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HQ Amulet - Dietrichs

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_Einleiner / <strong>Amulet</strong><br />

Rainer Hoffmanns <strong>Amulet</strong><br />

Rückblick KITE & friends<br />

Geister der<br />

Rainer Hoffmanns Drachen<br />

schwingen in Wellen im Wind<br />

Freude<br />

<strong>Amulet</strong><br />

Männchen 2/2010<br />

Hersteller: Invento, Rastede<br />

Internet: www.invento-hq.com<br />

Kategorie: Allrounder<br />

Spannweite: 60 cm<br />

Standhöhe: 108 cm<br />

Standhöhe 610 cm (inkl. Schwanz)<br />

Segel: Ripstop-Polyester<br />

Gestänge: 3 + 5 mm GFK<br />

Schnur: 50 – 60 daN<br />

Windbereich: 14 – 34 km/h (3 – 5 Bft.)<br />

Preis: 99,98 Euro<br />

Thunderbird 3/2009<br />

Xelon-Serie 3/2009<br />

Text und Fotos:<br />

Ralf Dietrich<br />

Das muss sich auch Rainer Hoffmann aus Husum<br />

gedacht haben, als er seine <strong>Amulet</strong>-Serie entwickelt<br />

hat. Drei Drachen hat er seinerzeit entworfen,<br />

zwei Muster sind dann in die Serie eingeflossen<br />

und als <strong>Amulet</strong> 1 und <strong>Amulet</strong> 2 durch die in<br />

Rastede ansässige Firma Invento auf den Markt<br />

gebracht worden.<br />

KITE & friends hatte die Gelegenheit, mit<br />

Rainer über den Drachen zu sprechen, und der<br />

sympathische Drachenbauer aus dem Norden<br />

Deutschlands berichtete gerne über die Entstehungsgeschichte<br />

seiner Kreation. „Die<br />

wellenförmige Bewegung des länglichen<br />

Glück sollen diese Dinger bringen. Und magische<br />

Kräfte werden diesen Gegenständen auch noch<br />

zugesprochen. Doch damit nicht genug. Aus dem<br />

Lateinischen übersetzt bedeutet die Sache nichts<br />

anderes als „Kraftspender“. Die Rede ist von einem<br />

<strong>Amulet</strong>t, im amerikanischen auch „<strong>Amulet</strong>“. Aber<br />

nicht so voreilig. Glücksbringer, Magie und Kraftspender<br />

sind Beschreibungen, die man auch bei<br />

einem Drachen anwenden kann. Warum also nicht<br />

die beiden Begriffe zusammenführen und einen<br />

Drachen namens „<strong>Amulet</strong>“ an den Himmel setzen?<br />

Drachenkörpers hat mich fasziniert, diese<br />

gleitende Bewegung am Himmel. Das war der<br />

Auslöser, um einen solchen Drachen zu bauen.<br />

Dann folgte die Herausforderung, ein Design –<br />

ein Motiv – zu finden. So landete ich nach<br />

langer Suche bei den Figuren. Am besten nicht<br />

nur eine, sondern mehrere. Möglichst farbig<br />

sollten diese auch ausfallen, mit schwarzem<br />

Saumband abgesetzt, um die farbliche Wirkung<br />

noch zu verstärken.<br />

Damit umschreibt Hofmann eigentlich schon ziemlich<br />

genau, auf was es uns bei den Drachentests an -<br />

kommt. Neben der Qualität des Drachens wird beson-<br />

Querstab in Dacrontaschen und<br />

Spannschnur auf der Segelrückseite<br />

deres Augenmerk auf den Aufbau der Konstruktion<br />

und deren Wirkung auf den Betrachter gerichtet.<br />

Ran!<br />

Also rein ins Vergnügen und ran an den Drachen!<br />

Oder besser gesagt, ran an die Drachen, denn bei<br />

Invento hat man die Qual der Wahl zwischen zwei<br />

<strong>Amulet</strong>-Kites. Die Namen <strong>Amulet</strong> 1 und <strong>Amulet</strong> 2<br />

zeugen dabei von norddeutscher Zurückhaltung,<br />

sagen sie doch wenig über den Inhalt der schwarzen,<br />

kräftigen Drachentasche aus, die da vor einem<br />

liegt. In besagter Drachentasche befindet sich der<br />

jeweilige Drachen sowie ein kleiner Flyer. Dieser<br />

gibt den Drachenfreunden in Deutsch, Englisch,<br />

Französisch und Spanisch die erforderlichen<br />

Sicherheitshinweise an die Hand. Zudem werden<br />

anhand von Piktogrammen der Aufbau des Drachens<br />

sowie die Handgriffe erklärt, welche zur Fertigung<br />

eines Buchtknotens nötig sind. So gerüstet<br />

können wir an den Drachen gehen. Dieser wurde<br />

aus Polyestertuch gefertigt und besteht aus einem<br />

Auch die Streifen am Schwanzende sind<br />

solide mit schwarzem Nahtband umsäumt<br />

3- und 5-Millimeter-Fiberglas-Gestängemix. Das<br />

Segel selbst wurde in der aufwändigen Applikationstechnik<br />

gefertigt. Dies bedeutet, dass auf<br />

dem schwarzen Grundsegel jedes Farbpaneel einzeln<br />

aufgenäht wurde. Invento hat hierfür einen<br />

einfachen, eng beieinanderliegenden Zickzackstich<br />

verwendet. Nach dem Aufnähen wurde überschüssiges<br />

Spinnaker von der Rückseite her entfernt.<br />

Gut gefallen hat uns dabei, dass die Nähabteilung<br />

von Invento auf Kett und Schuss geachtet hat.<br />

Zudem fällt auf, dass die gesamte Applikation sehr<br />

sorgfältig ausgeführt wurde. Wenn wir uns an dieser<br />

Stelle etwas wünschen dürfen, so wäre es ein<br />

wenig mehr Überstand zwischen Naht und Schnitt.<br />

Umschlossen wird der Drachen mit einer einfachen<br />

Kappnaht; die kleinen Drachenschwänze am Ende<br />

des Drachens wurden zudem mit Kantband versehen.<br />

Details<br />

Die Stabtaschen wiederum sind aus Dacron ge -<br />

fertigt. Mit einer Ausnahme. Während sowohl die<br />

Stärken<br />

Verarbeitung:<br />

Materialwahl:<br />

Preis/Leistung:<br />

Saubere Verarbeitung der Details<br />

2 www.kite-and-friends.de<br />

www.kite-and-friends.de<br />

3


_Einleiner / <strong>Amulet</strong><br />

Für wen?<br />

<strong>Amulet</strong> 1 und 2 sprechen ganz<br />

gewiss die Ästheten unter den<br />

Drachenfliegern an. Obwohl recht<br />

knallig in den Farben, harmoniert<br />

der Drachen doch gut mit<br />

einem blauen Himmel. Die sanfte<br />

Bewegung des Schwanzes<br />

erbringt ihr Übriges. Daneben<br />

ist der Drachen gewiss auch<br />

etwas für Einsteiger, schließlich<br />

ist er sehr einfach montiert, unkritisch<br />

im Flugverhalten und<br />

moderat im Zug<br />

Ralf Dietrich<br />

Der eigentliche Körper misst<br />

mit gut einem Meter nur ein<br />

Sechstel der Gesamtlänge<br />

Spreizstäbe des Hauptdrachens als auch die dünneren<br />

Spreizstäbe des Schwanzes in solchen Dacrontaschen<br />

stecken, wurde dem Längsstab nur an seinem<br />

unteren Ende eine solche Tasche spendiert.<br />

Am oberen Ende, das heißt am Drachenkopf, befindet<br />

sich eine Tasche aus Klettband, in die der<br />

Längsstab passgenau eingesetzt und anschließend<br />

festgespannt werden kann. Das Prinzip mit der<br />

Tasche aus Klettband ist ebenso gut wie effektiv.<br />

Jedoch wundern wir uns schon ein wenig über die<br />

Platzierung dieser Tasche. Umgekehrt, das heißt<br />

Dacrontasche am oberen Ende des Längsstabs und<br />

Kletttasche am unteren Ende, wäre es effektiver ge -<br />

wesen, denn bei einem eventuellen Absturz würden<br />

knoten wird die Drachenleine am Aufhängepunkt<br />

der Waage befestigt. Dieser Aufhängepunkt<br />

besteht aus einem einfachen Überhandknoten und<br />

ist daher recht fest eingestellt. Ein schnelles Verstellen<br />

und Eintrimmen des Drachens auf unterschiedliche<br />

Windbedingungen, wie dies beispielsweise<br />

bei einem eingeschlauften O-Ring der Fall<br />

wäre, ist hier leider nicht möglich. Es ist allerdings<br />

die Frage erlaubt, inwieweit der Drachen überhaupt<br />

auf unterschiedliche Bedingungen eingestellt<br />

werden muss; schließlich bringt der ultralange<br />

Schwanz eine gewisse Stabilität mit sich. Um es<br />

kurz zu machen – bei dem vom Hersteller empfohlenen<br />

Windbereich zwischen 14 und 34 Stundenkilometer<br />

hatten wir keine Probleme mit dem<br />

Drachen und mussten die Waage nicht nachstellen.<br />

Erst im oberen Windbereich und darüber hinaus<br />

wird der Drachen deutlich unruhig und verlangt<br />

die eingreifende Hand des Piloten. Im unteren<br />

bis mittleren Windbereich ist der Kite, auch im<br />

Binnenland, vollkommen unproblematisch und<br />

durchaus als anfängertauglich zu betrachten. Und<br />

die Optik? Ist da wirklich diese wellenförmige,<br />

gleitende Bewegung am Himmel zu erkennen, die<br />

Rainer Hoffmann so fasziniert? Diese Frage kann<br />

mit einem klaren, lauten „Ja“ beantwortet werdie<br />

auftretenden Kräfte dann einfach das Klettband<br />

öffnen, ohne weiteren Schaden anzurichten.<br />

Der <strong>Amulet</strong>-Drachen verfügt über eine einfache<br />

Zweipunkt-Waage, wobei die Waageschnur um den<br />

Kreuzungspunkt von Querspreize und Längsstab<br />

herumgeführt wurde. Hierzu hat man mit einem<br />

Lötkolben jeweils ein Loch oberhalb und ein weiteres<br />

Loch unterhalb des Spreizstabs in die Dacronverstärkung<br />

gebrannt. Die Waageschnur wurde<br />

anschließend mit einem Arborknoten gesichert,<br />

der sich selbst schließt.<br />

Insgesamt macht die Verarbeitung des Drachens<br />

einen guten Eindruck, die Applikationen wurden<br />

sauber ausgeführt, die einzelnen Segmente ohne<br />

Fehl und Tadel aufgebracht.<br />

Aufbau<br />

Wenden wir uns nun dem Aufbau des Drachens zu.<br />

Hoffmanns Aussage, wonach der Zusammenbau des<br />

Drachens möglichst schnell und einfach vonstattengehen<br />

soll, wurde konsequent in die Tat umgesetzt.<br />

Der Drachenfreund braucht die Längsstäbe nicht<br />

mehr in den Drachen einzusetzen, dies haben die<br />

Hersteller von Invento bereits erledigt. Und der Service<br />

geht noch weiter – auch die Vorspannung des<br />

Drachens ist bereits fix und fertig vorgenommen<br />

worden. Alles, was noch gemacht werden muss: den<br />

zweigeteilten Längsstab zusammensetzen und in die<br />

für ihn vorgesehenen Stabtaschen stecken. So ist<br />

ein Aufbau von unter einer Minute kein Problem<br />

und auf einen Helfer kann gänzlich verzichtet werden.<br />

Aufgebaut hat der Drachen eine Spannweite<br />

von 60 Zentimeter und die stolze Länge von 610<br />

Zentimeter. Obwohl, um ehrlich zu sein beträgt die<br />

Länge des „Kerndrachens“ 108 Zentimeter und die<br />

restlichen 502 Zentimeter verteilen sich auf den<br />

Schwanz. Warum auch nicht, schließlich ist genau<br />

dies das Konzept des Drachens. Wie sagte Rainer<br />

Hoffmann am Anfang so schön: Er sei fasziniert<br />

von der wellenförmigen Bewegung des Drachens. Ob<br />

diese auch wirklich auftritt, zeigt der Gang auf die<br />

heimische Drachenwiese.<br />

An der Nase wird der<br />

Längsstab gespannt<br />

den. Nun ist die Optik bekanntlich Geschmackssache<br />

und sollte daher nicht in einen Test einfließen,<br />

aber richtig gut gefallen haben uns zwei<br />

Dinge an Hoffmanns <strong>Amulet</strong>. Zum einen ist da in<br />

der Tat diese wellenförmige Bewegung, die am Drachenkopf<br />

startet und sich dann durch den ganzen<br />

Schwanz hindurch bis zu dessen Ende fortsetzt.<br />

Der <strong>Amulet</strong> steht also nicht statisch in der Luft,<br />

sondern füllt den Luftraum mit seiner Bewegung<br />

aus. Zum anderen werden die farbigen Paneele<br />

durch die schwarz umrandeten Zonen noch in ihrer<br />

Wirkung verstärkt und zaubern ein Feuerwerk aus<br />

Farben an den Himmel. Just dieses Feuerwerk, verbunden<br />

mit der eleganten, wellenförmigen Bewegung,<br />

macht den Reiz der <strong>Amulet</strong>-Drachen aus. n<br />

Durchführung der Waage<br />

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Insider Guide<br />

Kletttasche Die Kletttasche ist eine Form der Stabaufhängung. Hierzu wird der Stab<br />

durch den Tunnel des einen Klettstücks gesteckt, an seinem Platz fixiert und die Tasche<br />

durch den zweiten Teil des Klettbands geschlossen. Der Vorteil dieser Methode liegt in der<br />

einfachen Art und Weise, ein Segel unter Spannung zu bringen. Zudem kann sich solch eine<br />

Tasche bei einem Crash öffnen und so Stabbruch verhindern.<br />

Arborknoten Der Arborknoten stammt aus der Familie der Zuziehknoten, das heißt unter<br />

Last zieht er sich selbst zu, während er ohne Last recht einfach gelockert werden kann.<br />

Welle machen!<br />

Wie gesagt ist der <strong>Amulet</strong>-Drachen, dank der vorgespannten<br />

Querspreizen, in Windeseile aufgespannt<br />

– eine Anleitung hierfür wäre streng<br />

genommen gar nicht nötig. Das erste zaghafte<br />

Halten des Drachens in den Wind macht Lust auf<br />

mehr. Eine Drachenleine ist übrigens nicht im Lieferumfang<br />

enthalten, sodass zunächst einmal der<br />

Inhalt der eigenen Drachentasche herhalten muss.<br />

Mit einer 50- bis 60-Dekanewton-Leine ist man<br />

beim <strong>Amulet</strong> gut „bewaffnet“, bei leichterem Wind<br />

reicht auch eine 40er-Schnur aus. Mittels Bucht-<br />

4<br />

www.kite-and-friends.de<br />

www.kite-and-friends.de<br />

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