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Foto: Shutterstock Es liegt in der Hand jedes Einzelnen Eine saubere Umwelt ist keine Selbstverständlichkeit – auch nicht in einem Land wie Österreich, das zu Recht als Vorreiter in Sachen Sauberkeit gilt. 4 Unser Land genießt einen hervorragenden Ruf in Punkto Sauberkeit und das nicht nur im Inland, sondern auch – so eine Studie von Karmasin Marktforschung – bei ausländischen Gästen. Wir Einheimischen, eine gesunde Portion Patriotismus vorausgesetzt, beurteilen Österreich gleich nach der Schweiz als sauberstes Land unter den typischen Urlaubsdestinationen wie Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Türkei oder Frankreich. Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten empfinden es auf Straßen und öffentlichen Plätzen in anderen Ländern weniger sauber als zu Hause. Fragt man ausländische Gäste in Öster reich, so bestätigen sie diese Empfindung eindrucksvoll. Insgesamt 99 Prozent stimmen der Aussage „Österreich ist ein sauberes Land“ zu. Und dieser Eindruck entspricht – Patriotismus hin oder her – durchaus den Tatsachen: Die Österreicherinnen und Österreicher gehören seit langem zu den fleißigsten Mülltrennern in Europa. Das hohe Umweltbewusstsein Nachh Abfallvermeidung ist offenbar noch steigerbar. „Die Österreicher haben nach wie vor eine sehr hohe Sammelmotivation. Früher war es die Vermeidung von Müllbergen, warum getrennt wurde. Heute ist man sich stärker denn je bewusst, dass <strong>Recycling</strong> das Klima schützt und durch <strong>Recycling</strong> wertvolle Ressourcen wiedergewonnen werden“, ist ARA Vorstand Christoph Scharff überzeugt. Vorhandene Schwachstellen Doch ist Österreich tatsächlich so sauber? Gibt es Schwachstellen? Und wenn ja, wo liegen diese? An einigen neuralgischen Punkten – wie auf öffentlichen Plätzen und Treffpunkten, an Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs, entlang stark befahrener Straßen, in der Nähe von Lokalen oder Take-Away-Restaurants – ist das achtlose Wegwerfen von Abfall, das „Littering“, nämlich sehr wohl ein sichtbares Problem. In der Fachsprache bedeutet „Littering“ das Wegwerfen von Abfällen auf Straßen, Plätzen oder in der Natur. Es betrifft ver-
Abfallvermeidung schiedenste Dinge wie Zeitungen, Flyer, Zigarettenstummeln, Essensreste, Verpackungen oder „wild entsorgte“ Gegenstände wie Altreifen oder Haushaltsgeräte. Richtungsweisende Studien der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität Basel aus dem Jahr 2004 ergaben, dass 70 Prozent des Abfalls auch an diesen so genannten Hot Spots korrekt entsorgt, 30 Prozent aber achtlos weggeworfen werden. Und, dass das Problem auch trotz einer ausreichenden Anzahl an Abfallkübeln auftritt. Vom unachtsam weggeworfenen Müll entfallen mehr als zwei Drittel auf Essensreste, Holz, Kaugummi, Zigaretten und Zigarettenpackerl. Es stellte sich heraus, dass Dinge, die in der öffentlichen Diskussion breiten Raum einnehmen, stückmäßig nur einen sehr kleinen Beitrag zur Problematik liefern, wie etwa Tierkot mit rund 0,2 Prozent. Ganz aktuelle Daten liegen leider nicht vor, die Experten sind sich in ihren Vermutungen aber einig, dass die Problematik an den neuralgischen Punkten unverändert ist oder sogar noch an Schärfe zugenommen hat. Im Grunde ist es die gesetzliche Pflicht jedes einzelnen Bürgers, für die korrekte Entsorgung seines Abfalls Sorge zu tragen. Allerdings sind die Regelungen nach Bundesländern unterschiedlich. In Wien gilt beispielsweise das strenge Reinhaltegesetz, wonach Abfallsünder mit einer Organstrafe in Höhe von 36 e belegt werden können. Bei schweren Verschmutzungen kann es auch Anzeigen mit Strafen bis zu 1.000 e geben. Das achtlose Wegwerfen von Abfällen ist demnach kein Kavaliersdelikt. Die Verschmutzung der Natur, die Gefährdung von Mensch und Tier bis hin zur sozialen Desintegration ganzer Stadtteile sind die Folge. Die Gründe für diese Verschmutzungen liegen jedoch nicht in den weggeworfenen Gegenständen selbst, sondern vielmehr im achtlosen Verhalten der Menschen, gewissermaßen in unserer Kultur. Unser Konsumverhalten ändert sich laufend: Immer mehr Menschen verpflegen sich unterwegs. Gratiszeitungen erleben einen regelrechten Boom. Und das Rauchen hat sich aufgrund der Rauchverbote von Lokalen und öffentlichen Gebäuden nach draußen verlagert – was eine Zunahme an weggeworfenen Zigarettenstummeln bewirkt. Dazu kommen dann Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit, mangelndes Verantwortungsbewusstsein, Provokation oder schlichtes Unwissen und die negativen Folgen sind unübersehbar. Umweltbewusste Wirtschaft Damit Österreich seine Rolle als Vorreiter nicht verliert, ist die Aufmerksamkeit jedes Einzelnen, aber auch seitens der Wirtschaft und der Politik gefordert. Einen großen Schritt in die richtige Richtung setzte die österreichische Getränkewirtschaft mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung, die als „Nachhaltigkeitsagenda 2008-2017 der österreichischen Wirtschaft“ für Getränkeverpackungen eingegangen wurde. Abfüller, Handel, Sammel- und Verwertungssysteme wie ARA, AGR und ÖkoBox und auch die Politik ziehen seit Jahren gemeinsame am selben Strang, wenn es um den nachhaltigen Umgang mit Getränkeverpackungen geht. Durch gezielte freiwillige Reduktionsmaßnahmen und einer Vielzahl an Aktivitäten der Unternehmen sollen über die nächsten zehn Jahre insgesamt 10 Prozent der Treibhausgasemissionen im Getränkebereich, in Summe rund 150.000 Tonnen CO2-Äquivalente, Fortsetzung auf Seite 6 Reinwerfen statt Wegwerfen Die Initiative der österreichischen Wirtschaft und der ARA gegen „Littering“ setzt auf emotionale Motivation: Sie will Überzeugungsarbeit leisten und damit Bewusstsein in der breiten Öffentlichkeit schaffen. Gestartet wurde am 21. Mai 2012 in ganz Österreich. Mitmachen ist erwünscht! Es gibt sie zweifellos, die Unbelehrbaren unter uns, die Situationen, die zum „Wegwerfen“ animieren, aber auch die Heranwachsenden, die über bestehende gesellschaftliche Regeln erst informiert werden müssen. Das achtlose Wegwerfen von Abfällen in der Natur oder im öffentlichen Raum findet statt, wenn auch nicht im Übermaß. Dennoch gilt es, unser Land in und für die Zukunft sauber zu halten. Denn es liegt in der Hand jedes und jeder Einzelnen, durch eigenes Verhalten zu diesem Ziel beizutragen. Aus diesem Grund startete im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda die österreichweite Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“. Die Initiative zielt darauf ab, eine Plattform zu bilden, auf der die Wirtschaft im Schulterschluss mit den Umweltverantwortlichen in den Ländern, den Abfallwirtschaftsverbänden und Konsumentenvertretern gezielte Maßnahmen für ein sauberes Österreich setzt. Bereits bestehende, vielfach regionale Aktionen sollen unterstützt, die Bevölkerung in ihrem weltweit vorbildlichen Umweltverhalten bestärkt und in neuralgischen Bereichen zielgerichtet informiert werden. Positive Motivation Die Verantwortlichen setzen auf positive Motivation und wollen Anreize und Unterstützung für jene bieten, die Abfälle nicht achtlos wegwerfen, aber aus Bequemlichkeit nicht lange nach Möglichkeiten zum Reinwerfen suchen – ganz nach dem Motto „Wenn du nicht zum Mistkübel kommst, dann kommt er eben zu dir“. Sogenannte „Kampagnenbotschafter“ in aufblasbaren orangefarbenen Kostümen leisten Informationsarbeit an den Littering-Hot Spots wie am Stadtfest Linz, Beatpatrol St. Pölten, Forestglade Wiesen etc., aber auch an Ausfahrten von Einkaufszentren, Ausfallstraßen der Landeshauptstädte uvm. Medienkooperationen, Youtube- und Facebook-Auftritte, ein großes Gewinnspiel, Eventaktionen, Aktionismus sorgen für die nötige Aufmerksamkeit. Und selbstverständlich gibt es auch eine eigene Website www.reinwerfen.at. All jene, die in Eigeninitiative selbst Projekte starten wollen – von Schüler-Infoaktionen bis zu Sammelaktionen – wird eine Förderung in Aussicht gestellt. Mehr unter: www.reinwerfen.at oder www.facebook.com/reinwerfen 5 Foto: Kurt Keinrath
Seite 1 und 2: Das Magazin der ARA AG Mai 2012 AKT
Seite 3: Inhalt/Editorial INHALT Aktiv für
Seite 7 und 8: Interview Wissen und Verhalten - zw
Seite 9 und 10: Nachhaltigkeit e Umwelt Kein Müll
Seite 11 und 12: Ressourcen Trend zu Nachhaltigkeit
Seite 13 und 14: Soziales Engagement Solange geben,
Seite 15 und 16: Aktuelles Kleiner Aufwand mit groß

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