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Technische Optik in der Praxis

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1 Geometrische <strong>Optik</strong><br />

1.1 Strahlenmodell<br />

Das Strahlenmodell ist die Grundlage <strong>der</strong> geometrischen <strong>Optik</strong>, anhand dieses<br />

Modells läßt sich die Ausbreitung des Lichts und <strong>der</strong>en Än<strong>der</strong>ung durch abbildende<br />

Elemente (lichtbrechende und lichtreflektierende Elemente) auf e<strong>in</strong>fache<br />

geometrische Weise beschreiben. Die Welleneigenschaften des Lichts wie<br />

Beugung, Interferenz und Polarisation werden <strong>in</strong> diesem Modell vollständig<br />

vernachlässigt. Dies setzt jedoch voraus, daß die Dimensionen <strong>der</strong> ,,optischen<br />

H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse“ (L<strong>in</strong>sen, Spiegel usw.) im Vergleich zur Wellenlänge des Lichts<br />

um e<strong>in</strong> Vielfaches größer s<strong>in</strong>d. Insofern ist dieses Modell e<strong>in</strong>e grobe Näherung<br />

zum maxwellschen Wellenbild des Lichtes. Das Strahlenmodell beschreibt die<br />

Lichtausbreitung durch mathematische L<strong>in</strong>ien von e<strong>in</strong>dimensionaler Ausdehnung,<br />

den sog. Lichtstrahlen. E<strong>in</strong>e Vielzahl von Lichtstrahlen, die sich <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Punkt schneiden, werden als Lichtbündel bezeichnet.<br />

E<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen dem Wellenmodell und dem Strahlenmodell<br />

desLichtsbezüglich <strong>der</strong> Ausbreitung läßt sich <strong>in</strong> folgen<strong>der</strong> Weise herstellen.<br />

Aus <strong>der</strong> Kugelwelle, die von e<strong>in</strong>er punktförmigen Lichtquelle ausgeht, wird<br />

durch e<strong>in</strong>e Blende e<strong>in</strong> begrenztes Lichtbündel ausgeblendet. E<strong>in</strong> ständiges<br />

Verkle<strong>in</strong>ern des Blendendurchmessers führt schließlich dazu, daß durch die<br />

Blende nur noch e<strong>in</strong> ideales dünnes Lichtbündel h<strong>in</strong>durchtritt, <strong>der</strong> Lichtstrahl<br />

(Beugung bleibt unberücksichtigt). Die Fortpflanzung <strong>der</strong> Kugelwelle<br />

läßt sich durch Phasenflächen beschreiben, die sich mit Lichtgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

ausbreiten; e<strong>in</strong>e Phasenfläche ist <strong>der</strong> geometrische Ort aller Punkte gleicher<br />

Schw<strong>in</strong>gungsphase. Die senkrecht auf den Phasenflächen gedachten Normalen<br />

s<strong>in</strong>d die Strahlen <strong>der</strong> geometrischen <strong>Optik</strong>. Damit stimmt <strong>der</strong> Strahlenverlauf<br />

<strong>in</strong> isotropen Medien mit <strong>der</strong> Ausbreitungsrichtung <strong>der</strong> zugeordneten elektromagnetischen<br />

Welle übere<strong>in</strong>.<br />

Die Grundaxiome für die Ausbreitung von Lichtstrahlen und damit <strong>der</strong><br />

geometrischen <strong>Optik</strong> lauten:<br />

• In optisch homogenen Medien breiten sich Lichtstrahlen geradl<strong>in</strong>ig aus.<br />

• Der Verlauf verschiedener Lichtstrahlen ist vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unabhängig.<br />

• DieBrechungundReflexionvonLichtstrahlenanGrenzflächen zwischen<br />

zwei Medien werden durch das Brechungs- bzw. Reflexionsgesetz beschrieben.

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