Daily - Salzburger Festspiele
Daily - Salzburger Festspiele
Daily - Salzburger Festspiele
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Daily</strong>Nr. 15, 12./13. August 2007<br />
Die Wiener Philharmoniker spielen Berlioz<br />
Muti + Depardieu = Lélio<br />
Gérard Depardieu, Ausschnitt aus dem Film „Chanson d'amour“ © Polyfilm Verleih<br />
SALZBURGER FESTSPIELE 2007
SALZBURGER FESTSPIELE 2007 <strong>Daily</strong><br />
Nr. 15, 12./13. August 2007<br />
Fotos: wildbild.at<br />
Maestro Valery Gergiev, die Sängerin Kate Aldrich und Toni J. Krein, Leiter Kultursponsoring<br />
Credit Suisse, in Schloss Leopoldskron. Nachdem der Karneval und der Guss des Perseus in der<br />
Premiere von Benvenuto Cellini glücklich überstanden waren, lud Hauptsponsor Credit Suisse zur<br />
Premierenfeier, wo mit Maija Kovalevska, sie sang die Teresa, und Cellini alias Burkhard Fritz auf<br />
die Premiere angestoßen wurde.<br />
Maestro Valery Gergiev, singer Kate Aldrich and Toni J. Krein, Head of Cultural Sponsorship at Credit<br />
Suisse, together in Leopoldskron Palace. After the carnival and the casting of the Perseus statue in the<br />
premiere of Benvenuto Cellini had been safely navigated, main sponsor Credit Suisse hosted a party at<br />
which Maija Kovalevska (Teresa) and Burkhard Fritz (Cellini) raised their glasses to celebrate.<br />
Die große Mäzenin der <strong>Festspiele</strong> Cynthia Polsky mit ihrem Ehemann Leon B. Polsky vor einem<br />
ihrer Gemälde in der Fördererlounge. Das Werk der amerikanischen Malerin wurde jüngst in<br />
einem großen Band besprochen und herausgebracht. Interior, Exterior, and Scenic. The Paintings of<br />
Cynthia Polsky 1962–1974 ist bei Philip Wilson Publishers, London, erschienen und in der Galerie<br />
Welz erhältlich.<br />
Cynthia Polsky, a major Festival patron, with her husband Leon B. Polsky in front of one of her paintings<br />
in the Patrons’ Lounge. A comprehensive book on the work of the American painter appeared<br />
recently: Interior, Exterior, and Scenic. The Paintings of Cynthia Polsky 1962–1974 (Philip Wilson<br />
Publishers, London) is available in the Galerie Welz.<br />
Leonidas Kavakos: Schnittke & Co mit Freunden<br />
Leonidas Kavakos ist Salzburg nicht nur als<br />
Violinvirtuose verbunden. Im Herbst<br />
wird der 1967 in Athen geborene Geiger,<br />
der auch als Dirigent erfolgreich tätig ist, neuer<br />
Artistic Director der Camerata Salzburg in der<br />
Nachfolge von Sir Roger Norrington.<br />
Kavakos erhielt mit fünf Jahren seinen ersten<br />
Unterricht von seinem Vater. Später ging er ans<br />
Athener Konservatorium und vervollständigte<br />
sein Können bei Joseph Gingold an der Universität<br />
von Indiana. 1985 gewann er den Sibelius-<br />
Wettbewerb, 1988 den Paganini-Wettbewerb.<br />
Es folgten zahlreiche Konzerte mit führenden<br />
Orchestern und in den wichtigsten Musikzentren<br />
der Welt.<br />
Bei den heurigen <strong>Festspiele</strong>n tritt Leonidas<br />
Kavakos in zwei Kammerkonzerten auf. Am<br />
Sonntag, 12. August, musiziert er gemeinsam<br />
mit Kim Kashkashian, Gautier Capuçon und<br />
Elisabeth Leonskaja Schnittke und Tschaikowski.<br />
Am Dienstag, 14. August, spielt er mit<br />
Künstlerfreunden Schnittke und Bruckner.<br />
Leonidas Kavakos<br />
Foto: Jannies Bournias<br />
Leonidas Kavakos has a connection to<br />
Salzburg, and it is not just being a violin<br />
virtuoso. In the fall, Kavakos, who was<br />
born in 1967 in Athens and is also a successful<br />
conductor, will become the new Artistic Director<br />
of the Camerata Salzburg, succeeding Sir Roger<br />
Norrington. Kavakos began taking violin lessons<br />
at the age of five years from his father. Later, he<br />
studied at the conservatory in Athens and<br />
subsequently perfected his technique with Joseph<br />
Gingold at the University of Indiana. In 1985 he<br />
won the Sibelius Competition, in 1988 the<br />
Paganini Competition. At the Salzburg Festival,<br />
Leonidas Kavakos will appear in two chamber<br />
music concerts. On Sunday, August 12, he will<br />
play Schnittke and Tchaikovsky together with<br />
Kim Kashkashian, Gautier Capuçon and<br />
Elisabeth Leonskaja. On Tuesday, August 14, he<br />
will play Schnittke and Bruckner together with<br />
some of his musical friends.<br />
Karten zu € 65,–, 50,– und 40,– verfügbar.<br />
Rokoko im Nachtschatten<br />
Es war einer der Höhepunkte des vergangenen<br />
Festspieljahres: Mozarts Le nozze di Figaro inszeniert<br />
von Claus Guth und dirigiert von Nikolaus<br />
Harnoncourt. Unter den 22 im Mozartjahr 2006 aufgeführten<br />
musikdramatischen Werken des <strong>Salzburger</strong><br />
Genius Loci hat kaum eine andere Produktion zu solchen<br />
Diskussionen geführt.<br />
Guth und Harnoncourt überraschten, erstaunten<br />
und irritierten wohl auch so manchen mit ihrer sehr<br />
ungewöhnlichen, ins Pessimistische fühlenden Lesart.<br />
Das sonst hell und heiter durch Schloss und Park sprudelnde<br />
Meisterwerk der Opera buffa kam einigermaßen<br />
abgedunkelt und gedankenschwer, dabei ganz und<br />
gar ohne Rokoko-Süße beim Publikum an. Präzise, genau<br />
und fantasievoll hatte Guth für sein Konzept bis<br />
tief in den Subtext des Meisterwerks gelesen.<br />
Damit ist dieser Figaro wohl der ideale Kandidat an<br />
der „Nachtseite der Vernunft“, dem heurigen Leitgedanken<br />
der <strong>Festspiele</strong>.<br />
Fast zur Gänze neu besetzt sind die Hauptrollen.<br />
Einzig Dorothea Röschmann ist wieder als Gräfin zu<br />
erleben. Diana Damrau heißt heuer die Susanna, an ihrer<br />
Seite steht der Figaro des jungen Luca Pisaroni. Der<br />
kanadische Bariton Gerald Finley wildert als Graf in<br />
fremden Revieren, und dem Cherubino leiht Martina<br />
Janková ihre glockenhelle Stimme. Am Pult der Wiener<br />
Philharmoniker steht nun Daniel Harding – und man<br />
darf mit Sicherheit auf eine konträre Lesart des jungen<br />
Briten gespannt sein.<br />
Szene aus Figaro: Gerald Finley und Uli Kirsch<br />
Foto: Monika Rittershaus<br />
Rococo under a Night Shadow. It was one of the<br />
highlights of the past Festival: Mozart’s Le nozze<br />
di Figaro, in a production by Claus Guth and conducted<br />
by Nikolaus Harnoncourt. Among the 22 musical<br />
dramas of Salzburg’s genius loci performed during the<br />
Mozart year, it was certainly the most controversial.<br />
Guth and Harnoncourt surprised, astonished and also<br />
irritated many an audience member with their very unusual<br />
reading that had a tendency to pessimism. The masterwork<br />
of Opera buffa – which usually trips the light<br />
fantastic cheerfully through palaces and parks – was darkened<br />
and pensive, lacking any rococo sweetness. Guth<br />
had taken his concept for the production precisely, exactly<br />
and with great imagination from the depths of the subtext<br />
of Mozart’s and Da Ponte’s masterwork. All of which<br />
makes this Figaro the ideal candidate for the Nocturnal<br />
Side of Reason, as this year’s Festival motto goes.<br />
Almost all the leading roles are newly cast; only Dorothea<br />
Röschmann will be heard again as the Countess. This<br />
year’s Susanna is named Diana Damrau, at her side is the<br />
Figaro of young Luca Pisaroni. The Canadian baritone<br />
Gerald Finley is the Count poaching in other men’s territory,<br />
and Martina Janková lends Cherubino her clear-asa-bell<br />
voice. Daniel Harding will be at the Vienna Philharmonic’s<br />
conductor’s podium – and surely, we can look<br />
forward to a contrary reading by the young Briton.<br />
Restkarten auf Anfrage.
SALZBURGER FESTSPIELE 2007 <strong>Daily</strong><br />
Nr. 15, 12./13. August 2007<br />
Jenseits des Marmeladenglases<br />
Gérard Depardieu in Salzburg: Der vielseitige Schauspieler tritt als Erzähler in Hector Berlioz’ Lélio ou Le retour à la vie,<br />
dem kaum aufgeführten Finale der Symphonie fantastique, auf: Ein Konzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung<br />
von Riccardo Muti.<br />
Meine Meinung<br />
my comment<br />
Gérard Depardieu und Riccardo Muti über den Texten von Hector Berlioz<br />
Von Cyrano de Bergerac bis Obelix: Gérard<br />
Depardieu ist einer der meistbeschäftigten<br />
Filmschauspieler Frankreichs.<br />
Ob Komödie, Romanze, Drama oder<br />
Historienepos, Depardieu hat alles gespielt und<br />
mittlerweile über 170 Filme gedreht. Er arbeitete<br />
mit prominenten Vertretern der Nouvelle<br />
Vague zusammen, wie Jean-Luc Godard, Alain<br />
Resnais und François Truffaut, aber auch mit<br />
Regisseuren wie Maurice Pialat, André Téchiné,<br />
Marguerite Duras, Ridley Scott, Kenneth<br />
Branagh und vielen anderen. Depardieu ist<br />
einer der wenigen französischen Schauspieler,<br />
die auch regelmäßig in internationalen Produktionen<br />
zu sehen sind. Privat ist er Genießer:<br />
Im Anjou hat er ein eigenes Weingut, wo er keltert<br />
und verkauft. Mit zwei Restaurants, eigenem<br />
Kochbuch und viel Lebenslust inszeniert<br />
er sich als typisch französischer Hedonist.<br />
Fotos: Silvia Anrather<br />
wie konservierte Gefühle in einem musikalischen<br />
Marmeladenglas.“<br />
Mittlerweile fühlt sich Depardieu aber auch<br />
jenseits des musikalischen Marmeladenglases<br />
daheim: Er trat etwa als Erzähler in Strawinskys<br />
Oedipus Rex auf, und auf einer 2003 erschienenen<br />
Aufnahme von Arien von Hector Berlioz<br />
mit dem Tenor Roberto Alagna ist Depardieu<br />
der Sprecher. Diese Arbeit bringt den Schauspieler<br />
heuer auch nach Salzburg: Die Wiener<br />
Philharmoniker führen unter der Leitung von<br />
Riccardo Muti die Symphonie fantastique<br />
op. 14 und Lélio ou Le retour à la vie op. 14b<br />
von Hector Berlioz auf. Depardieu tritt dabei<br />
als Sprecher des Lélio auf. Mit ihm gemeinsam<br />
musizieren außerdem der Tenor Michael Schade,<br />
der Bariton Ludovic Tézier und die Konzertvereinigung<br />
Wiener Staatsopernchor.<br />
„Dieses Werk ist sofort nach der Symphonie<br />
fantastique aufzuführen, deren Abschluss und<br />
Vollendung sie darstellt“, schreibt Berlioz als<br />
Anmerkung des von ihm selbst verfassten Textes<br />
zu Lélio ou Le retour à la vie. Die Komposition<br />
beginnt, als Lélio aus seinem Opiumrausch<br />
und den daraus resultierenden Wahnvorstellungen,<br />
die er soeben in der verklungenen<br />
Symphonie durchlebt hat, erwacht. Und<br />
das Publikum erlebt einen mit seinem Künstlertum,<br />
seinen Leidenschaften und mit sich<br />
selbst ringenden Menschen.<br />
Für Berlioz war dieses Monodrame lyrique<br />
ein eigenartig disparates Werk aus Lied, Arie,<br />
opernartigem Tableau, orchestralem Stimmungsbild<br />
und Chorfantasie, erst „Schluss und<br />
Vervollständigung“ seiner Symphonie fantastique.<br />
Für das kaum gespielte Werk forderte er<br />
außerdem „einen sehr guten Schauspieler, das<br />
ist das wichtigste“. Dafür sind die Voraussetzungen<br />
in Salzburg jedenfalls erfüllt.<br />
Magdalena Miedl<br />
Orchesterplätze zu € 250,– und 150,– verfügbar.<br />
Prälat Johannes Neuhardt<br />
Foto: privat<br />
Kann ich Gott be-greifen? Wir gehen<br />
und laufen mit unseren Füßen, soweit<br />
sie uns tragen – aber begreifen<br />
können wir die Welt nur mit unseren<br />
Händen. Schon vor 2.400 Jahren schrieb<br />
der frühgriechische Denker Anaxagoras<br />
vom Menschen, dieser sei „das verständigste<br />
Wesen, weil er Hände habe.“<br />
Wir gehen zum Arzt, um uns von ihm<br />
be-handeln zu lassen. Überall in diesen<br />
Worten steckt das Wort Hand. Wie lange<br />
braucht das kleine Kind, um die ihm so<br />
fremde Welt zu ertasten und zu erfühlen.<br />
Sie ist für das Baby etwas zu-handenes.<br />
Wen wundert also, dass das älteste und<br />
am meisten bekannte Bild Gottes die<br />
Hand ist. 1.600 Mal kommt dieses Bild in<br />
der Bibel vor. Mit seiner Hand hat Gott<br />
die ganze Welt geformt wie ein Töpfer<br />
sein Geschirr. Schon in der biblischen<br />
Geschichte haben wir gehört, dass Gott<br />
der Herr mit starker Hand und ausgestrecktem<br />
Arm sein Volk aus dem Sklavenhaus<br />
aus Ägypten herausgeführt hat.<br />
Depardieu begann seine Karriere in den<br />
sechziger Jahren am Theater, als Rebell: Der<br />
Schulabbrecher beschloss nach einer Molière-<br />
Aufführung in Paris kurzerhand, Schauspieler<br />
zu werden. Er wurde ins Atelier, die Schauspielschule<br />
von Charles Dullin, aufgenommen, danach<br />
lernte er am Cours d’Art Dramatique bei<br />
Jean-Laurent Cochet.<br />
Musik begleitet Depardieu seit seiner Kindheit.<br />
Amerikanischer Rock’n’Roll – das erste<br />
Lied, an das er sich erinnern kann, sei „Rock<br />
Around the Clock“ von Bill Haley, sagte er in<br />
einem Interview mit der Zeit. „Klassische Musik<br />
ist abstrakter. Wir projizieren unsere Gefühle<br />
hinein. Populäre Chansons hingegen sind<br />
Beyond the Glass Jar<br />
Gérard Depardieu in Salzburg: the multi-faceted actor makes an appearance as the narrator in Hector Berlioz’ Lélio ou<br />
Le retour à la vie, the rarely-performed finale of the Symphonie fantastique: a concert by the Vienna Philharmonic<br />
under the baton of Riccardo Muti.<br />
From Cyrano de Bergerac to Obelix: Gérard<br />
Depardieu is one of the most busy French<br />
film actors. Whether comedy, romance,<br />
drama or historical epic, Depardieu has done it<br />
all and has made more than 170 movies. He<br />
worked with prominent proponents of the<br />
Nouvelle Vague like Jean-Luc Godard, Alain<br />
Resnais and François Truffaut, but also with<br />
directors like Maurice Pialat, André Téchiné,<br />
Marguerite Duras, Ridley Scott, Kenneth<br />
Branagh and many others. Depardieu is one<br />
of the few French actors who appear regularly<br />
in international productions. In his private life,<br />
he is an epicure: at his own winery in the Anjou<br />
region he makes wine and sells it. With two<br />
restaurants, his own cookbook and a good dose of<br />
joie de vivre, he stages his life as a typical French<br />
hedonist.<br />
Depardieu began his career in the Sixties at the<br />
theater, as a rebel: after quitting school, he<br />
decided to become an actor after seeing a<br />
performance of Molière. He was accepted as a<br />
Unter der Leitung von Riccardo Muti ist Gérard Depardieu der Sprecher in Lélio ou Le retour à la vie von Berlioz<br />
student of the Atelier, the acting school of Charles<br />
Dullin, and after that Jean-Laurent Cochet was<br />
his teacher at the Cours d’Art Dramatique.<br />
Music has been Depardieu’s companion since<br />
his childhood. American rock’n’roll – in an<br />
interview with Die Zeit, he said that the first<br />
song he can remember is “Rock Around the<br />
Clock” by Bill Haley. “Classical music is more<br />
abstract. We project our feelings into it. Popular<br />
chansons, on the other hand, are like feelings<br />
conserved in a musical glass jar.”<br />
In the meantime, however, Depardieu has<br />
grown comfortable beyond the glass jar as well:<br />
for example, he performed as the narrator in<br />
Stravinsky’s Oedipus Rex, and he is the speaker<br />
on a 2003 recording of Hector Berlioz’ arias with<br />
tenor Roberto Alagna. This line of work is what<br />
brings the actor to Salzburg this year as well:<br />
under the baton of Riccardo Muti, the Vienna<br />
Philharmonic will perform the Symphonie<br />
fantastique Op. 14 and Lélio ou Le retour à la<br />
vie Op. 14b by Hector Berlioz. Depardieu will<br />
speak the role of Lélio. Alongside him, tenor<br />
Michael Schade, baritone Ludovic Tézier and the<br />
Choir of the Vienna State Opera will be performing.<br />
“This work is to be performed immediately<br />
after the Symphonie fantastique, as it is its finale<br />
and its completion,” Berlioz writes as a footnote<br />
to the libretto he wrote for Lélio ou Le retour à la<br />
vie. The composition begins as Lélio wakes up<br />
from an opium dream and its hallucinations,<br />
which he has just lived through in the symphony.<br />
The audience sees a person struggling with his<br />
artistry, his passions and with himself.<br />
For Berlioz, this Monodrame lyrique was a<br />
singularly disparate work, a mixture of song,<br />
aria, opera-like tableau, atmospheric imagery in<br />
the orchestra and choir fantasy, the only “end and<br />
completion” of his Symphonie fantastique. For<br />
the work – which is hardly ever performed today<br />
– he also demanded “a very good actor, that<br />
is the most important thing.” That is certainly the<br />
case in Salzburg.<br />
Vermag das zärtliche Bild der schützenden<br />
Hand Gottes uns noch zu trösten<br />
in unserer Welt, da unter der Handgreiflichkeit<br />
heute so viel zu zerbrechen<br />
droht? Auch Jesus muss von dieser Kraft<br />
getragen gewesen sein, als er letztlich das<br />
Kreuz ergriff. Der Evangelist Lukas lässt<br />
ihn deshalb die letzten Worte sprechen:<br />
„Vater in deine Hände empfehle ich meinen<br />
Geist.“<br />
Can I Grasp God? We walk with our<br />
feet as far as they may carry us, but<br />
we can only grasp the world with<br />
our hands. 2,400 years ago, the early Greek<br />
philosopher Anaxagoras wrote that man<br />
was “the most intelligent of species, because<br />
he has hands.”<br />
Part of the reason we go to the doctor is<br />
the laying on of hands. There are many<br />
words that contain the idea of the hand or<br />
handling. It takes a long time until a small<br />
child has familiarized itself with the<br />
world, using its hands and senses. The<br />
world is something the baby has to put its<br />
hands on.<br />
Therefore, it is not surprising that one of<br />
the oldest and most common symbols for<br />
God is the hand. This image appears 1,600<br />
times in the Bible. With his hands, God<br />
has shaped the world as a potter shapes his<br />
plates. As part of biblical history, we have<br />
heard that God the Lord led his people out<br />
of Egypt’s slavery with a strong hand and<br />
an outstretched arm.<br />
Does the tender image of the hand of<br />
God protecting us serve to give solace in our<br />
world, where arms do so much damage?<br />
Jesus must have been sustained by this<br />
power when he ultimately took up the<br />
cross. Thus, the Evangelist Luke has him<br />
speak the following words: “Father, into<br />
thy hands I commend my spirit.”<br />
Prelate Johannes Neuhardt
SALZBURGER FESTSPIELE 2007 <strong>Daily</strong><br />
Nr. 15, 12./13. August 2007<br />
Michael Naumann, der ehemalige deutsche Kulturstaatsminister,<br />
leitet das Autorengespräch zum Finale der Festspiel-Reihe<br />
Dichter zu Gast.Unter dem Titel Inside Fiction<br />
trifft er am 14. August, um 20.00 Uhr, im Marmorsaal von Schloss<br />
Leopoldskron mit den beiden Pulitzer-Preisträgern Jeffrey Eugenides<br />
und Richard Ford zusammen, um mit ihnen über ihr literarisches<br />
Schaffen zu sprechen. Michael Naumann war bis 2004 Herausgeber<br />
und Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit und wurde<br />
2006 mit dem Preis der Kritik auf der Frankfurter Buchmesse<br />
ausgezeichnet. Jeffrey Eugenides ist mit seinen Romanen The Virgin<br />
Suicides und Middlesex bekannt geworden; Richard Ford mit<br />
seiner Trilogie um Frank Bascombe, bestehend aus Independence<br />
Day, The Sportswriter und The Lay of the Land.<br />
Richard Ford, Jeffrey Eugenides<br />
Foto: Franz Neumayr<br />
Michael Naumann, the former German minister for culture,<br />
will moderate a conversation with the authors at the end of<br />
the Festival’s series Dichter zu Gast (Poets in Residence).<br />
Under the title Inside Fiction, he will meet the two Pulitzer Prize<br />
winners Jeffrey Eugenides and Richard Ford on August 14 at 8 p.m. in<br />
the Marble Hall of Schloss Leopoldskron to discuss their literary work.<br />
Until 2004, Michael Naumann was the publisher and editor-in-chief<br />
of the weekly newspaper Die Zeit and was awarded the critics’ prize<br />
at the Frankfurt book fair in 2006. Jeffrey Eugenides is well-known for<br />
his novels The Virgin Suicides and Middlesex; Richard Ford is the<br />
author of the Frank Bascombe trilogy, consisting of Independence<br />
Day, The Sportswriter and The Lay of the Land.<br />
Vorschau · Preview<br />
Datum Uhrzeit Veranstaltung Veranstaltungsort<br />
Date time event venue<br />
So, 12.8. 11.00 Uhr Wiener Philharmoniker · Riccardo Muti · Gérard Depardieu,<br />
Michael Schade, Ludovic Tézier · Konzertvereinigung<br />
Großes<br />
Wiener Staatsopernchor · Werke von Berlioz<br />
Festspielhaus<br />
11.00 Uhr Mozart-Matinee · Mozarteum Orchester Salzburg Mozarteum<br />
Robin Ticciati · Kate Royal<br />
Großer Saal<br />
15.00 Uhr Young Directors Project<br />
Auftrag : Lorey · WMF. Wiedersehen macht Freude<br />
republic<br />
15.00 Uhr W.A. Mozart · Der Schauspieldirektor /Bastien und Bastienne<br />
Elisabeth Fuchs · Thomas Reichert · Junge Philharmonie Salzburg Marionettentheater<br />
16.00 Uhr Trilogue · Im Rahmen der diesjährigen Trilogue-Reihe<br />
zum Thema Die Vernunft ist die Waage Gottes auf Erden<br />
Daniel Barenboim spricht mit Joschka Fischer,<br />
Ursula Plassnik u.a. · Moderation: Wolfgang Schüssel<br />
Universitätsaula<br />
17.00 Uhr Dichter zu Gast · Lecture Tacita Dean Schl. Leopoldskron<br />
Marmorsaal<br />
17.30 Uhr Hugo von Hofmannsthal · Jedermann Domplatz<br />
Christian Stückl · Mit Peter Simonischek, Marie Bäumer u.a.<br />
(Gr. FSH)<br />
18.30 Uhr W. A. Mozart · Le nozze di Figaro · Daniel Harding · Claus Guth<br />
Mit Gerald Finley, Dorothea Röschmann, Luca Pisaroni,<br />
Diana Damrau, Martina Janková u.a.<br />
Haus für Mozart<br />
19.00 Uhr Young Directors Project<br />
Auftrag : Lorey · WMF. Wiedersehen macht Freude<br />
republic<br />
19.30 Uhr Kammerkonzert · Leonidas Kavakos, Kim Kashkashian, Gautier<br />
Capuçon, Elisabeth Leonskaja · Werke von Tschaikowski, Schnittke Mozarteum<br />
21.00 Uhr Amor, vida de mi vida · Mozarteum Orchester Salzburg · Jesús<br />
López Cobos · Plácido Domingo, Ana María Martínez · Werke<br />
Großes<br />
von Chueca, Serrano, Moreno Torroba, Sorozábal, de Falla u.a. Festspielhaus<br />
21.00 Uhr Young Directors Project<br />
Auftrag : Lorey · WMF. Wiedersehen macht Freude<br />
republic<br />
21.15 Uhr Siemens Festspielnächte · La traviata<br />
Carlo Rizzi/Willy Decker · 2005<br />
Kapitelplatz<br />
Mo, 13.8. 11.00 Uhr Salzburg Festival Society · Künstlergespräch mit<br />
Michael Schade · Moderation: Jay Nordlinger (in English)<br />
Festspielpavillon<br />
15.00 Uhr Young Directors Project<br />
Auftrag : Lorey · WMF. Wiedersehen macht Freude<br />
republic<br />
15.00 Uhr Dichter zu Gast · New World Chronicles · Richard Ford<br />
Lesung · Mit Thomas Thieme<br />
Salzburg Kulisse<br />
15.30 Uhr Jedermann · Regisseur Christian Stückl<br />
im Gespräch mit Volkmar Parschalk<br />
Schüttkasten<br />
17.30 Uhr Hugo von Hofmannsthal · Jedermann Domplatz<br />
Christian Stückl · Mit Peter Simonischek, Marie Bäumer u.a.<br />
(Gr. FSH)<br />
Datum Uhrzeit Veranstaltung Veranstaltungsort<br />
Date time event venue<br />
Mo, 13.8. 19.00 Uhr Young Directors Project<br />
Auftrag : Lorey · WMF. Wiedersehen macht Freude<br />
republic<br />
19.30 Uhr Carl Maria von Weber · Der Freischütz · Markus Stenz<br />
Falk Richter · Mit Peter Seiffert, Petra Maria Schnitzer u.a.<br />
Haus für Mozart<br />
20.30 Uhr Heiner Müller · Quartett · Barbara Frey Residenz<br />
Mit Barbara Sukowa, Jeroen Willems<br />
Carabinieri-Saal<br />
21.00 Uhr West-Eastern Divan Orchestra · Daniel Barenboim Großes<br />
Werke von Beethoven, Tschaikowski, Schönberg<br />
Festspielhaus<br />
21.00 Uhr Young Directors Project<br />
Auftrag : Lorey · WMF. Wiedersehen macht Freude<br />
republic<br />
21.15 Uhr Siemens Festspielnächte · Falstaff<br />
Lorin Maazel /Declan Donnellan · 2001<br />
Kapitelplatz<br />
22.00 Uhr Kontinent Scelsi 8 · suono rotondo · Solowerke, Trio-Improvisationen<br />
· Stefano Scodanibbio, Michael Kiedaisch, Mike Svoboda Universitätsaula<br />
Di, 14.8. 11.00 Uhr Wiener Philharmoniker · Riccardo Muti · Gérard Depardieu, Großes<br />
Michael Schade, Ludovic Tézier · Werke von Berlioz<br />
Festspielhaus<br />
11.30 Uhr Festspiel-Dialoge 2007 · Jan Assmann · Die Schrecken des Erhabenen Schüttkasten<br />
15.30 Uhr Salzburg Festival Society · Künstlergespräch mit Diana Damrau<br />
Moderation: Jay Nordlinger (in English)<br />
Festspielpavillon<br />
17.00 Uhr Halbzeit, Herr Intendant<br />
Publikumsgespräch mit Intendant Jürgen Flimm<br />
Schüttkasten<br />
19.00 Uhr Peter I. Tschaikowski · Eugen Onegin · Daniel Barenboim Großes<br />
Andrea Breth · Mit Anna Samuil, Peter Mattei u.a.<br />
Festspielhaus<br />
19.30 Uhr Kammerkonzert · Leonidas Kavakos, Hanna Weinmeister,<br />
Kim Kashkashian, Yura Lee, Gautier Capuçon, Sergio Tiempo<br />
Mozarteum<br />
Werke von Schnittke, Bruckner<br />
Großer Saal<br />
20.00 Uhr Liederabend · Thomas Hampson, Wolfram Rieger<br />
Werke von Schubert, Liszt, Schumann<br />
Haus für Mozart<br />
20.00 Uhr Dichter zu Gast · Inside Fiction Schl. Leopoldskron<br />
Autorengespräch · Jeffrey Eugenides, Richard Ford<br />
Marmorsaal<br />
20.30 Uhr Heiner Müller · Quartett · Barbara Frey Residenz<br />
Mit Barbara Sukowa, Jeroen Willems<br />
Carabinieri-Saal<br />
21.15 Uhr Siemens Festspielnächte · Don Giovanni · Harding/Kušej · 2006 Kapitelplatz<br />
KARTENBÜRO der SALZBURGER FESTSPIELE<br />
5010 Salzburg · Postfach 140<br />
Telefon +43-662-8045-500 · Telefax +43-662-8045-555<br />
DIREKTVERKAUF im Schüttkasten (neben dem Festspielhaus)<br />
täglich 9.30–18.30 Uhr<br />
info@salzburgfestival.at · www.salzburgfestival.at<br />
Impressum • Medieninhaber: <strong>Salzburger</strong> Festspielfonds • Direktorium: Helga Rabl-Stadler, Präsidentin, Jürgen Flimm, Intendant und Künstlerischer Leiter, Gerbert Schwaighofer, Kaufmännischer<br />
Direktor, Schauspiel: Thomas Oberender, Konzert: Markus Hinterhäuser • Redaktion und Gestaltung: Margarethe Lasinger, Stefan Musil • Übersetzungen: Alexa Nieschlag • Graphische<br />
Gestaltung und Layout: Margarethe Lasinger, Christiane Klammer • Litho: Media Design: Rizner.at, Salzburg • Druck: <strong>Salzburger</strong> Druckerei • Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung<br />
und der Verbreitung sowie der Übersetzung vorbehalten. Kein Teil der Publikation darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Medieninhabers reproduziert oder<br />
unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet oder verbreitet werden • Änderungen vorbehalten • E-Mail: daily@salzburgfestival.at<br />
Diese Publikation wird ermöglicht durch die Unterstützung von:<br />
und die Freunde der <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong>