Technische Optik in der Praxis
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4...8 mm<br />
Richtungen <strong>der</strong><br />
Eigenpolarisationen<br />
a b c d<br />
8.2 Fasertypen 221<br />
Abb. 8.12. Ausführungsformen polarisationserhalten<strong>der</strong> Fasern: (a) Standard-<br />
Monomodefaser, (b) Ausführung mit elliptischem Kern, (c) Ausführung mit viertelkreisförmigen<br />
Spannungselementen (sog. Bow-Tie-Faser), (d) Ausführung mit<br />
kreisförmigen Spannungselementen (sog. PANDA-Faser)<br />
polarisiertes Licht aus, unabhängig davon (!), ob die Polarisation mit <strong>der</strong><br />
großen o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Achse <strong>der</strong> Kernellipse zusammenfiel. E<strong>in</strong>e solche klar<br />
ausgeprägte Richtungspräferenz kann anstelle e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong> geometrischen Deformation<br />
<strong>der</strong> Kernellipse (Abb. 8.12b) auch mit elastischer Deformation <strong>der</strong><br />
Faser erreicht werden, vorzugsweise durch seitlichen E<strong>in</strong>bau von Glasanteilen<br />
mit stark unterschiedlichem thermischem Dehnungsverhalten <strong>in</strong> die Mantelregion<br />
(Abb. 8.12c,d).<br />
Die beschriebenen Fasertypen wirken ausschließlich dann polarisationserhaltend,<br />
wenn l<strong>in</strong>eare Polarisation parallel zu e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> beiden Symmetrieebenen<br />
e<strong>in</strong>gekoppelt wird. An<strong>der</strong>e Polarisationsformen o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eare Polarisation,<br />
die unter e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en W<strong>in</strong>kelorientierung e<strong>in</strong>gekoppelt wird, werden nicht<br />
stabil übertragen. In diesen Fällen unterliegt die Ausgangspolarisation sogar<br />
wesentlich stärkeren Fluktuationen als bei e<strong>in</strong>er Standardfaser.<br />
Polarisierende Fasern. Von polarisationserhaltenden Fasern streng zu unterscheiden<br />
s<strong>in</strong>d sog. polarisierende Fasern,diee<strong>in</strong>enochmaligeWeiterentwicklung<br />
darstellen. Die Funktion <strong>der</strong> polarisationserhaltenden Fasern beruhte<br />
darauf, daß durch die absichtliche Geometriestörung für e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> beiden<br />
Eigenpolarisationen e<strong>in</strong>e große, für die an<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Brechzahldifferenz<br />
zwischen Kern und Mantel wirksam wurde. Dies führte zu starken Geschw<strong>in</strong>digkeitsunterschieden<br />
bei<strong>der</strong> Polarisationen, was letztlich den Effekt<br />
<strong>der</strong> gewünschten Polarisationserhaltung hatte.<br />
Es ist nun sogar möglich, die Faser so zu gestalten, daß für e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> beiden<br />
Eigenpolarisationen die Brechzahldifferenz nahezu verschw<strong>in</strong>det. Diese wird<br />
dadurch nur noch äußerst schlecht geführt, und schon ger<strong>in</strong>ge Störungen wie<br />
z. B. e<strong>in</strong>e absichtliche Biegung <strong>der</strong> Faserachse, heben die Führung vollständig