Krebs - Orientierung im Internet
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Rolle des <strong>Internet</strong>s bei der Information über <strong>Krebs</strong><br />
Das <strong>Internet</strong> ist bekannt, teils berüchtigt dafür, dass<br />
dort praktisch alle Themen zu finden sind, die für irgendjemanden<br />
ein Interessengebiet darstellen. Die Krankheit<br />
<strong>Krebs</strong> ist selbstverständlich auch vertreten, und das in<br />
beachtlichem Umfang. Man könnte fast meinen, dass alles<br />
Wissenswerte <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> zu finden sei, dass man sich am<br />
Ende vielleicht sogar allein mit Hilfe des <strong>Internet</strong>s einen<br />
eigenen Plan erarbeiten könnte, um mit der Krankheit<br />
umzugehen.<br />
Diese Annahme ist fehlgeleitet. Abgesehen davon, dass<br />
das Stichwort „<strong>Krebs</strong>“ in der Suchmaschine „google“<br />
neben der Krankheit auch das Sternzeichen, das Tier und<br />
den deutschen Familiennamen aufruft, auch davon, dass<br />
sicher niemand jemals die Millionen von Seiten liest, die<br />
eine einfache Suchanfrage liefert (vgl. dazu das nächste<br />
Kapitel), steht eines völlig außer Zweifel:<br />
Die selbstständige Informationssuche durch den Patienten<br />
(oder seine Freunde oder Verwandten) ist eine Ergänzung<br />
zu der Information, die der behandelnde Arzt vermittelt.<br />
So wünschenswert es ist, als Patient eine Meinung zu<br />
vertreten und diese Meinung auch begründen zu können,<br />
so unbestreitbar ist die grundlegende Funktion des Arztes.<br />
Er überschaut den aktuellen Stand der anerkannten<br />
Methoden. Er stellt die Diagnose und empfiehlt die entsprechende<br />
Therapie. Er hat den persönlichen Kontakt zu<br />
seinem Patienten.<br />
Medizinische Themen <strong>im</strong> Allgemeinen und <strong>Krebs</strong> <strong>im</strong><br />
Besonderen gehören zu jenen Wissensgebieten, die hohe<br />
Kompetenz, langes Lernen und möglichst fortgeschrittene<br />
Spezialisierung erfordern. Das bedeutet, dass zwischen<br />
Arzt und Patient eine große Differenz besteht, was Fachkenntnisse<br />
und Erfahrung betrifft. Ihr Verhältnis ist in den<br />
allermeisten Fällen asymmetrisch – der Arzt kann weitaus<br />
fundiertere und sachlich angemessenere Urteile über die<br />
Erkrankung fällen als seine Patienten. Daraus folgt, dass<br />
die Einschätzung des Arztes die pr<strong>im</strong>äre Informationsquelle<br />
darstellt.<br />
6