Nachhaltigkeitsbericht 2009 - Roth & Rau AG

Nachhaltigkeitsbericht 2009 - Roth & Rau AG Nachhaltigkeitsbericht 2009 - Roth & Rau AG

16.06.2014 Aufrufe

09 Nachhaltigkeitsbericht Verantwortung, Innovation und Transparenz der Roth & Rau AG

09<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

Verantwortung, Innovation und<br />

Transparenz der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>


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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Inhalt<br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

Portrait der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Das Unternehmen<br />

Meilensteine der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Struktur<br />

Geschäftsfelder<br />

Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> im Dialog<br />

Prof. Dr. Thomas Schwartz: Um des Menschen willen<br />

Interview mit Carsten Bovenschen (CFO)<br />

Leitlinien der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Unternehmensgrundsätze<br />

Corporate Social Responsibility<br />

Verantwortung gegenüber der Gesellschaft<br />

Förderungen der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Verantwortung gegenüber Mitarbeitern<br />

Nachgefragt – Mitarbeiterbefragung<br />

Qualität, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Verhaltenscodex für Qualität, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

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Zahlen und Fakten im Überblick<br />

Soziale und gesellschaftliche Verantwortung<br />

Umweltmanagement<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Erreichtes, Ziele und Maßnahmen<br />

Preise und Auszeichnungen<br />

Erreichte Ziele und Maßnahmen <strong>2009</strong><br />

Ziele und Maßnahmen 2010<br />

Gültigkeitserklärung/ Zertifikate<br />

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Ansprechpartner<br />

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Impressum<br />

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Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

der Klimawandel und dessen Auswirkungen haben in den vergangenen Jahren weltweit zu einem Bewusstseinswandel geführt. Neben<br />

der Politik wird nun auch von weiteren Bereichen der Gesellschaft der Ausbau und die Förderung von regenerativen Energiequellen als<br />

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz gefordert.<br />

Die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> als ein international agierendes Unternehmen, das seit 10 Jahren zu den weltweit führenden Anbietern von<br />

Produktionsequipment und innovativen Fertigungstechnologien für die Photovoltaikindustrie zählt, leistet mit seinen Produkten und<br />

Technologien einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der noch jungen Branche und trägt damit auch gesellschaftliche Verantwortung<br />

für eine regenerative Energieversorgung und die Aufhaltung des Klimawandels.<br />

Das Bewusstsein, dass natürliche Ressourcen nicht unerschöpflich und unendlich belastbar sind, ist in unserem <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern<br />

tief verankert. Denn nur wer Technologien entwickelt, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entsprechen, ohne die Möglichkeiten<br />

künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.<br />

Aus diesem Grund haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dem Thema Nachhaltigkeit nicht nur durch unsere Produktpalette und unser<br />

soziales Engagement, sondern auch durch unser Verhalten – zum Beispiel durch den Einsatz umweltschonender Technologien sowie<br />

der Förderung des Umweltbewusstseins unserer Mitarbeiter – Ausdruck zu verleihen.<br />

Um den Umweltschutzgedanken der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> nach innen und außen weiter zu fördern, haben wir im Jahr <strong>2009</strong> ein Umwelt- sowie<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem an den Standorten Hohenstein-Ernstthal und Wüstenbrand erfolgreich eingeführt<br />

und zertifizieren lassen.<br />

Zur Verbesserung der internen und externen Kommunikation und Schaffung von mehr Transparenz unserer Leistungen verpflichten<br />

wir uns, ab 2010 jedes Geschäftsjahr einen <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> zusätzlich zu unserem Geschäftsbericht zu veröffentlichen. Dies wird<br />

in erster Linie in digitaler Form erfolgen, um auch hier die Umwelt zu schützen.<br />

Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> soll Ihnen konzentriert unsere Strategien und Ziele sowie die wichtigsten Zahlen und Fakten unseres<br />

Unternehmens darstellen.<br />

Wir hoffen, Ihnen damit unser Unternehmen, unsere Strategie sowie unsere Ziele etwas näher bringen zu können und möchten Sie einladen,<br />

die Entwicklungen in unserem Unternehmen in den nächsten Jahren mit zu begleiten und uns mit Ihren Anregungen bei unserem<br />

Weg zur „Sunny Future“ zu unterstützen.<br />

Herzlichst.<br />

Ihr Dr. Dietmar <strong>Roth</strong><br />

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Portrait der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Das Unternehmen<br />

1<br />

High Tech an der Oberfläche<br />

Die Plasmatechnologie bietet eine breite Palette von Verfahren für die Beschichtung, Strukturierung und Modifizierung von Oberflächen.<br />

Sie gehört zu den etablierten Oberflächenbearbeitungsverfahren, ohne die viele Produkte nicht herstellbar wären, und kommt in<br />

High-Tech-Branchen wie der Halbleiterindustrie, Elektronik, Automobilzulieferindustrie, Optik, Medizintechnik oder Photovoltaik zum<br />

Einsatz. Seit ihrer Gründung im Jahre 1990 beschäftigen sich <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> mit der Entwicklung von Plasmatechnologien und deren<br />

Umsetzung in Anlagenkonzepte für Anwendungen in verschiedenen industriellen Branchen sowie für Forschung und Entwicklung.<br />

Bereits seit 10 Jahren liegt das Hauptaugenmerk auf Plasmatechnologien für die Photovoltaikindustrie. <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> gehört damit zu den<br />

erfahrensten Anlagenherstellern der Branche. Das Kernprodukt des Geschäftsbereiches Photovoltaik bilden Anlagen zum Beschichten<br />

von kristallinen Silizium-Solarzellen. Hier ist <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> der führende Anbieter weltweit. In den letzten Jahren wurde das Portfolio im<br />

Bereich Photovoltaik um neue Produkte wie thermische Prozesse für die Solarzellenherstellung und Software für Anlagensteuerung<br />

und Produktionsüberwachung erweitert. Ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld bilden schlüsselfertige Produktionslinien für die Fertigung<br />

von kristallinen Silizium-Solarzellen. Hierbei steht insbesondere der Transfer innovativer Herstellungstechnologien im Mittelpunkt.<br />

Das Portfolio wird ergänzt durch Beschichtungstechnik und schlüsselfertige Produktionslinien für die Herstellung von Dünnschichtsolarmodulen.<br />

Im Geschäftsbereich Plasma- und Ionenstrahltechnologie, der von der Tochtergesellschaft <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> MicroSystems GmbH betrieben<br />

wird, entwickelt das Unternehmen vor allem auf spezielle Kundenanforderungen zugeschnittene Plasmatechnologien und fertigt dafür<br />

die entsprechenden Anlagen. Zu den Kunden zählen insbesondere Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus verfügt auch dieser Geschäftsbereich<br />

über seriennahe Produkte insbesondere für die Halbleiterindustrie, an die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> spezielle Ionenstrahlbearbeitungsanlagen<br />

liefert.<br />

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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Portrait der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

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Meilensteine der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> 1<br />

1990<br />

1991 – 93<br />

Seit 1991<br />

1999<br />

2001<br />

2002<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

<strong>2009</strong><br />

Gründung der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Oberflächentechnik GmbH durch Dr. Dietmar <strong>Roth</strong>, Dr. Bernd <strong>Rau</strong><br />

und Dr. Silvia <strong>Roth</strong> (22.06.1990).<br />

Entwicklung von Plasma- und Ionenstrahlquellen<br />

Entwicklung und Fertigung eigener Anlagenkonzepte für Forschung & Entwicklung und Kleinproduktion<br />

Erste Produkte für die Photovoltaik durch Inbetriebnahme des Pilotsystems der weltweit ersten<br />

industrietauglichen In-Line-Siliziumnitrid-Beschichtungsanlage „SiNA“ für die Entspiegelung und<br />

Passivierung von Silizium-Solarzellen<br />

Umwandlung in die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Erste Großaufträge von Solarzellenherstellern für SiNA ® Produktionsanlagen<br />

Beginn der Serienproduktion von SiNA ® - Anlagen , Montage von Ausrüstungen für die Halbleiterindustrie<br />

und Marktführerschaft bei PECVD-Anlagen für die Siliziumnitrid-Antireflexbeschichtung von Solarzellen<br />

11. Mai Börsengang, Notierung im Entry Standard der Frankfurter Börse<br />

Eröffnung einer Repräsentanz in China<br />

Erstzertifizierung des Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001:2004<br />

Eröffnung der neuen Produktionsstätte und Umzug des Firmensitzes des Geschäftsbereiches Photovoltaik<br />

in Hohenstein-Ernstthal<br />

Gründung der SLS Solar Line Saxony GmbH als Joint Venture mit der USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH,<br />

Produzent von Automatisierungstechnik für die Solarzellenproduktion<br />

Wechsel vom Entry Standard in den Prime Standard der Deutschen Börse, Aufstieg in den TecDax,<br />

Übernahme des Spezialsoftwareanbieters AIS Automation Dresden GmbH, Übernahme der Tecnofimes S.r.l.,<br />

Spezialist für die Fertigung Diffusions- und Firing-Öfen,<br />

Nochmalige Erweiterung des Produktions-Standorts in Hohenstein-Ernstthal<br />

Neue Tochterunternehmen für weltweiten Vertrieb und Service<br />

Auszeichnung der Gründer der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>, Dr. Dietmar <strong>Roth</strong>, Dr. Bernd <strong>Rau</strong> und Prof. Dr. Silvia <strong>Roth</strong> mit dem<br />

Ernst & Young Unternehmerpreis „Entrepreneur des Jahres“ (<strong>2009</strong>) für Ihre Leistungen im Bereich Industrie<br />

Nominierung der Gründer der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> für den „World Entrepreneur of the Year 2010“. Die Verleihung<br />

des Preises findet vom 04.-06.06.2010 in Monte Carlo statt.<br />

Rezertifizierung des bestehenden Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001:<strong>2009</strong> und Erstzertifizierung der<br />

Managementstandards ISO 1400:2004, Umweltschutz und OHSAS 18001:2007, Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Eröffnung des neuen Technologie-Zentrums am Standort Hohenstein-Ernstthal<br />

Eröffnung des neuen Technologie-Zentrums der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Switzerland <strong>AG</strong> in Neuchâtel<br />

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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Portrait der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>: Thomas Hengst (CSO), Dr. Dietmar <strong>Roth</strong> (CEO), Carsten Bovenschen (CFO)<br />

9


Struktur 1<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Produkte<br />

Vertrieb / Service<br />

F & E<br />

PV c-Si<br />

PV TF<br />

Plasma und<br />

Ionenstrahl<br />

Fab automation<br />

AR Beschichtung<br />

Schlüsselfertige<br />

Produktionslinien<br />

CdTe<br />

Plasmaprozesssysteme<br />

MES<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Ortner<br />

Fab Service<br />

Technologiezentrum<br />

Thermische<br />

Prozesssysteme<br />

Schlüsselfertige<br />

Produktionslinien<br />

Flexible<br />

Solarzellen<br />

F & E<br />

Ausrüstung<br />

F & E<br />

Ausrüstung<br />

Ionenstrahlprozesse<br />

Equipment-<br />

Steuerung<br />

Prozesssteuerung<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> regional<br />

(China, Korea, India,<br />

Singapore, USA)<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

Switzerland<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

Australia<br />

Si Kristallisation<br />

Fabrik-<br />

Monitoring<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Academy<br />

Wafer Handling<br />

F & E<br />

Ausrüstung<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> weltweit<br />

Stand Februar 2010<br />

10


Geschäftsfelder<br />

SiNA ®<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Beschichtungsverfahren für die industrielle Massenproduktion von kristallinen<br />

Siliziumsolarzellen. Das Kernprodukt bildet die Anlagenserie SiNA ® , die 2001 in den Markt eingeführt wurde. Mit den SiNA ® -Anlagen<br />

werden mittels eines Plasmaprozesses (Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition) dünne Siliziumnitridschichten auf die<br />

Solarzellen aufgetragen. Diese Schichten dienen der Entspiegelung (Antireflexbeschichtung) und Passivierung von kristallinen Silizium-<br />

Solarzellen, die den Anteil des von der Oberfläche reflektierten Lichts reduziert und eine Passivierung von Verunreinigungen und<br />

Defekten im Siliziumwafer bewirkt. Beides führt zu einer signifikanten Erhöhung der Stromausbeute der Solarzelle und stellt deshalb<br />

einen technologisch wichtigen Schritt bei der Solarzellenherstellung dar. Mit dem SiNA ® -Konzept wurde erstmals eine nach dem Inline<br />

(=Durchlauf)-prinzip arbeitende und damit für die Massenproduktion von Solarzellen hervorragend geeignete Beschichtungsanlage<br />

angeboten. Die SiNA ® -Serie der ersten Generation umfasst vier Modelle verschiedener Größe, mit denen alle Kapazitätsanforderungen<br />

von Pilotfertigung bis zur vollautomatischen Massenproduktion abgedeckt werden können. Mit der neuen SiNA-Generation<br />

bietet <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> eine Weiterentwicklung der Anlage an, die einen modularen Aufbau, zusätzliche Prozessschritte und eine Verringerung<br />

der Betriebskosten ermöglicht. SiNA ® -Anlagen werden von einem Großteil der Solarzellenhersteller in nahezu allen wichtigen<br />

Märkten weltweit eingesetzt.<br />

MAiA ®<br />

Der technologische Fortschritt im Bereich der Photovoltaik ist geprägt durch die Entwicklung neuer Solarzellenkonzepte, die sich durch<br />

höhere Wirkungsgrade und sinkende Herstellkosten auszeichnen. Diese erfordern jedoch auch neue Herstelltechnologien. Dafür hat<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> das flexibel konfigurierbare Anlagenkonzept MAiA ® als eine Evolution der SiNA ® -Anlagen entwickelt. MAiA ® zeichnet sich<br />

vor allem durch die Möglichkeit der Kombination mehrerer Plasmaprozesse in einer Anlage aus. So können beispielsweise Trockenätztechnologien<br />

als umweltfreundlichere Alternative gegenüber den derzeit verwendeten nasschemischen Ätzverfahren mit der Standard-Antireflexbeschichtung<br />

kombiniert, Solarzellen beidseitig beschichtet, aus mehreren Lagen bestehende Schichten aufgebracht<br />

oder neuartige Schichtmaterialien eingesetzt werden.<br />

11


Geschäftsfelder 1<br />

Dünnschichttechnologie<br />

Neben Anlagen für die Produktion von waferbasierten Siliziumsolarzellen bietet <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> auch Anlagenfür die Herstellung von Dünnschichtsolarmodulen<br />

an. Dünnschichtsolarmodule zeichnen sich durch einen wesentlich geringeren Materialeinsatz aus und sind deshalb<br />

kostengünstiger herzustellen als kristalline Siliziumsolarzellen. <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> bietet komplette Produktionslinien für die Herstellung<br />

von Dünnschichtsolarmdulen auf Basis der Cadmiumtellurid-(CdTe)-Technologie an. CdTe-Solarmodule zeichnen sich im Vergleich zu<br />

anderen Dünnschichtsolarmodulen neben ihrem hohen Wirkungsgrad vor allem durch niedrigere Investitionskosten für die Produktionsausrüstungen<br />

aus und bilden derzeit die Benchmark bezüglich der Herstellkosten von Solarmodulen insgesamt. Die CdTe-Technologie<br />

trägt damit entscheidend zum Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom gegenüber konventionellen Verfahren der<br />

Energieerzeugung bei.<br />

Generell stellt die Dünnschichttechnologie ein noch junges Segment innerhalb der Photovoltaik dar, das jedoch über ein enormes<br />

Entwicklungspotential verfügt. Bei den für die Herstellung von neuartigen Dünnschichtsolarmodulen erforderlichen Anlagen handelt es<br />

sich oft um maßgeschneiderte Systemlösungen. Auf diesem Gebiet kann <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> seine langjährige Erfahrung bei der Entwicklung<br />

und Fertigung von Prozesssystemen, die auf spezielle Kundenanforderungen zugeschnitten sind, einbringen. Das Spektrum reicht von<br />

Plasmaprozesssystemen für die Wasserstoff-Passivierung spezieller Dünnschichtsolarmodule auf der Basis von amorphem Silizium bis<br />

hin zu Pilotanlagen für die Herstellung von Dünnschichtsolarzellen auf flexiblen Materialien wie Metallfolien bzw. -bändern, die auf der<br />

CIS/CIGSTechnologie (Kupfer-Indium-Selenid, Kupfer-Indium-Sulfid oder Kupfer-Indium/Gallium-Selenid) basieren. Diese Pilotanlagen<br />

bilden jeweils die Grundlage für zukünftige Produktionsanlagen.<br />

Geschäftsfeld Turnkey Produktionslinien<br />

Mit dem Konzept Turnkey bietet <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> als Generalunternehmer in Kooperation mit Partnern aus Forschung und Industrie komplette<br />

Produktionslinien für die Photovoltaikindustrie. Dabei teilt sich das Turnkey-Geschäft in Produktionslinien für die industrielle Fertigung<br />

von kristallinen Siliziumsolarzellen sowie die Herstellung von Dünnschicht-Solarmodulen auf Basis der CdTe-Technologie. Das<br />

Turnkey-Konzept schließt sämtliche Prozessschritte für die Herstellung von kristallinen Siliziumsolarzellen und CdTe-Solarmodulen ein.<br />

Es versteht sich als Einheit von Anlagen- und Verfahrenstechnik und zeichnet sich neben hohem technologischem Niveau durch eine<br />

vollautomatisierte In-line-Fertigung aus. Im Mittelpunkt steht der Einsatz optimierter Fertigungstechnologien mit hohen Wirkungsgradpotentialen.<br />

Das von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> angebotene Turnkey-Konzept schließt das gesamte Projektmanagement sowie technologisches Know-<br />

How mit ein, wobei insbesondere die Unterstützung der Kunden bei der Planung des Fabriklayouts, bei der Schulung des Kundenpersonals<br />

und der Organisation der Ersatzteillogistik im Vordergrund steht. Der Leistungsumfang umfasst ferner die Installation und<br />

Inbetriebnahme der Produktionsanlagen beim Kunden, die Abstimmung und Optimierung der einzelnen Produktionsschritte sowie das<br />

Hochfahren der Solarzellenproduktionslinie auf die Nenn-Produktionskapazität und die Zielqualität der Solarzellen. Die Beschichtungsanlagen<br />

der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> bilden einen wesentlichen Baustein innerhalb der Turnkey- Produktionslinien. Mit seinen Tochterfirmen AIS<br />

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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Portrait der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Automation Dresden GmbH, SLS Solar Line Saxony GmbH sowie <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Italy S.r.l. (ehemals Tecnofimes S.r.l.) bietet <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> weitere<br />

eigene Produkte für die Turnkey-Produktionslinien an. Damit ist <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> in der Lage, bis zu 65 % aller Produkte und Dienstleistungen<br />

im Produktionsprozess kristalliner Silizium-Solarzellen anzubieten.<br />

Seit <strong>2009</strong> werden von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> auch komplette Produktionslinien für die Herstellung von Dünnschichtsolarmodulen auf Basis der<br />

Cadmium-Tellurid-(CdTe)-Technologie angeboten.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

„Von der Idee zur Hochtechnologie“. Forschung und Entwicklung nimmt bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> als hochspezialisiertes Technologieunternehmen<br />

traditionell einen hohen Stellenwert ein und ist eng mit den strategischen Unternehmenszielen verbunden. Alle Forschungs- und<br />

Entwicklungstätigkeiten verfolgen das Ziel, technologisch führende und anwendungsorientierte Produkte auf Basis der Dünnschichtund<br />

Plasmatechnologie zu entwickeln. Außerdem sollen bestehende Produkte optimiert sowie neue Anwendungsgebiete und Branchen<br />

für diese erschlossen werden. Die Grundlage der von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> in beiden Geschäftsbereichen angebotenen Produkte bildet die<br />

Plasmatechnologie. Diese bietet nicht nur passgenaue Lösungen für die Photovoltaikindustrie, sondern ermöglicht auch die Entwicklung<br />

von Technologien für den Einsatz in anderen zukunftsträchtigen Branchen wie der Halbleiterindustrie, der Optik oder der Medizintechnik.<br />

Forschung und Entwicklung sind deshalb von entscheidender Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>.<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> verfügt über ein hoch qualifiziertes Forschungs- und Entwicklungsteam mit über 100 Mitarbeitern. Die eigene Entwicklungskompetenz<br />

wird durch gemeinsame Forschungsprojekte und eine enge Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Instituten sowie<br />

industriellen Partnern ergänzt. Zusätzlich zu unserem eigenen Technologiezentrum gehören unter anderem das Energy Research<br />

Centre of the Netherlands (ECN), das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE), das Fraunhofer-Institut für Werkstoff und<br />

Strahltechnik (IWS) und die Universität Neuchâtel zu unseren Forschungspartnern auf dem Weg noch effizientere Technologien für die<br />

Nutzung der Photovoltaik zu entwickeln.<br />

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Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

2<br />

Klimawandel, steigender Energiebedarf und zunehmende Verknappung und Verteuerung fossiler Brennstoffe erfordern zunehmend die<br />

Nutzung umweltverträglicher regenerativer Energiequellen. Dazu gehört die Photovoltaik, das heißt die Umwandlung von Sonnenlicht<br />

in elektrische Energie mittels Solarzellen. Diese Branche hat in den letzten Jahren mit hohen zweistelligen Wachstumsraten einen wahren<br />

Boom erlebt und verspricht auch in den nächsten Jahren weiter zu wachsen. Dabei gewinnt nachhaltiges Handeln in Unternehmen<br />

zunehmend an Bedeutung. Auch die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> verfolgt nachhaltige strategische Ziele und hat damit Nachhaltigkeit zu einem<br />

festen Bestandteil der Unternehmensphilosophie und dem täglichen Handeln mit externen Kreisen gemacht.<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> im Dialog<br />

Die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> steht auch mit Kunden und Fachreferenten im ständigen Dialog zum Thema Nachhaltigkeit, insbesondere soziale<br />

Verantwortung, Mitarbeiterförderung sowie Klima- und Umweltschutz. So nahmen wir <strong>2009</strong>, unter der Maxime „Nachhaltigkeit – ein<br />

Zukunftsmodell für Deutschland?” an einem Geschäftskundenforum der Deutschen Bank teil. Die Beteiligung von rund 700 Kunden zeigte,<br />

welche Präsenz und Bedeutung dieses Thema bereits heute in den Unternehmen hat.<br />

Der Manager des Jahres <strong>2009</strong>, Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft sowie Carsten Bovenschen, Finanzvorstand<br />

der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>, nahmen dabei an einer illustren Talkrunde zum Thema Nachhaltigkeit teil und stellten den Anspruch an<br />

ein nachhaltiges Handeln in Ihrem Unternehmen vor.<br />

Dabei galt es in einer Podiumsdiskussion mit den weiteren Teilnehmern Prof. Holger Hagge (Deutsche Bank), Prof. Dr. Thomas Schwartz<br />

(Universität Augsburg) sowie Moderatorin Corinna Wohlfeil (n-tv) zu klären, ob und inwiefern „Nachhaltigkeit ein Zukunftsmodell für<br />

Deutschland“ ist.<br />

Carsten Bovenschen war sich mit seinen Mitstreitern der Gesprächsrunde einig, dass jeder „Nachhaltigkeit“ als ein Stück seines persönlichen<br />

Alltags verstehen sollte und forderte zu mehr gesellschaftlicher wie ökologischer Verantwortung in Unternehmen auf. Dabei<br />

verdeutlichte er vor allem die Bedeutung von nachhaltigem Handeln im Einklang mit Innovationen. Die Photovoltaik, die sich derzeit<br />

noch auf dem Niveau eines Transistor-Radios befände müsse, den Anspruch eines iPods haben, um dauerhaft nachhaltig agieren zu<br />

können. Dafür, wie deutlich wurde, bedarf es nicht immer teurer Berater. Die Erfahrungen mit Studenten zu diesen Themen werden bei<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> durchweg positiv eingestuft und sind auch anderen Unternehmen zu empfehlen. Studierende haben mit dem Blick von außen<br />

ungewöhnliche Ideen und können mit ihren Arbeiten oft einen entscheidenden Beitrag für den Weg zu mehr Nachhaltigkeit leisten.<br />

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt des Dialoges lag auf der Entwicklung des Nachhaltigkeitsgedankens. Die Vergangenheit hat<br />

bereits mehrfach gezeigt, dass Krisen nachhaltiges Handeln fördern. So wurde der Begriff Nachhaltigkeit bereits Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

angesichts einer überregionalen Holznot durch den Bergbau und der Erzgewinnung durch den kursächsischen Oberberghauptmann<br />

Hans Carl von Carlowitz geprägt. Angesichts des drohenden Wegfalls des wichtigsten Energielieferanten mahnte er zu konsequentem<br />

Umdenken und einer „continuierlichen beständigen und nachhaltigen Nutzung“ des Waldes. Diese Geschichte beweist<br />

also, dass Nachhaltigkeit keine „Modeerscheinung“ ist, sondern sich beständig auf gesellschaftliche Verantwortung bezieht und somit<br />

notwendig ist für das Fortbestehen von Wirtschaft und Wachstum.<br />

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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

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Um des Menschen willen 2<br />

Nachhaltigkeit gibt es nur, weil es uns gibt – ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Thomas Schwartz<br />

Kein Begriff hat in den vergangenen Jahren wohl häufiger in der mehr oder weniger interessierten Öffentlichkeit Verwendung gefunden<br />

als jener der Nachhaltigkeit. Seit er in seiner englischen Version (sustainability) 1987 in dem nach der früheren norwegischen<br />

Ministerpräsiden-tin und damaligen Vorsitzenden der UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung Gro Harlem Brundtland benannten<br />

Bericht erstmals Erwähnung fand, taucht er – einem musikalischen Ritornello nicht unähnlich – stets dann auf, wenn man über<br />

Verantwortung und Ethik Aussagen treffen möchte. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man weiß, was er bedeutet. Ich werde<br />

es an dieser Stelle unterlassen, dem Reigen der Definitionen von Nachhaltigkeit eine weitere hinzuzufügen. Vielmehr möchte ich deutlich<br />

machen, worum es bei dem allenthalben erschallenden Ruf nach Nachhaltigkeit eigentlich geht – und worum nicht!<br />

Zunächst, worum geht´s nicht: Es geht beim Konzept der Nachhaltigkeit nicht um die Fokussierung auf die Umwelt, es geht nicht um die<br />

Schöpfung mit ihren Schönheiten. Es geht nicht um den transkaukasischen Breitmaulfrosch und auch nicht um die südpazifische<br />

Regen-bogenlibelle! Es geht überdies nicht um eine Abkehr von der modernen Technik und es geht erst recht nicht um einen Abschied<br />

vom Streben nach Wohlstand in einer florierenden Marktwirtschaft! Um all das geht es bei der Nachhaltigkeit nicht!<br />

Worum geht´s denn dann? Die Antwort ist ebenso einfach wie klar: Es geht um uns Menschen! Von seiner ursprünglichen Idee her stellt<br />

Nachhaltigkeit nämlich ein Naturnutzungskonzept dar. Ja, die Natur soll genutzt werden! Von wem? Von uns Menschen. Der Mensch<br />

als das einzige Lebewesen auf diesem Planeten, das sich selbst in seinem Sein, aber auch in seinem Handeln zur Frage, ja nachgerade<br />

zum Problem werden kann, überlegt dabei, wie er den größten und langfristigsten Nutzen aus der ihn umgebenden Natur herstellen<br />

kann. Diese Überlegung nennen wir auch ökonomische Rationalität. Effizienz und Effektivität werden angestrebt – im Dienst des<br />

menschlichen Überlebens. Denn die Güter der Natur – alle Güter sind knapp, sind nicht unendlich verfügbar. Manche sind sogar so<br />

knapp, dass man Gefahr läuft, sie in einer Generation zu verbrauchen, Dann ist allerdings ihr Nutzen dahin und die ökonomische<br />

Rationalität hat ein Ende. Da aber der Mensch noch weitere Möglichkeiten hat, seine Vernunft zu gebrauchen, beispielsweise indem er<br />

Kausalitätsketten bilden kann und damit in der Lage ist, zu erkennen, welche Folgen zu erwarten sind, wenn man etwas tut, und weil er<br />

zudem ein soziales Wesen ist, also zwingend in Beziehungen zu anderen Menschen leben muss, geht das Konzept der Nachhaltigkeit<br />

davon aus, dass man knappe Ressourcen möglichst so nutzen muss, dass auch zukünftige menschliche Generationen die Chance<br />

bewahren, überleben und sich entwickeln zu können. Es geht also um die Lebensmöglichkeiten der Menschen. In gewisser Weise kann<br />

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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

man sogar sagen, dass recht verstandene Nachhaltigkeit ein ganz und gar menschlich-egoistisches, philosophisch angemessener ausgedrückt,<br />

ein anthropozentrisches Konzept beschreibt. Der Mensch steht im Zentrum nachhaltiger Entwicklung. Diese Feststellung<br />

schützt uns vor einer nachgerade romantischen Ökologie, in der die Natur eine Art eigene Persönlichkeit wird, der der Mensch<br />

Rechenschaft abzulegen hätte. Das wäre ein naturalistischer Fehlschluss: Menschliche Entwicklung, für die von allem Anfang an<br />

die Begriffe „Kultur“ und „Zivilisation“ stehen, verkommt in einer solchen ökoideologischen Perspektive zu einem reinem Störfaktor. Für<br />

die Welt wäre es besser, wenn sie ohne uns auskommen könnte. Solcherart ökologische Gleichgewichtsmodelle feiern in jüngster Zeit<br />

wieder eitel Urständ und werden augenblicklich von Hollywood gerne adaptiert (man denke nur an den Streifen „Der Tag, an dem die<br />

Welt stillstand“).<br />

Dass der Mensch im Fokus jeder Nachhaltigkeitsdiskussion zu stehen hat, macht auch verständlich, warum es dabei nicht um Fortschrittsfeindlichkeit<br />

und Ablehnung von technischer Innovation gehen kann. Umgekehrt wird ein Schuh daraus! Entwicklungschancen<br />

werden vom Menschen gerade durch die Nutzung seiner kreativen Potentiale gesichert. Der Mensch ist ein erfinderisches Lebewesen,<br />

das sich sein Leben schon immer durch Technik und Innovation verlängern, vereinfachen und zu verschönern suchte. Ethik ist die philosophische<br />

Disziplin, deren Inhalt das menschliche Handeln darstellt. Das bedeutet, die Ethik kümmert sich um dasjenige Handeln, das<br />

uns Menschen von anderen Lebewesen auf unserem Planeten unterscheidet und zu dem eigentümlichen Subjekt macht, als das wir<br />

uns jeden Tag aufs Neue erfahren können, wenn wir in Spiegel schauen und verwundert ausrufen: „Ich“?! Dieses echt menschliche<br />

Handeln zeichnet sich durch Rationalität, Willentlichkeit, Zielorientierung und mehr oder minder große Freiheit aus. Es kann in gewisser<br />

Weise als ethische Aufgabe einer jeden Nachhaltigkeitskonzeption gelten, dem Menschen auch in Zukunft menschliches Handeln<br />

zu ermöglichen. Das gelingt uns nur in dieser kleinen Welt, deren Ressourcen begrenzt sind. Lassen Sie uns diese nutzen: effektiv, effizient,<br />

kreativ und innovativ. Das sichert unsere Welt, die es nur als vom Menschen gestaltete und veränderte gibt. Bislang war das gut<br />

für uns. Dem transkaukasischen Breitmaulfrosch war es dagegen egal.<br />

Prof. Dr. Thomas Schwartz ist katholischer Priester und Professor für Angewandte Ethik an der Hochschule Augsburg sowie für Wirtschafts-<br />

und Unternehmensethik an der Universität Augsburg. Er studierte Philosophie und Theologie, Staats- und Politikwissenschaft.<br />

Im Bayerischen Fernsehen thematisiert er ethische Fragen in den TV-Sendungen: „Alpha bis Omega“ und „Schwartz für die Seele“.<br />

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Interview mit Carsten Bovenschen, CFO 2<br />

Auch in unserem Unternehmen hat Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. Dazu haben wir erste Ziele umgesetzt und dieses Thema<br />

damit zu einem festen Bestandteil unserer Firmenpolitik und unserer Verhaltensgrundsätze gemacht. Carsten Bovenschen ist seit Mai<br />

2007 Vorstandsmitglied im <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern. Nachhaltigkeit, Qualität, Umweltschutz und Corporate Social Responsibility sind für ihn<br />

keine neuen Vokabeln. Carsten Bovenschen war während seiner beruflichen Laufbahn u.a. auch für ein Cleantech Unternehmen tätig,<br />

das innerhalb weniger Jahre vom kleinen Mittelständler zum börsennotierten Weltmarktführer für Anlagen zur chemikalienfreien<br />

Wasserdesinfektion aufgestiegen ist. Als Finanzvorstand von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ist er auch für die Bereiche Beteiligungen, Personal, Materialwirtschaft,<br />

IT sowie Qualität/Umwelt und Investor Relations verantwortlich. Stefanie Vogel, die Umweltmanagementbeauftragte der<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> hat ihn zum Thema Nachhaltigkeit befragt:<br />

1. Als Finanzvorstand sind sie auch für die strategischen Entscheidungen in den Bereichen Qualität, Arbeits- und Umweltschutz<br />

verantwortlich. Was ist Ihre tägliche Motivation, sich dieser Aufgabe zu stellen?<br />

Ich denke, dass jedes Unternehmen auch eine Verantwortung für seine Mitarbeiter und die Gesellschaft trägt. Wenn man wie <strong>Roth</strong> &<br />

<strong>Rau</strong> in der Solarbranche tätig ist, die sich bereits heute mit der nachhaltigen Energieversorgung der Zukunft befasst, ist man im besonderen<br />

Maße den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz verpflichtet.<br />

Der gesellschaftliche Nutzen des Umweltschutzes wird beispielsweise durch den subventionsgestützten Aufschwung der Erneuerbaren<br />

Energien und die Entwicklung effizienter Energietechnik belegt. Umweltschutz trägt in diesem Zusammenhang dazu bei, Energieund<br />

gesamtwirtschaftliche Folgekosten zu sparen, Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen zu schaffen und Belastungen für zukünftige<br />

Generationen zu vermindern. Allerdings können die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit nicht allein durch die Politik gelöst<br />

werden, vielmehr muss jeder einzelne von uns – beginnend im Kleinen – einen Beitrag leisten. Wie schnell politische Entscheidungen,<br />

die langfristig betrachtet nur als richtig oder falsch eingestuft werden können, durch finanzielle Erwägungen beeinflusst werden, das<br />

sehen wir jetzt bei der geplanten, überzogenen Kürzung der Solarförderung. Als Finanzvorstand und Vater von zwei Kindern sehe ich<br />

natürlich beide Herausforderungen: Den umsichtigen Umgang mit finanziellen Ressourcen und die nachhaltige Unabhängigkeit von fossilen<br />

Energieträgern zur Sicherstellung der Energieversorgung kommender Generationen. Manche Lösungen, wie zum Beispiel der konsequente<br />

Ausbau regenerativer Energien, sind verglichen mit traditionellen Verfahren zur Stromerzeugung kurzfristig teurer. Dennoch<br />

sind sie deswegen weder falsch noch sind preiswertere Lösungen zwingend richtig. Wenn wir heute in die Erziehung und in die Ausbildung<br />

unserer Kinder investieren, dann tun wir das voller Überzeugung und mit dem Wissen, dass in die Zukunft der nächsten Generation<br />

investiert wird. Eine Investition, die sich frühestens zehn, fünfzehn Jahre später über Rentenbeiträge rechnet. Ähnlich sehe ich die<br />

Kosten und Subventionen für die Erneuerbaren Energien. Wir leisten hier und heute über die Einspeisevergütung unseren Beitrag zur<br />

Entwicklung einer umweltfreundlichen Energieversorgung in der Zukunft. Diese Überzeugung versuche ich im Tagesgeschäft auf meine<br />

Aufgaben zu übertragen: Es geht nicht darum das Billigste zu tun, sondern das Richtige – auch wenn es mal mehr kostet.<br />

2. Welche Ziele verfolgen Sie für die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> mit Ihrem Engagement als Finanzvorstand in diesen Arbeitsfeldern?<br />

Der Vorstand von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> trägt die Gesamtverantwortung für unsere Nachhaltigkeitspolitik. In diesem Gremium bin ich unter anderem<br />

auch für die Bereiche Qualität/Umwelt und Personal zuständig. Ich möchte das Bewusstsein aller unserer Mitarbeiter in ihrem<br />

jeweiligen Verantwortungsbereich für die Wichtigkeit von Gesundheits- und Umweltschutz, von Arbeitssicherheit und Qualitätssicherung<br />

sowie des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen schärfen. Dazu gehört auch, dass wir sie zu aktiver Mitwirkung im Rahmen<br />

unserer Innovationsbestrebungen im Sinne von kontinuierlichen Verbesserungsprozessen motivieren. Ziel ist es dabei, die Kreativität<br />

und den Wissenstransfer im Unternehmen zu fördern. Dies wird unter anderem durch ein systematisches Ideenmanagement innerhalb<br />

der Muttergesellschaft gewährleistet. Die im Jahr 2008 eingeführte „Innovationsbox“, ein Briefkasten in den Verbesserungsvorschläge<br />

per E-Mail oder einfach in Papierform eingeworfen werden können, erfreut sich wachsendem Zuspruch. Es ist unser erklärtes Ziel, alle<br />

22 Gesellschaften des Konzerns in das Innovationsmanagement einzubinden.<br />

Wir sind in den letzten Jahren rasant gewachsen und haben nun weit über 1000 Mitarbeiter im Konzern, die alle in unsere Philosophie<br />

einer nachhaltigen Unternehmensführung eingebunden werden sollen. Das bedeutet aber auch, dass wir immer wieder aufklären und<br />

kontinuierlich über die Bestrebungen informieren müssen. Dazu soll dieser erste <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> dienen: Eine<br />

18


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

zusammenfassende Bestandsaufnahme unserer diesbezüglichen Aktivitäten in der Muttergesellschaft, die kontinuierlich auf die<br />

Konzernunternehmen ausgedehnt werden sollen. Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> soll zum Herzstück der Kommunikation mit unseren<br />

Mitarbeitern, Geschäftspartnern und den Aktionären in Bezug auf die Entwicklung der Nachhaltigkeitsleistungen des Unternehmens<br />

werden. Er ist neben der Finanzmarktkommunikation als weiterer Ausgangspunkt für transparente Berichterstattung an die Stakeholder<br />

gedacht.<br />

3. Wo sehen Sie bereits erste Erfolge im abgelaufenen Geschäftsjahr <strong>2009</strong>?<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> haben wir unser Umweltmanagementsystem in der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> weiterentwickelt und nach der internationalen ISO-<br />

Norm 14001:2004 zertifizieren lassen. Damit entsprechen wir einem weltweit anerkannten Standard und dessen, was ein Umweltmanagement<br />

in einem Unternehmen beinhalten und leisten soll. Dazu zählt u. a. die kontinuierliche Überprüfung der Umweltauswirkungen<br />

des Unternehmens, etwa im Hinblick auf Emissionen und Abfälle. Unser Arbeitskreis Energiemanagement beschäftigt sich mit dem<br />

Aufbau eines Energiemanagements und der Umsetzung technischer und organisatorischer Energieoptimierungspotenziale. Die regelmäßige<br />

Erfassung von Verbrauchsdaten und Kosten für ausgewählte Prozesse und Tätigkeiten sind nur der Anfang. Um den Erfolg der<br />

Umweltmaßnahmen konzernweit zu erhöhen, binden wir unsere Tochtergesellschaften intensiv in die Prozesse ein. Im Rahmen des<br />

Innovationsmanagements sind alle Mitarbeiter angehalten Vorschläge zum Klima- und Umweltschutz zu machen.<br />

Daneben haben wir in <strong>2009</strong> mit der Errichtung der Academy auch das Weiterbildungsangebot erweitert. Im Intranet kann man aus<br />

einem umfangreichen Seminarangebot wählen. Regelmäßige Schulungen zu den neuen Anlagengenerationen und Technologien sowie<br />

zu den Themen Vakuumtechnik und Plasmatechnik gehören genauso zum Seminarumfang wie fachspezifisches Wissen in den<br />

19


2<br />

Bereichen Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Legal & Compliance oder Produktion. Soft Skills wie Interkulturelle Kompetenz,<br />

Präsentationstechniken, Stressmanagement, Kommunikations-, Selbst- und Zeitmanagement runden das Angebot ab. Für spezielle<br />

Zielgruppen wie Auszubildende, neue Mitarbeiter oder Führungskräfte gibt es zudem ein speziell zugeschnittenes Angebot.<br />

4. Welche weiteren wichtigen Handlungsfelder gibt es neben den bereits angesprochenen in der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>, für eine nachhaltige<br />

Entwicklung?<br />

Wir setzen bevorzugt umweltschonende Technologien ein. Ein sparsamer Umgang mit Rohstoffen, Energie und Wasser sowie die<br />

konsequente Trennung von Abfällen ist für uns dabei selbstverständlich. Neue, spezielle Schulungen gibt es für das Gefahrstoffmanagement.<br />

Weltweit hat nach Schätzungen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) noch immer rund ein Fünftel der Weltbevölkerung keinen Zugang<br />

zu Elektrizität. Die meisten dieser Menschen leben in ländlichen Gebieten, hauptsächlich im Süden Afrikas und Asiens. Solarenergie<br />

ist hervorragend dazu geeignet, die energiebedingte Armut in ländlichen Gegenden nachhaltig zu lindern und damit die<br />

Grundlage für eine positive gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen. Dies ist auch das Ziel einiger Elektrifizierungsprojekte,<br />

die wir seit längerem unterstützen. Die Menschen vor Ort übernehmen die Verantwortung für die Finanzierung und den<br />

technischen Betrieb der Anlagen. Durch die Schulung von Fachkräften entstehen so auch Arbeitsplätze.<br />

Verantwortliches Handeln und soziales Engagement sind feste Bestandteile unserer Unternehmenskultur. Daher fördern wir unterschiedliche<br />

Projekte.<br />

20


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Über diese branchennahen Engagements übernehmen wir als <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> auch soziale Verantwortung und bringen uns selektiv in andere<br />

wichtige Projekte ein, so zum Beispiel zur Aufarbeitung von „Fehlern der Vergangenheit“. Wir tragen mit Geldspenden dazu bei, dass<br />

Kinder, die im <strong>Rau</strong>m Tschernobyl mit Strahlenschäden geboren wurden, in Deutschland behandelt werden können. In der Regel handelt<br />

es sich dabei um tragische Einzelfälle von Spätopfern einer nachhaltigen Umweltkatastrophe, denen dringend geholfen werden muss.<br />

5. Als Vorstand haben Sie die Einführung des Integrierten Managementsystems für Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz nach<br />

internationalen Standards vorangetrieben. Investoren fordern zunehmend nachhaltige Entwicklungen in ihren Unternehmen.<br />

Dabei geht es in erster Linie um langfristige Fragestellungen. Wie bewerten Sie rückblickend die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

im Hinblick auf Ihre Ansprüche und die entsprechende Zielerreichung?<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat uns <strong>2009</strong> eine Wachstumsdelle beschert, die, verglichen mit 2008, zu Umsatz- und Gewinnrückgängen<br />

geführt hat. Wir hatten uns Anfang <strong>2009</strong> noch ambitionierte Ziele hinsichtlich der operativen Entwicklung gesetzt, mussten dann<br />

aber letztendlich der wirtschaftlichen Gesamtsituation Rechnung tragen und unsere Prognosen nach unten korrigieren. Diese haben<br />

wir dann aber auch erreicht. Nicht reduziert haben wir hingegen die notwendigen und wichtigen Zukunftsinvestitionen vor allem in<br />

Forschung- und Entwicklung und die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Im Gegenteil: Auch im Jahr <strong>2009</strong> haben wir diese Aktivitäten<br />

konzernweit ausgebaut. So haben wir die Ausgaben für die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse im vergangenen Jahr von<br />

7,3 Mio. EUR auf 18,0 Mio. EUR gesteigert. Weltweit arbeiteten Ende des letzten Jahres 109 Mitarbeiter an der Entwicklung unserer<br />

Produkte; das sind mehr als dreimal so viele wie im Jahr 2008 (33 Mitarbeiter).<br />

Gleichzeitig haben wir uns verstärkt auf die Aus- und Weiterbildung konzentriert. Die Zahl der Auszubildenden hat sich im Vergleich zu<br />

2008 von 16 auf 34 mehr als verdoppelt. Wir betreuen kontinuierlich eine wachsende Zahl von Praktikanten und Diplomanden in fast<br />

allen Unternehmensbereichen. Darüber hinaus haben wir <strong>2009</strong> die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Academy ins Leben gerufen, die Mitarbeitern und auch<br />

Kunden vielfältige Weiterbildungsmaßnahmen anbietet. Trotz Krise und Rückgang der Gewinne haben wir die Ausgaben in Aus- und<br />

Weiterbildung im Vergleich zum Jahr 2008 um knapp 25% erhöht.<br />

Darüber hinaus haben wir die Sicherheit an den Arbeitsplätzen erhöht, mehr Flexibilität durch Arbeitszeitkonten geschaffen und die<br />

Mitarbeiter in Zeiten niedrigerer Produktionsauslastung verstärkt mit anderen Aufgaben wie Arbeits- und Umweltschutz betraut. Damit<br />

ist es uns gelungen, im Jahr <strong>2009</strong> vollständig auf Kurzarbeit zu verzichten.<br />

Alles in allem haben wir durch die Krise des letzten Jahres nicht an Dynamik verloren. Wir haben vielmehr das umgesetzt, was wir<br />

Anfang <strong>2009</strong> angekündigt haben: Nämlich „die Krise als Chance genutzt“. Wir haben Strukturen verbessert und in Wissen investiert.<br />

Gleichzeitig waren wir in der Lage, alle Kernmitarbeiter zu halten und Kurzarbeit zu vermeiden. All das sind gelungene Maßnahmen, die<br />

einen nachhaltig positiven Einfluss auf die Unternehmensentwicklung und auf die Zielerreichung von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> haben werden.<br />

In den kommenden Jahren werden wir unsere Strategie zunehmend nachhaltiger und auf Basis unserer Unternehmensleitlinien sowie<br />

dem Verhaltenscodex für Qualität, Arbeits- Gesundheits- und Umweltschutz aufbauen. Hiermit möchte ich Sie einladen, uns auf diesem<br />

Weg in den nächsten Jahren zu begleiten.<br />

Carsten Bovenschen<br />

21


Leitlinien der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

2<br />

Regenerative Energien sind gefragter denn je. Dabei ist Solarenergie besonders begehrt, denn die Sonne scheint zuverlässig jeden Tag<br />

und beliefert unseren Planeten noch viele Millionen Jahre mit Licht und Energie. Deshalb ist Solarenergie eine sichere Bank, die in<br />

Zeiten knapper und teurer Rohstoffe immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />

Wir sind ein aus einem Familienunternehmen gewachsener Konzern. Am internationalen Markt agieren wir, geprägt durch gezielte<br />

Ausrichtung und effizienten Einsatz unserer Ressourcen, um unseren Unternehmenserfolg langfristig weiter auszubauen. Wir stellen<br />

uns dem Anspruch, unsere Marktführerschaft langfristig zu sichern und weiter zu stärken. Wir wissen um unsere Stärken, basierend<br />

auf langjährigen Erfahrungen, fachlicher Kompetenz, Innovationen und Unternehmergeist. Um diese weiter auszubauen und unserer<br />

Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, unseren Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern Ausdruck zu verleihen, richten wir unser<br />

tägliches Handeln nach unseren Unternehmensgrundsätzen und Verhaltenscodexen aus.<br />

22


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Unternehmensgrundsätze<br />

1.<br />

Wir bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> fördern Innovationen. Wir kennen die Zusammenhänge zwischen Qualifikation, Motivation und Unternehmenserfolg.<br />

Deshalb investieren wir in Forschung und Entwicklung und fördern unsere Mitarbeiter bei der Aus- und Weiterbildung und gestalten<br />

aktiv die Innovationspolitik von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>.<br />

2.<br />

Unsere Kunden partizipieren von der Innovationskraft des Unternehmens und der Kompetenz der Mitarbeiter von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>. Weil<br />

unsere Kunden entscheidend den Erfolg der Marke <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> beeinflussen, treten wir als Problemlöser für unsere Kunden auf und<br />

kommunizieren den klaren Vorteil und den Nutzen unserer Produkte und Leistungen.<br />

3.<br />

Unsere Forschungskompetenz und die Kreativität der Mitarbeiter von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> sichern unseren Anspruch auf Weltmarktführerschaft.<br />

Deshalb fördern wir neue Denkanstöße und Ideen und deren konsequente sowie professionelle Umsetzung.<br />

4.<br />

Wir bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> arbeiten qualitäts- und zielorientiert über alle Unternehmensbereiche hinweg zusammen. Dabei ist allen Mitarbeitern<br />

bewusst, dass die Qualität unseres Unternehmens maßgeblich von unserem täglichen Handeln in allen Wertschöpfungsbereichen<br />

bestimmt wird.<br />

5.<br />

Jeder Mitarbeiter von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> beansprucht an seinem Arbeitsplatz die professionelle Beherrschungs eines Tagesgeschäfts und<br />

sichert so unsere Existenz und die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens.<br />

6.<br />

Die Kompetenz von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> spiegelt sich im ganzheitlichen Angebot für unsere Kunden. Wir präsentieren die Produkte und<br />

Leistungen unseres Unternehmens als umfassendes Leistungsportfolio zum Vorteil unserer Kunden, unabhängig von der Zuständigkeit<br />

für einzelne Leistungsbereiche, Abteilungen oder Tochterunternehmen.<br />

7.<br />

Wir bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> repräsentieren unsere Servicekompetenz für unsere Kunden durch Weltoffenheit, Kommunikationsfreudigkeit und<br />

Problemlösungskompetenz in allen Bereichen des Unternehmens. Für unsere Kunden bieten wir mit unserem umfassenden Leistungsspektrum<br />

ein „Rundumwohlfühlpaket“.<br />

8.<br />

Die Mitarbeiter von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> fördern die weltweiten Aktivitäten des Unternehmens. Als global aufgestelltes Unternehmen berücksichtigen<br />

wir die interkulturellen Besonderheiten unserer Kunden in den jeweiligen Ländern.<br />

9.<br />

Wir von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> konzentrieren uns darauf, unsere Leistungen und Produkte professionell und wirtschaftlich zu entwickeln und zu<br />

fertigen. Das Leistungsportfolio wird transparent und ganzheitlich für den global agierenden Markt angeboten.<br />

10.<br />

Die Mitarbeiter von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> pflegen zu Lieferanten unseres Unternehmens eine partnerschaftliche Beziehung, die auf Langfristigkeit<br />

der Zusammenarbeit zielt. Die Basis dafür ist der Wettbewerb in Qualität, Innovationswillen, Preis und die optimale Problemlösung.<br />

23


Corporate Social Responsibility<br />

3<br />

Als Corporate Social Responsibility verstehen wir im <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern die Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft, unserem<br />

Humankapital, unserer Umwelt und unserem wirtschaftlichen Umfeld. Diese Verantwortung steht für unsere Unternehmensphilosophie,<br />

unsere Transparenz, unseren Respekt gegenüber Stakeholdern und unser ethisches Verhalten. Tief verankert in unseren Grundsätzen<br />

steht dieses freiwillige und gesellschaftliche Engagement im Mittelpunkt unseres unternehmerischen Handelns. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass wir durch unsere Corporate Social Responsibility einen Beitrag zum Ganzen übernehmen und dadurch auch in Zukunft ein<br />

Markenzeichen für deutsche Unternehmen sowohl im In- als auch im Ausland setzen werden.<br />

Verantwortung gegenüber der Gesellschaft<br />

Nachhaltiges Engagement der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Nachhaltiges Engagement gehört zu unserem täglichen Handeln. In besonderer Weise sehen wir uns in einer Verantwortung gegenüber<br />

zukünftigen Generationen und bekennen uns ausdrücklich zum Prinzip der Nachhaltigkeit. Deshalb fördern wir die Verknüpfung<br />

von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielen. Im Folgenden finden Sie die wesentlichsten Beteiligungen der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>,<br />

die diese Strategie verdeutlichen und Auszeichnungen, die den Erfolg bestätigen.<br />

Beirat der Wirtschaft e.V.<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ist Mitglied im Beirat der Wirtschaft e.V. Hier engagiert sich die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> mit anderen verantwortungsbewussten<br />

Unternehmern und Entscheidern für eine bessere Gestaltung der Globalisierungsprozesse unter nachhaltigen Aspekten. Ziel ist es,<br />

durch die Beteiligung an politischen Diskussionen nicht nur gute ökonomische Ergebnisse zu erzielen, sondern ebenso zu unserer<br />

gesellschaftlichen Mitverantwortung in der Wirtschaft zu stehen. Auch die Förderung von Wettbewerb und von nationalen sowie<br />

globalen fairen Rahmenbedingungen sind nur einige der Anliegen der Arbeit im Beirat. Durch unsere Mitgliedschaft wollen wir in<br />

besonderer Weise unserer Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen gerecht werden und bekennen uns ausdrücklich zum<br />

Prinzip der Nachhaltigkeit. Deshalb fördern wir eine konstruktive Verknüpfung von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielen<br />

auf betriebswirtschaftlicher wie auf volkswirtschaftlicher Ebene. Wir sind davon überzeugt, dass eine bessere Gestaltung der Globalisierungsprozesse<br />

notwendig und politisch möglich ist. Der Beirat ist dabei ein Instrument, diese Aufgabe stärker als bisher in das<br />

Zentrum deutscher und europäischer Politik zu rücken. Wir machen diese Maxime auch zum Kompass unseres eigenen unternehmerischen<br />

Handelns. Der BdW will optimale politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Mittelstand erreichen. Dabei gilt es<br />

als große Herausforderung, auf ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene ein Umdenken in allen gesellschaftlichen Bereichen<br />

zu erreichen. Aus diesen Gründen ist es uns ein besonderes Anliegen, uns in diesem Rahmen zu engagieren.<br />

24


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Corporate Social Responsibility<br />

Bundesverband der Solarwirtschaft<br />

Als Mitglied des BSW nehmen wir unter anderem an der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung teil, in der wir die Gelegenheit<br />

nutzen, gemeinsam mit anderen Mitgliedern aktiv an der Gestaltung der Verbandsarbeit und -strategie mitzuwirken. Die jährlichen<br />

Publikationen, Netzwerke sowie Workshops sind nur einige der Vorteile, die wir durch die Mitgliedschaft für unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />

nutzen. Wir sehen es als unverzichtbar an, uns gemeinsam und verstärkt für den Ausbau der Solarbranche einzusetzen. Denn<br />

auch wenn sich die Branche noch immer in einem Wachstumsprozess befindet, wissen wir auch, dass man sich gerade in der<br />

Solarbranche nie auf dem Erreichten ausruhen darf.<br />

Silicon Saxony<br />

Silicon Saxony ist der Branchenverband der sächsischen Mikroelektronik-, Halbleiter- und Photovoltaikindustrie, der insbesondere im<br />

<strong>Rau</strong>m Dresden/Freiberg angesiedelt ist. Dabei stellt SILICON SAXONY ® eine privat organisierte Vereinigung von Unternehmen, Forschungsinstituten<br />

und Bildungsträgern der Halbleiterindustrie in Sachsen und Deutschland dar. Im Netzwerk sind über 260 Mitglieder<br />

in den Gebieten Halbleiterfertigung, Zulieferung von Material, Software, Facilities, Equipment und Dienstleistungen beteiligt. Die<br />

Fertigung umfasst IC-Design, Fotomaskenherstellung, den Waferprozess, etc. So ist die gesamte Wertschöpfungskette der Mikroelektronik<br />

im SILICON SAXONY ® repräsentiert, was es uns als <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> und Equipmentlieferant der Photovoltaikindustrie einfacher<br />

macht, den richtigen Partner für unsere Unternehmungen zu finden.<br />

PV Cycle<br />

Die Organisation PV CYCLE wurde 2007 von Unternehmen der Photovoltaikbranche gegründet. Das erklärte Ziel war es, ein freiwilliges<br />

Rücknahme- und Recycling-Programm für Solarmodule in Europa nach dem Ende ihrer Lebensdauer aufzustellen und auf diese Weise<br />

die Selbstverpflichtung dieser Branche für umfassende Nachhaltigkeit umzusetzen. Die Mitglieder von PV CYCLE sind neben Herstellern<br />

oder Importeuren von Photovoltaikmodulen auch die Anlagenhersteller, zu denen <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> zählt. Dabei vertritt der Verband nach<br />

eigenen Angaben derzeit rund 85 % des europäischen Photovoltaikmarktes.<br />

Die Photovoltaikbranche will mit diesem Rücknahmesystem der Selbstverpflichtung „doppelt grün“ handeln. Zum einen geht es um die<br />

Bereitstellung von sauberer und erneuerbarer Energie als Maßnahme gegen den Klimawandel, zum anderen um die Gewährleistung,<br />

dass aus den heute gegen den Klimawandel eingesetzten Lösungen keine Entsorgungsprobleme für kommende Generationen entstehen.<br />

PV Cycle stellt damit die erste freiwillige europäische Industriebranchenlösung für die Rücknahme und das Recycling der Produkte<br />

am Ende der Lebensdauer dar. Die bereits beschlossenen Maßnahmen waren wesentliche Meilensteine bei der Umsetzung eines<br />

freiwilligen Rücknahme- und Recycling-Programms der Photovoltaikbranche dar. 2010 sollen die ersten Solarmodule zurückgenommen<br />

und recycelt werden. Dazu hat PV CYCLE Ausschreibungen für die Rücknahme- und die Recycling-Leistungen veranstaltet. 1<br />

1<br />

02.10.<strong>2009</strong> Quelle: PV CYCLE Solarserver.de © Heindl Server GmbH<br />

25


3<br />

Förderungen der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Auch außerhalb unseres Unternehmens engagieren wir uns international und regional. Dabei verfolgen wir die Förder-Schwerpunkte<br />

Bildung, Sport und Kultur.<br />

Solarprojekte in Afrika<br />

Im afrikanischen Äthiopien unterstützen wir die Stiftung Solarenergie auf finanzieller Basis. Diese Organisation verfolgt das Ziel, durch<br />

den Einsatz von Solarenergie die energiebedingte Armut in ländlichen Gegenden nachhaltig zu lindern und damit die Grundlage für eine<br />

positive gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen. Dabei setzen die Verantwortlichen auf das Prinzip „Hilfe zur<br />

Selbsthilfe. Dabei werden beispielsweise Solaranlagen für die Beleuchtung von Schulen gebaut, um so das Lernen nach Sonnenuntergang<br />

zu ermöglichen und damit die Bildungsmöglichkeiten auszubauen. Neben der Finanzierung muss auch der technische Betrieb der<br />

Anlagen, inklusive Service und Wartung vor Ort, sichergestellt werden. Dazu werden Fachkräfte geschult, was wiederum Arbeitsplätze<br />

schafft. Weitere Informationen zur Arbeit der Stiftungen sind unter www.sonne-stiften.de zu finden.<br />

Jugend und Sportförderung<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Jugend- und Nachwuchsförderung in Bildung und Sport sowie auf der Unterstützung kultureller<br />

Veranstaltungen in der Region. In Hohenstein-Ernstthal und Umgebung unterstützen wir beispielsweise Schulen und Kindertagesstätten.<br />

Im Bereich Sport-Sponsoring engagiert sich <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ebenfalls in der Jugendarbeit wie z. B. für die Nachwuchs-<br />

Schwimmerin Juliane Reinhold vom Postschwimmverein Leipzig e.V., die bereits auf zahlreiche nationale und internationale Erfolge<br />

verweisen kann. Ebenfalls unterstützen wir das Nachwuchs-Motorradrennsportteam „Racing Team Germany“, welches, wie auch die<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>, am Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal ansässig ist.<br />

Umweltbildung<br />

Um den Umweltschutz auch in Sachsen weiter zu fördern, unterstützen wir Projekte zur Umweltbildung sowie Aufforstung und<br />

Arterhaltung. So wurden <strong>2009</strong> Schulen aber auch regionalen Naturschutzvereine wie z. B. der Umweltschutzverein Natura Miriquidica<br />

von uns gefördert. Für 2010 haben wir uns das Ziel gesetzt, diese Förderungen weiter auszubauen und uns unter anderem verstärkt für<br />

die Förderung der Chemnitzer Kinderuni einzusetzen.<br />

26


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Corporate Social Responsibility<br />

Verantwortung gegenüber Mitarbeitern<br />

Mitarbeiter sind unsere wertvollste Ressource. Nur wenn wir uns dieser Verantwortung bewusst sind und die Aufgabe einer beständigen<br />

Verbesserung unseres Managementsystems ernst nehmen sowie eine gezielte Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter anbieten,<br />

können wir langfristig auf engagierte und motivierte Mitarbeiter zählen. Daher ist Nachhaltigkeit auch bei der Motivation unserer<br />

Mitarbeiter ein fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie.<br />

Betriebskindergarten „Kindersonnenland“<br />

Unsere Mitarbeiter können seit 2007 die umfangreichen und zeitlich flexiblen Betreuungsmöglichkeiten unserer Betriebskindertagesstätte<br />

nutzen. Der Kindergarten Kindersonnenland ist dabei eine gemeinsame Initiative der Stadt Hohenstein-Ernstthal sowie der<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>, so dass 50 % der Plätze auch von Familien aus der Umgebung der Stadt Hohenstein-Ernstthal genutzt werden können.<br />

Das Angebot wird rege in Anspruch genommen. Derzeit kümmern sich drei fest angestellte Betreuerinnen um 19 Kinder im Alter von<br />

ein bis sechs Jahren. Auch unsere Mitarbeiter engagieren sich für unsere Kindergartenkinder. So kamen zum Beispiel die Einnahmen<br />

des Getränkeverkauf zum Firmenfußballspiel im Sommer <strong>2009</strong> sowie der Versteigerung eines ferngesteuerten „Hummers“ zur Weihnachtsfeier<br />

den Kindern im Kindersonnenland zugute. Mit dem gesammelten Geld konnte die lang ersehnte „Gymnastiklotte“ angeschafft<br />

werden. Damit sind die Betreuerinnen nun bestens ausgestattet, um auch bei schlechtem Wetter mit den Kindern drinnen Sport<br />

treiben zu können.<br />

Umweltbildung bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

Altpapiersammlung in der Kindertagesstätte<br />

Auch unsere Kleinen im Kindersonnenland wollen wir bereits für die „Grüne Branche“ interessieren. Als Unternehmen in dieser Branche<br />

haben wir es uns zum Ziel gesetzt, 2010/2011 in einem Gemeinschaftprojekt mit Umweltpädagogen unsere Kindergartenkinder spielerisch<br />

an regenerative Energien heranzuführen. Dazu soll gemeinsam mit Mitarbeitern, Eltern und den Kindern ein Spielmodell zu diesem<br />

Thema gebaut werden. Spielerisch und mit nachhaltigem Lerneffekt wollen wir dieses Projekt gemeinsam am Standort Hohenstein-Ernstthal<br />

umsetzen.<br />

Fitness und Gesundheitsförderung<br />

Seit der Neueröffnung des Standortes Hohenstein-Ernstthal steht allen Mitarbeitern ein Fitnessstudio mit professioneller Betreuung zur<br />

Verfügung. Durch das große Interesse konnte die Betreuung inzwischen von zwei auf drei Tage pro Woche ausgebaut werden. Neben<br />

Laufband, Stepper sowie Fahrrad für das Konditionstraining stehen Kraftgeräte für das Training aller Muskelpartien zu Verfügung. Die<br />

Betreuer erarbeiten dabei einen individuellen Trainingsablaufplan beim Erstbesuch und passen diesen kontinuierlich an die Erfolge an.<br />

Da einige Krankenkassen Betriebssport mit einem Bonus belohnen, ist dieser noch stärker gefragt. Auch die Nachfrage nach weiteren<br />

Angeboten, wie krankenkassengeförderten Kursen steigt bereits an, so dass wir hier weitere Ausbaumöglichkeiten der Gesundheitsförderung<br />

in Betracht ziehen werden.<br />

27


3<br />

Da die betriebliche Gesundheitsvorsorge immer mehr an Bedeutung gewinnt, haben wir uns entschlossen, einen Firmengruppenvertrag<br />

mit Europas größtem privatem Krankenversicherer abzuschließen. Er deckt sowohl die private Krankenvoll- und -zusatzversicherung<br />

als auch sämtliche Service und Vorsorgeprodukte ab. Der Vertrag ermöglicht unseren Mitarbeitern z. B. eine Beitragsersparnis von bis<br />

zu 10% und bietet vereinfachte Aufnahmeprozesse sowie Sonderkonditionen auch für Familienangehörige. Renter bleiben versichert<br />

und die Umwandlung verschiedener Einzelversicherungen ist möglich.<br />

Rentenvorsorge/ Gebührenfreies Gehaltskonto<br />

Für Mitarbeiter mit unbefristeten Verträgen bietet <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> nach der Probezeit eine betriebliche Altersvorsorge an. Dabei werden<br />

monatlich 50 Euro durch die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> in eine Direktversicherung eingezahlt. Wer möchte, kann diese Summe zusätzlich aufstokken.<br />

Derzeit können knapp 70% der Mitarbeiter auf dieses Angebot zugreifen. Ende <strong>2009</strong> nahmen bereits 265 Mitarbeiter das Angebot<br />

einer betrieblichen Altersvorsorge wahr. Zusätzlich dazu haben 90 Mitarbeiter in diesem Rahmen noch selbst Verträge zur privaten<br />

Altersvorsorge in Form von Entgeltumwandlung abgeschlossen. Unabhängig davon haben einige weitere Mitarbeiter noch eigene private<br />

Vorsorgeverträge abgeschlossen, um somit in den Genuss der staatlichen Unterstützung am Jahresende zu kommen. Darüber hinaus<br />

hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit, ein kostenloses Gehaltskonto sowie vergünstigte Rahmenbedingungen bei Kreditaufnahmen<br />

bei einer namhaften Bank als Mitarbeiter von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> in Anspruch zu nehmen.<br />

Flexible Arbeitszeiten<br />

Zum 01.01.<strong>2009</strong> führte die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> einheitliche Regelungen zu Arbeitszeitkonten und Zuschlägen ein. In diesem Zuge wurden<br />

die bis dahin angesparten und anerkannten Arbeitszeitguthaben der Mitarbeiter gesichert. Damit wurden die Mehrarbeit und das<br />

Engagement der Mitarbeiter aus den Jahren des raschen Wachstums honoriert. Mit diesen Regelungen wurde gleichzeitig die notwendige<br />

Basis geschaffen, um auf Auftragsschwankungen flexibler reagieren zu können und somit die angesparten Arbeitszeitguthaben<br />

für die auftragsschwachen Phasen des Jahres <strong>2009</strong> zu nutzen.<br />

Ein Großteil der Mitarbeiter der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> arbeitet in einem Gleitzeitmodell mit sehr breitem Ausgleichszeitraum, was den<br />

Mitarbeitern im Rahmen der betrieblichen Erfordernisse Zeitautonomie und Zeitsouveränität verschafft. Nach Zeiten hoher Arbeitsbelastung<br />

ist es möglich, auch einen längeren Freizeitausgleich zu nutzen.<br />

Perspektivisch ist die Einführung von Zeitwertkonten geplant, was es den Mitarbeitern noch stärker als bisher erlauben soll, angesparte<br />

Arbeitszeit für die persönliche Lebensplanung zu nutzen. Dies trägt letztlich dazu bei, die Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation zu<br />

erhöhen, Fachkräfte dauerhaft zu binden und die Innovationskraft des Unternehmens zu erhalten.<br />

28


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Corporate Social Responsibility<br />

Sportveranstaltungen/Betriebssport<br />

2008 wurde die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Sportgemeinschaft ins Leben gerufen. Neben regelmäßigen Trainingsterminen organisieren die Mitarbeiter auch<br />

verschiedene Sportveranstaltungen oder nehmen an Turnieren teil.<br />

Das erste Sportturnier war der Goitzsche Marathon im Mai 2008 auf das viele weitere Sportereignisse im Jahr <strong>2009</strong> folgten. Ob es der<br />

Werdauer Waldlauf, der Marktlauf, der Adelsberglauf, der Chemnitzer Marathon, der Heidelberglauf, der Chemnitzer Citylauf, oder der<br />

traditionelle Strumpflauf waren – alle Beteiligten haben ihre Strecken gemeistert und sogar einige Siege verzeichnen können.<br />

Beim „Oberlungwitzer Strumpflauf“, einem Stadtlauf über 5 bzw. 10 km, der seinen Namen von der historischen Strumpfwaren- und Textilindustrie<br />

in Oberlungwitz hat, wurden die meisten Siege geholt. So hat Michael Wüstrich, Mitarbeiter unserer Konstruktionsabteilung,<br />

in der Kategorie 5 km (Männer unter 40 Jahren), den 1. Platz und Michael Korol (Produktentwicklung) den 3. Platz belegt. Auch in der<br />

Kategorie 10 km (Männer unter 40 Jahren) waren wir vertreten. Hier wurde Julius Schulze (F&E) mit dem 3. Platz ausgezeichnet.<br />

Neben diesem Lauf nahmen Mitarbeiter von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> auch am IKK-Sachsen Triathlon Cup sowie am Chemnitzer MLP Firmenlauf für<br />

die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> teil.<br />

Doch auch andere Sportarten wurden in Angriff genommen. Die fußballbegeisterten Kolleginnen und Kollegen stellten sich anderen<br />

Mannschaften – beim Hallenfußballturnier der Firma USK, beim 1. Euro Engineering-Cup und bei unserem eigenen Firmenfußballturnier.<br />

Beim Hallenturnier der „Studenten Initiative Siemens Sachsen e.V.“, gelang es der Mannschaft von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> im November <strong>2009</strong>, den<br />

Wanderpokal zu gewinnen.<br />

Volleyball ist eine weitere Variante des Gemeinschaftssports. Hier wurde beim ersten Turnier „Fair Play“ erfolgreich der 3. Platz belegt.<br />

Und auch beim Radsport wurde die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> <strong>2009</strong> beim „Jedermannrennen“ auf dem Sachsenring von zwei Mitarbeitern vertreten.<br />

Das Interesse unserer Mitarbeiter an sportlichen Aktivitäten nimmt immer mehr zu, so dass wir hoffen, die Voraussetzungen und daraus<br />

resultierenden Leistungen auch 2010 weiter verbessern zu können.<br />

Chemnitzer Citylauf<br />

<strong>2009</strong><br />

29


3<br />

Firmenevents<br />

Neben den zahlreichen außerbetrieblichen Sportveranstaltungen, bei welchen Mitarbeiter für uns an den Start gingen, wurde auch das<br />

Firmenfußballturnier von zahlreichen Kollegen und Kolleginnen der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Gruppe genutzt, um sich bei einem sportlichen<br />

Wettkampf zu beweisen. Dabei wurde vor allem im Spiel gegenüber unserer ersten Frauenmannschaft „Fair Play“ bewiesen. Auch die<br />

Getränkeverkaufsaktion zugunsten unseres Kindersonnenlandes kam gut an.<br />

Im Dezember <strong>2009</strong> trafen sich rund 550 Mitarbeiter der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> und weiterer Tochterunternehmen zur gemeinsamen Weihnachtsfeier.<br />

Im Rahmen der Feierlichkeiten nutzten Dr. Dietmar <strong>Roth</strong> und Carsten Bovenschen die Chance, das bereits Erreichte noch<br />

einmal vor den Mitarbeitern zu reflektieren. Dabei wurden auch die besten Innovationsideen prämiert. Auch die Gründer Dr. Dietmar<br />

<strong>Roth</strong>, Prof. Dr. Silvia <strong>Roth</strong> und Dr. Bernd <strong>Rau</strong> nahmen dieses Zusammentreffen vor Weihnachten zum Anlass, langjährige <strong>Roth</strong>&<strong>Rau</strong>-<br />

Mitarbeiter auszuzeichnen. So feierten 3 Mitarbeiter das 10-jährige und 13 das 5-jährige Jubiläum zur Firmenzugehörigkeit. Beginnend<br />

mit <strong>2009</strong> werden wir Jubilare jährlich zu unserer Weihnachtsfeier auszeichnen.<br />

Mitarbeiterkommunikation<br />

Neben dem lockeren Austausch zu Sportveranstaltungen und Weihnachtsfeier mit unseren Mitarbeitern der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Gruppe haben<br />

wir <strong>2009</strong> das gemeinsame Intranet aufgebaut. Nun können neben Informationen über diese Veranstaltungen auch Formulare, Anweisungen,<br />

Pressemitteilungen sowie ein Mitarbeiterverzeichnis gemeinsam genutzt werden. Aber auch durch Arbeitskreise zu Themen<br />

des Qualitäts-, Arbeits- und Gesundheitsschutz- sowie Umweltmanagements haben wir uns mit Verantwortlichen unserer<br />

Tochterunternehmen regelmäßig ausgetauscht und gemeinsam interne sowie externe Audits begleitet.<br />

Desweiteren steht unser Vorstand ein Mal pro Quartal für eine offene Gesprächsrunde für unsere Mitarbeiter zur Verfügung und stellt<br />

sich im persönlichen Gespräch allen Fragen. Diese Gelegenheit wird von vielen Mitarbeitern genutzt, sowohl Anregungen, Verbesserungspotentiale<br />

als auch Kritik zu äußern.<br />

Compliance<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> glaubt an einen freien und fairen Wettbewerb. Aus diesem Grunde hat sich <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> der strikten Einhaltung und<br />

Umsetzung gesetzlicher wie interner Vorschriften und dem konsequenten Schutz geistigen Eigentums verschrieben. Gesetzmäßiges<br />

und verantwortungsbewusstes Handeln ist für jeden Mitarbeiter verbindlich und wird von jedem Einzelnen erwartet und eingefordert.<br />

Korruption sowie gesetzes-, und wettbewerbswidriges Verhalten werden nicht toleriert.<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> hält es zur Förderung eines nachhaltigen und verantwortungsbewussten Handeln für unerlässlich, den Mitarbeitern ein<br />

respektvolles und diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen.<br />

Die grundlegenden Prinzipien von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>, die Compliance-Richtlinien, die Kontaktdaten des Compliance-Officers sowie alle erforderlichen<br />

Informationen sind für die Mitarbeiter stets in deutscher und englischer Sprache im Intranet verfügbar.<br />

Die Mitarbeiter sind angehalten und verpflichtet, sich bei Verdacht eines Compliance-Verstoßes vertrauensvoll an den Vorstand oder<br />

den Compliance-Officer zu wenden. Somit können bei Bedarf faire und angemessene Maßnahmen ergriffen werden, die – wie jedem<br />

Mitarbeiter bekannt ist – je nach Schwere des Einzelfalles auch arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

unterwirft die internen Prozesse und Richtlinie einer permanenten Überprüfung und Weiterentwicklung, da nur auf diesem Wege dem<br />

Grundsatz der Nachhaltigkeit Rechnung getragen werden kann.<br />

30


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Corporate Social Responsibility<br />

Verantwortungsvolles Risikomanagement<br />

Eine nachhaltig erfolgreiche Unternehmensentwicklung setzt einen verantwortungsvollen und kontrollierten Umgang mit Chancen und<br />

Risiken voraus. Im Zuge eines wertorientierten Managements können im <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern beherrschbare Risiken bewusst eingegangen<br />

werden, wenn angemessene Chancen auf Erfolgspotenziale gegenüberstehen.<br />

Ein kontinuierliches und effektives Chancen- und Risikomanagement sowie die Weiterentwicklung der erforderlichen Systeme trägt zur<br />

nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes bei und ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenssteuerung im<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern.<br />

Die Aufgabe des Risikomanagements ist die systematische Identifizierung, Bewertung, Steuerung, Überwachung und Berichterstattung<br />

der wertbeeinflussenden Risiken und Chancen eines Unternehmens. Die Einzelrisiken aller operativen Abteilungen werden vierteljährlich<br />

auf Basis vordefinierter Risikokategorien erfasst. Die anschließende Bewertung gibt Aufschluss über die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

und die mögliche Schadenshöhe. Die identifizierten Risiken werden in Risikoklassen eingeteilt, die zu einer abgestuften Berichterstattung<br />

verpflichten. Je nach Risikoklasse erfolgt die Entscheidung über die mögliche Maßnahme auf der operativen Leitungsebene<br />

oder auf Vorstandsebene. Der Vorstand kontrolliert und bewertet kontinuierlich die aktuelle Risikolage und berichtet dem Aufsichtsrat.<br />

Durch die enge Verknüpfung mit der Unternehmenssteuerung schafft das Risikomanagementsystem bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> somit auch die notwendige<br />

Transparenz über Chancen- und Risikotreiber in Bezug auf ökonomische, ökologische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit.<br />

Im besonderen Fokus unseres Risikomanagements stehen Risiken, die sich aus technologischem Wandel ergeben könnten, der dazu<br />

führen kann, dass <strong>Roth</strong>&<strong>Rau</strong>-Produkte nicht mehr den Markterfordernissen entsprechen und somit eine nachhaltige Unternehmensentwicklung<br />

gefährdet wäre. Wesentliche Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum des Solarmarktes stellt das Erreichen der Grid<br />

Foto: Michelle Prevot, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

*<br />

Foto: Bärbel Bergmann, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

*<br />

Alle gezeigten Fotos wurden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen eines Fotowettbewerbs<br />

eingereicht, der speziell für diesen <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> veranstaltet wurde.<br />

31


3<br />

Parity dar, dem Zeitpunkt, an dem Strom aus Solarenergie mit Strom aus konventionellen Energieträgern unter Kostenaspekten wettbewerbsfähig<br />

ist. Schätzungen zufolge wird spätestens 2013 Solarstrom in Deutschland und in vielen Auslandsmärkten auf dem Preisniveau<br />

konventioneller Stromtarife erzeugt werden können. <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> wird durch innovative Produktentwicklungen aktiv zum Erreichen<br />

der Grid Parity und somit zur nachhaltigen Solarbranchenentwicklung und positiven Entwicklung erneuerbarer Energien beitragen.<br />

Im Zuge der weltweiten Bemühungen, den Klimawandel einzudämmern, ändern sich die regulatorischen Rahmenbedingungen in wichtigen<br />

Solarmärkten. Durch die kontinuierliche Reduzierung staatlicher Förderprogramme soll der dynamische Ausbau der Solarenergie<br />

bei gleichzeitig sinkenden Vergütungen und Kosten sichergestellt werden. Somit steigt der Innovations- und Kostendruck für die<br />

Anbieter von Solarzellen und -modulen. Für Equipmenthersteller wie <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ergibt sich daraus die Chance, von einer steigenden<br />

Nachfrage nach innovativen und technologischen Lösungen zu profitieren und einen entsprechenden Beitrag zur nachhaltigen Branchenentwicklung<br />

zu leisten. Durch zunehmenden kurzfristigen Kostendruck besteht jedoch das Risiko, das sich Produktionsstandorte<br />

von Solarzellen und -modulen von Deutschland ins Ausland verlagern. Dies könnte zur Folge haben, dass die Kombination von<br />

Fertigung, Entwicklung und Forschung in der Photovoltaik, mit der sich Deutschland eine Technologieführerschaft in der Welt erarbeitet<br />

hat, durch die Verlagerung der Produktion auch die Forschung und Entwicklung nur noch eingeschränkt im Inland stattfinden könnte<br />

und dieses Know-how ins Ausland abwandern könnte.<br />

Einen weiteren hohen Einfluss auf die nachhaltige Unternehmens- und Branchenentwicklung hat die Verfügbarkeit von fossilen Ressourcen<br />

und Rohstoffen, die zur Produktion von Solarzellen notwendig sind. So sorgte in der Vergangenheit der Engpass von reinem<br />

Solarsilizium zu Produktionsengpässen der Kunden von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>. Abhängigkeiten von einzelnen Rohstoffen begegnet <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

durch die Entwicklung alternativer Technologien, wie z. B. der Dünnschichttechnologien auf Cadmium-Tellurid(CdTe)-Basis, bei denen<br />

auf den Einsatz von Silizium verzichtet werden kann.<br />

Zudem stehen im Rahmen des Risikomanagementsystems Maßnahmenkataloge, Arbeitsanweisungen und Verhaltensrichtlinien zu<br />

Mitarbeiterintegrität, Investment & Beschaffungsprozess, Arbeitssicherheit, Produktverantwortung, Compliance, Recht und Energieeffizienz<br />

im Fokus zum Thema Nachhaltigkeit im <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern.<br />

Aus- und Weiterbildung im Fokus<br />

Die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte und die Qualifizierung der Mitarbeiter sind Kernelemente unserer Personalentwicklungsstrategie.<br />

Wir bilden junge Menschen derzeit in sieben technischen und kaufmännischen Ausbildungsberufen aus. Zum 31. Dezember<br />

<strong>2009</strong> waren 34 Auszubildende im <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern beschäftigt (2008: 16). Davon waren 27 der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> sowie 7 der Ortner-<br />

Gruppe zugehörig. Innerhalb der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> gliedern sich die Auszubildenden in 10 gewerbliche, 2 kaufmännische, 4 duale<br />

Studenten, die derzeit ihre Berufsausbildung (Mikrotechnologie) absolvieren sowie 5 Studenten im dualen Ausbildungskonzept der<br />

Berufsakademien. Dazu beschäftigen wir eine Vielzahl von Praktikanten, Diplomanden sowie Studenten, die in Zeiträumen von<br />

4 Wochen bis über den gesamten Studienzeitraum ausgebildet werden. <strong>2009</strong> waren es insgesamt 30 Beschäftigungsverhältnisse dieser<br />

Art sowie im Durchschnitt 19 Praktikanten/Diplomanden bei der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Einen hohen Stellenwert nimmt die Kontaktpflege zu regionalen Universitäten und Forschungsinstituten ein. Hier konnten wir in der<br />

Vergangenheit stets qualifizierte Fach- und Führungskräfte rekrutieren. In Zusammenarbeit mit der Westsächsischen Hochschule<br />

Zwickau bieten wir seit 2008 das duale Studium Mikrotechnologie mit den Schwerpunkten Solartechnik, Oberflächen- und<br />

Mikrosystemtechnik an. In diesem Zusammenhang sind wir besonders stolz auf die Ernennung unserer Frau Prof. Dr. Silvia <strong>Roth</strong> zur<br />

Honorarprofessorin der Westsächsischen Hochschule Zwickau. In einer akademischen Festveranstaltung wurde Frau Prof. Dr. <strong>Roth</strong>,<br />

Vice President Marketing/Investor Relations der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>, am 27. März <strong>2009</strong> zur Honorarprofessorin für industrielle Photovoltaik-<br />

Fertigung bestellt. Ab dem Sommersemester 2011 wird Frau Prof. Dr. <strong>Roth</strong> etwa 16 Vorlesungen mit Schwerpunkt „Industrielle Solarzellenfertigung“<br />

im Studiengang Solartechnik halten.<br />

32


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Corporate Social Responsibility<br />

Mitarbeiterförderung – Academy:<br />

Auch das Weiterbildungsangebot für unsere bestehenden Mitarbeiter wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr erweitert. Die Grundlage<br />

für die Personalentwicklung bilden die regelmäßigen persönlichen Gespräche, in denen der Entwicklungsbedarf des jeweiligen<br />

Mitarbeiters ermittelt wird. Auf dieser Basis wird ein Entwicklungsplan mit individuellen Kompetenzzielen ausgearbeitet. Eine zentrale<br />

Rolle bei der Qualifizierung wird künftig die <strong>2009</strong> gestartete <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Academy spielen. Über das konzernweite Intranet können die<br />

Mitarbeiter dabei aus einem umfangreichen Seminarangebot wählen. So finden z. B. regelmäßig Schulungen zu den neuen Anlagengenerationen<br />

und Technologien sowie zu den Themen Vakuum- und Plasmatechnik statt. Neben weiterem fachspezifischem Wissen in<br />

den Bereichen Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Legal & Compliance oder Produktion werden auch Soft Skills wie<br />

Interkulturelle Kompetenz, Präsentationstechniken, Stressmanagement, Kommunikations-, Selbst- und Zeitmanagement vermittelt. Für<br />

spezielle Zielgruppen wie Auszubildende, neue Mitarbeiter oder Führungskräfte gibt es zudem ein maßgeschneidertes Angebot.<br />

Darüber hinaus werden im Bedarfsfall für ganze Abteilungen oder Einzelpersonen individuelle Schulungen und Trainings durchgeführt.<br />

Den Weiterbildungsbedarf prüfen wir kontinuierlich und lassen die Ergebnisse in die Weiterentwicklung des Academy-Programms einfließen.<br />

Die Aufwendungen für Weiterbildung beliefen sich im Jahr <strong>2009</strong> auf 375 T€ (2008: 301 T€).<br />

Weiterentwicklung <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

Unsere Tochterunternehmen arbeiten ebenso nach den Grundsätzen und Verhaltenscodizes. In der Vergangenheit wurde zum Beispiel<br />

beim Neubau der Firmengebäude für die AIS Automation Dresden auf Energieeffizienz und Ressourcenschonung geachtet. Für die<br />

gesamte Wärmebereitstellung und Kühlung wurde eine Wärmepumpenanlage mit Erdsondentechnik und einer Betonkernaktivierung<br />

installiert. Mittels dieser Technik können die Energieverbräuche im Vergleich zu einer Erdgasheizung und Klimaanlage um zwei Drittel<br />

reduziert werden.<br />

Mit diesem ersten <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> wollen wir ein klares Zeichen an unsere Kunden, Investoren, Mitarbeiter<br />

und sonstige Interessierten setzen, dass Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen einen hohen Stellenwert einnimmt. Für den<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2010/2011 haben wir es uns zum Ziel gesetzt, auch Maßnahmen und Beiträge aller Tochterunternehmen der<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Group zu kommunizieren.<br />

Foto: Matthias Nestler, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Microsystems GmbH<br />

Foto: Franziska Rößner, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

33


3<br />

Nachgefragt – Mitarbeiterbefragung<br />

Motivierte und engagierte Mitarbeiter sind unser Kapital. Auch Nachhaltigkeit, Soziales Engagement und die Einbindung der Mitarbeiter<br />

in wichtige Entscheidungen unseres Unternehmens haben bei uns einen hohen Stellenwert. Daher haben wir Mitarbeiter zu diesen<br />

Themen befragt. Dabei war uns wichtig, zu erfahren, was das Arbeiten bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ausmacht, wie sich unsere Mitarbeiter die<br />

Zukunft vorstellen und welchen Stellenwert Nachhaltigkeit, Soziales Engagement, Umwelt- und Klimaschutz bei ihnen haben.<br />

34


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Nachgefragt<br />

Sabine Vetter Projektmanagerin Photovoltaik Single-Equipment<br />

Als Studentin im Studiengang Ökologie und Umweltschutz begann ich 2007 mit meiner Diplomarbeit bei<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>. Durch diese hatte ich einen sehr guten Start ins Berufsleben, so dass ich am 01.01.2008 nahtlos<br />

ins Projektmanagement Photovoltaik (Single Equipment) einsteigen konnte. Seitdem betreue ich<br />

Projekte und Kunden auf dem europäischen Markt. Mittlerweile habe ich auch viele strukturelle<br />

Aufgaben für das Projektmanagement übernommen. Das Arbeiten bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> macht vor allem die<br />

Flexibilität gegenüber Kundenanforderungen, abwechslungsreiche Aufgaben sowie ein interkulturelles<br />

Umfeld aus. Vor allem finde ich es immer wieder sehr imposant, das Wachstum der Firma zu verfolgen.<br />

Mit der Zertifizierung des Integrierten Managementsystems (Qualität, Arbeits- & Gesundheits-, sowie<br />

Umweltschutz) letztes Jahr hat <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> bewiesen, dass neben einer kontinuierlichen Verbesserung<br />

im Bereich Qualität auch die Umwelt und der Arbeitsschutz an erster Stelle stehen. Diese Themen sind<br />

mir auch persönlich sehr wichtig, wie meine Studienwahl zeigt. Ich liebe die Natur und bin bemüht, mich<br />

so zu verhalten, dass es die Natur nicht belastet. <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ist im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

tätig und wächst in diese Aufgabe immer weiter hinein. Ein nachhaltiges Handeln im Sinne der Umwelt<br />

halte ich schon aus diesem Grund für selbstverständlich.<br />

René Hoppe Mitarbeiter Endmontage<br />

2008 habe ich als Leiharbeiter bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> begonnen. Mittlerweile bin ich fest angestellt und arbeite<br />

in der Endmontage im Verkleidungsbau der Mechanik und Transportsysteme. Das Arbeiten bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

macht ein angenehmes und sehr soziales Arbeitsklima mit abwechslungsreichen Aufgaben und immer<br />

speziellen Zielsetzungen aus. Das gemeinsame Arbeiten im Team an einem Gesamtprojekt sowie die<br />

eigenverantwortliche Tätigkeit, die unter sehr guten Rahmenbedingungen stattfindet, fördert die persönliche<br />

Entwicklung. In die Zukunft kann zum Glück keiner schauen, aber an ihr arbeiten kann jeder. So<br />

würde ich in fünf Jahren gern sehen, dass die neuen Strukturen bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> – sowohl in der<br />

Produktion, als auch in der Verwaltung – sich zum positiven Ertrag durchsetzen. Ich wünsche mir, dass<br />

wir mit den neuen Projekten (SiNA ® 2, CAMiNI) unseren Platz am Markt festigen und in der hart umkämpften<br />

zukunftsträchtigen Branche bestehen.<br />

Wir arbeiten zuelstrebig an einer sauberen Zukunft, indem wir Beschichtungsmaschinen für Solartechnik<br />

bauen. Somit bin ich, wenn ich den Begriff „Nachhaltigkeit“ richtig verstanden habe, davon überzeugt,<br />

dass meine Kinder und deren Kinder in der Zukunft von einer Zeit des Wandels der Energiepolitik und von<br />

innovativen Veränderungen reden werden, an denen wir mit unseren Produkten teil haben. Auch beim<br />

sozialen Engagement gibt’s so einiges, was mir am Herzen liegt. Der Kindergarten, das Fitness-Studio,<br />

Wasser und Kaffee „for free“, aber auch Wanderungen, Sportveranstaltungen, mein gebührenfreies<br />

Gehaltskonto, gute Pausenversorgen und immer offene Ohren für Verbesserungen oder eventuelle persönliche<br />

Bedürfnisse. Beim Klima- und Umweltschutz bin ich davon überzeugt, dass unsere Forschung<br />

und Entwicklung einen entscheidenden Beitrag zu mehr umweltfreundlichen Technologien leistet. Meiner<br />

Meinung nach ist es wichtig, dass sich jeder für Klima und Umwelt engagiert. Deshalb hat dieses Thema<br />

für mich 100%ige Priorität.<br />

35


3<br />

Nachgefragt<br />

Karl-Heinz Dittrich Leiter Koordination Patente & Rechte<br />

Seit nun 17 Jahren arbeite ich bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>. Dabei hatte ich die verschiedensten Jobs in Forschung und<br />

Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Projektmanagement. Jetzt verantworte ich die gewerblichen Schutzrechte<br />

des Konzerns – die Intellectual Properties & Rights (IP&R), wie man so schön sagt. Dazu gehören<br />

unter anderem auch die Erfindungen, die Patente und Patentanmeldungen und die Trade Marks, die eingetragenen<br />

Warenzeichen der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ® Group. Das Arbeiten bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ist sehr dynamisch und<br />

vielseitig. Es steckt voller Überraschungen. Vor allem das eigenverantwortliche Arbeiten und die damit<br />

verbundenen Möglichkeiten, sowie der allgegenwärtige Pioniergeist zeichnen das Arbeiten aus. Mit<br />

unseren Anlagen und Technologien werden Werte geschaffen, die die Solarenergie als entscheidenden<br />

Partner zur globalen Energiesicherung wachsen lassen und damit zu mehr Nachhaltigkeit, Klima- und<br />

Umweltschutz beitragen. Besonders erwähnenswert ist für mich, dass die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> sich über die<br />

Jahre von einem Familienunternehmen zu einem TecDax-Unternehmen mit der Konzernzentrale im Osten<br />

der Republik entwickelt hat. Denn so werden Arbeitsplätze dort geschaffen, wo sie am meisten fehlen, im<br />

Osten. Das ist das Kernstück des sozialen Engagements von <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>. Für die Zukunft des Unternehmens<br />

wünsche ich mir, dass wir auch weiterhin ein führender Technologiekonzern, vor allem im Bereich<br />

Photovoltaik auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien, sein werden und somit unseren Beitrag zum<br />

Klima und Umweltschutz aktiv leisten können. Denn auch für mich persönlich rangiert die Nachhaltigkeit<br />

von geschaffenen Werten, Anlagen und Technologien, auf den höchsten Plätzen meiner Werteskala.<br />

Mats Blomquist Senior Projektmanager Photovoltaik Turnkey<br />

In Schweden geboren, habe ich Elektrotechnik studiert und mein Examen als Diplom-Ingenieur für<br />

Elektrotechnik abgelegt. Seit September 2007 arbeite ich bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>. Dabei war ich zunächst im<br />

Europäischen Forschungsprogramm und bei der Entwicklung von Wirelessbreitband-Projekten beteiligt.<br />

Heute bin ich als Projektingenieur tätig. Die Vielfalt der Aufgaben und die immer wieder neuen fachlichen<br />

Herausforderungen schätze ich sehr bei meiner Arbeit. Auch der kollegiale Umgang, die internationale<br />

Belegschaft sowie die Organisationsstruktur machen das Arbeiten sehr interessant und dynamisch.<br />

Europa ist führend bei der Entwicklung von erneuerbaren Energien und richtet seine Politik dahingehend<br />

aus, auch die Entwicklung dieser Branche weiter voranzutreiben. Die Solarbranche ist meiner Meinung<br />

nach ein entscheidender Faktor bei der künftigen Ausrichtung der Energiewirtschaft. Anstatt Öl, Gas und<br />

Benzin können wir bereits heute vielfältig die „Energie aus der Sonne“ nutzen. Das ist nicht nur umweltfreundlich,<br />

sondern reduziert auch erheblich Emissionen. Der Fokus unserer Arbeit liegt bereits jetzt auf<br />

der Entwicklung hocheffizienter und umweltfreundlicher Technologien und auch in den nächsten Jahren<br />

werden wir verstärkt diese Entwicklungen vorantreiben. Ich freue mich auf die noch anstehenden<br />

Herausforderungen und Entwicklungen und darauf, dass ich Teil der intensiven Technologieentwicklung<br />

für eine immer existierende Energiequelle – die Sonne – sein kann.<br />

36


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Nachgefragt<br />

Franziska Hermsdorf Marketing & Vertrieb<br />

Mein Werdegang begann bereits 2006 bei der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> durch ein Praktikum im Rahmen meiner<br />

Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin in Chemnitz. Während dieser 6 Wochen bekam ich einen<br />

ersten Einblick in die Arbeit der Abteilungen Marketing, Investor Relations und Vertrieb. Zu meinen ersten<br />

Aufgaben gehörte damals unter anderem die Aufarbeitung der Firmenwebsite. Nach meiner Ausbildung<br />

bekam ich mit 21 Jahren die Chance, im Bereich Marketing und Investor Relations zu arbeiten. Heute<br />

umfassen meine Aufgaben neben diesen beiden Feldern unter anderem auch die Organisation von<br />

Messeauftritten, Corporate Events sowie die Mitarbeit und Abwicklung von Projekten der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> CTF<br />

Solar GmbH, einer Tochterfirma der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>. Das Arbeiten bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> wird durch eine sehr<br />

gute Arbeitsatmosphäre geprägt. Ich persönlich arbeite eng mit den Gründern des Unternehmens zusammen,<br />

was auch in gewisser Weise an <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> bindet. Ich finde es gut, dass die Gründer noch immer<br />

aktiv im Unternehmen dabei sind und die Stränge in der Hand halten. Durch die globale Ausrichtung<br />

der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> in den letzten Jahren steht man oft in Kontakt zu zahlreichen internationalen Kollegen<br />

und hat die Möglichkeit, sie, ihre Sprache, Kultur und Lebensgewohnheiten besser kennenzulernen. Für<br />

die Region um Hohenstein-Ernstthal ist <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> ein wichtiges Unternehmen, welches Arbeitsplätze<br />

sichert und die Wirtschaft ankurbelt. Außerdem werden die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>-Mitarbeiter bei der Teilnahme an<br />

Sportevents unterstützt. Das schweißt zusammen und hält fit! Besonders sollte aber auch das Engagement<br />

für soziale Projekte in Afrika sowie die Förderung junger Sportler und Musiker aus der Region<br />

erwähnt werden. Für das Unternehmen wünsche ich mir, dass es in 5 Jahren immer noch an der Spitze<br />

des Weltmarktes steht und trotz äußerer Widrigkeiten wie Wirtschaftskrisen und Kürzung der Einspeisevergütung<br />

Bestand hat und ihnen trotzen kann. Denn der Klimawandel und die allmählich globaler werdende<br />

Rohstoffknappheit sind sicher nur einige gute Gründe, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen.<br />

Hans-Joachim Kropp Teamleiter Endmontage<br />

Seit <strong>2009</strong> bin ich als Teamleiter in der Endmontage bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> tätig. Davor war ich drei Jahre als<br />

Leiharbeiter angestellt. Neben der Endmontage wird mein Team zunehmend auch in der Forschung und<br />

Entwicklung eingesetzt. Dort werden eigene Ideen oft gleich mit umgesetzt. Aber auch beim Innovationsmanagement<br />

wurden bereits zwei meiner Ideen in die Anlagenverbesserung aufgenommen. Das Arbeiten<br />

bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> macht für mich besonders das gute Betriebsklima aus. Auch die Kita und die Rentenvorsorge<br />

für Mitarbeiter sind Punkte, die ich an dieser Stelle gern einmal erwähnen möchte. Aber nicht nur unsere<br />

Anlagen sind auf Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit ausgelegt. Auch unsere Betriebsabläufe werden<br />

kontinuierlich verbessert. So werden z. B. Reststoffe getrennt und die Mitarbeiter sind immer auf der Suche<br />

nach weiteren Einsparungen bei Rohstoffen und Energie. Für die Zukunft wünsche ich mir noch viele Jahre<br />

ein fester Bestandteil der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> zu sein, um so noch viele Projekte und Forschungsaufgaben erfolgreich<br />

abschließen zu können.<br />

37


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement 3<br />

Nachgefragt<br />

Michael Korol Mitarbeiter Produkt- und Innovationsmanagement<br />

Seit 2004 war ich in verschiedenen Bereichen bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> tätig. Seit <strong>2009</strong> befasse ich mich im Bereich<br />

Produktentwicklung mit der Weiterentwicklung von Upgrades & Modifikationen. Darüber hinaus prüfe ich<br />

gemeinsam mit anderen Kollegen Innovationsvorschläge. Die abwechslungsreiche Arbeit in einer spannenden<br />

Branche und das große Entwicklungspotenzial der Firma und ihrer Mitarbeiter sind dabei nur<br />

einige Aspekte der Nachhaltigkeit, die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> bietet. Grundhaft steht die Entwicklung von immer<br />

effektiveren und ressourcenschonenderen Anlagen im Mittelpunkt. Dort wird die Nachhaltigkeit von ökologischer<br />

und ökonomischer Seite vorangetrieben, denn wir wollen Anlagen produzieren, die eine geringe<br />

Belastung für die Natur bedeuten und die auf der anderen Seite dem Unternehmen durch innovative<br />

Ideen einen Marktvorsprung bescheren. Das Unternehmen legt viel Wert auf soziales Engagement. So<br />

gehören unter anderem Sportevents, Betriebsfeiern, Kinderbetreuung sowie eine gute Pausenversorgung<br />

fest zu unserem Unternehmen. Durch dieses erreicht man auch die Akzeptanz und Motivation für<br />

schwierige Aufgaben wie Klima- und Umweltschutz. Besonders durch die Gründung einer eigenen<br />

Familie legt man deutlich mehr Wert auf Themen wie Nachhaltigkeit. Wenn man dann noch in einer Firma<br />

arbeiten kann, die diese Grundsätze nicht nur vorgibt sondern auch lebt, kann man sich sehr glücklich<br />

schätzen. Auch in Zukunft hoffe ich, dass sich <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> gegenüber der Konkurrenz durchsetzt, seine<br />

innovativen Konzepte behauptet und weiter Beiträge zu mehr Nachhaltigkeit leisten kann.<br />

Dr. rer. nat. Michelle Prevot Qualitätsmanagerin für Turnkey-Projekte<br />

With my master of Chemical Engineering in hand, I moved to Germany in 2002. Upon completion of my Ph.D<br />

thesis at the Max-Planck Institute in Potsdam in 2006. I worked at Qimonda in Dresden. Since July <strong>2009</strong> I<br />

have been working at <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> as a Quality Supervisor for our turnkey department - ASCM. By working<br />

for R&R, amongst other duties, I work on the quality issues that arise when accepting tools that we install<br />

on our customer sites. Even though R&R does not produce solar cells, our work not only enables our customer<br />

to produce the cells but also supports their continuing research. The results of the research lead<br />

exactly to the developments needed in the photovoltaic industry that bring the technology closer to grid parity.<br />

Upon reaching grid parity, I hope the drive to use carbon based energy will decrease in favor of a more<br />

sustainable source. In my opinion we in the “Western” world are too dependent on oil sources to produce<br />

our electricity that come from politically unreliable and morally unethical. For me the issue sustainability has<br />

a political and moral component. The industrial revolution was a wonderful time of development that made<br />

so many lives easier. I think however, this was done fast and without consideration the influences all this<br />

technology has on our planet. I want a world with clean air and pure water for my future children. This is<br />

only achieved by smart and efficient usage of all our resources. If we consider sunlight as one of our<br />

resources, I feel that we at <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> are striving to use this reliable resource in a smart, ethical and efficient<br />

way.<br />

38


Qualität, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Qualität, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie der Schutz der Umwelt sind der Schlüssel für eine nachhaltige, effiziente und transparente<br />

Gestaltung der Prozesse in unserem Unternehmen und damit ein entscheidender Faktor für unseren Erfolg. Deshalb haben wir ein<br />

Integriertes Managementsystem (IMS) nach den Standards DIN EN ISO 9001 für Qualität, DIN EN ISO 14001 für Umweltschutz sowie<br />

OHSAS 18001 für Arbeits- und Gesundheitsschutz implementiert, verwirklicht und dokumentiert. Der Einbezug aller Mitarbeiter,<br />

Verständlichkeit, Praxisnähe und die zukunftsorientierte Ausbaufähigkeit waren dabei die Schwerpunkte bei der Gestaltung des Managementsystems<br />

getreu den Grundsätzen:<br />

- Qualität ist nicht alles – aber ohne Qualität ist alles nichts<br />

- Arbeitsschutz bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> umfasst mehr als nur Unfallverhütung<br />

- Betrieblicher Umweltschutz ist weit mehr als die Einhaltung gesetzlicher Bestimmung<br />

Der Klimawandel und dessen Auswirkungen haben in den vergangenen Jahren weltweit zu einem Bewusstseinswandel geführt. Neben<br />

der Politik wird nun auch von weiteren Bereichen der Gesellschaft der Ausbau und die Förderung von regenerativen Energiequellen als<br />

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz gefordert.<br />

Dieses Bewusstsein ist im <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern tief verankert. Denn nur wer Technologien entwickelt, die den Bedürfnissen der heutigen<br />

Generation entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen,<br />

leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dem Thema Nachhaltigkeit nicht<br />

nur durch unsere Produktpalette, sondern auch durch unser Verhalten z. B. durch den Einsatz umweltschonender Technologien und der<br />

Förderung sozialer Projekte sowie des Umweltbewusstseins unserer Mitarbeiter Ausdruck zu verleihen.<br />

So sind Themen wie Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz fester Bestandteil regelmäßiger Meetings in unserem Unternehmen. Der<br />

Arbeitsschutzausschuss wurde um den Bereich Umwelt zum Arbeits- und Umweltschutzausschuss erweitert. Im Rahmen dieses<br />

Termins werden bereichsübergreifende Themen mit der Geschäftsführung, Führungskräften, dem Betriebsarzt und der Sicherheitsfachkraft<br />

diskutiert und Maßnahmen ausgewertet.<br />

Der Verbrauch von Ressourcen wie Energie, Erdgas und Reisetätigkeiten sind Hauptverursacher von CO 2 in unserem Unternehmen.<br />

Der Energiebedarf ist unser wichtigster Umweltaspekt. Aus diesem Grund haben wir <strong>2009</strong> den Arbeitskreis Energiemanagement gebildet.<br />

Die Mitarbeiter dieses Arbeitskreises beschäftigen sich mit dem Aufbau eines Energiemanagements auf Basis der EN 16001:<strong>2009</strong><br />

und der Umsetzung technischer und organisatorischer Energieoptimierungspotentiale. 2010 werden wir damit fortfahren, weitere<br />

Optimierungspotentiale umzusetzen. So werden zusätzlich zu unserer Solaranlage am Standort Wüstenbrand, weitere fünf Solartracker<br />

mit einer Gesamtleistung von 16,5 kW am Standort Hohenstein-Ernstthal installiert und der so gewonnene Strom in das Energienetz eingespeist.<br />

39


3<br />

Auch Ressourcenschonung ist ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Durch die bereits vorhandene<br />

Abfalltrennung haben wir am Standort Hohenstein-Ernstthal bereits einen Recyclinganteil von insgesamt 54% erreicht. Durch die<br />

Optimierung der Abfalltrennung erhoffen wir uns für das Jahr 2010, den Anteil des verwertbaren Abfalls weiter zu erhöhen. Durch den<br />

Einsatz recycelter Produkte wie z. B. Recyclingpapier sowie umweltschonender Technologien in der Produktion werden wir zudem<br />

2010 zunehmend Abfälle vermeiden können.<br />

2010 werden wir entsprechend unserem Verhaltenscodex dort, wo wirtschaftlich vertretbar, eine umweltverträgliche Beschaffung und<br />

den Einsatz umweltschonender Technologien weiter berücksichtigen, um somit Auswirkungen auf unsere Umwelt zu vermeiden und zu<br />

verringern. Für die Verwirklichung unserer Zielsetzungen im Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz wurde vom Vorstand ein Budget<br />

freigegeben.<br />

Über dieses hinaus werden wir uns regelmäßig gemeinsam mit unseren Tochterunternehmen zu Themen der Qualität, des Umwelt-,<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutzes auseinander setzen und unsere Mitarbeiterim Rahmen des Innovationsmanagements motivieren,<br />

Ideen zum Klima- und Umweltschutz zu entwickeln.<br />

<strong>2009</strong> haben wir die erste Hürde innerhalb der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Gruppe genommen und dieses Thema als festen Bestandteil in unsere<br />

Unternehmensstrategie aufgenommen. In den kommenden Jahren werden wir uns der Aufgabe stellen, das „zarte Pflänzchen“ Nachhaltigkeit<br />

weiter wachsen und gedeihen zu lassen und unsere Ziele weiter zu verfolgen und erfolgreich umzusetzen.<br />

Entsorgung von leeren<br />

Tonerkartuschen und Altbatterien<br />

in dafür vorgesehene Behältnisse<br />

40


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Foto: Stefanie Vogel, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Foto: Matthias Nestler,<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> MicroSystems GmbH<br />

Foto: Franziska Hermsdorf, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Foto: Franziska Hermsdorf, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

41


3<br />

Verhaltenscodex für Qualität, Umwelt-,<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Präambel<br />

Wir stellen höchste Anforderungen an die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen. Dabei betrachten wir bei allen unseren<br />

Tätigkeiten und Prozessen die Aspekte des Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutzes als integrale Bestandteile unserer Unternehmensleitlinien.<br />

Durch die Einführung und Verwirklichung eines Integrierten Managementsystems nach den Standards DIN ISO 9001<br />

(Qualität), DIN ISO 14001 (Umweltschutz) und OHSAS 18001 (Arbeits- und Gesundheitsschutz) wollen wir uns kontinuierlich verbessern.<br />

Verpflichtungen<br />

Wir verpflichten uns, Anforderungen unserer Kunden, durch Normen sowie alle gesetzlichen Vorgaben im Rahmen unseres Integrierten<br />

Managementsystems zu ermitteln und zu erfüllen. Dabei legen wir unsere Qualitäts-, Umwelt- sowie Arbeit- und Gesundheitsschutz-<br />

Ziele über den gesetzlichen Rahmen hinaus fest und kontrollieren deren Umsetzung durch interne und externe Audits und Befragungen<br />

mit dem Ziel, eine kontinuierliche Verbesserung unserer Unternehmensleistung zu erreichen.<br />

Wir überprüfen regelmäßig unsere Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen, um Risiken und potentielle Notfallsituationen frühestmöglich<br />

zu erkennen, zu bewerten und durch entsprechende Maßnahmen entgegenzuwirken, um somit eine stetige Verbesserung<br />

unserer Qualität zu erreichen sowie die Gesundheit unserer Mitarbeiter und die Umwelt bestmöglich zu schützen.<br />

Durch eine offene Informationspolitik möchten wir allen interessierten Kreisen wie z. B. Kunden und Lieferanten sowie Mitarbeitern und<br />

Behörden unsere Leistung nahe bringen.<br />

42


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Qualität<br />

Kundenfreundlichkeit, Service und Qualität sind unsere Grundprinzipien, um der Bedeutung des Kunden in unserem Unternehmen<br />

gerecht zu werden und unsere Zukunft langfristig zu sichern. Qualität ist nicht nur Führungsaufgabe. Daher fördern wir das Qualitätsbewusstsein<br />

in allen Ebenen. Die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen wird an Kundenbedürfnissen gemessen und nach<br />

ihnen ausgerichtet. Daran arbeiten alle Mitarbeiter aus allen Bereichen und Ebenen gemeinsam.<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Mitarbeiter sind unser größtes Kapital. Daher hat der Arbeits- und Gesundheitsschutz höchste Priorität in unserem Unternehmen.<br />

Durch regelmäßige Gefährdungsermittlungen und Risikobewertungen sowie durch Ableitung entsprechender technischer, organisatorischer<br />

und persönlicher Maßnahmen, Notfallpläne sowie Schulungs- und Qualifikationsmaßnahmen, tragen wir entscheidend zur<br />

Vermeidung und Reduzierung von Unfällen sowie Erkrankungen unserer Mitarbeiter bei.<br />

Umweltschutz<br />

Wir sind uns bewusst, dass natürliche Ressourcen nicht unerschöpflich und unendlich belastbar sind. Daher verfahren wir mit unseren<br />

Abfällen nach den Prinzipien der Vermeidung, Verminderung und Verwertung vor der Beseitigung. Der nachhaltige und sparsame<br />

Umgang mit Rohstoffen, Energie und Wasser gehört ebenso zu unseren Unternehmensgrundsätzen wie die Förderung des Umweltbewusstseins<br />

unserer Mitarbeiter.<br />

Durch unsere Produkte, deren Herstellung, Verwendung und Entsorgung sowie unsere Dienstleistungen wollen wir die Umwelt so<br />

wenig wie möglich belasten. Dort wo wirtschaftlich vertretbar, werden wir eine umweltverträgliche Beschaffung und den Einsatz<br />

umweltschonender Technologien berücksichtigen, um somit Auswirkungen auf unsere Umwelt zu vermeiden und zu verringern.<br />

43


Zahlen und Fakten im Überblick<br />

4<br />

Soziale und Gesellschaftliche Verantwortung<br />

Folgendes Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen innerhalb der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> und des <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

Konzerns in den Jahren 2008 und <strong>2009</strong>. Dabei nutzen wir diese Zahlen, um unser Erreichtes reflektieren und neue Ziele ableiten zu können.<br />

Die Datenerfassung und Auswertung wird in den kommenden Jahren kontinuierlich verbessert, so dass wir 2010 weitere Zahlen<br />

und Fakten im Überblick abbilden werden und dazu auch verstärkt unsere Tochterunternehmen einbeziehen.<br />

Mitarbeiterentwicklung<br />

In den letzten 20 Jahren konnten immer wieder neue Mitarbeiter bei <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> beschäftigt werden. Auch die Einbindung von Tochterunternehmen<br />

in den Konzern führte dazu, dass mittlerweile weltweit 874 Mitarbeiter der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Gruppe zugehörig sind (Stand<br />

31.12.<strong>2009</strong>). In der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> haben wir zum 31.12.<strong>2009</strong> eine Mitarbeiterzahl von 406 erreicht, wobei mit 89 Frauen eine Quote von<br />

knapp 22 % erreicht wurde. Die Mitarbeiterentwicklung des <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzerns zeigt dabei eine ähnliche Entwicklung. So konnten<br />

wir im Bereich der Mitarbeiterzahlen im Konzern im Vergleich zu 2008 einen Anstieg um 44,2% verzeichnen, die Frauenquote auf knapp<br />

19 % erhöhen sowie die Zahl der Auszubildenden mehr als verdoppeln.<br />

Mitarbeiterzahlen der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Frauenanteil<br />

500<br />

400<br />

387<br />

406<br />

300<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern<br />

18,76 %<br />

200<br />

100<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

21,92 %<br />

0<br />

2008 <strong>2009</strong><br />

Stand: 31.12.<strong>2009</strong> Stand: 31.12.<strong>2009</strong><br />

0 25 50 75 100<br />

Mitarbeiter nach Funktionen <strong>2009</strong> 2008 Veränderung<br />

Produktion 333 269 23,8 %<br />

Forschung und Entwicklung 109 33 230,3 %<br />

Technik/Vertrieb 232 211 10,0 %<br />

Verwaltung (ohne Vorstände) 153 75 104,0 %<br />

Kindergarten 3 2 50,0 %<br />

Sonstige 10 / /<br />

840 590 42,4 %<br />

Auszubildende 34 16 112,5 %<br />

Gesamt (zum 31. Dezember) 874 606 44,2 %<br />

Stand: 31.12.<strong>2009</strong><br />

44


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Zahlen und Fakten im Überblick<br />

Soziales Engagement<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> übernimmt gesellschaftliche Verantwortung und fördert regelmäßig ausgewählte soziale Projekte. Dabei konzentrieren<br />

wir uns derzeit auf drei thematische Schwerpunkte: Solarprojekte in Afrika, Bildung und Sport. In Afrika unterstützen wir die Elektrifizierungsprojekte<br />

der Stiftung Solarenergie in Äthiopien.<br />

Weiterhin konnten wir durch das Engagement unserer Mitarbeiter beim diesjährigen Firmenfußballturnier insgesamt 431,93 Euro für die<br />

Anschaffung von Spielgeräten unserem Kindergarten „Kindersonnenland“ spenden. Für 2010/2011 haben wir uns zum Ziel gesetzt,<br />

unser soziales Engagement weiter auszubauen. So wollen wir uns unter anderem verstärkt in der Kinderinitiative Tschernobyl sowie für<br />

den Naturschutz und die Umweltbildung einsetzen.<br />

Gesamtspendeaufkommen in EUR<br />

100.000,00<br />

10.000,00<br />

1.000,00<br />

100,00<br />

10,00<br />

1,00<br />

2008 <strong>2009</strong><br />

Stand: 31.12.<strong>2009</strong><br />

Foto: Sabine Vetter, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

45


Umweltmanagement 4<br />

Im Rahmen des Integrierten Managementsystems erfassen wir Verbrauchsdaten und Kosten für ausgewählte Prozesse und Tätigkeiten<br />

nach ihren Umweltauswirkungen als Umweltaspekte und werten diesein Statistiken aus. Die erstellten Statistiken helfen uns, Einsparpotentiale<br />

zu erkennen, Maßnahmen zu planen und den Erfolg bereits umgesetzter Maßnahmen zu bewerten.<br />

Elektroenergieverbrauch<br />

Der Anstieg des absoluten Elektroenergieverbrauchs <strong>2009</strong> ist neben einer gesteigerten Produktion auf Baumaßnahmen zurückzuführen.<br />

Durch die Einführung des Umweltmanagementsystems wurde eine Analyse der Energieverbraucher durchgeführt und Einsparpotentiale<br />

ermittelt.<br />

2010 werden wir ein Energiemanagementsystem in Anlehnung an die EN ISO 16001:<strong>2009</strong> aufbauen und weitere Energieoptimierungspotentiale<br />

im Rahmen des Arbeitskreises Energiemanagement umsetzen. Durch die Visualisierung von Energieverbräuchen und Lastspitzen<br />

im Rahmen des Energiecontrollings werden künftig Einsparungen durch technische oder organisatorische Maßnahmen verbessert<br />

auswertbar sein.<br />

Elektroenergieverbrauch <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> am Standort Hohenstein-Ernstthal<br />

100.000.000<br />

1.000.000<br />

916.086<br />

2.076.314<br />

732.869<br />

1.661.051<br />

183.217<br />

415.263<br />

10.000<br />

100<br />

1<br />

Gesamtverbrauch<br />

in kWh<br />

Verbrauch<br />

Produktion<br />

Verbrauch<br />

Verwaltung<br />

2008 <strong>2009</strong><br />

Stand: 31.12.<strong>2009</strong><br />

Wärmeenergieverbrauch<br />

Der Wärmeenergiebedarf setzt sich aus dem Erdgasverbrauch für Heizen und Warmwasserbereitung zusammen. Dabei kann man diesen<br />

zu 80% den Verwaltungsgebäuden und Mitarbeitern sowie 20% der Produktion zuordnen. Auch hier haben wir zu 2008 einen Anstieg<br />

des Wärmeenergiebedarfs feststellen können, was jedoch in erster Linie der Standorterweiterung um ein weiteres Bürogebäude sowie<br />

der gestiegenen Mitarbeiterzahl geschuldet ist. Im Bereich der Produktion ist der Wärmeenergiebedarf im Vergleich zu 2008 nahezu<br />

gleich geblieben.<br />

46


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Zahlen und Fakten im Überblick<br />

CO 2 -Emissionen<br />

Der Hauptanteil der CO 2 -Emissionen wird durch die Mitarbeitermobilität in Folge von Flugreisen und Autoanmietungen verursacht.<br />

Danach folgen die Emissionsmengen, die durch Elektro- und Wärmeenergie der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> sowie den internen Fuhrpark am<br />

Standort Hohenstein-Ernstthal verursacht werden. Aus diesem Grund werden wir 2010 weitere Optimierungspotentiale im Bereich der<br />

Mobilität suchen und umsetzen sowie versuchen die CO 2 -Emissionen durch Energieeinsparpotentiale zu senken.<br />

1 CO2-Emissionen durch<br />

Flugreisen in t/a<br />

201,40<br />

31,45<br />

196,40<br />

4 5<br />

3<br />

2 CO2-Emissionen durch<br />

Elektroenergie in t/a<br />

3 CO2-Emissionen durch<br />

Wärmeenergie in t/a<br />

1.291,47 2<br />

1 1.481,92<br />

Stand: 31.12.<strong>2009</strong><br />

4 CO2-Emissionen durch<br />

Autoanmietung in t/a<br />

5 CO2-Emissionen durch<br />

internen Fuhrpark in t/a<br />

Wasserverbrauch<br />

Beim Wasserverbrauch konnten wir <strong>2009</strong> einen Anstieg um 21 % verzeichnen. Dies ist auf die steigende Mitarbeiterzahl am Standort<br />

Hohenstein-Ernstthal zurückzuführen. Der sensible Umgang mit Ressourcen ist integraler Bestandteil unseres Verhaltenscodex. Künftig<br />

wollen wir unsere Mitarbeiter im Umgang mit wertvollen Ressourcen schulen und den Einsatz sparsamer Technologien prüfen.<br />

Abfallaufkommen<br />

<strong>2009</strong> haben wir unser Ziel erreicht und mehr Abfälle dem Recycling als der Verwertung zugeführt. Im Zuge dessen wurde für unsere<br />

Druckerpatronen und Toner ein Recyclingverfahren eingeführt. Auf diese Weise konnten bereits 36 kg einer Wiederverwendung zugeführt<br />

werden. Gegen Ende des Jahres haben wir ferner die Abfalltrennung weiter optimiert und trennen nun den Gewerbemischabfall<br />

in Bioabfall und Verpackungsabfälle des Grünen Punkts. Aber auch 2010 werden wir weiter den Fokus auf die Verbesserung der<br />

Abfalltrennung sowie die Vermeidung von Abfällen legen und dazu verstärkt auf Recyclingprodukte und wieder befüllbare Systeme setzen.<br />

Durch die Einführung von Recyclingpapier in unserem Unternehmen konnten wir bereits einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.<br />

So wird für die interne Dokumentation ausschließlich Recyclingpapier verwendet. Bei öffentlichen Publikationen wie Produkt- und<br />

Imagebroschüren sowie Firmenschreibblöcken und sonstigen Geschäftspapieren wird je nach Möglichkeit auf Papier aus nachhaltiger<br />

Waldbewirtschaftung nach „FSC“-Zertifizierung oder Umweltpapier bekannter Umweltstandards wie z. B. „Blauer Engel“ zurückgegriffen.<br />

47


Arbeits- und Gesundheitsschutz 4<br />

Neben der Sicherheit stehen auch die Erhaltung und Förderung der Gesundheit und damit das Wohlbefinden am Arbeitsplatz im<br />

Vordergrund. Ein umfassendes Arbeitsschutzmanagement ist bei uns daher integraler Bestandteil. So konnten wir im Vergleich 2008 zu<br />

<strong>2009</strong> die Unfallquote um 11,5% im Bereich der nicht meldepflichtigen Unfälle (bis zu 3 Krankheitstagen) senken. Im Bereich der meldepflichtigen<br />

Unfälle gab es einen Zuwachs um zwei Wegeunfälle, die durch Glatteis im harten Winter verursacht wurden.<br />

Weil jeder Unfall ein Unfall zu viel ist, werden wir auch im Jahr 2010 unseren Schwerpunkt weiterhin auf Prävention legen. Aus diesem<br />

Grund werden wir 2010 allen interessierten Mitarbeitern die kostenlose Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining ermöglichen.<br />

Weiterhin bieten wir praktische Feuerlöschübungen sowie für alle Räumungsverantwortlichen in den nächsten 2 Jahren weiterführende<br />

Lehrgänge zum Thema Brandverhütung an. Ferner werden wir weiterhin regelmäßige Angebotsuntersuchungen sowie Konsultationen<br />

bei unserem Betriebsarzt für interessierte Mitarbeiter ermöglichen.<br />

Foto: Bärbel Bergmann, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Foto: Franziska Hermsdorf, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

48


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Zahlen und Fakten im Überblick<br />

49


Erreichtes, Ziele und Maßnahmen<br />

5<br />

Folgendes Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen innerhalb der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> und des <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

Konzerns in den Jahren 2008 und <strong>2009</strong>. Dabei nutzen wir diese Zahlen, um unser Erreichtes reflektieren und neue Ziele ableiten zu können.<br />

Die Datenerfassung und Auswertung wird in den kommenden Jahren kontinuierlich verbessert, so dass wir 2010 weitere Zahlen<br />

und Fakten im Überblick abbilden werden und dazu auch verstärkt unsere Tochterunternehmen einbeziehen.<br />

Preise und Auszeichnungen<br />

Risikobereitschaft, Mut und Verantwortungsbewusstsein – einzigartige Eigenschaften, die erfolgreiche Unternehmer gerade in schwierigen<br />

Zeiten auszeichnen. Mit persönlichem Engagement, Zuversicht und starken Ideen für die Zukunft zeigen sie neue Wege auf.<br />

Unternehmerische Spitzenleistungen sind auch in diesen Zeiten möglich. Auch wenn die Wogen im Wirtschaftsleben hoch schlagen,<br />

gibt es Unternehmerinnen und Unternehmer, die Erfolg haben. Verantwortlich hierfür sind oftmals Persönlichkeiten, die sich mit viel<br />

Eigeninitiative und Weitsicht, Innovationsfreude und Risikobereitschaft den Herausforderungen stellen. Als besondere Anerkennung<br />

und öffentliche Auszeichnung dieser Leistungen vergibt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young jährlich den Unternehmerpreis<br />

„Entrepreneur des Jahres“.<br />

Herzlichen Glückwunsch an die<br />

„Entrepreneure des Jahres <strong>2009</strong>“!<br />

v.l.n.r.: Wolfgang Glauner (Ernst & Young),<br />

Dr. Bernd <strong>Rau</strong>, Prof. Dr. Silvia <strong>Roth</strong>,<br />

Dr. Dietmar <strong>Roth</strong> (<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>),<br />

Holger Steltzner (FAZ)<br />

Mit den anderen Siegern wurde der Erfolg gefeiert. Eine Überraschung des Abends war u.a. die eigens für diesen Anlass verfasste Rede<br />

von Daniel Kehlmann, Autor des Weltbestsellers „Die Vermessung der Welt“, mit dem Titel „Wirtschaft und Schein“.<br />

50<br />

Rückblick auf die Preisverleihung <strong>2009</strong>:<br />

„Entrepreneure des Jahres <strong>2009</strong>“ v.l.n.r.:<br />

Wolfgang Glauner (Ernst & Young),<br />

Fred Jung, Matthias Willenbacher<br />

(juwi Holding <strong>AG</strong>);<br />

Günther Müller (ASC telecom <strong>AG</strong>);<br />

Mark Zimmermann (Infomotion GmbH);<br />

Prof. Dr. Silvia <strong>Roth</strong>, Dr. Dietmar <strong>Roth</strong>,<br />

Dr. Bernd <strong>Rau</strong>, (<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>);<br />

Udo Möhrstedt (IBC Solar <strong>AG</strong>),<br />

Dr. Herbert Müller (Ernst & Young).


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Erreichtes, Ziele und Maßnahmen<br />

Nominierung für den Preis „World Entrepreneur of the Year 2010“<br />

Wer national zu den Besten gehört, kann sich jetzt auch international messen. Ernst & Young hat mit dem „World Entrepreneur of the Year“<br />

eine neue Auszeichung ins Leben gerufen, die die Unternehmer aus aller Welt noch enger verbindet. Aus dem Kreis der nationalen<br />

„Entrepreneure des Jahres“ wird vom 4. bis 6. Juni 2010 zum zehnten Mal der „World Entrepreneur of the Year“ gekürt. Die Auswahl trifft<br />

eine international hochkarätig besetzte Jury. Entscheidungsgrundlage sind aktuelle Daten aus den Unternehmen. Das illustre Monte Carlo<br />

ist der Ort für die Ehrung des „World Entrepreneurs of the Year“ und gleichzeitig Treffpunkt aller nationalen Entrepreneure des Jahres:<br />

Hier fällt im Juni 2010 die Entscheidung der Jury im Rahmen eines stilvollen Gala Dinners. Dr. Dietmar <strong>Roth</strong>, Dr. Bernd <strong>Rau</strong> und Professor<br />

Dr. Silvia <strong>Roth</strong> werden als deutsche Vertreter am Wettbewerb um den Titel „World Entrepreneur of the Year 2010“ teilnehmen.<br />

Erreichte Ziele und Maßnahmen <strong>2009</strong><br />

<strong>2009</strong> lag der Fokus im Aufbau und der Verwirklichung und Zertifizierung eines Integrierten Managementsystems, auf der Optimierung<br />

der Mitarbeiterkommunikation durch den Aufbau des Firmenintranets sowie der Einrichtung der Academy zur Mitarbeiter- und<br />

Kundenschulung. Im Bereich des Umweltmanagements konnten bereits erste Maßnahmen, wie die Einführung eines Sammelsystems<br />

zum Recycling von Toner-/Druckerpatronen, die Optimierung der Abfalltrennung und Einführung von Recyclingpapier im gesamten<br />

internen Schriftverkehr des Unternehmens erfolgreich umgesetzt werden. Aber auch Fachabteilungen haben sich intensiv mit der<br />

Suche nach Energie und Ressourceneinsparungsmöglichkeiten bei unseren Produkten beschäftigt. So können künftig Lastspitzen an<br />

unseren Beschichtungsanlagen SiNA ® und MAiA ® durch die Entwicklung eines Lastmanagements deutlich verringert werden.<br />

Außerdem werden wir die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten intensivieren, um den Kundennutzen unserer Produkte kontinuierlich<br />

zu verbessern und neue Technologien auf den Markt zu bringen. Der Fokus wird dabei auf der Entwicklung neuer Zelltechnologien liegen,<br />

die höhere Wirkungsgrade und niedrigere Produktionskosten versprechen. Als Equipmentlieferant tragen wir so entscheidend dazu bei,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Solarenergie und das langfristige Branchenwachstum voranzutreiben. <strong>2009</strong> konnten wir bereits innerhalb<br />

der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> bei Forschung und Entwicklung im Vergleich zu 2008 einen Investitionszuwachs von 6,9 % verzeichnen. <strong>2009</strong> haben wir<br />

dort neben Investitionen für die Einrichtung eines hochmodernen Technologiezentrums zu Forschungs- und Entwicklungszwecken am<br />

Standort Hohenstein-Ernstthal ebenfalls Investitionen im Bereich der Infrastruktur vorgenommen und somit 11.942 T€ ausgegeben. Die<br />

Gesamtsumme der F&E-Investitionen im <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern beläuft sich hingegen auf insgesamt 17.959T€.<br />

Im Bereich der Forschung und Entwicklung haben wir <strong>2009</strong> das Projekt „Solar Tracker“ begonnen. Ziel ist es, mittels eines Solar-Tracking-<br />

Systems Experimente zur Effektivität von Tracking-Systemen durchzuführen. Die gebaute Solaranlage besteht dabei aus<br />

5 Tracking Systemen mit je 15 Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 16,5 kWp. Tracking stammt aus dem Englischsprachigen und<br />

bedeutet so viel wie „Folgen“ oder „Nachführen“. Bei dem Prinzip des Solartracking folgen die Solarmodule der Sonneneinstrahlung,<br />

sodass eine maximale Ausbeute der Sonneneinstrahlung erreicht werden kann. Die Nachführung basiert auf einer astronomischen<br />

Steuerung, die mit Hilfe einer SPS S7-200 realisiert wird. Der Algorithmus der Bewegung berechnet sich aus geografischer Position und<br />

aktueller Uhrzeit den Stand der Sonne. Eine sensorische Steuerung wäre zum Beispiel anfälliger gegenüber Abschattung, Wolken oder<br />

Scheinwerferlicht sowie Störung des Sensors. Ob das Nachführen solcher Systeme auch finanziell effektiv gegenüber statischen<br />

Systemen ist, gilt es neben der Erprobung des „Solareagle“ im Projekt herauszufinden. Der „Solareagle“ ist ein funkbasierendes<br />

Monitoring System für PV-Anlagen, das besonders bei gößeren Anlagen zur Effizienzsteigerung genutzt werden soll. Bei diesen ist es bei<br />

Ausfall oder Leistungsabfall oft schwer, das betroffene Modul zu finden. Der „Solareagle“ überprüft jedes einzelne Solarmodul der<br />

Gesamtanlage individuell auf seine Leistung und Anwesenheit. Da die Leistungsüberwachung jedes einzelnen Moduls in Echtzeit erfolgt,<br />

können alle Daten schnellstmöglich gemessen, ausgewertet und auf einem Display beliebiger Art visualisiert werden. So können auffällige<br />

Module schnell und sicher lokalisiert werden, was zu einer Effizienzsteigerung besonders größerer Solarparks führen kann. Zusammen<br />

mit der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> sollen mittels des Solartrackingprojektes Patente zum Produkt „Solareagle“ ausgearbeitet und angemeldet werden.<br />

Das Solarprojekt wird dabei in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Chemnitz, der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> sowie der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong><br />

- Ortner GmbH durchgeführt. Am 11.03.10 erfolgte bereits die Inbetriebnahme und damit die Einspeisung ins Netz. Die Errichtung der<br />

Solaranlage soll Ende April 2010 abgeschlossen werden.<br />

51


5<br />

Erreichte Ziele im Bereich der Produktion / Portfolio<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Einführung eines Recyclingsystems für Toner und Druckerpatronen<br />

Erhöhung des Anteils umweltfreundlicher Produkte im Bürobereich durch Umstellung auf Recyclingpapier<br />

Erhöhung des Recyclinganteils auf 54 % durch Optimierung der Abfalltrennung<br />

Reduzierung der Lastspitzen durch Einführung eines Lastmanagements bei SiNA ® Anlagen<br />

Erreichte organisatorische Ziele<br />

Im Rahmen des Umwelt- und Arbeitsschutzmanagementsystems wurde <strong>2009</strong> das bestehende Gefahrstoffmanagement und dabei insbesondere<br />

die Datenerfassung sowie Auswertung verbessert. Mit Einführung des Intranets werden Daten zu Gefahrstoffen, wie<br />

Sicherheitsdatenblätter, Betriebsanweisungen etc., allen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Da nicht alle Mitarbeiter der Produktion über<br />

einen PC Zugang verfügen, wurde die Einrichtung von mehreren PC-Arbeitsplätzen zur Nutzung des Firmenintranets vorangetrieben. Diese<br />

wird voraussichtlich Mitte 2010 abgeschlossen sein.<br />

Aber auch Arbeitskreise, wie z. B. zum Thema Energieeffizienz, wurden am Standort Hohenstein-Ernstthal erfolgreich gegründet und<br />

bereits erste Maßnahmen umgesetzt. 2010 wird der Fokus auf der weiteren Prüfung und Umsetzung von Optimierungspotentialen sowie<br />

der Implementierung eines Energiemanagementsystems in Anlehnung an die DIN EN 16001 liegen.<br />

Die Kommunikation zu Themen des Umweltschutzes wurde ebenfalls durch die Umformierung des Arbeitsschutzausschusses zum Arbeitsund<br />

Umweltschutzausschuss deutlich verbessert. Auch das Intranet wird bereits zur Darstellung von Jahres- sowie Quartalsverbräuchen<br />

für unsere Mitarbeiter genutzt. Dabei sind besonders Kennzahlen wie z. B. Verbräuche pro Mitarbeiter im Jahresvergleich für uns von<br />

Bedeutung. Für das Jahr 2010/2011 haben wir uns vorgenommen, diese Kennzahlen weiter auszubauen und zu kommunizieren.<br />

Neben der Kommunikation über das Intranet haben wir <strong>2009</strong> erfolgreich ein regelmäßiges Vorstandsgespräch am Standort Hohenstein-<br />

Ernstthal einführen können. Dieses wurde für Anregungen aber auch rege Diskussionen sowie den Austausch von Informationen zur<br />

Entwicklung der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> genutzt. Neben Herrn Carsten Bovenschen (Finanzvorstand) stand auch Herr Thomas Hengst (Vertriebsvorstand)<br />

bereits im Vorstandsgespräch den Mitarbeitern Rede und Antwort zu Themen wie Innovationsmanagement, Energieeffizienz,<br />

Arbeitsschutz und Auftragsentwicklung. Auch 2010 wollen wir neben Betriebsversammlungen und „offenen Briefen des Vorstandes“<br />

diese Art der offenen Gesprächsrunde weiter vorantreiben.<br />

Das betriebliche Vorschlagswesen – Innovationsmanagement – ist neben der Produktentwicklung ein bedeutender Faktor für die Weiterentwicklung<br />

in unserem Unternehmen. Nur durch innovative Ideen und durch das Mitdenken unserer Mitarbeiter können wir Techniken,<br />

Verfahren und Prozesse weiterentwickeln, die langfristig unseren Erfolg am Weltmarkt sichern können. Daher fördern wir seit 2007<br />

Vorschläge unserer Mitarbeiter durch ein betriebliches Innovationsmanagement. Die anfänglich noch in den Kinderschuhen steckenden<br />

52


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Erreichtes, Ziele und Maßnahmen<br />

ersten Vorschläge wurden bereits 2007 abgegeben. Inzwischen ist das Interesse deutlich angestiegen. Ging es am Anfang noch um<br />

Veränderungen von Schrauben oder Fasen an einem Bauteil, erreichten die Vorschläge der Mitarbeiter Dimensionen wo die einfache<br />

Abwicklung im Innovationswesen nicht genügte. Somit wurde Ende <strong>2009</strong> eine noch größere Kooperation mit der Fachabteilung IPR<br />

(Intellectual Properties & Rights) hergestellt. Im Innovationsgremium wird dabei grundhaft die Idee bewertet und dazu Fragen wie z. B.<br />

„Welche Vorteile bringt es unserer Anlage?“, „Was hat eine Verbesserung für eine Auswirkung auf die Motivation der Mitarbeiter?“, „Wie<br />

kann dieser Vorschlag die Prozesssicherheit vergrößern?“ gestellt und beantwortet. Oftmals sind die Ideen der Mitarbeiter so bedeutsam<br />

für unsere Produkte, dass wir diese schützen lassen. Wir hoffen die Quote der Innovationsvorschläge auch in den nächsten Jahren weiter<br />

steigern zu können und somit den Ausbau weiterer Patente und Schutzmarken weiter voran zu treiben.<br />

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Einführung des Integrierten Managementsystems für die Standards ISO 14001:2004 und OHSAS 18001:2007<br />

Verbesserung des Gefahrstoffmanagements und Einführung einer Datenerfassung und Auswertung<br />

Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation durch Aufbau des Firmenintranets für die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

und die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Gruppe<br />

Gründung des Arbeitskreises Energiemanagement und Aufbau einer Datenerfassung und Ableitung<br />

von ersten Optimierungspotentialen<br />

Verbesserung der Akzeptanz und Mitarbeiterkommunikation im Arbeits-, Gesundheits- sowie Umweltschutz durch<br />

die Erweiterung des Arbeitsschutzausschusses um den Bereich Umwelt sowie die Installation von Arbeitskreisen<br />

Erfolgreicher Aufbau der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Academy für Mitarbeiter- und Kundenschulungen<br />

Einführung einer Prämie für langjährige Mitarbeiter<br />

Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation durch die erfolgreiche Implementierung eines regelmäßig<br />

stattfinden Vorstandsgesprächs<br />

Erhöhung der Mitarbeiterbeteiligung im Innovationsmanagement um 67 % im Vergleich zu 2008 und Prämierung<br />

der drei besten Vorschläge am Jahresende<br />

Erste Ausgabe einer Mitarbeiterzeitung für die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Gruppe<br />

Stand: Januar 2010<br />

53


5<br />

Ziele und Maßnahmen 2010<br />

Durch die Integration und Zertifizierung der beiden Standards ISO 14001:2004 (Umweltmanagement) sowie OHSAS 18001: 2007 (Arbeitsund<br />

Gesundheitsschutzmanagement) im Jahr <strong>2009</strong> haben wir die Thematik „Nachhaltigkeit“ zu einem festen Bestandteil unserer Unternehmensstrategie<br />

gemacht. Unsere Unternehmensgrundsätze sowie der Verhaltenscodex für Qualität, Arbeits-, Gesundheits- sowie<br />

Umweltschutz definieren unsere Anforderungen an unser tägliches Miteinander und Verhalten gegenüber der Gesellschaft. Für die<br />

Fortführung, Aufrechterhaltung und kontinuierliche Verbesserung des Integrierten Managementsystems haben wir Jahresziele für 2010<br />

definiert.<br />

Dazu gehören im Bereich Qualitätsmanagement die Weiterentwicklung eines Kennzahlenmanagements und der Ausbau der Qualitätssicherung<br />

auf alle <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong>-Produkte und Dienstleistungen sowie die Verbesserung der Kundenkommunikation. Im Bereich Arbeitsund<br />

Gesundheitsschutz werden wir 2010 den Anteil der Schulungen deutlich erhöhen. Ein erster Anfang wird durch Schulungen zum<br />

Thema GHS gemacht. Im Fortgang des Jahres 2010 wird die Hälfte der Räumungsverantwortlichen als Brandschutzhelfer ausgebildet.<br />

Weitere interessierte Mitarbeiter sowie 10 Prozent unserer Ersthelfer werden wir im Umgang mit Feuerlöschern schulen. Im Rahmen der<br />

Gefahrenabwehr werden wir die Anzahl der Notfallübungen erhöhen und so insgesamt zwei Übungen pro Jahr durchführen. Aber auch<br />

die Qualifizierung der Mitarbeiter im Arbeits- und Umweltschutz wollen wir weiterhin fördern und so den Anteil an Schulungen bei Berufsgenossenschaften<br />

um 20% im Vergleich zu <strong>2009</strong> erhöhen. Dabei wird Maßgeblich die Academy an dieser Maßnahmen beteiligt sein.<br />

In der Produktion werden wir zur Verbesserung des Umweltschutzes 50 % der Reinigungsprozesse auf biologische Verfahren und Einsatzstoffe<br />

umstellen. Dazu wurden bereits <strong>2009</strong> erste Tests mit der Firma Ambratec ® gemeinsam durch- und auch 2010 fortgeführt.<br />

Auch die Fortführung des Umweltmanagements durch Aufbau eines Energiemanagements in Anlehnung an die DIN EN 16001 haben wir<br />

uns für 2010 vorgenommen und dazu den Arbeitskreis „Energiemanagement“ aus Vertretern des Facility- und Umweltmanagements<br />

sowie der Einkaufsabteilung gebildet.<br />

Ziel Maßnahme Maßnahme<br />

Erhöhung des Anteils umweltfreundlicher<br />

Technolgien<br />

Erweiterung des Integrierten<br />

Managementsystems<br />

Energieeinsparungen<br />

Einsatz biologischer Reinigungsverfahren<br />

Aufbau eines Energiemanagementsystems in Anlehnung<br />

an die EN 16001<br />

Umsetzung von Optimierungspotentialen<br />

50 %<br />

100 %<br />

5 %<br />

Motivation/Schulung/<br />

Kompetenz<br />

Optimierung der Gefahrenabwehr<br />

und Notfallplanung<br />

Erhöhung der Schulungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

durch die Berufsgenossenschaft<br />

Erhöhung der Notfallübungen<br />

Erhöhung der befähigten Personen im Umgang<br />

mit Feuerlöschern<br />

20 %<br />

2 X pro Jahr<br />

10 % der<br />

Ersthelfer<br />

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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Erreichtes, Ziele und Maßnahmen<br />

2010 werden wir verstärkt unsere Tochterunternehmen in die Strategien und Ziele der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> einbeziehen und neben einem<br />

Informationsaustausch über ein gemeinsames Intranet und regelmäßige Managementmeetings die Kommunikation direkt zu Entscheidungsträgern<br />

weiter voran treiben. Dabei haben wir es uns zum Ziel gemacht, nicht nur konventionelle und gepflasterte Wege zu gehen.<br />

Wir freuen uns auf eine nachhaltige Entwicklung und möchten Sie hiermit einladen, uns bei unseren Zielen in den nächsten Jahres zu<br />

begleiten und mit Anregungen zu unterstützen.<br />

Foto: Anett Kleinhempel, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Foto: Franziska Rößner, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Foto: Franziska Rößner, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

Foto: Bärbel Bergmann, <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

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Gültigkeitserklärung / Zertifikate<br />

6<br />

Die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> hat die Rezertifizierung nach ISO 9001:2008 erfolgreich bestanden und zusätzlich die weiteren Standards ISO<br />

14001:2004 für Umweltmanagement und OHSAS 18001:2007 für Arbeits- udn Gesundheitsschutz in das integrierte Managementsystem<br />

implementiert.<br />

Gültigkeit<br />

Dieser Bericht enthält auch zukunftsgerichtete Aussagen. Diese betreffen zukünftige Tatsachen, Ereignisse sowie sonstige Umstände, die<br />

keine historischen Tatsachen sind. Wörter wie „erwarten“, „beabsichtigen“, „planen“, „davon ausgehen“ oder „voraussichtlich“ deuten<br />

auf solche Aussagen hin. Solche Aussagen geben nur die Auffassung der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> hinsichtlich zukünftiger Ereignisse zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt wieder und unterliegen einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten. Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf gegenwärtigen,<br />

nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen des Unternehmens, die sich, obwohl sie zum derzeitigen<br />

Zeitpunkt nach Ansicht der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> angemessen sind, als fehlerhaft erweisen können. Zahlreiche Faktoren können dazu führen,<br />

dass die tatsächliche Entwicklung einschließlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wesentlich von derjenigen<br />

abweicht, die in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen wird. Sollte eine oder sollten mehrere dieser<br />

Veränderungen oder Unsicherheiten eintreten oder sollten sich die von der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> zu Grunde gelegten Annahmen als unrichtig<br />

erweisen, ist nicht auszuschließen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von denen abweichen, die in diesem Bericht als angenommen,<br />

geschätzt oder erwartet beschrieben sind. Der Konzern könnte aus diesem Grund daran gehindert sein, seine finanziellen und<br />

strategischen Ziele zu erreichen. Die <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> beabsichtigt nicht, die in diesem Bericht dargelegten zukunftsgerichteten Aussagen<br />

oder Branchen- und Kundeninformationen über ihre gesetzliche Verpflichtung hinaus zu aktualisieren.<br />

Um die Umwelt zu schonen, wird dieser Bericht nur 500 x in Deutscher sowie 150 x in Englischer Sprache gedruckt. Darüber hinaus steht<br />

der Bericht als PDF Dokument zum Download auf der Website www.roth-rau.de zur Verfügung.<br />

56


<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong> Ansprechpartner / Impressum<br />

Ansprechpartner<br />

Vorstand Qualität, Arbeits- und Gesundheits- und Umweltschutz<br />

Carsten Bovenschen<br />

E-Mail: carsten.bovenschen@roth-rau.de<br />

Leiterin Integriertes Management<br />

Melanie Neubert<br />

E-Mail: melanie.neubert@roth-rau.de<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit<br />

Mario Schubert<br />

E-Mail: mario.schubert@roth-rau.de<br />

Impressum<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

An der Baumschule 6-8<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Telefon: 03723/6685-0<br />

Telefax: 03723/6685-100<br />

E-Mail: info@roth-rau.de<br />

Internet: www.roth-rau.de<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong>, Hohenstein-Ernstthal<br />

Redaktion:<br />

Stefanie Vogel, Melanie Neubert,<br />

Mario Schubert, Franziska Hermsdorf,<br />

Jens Göpel<br />

Fotos:<br />

Titel, Seite 45 – Manfred Gouda<br />

Seiten 4, 7, 9, 13, 19, 20, 22, 28 – Martin Jehnichen, Leipzig<br />

Seiten 15, 17 – Lars Behrendt, Krefeld (mit freundl. Genehmigung der Deutsche Bank <strong>AG</strong>)<br />

Seiten 16, 43, 49, US 3, US 4 – Rainer Sturm<br />

Gestaltung:<br />

M1 <strong>AG</strong> Werbung, Chemnitz<br />

Druck:<br />

Druckerei Hennig, Leipzig<br />

Dieser <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> wird der Umwelt zu Liebe auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.<br />

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Termine 2010<br />

Q1-Bericht: 14. Mai 2010<br />

Hauptversammlung: 21. Mai 2010<br />

Halbjahres-Bericht: 13. August 2010<br />

Q3-Bericht: 15. November 2010<br />

<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> Konzern<br />

Kennzahlen zum Geschäftsverlauf<br />

in T€ 01.01.-31.12 01.01.-31.12 Veränderung<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Umsatz 197.903 272.122 -27,3 %<br />

Auslandsanteil in % 82,8 86,5 -3,7 PP<br />

Auftragseingang 195.687 269.660 -27,4 %<br />

Auftragsbestand zum 31.12. 204.767 213.037 -3,9 %<br />

EBITDA 24.318 34.610 -29,7 %<br />

EBIT 16.100 28.548 -43,6 %<br />

EBT 16.707 31.801 -47,5 %<br />

Konzernergebnis 1) 12.929 23.024 -43,8 %<br />

Ergebnis je Aktie in € 0,94 1,82 -48,4 %<br />

Mitarbeiter zum 31.12. 874 606 44,2 %<br />

1)<br />

Konzernergebnis: Den Aktionären der <strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong> zustehendes Ergebnis<br />

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<strong>Roth</strong> & <strong>Rau</strong> <strong>AG</strong><br />

An der Baumschule 6-8<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Germany<br />

Phone +49 (0) 3723 - 66 85 - 0<br />

Fax +49 (0) 3723 - 66 85 - 100<br />

E-mail info@roth-rau.de<br />

www.roth-rau.de

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