Technische Optik in der Praxis
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8.4.3 Verb<strong>in</strong>dung Faser-Faser<br />
8.4 Koppeltechnik 231<br />
Lösbare Verb<strong>in</strong>dungen (Stecker). Bei <strong>der</strong> Behandlung lösbarer Verb<strong>in</strong>dungen<br />
<strong>in</strong>teressieren <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Verb<strong>in</strong>dungen zwischen jeweils gleichen<br />
Fasern, d. h. solchen mit gleichen Durchmessern und numerischen Aperturen.<br />
Für die verschiedenen Fasertypen gibt es entsprechend den unterschiedlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen Steckerformen <strong>in</strong> unterschiedlicher Präzision, von preiswerten<br />
Kunststoffausführungen für Kunststoffasern bis zu Ausführungen höchster<br />
Präzision für Monomodefasern. Speziell bei Monomodefasern s<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
extrem hoch. Der kritischste Parameter ist dabei <strong>der</strong> seitliche Versatz<br />
<strong>der</strong> beiden Fasern zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>; hier liegen die Präzisionsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
bei deutlich unter 1 µm, und das reproduzierbar! Mo<strong>der</strong>ne Stecker werden<br />
diesen Anfor<strong>der</strong>ungen ohne weiteres gerecht.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e lösbare Steckverb<strong>in</strong>dung mit ihren wesentlichen Elementen<br />
ist <strong>in</strong> Abb. 8.24 dargestellt. Die Hauptelemente s<strong>in</strong>d die mit hoher<br />
Genauigkeit <strong>in</strong> Faserendhülsen zentrierten Fasern sowie die Präzisionsführung,<br />
die die Faserendhülsen von beiden Seiten aufnimmt. Anpressfe<strong>der</strong>n<br />
sorgen für physikalischen Kontakt zwischen den Faserendflächen. Angedeutet<br />
s<strong>in</strong>d schließlich noch die beiden Steckergehäuse, normalerweise mit Schraubgew<strong>in</strong>de<br />
o<strong>der</strong> mit Bajonettverschluß ausgeführt, sowie <strong>der</strong> (nicht bei je<strong>der</strong><br />
Ausführung vorhandene) Montageflansch, mit dem <strong>der</strong> Stecker an e<strong>in</strong>em<br />
Gerätegehäuse verschraubt werden kann.<br />
Abbildung 8.25 zeigt zwei Lösungsvarianten für Faserendhülsen und Führungen.<br />
Bei Steckerhülsen kommt es darauf an, daß die zu verkoppelnde Faser<br />
möglichst exakt im Zentrum <strong>der</strong> zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>förmigen Hülse geführt wird. Deren<br />
Durchmesser hat se<strong>in</strong>erseits Toleranzanfor<strong>der</strong>ungen im Sub-µm-Bereich<br />
zu erfüllen. Bei Variante a) wird hierzu die Faser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Präzisionshülse aus<br />
Stahl o<strong>der</strong> Keramik mit e<strong>in</strong>er nahezu spielfreien, hochpräzise zentrierten Bohrung<br />
e<strong>in</strong>geklebt; anschließend wird die Frontfläche geschliffen und poliert. Bei<br />
Variante b) wird die Faser zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mäßig tolerierte Hülse e<strong>in</strong>geklebt;<br />
die Präzision gew<strong>in</strong>nt man dann dadurch, daß man anschließend die Faser<br />
von <strong>der</strong> Rückseite beleuchtet und bei gleichzeitiger Messung des austretenden<br />
Lichtstrahls e<strong>in</strong>en zum Strahl exakt konzentrischen Schliff ausführt. Die<br />
Faser <strong>in</strong><br />
Endhülse<br />
Fe<strong>der</strong><br />
Steckergehäuse<br />
Abb. 8.24. Montagezeichnung e<strong>in</strong>es Fasersteckers<br />
Präzisionsführung<br />
Faserendhülse<br />
Montageflansch