So glänzen Sie Weihnachten 2002 mit aktuellen ... - Komma-Net.de
So glänzen Sie Weihnachten 2002 mit aktuellen ... - Komma-Net.de
So glänzen Sie Weihnachten 2002 mit aktuellen ... - Komma-Net.de
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
<strong>So</strong> glänzen <strong>Sie</strong><br />
<strong>Weihnachten</strong> <strong>2002</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>aktuellen</strong> Re<strong>de</strong>n<br />
Inhalt (bitte einsortieren im Register VWX)<br />
Begrüßung zur Weihnachtsfeier 1<br />
Es spricht ein Manager / <strong>de</strong>r Vereinsvorsitzen<strong>de</strong><br />
Ansprache zur Weihnachtsfeier im Betrieb 2- 5<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
Weihnachtsfeier <strong>2002</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Stadtverwaltung 6-10<br />
Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />
Weihnachtsfeier im Verband 11-15<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />
Weihnachtsfeier im Verein 16-18<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><br />
Kin<strong>de</strong>r-Weihnachtsfeier im Verein 19-23<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> / Jugendwart<br />
Zitate und Bausteine für Ihre<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong> 23-26<br />
Suchwort-<br />
Register<br />
Re<strong>de</strong>insi<strong>de</strong><br />
Hilfen<br />
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
<strong>Weihnachten</strong><br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 71
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
5 Tipps für Ihre Weihnachtsfeier<br />
1. Zeitpunkt: Wenn <strong>Sie</strong> <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Organisation betraut wer<strong>de</strong>n, drängen<br />
<strong>Sie</strong> darauf, dass die Feier nicht kurz vor <strong>de</strong>n Festtagen angesetzt wird und<br />
nicht zu spät abends. Als günstiger Zeitpunkt haben sich die bei<strong>de</strong>n Wochen<br />
zwischen <strong>de</strong>m zweiten und vierten Advent erwiesen; i<strong>de</strong>ale Tageszeit:<br />
nach<strong>mit</strong>tags gegen 16 Uhr beginnen.<br />
2. Beleuchtung und Dekoration: Räume <strong>mit</strong> Neon-Beleuchtung lassen<br />
keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Kerzen sind i<strong>de</strong>al (aber<br />
Achtung: Feuergefahr!). Dekorieren <strong>Sie</strong> <strong>de</strong>n Raum sparsam weihnachtlich.<br />
Wer<strong>de</strong>n mehrere Bäume aufgestellt, sollte nur <strong>de</strong>r größte geschmückt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die an<strong>de</strong>ren lassen sich im Halbkreis um ihn anordnen.<br />
Da<strong>mit</strong> wird ein Schwerpunkt im Raum geschaffen. Musikstücke, Ansprachen<br />
etc. kommen vor dieser Kulisse zum Vortrag. Die weiß ge<strong>de</strong>ckten<br />
Tische wer<strong>de</strong>n weihnachtlich <strong>mit</strong> passen<strong>de</strong>n Tisch<strong>de</strong>cken, Tannengrün<br />
und farbigen Kerzen geschmückt.<br />
3. Geschenke, Bescherung: Wenn Kin<strong>de</strong>r eingela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, bitten<br />
<strong>Sie</strong> die Eltern, <strong>de</strong>m Veranstalter (handschriftliche) Wunschzettel <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
vorzulegen, sodass Geschenke „gezielt“ verteilt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Auch können die Wunschzettel verlesen wer<strong>de</strong>n, was meist sehr unterhaltsam<br />
ist. <strong>So</strong>fern keine kleinen Kin<strong>de</strong>r anwesend sein wer<strong>de</strong>n, bietet<br />
sich ein „Grabbelsack“ an. Dies ist ein Sack, in <strong>de</strong>n <strong>Sie</strong> eine genügen<strong>de</strong><br />
Anzahl allgemein beliebter kleiner Geschenke hineinstecken. Im Laufe<br />
<strong>de</strong>r Weihnachtsfeier darf sich dann je<strong>de</strong>s Kind ein Geschenk herausnehmen.<br />
Im Verein ist auch <strong>de</strong>r Auftritt eines Weihnachtsmanns (o<strong>de</strong>r am Nikolaustag<br />
eines Nikolaus‘), <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Geschenken ein paar Worte sagt,<br />
sehr beliebt.<br />
4. Bewirtung: Fin<strong>de</strong>t die Weihnachtsfeier nach<strong>mit</strong>tags statt, wer<strong>de</strong>n<br />
Kaffee, Tee und Gebäck gereicht. Nüsse sollten <strong>Sie</strong> weglassen; <strong>de</strong>nn Sänger<br />
und Redner sind wenig begeistert, wenn ihr Vortrag vom Nüsseknacken<br />
begleitet wird. Für die Feier am Abend bietet sich ein Büfett an.<br />
5. Re<strong>de</strong>n: Gehen <strong>Sie</strong> als Gastgeber in einem kurzen Grußwort auf die Erfolge<br />
<strong>de</strong>s letzten Jahres ein, und sagen <strong>Sie</strong> Dank dafür. Dann stecken <strong>Sie</strong><br />
Ziele für die Zukunft ab. Die Weihnachts-Re<strong>de</strong> dient immer <strong>de</strong>r Motivation:<br />
Loben <strong>Sie</strong> ruhig!<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
Seite 72 November/Dezember <strong>2002</strong>
Minuten-Re<strong>de</strong><br />
Es spricht ein Manager / Vereinsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Begrüßung zur Weihnachtsfeier<br />
Redner: Manager / Vereinsvorsitzen<strong>de</strong>r / Clubpräsi<strong>de</strong>nt<br />
Anlass: Weihnachtsfeier<br />
Thema: Wortbe<strong>de</strong>utung „schätzen“<br />
Re<strong>de</strong>-Dauer: 1 Minute<br />
Publikum: Gäste <strong>de</strong>r Feier<br />
Passen<strong>de</strong> Zitate: WEIH 23 – 26<br />
Passen<strong>de</strong> Chronikdaten: aktuelle Monats-Chronik<br />
Botschaft: Ich schätze <strong>Sie</strong> und Ihre geleistete Arbeit!<br />
Motivation<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
liebe Freun<strong>de</strong>!<br />
Wie <strong>Sie</strong> alle wissen, beginnt die Weihnachtsgeschichte<br />
nach <strong>de</strong>m Lukas-Evangelium <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n<br />
Worten: „Es begab sich aber zu <strong>de</strong>r Zeit, dass<br />
ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass<br />
alle Welt geschätzt wür<strong>de</strong> ...“<br />
Schätzen kann <strong>de</strong>r Mensch ja viel und auf vielerlei<br />
Weise. Er kann sich zum Beispiel verschätzen. Je<strong>de</strong>r<br />
kennt das Gefühl, wenn am Samstagabend doch an<strong>de</strong>re<br />
Lottozahlen als die geschätzten herauskommen.<br />
<strong>So</strong> etwas schätzt man gar nicht. Der Mensch<br />
kann etwas gering schätzen, zum Beispiel eine an<strong>de</strong>re<br />
Meinung. Er kann etwas überschätzen, zum Beispiel<br />
sich selbst. Er kann etwas unterschätzen, zum<br />
Beispiel einen Konkurrenten. – Er kann aber auch<br />
wertschätzen. Und das, liebe Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter / liebe Vereinsfreundinnen und Vereinsfreun<strong>de</strong>,<br />
ist meine persönliche „Weihnachtsbotschaft“<br />
an <strong>Sie</strong>: Ihnen meine Wertschätzung für die<br />
von Ihnen in <strong>de</strong>n letzten zwölf Monaten geleistete<br />
Arbeit auszudrücken. Vielen Dank! Und da<strong>mit</strong>: Herzlich<br />
willkommen zur Weihnachtsfeier! Lassen <strong>Sie</strong> es<br />
sich wohl schmecken und wohl ergehen!<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
WEIH 1<br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 73
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Im Betrieb<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
Ansprache zur Weihnachtsfeier<br />
im Betrieb<br />
Motivation<br />
Betrieb<br />
Herzlich<br />
willkommen!<br />
Früher war<br />
alles besser?<br />
Zitat<br />
Redner: Geschäftsführer / Inhaber / Chef / PR-Chef<br />
Anlass: Weihnachtsfeier<br />
Thema: Vom Schenken und Geben<br />
Re<strong>de</strong>-Dauer: 12 – 15 Minuten<br />
Publikum: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gäste<br />
Passen<strong>de</strong> Zitate: WEIH 23 – 26<br />
Passen<strong>de</strong> Chronikdaten: aktuelle Monats-Chronik<br />
Botschaft: Ich danke für Ihren Einsatz!<br />
Meine Damen und Herren,<br />
sehr geehrter Herr ... (Betriebsratsvorsitzen<strong>de</strong>r),<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />
Schön, dass wir jetzt ein bisschen gemeinsam<br />
feiern können. Dass wir zum Abschluss<br />
eines harten Jahres ein kleines Fest haben, bei<br />
<strong>de</strong>m wir die Seele ein wenig baumeln lassen<br />
können. Kein Stress, keine Hektik. Also herzlich<br />
willkommen auf unserer Weihnachtsfeier! Ich<br />
freue mich.<br />
Mögen die Kulturkritiker auch <strong>de</strong>n Kommerz<br />
<strong>de</strong>s Weihnachtsfestes bemäkeln und die Nostalgiker<br />
behaupten, dass das eigentliche <strong>Weihnachten</strong><br />
verschwun<strong>de</strong>n und früher alles besser<br />
gewesen sei. Richtig ist, dass <strong>Weihnachten</strong> nun<br />
mal eine beson<strong>de</strong>re Zeit ist.<br />
Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas<br />
Mann *) notierte 1935 in sein Tagebuch kurz und<br />
knapp: „Baumschmücken und große Unge-<br />
*) Thomas Mann (1875-1955), <strong>de</strong>utscher Schriftsteller, 1929 Nobelpreis<br />
für Literatur<br />
WEIH 2<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
Seite 74 November/Dezember <strong>2002</strong>
Im Betrieb<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
duld <strong>de</strong>r zögernd einlaufen<strong>de</strong>n Geschenke<br />
wegen.“ Ein Jahr später, 1936, stellt er neben<br />
„festlicher Unruhe“ auch „Befriedigung<br />
über viel Paketlagerung auf <strong>de</strong>r Diele und<br />
im Verandazimmer“ fest. Zwei Jahre drauf,<br />
1938, ta<strong>de</strong>lt er die „gänzlich <strong>mit</strong> Geschenken<br />
verstellte Weihnachtshalle“ . <strong>So</strong> viel zum Thema<br />
Kommerz – das ist also kein Phänomen von<br />
heute. Das war schon zu Großvaters Zeiten so!<br />
Richtig ist aber, dass <strong>Weihnachten</strong> weit mehr ist,<br />
als zu schenken und beschenkt zu wer<strong>de</strong>n. Für<br />
mich – und sicher auch für viele von Ihnen – ist<br />
<strong>Weihnachten</strong> ein Stück vom Glanz <strong>de</strong>r Kindheit.<br />
Auch heute noch. Und ein Versprechen, dass es<br />
immer wie<strong>de</strong>r glückliche Augenblicke geben<br />
wird. <strong>Weihnachten</strong> ist ein Fest – ganz ohne <strong>de</strong>n<br />
Staub <strong>de</strong>s Alltags!<br />
Für die Mehrheit <strong>de</strong>r Menschen ist <strong>Weihnachten</strong><br />
ein Familienfest. Unsere Firma ist keine Familie<br />
– und kein Familienersatz. Doch verbringen wir<br />
mehr Zeit am Arbeitsplatz als in <strong>de</strong>r Familie, zumin<strong>de</strong>st<br />
wenn wir die Nächte abziehen.<br />
Wo Menschen <strong>mit</strong> unterschiedlichen Fähigkeiten<br />
und Neigungen eng <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r arbeiten,<br />
kommt es zwangsläufig zu Unstimmigkeiten<br />
und Spannungen. Es kommt auch zu Konflikten,<br />
die in <strong>de</strong>r Arbeit, in <strong>de</strong>n Aufgaben begrün<strong>de</strong>t<br />
liegen. Und manchmal schlägt die Laune <strong>de</strong>s<br />
Kollegen, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nacht schlecht geschlafen<br />
hat, auf die Stimmung in <strong>de</strong>r Abteilung durch.<br />
Es ist nicht einfach, <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r zu arbeiten.<br />
Das kennen <strong>Sie</strong> alle, das ist normal. Auch Chefs<br />
Weihnachtszauber<br />
Es gibt<br />
Konflikte<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
WEIH 3<br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 75
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Im Betrieb<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
Es gibt<br />
Konflikte<br />
Fortsetzung<br />
Das letzte<br />
Jahr war nicht<br />
einfach!<br />
Zitat<br />
Blick in die<br />
Zukunft!<br />
machen da keine Ausnahme. <strong>Sie</strong> haben es im<br />
letzten Jahr also nicht immer leicht gehabt,<br />
nicht <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r und nicht <strong>mit</strong> mir. Ich hatte es<br />
auch nicht leicht. Wir leben schließlich nicht<br />
mehr im Wirtschaftswun<strong>de</strong>rland, schon lange<br />
nicht mehr. Das letzte Jahr war sogar beson<strong>de</strong>rs<br />
schwierig. Die Konkurrenz ist drücken<strong>de</strong>r gewor<strong>de</strong>n.<br />
Schon kleine Erfolge haben großen<br />
Einsatz erfor<strong>de</strong>rt.<br />
Überhaupt gilt: Von alleine läuft nichts mehr.<br />
Apropos Laufen: Ich erinnere mich, dass in einer<br />
<strong>de</strong>r Industriehallen <strong>de</strong>r stillgelegten Zeche<br />
„Zollverein“ in Essen ein großes Warnschild<br />
hing: „Achtung, die För<strong>de</strong>r<strong>mit</strong>tel laufen automatisch<br />
an!“ Tja, schön wär‘s! Automatisch<br />
läuft gar nichts an, schon gar keine För<strong>de</strong>r<strong>mit</strong>tel!<br />
Darum sage ich: Alle Erfolge <strong>de</strong>s letzten Jahres<br />
verdankt die ... (Firma) sich selbst, also Ihnen!<br />
<strong>Sie</strong> sind es, die die ... (Firma) stark machen. Es<br />
sind Ihre Kraft, Ihr Leistungswille und Ihr Einsatz.<br />
Ihre Kraft, Ihr Leistungswille und Ihr Einsatz sorgen<br />
dafür, dass wir trotz aller Schwierigkeiten<br />
<strong>mit</strong> Optimismus und Zuversicht in die Zukunft<br />
blicken können. Haben <strong>Sie</strong> Dank dafür! Apropos<br />
Zukunft: Es gibt viele Begriffe, die sich <strong>mit</strong> <strong>Weihnachten</strong><br />
verbin<strong>de</strong>n lassen: Liebe, Frie<strong>de</strong>n, Toleranz.<br />
Für mich stehen auch Optimismus und Zuversicht<br />
auf dieser Liste. Allerdings nicht nur zu<br />
<strong>Weihnachten</strong>! Das gilt natürlich auch für die an<strong>de</strong>ren<br />
Begriffe. <strong>Weihnachten</strong> ist ja nur einmal im<br />
Jahr. Optimismus und Zuversicht sind Herzens-<br />
WEIH 4<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
Seite 76 November/Dezember <strong>2002</strong>
Im Betrieb<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
sache, eine Lebenseinstellung. Die hat Konjunktur<br />
– je<strong>de</strong>n Tag.<br />
Optimismus und Zuversicht wer<strong>de</strong>n von unserer<br />
oft egoistischen Gesellschaft häufig auch in<br />
Situationen an <strong>de</strong>n Tag gelegt, die mir gar nicht<br />
gefallen. Ich meine <strong>de</strong>n Optimismus und die Zuversicht,<br />
bei krummen Touren nicht erwischt zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Davon haben wir in diesem und <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Jahren genug erlebt. Stichworte:<br />
Parteispen<strong>de</strong>n und Korruption. An<strong>de</strong>rerseits haben<br />
wir doch alle – gera<strong>de</strong> in diesem Jahr – gesehen,<br />
wie die Menschen zusammenhalten, wie<br />
hoch die Spen<strong>de</strong>nbereitschaft im <strong>So</strong>mmer bei<br />
<strong>de</strong>r Hochwasserkatastrophe war.<br />
Das gibt mir Zuversicht. Das macht Hoffnung –<br />
nicht nur für die Menschen in <strong>de</strong>n überschwemmten<br />
Gebieten. Mit Optimismus und<br />
Zuversicht wollen wir ins nächste Jahr starten,<br />
doch zunächst lassen <strong>Sie</strong> uns gemeinsam feiern!<br />
Wir haben gemeinsam im letzten Jahr hart<br />
gearbeitet. Wir alle haben etwas hergegeben<br />
und nicht getrickst. Wir haben uns unsere Feier<br />
verdient.<br />
Optimismus<br />
und Zuversicht<br />
Das haben wir<br />
verdient<br />
Auch auf das nächste Jahr <strong>mit</strong> Ihnen freue ich<br />
mich. Ich bin zuversichtlich, dass je<strong>de</strong>r seinen<br />
Teil einbringen und geben wird. Das Beste, was<br />
er hat. Ich bin optimistisch, dass wir <strong>mit</strong> vereinten<br />
Kräften auch das Jahr 2003 meistern wer<strong>de</strong>n.<br />
In diesem Sinne, für <strong>Sie</strong> und Ihre Familien:<br />
Fröhliche <strong>Weihnachten</strong> und ein gesun<strong>de</strong>s,<br />
glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2003!<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
WEIH 5<br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 77
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Im Rathaus<br />
Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />
Weihnachtsfeier <strong>2002</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Stadtverwaltung<br />
Motivation<br />
Politik<br />
Redner: Bürgermeister / Stadtverordneter / Landrat<br />
Anlass: Weihnachtsfeier / Empfang<br />
Thema: <strong>Weihnachten</strong> in unserer Gesellschaft<br />
Re<strong>de</strong>-Dauer: 15 – 20 Minuten<br />
Publikum: gela<strong>de</strong>ne Gäste, Mitarbeiter(innen), Honoratioren <strong>de</strong>r Stadt<br />
Passen<strong>de</strong> Zitate: WEIH 23 – 26<br />
Passen<strong>de</strong> Chronikdaten: aktuelle Monats-Chronik<br />
Botschaft: <strong>Weihnachten</strong> ist ein Versprechen<br />
Zitat<br />
Meine Damen und Herren,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
geschätzte Kollegen!<br />
Von Hans Christian An<strong>de</strong>rsen *) stammt <strong>de</strong>r<br />
Ausruf: „Wie lei<strong>de</strong> ich vor Sehnsucht!<br />
Wäre es doch <strong>Weihnachten</strong>!“ Dieser Satz<br />
spricht sicher vielen Menschen aus <strong>de</strong>r Seele:<br />
<strong>de</strong>n gestressten Hausfrauen, die noch Vorräte<br />
besorgen, <strong>de</strong>n Vereins<strong>mit</strong>glie<strong>de</strong>rn, die von<br />
Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier hetzen, <strong>de</strong>n<br />
Angestellten und Arbeitern in <strong>de</strong>n Firmen o<strong>de</strong>r<br />
hier im Rathaus, die noch Geschenke suchen<br />
und Weihnachtspost erledigen und natürlich<br />
auch noch arbeiten müssen! Wäre doch endlich<br />
<strong>Weihnachten</strong>! – Ein paar Tage frei. Endlich ausschlafen.<br />
Und dann die knusprige Weihnachtsgans!<br />
Das ist <strong>Weihnachten</strong>? Wegen ein paar freier Tage<br />
und eines Gänsebratens sehnen wir uns so<br />
nach diesem Fest? Wohl kaum! Denn gut zu es-<br />
*) Hans Christian An<strong>de</strong>rsen (1805-75), dänischer Märchenautor<br />
WEIH 6<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
Seite 78 November/Dezember <strong>2002</strong>
Im Rathaus<br />
Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
sen und freie Tage haben wir doch immer wie<strong>de</strong>r.<br />
<strong>So</strong> sehnsüchtig, wie wir „<strong>Weihnachten</strong>“ sagen,<br />
so sehnsüchtig sagen wir nicht „Fronleichnam“<br />
o<strong>de</strong>r „Ostern“.<br />
Ein kluger Mann *) hat einmal gesagt: „Sehnsucht<br />
ist die nach vorn gebeugte Erinnerung.“<br />
Die meisten von uns sehnen sich nach<br />
<strong>Weihnachten</strong>, weil wir es aus unserer Kindheit<br />
in so guter Erinnerung haben. Wir empfin<strong>de</strong>n<br />
dieses Fest als ein ganz beson<strong>de</strong>res. Wir haben<br />
eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie unser<br />
Weihnachtsfest aussehen muss, und wenn<br />
auch nur eine Kleinigkeit nicht stimmt, dann ist<br />
es nicht richtig, dann wer<strong>de</strong>n wir unsicher.<br />
Sind es also die Rituale, die <strong>Weihnachten</strong> ausmachen?<br />
Womöglich leer gewor<strong>de</strong>ne Rituale,<br />
weil wir längst nicht mehr ans Christkind glauben?<br />
Nun, unsere Vorstellung von <strong>de</strong>r Weihnachtszeit<br />
ist noch immer geprägt von Ruhe und<br />
Besinnlichkeit, von Gemütlichkeit; das Haus ist<br />
festlich geschmückt <strong>mit</strong> Tannenzweigen, es duftet<br />
nach Kerzen, Nelken und nach selbst gebackenen<br />
Plätzchen.<br />
Ich glaube aber nicht, dass dies das Wichtigste<br />
ist. Das Wichtigste ist das, was vor über 2000<br />
Jahren geschehen ist. Etwas, das unser Abendland<br />
verän<strong>de</strong>rt hat bis zum heutigen Tag.<br />
Zitat<br />
Die Rituale …<br />
… sind nicht<br />
das Wichtigste<br />
Es ist ein Versprechen, eine Verheißung, die Verheißung<br />
<strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns.<br />
*) Elazar Benyoetz (*1937), israelischer Aphoristiker<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
WEIH 7<br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 79
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Im Rathaus<br />
Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />
Wir müssen<br />
uns daran<br />
erinnern<br />
Kein Geschenk<br />
Werteverfall<br />
Auch wenn die Hektik <strong>de</strong>r Adventswochen eigentlich<br />
nichts <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Weihnachtsfest und<br />
<strong>de</strong>m Versprechen zu tun hat: Im Büro ist <strong>de</strong>r<br />
Posteingangskorb voll <strong>mit</strong> Präsenten von Firmen,<br />
die auf bessere Zeiten und Aufträge hoffen.<br />
Zu Hause quillt <strong>de</strong>r Briefkasten über von<br />
Spen<strong>de</strong>naufrufen <strong>mit</strong> Überweisungsvordruck.<br />
In <strong>de</strong>n Firmen und Büros wird <strong>mit</strong> Volldampf auf<br />
<strong>de</strong>n Jahresabschluss hingearbeitet – <strong>de</strong>nnoch<br />
ist es wichtig, sich <strong>de</strong>s Versprechens „Frie<strong>de</strong>n<br />
auf Er<strong>de</strong>n“ zu erinnern.<br />
Der Frie<strong>de</strong>n auf Er<strong>de</strong>n ist kein Geschenk, das einfach<br />
so unter <strong>de</strong>m Weihnachtsbaum liegt, verpackt<br />
<strong>mit</strong> roter Schleife. Nein, zur Erfüllung dieses<br />
Versprechens müssen wir selbst beitragen.<br />
Wir müssen uns <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n selbst verdienen.<br />
Wie weit sind wir da<strong>mit</strong> gekommen? <strong>So</strong>zialwissenschaftler<br />
sprechen heute von einer „Freizeitgesellschaft“,<br />
von wachsen<strong>de</strong>m Egoismus, vom<br />
Verfall <strong>de</strong>r Werte, die eine Gemeinschaft zusammenhalten,<br />
von einer „Entsolidarisierung im<br />
Alltag“. – Das mag für <strong>de</strong>n Alltag stimmen, aber<br />
es stimmt nicht, wenn außergewöhnliche Ereignisse<br />
<strong>So</strong>lidarität erfor<strong>de</strong>rn. Denken <strong>Sie</strong> nur<br />
an die Hochwasserkatastrophe im vergangenen<br />
<strong>So</strong>mmer. Ehrenamtliche Helfer sind in die bedrohten<br />
Gebiete gereist. Überall waren die<br />
Menschen hilfsbereit. Nach <strong>de</strong>r Flut, als das<br />
Ausmaß <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n sichtbar gewor<strong>de</strong>n ist, ist<br />
die Spen<strong>de</strong>nwelle angerollt. – Wer hätte das gedacht?<br />
Wo wir alle doch nur davon hören, dass<br />
das soziale Klima rauer gewor<strong>de</strong>n ist.<br />
WEIH 8<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
Seite 80 November/Dezember <strong>2002</strong>
Im Rathaus<br />
Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Ein kluger Mann *) hat einmal gesagt: „Kleinigkeiten<br />
entfernen die Menschen voneinan<strong>de</strong>r,<br />
Katastrophen bringen sie einan<strong>de</strong>r<br />
näher. “ – Eben, in <strong>de</strong>r Not müssen wir zusammenrücken.<br />
– Und dass wir das können und tun,<br />
heißt für mich: Frie<strong>de</strong>n auf Er<strong>de</strong>n.<br />
Und das gilt nicht nur in Notzeiten. Auch im Alltag<br />
sind die meisten Menschen solidarisch und<br />
hilfsbereit.<br />
Vergessen wir doch nicht die Bürgerinnen und<br />
Bürger, die sich verantwortlich fühlen für ihre<br />
Stadt / ihr Dorf. Die sich engagieren in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>vertretung,<br />
in <strong>de</strong>n Vereinen und die auch<br />
im Alltag nicht nur ihr eigenes Wohl kennen.<br />
(Hier haben <strong>Sie</strong> die Gelegenheit, auf die Situation<br />
in Ihrer Stadt / Gemein<strong>de</strong> einzugehen. Dann:)<br />
Frie<strong>de</strong>n, das ist ein kleines Wort <strong>mit</strong> einer<br />
großen I<strong>de</strong>e dahinter. Frie<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> sich selbst<br />
machen heißt, <strong>de</strong>r Stimme <strong>de</strong>s eigenen Gewissens<br />
zu folgen, sich anständig zu verhalten und<br />
an<strong>de</strong>re nicht so zu behan<strong>de</strong>ln, dass sie das Gefühl<br />
haben, <strong>de</strong>r Ehrliche sei <strong>de</strong>r Dumme.<br />
Frie<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Natur machen heißt, sich umbesinnen:<br />
Müssen wirklich drei Autos in <strong>de</strong>r Familie<br />
sein? Müssen es wirklich 250 PS sein – täten<br />
es nicht 65? Warum nicht mal <strong>mit</strong> Bus und Bahn<br />
fahren statt je<strong>de</strong>n Weg <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Pkw zurückzulegen?<br />
Und müssen unsere Unternehmen die Autobahnen<br />
als rollen<strong>de</strong> Warenlager missbrauchen?<br />
Die Umweltkatastrophen dieses Jahres<br />
*) Leopold Koch, <strong>de</strong>utscher Apotheker<br />
Zitat<br />
Ehrenamt!<br />
Frie<strong>de</strong>n<br />
machen<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
WEIH 9<br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 81
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Im Rathaus<br />
Es spricht die Bürgermeisterin / <strong>de</strong>r Bürgermeister<br />
Frie<strong>de</strong>n<br />
machen<br />
Fortsetzung<br />
waren mehr als nur Fingerzeige auf unsere Sün<strong>de</strong>n<br />
und Versäumnisse.<br />
Frie<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Welt machen heißt, <strong>de</strong>nen, die<br />
Krieg wollen, in <strong>de</strong>n Arm und ins Wort zu fallen,<br />
auch und gera<strong>de</strong> bei Freun<strong>de</strong>n.<br />
Und Frie<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Welt machen heißt: die <strong>So</strong>lidarität<br />
weiter fassen und darüber nach<strong>de</strong>nken,<br />
warum zwei Drittel <strong>de</strong>r Menschheit in Armut,<br />
Elend und Hunger leben. Wenn wir hier nichts<br />
än<strong>de</strong>rn, wird die Völkerwan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Armutsflüchtlinge<br />
uns überrollen. Falls es nicht die<br />
nächste Umweltkatastrophe tut. Der Frie<strong>de</strong>n, so<br />
haben wir gelernt, und so müssen wir es begreifen,<br />
ist in je<strong>de</strong>r Hinsicht zu unserem eigenen<br />
Wohl.<br />
Die Bibel erzählt eine schöne Geschichte. Die einen<br />
glauben daran, dass sie sich wirklich einmal<br />
so ereignet hat, die an<strong>de</strong>ren nicht. Doch egal,<br />
was einer glaubt, die Botschaft betrifft uns alle:<br />
„Macht endlich Frie<strong>de</strong>n auf Er<strong>de</strong>n und liebt eure<br />
Nächsten wie euch selbst!“<br />
Könnte es eine aktuellere Botschaft geben als<br />
diese in unserer Zeit?<br />
Gute Wünsche!<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe<br />
Kolleginnen und Kollegen, ich wünsche Ihnen<br />
und Ihren Familien frohe und gesegnete Weihnacht<br />
und schon heute ein glückliches, gesun<strong>de</strong>s<br />
und friedliches neues Jahr!<br />
Und jetzt möchte ich <strong>mit</strong> Ihnen feiern.<br />
WEIH 10<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
Seite 82 November/Dezember <strong>2002</strong>
Im Verband<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Weihnachtsfeier im Verband<br />
Redner: Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />
Anlass: Weihnachtsfeier im Verband<br />
Thema: Der Weihnachtsmann wäre beinahe ausgestorben<br />
Re<strong>de</strong>-Dauer: 10 Minuten<br />
Publikum: Verbands<strong>mit</strong>glie<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>ren Angehörige<br />
Passen<strong>de</strong> Zitate: WEIH 23 – 26<br />
Passen<strong>de</strong> Chronikdaten: aktuelle Monats-Chronik<br />
Botschaft: Der Weihnachtsmann lebt – <strong>mit</strong> unserer Hilfe<br />
Verein<br />
Motivation<br />
Humor<br />
Meine Damen und Herren,<br />
liebe Freundinnen und Freun<strong>de</strong>,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!<br />
Es gibt 2 Milliar<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche,<br />
also Menschen unter 15 Jahren, auf <strong>de</strong>r<br />
Welt, davon knapp 41 Prozent Christen. Das<br />
macht 818 Millionen Kin<strong>de</strong>r, die in <strong>de</strong>r Weihnachtsnacht<br />
zu beliefern sind. Bei einer durchschnittlichen<br />
Kin<strong>de</strong>rzahl von 3,5 pro Haushalt<br />
sind etwa 234 Millionen Häuser anzusteuern,<br />
sofern in je<strong>de</strong>m Haus min<strong>de</strong>stens ein braves<br />
Kind lebt.<br />
Der Weihnachtsmann hat zwar einen 42-Stun<strong>de</strong>n-Weihnachtstag,<br />
bedingt durch die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen<br />
reist. Er muss also nicht <strong>mit</strong> 24 Stun<strong>de</strong>n auskommen.<br />
Dennoch ergeben sich rund 1.548 Besuche<br />
pro Sekun<strong>de</strong>. <strong>So</strong><strong>mit</strong> hat er für je<strong>de</strong>n<br />
christlichen Haushalt <strong>mit</strong> braven Kin<strong>de</strong>rn etwa<br />
0,0006 Sekun<strong>de</strong>n Zeit für <strong>de</strong>n Weg zum Haus,<br />
Zu viele Kin<strong>de</strong>r<br />
erhoffen sich<br />
Geschenke ...<br />
... von einem<br />
Weihnachtsmann,<br />
<strong>de</strong>r<br />
schneller als<br />
<strong>de</strong>r Schall<br />
fliegen kann ...<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
WEIH 11<br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 83
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Im Verband<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />
einschließlich parken, aus <strong>de</strong>m Schlitten springen,<br />
Schornstein runtersausen, <strong>So</strong>cken füllen,<br />
Geschenke unter <strong>de</strong>m Weihnachtsbaum verteilen,<br />
<strong>de</strong>n Schornstein wie<strong>de</strong>r rauf und zum nächsten<br />
Haus.<br />
Angenommen, je<strong>de</strong>r dieser 234 Millionen<br />
Stopps wäre gleichmäßig auf die ganze Er<strong>de</strong><br />
verteilt, erhalten wir nunmehr 1,5 Kilometer<br />
Entfernung von Haushalt zu Haushalt. Das wäre<br />
eine zurückgelegte Strecke von über 351 Millionen<br />
Kilometern. Das be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Schlitten<br />
<strong>de</strong>s Weihnachtsmanns <strong>mit</strong> circa 2.321 Kilometern<br />
pro Sekun<strong>de</strong> fliegt, also <strong>de</strong>r 7.012-fachen<br />
Schallgeschwindigkeit (Schallgeschwindigkeit<br />
in Luft = 331 m/s). Auch wenn <strong>de</strong>r Name „Rentier“<br />
<strong>de</strong>m Klang nach an „rennen“ erinnert – ein<br />
gewöhnliches Rentier hat noch nie die Schallmauer<br />
durchbrochen, son<strong>de</strong>rn schafft gera<strong>de</strong><br />
mal gute 60 Kilometer pro Stun<strong>de</strong>.<br />
... und <strong>de</strong>ssen<br />
Rentiere<br />
superstark ...<br />
Skepsis ist auch in Bezug auf die La<strong>de</strong>leistung<br />
<strong>de</strong>s Schlittens angebracht: Angenommen, je<strong>de</strong>s<br />
Kind bekommt nicht mehr als ein <strong>mit</strong>telgroßes<br />
Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat <strong>de</strong>r Schlitten ein<br />
Gewicht von 818.000 Tonnen gela<strong>de</strong>n, nicht gerechnet<br />
<strong>de</strong>n Weihnachtsmann, <strong>de</strong>r übereinstimmend<br />
als übergewichtig beschrieben wird.<br />
Ein gewöhnliches Rentier kann aber nicht mehr<br />
als 175 kg ziehen. Selbst bei <strong>de</strong>r Annahme, dass<br />
ein in großer Höhe fliegen<strong>de</strong>s Rentier das Zehnfache<br />
<strong>de</strong>s normalen Gewichts auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ziehen<br />
könnte, brauchte man für <strong>de</strong>n Schlitten<br />
WEIH 12<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
Seite 84 November/Dezember <strong>2002</strong>
Im Verband<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
nicht acht o<strong>de</strong>r neun, son<strong>de</strong>rn mehr als 465.000<br />
Rentiere. Das wür<strong>de</strong> das Gewicht <strong>de</strong>s Gesamtfuhrwerks<br />
– <strong>de</strong>n Schlitten selbst noch nicht einmal<br />
eingerechnet – um fast 70.000 Tonnen (bei<br />
einem angenommen Gewicht von 150 Kilogramm<br />
je Rentier) erhöhen.<br />
Rund 888.000 Tonnen bei einer Geschwindigkeit<br />
von 2.287 Kilometern pro Sekun<strong>de</strong> wür<strong>de</strong>n einen<br />
ungeheuren Luftwi<strong>de</strong>rstand erzeugen – dadurch<br />
wür<strong>de</strong>n die Rentiere etwa so stark aufgeheizt<br />
wie ein Raumschiff, das wie<strong>de</strong>r in die<br />
Erdatmosphäre eintritt. Das vor<strong>de</strong>rste Paar Rentiere<br />
müsste dadurch pro Sekun<strong>de</strong> so viel Energie<br />
absorbieren, dass es praktisch augenblicklich<br />
zu Asche verglühen wür<strong>de</strong>. Das nächste<br />
Paar Rentiere wür<strong>de</strong> dadurch <strong>de</strong>m Luftwi<strong>de</strong>rstand<br />
preisgegeben, und <strong>mit</strong> ohrenbetäuben<strong>de</strong>m<br />
Knall wür<strong>de</strong> das gesamte Team innerhalb<br />
von ein paar Tausendstel Sekun<strong>de</strong>n vaporisiert,<br />
das heißt verdampfen.<br />
Und <strong>de</strong>r Weihnachtsmann? Er wäre während<br />
<strong>de</strong>r Auslieferung <strong>de</strong>r Geschenke einer Beschleunigung<br />
von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r 233.000fachen Erdbeschleunigung<br />
(9,8 m/s²) ausgesetzt. Auf<br />
Deutsch: Ein 120 kg schwerer, übergewichtiger<br />
Weihnachtsmann wür<strong>de</strong> <strong>mit</strong> einer Kraft von 33<br />
Milliar<strong>de</strong>n Newton an das En<strong>de</strong> seines Schlittens<br />
genagelt. Und das hielte selbst <strong>de</strong>r stärkste<br />
Schlitten nicht aus.<br />
... und absolut<br />
feuerfest sein<br />
müssen<br />
Können<br />
Weihnachtsmann<br />
und<br />
Rentiere diese<br />
Leistung<br />
bringen?<br />
Daraus folgern Skeptiker: Auch wenn <strong>de</strong>r Weihnachtsmann<br />
früher einmal die Geschenke ge-<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
WEIH 13<br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 85
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
Im Verband<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />
Hilfe für <strong>de</strong>n<br />
Weihnachtsmann<br />
Eine<br />
Ansichtskarte<br />
bracht haben sollte – irgendwann wur<strong>de</strong>n es<br />
einfach zu viele Kin<strong>de</strong>r, und das Tempo wur<strong>de</strong><br />
zu hoch. Das kann er nicht überlebt haben. *)<br />
Wir aber sind keine Skeptiker. Im Gegenteil. Wir<br />
sagen: Der Weihnachtsmann ist kein Trottel. Als<br />
es zu viel wur<strong>de</strong>, hat er das gemerkt und sich<br />
zurückgezogen. Dann hat er lange nachgedacht,<br />
sich beim Deutschen Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammertag,<br />
bei BDI, BDA und allen einschlägigen<br />
Verbän<strong>de</strong>n, zuletzt sogar bei <strong>de</strong>n Gewerkschaften<br />
Rat geholt. Das Ergebnis kann sich sehen<br />
lassen: Arbeitsteilung.<br />
Wirtschaft und Handwerk produzieren, Dienstleister<br />
wie die Deutsche Post, UPS und so weiter<br />
übernehmen seither die komplette Logistik, also<br />
Verpackung, Transport, Auslieferung bis zur<br />
Haustür. Und für die Indoor-Abwicklung konnten<br />
Millionen Väter, Mütter, Omas, Opas, Onkel<br />
und Tanten gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Weihnachtsmann selbst befin<strong>de</strong>t sich im<br />
wohlverdienten Ruhestand, unterhält einen<br />
kleinen Privatzoo <strong>mit</strong> Rentieren und hat sich hier<br />
unten rar gemacht. Allerdings schreibt er noch<br />
ab und an, und auch wir haben dieses Jahr eine<br />
himmlisch schöne Ansichtskarte bekommen,<br />
die ich kurz vorlesen will:<br />
„Lieber Herr ... (Name) vom ... -Verband, grüßen<br />
<strong>Sie</strong> alle Ihre Mitarbeiter und Mitglie<strong>de</strong>r, vor allem<br />
*) Unter freier Verwendung eines Beitrags von Peter Roetscher für<br />
info@weihnachten-im-web.<strong>de</strong>; Die Zahlenangaben basieren auf<br />
<strong>de</strong>n Angaben in „Meyers Großes Taschenlexikon“, Mannheim 1995<br />
WEIH 14<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
Seite 86 November/Dezember <strong>2002</strong>
Im Verband<br />
Es spricht <strong>de</strong>r Verbandspräsi<strong>de</strong>nt<br />
Weihnachts-Re<strong>de</strong><br />
solche, die zugleich Mütter o<strong>de</strong>r Väter, Onkel o<strong>de</strong>r<br />
Tanten, vor allem aber Omas und Opas sind. Als<br />
Weihnachtsmann bin ich Lobbyist, genau wie<br />
<strong>Sie</strong>. Ich vertrete alle Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt. In dieser Eigenschaft<br />
schaue ich auf manche Erwachsene <strong>mit</strong><br />
Wohlgefallen, auf an<strong>de</strong>re <strong>mit</strong> Nachsicht, auf wie<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re <strong>mit</strong> Zorn. Was mir am meisten <strong>So</strong>rge<br />
macht, ist, dass viele Menschen, kaum sind sie<br />
erwachsen, vergessen, dass sie einmal Kin<strong>de</strong>r<br />
waren. <strong>So</strong>rgen macht mir auch, dass viele Erwachsene<br />
glauben, Roller, Fahrrä<strong>de</strong>r, Computer<br />
und so weiter seien die besten Geschenke für<br />
Kin<strong>de</strong>r. Unfug! Kin<strong>de</strong>r haben genug Fantasie, <strong>mit</strong><br />
Murmeln, Krei<strong>de</strong> und Steinchen zu spielen, <strong>mit</strong><br />
Wasser und Sand. All die aufwändigen und teuren<br />
Geschenke sind von <strong>de</strong>n Erwachsenen erfun<strong>de</strong>n<br />
wor<strong>de</strong>n, um sich freizukaufen davon, dass<br />
sie keine Zeit mehr haben für Kin<strong>de</strong>r. Dass sie die<br />
Bürgersteige <strong>mit</strong> Autos zuparken, die Spielplätze<br />
zu Hun<strong>de</strong>klos verkommen, die Schulen und Kin<strong>de</strong>rgärten<br />
verlottern lassen. Ich könnte noch viel<br />
mehr aufzählen, aber das wür<strong>de</strong> mich zu sehr<br />
aufregen – in meinem Alter. Darum baue ich auf<br />
<strong>Sie</strong>. Als Lobbyisten wissen <strong>Sie</strong> ja, wie man es<br />
macht! Setzen <strong>Sie</strong> sich im nächsten Jahr verstärkt<br />
auch für die Interessen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r ein. Und statt<br />
Ihren Verbands- und Geschäftsfreun<strong>de</strong>n überflüssige<br />
Geschenke zu machen – spen<strong>de</strong>n <strong>Sie</strong><br />
Geld für die Kin<strong>de</strong>r dieser Welt, die es bitter nötig<br />
haben! In diesem Sinne frohe <strong>Weihnachten</strong><br />
wünscht Ihnen Ihr Weihnachtsmann.“<br />
Wie viele<br />
Geschenke<br />
brauchen<br />
Kin<strong>de</strong>r,<br />
o<strong>de</strong>r ...<br />
... wie viele<br />
Kin<strong>de</strong>r<br />
brauchen<br />
Geschenke?<br />
Dem kann ich mich nur anschließen!<br />
Die besten Re<strong>de</strong>n von A bis Z<br />
WEIH 15<br />
November/Dezember <strong>2002</strong> Seite 87