19.06.2014 Aufrufe

So glänzen Sie Weihnachten 2002 mit aktuellen ... - Komma-Net.de

So glänzen Sie Weihnachten 2002 mit aktuellen ... - Komma-Net.de

So glänzen Sie Weihnachten 2002 mit aktuellen ... - Komma-Net.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

<strong>So</strong> glänzen <strong>Sie</strong><br />

<strong>Weihnachten</strong> <strong>2002</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>aktuellen</strong> Re<strong>de</strong>n<br />

Inhalt (bitte einsortieren im Register VWX)<br />

Begrüßung zur Weihnachtsfeier 1<br />

Es spricht ein Manager / <strong>de</strong>r Vereinsvorsitzen<strong>de</strong><br />

Ansprache zur Weihnachtsfeier im Betrieb 2- 5<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

Weihnachtsfeier <strong>2002</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Stadtverwaltung 6-10<br />

Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />

Weihnachtsfeier im Verband 11-15<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />

Weihnachtsfeier im Verein 16-18<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r-Weihnachtsfeier im Verein 19-23<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> / Jugendwart<br />

Zitate und Bausteine für Ihre<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong> 23-26<br />

Suchwort-<br />

Register<br />

Re<strong>de</strong>insi<strong>de</strong><br />

Hilfen<br />

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

<strong>Weihnachten</strong><br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 71


Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

5 Tipps für Ihre Weihnachtsfeier<br />

1. Zeitpunkt: Wenn <strong>Sie</strong> <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Organisation betraut wer<strong>de</strong>n, drängen<br />

<strong>Sie</strong> darauf, dass die Feier nicht kurz vor <strong>de</strong>n Festtagen angesetzt wird und<br />

nicht zu spät abends. Als günstiger Zeitpunkt haben sich die bei<strong>de</strong>n Wochen<br />

zwischen <strong>de</strong>m zweiten und vierten Advent erwiesen; i<strong>de</strong>ale Tageszeit:<br />

nach<strong>mit</strong>tags gegen 16 Uhr beginnen.<br />

2. Beleuchtung und Dekoration: Räume <strong>mit</strong> Neon-Beleuchtung lassen<br />

keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Kerzen sind i<strong>de</strong>al (aber<br />

Achtung: Feuergefahr!). Dekorieren <strong>Sie</strong> <strong>de</strong>n Raum sparsam weihnachtlich.<br />

Wer<strong>de</strong>n mehrere Bäume aufgestellt, sollte nur <strong>de</strong>r größte geschmückt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die an<strong>de</strong>ren lassen sich im Halbkreis um ihn anordnen.<br />

Da<strong>mit</strong> wird ein Schwerpunkt im Raum geschaffen. Musikstücke, Ansprachen<br />

etc. kommen vor dieser Kulisse zum Vortrag. Die weiß ge<strong>de</strong>ckten<br />

Tische wer<strong>de</strong>n weihnachtlich <strong>mit</strong> passen<strong>de</strong>n Tisch<strong>de</strong>cken, Tannengrün<br />

und farbigen Kerzen geschmückt.<br />

3. Geschenke, Bescherung: Wenn Kin<strong>de</strong>r eingela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, bitten<br />

<strong>Sie</strong> die Eltern, <strong>de</strong>m Veranstalter (handschriftliche) Wunschzettel <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

vorzulegen, sodass Geschenke „gezielt“ verteilt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Auch können die Wunschzettel verlesen wer<strong>de</strong>n, was meist sehr unterhaltsam<br />

ist. <strong>So</strong>fern keine kleinen Kin<strong>de</strong>r anwesend sein wer<strong>de</strong>n, bietet<br />

sich ein „Grabbelsack“ an. Dies ist ein Sack, in <strong>de</strong>n <strong>Sie</strong> eine genügen<strong>de</strong><br />

Anzahl allgemein beliebter kleiner Geschenke hineinstecken. Im Laufe<br />

<strong>de</strong>r Weihnachtsfeier darf sich dann je<strong>de</strong>s Kind ein Geschenk herausnehmen.<br />

Im Verein ist auch <strong>de</strong>r Auftritt eines Weihnachtsmanns (o<strong>de</strong>r am Nikolaustag<br />

eines Nikolaus‘), <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Geschenken ein paar Worte sagt,<br />

sehr beliebt.<br />

4. Bewirtung: Fin<strong>de</strong>t die Weihnachtsfeier nach<strong>mit</strong>tags statt, wer<strong>de</strong>n<br />

Kaffee, Tee und Gebäck gereicht. Nüsse sollten <strong>Sie</strong> weglassen; <strong>de</strong>nn Sänger<br />

und Redner sind wenig begeistert, wenn ihr Vortrag vom Nüsseknacken<br />

begleitet wird. Für die Feier am Abend bietet sich ein Büfett an.<br />

5. Re<strong>de</strong>n: Gehen <strong>Sie</strong> als Gastgeber in einem kurzen Grußwort auf die Erfolge<br />

<strong>de</strong>s letzten Jahres ein, und sagen <strong>Sie</strong> Dank dafür. Dann stecken <strong>Sie</strong><br />

Ziele für die Zukunft ab. Die Weihnachts-Re<strong>de</strong> dient immer <strong>de</strong>r Motivation:<br />

Loben <strong>Sie</strong> ruhig!<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

Seite 72 November/Dezember <strong>2002</strong>


Minuten-Re<strong>de</strong><br />

Es spricht ein Manager / Vereinsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Begrüßung zur Weihnachtsfeier<br />

Redner: Manager / Vereinsvorsitzen<strong>de</strong>r / Clubpräsi<strong>de</strong>nt<br />

Anlass: Weihnachtsfeier<br />

Thema: Wortbe<strong>de</strong>utung „schätzen“<br />

Re<strong>de</strong>-Dauer: 1 Minute<br />

Publikum: Gäste <strong>de</strong>r Feier<br />

Passen<strong>de</strong> Zitate: WEIH 23 – 26<br />

Passen<strong>de</strong> Chronikdaten: aktuelle Monats-Chronik<br />

Botschaft: Ich schätze <strong>Sie</strong> und Ihre geleistete Arbeit!<br />

Motivation<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

liebe Freun<strong>de</strong>!<br />

Wie <strong>Sie</strong> alle wissen, beginnt die Weihnachtsgeschichte<br />

nach <strong>de</strong>m Lukas-Evangelium <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n<br />

Worten: „Es begab sich aber zu <strong>de</strong>r Zeit, dass<br />

ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass<br />

alle Welt geschätzt wür<strong>de</strong> ...“<br />

Schätzen kann <strong>de</strong>r Mensch ja viel und auf vielerlei<br />

Weise. Er kann sich zum Beispiel verschätzen. Je<strong>de</strong>r<br />

kennt das Gefühl, wenn am Samstagabend doch an<strong>de</strong>re<br />

Lottozahlen als die geschätzten herauskommen.<br />

<strong>So</strong> etwas schätzt man gar nicht. Der Mensch<br />

kann etwas gering schätzen, zum Beispiel eine an<strong>de</strong>re<br />

Meinung. Er kann etwas überschätzen, zum Beispiel<br />

sich selbst. Er kann etwas unterschätzen, zum<br />

Beispiel einen Konkurrenten. – Er kann aber auch<br />

wertschätzen. Und das, liebe Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter / liebe Vereinsfreundinnen und Vereinsfreun<strong>de</strong>,<br />

ist meine persönliche „Weihnachtsbotschaft“<br />

an <strong>Sie</strong>: Ihnen meine Wertschätzung für die<br />

von Ihnen in <strong>de</strong>n letzten zwölf Monaten geleistete<br />

Arbeit auszudrücken. Vielen Dank! Und da<strong>mit</strong>: Herzlich<br />

willkommen zur Weihnachtsfeier! Lassen <strong>Sie</strong> es<br />

sich wohl schmecken und wohl ergehen!<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

WEIH 1<br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 73


Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Im Betrieb<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

Ansprache zur Weihnachtsfeier<br />

im Betrieb<br />

Motivation<br />

Betrieb<br />

Herzlich<br />

willkommen!<br />

Früher war<br />

alles besser?<br />

Zitat<br />

Redner: Geschäftsführer / Inhaber / Chef / PR-Chef<br />

Anlass: Weihnachtsfeier<br />

Thema: Vom Schenken und Geben<br />

Re<strong>de</strong>-Dauer: 12 – 15 Minuten<br />

Publikum: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gäste<br />

Passen<strong>de</strong> Zitate: WEIH 23 – 26<br />

Passen<strong>de</strong> Chronikdaten: aktuelle Monats-Chronik<br />

Botschaft: Ich danke für Ihren Einsatz!<br />

Meine Damen und Herren,<br />

sehr geehrter Herr ... (Betriebsratsvorsitzen<strong>de</strong>r),<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Schön, dass wir jetzt ein bisschen gemeinsam<br />

feiern können. Dass wir zum Abschluss<br />

eines harten Jahres ein kleines Fest haben, bei<br />

<strong>de</strong>m wir die Seele ein wenig baumeln lassen<br />

können. Kein Stress, keine Hektik. Also herzlich<br />

willkommen auf unserer Weihnachtsfeier! Ich<br />

freue mich.<br />

Mögen die Kulturkritiker auch <strong>de</strong>n Kommerz<br />

<strong>de</strong>s Weihnachtsfestes bemäkeln und die Nostalgiker<br />

behaupten, dass das eigentliche <strong>Weihnachten</strong><br />

verschwun<strong>de</strong>n und früher alles besser<br />

gewesen sei. Richtig ist, dass <strong>Weihnachten</strong> nun<br />

mal eine beson<strong>de</strong>re Zeit ist.<br />

Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas<br />

Mann *) notierte 1935 in sein Tagebuch kurz und<br />

knapp: „Baumschmücken und große Unge-<br />

*) Thomas Mann (1875-1955), <strong>de</strong>utscher Schriftsteller, 1929 Nobelpreis<br />

für Literatur<br />

WEIH 2<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

Seite 74 November/Dezember <strong>2002</strong>


Im Betrieb<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

duld <strong>de</strong>r zögernd einlaufen<strong>de</strong>n Geschenke<br />

wegen.“ Ein Jahr später, 1936, stellt er neben<br />

„festlicher Unruhe“ auch „Befriedigung<br />

über viel Paketlagerung auf <strong>de</strong>r Diele und<br />

im Verandazimmer“ fest. Zwei Jahre drauf,<br />

1938, ta<strong>de</strong>lt er die „gänzlich <strong>mit</strong> Geschenken<br />

verstellte Weihnachtshalle“ . <strong>So</strong> viel zum Thema<br />

Kommerz – das ist also kein Phänomen von<br />

heute. Das war schon zu Großvaters Zeiten so!<br />

Richtig ist aber, dass <strong>Weihnachten</strong> weit mehr ist,<br />

als zu schenken und beschenkt zu wer<strong>de</strong>n. Für<br />

mich – und sicher auch für viele von Ihnen – ist<br />

<strong>Weihnachten</strong> ein Stück vom Glanz <strong>de</strong>r Kindheit.<br />

Auch heute noch. Und ein Versprechen, dass es<br />

immer wie<strong>de</strong>r glückliche Augenblicke geben<br />

wird. <strong>Weihnachten</strong> ist ein Fest – ganz ohne <strong>de</strong>n<br />

Staub <strong>de</strong>s Alltags!<br />

Für die Mehrheit <strong>de</strong>r Menschen ist <strong>Weihnachten</strong><br />

ein Familienfest. Unsere Firma ist keine Familie<br />

– und kein Familienersatz. Doch verbringen wir<br />

mehr Zeit am Arbeitsplatz als in <strong>de</strong>r Familie, zumin<strong>de</strong>st<br />

wenn wir die Nächte abziehen.<br />

Wo Menschen <strong>mit</strong> unterschiedlichen Fähigkeiten<br />

und Neigungen eng <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r arbeiten,<br />

kommt es zwangsläufig zu Unstimmigkeiten<br />

und Spannungen. Es kommt auch zu Konflikten,<br />

die in <strong>de</strong>r Arbeit, in <strong>de</strong>n Aufgaben begrün<strong>de</strong>t<br />

liegen. Und manchmal schlägt die Laune <strong>de</strong>s<br />

Kollegen, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nacht schlecht geschlafen<br />

hat, auf die Stimmung in <strong>de</strong>r Abteilung durch.<br />

Es ist nicht einfach, <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r zu arbeiten.<br />

Das kennen <strong>Sie</strong> alle, das ist normal. Auch Chefs<br />

Weihnachtszauber<br />

Es gibt<br />

Konflikte<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

WEIH 3<br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 75


Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Im Betrieb<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

Es gibt<br />

Konflikte<br />

Fortsetzung<br />

Das letzte<br />

Jahr war nicht<br />

einfach!<br />

Zitat<br />

Blick in die<br />

Zukunft!<br />

machen da keine Ausnahme. <strong>Sie</strong> haben es im<br />

letzten Jahr also nicht immer leicht gehabt,<br />

nicht <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r und nicht <strong>mit</strong> mir. Ich hatte es<br />

auch nicht leicht. Wir leben schließlich nicht<br />

mehr im Wirtschaftswun<strong>de</strong>rland, schon lange<br />

nicht mehr. Das letzte Jahr war sogar beson<strong>de</strong>rs<br />

schwierig. Die Konkurrenz ist drücken<strong>de</strong>r gewor<strong>de</strong>n.<br />

Schon kleine Erfolge haben großen<br />

Einsatz erfor<strong>de</strong>rt.<br />

Überhaupt gilt: Von alleine läuft nichts mehr.<br />

Apropos Laufen: Ich erinnere mich, dass in einer<br />

<strong>de</strong>r Industriehallen <strong>de</strong>r stillgelegten Zeche<br />

„Zollverein“ in Essen ein großes Warnschild<br />

hing: „Achtung, die För<strong>de</strong>r<strong>mit</strong>tel laufen automatisch<br />

an!“ Tja, schön wär‘s! Automatisch<br />

läuft gar nichts an, schon gar keine För<strong>de</strong>r<strong>mit</strong>tel!<br />

Darum sage ich: Alle Erfolge <strong>de</strong>s letzten Jahres<br />

verdankt die ... (Firma) sich selbst, also Ihnen!<br />

<strong>Sie</strong> sind es, die die ... (Firma) stark machen. Es<br />

sind Ihre Kraft, Ihr Leistungswille und Ihr Einsatz.<br />

Ihre Kraft, Ihr Leistungswille und Ihr Einsatz sorgen<br />

dafür, dass wir trotz aller Schwierigkeiten<br />

<strong>mit</strong> Optimismus und Zuversicht in die Zukunft<br />

blicken können. Haben <strong>Sie</strong> Dank dafür! Apropos<br />

Zukunft: Es gibt viele Begriffe, die sich <strong>mit</strong> <strong>Weihnachten</strong><br />

verbin<strong>de</strong>n lassen: Liebe, Frie<strong>de</strong>n, Toleranz.<br />

Für mich stehen auch Optimismus und Zuversicht<br />

auf dieser Liste. Allerdings nicht nur zu<br />

<strong>Weihnachten</strong>! Das gilt natürlich auch für die an<strong>de</strong>ren<br />

Begriffe. <strong>Weihnachten</strong> ist ja nur einmal im<br />

Jahr. Optimismus und Zuversicht sind Herzens-<br />

WEIH 4<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

Seite 76 November/Dezember <strong>2002</strong>


Im Betrieb<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

sache, eine Lebenseinstellung. Die hat Konjunktur<br />

– je<strong>de</strong>n Tag.<br />

Optimismus und Zuversicht wer<strong>de</strong>n von unserer<br />

oft egoistischen Gesellschaft häufig auch in<br />

Situationen an <strong>de</strong>n Tag gelegt, die mir gar nicht<br />

gefallen. Ich meine <strong>de</strong>n Optimismus und die Zuversicht,<br />

bei krummen Touren nicht erwischt zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Davon haben wir in diesem und <strong>de</strong>n<br />

vergangenen Jahren genug erlebt. Stichworte:<br />

Parteispen<strong>de</strong>n und Korruption. An<strong>de</strong>rerseits haben<br />

wir doch alle – gera<strong>de</strong> in diesem Jahr – gesehen,<br />

wie die Menschen zusammenhalten, wie<br />

hoch die Spen<strong>de</strong>nbereitschaft im <strong>So</strong>mmer bei<br />

<strong>de</strong>r Hochwasserkatastrophe war.<br />

Das gibt mir Zuversicht. Das macht Hoffnung –<br />

nicht nur für die Menschen in <strong>de</strong>n überschwemmten<br />

Gebieten. Mit Optimismus und<br />

Zuversicht wollen wir ins nächste Jahr starten,<br />

doch zunächst lassen <strong>Sie</strong> uns gemeinsam feiern!<br />

Wir haben gemeinsam im letzten Jahr hart<br />

gearbeitet. Wir alle haben etwas hergegeben<br />

und nicht getrickst. Wir haben uns unsere Feier<br />

verdient.<br />

Optimismus<br />

und Zuversicht<br />

Das haben wir<br />

verdient<br />

Auch auf das nächste Jahr <strong>mit</strong> Ihnen freue ich<br />

mich. Ich bin zuversichtlich, dass je<strong>de</strong>r seinen<br />

Teil einbringen und geben wird. Das Beste, was<br />

er hat. Ich bin optimistisch, dass wir <strong>mit</strong> vereinten<br />

Kräften auch das Jahr 2003 meistern wer<strong>de</strong>n.<br />

In diesem Sinne, für <strong>Sie</strong> und Ihre Familien:<br />

Fröhliche <strong>Weihnachten</strong> und ein gesun<strong>de</strong>s,<br />

glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2003!<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

WEIH 5<br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 77


Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Im Rathaus<br />

Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />

Weihnachtsfeier <strong>2002</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Stadtverwaltung<br />

Motivation<br />

Politik<br />

Redner: Bürgermeister / Stadtverordneter / Landrat<br />

Anlass: Weihnachtsfeier / Empfang<br />

Thema: <strong>Weihnachten</strong> in unserer Gesellschaft<br />

Re<strong>de</strong>-Dauer: 15 – 20 Minuten<br />

Publikum: gela<strong>de</strong>ne Gäste, Mitarbeiter(innen), Honoratioren <strong>de</strong>r Stadt<br />

Passen<strong>de</strong> Zitate: WEIH 23 – 26<br />

Passen<strong>de</strong> Chronikdaten: aktuelle Monats-Chronik<br />

Botschaft: <strong>Weihnachten</strong> ist ein Versprechen<br />

Zitat<br />

Meine Damen und Herren,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

geschätzte Kollegen!<br />

Von Hans Christian An<strong>de</strong>rsen *) stammt <strong>de</strong>r<br />

Ausruf: „Wie lei<strong>de</strong> ich vor Sehnsucht!<br />

Wäre es doch <strong>Weihnachten</strong>!“ Dieser Satz<br />

spricht sicher vielen Menschen aus <strong>de</strong>r Seele:<br />

<strong>de</strong>n gestressten Hausfrauen, die noch Vorräte<br />

besorgen, <strong>de</strong>n Vereins<strong>mit</strong>glie<strong>de</strong>rn, die von<br />

Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier hetzen, <strong>de</strong>n<br />

Angestellten und Arbeitern in <strong>de</strong>n Firmen o<strong>de</strong>r<br />

hier im Rathaus, die noch Geschenke suchen<br />

und Weihnachtspost erledigen und natürlich<br />

auch noch arbeiten müssen! Wäre doch endlich<br />

<strong>Weihnachten</strong>! – Ein paar Tage frei. Endlich ausschlafen.<br />

Und dann die knusprige Weihnachtsgans!<br />

Das ist <strong>Weihnachten</strong>? Wegen ein paar freier Tage<br />

und eines Gänsebratens sehnen wir uns so<br />

nach diesem Fest? Wohl kaum! Denn gut zu es-<br />

*) Hans Christian An<strong>de</strong>rsen (1805-75), dänischer Märchenautor<br />

WEIH 6<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

Seite 78 November/Dezember <strong>2002</strong>


Im Rathaus<br />

Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

sen und freie Tage haben wir doch immer wie<strong>de</strong>r.<br />

<strong>So</strong> sehnsüchtig, wie wir „<strong>Weihnachten</strong>“ sagen,<br />

so sehnsüchtig sagen wir nicht „Fronleichnam“<br />

o<strong>de</strong>r „Ostern“.<br />

Ein kluger Mann *) hat einmal gesagt: „Sehnsucht<br />

ist die nach vorn gebeugte Erinnerung.“<br />

Die meisten von uns sehnen sich nach<br />

<strong>Weihnachten</strong>, weil wir es aus unserer Kindheit<br />

in so guter Erinnerung haben. Wir empfin<strong>de</strong>n<br />

dieses Fest als ein ganz beson<strong>de</strong>res. Wir haben<br />

eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie unser<br />

Weihnachtsfest aussehen muss, und wenn<br />

auch nur eine Kleinigkeit nicht stimmt, dann ist<br />

es nicht richtig, dann wer<strong>de</strong>n wir unsicher.<br />

Sind es also die Rituale, die <strong>Weihnachten</strong> ausmachen?<br />

Womöglich leer gewor<strong>de</strong>ne Rituale,<br />

weil wir längst nicht mehr ans Christkind glauben?<br />

Nun, unsere Vorstellung von <strong>de</strong>r Weihnachtszeit<br />

ist noch immer geprägt von Ruhe und<br />

Besinnlichkeit, von Gemütlichkeit; das Haus ist<br />

festlich geschmückt <strong>mit</strong> Tannenzweigen, es duftet<br />

nach Kerzen, Nelken und nach selbst gebackenen<br />

Plätzchen.<br />

Ich glaube aber nicht, dass dies das Wichtigste<br />

ist. Das Wichtigste ist das, was vor über 2000<br />

Jahren geschehen ist. Etwas, das unser Abendland<br />

verän<strong>de</strong>rt hat bis zum heutigen Tag.<br />

Zitat<br />

Die Rituale …<br />

… sind nicht<br />

das Wichtigste<br />

Es ist ein Versprechen, eine Verheißung, die Verheißung<br />

<strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns.<br />

*) Elazar Benyoetz (*1937), israelischer Aphoristiker<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

WEIH 7<br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 79


Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Im Rathaus<br />

Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />

Wir müssen<br />

uns daran<br />

erinnern<br />

Kein Geschenk<br />

Werteverfall<br />

Auch wenn die Hektik <strong>de</strong>r Adventswochen eigentlich<br />

nichts <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Weihnachtsfest und<br />

<strong>de</strong>m Versprechen zu tun hat: Im Büro ist <strong>de</strong>r<br />

Posteingangskorb voll <strong>mit</strong> Präsenten von Firmen,<br />

die auf bessere Zeiten und Aufträge hoffen.<br />

Zu Hause quillt <strong>de</strong>r Briefkasten über von<br />

Spen<strong>de</strong>naufrufen <strong>mit</strong> Überweisungsvordruck.<br />

In <strong>de</strong>n Firmen und Büros wird <strong>mit</strong> Volldampf auf<br />

<strong>de</strong>n Jahresabschluss hingearbeitet – <strong>de</strong>nnoch<br />

ist es wichtig, sich <strong>de</strong>s Versprechens „Frie<strong>de</strong>n<br />

auf Er<strong>de</strong>n“ zu erinnern.<br />

Der Frie<strong>de</strong>n auf Er<strong>de</strong>n ist kein Geschenk, das einfach<br />

so unter <strong>de</strong>m Weihnachtsbaum liegt, verpackt<br />

<strong>mit</strong> roter Schleife. Nein, zur Erfüllung dieses<br />

Versprechens müssen wir selbst beitragen.<br />

Wir müssen uns <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n selbst verdienen.<br />

Wie weit sind wir da<strong>mit</strong> gekommen? <strong>So</strong>zialwissenschaftler<br />

sprechen heute von einer „Freizeitgesellschaft“,<br />

von wachsen<strong>de</strong>m Egoismus, vom<br />

Verfall <strong>de</strong>r Werte, die eine Gemeinschaft zusammenhalten,<br />

von einer „Entsolidarisierung im<br />

Alltag“. – Das mag für <strong>de</strong>n Alltag stimmen, aber<br />

es stimmt nicht, wenn außergewöhnliche Ereignisse<br />

<strong>So</strong>lidarität erfor<strong>de</strong>rn. Denken <strong>Sie</strong> nur<br />

an die Hochwasserkatastrophe im vergangenen<br />

<strong>So</strong>mmer. Ehrenamtliche Helfer sind in die bedrohten<br />

Gebiete gereist. Überall waren die<br />

Menschen hilfsbereit. Nach <strong>de</strong>r Flut, als das<br />

Ausmaß <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n sichtbar gewor<strong>de</strong>n ist, ist<br />

die Spen<strong>de</strong>nwelle angerollt. – Wer hätte das gedacht?<br />

Wo wir alle doch nur davon hören, dass<br />

das soziale Klima rauer gewor<strong>de</strong>n ist.<br />

WEIH 8<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

Seite 80 November/Dezember <strong>2002</strong>


Im Rathaus<br />

Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Ein kluger Mann *) hat einmal gesagt: „Kleinigkeiten<br />

entfernen die Menschen voneinan<strong>de</strong>r,<br />

Katastrophen bringen sie einan<strong>de</strong>r<br />

näher. “ – Eben, in <strong>de</strong>r Not müssen wir zusammenrücken.<br />

– Und dass wir das können und tun,<br />

heißt für mich: Frie<strong>de</strong>n auf Er<strong>de</strong>n.<br />

Und das gilt nicht nur in Notzeiten. Auch im Alltag<br />

sind die meisten Menschen solidarisch und<br />

hilfsbereit.<br />

Vergessen wir doch nicht die Bürgerinnen und<br />

Bürger, die sich verantwortlich fühlen für ihre<br />

Stadt / ihr Dorf. Die sich engagieren in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>vertretung,<br />

in <strong>de</strong>n Vereinen und die auch<br />

im Alltag nicht nur ihr eigenes Wohl kennen.<br />

(Hier haben <strong>Sie</strong> die Gelegenheit, auf die Situation<br />

in Ihrer Stadt / Gemein<strong>de</strong> einzugehen. Dann:)<br />

Frie<strong>de</strong>n, das ist ein kleines Wort <strong>mit</strong> einer<br />

großen I<strong>de</strong>e dahinter. Frie<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> sich selbst<br />

machen heißt, <strong>de</strong>r Stimme <strong>de</strong>s eigenen Gewissens<br />

zu folgen, sich anständig zu verhalten und<br />

an<strong>de</strong>re nicht so zu behan<strong>de</strong>ln, dass sie das Gefühl<br />

haben, <strong>de</strong>r Ehrliche sei <strong>de</strong>r Dumme.<br />

Frie<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Natur machen heißt, sich umbesinnen:<br />

Müssen wirklich drei Autos in <strong>de</strong>r Familie<br />

sein? Müssen es wirklich 250 PS sein – täten<br />

es nicht 65? Warum nicht mal <strong>mit</strong> Bus und Bahn<br />

fahren statt je<strong>de</strong>n Weg <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Pkw zurückzulegen?<br />

Und müssen unsere Unternehmen die Autobahnen<br />

als rollen<strong>de</strong> Warenlager missbrauchen?<br />

Die Umweltkatastrophen dieses Jahres<br />

*) Leopold Koch, <strong>de</strong>utscher Apotheker<br />

Zitat<br />

Ehrenamt!<br />

Frie<strong>de</strong>n<br />

machen<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

WEIH 9<br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 81


Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Im Rathaus<br />

Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />

Frie<strong>de</strong>n<br />

machen<br />

Fortsetzung<br />

waren mehr als nur Fingerzeige auf unsere Sün<strong>de</strong>n<br />

und Versäumnisse.<br />

Frie<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Welt machen heißt, <strong>de</strong>nen, die<br />

Krieg wollen, in <strong>de</strong>n Arm und ins Wort zu fallen,<br />

auch und gera<strong>de</strong> bei Freun<strong>de</strong>n.<br />

Und Frie<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Welt machen heißt: die <strong>So</strong>lidarität<br />

weiter fassen und darüber nach<strong>de</strong>nken,<br />

warum zwei Drittel <strong>de</strong>r Menschheit in Armut,<br />

Elend und Hunger leben. Wenn wir hier nichts<br />

än<strong>de</strong>rn, wird die Völkerwan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Armutsflüchtlinge<br />

uns überrollen. Falls es nicht die<br />

nächste Umweltkatastrophe tut. Der Frie<strong>de</strong>n, so<br />

haben wir gelernt, und so müssen wir es begreifen,<br />

ist in je<strong>de</strong>r Hinsicht zu unserem eigenen<br />

Wohl.<br />

Die Bibel erzählt eine schöne Geschichte. Die einen<br />

glauben daran, dass sie sich wirklich einmal<br />

so ereignet hat, die an<strong>de</strong>ren nicht. Doch egal,<br />

was einer glaubt, die Botschaft betrifft uns alle:<br />

„Macht endlich Frie<strong>de</strong>n auf Er<strong>de</strong>n und liebt eure<br />

Nächsten wie euch selbst!“<br />

Könnte es eine aktuellere Botschaft geben als<br />

diese in unserer Zeit?<br />

Gute Wünsche!<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe<br />

Kolleginnen und Kollegen, ich wünsche Ihnen<br />

und Ihren Familien frohe und gesegnete Weihnacht<br />

und schon heute ein glückliches, gesun<strong>de</strong>s<br />

und friedliches neues Jahr!<br />

Und jetzt möchte ich <strong>mit</strong> Ihnen feiern.<br />

WEIH 10<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

Seite 82 November/Dezember <strong>2002</strong>


Im Verband<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Weihnachtsfeier im Verband<br />

Redner: Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />

Anlass: Weihnachtsfeier im Verband<br />

Thema: Der Weihnachtsmann wäre beinahe ausgestorben<br />

Re<strong>de</strong>-Dauer: 10 Minuten<br />

Publikum: Verbands<strong>mit</strong>glie<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>ren Angehörige<br />

Passen<strong>de</strong> Zitate: WEIH 23 – 26<br />

Passen<strong>de</strong> Chronikdaten: aktuelle Monats-Chronik<br />

Botschaft: Der Weihnachtsmann lebt – <strong>mit</strong> unserer Hilfe<br />

Verein<br />

Motivation<br />

Humor<br />

Meine Damen und Herren,<br />

liebe Freundinnen und Freun<strong>de</strong>,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!<br />

Es gibt 2 Milliar<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche,<br />

also Menschen unter 15 Jahren, auf <strong>de</strong>r<br />

Welt, davon knapp 41 Prozent Christen. Das<br />

macht 818 Millionen Kin<strong>de</strong>r, die in <strong>de</strong>r Weihnachtsnacht<br />

zu beliefern sind. Bei einer durchschnittlichen<br />

Kin<strong>de</strong>rzahl von 3,5 pro Haushalt<br />

sind etwa 234 Millionen Häuser anzusteuern,<br />

sofern in je<strong>de</strong>m Haus min<strong>de</strong>stens ein braves<br />

Kind lebt.<br />

Der Weihnachtsmann hat zwar einen 42-Stun<strong>de</strong>n-Weihnachtstag,<br />

bedingt durch die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen<br />

reist. Er muss also nicht <strong>mit</strong> 24 Stun<strong>de</strong>n auskommen.<br />

Dennoch ergeben sich rund 1.548 Besuche<br />

pro Sekun<strong>de</strong>. <strong>So</strong><strong>mit</strong> hat er für je<strong>de</strong>n<br />

christlichen Haushalt <strong>mit</strong> braven Kin<strong>de</strong>rn etwa<br />

0,0006 Sekun<strong>de</strong>n Zeit für <strong>de</strong>n Weg zum Haus,<br />

Zu viele Kin<strong>de</strong>r<br />

erhoffen sich<br />

Geschenke ...<br />

... von einem<br />

Weihnachtsmann,<br />

<strong>de</strong>r<br />

schneller als<br />

<strong>de</strong>r Schall<br />

fliegen kann ...<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

WEIH 11<br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 83


Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Im Verband<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />

einschließlich parken, aus <strong>de</strong>m Schlitten springen,<br />

Schornstein runtersausen, <strong>So</strong>cken füllen,<br />

Geschenke unter <strong>de</strong>m Weihnachtsbaum verteilen,<br />

<strong>de</strong>n Schornstein wie<strong>de</strong>r rauf und zum nächsten<br />

Haus.<br />

Angenommen, je<strong>de</strong>r dieser 234 Millionen<br />

Stopps wäre gleichmäßig auf die ganze Er<strong>de</strong><br />

verteilt, erhalten wir nunmehr 1,5 Kilometer<br />

Entfernung von Haushalt zu Haushalt. Das wäre<br />

eine zurückgelegte Strecke von über 351 Millionen<br />

Kilometern. Das be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Schlitten<br />

<strong>de</strong>s Weihnachtsmanns <strong>mit</strong> circa 2.321 Kilometern<br />

pro Sekun<strong>de</strong> fliegt, also <strong>de</strong>r 7.012-fachen<br />

Schallgeschwindigkeit (Schallgeschwindigkeit<br />

in Luft = 331 m/s). Auch wenn <strong>de</strong>r Name „Rentier“<br />

<strong>de</strong>m Klang nach an „rennen“ erinnert – ein<br />

gewöhnliches Rentier hat noch nie die Schallmauer<br />

durchbrochen, son<strong>de</strong>rn schafft gera<strong>de</strong><br />

mal gute 60 Kilometer pro Stun<strong>de</strong>.<br />

... und <strong>de</strong>ssen<br />

Rentiere<br />

superstark ...<br />

Skepsis ist auch in Bezug auf die La<strong>de</strong>leistung<br />

<strong>de</strong>s Schlittens angebracht: Angenommen, je<strong>de</strong>s<br />

Kind bekommt nicht mehr als ein <strong>mit</strong>telgroßes<br />

Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat <strong>de</strong>r Schlitten ein<br />

Gewicht von 818.000 Tonnen gela<strong>de</strong>n, nicht gerechnet<br />

<strong>de</strong>n Weihnachtsmann, <strong>de</strong>r übereinstimmend<br />

als übergewichtig beschrieben wird.<br />

Ein gewöhnliches Rentier kann aber nicht mehr<br />

als 175 kg ziehen. Selbst bei <strong>de</strong>r Annahme, dass<br />

ein in großer Höhe fliegen<strong>de</strong>s Rentier das Zehnfache<br />

<strong>de</strong>s normalen Gewichts auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ziehen<br />

könnte, brauchte man für <strong>de</strong>n Schlitten<br />

WEIH 12<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

Seite 84 November/Dezember <strong>2002</strong>


Im Verband<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

nicht acht o<strong>de</strong>r neun, son<strong>de</strong>rn mehr als 465.000<br />

Rentiere. Das wür<strong>de</strong> das Gewicht <strong>de</strong>s Gesamtfuhrwerks<br />

– <strong>de</strong>n Schlitten selbst noch nicht einmal<br />

eingerechnet – um fast 70.000 Tonnen (bei<br />

einem angenommen Gewicht von 150 Kilogramm<br />

je Rentier) erhöhen.<br />

Rund 888.000 Tonnen bei einer Geschwindigkeit<br />

von 2.287 Kilometern pro Sekun<strong>de</strong> wür<strong>de</strong>n einen<br />

ungeheuren Luftwi<strong>de</strong>rstand erzeugen – dadurch<br />

wür<strong>de</strong>n die Rentiere etwa so stark aufgeheizt<br />

wie ein Raumschiff, das wie<strong>de</strong>r in die<br />

Erdatmosphäre eintritt. Das vor<strong>de</strong>rste Paar Rentiere<br />

müsste dadurch pro Sekun<strong>de</strong> so viel Energie<br />

absorbieren, dass es praktisch augenblicklich<br />

zu Asche verglühen wür<strong>de</strong>. Das nächste<br />

Paar Rentiere wür<strong>de</strong> dadurch <strong>de</strong>m Luftwi<strong>de</strong>rstand<br />

preisgegeben, und <strong>mit</strong> ohrenbetäuben<strong>de</strong>m<br />

Knall wür<strong>de</strong> das gesamte Team innerhalb<br />

von ein paar Tausendstel Sekun<strong>de</strong>n vaporisiert,<br />

das heißt verdampfen.<br />

Und <strong>de</strong>r Weihnachtsmann? Er wäre während<br />

<strong>de</strong>r Auslieferung <strong>de</strong>r Geschenke einer Beschleunigung<br />

von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r 233.000fachen Erdbeschleunigung<br />

(9,8 m/s²) ausgesetzt. Auf<br />

Deutsch: Ein 120 kg schwerer, übergewichtiger<br />

Weihnachtsmann wür<strong>de</strong> <strong>mit</strong> einer Kraft von 33<br />

Milliar<strong>de</strong>n Newton an das En<strong>de</strong> seines Schlittens<br />

genagelt. Und das hielte selbst <strong>de</strong>r stärkste<br />

Schlitten nicht aus.<br />

... und absolut<br />

feuerfest sein<br />

müssen<br />

Können<br />

Weihnachtsmann<br />

und<br />

Rentiere diese<br />

Leistung<br />

bringen?<br />

Daraus folgern Skeptiker: Auch wenn <strong>de</strong>r Weihnachtsmann<br />

früher einmal die Geschenke ge-<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

WEIH 13<br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 85


Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

Im Verband<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />

Hilfe für <strong>de</strong>n<br />

Weihnachtsmann<br />

Eine<br />

Ansichtskarte<br />

bracht haben sollte – irgendwann wur<strong>de</strong>n es<br />

einfach zu viele Kin<strong>de</strong>r, und das Tempo wur<strong>de</strong><br />

zu hoch. Das kann er nicht überlebt haben. *)<br />

Wir aber sind keine Skeptiker. Im Gegenteil. Wir<br />

sagen: Der Weihnachtsmann ist kein Trottel. Als<br />

es zu viel wur<strong>de</strong>, hat er das gemerkt und sich<br />

zurückgezogen. Dann hat er lange nachgedacht,<br />

sich beim Deutschen Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammertag,<br />

bei BDI, BDA und allen einschlägigen<br />

Verbän<strong>de</strong>n, zuletzt sogar bei <strong>de</strong>n Gewerkschaften<br />

Rat geholt. Das Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen: Arbeitsteilung.<br />

Wirtschaft und Handwerk produzieren, Dienstleister<br />

wie die Deutsche Post, UPS und so weiter<br />

übernehmen seither die komplette Logistik, also<br />

Verpackung, Transport, Auslieferung bis zur<br />

Haustür. Und für die Indoor-Abwicklung konnten<br />

Millionen Väter, Mütter, Omas, Opas, Onkel<br />

und Tanten gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Weihnachtsmann selbst befin<strong>de</strong>t sich im<br />

wohlverdienten Ruhestand, unterhält einen<br />

kleinen Privatzoo <strong>mit</strong> Rentieren und hat sich hier<br />

unten rar gemacht. Allerdings schreibt er noch<br />

ab und an, und auch wir haben dieses Jahr eine<br />

himmlisch schöne Ansichtskarte bekommen,<br />

die ich kurz vorlesen will:<br />

„Lieber Herr ... (Name) vom ... -Verband, grüßen<br />

<strong>Sie</strong> alle Ihre Mitarbeiter und Mitglie<strong>de</strong>r, vor allem<br />

*) Unter freier Verwendung eines Beitrags von Peter Roetscher für<br />

info@weihnachten-im-web.<strong>de</strong>; Die Zahlenangaben basieren auf<br />

<strong>de</strong>n Angaben in „Meyers Großes Taschenlexikon“, Mannheim 1995<br />

WEIH 14<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

Seite 86 November/Dezember <strong>2002</strong>


Im Verband<br />

Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />

Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />

solche, die zugleich Mütter o<strong>de</strong>r Väter, Onkel o<strong>de</strong>r<br />

Tanten, vor allem aber Omas und Opas sind. Als<br />

Weihnachtsmann bin ich Lobbyist, genau wie<br />

<strong>Sie</strong>. Ich vertrete alle Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt. In dieser Eigenschaft<br />

schaue ich auf manche Erwachsene <strong>mit</strong><br />

Wohlgefallen, auf an<strong>de</strong>re <strong>mit</strong> Nachsicht, auf wie<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>re <strong>mit</strong> Zorn. Was mir am meisten <strong>So</strong>rge<br />

macht, ist, dass viele Menschen, kaum sind sie<br />

erwachsen, vergessen, dass sie einmal Kin<strong>de</strong>r<br />

waren. <strong>So</strong>rgen macht mir auch, dass viele Erwachsene<br />

glauben, Roller, Fahrrä<strong>de</strong>r, Computer<br />

und so weiter seien die besten Geschenke für<br />

Kin<strong>de</strong>r. Unfug! Kin<strong>de</strong>r haben genug Fantasie, <strong>mit</strong><br />

Murmeln, Krei<strong>de</strong> und Steinchen zu spielen, <strong>mit</strong><br />

Wasser und Sand. All die aufwändigen und teuren<br />

Geschenke sind von <strong>de</strong>n Erwachsenen erfun<strong>de</strong>n<br />

wor<strong>de</strong>n, um sich freizukaufen davon, dass<br />

sie keine Zeit mehr haben für Kin<strong>de</strong>r. Dass sie die<br />

Bürgersteige <strong>mit</strong> Autos zuparken, die Spielplätze<br />

zu Hun<strong>de</strong>klos verkommen, die Schulen und Kin<strong>de</strong>rgärten<br />

verlottern lassen. Ich könnte noch viel<br />

mehr aufzählen, aber das wür<strong>de</strong> mich zu sehr<br />

aufregen – in meinem Alter. Darum baue ich auf<br />

<strong>Sie</strong>. Als Lobbyisten wissen <strong>Sie</strong> ja, wie man es<br />

macht! Setzen <strong>Sie</strong> sich im nächsten Jahr verstärkt<br />

auch für die Interessen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r ein. Und statt<br />

Ihren Verbands- und Geschäftsfreun<strong>de</strong>n überflüssige<br />

Geschenke zu machen – spen<strong>de</strong>n <strong>Sie</strong><br />

Geld für die Kin<strong>de</strong>r dieser Welt, die es bitter nötig<br />

haben! In diesem Sinne frohe <strong>Weihnachten</strong><br />

wünscht Ihnen Ihr Weihnachtsmann.“<br />

Wie viele<br />

Geschenke<br />

brauchen<br />

Kin<strong>de</strong>r,<br />

o<strong>de</strong>r ...<br />

... wie viele<br />

Kin<strong>de</strong>r<br />

brauchen<br />

Geschenke?<br />

Dem kann ich mich nur anschließen!<br />

Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />

WEIH 15<br />

November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 87

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!