<strong>amz</strong> 6/2010 editorial Die Zahl der Reparatur- und Wartungsarbeiten ist erheblich zurückgegangen. Laut DAT-Report 2010 fielen im vergangenen Jahr insgesamt 74,5 Millionen Reparatur- und Wartungsarbeiten an. Im Jahr zuvor wurden noch 82,2 Millionen Arbeitsaufträge in den Werkstätten erledigt, also insgesamt war 2009 ein Rückgang von 9,4 Prozent zu verzeichnen. Was kann man seitens der Werkstätten tun, um wieder mehr Arbeitsaufträge in den Betrieb zu bekommen? In erster Linie gilt es, neue Kunden anzusprechen und sie für die Leistungen der Werkstatt zu begeistern, gleichzeitig aber auch das Leistungsangebot zielgerichtet auf die Kundenbedürfnisse auszuweiten. Um neue Aufträge zu generieren und damit Erträge steigern zu können, bieten sich in besonderem Maße die Kleinschaden-Reparaturen an. Wenn der Kunde mit seinem Fahrzeug für eine Wartung, zum Reifenwechsel oder zur Reparatur in die Werkstatt kommt, dann schaut man sich dort sein Fahrzeug einmal genauer an. Vielfach wird man leichte Beschädigungen erkennen. Dabei ist von Parkschrammen, Lackkratzern, kleinen Dellen, aber auch im Innenraum, die so häufigen Brandlöcher, Schnitte und Risse in Stoffbezügen und Leder oder Bohrlöcher in Armaturen die Rede. Für den Autofahrer kommen solche Reparaturen von vermeintlich kleinen Beschädigungen mit konventionellen Reparaturmethoden schnell mal auf rund 300 bis 600 Euro. Besonders teuer wird es, wenn Leasingfahrzeuge zurückgegeben werden, die mehr oder weniger kleine Blessuren aufweisen. Bei der Begutachtung dieser Rückläufer wird meist ein spezielles Augenmerk auf die Karosserie und den Lack sowie Verglasung, Fahrzeuginnenbereich mit Sitzen, Polster, Innenverkleidungen, Himmel, Bodenbelag, Kofferraum und Armaturenbrett gelegt. Dabei festgestellte Schäden, die nicht der normalen Nutzung unterliegen, werden dann über eine Kalkulation für eine sach- und fachgerechte Instandsetzung festgesetzt und dem Leasingnehmer in Rechnung gestellt. Aus diesem Grund bringen immer mehr Leasingnehmer vor Rückgabe ihr Fahrzeug in die Werkstatt oder zu einem Fahrzeug-Aufbereiter. Praktisch jedes zweite Auto hat irgendwo einen kleineren Lackschaden, der mittels Spotrepair behoben werden könnte, dessen ist sich Dr. Karlheinz Dickerhof, der Auf die Sanfte und Schnelle _ Um neue Kunden zu gewinnen und Werkstattauslastung sowie Erträge steigern zu können, bietet sich die Kleinschaden-Reparatur an. „Die Kleinschadenreparatur führt zur Verlagerung zum preiswerten Dienstleister, also zurück zur Werkstatt.“ Geschäftsführer Vertrieb für den Profibereich bei der Peter Kwasny GmbH, sicher. In der Werkstatt gilt es daher, den davon betroffenen Kunden eine kostengünstige und schnelle Alternative zur Ausbesserung kleiner Lackschäden zu bieten. Die sanfte Reparatur-Methode ist in der Instandsetzung auf dem Vormarsch. Ob sanftes Karosserie-Makeup oder Spot-Reparaturlackierung für Park-rempler sowie Kratzer an der Fahrzeughaut, diese Kleinschädenbeseitigung sollte man in der Werkstatt als zusätzliche Dienstleistung anbieten. Das sorgt sowohl für Werkstattauslastung und Ertrag und zeugt von Kompetenz und Kundenbindung. Gerade im Bereich der Kleinschäden zeichnet sich für Ausbesserungen und Reparaturen ein zunehmender Bedarf ab, auf den es in der Werkstatt eine Antwort zu finden gilt. Wir haben uns in dieser Ausgabe mit den Bereichen rund um die Scheibenreparatur, Smart- und Spotrepair auseinandergesetzt und zeigen eine Fülle von Lösungsansätzen, wie man als Werkstatt daran partizipieren und Profit machen kann. Denn das Geschäft mit der Kleinschadenreparatur ermöglicht zusätzliche Deckungsbeiträge und erhöht die Werkstattauslastung. Gleichzeitig kann man sich beim Kunden besser als Problemlöser rund ums Fahrzeug profilieren und die Kundenbindung steigern. Jürgen Rinn (<strong>amz</strong>-Chefredakteur) <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 3