20.06.2014 Aufrufe

"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Der</strong> physische Körper ist daher als ein Werkzeug anzusehen, das folgende Qualitäten zum Ausdruck<br />

bringen soll:<br />

a. Hilfsbereitschaft für unsere Mitmenschen.<br />

b. Gütige Behandlung des Tierreichs.<br />

c. Dienst auf der physischen Ebene in Zusammenarbeit mit der Hierarchie.<br />

d. Disziplinierung der physischen Gelüste, und unerschütterlicher Gleichmut gegenüber allen Formen,<br />

welche die Begierden und Sinne ansprechen, ganz gleich, ob es sich um harmlose oder um schädliche<br />

Dinge handelt; sie alle müssen überwunden werden.<br />

Auf diese Weise wird Ruhe erreicht; Ruhe des Chitta (der Denksubstanz), Ruhe vor den Reaktionen des<br />

Gehirns, und schliesslich völlige Gelassenheit und Stille. Charles Johnston hat in seiner Übersetzung<br />

diesen Zustand gut charakterisiert, wenn er sagt: «Die psychische Natur gelangt in einen Zustand<br />

gottseligen Friedens»; der [77] Mensch bekundet Gesundheit, ein ausgeglichenes Wesen und völlig<br />

vernünftiges Denken und Handeln. Alle körperliche Unfähigkeit wird auf diese Weise überwunden, und<br />

das Wesen des Menschen kommt als Ganzheit zum Ausdruck.<br />

34. Die Ruhe des Chitta kann auch durch Regulierung des Prana oder Lebensodems erreicht werden.<br />

Patanjali gibt neben anderen Methoden zur Erreichung der «Ruhe des Chitta» auch den Pranayama<br />

(oder die Wissenschaft des Atmens oder der pranischen Energie) an. Er legt jedoch keinen besonderen<br />

Wert darauf. Wie bereits früher angedeutet wurde, ist Pranayama ein Ausdruck, der drei Wissensgebiete<br />

oder Verfahren bezeichnen kann, die alle aufeinander bezogen und miteinander verbunden sind.<br />

1. Die Wissenschaft des rhythmischen Lebens oder die Regulierung des täglichen tätigen Lebens durch<br />

planvolle Zeiteinteilung und durch kluge Nutzung des Raums. Dadurch wird der Mensch geschickt und<br />

tüchtig, er wird zum Schöpfer auf der physischen Ebene und zum Mitarbeiter an den Planungen der<br />

Hierarchie, die in zyklischer Entwicklung sichtbar werden.<br />

2. Die Wissenschaft des Atmens, oder die Vitalisierung des niederen Menschen durch Ein- und<br />

Ausatmen. <strong>Der</strong> Mensch weiss, dass er, okkult gesehen, eine «lebendige Seele» ist, und er macht sich<br />

den Faktor des Atmens zunutze. Dadurch wird er sich der Einheit des Lebens bewusst und der<br />

Beziehung, die zwischen allen Formen besteht, in denen das Leben Gottes wohnt. Er wird sowohl ein<br />

[78] Bruder als auch ein Adept, und er weiss, dass Bruderschaft eine Tatsache in der Natur, und nicht<br />

bloss eine erhabene Theorie ist.<br />

3. Die Wissenschaft <strong>von</strong> den Zentren, oder Laya-<strong>Yoga</strong>; das ist die Anwendung des Gesetzes auf die<br />

Kräfte der Natur und die wissenschaftliche Nutzbarmachung dieser Kräfte durch den Menschen. Das<br />

bedingt, dass man siebenfältige Energie entlang der Wirbelsäule durch die Zentren in einer bestimmten<br />

geometrischen Progression nach oben bis in den Kopf bringt. Das macht den Menschen zu einem<br />

Meister im Psychischen und bringt in ihm gewisse latente Kräfte zur Entfaltung; sobald dies der Fall ist,<br />

bringen sie ihn mit der Seele aller Dinge und mit der inneren Seite der Natur in Berührung.<br />

Es ist bemerkenswert, dass dieses Mittel, Ruhe und Frieden zu erreichen, erst an zweiter Stelle steht,<br />

dass also die Methode, eine vernünftige, gesunde Lebensweise zu führen und infolgedessen einen<br />

gesunden physischen Körper zu entwickeln, den Vorrang hat. Späterhin, wenn Patanjali noch einmal auf<br />

die Regulierung des Atems und der Energieströme hinweist, setzt er diese Mittel an die vierte Stelle der<br />

Hilfsmittel zum <strong>Yoga</strong> und sagt: Diese Regulierung sollte erst dann versucht werden, wenn bereits eine<br />

richtige Ausgeglichenheit (das dritte Hilfsmittel) besteht, die dadurch erreicht wurde, dass die Gebote<br />

eingehalten und die Regeln (das erste und zweite Hilfsmittel) befolgt worden waren. Es ist ratsam, diese<br />

Hilfsmittel zu studieren und zu beachten, dass ein Interesse an den Zentren erst dann erlaubt ist, wenn<br />

der Mensch sein Leben bereits so ausgeglichen und seine Natur so gereinigt hat, dass keine Gefahr<br />

mehr besteht.<br />

35. Beständigkeit des Denkens kann durch jene Konzentrationsarten erreicht werden, die mit den<br />

Sinneswahrnehmungen in Beziehung stehen.<br />

Wir befassen uns mit jenen Arten der Entfaltung und Beherrschung, die schliesslich zu dem Zustand<br />

führen, der «gottseliger Frieden» genannt [79] wurde. Wir haben gesehen, dass richtige<br />

Gruppenbeziehungen und rhythmisches Leben den Zustand hervorrufen, in dem Ruhe der Träger (oder<br />

Körperhüllen) erreicht wird; der niedere Mensch kann dann den höheren oder geistigen Menschen<br />

angemessen widerspiegeln. Nun kommen wir zu bestimmten Aspekten der Philosophie des Raja <strong>Yoga</strong>.<br />

<strong>Der</strong> Schlüssel zum Verstehen dieses Lehrspruchs liegt in dem Wort Losgelöstsein. <strong>Der</strong> Aspirant wird,<br />

wenn er durch das Medium der fünf Sinne mit der Erscheinungswelt in Berührung kommt, allmählich<br />

immer mehr den Standpunkt eines Beobachters einnehmen. Sein Bewusstsein verlagert sich also aus<br />

dem Bereich der Sinnesträger in den des «Bewohners des Körpers».<br />

Es ist interessant, was die Hindu-Lehre über die Benutzung der Zunge, der Nase und des Gaumens sagt.<br />

Die orthodoxe orientalische Lehre gibt folgende Hinweise:<br />

Methode #Sinn #Ergebnis<br />

1. Konzentration auf die Nasenspitze #Riechen #Düfte.<br />

2. Konzentration auf die Zungenwurzel #Hören #Töne.<br />

3. Konzentration auf die Zungenspitze #Schmecken #Hitze.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!