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Technische Optik in der Praxis

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242 8 Fasern und Sensorik<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Glasfaser durch e<strong>in</strong>e Reihe von E<strong>in</strong>flußgrößen verän<strong>der</strong>t wird. Dazu<br />

gehören Temperatur, Druck, Biegung und <strong>der</strong> relativistische Sagnac-Effekt.<br />

Phasenän<strong>der</strong>ungen lassen sich grundsätzlich nur mit Interferometern detektieren.<br />

Als Beispiel für e<strong>in</strong>e mögliche Ausführungsform e<strong>in</strong>es faseroptischen Interferometers<br />

ist <strong>in</strong> Abb. 8.35 das Sagnac-Interferometer dargestellt [16].<br />

Das Funktionspr<strong>in</strong>zip geht aus Teilabbildung a) hervor: Die e<strong>in</strong>gestrahlte<br />

Lichtwelle wird am zentralen Strahlteiler <strong>in</strong> zwei Wellen jeweils gleicher Intensität<br />

aufgeteilt, die den als R<strong>in</strong>g dargestellten geschlossenen Lichtweg <strong>in</strong><br />

entgegengesetzter Richtung durchlaufen. Beide Wellen treffen jeweils zum<br />

gleichen Zeitpunkt wie<strong>der</strong> am zentralen Strahlteiler e<strong>in</strong>, überlagern sich ohne<br />

Phasendifferenz <strong>in</strong> konstruktiver Interferenz und laufen den Weg zurück zum<br />

Detektor. Dies gilt, solange die gesamte Anordnung sich nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rotationsbewegung<br />

um die vertikale Achse bef<strong>in</strong>det. Tritt dagegen e<strong>in</strong>e Rotation<br />

auf - <strong>in</strong> <strong>der</strong> Darstellung mit ihrer W<strong>in</strong>kelgeschw<strong>in</strong>digkeit o<strong>der</strong> ,,Drehrate“ Ω<br />

bezeichnet, so wird die Symmetrie <strong>der</strong> Anordnung durch den Sagnac-Effekt<br />

gestört: Beide Wellen erfahren nun e<strong>in</strong>e unterschiedliche Phasenverzögerung,<br />

je nachdem ob sie gleich- o<strong>der</strong> gegens<strong>in</strong>nig mit <strong>der</strong> azimutalen Bewegung des<br />

R<strong>in</strong>ges laufen. Dieser Effekt führt zu e<strong>in</strong>er Abkehr von <strong>der</strong> konstruktiven<br />

Interferenz und damit zu e<strong>in</strong>er Verkle<strong>in</strong>erung des Detektorausgangssignals.<br />

Daraus läßtsichdieDrehrateermitteln.E<strong>in</strong>emögliche Form <strong>der</strong> Realisierung<br />

als faseroptischer Sensor ist <strong>in</strong> Teilabbildung b) dargestellt. Beide Strahlteiler<br />

s<strong>in</strong>d hier als Faseroptische Koppler (siehe Abschn. 3.3) ausgeführt. Die Faser<br />

selbst muß, wie bei e<strong>in</strong>em Faser<strong>in</strong>terferometer generell, e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten Po-<br />

a<br />

b<br />

Strahlteiler<br />

LICHTQUELLE<br />

Ausgangssignal<br />

Quelle<br />

Detektor<br />

DET<br />

Faserkoppler<br />

Ω<br />

Sensorspule<br />

Abb. 8.35. Faseroptisches Gyroskop. Als Faserkoppler werden meist Bauformen<br />

nach Abb. 8.28a verwendet

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