30 Jahre Partnerschaft auf Augenhöhe - Partnerschaft Ruanda
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T ITELTHEMA<br />
Über den tellerrand der<br />
eigenen Schule hinaus<br />
von Joachim Schwitalla, BBS II Kaiserslautern<br />
Es gab Phasen<br />
freudiger Annäherung<br />
und<br />
Phasen der Stille.<br />
Die Berufsbildende Schule II Wirtschaft und<br />
Verwaltung (BBS II, Kaiserslautern) gehört<br />
zu den ersten Schulen in Rheinland-Pfalz,<br />
die 1982 eine <strong>Partnerschaft</strong> mit einer Schule<br />
in <strong>Ruanda</strong> begründeten. Heute, nach <strong>30</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n, ist die Liaison mit der Groupe Scolaire<br />
St. Jerome in Janja fester Bestandteil<br />
beider Schulen.<br />
In dieser Zeit erlebte das Miteinander Höhen<br />
und Tiefen. Es gab Phasen freudiger<br />
Annäherung und Phasen der Stille. Zur<br />
Zeit des Völkermordes in <strong>Ruanda</strong> Mitte der<br />
1990er <strong>Jahre</strong> litten auch die Kontakte zwischen<br />
den Partnern. Erschwert wurde die<br />
Beziehung durch einen häufigen Wechsel<br />
in der Leitung der Partnerschule. Nicht<br />
nachgelassen hat das gegenseitige Interesse,<br />
etwas über die Bildungseinrichtungen<br />
und den Schulalltag zu erfahren.<br />
Eine Begegnung, die die Schulpartnerschaft zusammenschweißt: Joachim Schwitalla mit Alphonse Twizerimana<br />
(Foto: BBS II)<br />
Wie wichtig dabei der persönliche Kontakt<br />
vor Ort ist, hat der Besuch von Alphonse<br />
Twizerimana im September 2011 an der<br />
BBS II gezeigt. Der mehrtägige Aufenthalt<br />
des Schulleiters in Kaiserslautern hat die<br />
<strong>Partnerschaft</strong> mit neuem Leben erfüllt<br />
und ihrer Zukunft eine hoffnungsvoll Perspektive<br />
gegeben. Alphonse Twizerimana<br />
leitet die Partnerschule seit 2008. In wenigen<br />
<strong>Jahre</strong>n hat er die Weichen gestellt,<br />
die Schule im afrikanischen Hügelland zu<br />
einer landesweit angesehen Bildungseinrichtung<br />
zu entwickeln. Neben dem k<strong>auf</strong>männischen<br />
Schwerpunkt setzte er <strong>auf</strong> die<br />
Einrichtung eines naturwissenschaftlichen<br />
Zweiges.<br />
Der Ursprung<br />
Hervorgegangen ist die Verbindung aus der<br />
Länderpartnerschaft zwischen Rheinland-<br />
Pfalz und <strong>Ruanda</strong>. Werner Weisenstein war<br />
es, der sich 1982 für die <strong>Partnerschaft</strong> stark<br />
gemacht hat. In der „Ecole d’économie et<br />
de commerce Janja“, so nannte sich die<br />
Schule damals, sah er die Chance, über<br />
den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen<br />
und einen Beitrag zum gegenseitigen Kennenlernen<br />
und Verständnis der Kulturen zu<br />
leisten. Als Wirtschafts- und Handelsschule<br />
bot sich die Schule im Norden <strong>Ruanda</strong>s<br />
der BBS II als Partnerschule geradezu an.<br />
Mit dem Eintritt Weisensteins in den Ruhestand<br />
übernahm Joachim Schwitalla 2001<br />
die Verantwortung für die <strong>Partnerschaft</strong>.<br />
Seit Beginn stand er Weisenstein zur Seite,<br />
wenn es galt, die Trommeln für <strong>Ruanda</strong> zu<br />
rühren und die Schule zu unterstützen.<br />
In den Anfangsjahren wurde die Schule in<br />
Janja durch Sachmittel unterstützt. Hefte,<br />
Schreibmaterialien, Wörterbücher, Atlanten,<br />
Sportartikel und gebrauchte und noch<br />
funktionstüchtige Schreibmaschinen wur-<br />
18 RUANDA REVUE 01/2012