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Technische Optik in der Praxis

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44 2 Wellenoptik<br />

E<strong>in</strong>gangs<strong>in</strong>tensitäten (I1 = I2) nimmt die Sichtbarkeit ihren Maximalwert<br />

V = 1 an.<br />

Die Interferenz<strong>in</strong>tensität braucht we<strong>der</strong> räumlich noch zeitlich konstant<br />

zu se<strong>in</strong>. Betrachtet man zwei monochromatische ebene Wellen mit ger<strong>in</strong>gfügig<br />

unterschiedlichen Kreisfrequenzen ω1 und ω2, aber identischer Intensität I1<br />

und identischer Ausbreitungsrichtung, so erhält man analog zu Gleichung<br />

(2.17):<br />

I(t) =2· I1 +2· I1 · cos [(ω2 − ω1) · t] . (2.20)<br />

Dabei wurde <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fachheit halber von gleichen Anfangsphasen ausgegangen.<br />

Es entsteht also e<strong>in</strong>e Interferenzersche<strong>in</strong>ung, die zu e<strong>in</strong>er mit <strong>der</strong><br />

Frequenz ∆f = f2 − f1 oszillierenden Intensität führt. ∆f ist gerade die<br />

Differenz <strong>der</strong> nicht direkt meßbaren optischen Frequenzen; Gleichung (2.20)<br />

ist Grundlage e<strong>in</strong>es Verfahrens, um mit Hilfe e<strong>in</strong>er bekannten optischen Frequenz<br />

die unbekannte Frequenz e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Strahlungsquelle zu bestimmen.<br />

Deren Frequenz muß <strong>der</strong> bekannten Frequenz nur so nahe liegen, daß<br />

die Differenzfrequenz direkt detektierbar ist.<br />

Abbildung 2.6 zeigt die zeitliche Interferenz zwischen den zwei Moden<br />

e<strong>in</strong>es HeNe-Lasers; die Differenz liegt bei ca. 500 kHz. Die beiden <strong>in</strong>terferierenden<br />

Wellen s<strong>in</strong>d von vornhere<strong>in</strong> exakt parallel ausgerichtet, daher ist es<br />

zum Nachweis <strong>der</strong> Interferenz ausreichend, den Laserstrahl (unter Zwischenschaltung<br />

e<strong>in</strong>es Polarisators; s. u.) auf e<strong>in</strong>en h<strong>in</strong>reichend schnellen Fotodetektor<br />

zu leiten.<br />

Entsprechend <strong>der</strong> zeitlichen Interferenz kommt es zu räumlicher Interferenz,<br />

wenn zwei Wellen gleicher Frequenz und Wellenlänge, aber unterschiedlicher<br />

Ausbreitungsrichtungen, die durch verschiedene Wellenvektoren k1 und<br />

k2 beschrieben werden, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong>terferieren. Analog zu Gleichung (2.20)<br />

erhält man <strong>in</strong> diesem Fall das Ergebnis:<br />

I(r) =2· I1 +2· I1 · cos [(k2 − k1) · r] . (2.21)<br />

Läßt man die <strong>in</strong>terferierenden Wellen auf e<strong>in</strong>en Beobachtungsschirm o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e CCD-Kamera fallen, so erhält man räumliche Interferenzstreifen, <strong>der</strong>en<br />

Abstand von <strong>der</strong> Ausrichtung <strong>der</strong> Wellen zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und zur Detektionsfläche<br />

abhängt. In <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> muß <strong>der</strong> W<strong>in</strong>kel zwischen beiden Wellen außerordent-<br />

Abb. 2.6. Zeitliche Interferenz

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