AKTIV FÜR EINE SAUBERE UMWELT - Altstoff Recycling Austria
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Fortsetzung von Seite 5<br />
eingespart werden. Damit wurde in Österreich<br />
die bisherige Diskussion über Pfand<br />
und Mehrwegquoten auf eine neue Ebene<br />
gehoben: der Betrachtung des gesamten<br />
Lebenszyklus von Getränkeverpackungen.<br />
Einsparungspotenziale liegen in der Produktion,<br />
im Transport, im Handel, aber<br />
auch bei der Sammlung und Verwertung<br />
von Getränkeverpackungen. Eckpfeiler<br />
bleiben die Schwerpunkte in Richtung Materialeffizienz,<br />
Ressourcenschonung und<br />
ökologisches <strong>Recycling</strong> unter Einsatz innovativer<br />
Umwelttechnik. „Aus unserer Sicht<br />
ist die Nachhaltigkeitsagenda ein großer<br />
Mit gutem<br />
Beispiel<br />
voran<br />
Die österreichische<br />
Wirtschaft setzt Taten<br />
in Richtung Umweltschutz,<br />
Nachhaltigkeit<br />
und damit gegen das<br />
achtlose Wegwerfen<br />
von Abfall. TRENNT hat<br />
einige Musterbeispiele<br />
zusammengestellt.<br />
6<br />
Foto: Landwirtschaftskammer Steiermark<br />
Foto: ARA/Christian Postl<br />
Erfolg, die Wirtschaft konzentriert sich auf<br />
das, was sie tun kann“, so Petra Wieser, Referentin<br />
der Abteilung Umwelt- und Energiepolitik<br />
und Geschäftsführerin der ARGE<br />
Nachhaltigkeitsagenda in der Wirtschaftskammer<br />
Österreich.<br />
Im vergangenen Jahr erfüllten die österreichischen<br />
Sozialpartner den Auftrag des<br />
Parlaments, Vorschläge für Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der ökologischen Performance<br />
von Getränkeverpackungen zu erarbeiten.<br />
Das Ergebnis liegt mittlerweile als<br />
Zusatzvereinbarung zur Nachhaltigkeitsagenda<br />
vor und umfasst mehrere Maßnahmenbündel,<br />
die gemeinsam umzusetzen<br />
sind. Das erste Bündel zielt auf eine Attrak-<br />
Qualitätserhalt von der<br />
Rebe bis zur Flasche<br />
Das Land Steiermark und die Landwirtschaftskammer<br />
Steiermark führen gemeinsam<br />
mit steirischen Weinbaubetrieben,<br />
der SPAR Warenhandels AG und mit den<br />
Konsumentinnen und Konsumenten eine<br />
Aktion zur Steigerung des Anteils der zur<br />
Wiederbefüllung gelangenden Steiermarkflaschen,<br />
der Weinflasche mit dem steirischen<br />
Panther, durch. In der Steiermark<br />
werden jedes Jahr bis zu 5 Mio. Steiermarkflaschen<br />
mit hochwertigem Qualitätswein<br />
verkauft. Das wären 2.500 Tonnen Altglas.<br />
Rund 35 Prozent oder 1,75 Mio. Flaschen<br />
davon werden nach einer Statistik der Steirischen<br />
Landesregierung bereits jetzt nach<br />
Gebrauch gereinigt und wiederbefüllt. Die<br />
Landesverantwortlichen haben sich zum<br />
Ziel gesetzt, die Wiederbefüllung auf 50<br />
Prozent zu steigern. Mit einer fünffachen<br />
Wiederbefüllung jeder Steiermarkflasche<br />
könnte man 10.000 Tonnen Altglas vermeiden.<br />
Rund 300 steirische Weinbaubetriebe<br />
verwenden die Steiermark-Weinflasche<br />
und geben dem steirischen Wein damit<br />
seine eigene Identität.<br />
Nachhaltiger<br />
Verpackungskreislauf<br />
Das <strong>Recycling</strong> von Plastikflaschen läuft in<br />
den österreichischen Verwertungsanlagen<br />
auf Hochtouren. Allein PET to PET im bur-<br />
Foto: Brauerei Murau<br />
tivierung des Mehrwegangebots ab. Die<br />
konkreten Schritte betreffen die Zugänglichkeit,<br />
die Convenience und die Bewerbung.<br />
Insbesondere sollen Produkte aus<br />
der Region in Mehrweg angeboten werden,<br />
der Aspekt Regionalität soll also mit<br />
dem Aspekt Mehrweg verknüpft werden.<br />
Ein zweites Maßnahmenbündel beschäftigt<br />
sich mit der weiteren Optimierung<br />
von Einweggebinden. Durch Erhöhung der<br />
<strong>Recycling</strong>quoten bei Metalldosen und PET-<br />
Flaschen soll ihr ökologischer Fußabdruck<br />
vermindert werden. Neuland betritt die<br />
neue Nachhaltigkeitsagenda mit der Öffentlichkeitsarbeit<br />
gegen „Littering“. Petra<br />
Wieser: „Diese Zusatzvereinbarung gilt für<br />
genländischen Müllendorf hat seit seinem<br />
Start im Jahr 2006 über 75.000 Tonnen<br />
PET-Flaschen recycelt, im vergangenen<br />
Jahr waren es über 17.000 Tonnen. Ebenso<br />
erfolgreich ist Kruschitz Plastic in Völkermarkt<br />
in Kärnten, in dessen Bottle-to-<br />
Bottle-Anlage jährlich rund 12.000 Tonnen<br />
PET-Flaschen einem ökologisch sinnvollen<br />
Rohstoffkreislauf zugeführt werden. Im<br />
Schnitt landen bereits 4 von 5 PET-Flaschen<br />
in den heimischen Gelben Tonnen, für die<br />
Wirtschaft ein wertvolles <strong>Recycling</strong>material<br />
zum Wiedereinsatz in Getränkeverpackungen.<br />
Der erhöhte Bedarf an ressourcenschonendem<br />
<strong>Recycling</strong> und die<br />
gesteigerte Sammelmoral veranlasst PET<br />
to PET zum kontinuierlichen Ausbau und<br />
Investitionen in eine nachhaltige Zukunft:<br />
In den letzten beiden Jahren wurde die<br />
Anlage weiter ausgebaut. Damit wird ein<br />
lückenloser Verpackungskreislauf sichergestellt<br />
und der österreichischen Industrie<br />
wertvoller Rohstoff zur Verfügung gestellt.<br />
Brauerei Murau setzt<br />
auf Regionalität<br />
„Wir möchten nicht Auflagen erfüllen,<br />
sondern diesen immer schon einen Schritt<br />
voraus sein“, bringt es Michael Leitner-<br />
Fidler, Aufsichtsratsvorsitzender der Brauerei<br />
Murau auf den Punkt. Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit sind demnach zentrale<br />
Elemente der Unternehmenspolitik,<br />
die Kriterien dabei: regional, biologisch<br />
und klimafreundlich. Die steirische Brauerei<br />
verwendet für die Bierproduktion<br />
ausschließlich österreichische Rohstoffe<br />
– so wird die Braugerste nur von österreichischen<br />
Bauern gekauft, die sich zur<br />
naturnahen, umweltbewussten und nachhaltigen<br />
Bewirtschaftung ihrer Felder<br />
verpflichtet haben. Der steirische Betrieb<br />
praktiziert zudem seit langer Zeit konsequent<br />
die Mehrwegflaschenphilosophie.<br />
Josef Rieberer, Geschäftsführer der Brauerei:<br />
„Wir möchten uns als Vorreiter der<br />
Branche weiter dafür einsetzen, dass der<br />
Handel verstärkt Mehrweggebinde anbietet<br />
– vor allem die großen Handelsketten“.<br />
Mit verschiedenen Maßnahmen wird ver-<br />
Abfallvermeidung<br />
drei Jahre, es besteht volles Commitment,<br />
so gut wie alle betroffenen Unternehmen<br />
stehen dahinter. Unser Ziel ist es schließlich,<br />
Akzeptanz von allen Seiten zu bekommen“.<br />
Besonders das Thema „Anti Littering“<br />
liegt den Sozialpartnern am Herzen,<br />
„es ist ein arbeitsintensiver Bereich und ein<br />
emotionales und stark subjektives Thema“,<br />
so Wieser. Und genau hier setzt die ARA im<br />
Auftrag der österreichischen Wirtschaft<br />
mit einer breit angelegten Initiative an.<br />
Um zur Bewusstseinsbildung beizutragen,<br />
startete am 21. Mai 2012 die Initiative<br />
„Reinwerfen statt Wegwerfen“ – mit Präsenz<br />
in den Medien und gezielten Aktionen<br />
zum Beispiel bei Events.<br />
sucht, das Mehrweggebinde zu forcieren<br />
– beispielsweise mit einer entsprechenden<br />
Preisgestaltung oder der Strategie, neue<br />
Produkte vornehmlich in Mehrweggebinden<br />
anzubieten.<br />
Nachhaltigkeit<br />
bei Großevents<br />
Anlässe wie Open-Air-Konzerte, Sportgroßveranstaltungen<br />
oder Megaparties<br />
ziehen naturgemäß viele Zuschauer an,<br />
die vor Ort viele Speisen und Getränke<br />
konsumieren und innerhalb kurzer Zeit<br />
Geschirr, Besteck, Dosen, Flaschen und<br />
Becher ge- und verbrauchen. Mehrweggeschirr<br />
und Mehrweggebinde sind zurückzugeben,<br />
werden gereinigt und wiederverwendet.<br />
Einweggebinde sind wertvolle<br />
Rohstoffe und müssen sauber gesammelt<br />
und verwertet werden. Bereits seit<br />
2003 bietet die ARA für den Freizeit- und<br />
Eventbereich ein spezielles Service zur<br />
getrennten Erfassung von Getränkeverpackungen<br />
für den Veranstalter an. Auf<br />
Anfrage wird die komplette Infrastruktur<br />
für die getrennte Sammlung von Plastikflaschen<br />
und Getränkedosen vor Ort zur<br />
Verfügung gestellt. 2011 wurden vom ARA<br />
Event-Service 43 Großveranstaltungen betreut<br />
– darunter das Hahnenkammrennen<br />
in Kitzbühel, das Weltcup Nightrace in<br />
Schladming, die AirPower in Zeltweg, das<br />
Nova Rock-Festival in Nickelsdorf oder der<br />
Beach Volleyball Grand Slam in Klagenfurt.<br />
Alles in allem konnten rund 702.000<br />
Besucherinnen und Besucher an 133 Veranstaltungstagen<br />
die getrennte Sammlung<br />
nutzen. Das größte Event bisher war<br />
aber sicher die UEFA EURO 2008. Gemeinsam<br />
mit den Schweizer Systemen PET-<br />
<strong>Recycling</strong> Schweiz und IGORA-Genossenschaft<br />
für Aluminium-<strong>Recycling</strong> setzte die<br />
ARA für die Fußballeuropameisterschaft<br />
ein länderübergreifendes Sammel- und<br />
Verwertungskonzept für Getränkeverpackungen<br />
um. Während des Fußballfestes<br />
wurden dadurch in Österreich zusätzlich<br />
2,5 Mio. PET-Flaschen und 426.000 Getränkedosen<br />
gesammelt und anschließend<br />
umweltgerecht recycelt.<br />
Foto: ARA/Christian Postl