht alles zu sagen über<br />

Wahlen, ihre Geschichte und ihre<br />

Bedeutung. Wie oft könnte man betonen,<br />

dass die dialogische Grundausrichtung einer<br />

interuniversitären Entscheidungskultur<br />

neben gegenseitigem Verständnis und<br />

kurienübergreifender Kooper<strong>at</strong>ionsfähigkeit<br />

eine klare Legitim<strong>at</strong>ion der Studierendenvertreter<br />

erfordert. Wie eingehend könnte<br />

der konkrete studentische Mehrwert<br />

erläutert werden, der im Bezugsraum von<br />

Ber<strong>at</strong>ung, Betreuung<br />

und Vertretung<br />

geschaffen<br />

wird. Wie<br />

nötig wäre es,<br />

eine Einladung<br />

an die Zweifler und Wahlverweigerer auszusprechen,<br />

sich im Diskurs zu öffnen und<br />

sie zur Teilnahme an den Entscheidungsfindungsprozessen<br />

an unserer Hohen<br />

Schule einzuladen. Wie missionarisch<br />

könnte gegen jene gewettert werden, die<br />

sich ihrer Rolle - ja Verantwortung - als<br />

Akteure auf dem Feld universitärer Meinungsbildung<br />

entziehen. Was könnte an dieser<br />

Stelle nicht als Argument für den Gang<br />

zur Wahlzelle herangezogen werden: Man<br />

denke nur an die Funktion der Wahlen als<br />

Akte der studierendenpolitischen Willensbildung,<br />

als Moment der Fassung kollektiver<br />

Beschlüsse über die Gremiumsbildung<br />

auf fakultärer, universitärer und n<strong>at</strong>ionaler<br />

31.5. - 2.6.2005<br />

Wählen oder Nichtwählen?<br />

Das ist keine Frage.<br />

Der schlimmste Weg,<br />

den man wählen kann,<br />

ist der, keinen zu wählen.<br />

Ebene, als Ur-Ei der demokr<strong>at</strong>ischen Legitim<strong>at</strong>ion<br />

jenes Teils der Gesellschaft, der für<br />

frische Ideen bürgt. Wie deutlich ließe sich<br />

die Bedeutung einer hohen Wahlbeteiligung<br />

unterstreichen, an der sich der Grad der<br />

Integr<strong>at</strong>ion der Studierenden in die Entscheidungsstrukturen<br />

der Universität erkennen<br />

lässt. Wie trefflich könnte von der<br />

fruchtbaren Konkurrenz geredet werden,<br />

die zwischen verschiedenen Kandid<strong>at</strong>en<br />

herrscht. Wie oft könnte man hervorheben,<br />

dass eine niedrige<br />

Wahlbeteiligung<br />

politische<br />

Stimmlosigkeit<br />

und demokr<strong>at</strong>ische<br />

Ohnmacht<br />

bezeugt. Allein: All dies mögen Berufenere<br />

an einem passenderen Ort ausführen.<br />

Als gewählter Studierendenvertreter, als<br />

Mitglied der Universitätsgemeinschaft und<br />

mitdenkender Studierender begnüge ich<br />

mich, mit Friedrich II., dem Großen<br />

(1712-1786) zu sagen: "Der schlimmste<br />

Weg, den man wählen kann, ist der, keinen<br />

zu wählen." Anders formuliert: Nichts ist<br />

unbefriedigender und (darf man es sagen?)<br />

feiger, als keine Meinung zu haben.<br />

Machen wir Front gegen die politische<br />

Kultur- und Konturlosigkeit, die allgemein<br />

akzeptierte Meinungsarmut des Heute.<br />

Gehen wir wählen.<br />

M<strong>at</strong>thias C. Kettemann


<strong>Mai</strong> 2005 Sonderausgabe<br />

Zeitschrift der <strong>FV</strong> Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz<br />

öh wahl 2005<br />

Die besten Seiten des Rechts.<br />

Pbb. Aufgabepostamt: 8010 Graz - ZNr. 02Z033639 M<br />

Was gäbe es nicht alles zu sagen über<br />

Wahlen, ihre Geschichte und ihre<br />

Bedeutung. Wie oft könnte man betonen,<br />

dass die dialogische Grundausrichtung einer<br />

interuniversitären Entscheidungskultur<br />

neben gegenseitigem Verständnis und<br />

kurienübergreifender Kooper<strong>at</strong>ionsfähigkeit<br />

eine klare Legitim<strong>at</strong>ion der Studierendenvertreter<br />

erfordert. Wie eingehend könnte<br />

der konkrete studentische Mehrwert<br />

erläutert werden, der im Bezugsraum von<br />

Ber<strong>at</strong>ung, Betreuung<br />

und Vertretung<br />

geschaffen<br />

wird. Wie<br />

nötig wäre es,<br />

eine Einladung<br />

an die Zweifler und Wahlverweigerer auszusprechen,<br />

sich im Diskurs zu öffnen und<br />

sie zur Teilnahme an den Entscheidungsfindungsprozessen<br />

an unserer Hohen<br />

Schule einzuladen. Wie missionarisch<br />

könnte gegen jene gewettert werden, die<br />

sich ihrer Rolle - ja Verantwortung - als<br />

Akteure auf dem Feld universitärer Meinungsbildung<br />

entziehen. Was könnte an dieser<br />

Stelle nicht als Argument für den Gang<br />

zur Wahlzelle herangezogen werden: Man<br />

denke nur an die Funktion der Wahlen als<br />

Akte der studierendenpolitischen Willensbildung,<br />

als Moment der Fassung kollektiver<br />

Beschlüsse über die Gremiumsbildung<br />

auf fakultärer, universitärer und n<strong>at</strong>ionaler<br />

31.5. - 2.6.2005<br />

Wählen oder Nichtwählen?<br />

Das ist keine Frage.<br />

Der schlimmste Weg,<br />

den man wählen kann,<br />

ist der, keinen zu wählen.<br />

Ebene, als Ur-Ei der demokr<strong>at</strong>ischen Legitim<strong>at</strong>ion<br />

jenes Teils der Gesellschaft, der für<br />

frische Ideen bürgt. Wie deutlich ließe sich<br />

die Bedeutung einer hohen Wahlbeteiligung<br />

unterstreichen, an der sich der Grad der<br />

Integr<strong>at</strong>ion der Studierenden in die Entscheidungsstrukturen<br />

der Universität erkennen<br />

lässt. Wie trefflich könnte von der<br />

fruchtbaren Konkurrenz geredet werden,<br />

die zwischen verschiedenen Kandid<strong>at</strong>en<br />

herrscht. Wie oft könnte man hervorheben,<br />

dass eine niedrige<br />

Wahlbeteiligung<br />

politische<br />

Stimmlosigkeit<br />

und demokr<strong>at</strong>ische<br />

Ohnmacht<br />

bezeugt. Allein: All dies mögen Berufenere<br />

an einem passenderen Ort ausführen.<br />

Als gewählter Studierendenvertreter, als<br />

Mitglied der Universitätsgemeinschaft und<br />

mitdenkender Studierender begnüge ich<br />

mich, mit Friedrich II., dem Großen<br />

(1712-1786) zu sagen: "Der schlimmste<br />

Weg, den man wählen kann, ist der, keinen<br />

zu wählen." Anders formuliert: Nichts ist<br />

unbefriedigender und (darf man es sagen?)<br />

feiger, als keine Meinung zu haben.<br />

Machen wir Front gegen die politische<br />

Kultur- und Konturlosigkeit, die allgemein<br />

akzeptierte Meinungsarmut des Heute.<br />

Gehen wir wählen.<br />

M<strong>at</strong>thias C. Kettemann


DAS WAHL-SPECIAL ÖH-Wahl 2005 1<br />

Für dich erreicht: Sämtliche<br />

Wiederholungsprüfungen bleiben<br />

Gegen Ende des WS 2004/2005 wurde<br />

ein Beschluss des Sen<strong>at</strong>es der Karl-<br />

Franzens-Universität Graz bekannt, der so<br />

manche(n) Juristen/in in Angst versetzte. So<br />

wurde beschlossen, dass die Wiederholung<br />

einer neg<strong>at</strong>iv absolvierten Lehrveranstaltung<br />

mit immanentem Prüfungscharakter<br />

(=Kurs) erst beim dritten Antritt in Form<br />

einer einfachen Wiederholungsprüfung<br />

möglich sei. Die ursprüngliche Überlegung<br />

UTE<br />

HOFMANN<br />

KANDIDATIN<br />

FÜR DIE<br />

StV JUS<br />

DIPLOM<br />

Vor sechs Jahren kam ich von Klagenfurt<br />

nach Graz, vor vier Jahren wurde ich zum<br />

Vorsitzenden der<br />

Fakultätsvertretung<br />

Rechtswissenschaften<br />

gewählt, und vor<br />

zwei Jahren beendete<br />

ich das Diplomstudium.<br />

Mittlerweile<br />

befinde ich<br />

mich im Studium<br />

des Doktor<strong>at</strong>es Rechtswissenschaften und<br />

schreibe an meiner Dissert<strong>at</strong>ion. Sechs Jahre<br />

in Graz haben mich veranlasst, einen<br />

kurzen Rückblick auf die Veränderungen<br />

seit meiner Vorsitzzeit im Jahre 2001 zu<br />

werfen: Der Dekan der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät hieß im Jahr 2001 -<br />

Alles anders -<br />

alles gleich<br />

Ein Rückblick auf sechs<br />

Jahre Studienvertretung<br />

des Sen<strong>at</strong>es, eine Verbesserung der Situ<strong>at</strong>ion<br />

an den anderen Fakultäten zu erzielen, wurde<br />

plötzlich zum Schreckgespenst für die<br />

JuristInnen.<br />

Doch es kam anders: Die Vorsitzende<br />

des Sen<strong>at</strong>es, Frau Prof. Hinteregger,<br />

wollte gerade an ihrer Fakultät die Umsetzung<br />

dieses Sen<strong>at</strong>sbeschlusses sicher stellen.<br />

Dass dies eine deutliche Verschlechterung<br />

der Studienbedingungen und ein finanzielles<br />

Desaster bedeutet hätte, wurde ignoriert.<br />

Dabei schaffen gerade einmal 50% der<br />

Studierenden des ersten Studienabschnittes<br />

die Prüfung aus "Ausgewählte Kapitel des<br />

Rechts". Bei zehn Kursen im WS müssten<br />

im folgenden SS bereits fünf zusätzliche<br />

Kurse angeboten werden. Die Anzahl dieser<br />

"Repetenten-Kurse" würde von Semester zu<br />

Semester steigen. Über ihre Finanzierung<br />

dachte aber niemand nach.<br />

Niemand? Niemand außer unserem<br />

Studiendekan Prof. Posch. Dieser gab<br />

uns Recht, dass das Kurssystem durch diese<br />

Novelle einen Zusammenbruch erleiden<br />

würde. Der Druck der Studierenden und die<br />

Unterstützung des Studiendekans haben die<br />

Curricula-Kommission zum Glück zur Einsicht<br />

gebracht, dass der Fortbestand des bisherigen<br />

Systems die einzig sinnvolle und<br />

finanzierbare Lösung ist.<br />

Lange Rede, kurzer Sinn: Es bleibt<br />

alles beim Alten! Würde man die Probleme<br />

nicht ständig selbst erzeugen, ginge doch<br />

vieles leichter ...<br />

Ute Hofmann ist Vorsitzende der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong>.<br />

und heißt im Jahr 2005 - Prof. Kocher. Im<br />

Jahr 2001 war die Umstellung des Studienplanes<br />

vom seinerzeitigen<br />

Kurssystem<br />

auf das alte/neue<br />

(Groß)prüfungssystem<br />

in vollem Gange.<br />

Heute ist die<br />

Diskussion über die<br />

Einführung eines<br />

Bakkalaure<strong>at</strong>studiums<br />

entbrannt. Vor vier Jahren war das<br />

Hauptproblem der <strong>Jus</strong>-Studierenden der<br />

Umgang mit dem k<strong>at</strong>astrophalen Anmeldesystem<br />

Elexa. Dekan Kocher h<strong>at</strong> zwar im<br />

Jänner diesen Jahres angekündigt, dass das<br />

lästige Elexa von einem System der TU<br />

Graz abgelöst wird; Fortsetzung Seite 4 unten.<br />

OLIVER JUG<br />

Seit einigen Wochen schmücken<br />

unzählige Plak<strong>at</strong>ständer den Campus.<br />

Es ist wieder einmal so weit: Von 31. <strong>Mai</strong><br />

bis 2. Juni finden die Wahlen zur Österreichischen<br />

Hochschülerschaft st<strong>at</strong>t. Zwei<br />

Jahre sind seit der letzten Wahl vergangen.<br />

Dieser bevorstehende Urnengang h<strong>at</strong> uns<br />

veranlasst, eine Sonderausgabe von<br />

law@graz herauszubringen. Es ist an der<br />

Zeit, Ute Hofmann für zwei Jahre des Vorsitzes<br />

an der Fakultätsvertretung und Studienrichtungsvertretung<br />

<strong>Jus</strong> zu danken.<br />

Liebe Kolleginnen,<br />

liebe Kollegen!<br />

Längst überfällig ist ein großes Dankeschön<br />

an M<strong>at</strong>thias C. Kettemann, der viele<br />

schlaflose Nächte als Chefredakteur<br />

und Layouter von law@graz verbracht<br />

h<strong>at</strong>. Martin Kremser möchte ich für die<br />

Organis<strong>at</strong>ion der Tutorien und Stefan<br />

Kaltenbeck für die Durchführung der<br />

Diskussionsveranstaltungen meinen Dank<br />

aussprechen. Schließlich bedanke ich<br />

mich auch bei Leo Borchardt und Alexander<br />

Pirker für die kompetente Betreuung<br />

der Doktoranten im letzten Semester. Ich<br />

hoffe, dass wir diese kompetenten Mitarbeiter<br />

auch nach den bevorstehenden ÖH-<br />

Wahlen in der Studienvertretung <strong>Jus</strong><br />

begrüßen dürfen!<br />

Euer Oli<br />

MAG.<br />

ALEXANDER<br />

PIRKER<br />

KANDIDAT<br />

FÜR DIE<br />

StV JUS<br />

DOKTORAT


2<br />

ÖH-Wahl 2005<br />

DAS WAHL-SPECIAL<br />

OLIVER<br />

JUG<br />

KANDIDAT<br />

FÜR DIE<br />

StV JUS<br />

DIPLOM<br />

Von 31. <strong>Mai</strong> bis 2. Juni finden wieder<br />

die Wahlen zur Österreichischen<br />

Hochschülerschaft st<strong>at</strong>t. Durch die Novelle<br />

des Hochschulgesetzes h<strong>at</strong> sich auch der<br />

Wahlmodus in einigen Punkten geändert.<br />

Bisher konnten die Studierenden ihre Parlamente<br />

auf Studienrichtungs-, Fakultäts-,<br />

Universitäts- und Bundesvertretungsebene<br />

wählen. Durch die nunmehrige Änderung<br />

des HSG sieht der Wahlmodus wie folgt<br />

aus:<br />

Die Studienvertretung (StV):<br />

Die Studienvertretungen ersetzen die<br />

bisherigen Studienrichtungsvertretungen.<br />

An der rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät gibt es eine StV für das<br />

Diplomstudium und eine für das Doktor<strong>at</strong>studium.<br />

Diese werden weiterhin<br />

nach Persönlichkeitswahlrecht gewählt.<br />

Das bedeutet eine Direktwahl der einzelnen<br />

Kandid<strong>at</strong>Innen, wobei z.B. auf<br />

der StV Rewi aus dem bisherigen Vorsitzteam<br />

die Vorsitzende Ute Hofmann,<br />

M<strong>at</strong>thias C. Kettemann und ich ein weiteres<br />

Mal kandidieren.<br />

Die Fakultätsvertretung (<strong>FV</strong>):<br />

An sich wurde die <strong>FV</strong> durch die HSG-<br />

Reform abgeschafft. Es gibt aber die Möglichkeit,<br />

so genannte § 12-Organe, die den<br />

<strong>FV</strong>en ähneln, einzurichten.<br />

Dies h<strong>at</strong><br />

die Grazer ÖH<br />

getan, wodurch an<br />

der Karl-Franzens-<br />

Universität die<br />

Alles neu<br />

bei der<br />

ÖH-Wahl?<br />

<strong>FV</strong>en quasi erhalten<br />

bleiben. Bisher<br />

wurden die <strong>FV</strong>en<br />

direkt von den Studierenden<br />

gewählt.<br />

In Zukunft werden<br />

die Mand<strong>at</strong>arinnen<br />

und Mand<strong>at</strong>are der<br />

einzelnen Studienvertretungen diese Wahl<br />

durchführen. Diese wird wie bisher in Form<br />

von Listenwahlrecht nach dem d´Hondtschem<br />

Verfahren erfolgen.<br />

Die Universitätsvertretung (UV):<br />

Bei der Wahl zur UV h<strong>at</strong> sich durch die<br />

Gesetzesnovelle nichts geändert. Wie bisher<br />

h<strong>at</strong> jede(r) Wähler(in) die Möglichkeit,<br />

eine Liste anzukreuzen. Diesmal treten 11<br />

verschiedene Listen an, die um die Gunst<br />

der Studierenden und somit um die 17<br />

Mand<strong>at</strong>e der ÖH an der KF-Uni Graz<br />

kämpfen.<br />

Die Bundesvertretung (BV):<br />

Die viel kritisierte Änderung des HSG<br />

betrifft vor allem den Wahlmodus zur BV.<br />

Bisher wurde die BV direkt gewählt.<br />

Neben der BV h<strong>at</strong> es, was kaum jemand<br />

wusste, die so genannte Vorsitzendenkonferenz,<br />

die sich aus allen UV-Vorsitzenden<br />

zusammensetzte, gegeben. Diese h<strong>at</strong>te<br />

aber kaum Mitspracherechte neben der<br />

D<strong>at</strong>en, Fakten,<br />

Paragraphen zur<br />

wichtigsten Wahl<br />

des Jahres<br />

rot-grünen BV. Deshalb wurde auf deren<br />

Wunsch aus der Direktwahl eine Art Wahlmännersystem.<br />

Ab<br />

diesem Jahr entsendet<br />

jede UV, abhängig<br />

von ihrer Größe,<br />

eine gewisse<br />

Anzahl an Mand<strong>at</strong>arInnen<br />

in die<br />

BV. Die Grazer<br />

Universitäten profitieren<br />

von dieser<br />

Änderung. St<strong>at</strong>t<br />

bisher drei Mand<strong>at</strong>arInnen,<br />

werden in<br />

Zukunft zumindest<br />

acht Grazerinnen und Grazer mit Sitz und<br />

Stimme in der BV vertreten sein. Neben<br />

diesem Entsendungsmodus der UVen gibt<br />

es die Möglichkeit, sich zu Listenverbänden<br />

zusammenzuschließen. Diese vor<br />

allem für kleinere Fraktionen interessante<br />

Änderung bringt jedem Listenverband,<br />

der österreichweit 1000 Stimmen erhält,<br />

ein Mand<strong>at</strong> in der BV.<br />

Ich hoffe, die entscheidenden<br />

Änderungen des HSG verständlich erläutert<br />

zu haben. Ich kann nur immer wieder<br />

an alle Studierenden appellieren: Nützt<br />

euer Recht und geht zur Wahl. Gerade wir<br />

Juristen müssen mit gutem Beispiel voran<br />

gehen und von unserem verfassungsmäßigen<br />

Recht Gebrauch machen!<br />

P.S. Heuer gibt es erstmals ein<br />

Wahllokal im Resowi-Zentrum. Also, nicht<br />

vergessen: von 31. <strong>Mai</strong> bis 2. Juni wählen<br />

gehen!<br />

Oliver Jug ist stellvertretender Vorsitzender der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong><br />

Impressum<br />

law@graz<br />

Zeitschrift der Fakultätsvertretung Rechtswissenschaften<br />

an der Karl-Franzens-Universität Graz<br />

Chefredaktion und Grafik:<br />

M<strong>at</strong>thias C. Kettemann<br />

Eigentümerin, Herausgeberin, Verlegerin:<br />

HochschülerInnenschaft an der Karl-Franzens-Universität<br />

Graz, Schuberstraße 6a, 8010 Graz<br />

Erscheinungsort: Graz<br />

Aufgabepostamt: 8010 Graz<br />

P.b.b. Nr.: 02Z033639 M<br />

Druck: Luigard Druck- und Verlags GmbH, Wien<br />

Auflage: 5.000<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Autorinnen und Autoren dieser Sonderausgabe:<br />

Mag. Leo Borchardt, Ute Hofmann, Oliver Jug, Stefan Kaltenbeck,<br />

M<strong>at</strong>thias C. Kettemann, Mag. Alexander Pirker<br />

Manuskripte, Leserbriefe, Reaktionen:<br />

<strong>FV</strong> Rechtswissenschaften<br />

law@graz, z.Hd. M<strong>at</strong>thias C. Kettemann<br />

Universitätsstraße 15 BE, 8010 Graz<br />

E-<strong>Mai</strong>l: law-graz@gmx.<strong>at</strong><br />

Offenlegung der Bl<strong>at</strong>tlinie:<br />

Als mehrdimensionales, dialogisches, demokr<strong>at</strong>isches, unparteiliches,<br />

rechtswissenschaftliches Publik<strong>at</strong>ionsorgan nimmt<br />

law@graz die Rolle eines Innov<strong>at</strong>ionsmotors, Identitätsstifters<br />

und Inform<strong>at</strong>ionsmittlers für Studierende an der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz wahr<br />

und berichtet über die Wahrung der Aufgaben der Fakultätsvertretung.


DAS WAHL-SPECIAL ÖH-Wahl 2005 3<br />

Wenn man für die Studienvertretung bei der<br />

kommenden ÖH-Wahl kandidiert, dann<br />

sollte man sich auch Gedanken darüber<br />

machen, was man, wenn man t<strong>at</strong>sächlich<br />

gewählt wird, eigentlich für die Studierenden<br />

alles machen, erreichen und gestalten<br />

möchte.<br />

STEFAN<br />

KALTENBECK<br />

KANDIDAT<br />

FÜR DIE<br />

StV JUS<br />

DIPLOM<br />

Darum haben wir in vielen Diskussionen<br />

und auch in Umfragen herauszufinden versucht,<br />

was die Studierenden - neben den<br />

selbstverständlichen Tätigkeiten (Vertretung<br />

gegenüber Professoren, Arbeit in den Kommissionen,<br />

Sprechstunden, Ber<strong>at</strong>ung) - von<br />

uns erwarten, um nicht nur vor der Wahl<br />

aktiv zu sein (wie manche andere), sondern<br />

um die Wahl als Auftrag und Chance zur<br />

Umsetzung zu sehen. Hier eine kleine Auswahl<br />

an Aktivitäten und<br />

Serviceleistungen, die<br />

Wir setzen<br />

auf Service<br />

wir zum Teil jetzt schon<br />

anbieten, teilweise bereits<br />

für die Zeit nach der<br />

Wahl geplant haben:<br />

Seit kurzem gibt es einen übersichtlichen<br />

Skripten- und Lehrbuchführer, welcher<br />

zu allen Fächern des 1. und 2. Studienabschnittes<br />

Angaben jener Liter<strong>at</strong>ur bereithält,<br />

die zum Erarbeiten des Lehrstoffes hilfreich<br />

und notwendig ist. Mit diesem Skripten-<br />

und Lehrbuchführer erspart man sich<br />

nicht nur viel Zeit bei der Suche nach vorhandener<br />

Liter<strong>at</strong>ur. Durch spezielle Kennzeichnung<br />

erfährt man auch, welche Bücher<br />

sich am besten zum Lernen eignen.<br />

Weiters planen wir, einen Telefonund<br />

E-<strong>Mai</strong>lführer herauszugeben, welcher<br />

zu jedem Institut und jedem Professor die<br />

passende Emailadresse, Faxnummer und<br />

Telefonnummer und zusätzlich die Sprechstundenzeit<br />

anführt. Weiters sollen auch<br />

sonstige wichtige Nummern und Ansprechstellen,<br />

wie das Dekan<strong>at</strong><br />

und die Bibliothek,<br />

enthalten sein.<br />

Zu Beginn des<br />

WS haben wir eine<br />

Veranstaltungsreihe<br />

ins Leben gerufen und seitdem mit <strong>Jus</strong>-spezifischen<br />

Themen - wie "Das neue Europa"<br />

mit Prof. Rack, "Der bosnische Verfassungsgerichtshof"<br />

mit Prof. Marko oder<br />

"Der Österreich-Konvent" mit Prof. Poier -<br />

zahlreiche Studentinnen und Studenten bei<br />

tollen Diskussionen mit Impulsrefer<strong>at</strong>en<br />

begrüßen können! Deshalb werden wir auch<br />

in Zukunft Veranstaltungen zu aktuellen<br />

Diskussionsthemen anbieten und uns auf<br />

euer Kommen freuen.<br />

Wir hoffen, durch diese Auswahl<br />

einen Überblick über unsere Service-Tätigkeiten<br />

und unseren Eins<strong>at</strong>z für alle <strong>Jus</strong>-Studierenden<br />

gegeben zu haben und bitten dich<br />

um deine Stimme bei der Wahl!<br />

Wofür gibt's die Studienvertretung (StV)<br />

überhaupt? Was bringt mir persönlich eine<br />

starke Studienvertretung?<br />

Solche oder so<br />

ähnliche Fragen haben<br />

sich sicher schon<br />

die meisten Studierenden<br />

gestellt. Eine<br />

starke Studienvertretung<br />

bringt allen etwas. Wir sind euer<br />

Sprachrohr, wenn es um eure Angelegenheiten<br />

und Interessen geht. Wir bieten euch<br />

Inform<strong>at</strong>ionen, wir setzen uns für euch ein.<br />

Ich möchte nur drei Beispiele dafür nennen.<br />

1) Jedes Jahr veröffentlichen wir<br />

eine vor allem für StudienanfängerInnen<br />

gedachte Broschüre: den Studienführer. In<br />

diesem findet ihr Inform<strong>at</strong>ionen, die vom<br />

richtigen Nachholen des L<strong>at</strong>inums über die<br />

Mustercurricula der verschiedenen<br />

Abschnitte des <strong>Jus</strong>-Studiums bis hin zur<br />

richtigen Gestaltung der Diplomarbeiten<br />

und Dissert<strong>at</strong>ionen reichen.<br />

2) Der neue Skripten- und Lehrbuchführer:<br />

Seit kurzem gibt es diesen<br />

Deine starke<br />

Vertretung<br />

handlichen Lehrbehelf, in dem ihr alle fürs<br />

Studium nötigen Lehrbücher und Skripten<br />

aufgeführt findet.<br />

3) Die Kommissionen:<br />

Die Mand<strong>at</strong>arinnen<br />

und Mand<strong>at</strong>are<br />

der StV sitzen in allen<br />

wichtigen Gremien<br />

und Kommissionen,<br />

wie zum Beispiel dem Fakultätsgremium,<br />

den Habilit<strong>at</strong>ionskommissionen und der<br />

Curricula-Kommission. In diesen Kommissionen<br />

wird alles rund ums Studium<br />

entschieden: von der Ernennung zum Professor<br />

über das Budget der Fakultät bis hin<br />

zu neuen Studienplänen. Wir, die Mand<strong>at</strong>are<br />

der StV, setzen uns in all diesen Kommissionen<br />

für die Anliegen der Studierenden<br />

ein.<br />

Ohne die Einwände der Mand<strong>at</strong>arInnen<br />

der Studienvertretung hätte es<br />

schon mehrere Beschlüsse gegeben, die<br />

studierendenfeindlich ausgefallen wären.<br />

Bestes Beispiel dafür ist die Prüfungssitu<strong>at</strong>ion<br />

am Institut für öffentliches Recht. Es<br />

wurde durch das Engagement der Studienvertretung<br />

geschafft, dass in den Fächern<br />

Verwaltungs- und Verfassungsrecht st<strong>at</strong>t<br />

den ursprünglich geplanten zwei Antritten<br />

wieder drei angeboten werden.<br />

MARTIN<br />

KREMSER<br />

KANDIDAT<br />

FÜR DIE<br />

StV JUS<br />

DIPLOM<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz<br />

besonders bei meinen KollegInnen Ute<br />

Hofmann, Oliver Jug, M<strong>at</strong>thias C. Kettemann<br />

und Mag. Leo Borchardt für ihr<br />

Engagement in den Sitzungen bedanken.<br />

Durch den Boykott brisanter Sitzungen<br />

durch die anderen Fraktionen war es nicht<br />

immer einfach zu erreichen, was diese<br />

Mand<strong>at</strong>arInnen für uns getan haben. Herzlichen<br />

Dank!


4<br />

ÖH-Wahl 2005<br />

DAS WAHL-SPECIAL<br />

Postgraduale Zus<strong>at</strong>zqualifik<strong>at</strong>ionen stehen<br />

hoch im Kurs. Unter den Konzipienten der<br />

renommierten Wiener RA-Kanzleien findet<br />

sich kaum mehr jemand ohne LL.M.-<br />

Titel hinter dem Namen. Warum soll man<br />

sich für welches Programm wie bewerben?<br />

Das Warum: Es ist ein österreichisches<br />

Proprium, bei dieser Frage auf<br />

den verliehenen Titel zu fokussieren, lässt<br />

sich aber nicht von der Hand weisen: Hierzulande<br />

ist es nicht nur die Ausbildung, die<br />

man im Rahmen eines LL.M.-Studiums<br />

MAG.<br />

LEO<br />

BORCHARDT<br />

KANDIDAT<br />

FÜR DIE<br />

StV JUS<br />

DOKTORAT<br />

Wo. Wie. Warum.<br />

LL.M.<br />

Alles, was du<br />

über Postgradu<strong>at</strong>es<br />

wissen musst<br />

erwirbt, die zählt, sondern auch und vor<br />

allem der Suffix mit den drei wohlklingenden<br />

Buchstaben generiert hohe Marktwerte.<br />

Dieser Zugang ist meines Erachtens<br />

völlig verfehlt. Einen LL.M. absolviert<br />

man der Vertiefung und Spezialisierung<br />

wegen, die an heimischen Universitäten<br />

meist nicht möglich ist. Nur das Gelernte<br />

macht fit für den Arbeitsmarkt, nur der auslandsbedingte<br />

Kulturschock bildet Charakter<br />

und Persönlichkeit. Insgesamt erscheint<br />

ein LL.M.-Studium sinnvoller als ein Doktor<strong>at</strong>,<br />

sofern man nicht in Lehre und Forschung<br />

gehen will.<br />

Das Wo: Hier gelten drei Faustregeln:<br />

Je qualit<strong>at</strong>iv hochwertiger das Studienprogramm,<br />

je höher die finanziellen<br />

Förderungen von Seiten<br />

der Zieluniversität<br />

und je entfernter der<br />

Studienort, desto besser.<br />

Für das erste<br />

Kriterium gibt es mit<br />

der Reput<strong>at</strong>ion der<br />

Rechtsfakultät einen<br />

guten Maßstab, den<br />

nvon nichts kommt<br />

nichts. Lehren intern<strong>at</strong>ional ausgewiesene<br />

Professoren und arbeiten die Absolventen<br />

des Programms bei erstklassigen Unternehmen<br />

bzw. Institutionen, so ist das ein<br />

weiterer Indik<strong>at</strong>or.<br />

Hochwertige Lehre ist teuer, und<br />

das ist gut so. Umso wichtiger ist es, inwieweit<br />

eine Uni kleinen Geldbörsen entgegenkommt.<br />

Werden Stipendien nur nach<br />

Qualität des Bewerbers oder auch nach<br />

Bedürftigkeit vergeben? Besteht ein großzügig<br />

subventioniertes Darlehensprogramm?<br />

Zur letzten Faustregel: Ein Auslandsstudium<br />

ist eine zutiefst persönliche<br />

Erfahrung, man sollte die Chance nutzen,<br />

in den USA, Frankreich etc. zu leben, eine<br />

Sprache zu perfektionieren und hinter die<br />

Kulissen der TV-Klischees zu blicken.<br />

Diese Erfahrungen machen ein LL.M.-Studium<br />

erst werthaltig.<br />

Das Wie: In Zeiten des Internets<br />

ist vieles einfacher: Die Inform<strong>at</strong>ionsbeschaffung<br />

kann schnell und effizient erfolgen;<br />

und selbst die Bewerbungen laufen<br />

meist autom<strong>at</strong>ionsunterstützt ab. Trotz<br />

dieser Vorteile sollte<br />

man als Zeithorizont<br />

ca. 12<br />

Mon<strong>at</strong>e vor Augen<br />

haben, in denen<br />

man die grundlegenden<br />

Schritte<br />

sorgfältig und gut<br />

vorbereitet setzt<br />

(Auswahl des Studienortes;<br />

Absolvieren<br />

der standardisierten Tests, z.B.<br />

TOEFL, GMAT; Einholen von Empfehlungsschreiben;<br />

Erstellen von Personal<br />

St<strong>at</strong>ement und Curriculum Vitae; Einholen<br />

von Transcripts; Ausfüllen der Bewerbungsunterlagen;<br />

Sicherstellen der Finanzierung).<br />

Je fundierter die Aufsätze sind,<br />

die man im Zuge der Bewerbung zu verfassen<br />

h<strong>at</strong>, desto eher besteht die Chance<br />

auf ein Stipendium der Zieluniversität.<br />

Hier sollte man demnach besonders viel<br />

Zeit investieren. Im Übrigen: Eine ansprechende<br />

äußere Form der Bewerbung ist<br />

essenziell.<br />

Abschließend kann konst<strong>at</strong>iert<br />

werden, dass die Tür ins Ausland weit<br />

offen steht, man muss sie nur kühn durchschreiten.<br />

Selbstbewusstsein ist angebracht,<br />

denn die anderen kochen auch nur<br />

mit Wasser. Orientierungsgespräche mit<br />

Alumnae und Alumni sind der erste Schritt<br />

zum Erfolg.<br />

Fortsetzung von Seite 1. wann aber mit dieser<br />

Umstellung t<strong>at</strong>sächlich gerechnet werden<br />

darf, bleibt fraglich. Unter der rot-grünen<br />

Bundes-ÖH<br />

Alles anders -<br />

alles gleich<br />

wurden 2001<br />

die Studiengebühren<br />

eingeführt.<br />

Bis<br />

heute wurde<br />

weder der Pflichtbeitrag abgeschafft,<br />

noch wurde die rot-grüne Spitze der<br />

Bundesvertretung von ihrem Thron<br />

gestürzt.<br />

Im Jahr 2001 diskutierte man über die<br />

Änderung des Universitätsgesetzes, welches<br />

2002 eingeführt wurde. In diesem<br />

Winter wurde<br />

das Hochschulgesetz<br />

novelliert.<br />

2001 wurden die<br />

Studierenden zur<br />

Urne gebeten.<br />

Auch heuer finden die Wahlen zur Österreichischen<br />

Hochschülerschaft st<strong>at</strong>t.<br />

Wie man dieser Aufzählung, die<br />

man durchaus noch fortsetzen könnte,<br />

entnehmen kann, h<strong>at</strong> sich nur wenig geändert.<br />

Oder anders gesagt: Die Themen, die<br />

den Alltag der/des Grazer Juristen/innen<br />

beschäftigen, sind<br />

Ob 2001 oder 2005:<br />

Die Themen<br />

sind dieselben.<br />

immer wieder die<br />

selben.<br />

Also bleibt mir<br />

nur zu sagen:<br />

Lasst euch nicht<br />

entmutigen, eure Vorgänger haben es auch<br />

überstanden.<br />

Mag. Alexander Pirker ist<br />

Vorsitzender der StRV Doktor<strong>at</strong> <strong>Jus</strong>.


DAS WAHL-SPECIAL ÖH-Wahl 2005 5<br />

Wer wäre im Rahmen eines Artikels<br />

über ERASMUS-Aufenthalte<br />

wohl eher zu zitieren als der Namengeber<br />

des EU-Studentenmobilitätsprogramms<br />

selbst: Erasmus von Rotterdam. Die überragende<br />

Gestalt, ja Lichtfigur des gesamten<br />

nordischen Humanismus, der holländische<br />

Philosoph und europäische Denker,<br />

Vordenker der Reform<strong>at</strong>ion und Verfechter<br />

der religiösen Toleranz formulierte:<br />

"Höhepunkt des Glücks ist es, wenn<br />

der Mensch bereit ist, das zu sein, was er<br />

ist." Und das, was der Mensch ist, erfährt<br />

er am eindringlichsten durch universale<br />

Bildung in europäischer Atmosphäre.<br />

Erasmus selbst zeigt dies vor: In den<br />

Niederlanden aufgewachsen, in Paris die<br />

Universität besucht, als Reisebegleiter<br />

eines Lords in England Thomas More<br />

("Utopia") kennen gelernt, in Italien zum<br />

Doktor der Theologie promoviert, in<br />

Basel und Brüssel gelebt, nach Freiburg<br />

im Breisgau umgezogen … .<br />

Als einer der ersten Europäer ist<br />

der Humanist fürwahr ein würdiger<br />

Namensgeber des ERASMUS-Programms<br />

der Europäischen Union, das<br />

sich die Verstärkung der Zusammenarbeit<br />

von Hochschulen innerhalb der Gemeinschaft<br />

sowie die Förderung der Mobilität<br />

von Studierenden zum Ziel gesetzt h<strong>at</strong>.<br />

Allein: Eigentlich steht ERASMUS - die<br />

Brüssel-Nomenkl<strong>at</strong>ur verpflichtet - für<br />

etwas weit Profaneres: "European Action<br />

Scheme for the Mobility of University<br />

Students".<br />

Erfolgsprogramm<br />

Den Blick gelöst von seinem inspirierenden<br />

Namensgeber, weisen schon die stetig<br />

steigenden Zahlen der ERASMUS-Aufenthalte<br />

das Programm als großen Erfolg<br />

aus. Per 7.12.2004 haben fast 35.000<br />

österreichische Studierende 6 bis 12<br />

Mon<strong>at</strong>e im Ausland verbracht. Mit 4.007<br />

mobilen Studierenden ist das Studienjahr<br />

2004/2005 ein Rekordjahr.<br />

Die meisten Studierenden zieht es<br />

in den Süden: Auf den ersten Plätzen finden<br />

sich 2004/2005 Spanien (666 ERAS-<br />

Es sündigt,<br />

wer nicht<br />

sündigt<br />

Erbauliches<br />

von Erasmus<br />

und zu ERASMUS<br />

MUS-Studierende) vor Frankreich (520)<br />

und Italien (460). Mit etwas Abstand folgen<br />

das Vereinigte Königreich (381),<br />

Schweden (346) und Deutschland (242).<br />

Besonders begrüßenswert<br />

ist die<br />

Tendenz zur Öffnung<br />

nach Osten:<br />

73 Studierende<br />

zog es heuer in<br />

die Tschechische<br />

Republik, 53 nach<br />

Polen und 38<br />

nach Ungarn. Die<br />

drei baltischen Länder, Rumänien und<br />

Bulgarien beherbergen zusammen 110<br />

Studierende. Aber auch kleine Sta<strong>at</strong>en wie<br />

Malta (15) und Island (17) werden durchaus<br />

gerne gewählt. Erstmals wurde in diesem<br />

Jahr übrigens die Türkei in das<br />

ERASMUS-Network eingebunden; vier<br />

Studierende überquerten den Bosporus.<br />

Persönlichkeitsentwicklung<br />

Die Vorteile eines ERASMUS-Aufenthaltes<br />

sind mehrdimensional: Neben der<br />

Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit<br />

innerlich und äußerlich zu entfalten, werden<br />

Kompetenzen erworben, die in der<br />

intern<strong>at</strong>ionalen und multikulturellen<br />

Gesellschaft, in der wir leben, unabdingbar<br />

sind. Da wären einmal die Fremdsprachen,<br />

die für die Wirtschaftswelt der Zukunft<br />

Entwicklungshelfer und Determinanten<br />

sind. Weiters die Befähigung, sich auf ein<br />

anderes Umfeld einzustellen und mit Studierenden<br />

aus ganz Europa zusammenzuarbeiten.<br />

Schließlich die Erkenntnis, dass<br />

der n<strong>at</strong>ionale Horizont zu klein ist, um Probleme<br />

ganzheitlich zu begreifen und einer<br />

nachhaltigen Lösung zuzuführen. Als<br />

ERASMUS-Student sammelt man Erfahrungen,<br />

die im späteren Berufsleben von<br />

großem Wert sind.<br />

Hilfestellungen<br />

Wer einen ERASMUS-Aufenthalt plant,<br />

steht nicht alleine da. Der Österreichische<br />

Akademische Austauschdienst und das<br />

Refer<strong>at</strong> für Intern<strong>at</strong>ionale Beziehungen<br />

garantieren organis<strong>at</strong>orische Hilfestellungen.<br />

Der Anstoß muss jedoch von jedem<br />

Studierenden selbst kommen. Es liegt an<br />

jedem Einzelnen,<br />

die Pflichtfächer zu<br />

MATTHIAS C. entgrenzen, neue<br />

KETTEMANN Welten zu entdecken<br />

und sich<br />

einen Vorsprung für<br />

KANDIDAT die Arbeitswelt zu<br />

FÜR DIE<br />

StV JUS<br />

sichern. Den Herausforderungen<br />

von<br />

DIPLOM<br />

morgen ist mit<br />

einem Mehr an Intern<strong>at</strong>ionalität zu begegnen.<br />

Der n<strong>at</strong>ionale Elfenbeinturm war<br />

gestern; europaweites Lernen und breit<br />

gefächerte interkulturelle Kompetenzen<br />

sind die Zukunft.<br />

Und n<strong>at</strong>ürlich: Wer "L'Auberge<br />

espagnol" gesehen h<strong>at</strong>, der weiß, dass ein<br />

ERASMUS-Aufenthalt auch abseits von<br />

Universität und Wochenendausflügen<br />

durchaus weitere Unterhaltungsmöglichkeiten<br />

bietet. Oder, um abschließend wieder<br />

zum Urv<strong>at</strong>er und Vordenker der europäischen<br />

Mobilität zurückzukehren:<br />

"Maxime peccantes, quia nihil peccare<br />

conantur." Wer nicht zu sündigen wagt,<br />

begeht die größte Sünde.<br />

Als Nachs<strong>at</strong>z: Eines hätte Erasmus<br />

am ERASMUS-Programm missfallen:<br />

dass nur ein Aufenthalt im Ausland<br />

finanziert wird. Wie soll in so kurzer Zeit<br />

dem Humanismus zum Durchbruch verholfen<br />

werden? Ganz zu schweigen von<br />

der Reform<strong>at</strong>ion.<br />

M<strong>at</strong>thias C. Kettemannn ist stv. Vorsitzender der StRV <strong>Jus</strong>.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!