Förster der Zukunft: Was wollen, können, sollen sie? Förster der - BDF
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Eine intensive Diskussion über die <strong>Zukunft</strong> des <strong>Förster</strong>s führten bei den 16. Weihenstephaner<br />
Forsttagen (v.l.n.r) Prof. Dr. Anton Fischer, Ministerialrat Hermann<br />
Hübner, Markus Schelkle, Dr. Rudolf Freidhager, Prof. Dr. Manfred Schölch<br />
und Bernhard Rückert.<br />
tern sowie eine gute Geräteausstattung. Ob Reviersystem o<strong>der</strong><br />
Funktionali<strong>sie</strong>rung geeigneter ist, kann nicht generell beantwortet<br />
werden. Sobald je<strong>der</strong> Bestand digitali<strong>sie</strong>rt ist, spiele die<br />
Ortskenntnis aber keine so große Rolle mehr.<br />
Bayerische Staatsforsten: Vom <strong>Förster</strong> zum Landmanager<br />
Vom <strong>Förster</strong> zum Landmanager betitelt Dr. Rudolf Freidhager,<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bayerischen Staatsforsten, die zukünftige<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Forstingenieure. „Wir brauchen qualifiziertes<br />
Personal, das steht außer Frage“, nur über die Anzahl<br />
kann erst nach Erstellung des „Nachhaltigkeitskonzepts“ bis<br />
Juni 2006 entschieden werden. Die Flächenverantwortung wird<br />
<strong>BDF</strong><br />
beibehalten, die Waldarbeiter werden allerdings revierübergreifend<br />
eingesetzt und alle Rationali<strong>sie</strong>rungsmöglichkeiten ausgenützt<br />
– und davon gebe es „viele“. Teilfunktionali<strong>sie</strong>rungen<br />
gibt es im Bereich <strong>der</strong> technischen Produktion, weitere Bereiche<br />
sind aber denkbar. Für Auszeichnen, Holzaufnahme, Holzüberweisung<br />
o<strong>der</strong> Jagd ist nur eine „tiefe Einbindung in die Aufgabenerfüllung“<br />
vorgesehen. Sollen so bisherige Kernbereiche <strong>der</strong><br />
Revierleitertätigkeiten an Waldarbeiter/Forstwirtschaftsmeister<br />
delegiert werden? Der Vorstandsvorsitzende ließ auch keine<br />
Zweifel daran, dass die Reviere deutlich größer werden. Delegation,<br />
Konzentration auf Organisation und Koordination, Rückzu<br />
aus <strong>der</strong> Aufgabenerledigung, aber auch Übernahme neuer Aufgaben<br />
von <strong>der</strong> Forstbetriebsleitung seien die zukünftigen Entwicklungen.<br />
Gewinnerzielung und Ökonomie kontra Zielen des Waldgesetzes<br />
In <strong>der</strong> Diskussion wurde kriti<strong>sie</strong>rt, dass die Gewinnerzielung und<br />
Ökonomie einen Stellenwert in <strong>der</strong> Strategie des Vorstands besitze,<br />
<strong>der</strong> nicht durch die Ziele im Waldgesetz und Errichtungsgesetz<br />
gedeckt sei. Dr. Freidhager entgegnete darauf, dass Gewinn<br />
und naturnahe Forstwirtschaft kein Gegensatz seien. Die<br />
Bayerischen Staatsforsten werden Anwärter und Referendare<br />
betriebsbezogen ausbilden, nur die Anzahl <strong>der</strong> angebotenen<br />
Stellen sei noch offen. Neben <strong>der</strong> fachlichen Kompetenz würden<br />
in <strong>Zukunft</strong> verstärkt die sozialen Kompetenzen eine Rolle spielen.<br />
Der Berufswandel des „<strong>Förster</strong>s“ ist in vollem Gange...<br />
Zum 60. Geburtstag von Reiner Ostertag<br />
Ende Januar 2006 konnte <strong>der</strong> ehemalige Vorsitzende unseres<br />
Berufsverbandes seinen 60. Geburtstag feiern.<br />
Der <strong>BDF</strong> Landesverband Bayern sowie Deine „Bundeskollegen“<br />
gratulieren Dir, lieber Reiner, ganz herzlich und sagen<br />
Dank für all Deine geleistete Arbeit für den Berufsverband im<br />
Land Bayern und im Bund.<br />
Reiner Ostertag war über 20 Jahre für den <strong>BDF</strong>, damit für die<br />
Anliegen <strong>der</strong> Forstleute und des Waldes, in verschiedensten<br />
Funktionen ehrenamtlich höchst engagiert.<br />
Begonnen hat dies im Jahre 1976 als Landesschriftleiter unserer<br />
Verbandszeitung, damals <strong>der</strong> ‚DEFO’. Bis zum Jahre 1983<br />
führte er diese Fe<strong>der</strong>, beson<strong>der</strong>s die kritischen Beiträge entfachten<br />
Diskussionen.<br />
Ab dem Jahr 1982 wurde er Mitglied im Landeshauptvorstand<br />
und stellv. Landesvorsitzen<strong>der</strong> des <strong>BDF</strong>, im Jahre 1986 übernahm<br />
er den Landesvorsitz und übte diese Funktion 10 Jahre, bis März<br />
1996 aus.<br />
Zusätzlich begleitete er ab dem Jahr 1992 den Bundesvorsitz<br />
des <strong>BDF</strong>, zunächst gedacht als Provisorium, dann doch die volle<br />
Amtsperiode von 4 Jahren. In dieser Zeit war er auch Mitglied im<br />
Hauptvorstand des Deutschen Beamtenbundes (DBB).<br />
Berufspolitik<br />
Die effektive Ausübung dieser Funktionen ist zwangsläufig<br />
gekoppelt an die Übernahme weiterer „Ehrenämter“, was letztlich<br />
die enorme persönliche Belastung verdeutlicht. R. Ostertag<br />
war, wie bisher fast alle Landesvorsitzenden, zusätzlich stellv.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Hauptpersonalrates Forsten, Mitglied des<br />
Hauptvorstandes des Bayerischen Beamtenbundes (BBB), Mitglied<br />
<strong>der</strong> Bundesleitung des <strong>BDF</strong> und Mitglied des Deutschen<br />
Forstwirtschaftrates.<br />
Daneben engagierte er sich noch in parteipolitischen Gremien<br />
seiner Heimat.<br />
All dies lief neben dem dienstlichen Hauptamt vom Revierleiter<br />
und späterem Beamten im forstamtlichen Leitungsdienst.<br />
Dies zehrt an den Kräften:<br />
das ständige Agieren, Reagieren, Informieren, <strong>der</strong> Termindruck,<br />
die Fremdbestimmung, die Problemsammelstelle, <strong>der</strong><br />
Beratungsservice und vieles mehr.<br />
Die Zeitdauer dieses Marathons ist, je nach Kondition und<br />
persönlichem Umfeld, begrenzt.<br />
Warum trägt einer freiwillig diese Lasten? Genau diese Frage<br />
stellen sich die „Vorsitzenden“, auch ihre Familien, nach einem<br />
Stück des Weges. Ein rationales Abwägen des persönlichen ‚In-