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Technische Optik in der Praxis

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154 5 Optische Werkstoffe<br />

Dieser Faktor ist bei den Angaben des Transmissionsvermögens häufig<br />

herausgerechnet (was aber nur s<strong>in</strong>nvoll ist, wenn das Transmissionsvermögen<br />

h<strong>in</strong>reichend nahe bei 1 liegt; falls das Transmissionsvermögen sehr viel kle<strong>in</strong>er<br />

als1–z.B.0,1–beträgt, sollte P =(1− R) 2 =4nrel/[(nrel +1) 2 ] verwendet<br />

werden, da <strong>in</strong> diesem Fall Mehrfachreflexionen nicht berücksichtigt zu werden<br />

brauchen). Dann s<strong>in</strong>d Werte des spektralen Re<strong>in</strong>transmissionsvermögens o<strong>der</strong><br />

des spektralen Re<strong>in</strong>transmissionsgrads angegeben. Die übrigen Verluste (Ext<strong>in</strong>ktionsverluste)<br />

entstehen im Innern <strong>der</strong> optischen Materialien und hängen<br />

somit von <strong>der</strong> Dicke ab. Angaben über das (Re<strong>in</strong>-)Transmissionsvermögen<br />

s<strong>in</strong>d daher ohne Angabe <strong>der</strong> Dicke, für die sie gelten, wertlos. In diesem Kapitel<br />

beziehen sich die Angaben des Transmissionsvermögens auf e<strong>in</strong>e Dicke<br />

von 2 mm. Wenn das Re<strong>in</strong>transmissionsvermögen für die Dicke d1 den Wert τ1<br />

hat, so ergibt sich <strong>der</strong> entsprechende Wert des Re<strong>in</strong>transmissionsvermögens<br />

τ2 für die Dicke d2 nach<br />

log(τ2) = d2<br />

log(τ1) o<strong>der</strong> τ2 =(τ1) d2/d1 . (5.23)<br />

d1<br />

Streuung durch kle<strong>in</strong>e Teilchen (z. B. Blasen o<strong>der</strong> Plat<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schlüsse) führt<br />

bei Materialien für transmittive <strong>Optik</strong>en nur zu vernachlässigbarer ger<strong>in</strong>ger<br />

Abschwächung <strong>der</strong> Energieströme. Sie kann zu e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des Kontrasts<br />

bei Abbildungen führen, was nur bei sehr genauer Messung von Kontrastverhältnissen<br />

bemerkt werden kann.<br />

Die Verwendung optischer Materialien im Spektrum elektromagnetischer<br />

Strahlung wird jedoch vor allem durch Absorption begrenzt. Folgende Absorptionsmechanismen<br />

s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s zu beachten [24–27]:<br />

(a) Durch die elektromagnetische Strahlung kann e<strong>in</strong> Elektron von e<strong>in</strong>em<br />

Energieniveau auf e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es (zuvor unbesetztes) Niveau angehoben<br />

werden. Dabei wird Energie absorbiert. Dieser Absorptionsmechanismus<br />

ist beson<strong>der</strong>s im ultravioletten Bereich (UV) und bei färbenden<br />

Ionen wirksam. Die Stärke dieser Absorption wird jeweils durch die<br />

,,Oszillatorenstärke“ charakterisiert.<br />

(b) Im <strong>in</strong>fraroten Bereich (IR) können Schw<strong>in</strong>gungen (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch<br />

Oberschw<strong>in</strong>gungen) <strong>der</strong> Ionen im Netzwerk des Glases o<strong>der</strong> im Kristallgitter<br />

angeregt werden.<br />

(c) Bei Halbleitern kommt noch die Absorption durch freie Ladungsträger<br />

(wie <strong>in</strong> Metallen) h<strong>in</strong>zu.<br />

Im Interesse e<strong>in</strong>es möglichst großen Transmissionsvermögens s<strong>in</strong>d daher<br />

absorbierende Verunre<strong>in</strong>igungen (wie z. B. Fe, Cr) <strong>in</strong> den optischen Materialien<br />

zu vermeiden (falls nicht gerade die Absorption dieser Verunre<strong>in</strong>igungen<br />

erwünscht ist). Hierauf wird bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Rohstoffe sehr großer Wert<br />

gelegt. Der Transparenzbereich im UV ist bei Gläsern durch Restverunre<strong>in</strong>igungen<br />

mit sehr großer Oszillatorenstärke o<strong>der</strong> durch die Eigenabsorption

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