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abgelaufen. Frankreich erntete in der Saison 2006/2007<br />
nicht mehr als 20.000 Tonnen schwarze Trüffeln. Grund<br />
ist vor allem die zunehmende Aufforstung. Außerdem<br />
widmen sich immer weniger Landwirte den schwarzen<br />
Schlauchpilzen.“ Nun will Frankreich sich seinen Titel als<br />
„Trüffelland par excellence“ wieder zurückerobern und<br />
macht mit einer Aufklärungskampagne gegen die chinesische<br />
Konkurrenz Druck. Dabei soll der Qualitätsunterschied<br />
zwischen dem geschmacksarmen chinesischen<br />
Importprodukt und den eigenen begehrten Trüffeln aus<br />
der Bourgogne oder dem Périgord klar gestellt werden.<br />
Gourmets greifen deshalb auf diesen „Caviar d‘Aquitaine“<br />
zurück: Wurden im Jahr 2002 erst sechs Tonnen Kaviar in<br />
Frankreich produziert, waren es im Jahr 2006 das Dreifache.<br />
Die Franzosen sind nicht die einzigen, die in Europa<br />
sibirische Störe geduldig in Wasserbassins aufziehen,<br />
bis die erwachsenen Fische nach etwa sieben bis acht Jahren<br />
die berühmten schwarzen Eier abliefern. Doch waren<br />
sie vor mehr als zehn Jahren mit die ersten und sind<br />
mittlerweile vom Erfolg verwöhnt. „Unsere Kunden wissen<br />
sehr wohl, dass der „wilde Kaviar“ in Quantität und<br />
Qualität starken Schwankungen unterworfen ist, deshalb<br />
China überschwimmt Europa mit<br />
schwarzen Trüffeln. Frankreich kontert<br />
Zuchtkaviar boomt. Die nächsten Gang stehen an: Den<br />
Münchnern, die Reto Mathis offenbar für Banausen hält,<br />
will er eine Polentasuppe mit Trüffel und sein Carpaccio<br />
„Robespierre“ servieren. Letzteres ist warmes Rindfleisch<br />
mit Parmesan und Trüffel. Reden will er aber über Kaviar: greifen sie zu unserem ökologischen und auf Arterhaltung<br />
„Die Franzosen kontern auch auf der Kaviar-Ebene“, wirft<br />
achtendes Produkt“, erläutert Alan Jones, einer der<br />
er ein. Während immer weniger Kaviar wild lebender Geschäftsführer des Kaviar-Unternehmens Sturgeon. Die<br />
Störe legal auf den Markt komme, wegen drastischer internationaler<br />
Preise für Kaviar spielen natürlich auch dabei mit, nicht<br />
Beschränkungen und Fangverbote, boome allein eine Überfischung, Wilderei und Verschmutzung<br />
das Geschäft mit französischem Zucht-Kaviar, habe er des Kaspischen Meeres. Was Alan Jones in kleinen Dosen<br />
festgestellt. Das sagen auch dei Zahlen: Die Nachfrage in den Delikatessengeschäften anbietet, kostet 1500 Euro<br />
nach gewaschenen und gesalzenen Stör-Eiern bleibt groß, pro Kilo. „Wilder Kaviar“, also etwa der beliebte Beluga-<br />
Hofbauer_Presse_223x147_28.9:Layout 1 02.10.2007 11:22 Uhr Seite 1