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STRASSENBAHN MAGAZIN Dortmunds Straßenbahn (Vorschau)

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Einsteigen, bitte …<br />

Wo bleibt die Weitsicht?<br />

Stimmen Sie ab<br />

BBekannt ist es seit langem, doch die<br />

Bremer <strong>Straßenbahn</strong> AG (BSAG)<br />

hoffte bisher, die Probleme in den<br />

Griff zu bekommen: Bremens erste<br />

Niederflurwagen, die 77 von 1993 bis<br />

1996 gelieferten GT8N, sind zunehmend<br />

reparaturanfällig. Weitere Mitarbeiter und<br />

zusätzliche Arbeitsstunden in der Werkstatt<br />

sollten helfen, die Lage zu entschärfen.<br />

Doch Anfang Mai kam es zum akuten Engpass:<br />

Anstatt der notwendigen 102 standen<br />

der BSAG lediglich 96 bis 98 Wagen zur<br />

Verfügung; Leihfahrzeuge aus anderen<br />

Städten waren nicht beschaffbar. So hat das<br />

Unternehmen den Fahrplan eingeschränkt.<br />

Betroffen sind die Linien 1E, 1S, 3S, 4, 6E,<br />

8 und 10E. Per Telefon-Kundenservice sowie<br />

unter www.bsag.de informiert die<br />

BSAG über aktuell ausfallende Fahrten.<br />

Eine kurzfristige Beilegung des Problems<br />

scheint nicht in Sicht, noch im kommenden<br />

Winter werden voraussichtlich Busse<br />

statt <strong>Straßenbahn</strong>en verkehren. „Indes<br />

prüft die BSAG alle Möglichkeiten für<br />

Sollten Betriebe grundsätzlich eine Reserve an<br />

<strong>Straßenbahn</strong>wagen für unvorhergesehene Fälle unterhalten?<br />

• ja, die Betriebe sollten zumindest eine gewisse Anzahl älterer<br />

<strong>Straßenbahn</strong>fahrzeuge als Reserve vorhalten<br />

• ja, aber auch diese Reserve muss unbedingt aus modernen und<br />

zeitgemäßen Fahrzeugen bestehen<br />

• nein, das ist betriebswirtschaftlich nicht vertretbar. Bei Engpässen<br />

ist ein Ersatzverkehr mit angemieteten Bussen sinnvoller<br />

Stimmen Sie online ab: www.strassenbahn-magazin.de<br />

Fahrzeugneubeschaffung und Sanierungsansätze<br />

der GT8N“, endet ein Bericht von<br />

Andreas Mausolf an unsere Redaktion.<br />

Ortswechsel nach Berlin: Wie im letzten<br />

Heft auf Seite 10 berichtet, beschloss das<br />

Abgeordnetenhaus im Dezember 2013<br />

höhere Zahlungen an die BVG. Seit Ostern<br />

rollen mehr <strong>Straßenbahn</strong>en – so die<br />

Theorie. Denn auf diese Ausweitung des<br />

Betriebes war die BVG angeblich nicht<br />

vorbereitet. Da der Ende April vorhandene<br />

<strong>Straßenbahn</strong>wagenpark für die zahlreichen<br />

neuen Kurse nicht ausreichte, kaufte<br />

das Unternehmen elf gebrauchte Busse aus<br />

Amsterdam sowie vier Mercedes-Benz<br />

Citaro G aus Stuttgart.<br />

Für mich stellt das selbstgemachtes<br />

Leid und einen Skandal zugleich dar:<br />

Denn beide Verkehrsgesellschaften – die<br />

BSAG Wegmann-Züge, die BVG Tatras –<br />

nach deren Fristablauf ins Ausland verkauft.<br />

Andere Betriebe haben die Weitsicht<br />

– und das Durchsetzungsvermögen gegenüber<br />

technisch unbedarften Betriebswirten<br />

–, sich einen Reservepark vorzuhalten.<br />

Das ist das Normalste auf der Welt und<br />

vielfach gelebter Alltag. Dass die BVG jetzt<br />

15 Jahre alte Dieselbusse anmietet,<br />

ist finanziell mindestens<br />

fragwürdig und umweltpolitisch<br />

ein Witz. Oder wollten<br />

die Verantwortlichen mit ihrem<br />

Vorgehen etwa nur die Politiker<br />

aufrütteln, damit der Weg<br />

für neue Gelder frei wird?<br />

Was, liebe Leser, meinen Sie?<br />

Da fällt einem das<br />

Dach auf den Kopf?<br />

Anstatt Tramwagen<br />

mit abgelaufenen<br />

Fristen als Reserve<br />

vorzuhalten, verkauften<br />

Bremen und Berlin<br />

bis vor kurzen<br />

ihre Altwagen. Nun<br />

waren sie gezwungen,<br />

ersatzweise<br />

Gebrauchtbusse<br />

zu akquirieren.<br />

Am 23. Mai begegnete<br />

der Flexity 4016<br />

in Berlin-Pankow<br />

einem solchen im<br />

SEV eingesetzten<br />

Bus aus Amsterdam<br />

BODO SCHULZ<br />

André<br />

Marks<br />

Verantwortlicher<br />

Redakteur<br />

<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 7 | 2014<br />

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