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Download: Presse-Beilage Salzburger Festspiele 2011

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Dr. Gödel,<br />

Gustav und<br />

andere<br />

Geister<br />

„Faust“-dick haben es die<br />

<strong>Festspiele</strong> heuer hinter den<br />

Theaterohren: ein buntes<br />

Programm rund um<br />

Goethes „Faust“.<br />

teXt: steFAN MUsIl<br />

Wenn Faust seit<br />

nunmehr über<br />

zwei Jahrhunderten<br />

zu einer<br />

mythischen Gestalt<br />

unserer Kultur<br />

werden konnte, soliegt das daran,<br />

dass inihm alles konzentriert vorhanden<br />

ist, was als europäisch bezeichnet<br />

werden kann. Die Aufgeschlossenheit<br />

für den Geist ebenso wie die<br />

Versuchung, den Geistzuverleugnen“,<br />

schreibt László F. Földényi in seinem<br />

Essay für die <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong>.<br />

Undwenn Hugo vonHofmannsthal in<br />

seinem ersten Aufruf zum <strong>Salzburger</strong><br />

Festspielplan einen „Europäismus,der<br />

die Zeit von 1750 bis 1850 erfüllt und<br />

erhellt hat“, ins Zentrum rückt, dann<br />

hat Goethes „Faust“ an den Ufern der<br />

Salzach wohl eine ideale Sommerspielstätte<br />

gefunden.<br />

Zumeinen wagtsich Regisseur Nicolas<br />

„Es gibt wirklich<br />

eine Radikalität<br />

des Alters!“<br />

MArGArete MItsCHerlICH<br />

Tipp<br />

AuF eIGene<br />

FAust<br />

Film/Musik<br />

FAust/KlAnG<br />

29. 7. <strong>2011</strong> in der<br />

Großen Universitätsaula<br />

Lesung/Musik<br />

FAust, ...eIn<br />

GeFesselter<br />

Prometheus?!<br />

31. 7. <strong>2011</strong>im<br />

<strong>Salzburger</strong> Landestheater<br />

Szenische Lesung<br />

GeIster In<br />

PrInceton<br />

1. 8. <strong>2011</strong> im<br />

<strong>Salzburger</strong> Landestheater<br />

Lesung/Gespräch<br />

FAust<br />

5. 8. <strong>2011</strong> im<br />

republic<br />

Gespräch<br />

dIe rAdIKAlItÄt<br />

des Alters<br />

8. 8. <strong>2011</strong> im<br />

republic<br />

Konzert<br />

unterhAltunGsmusIK<br />

zur suche<br />

nAch erKenntnIs<br />

10. 8. <strong>2011</strong> im<br />

republic<br />

www.salzburgfestival.at.<br />

rahmenprogramm.<br />

Ben Becker (hier als Tod im<br />

„Jedermann“ während einer<br />

Rauchpause) begleitet die<br />

Sängerin und Komponistin<br />

Gustav als „singender Gast“.<br />

Stemann auf der Perner-Insel in Hallein<br />

an die szenische Umsetzung von<br />

„Faust I“ und „II“. Zusätzlich haben<br />

die <strong>Festspiele</strong> auch noch ein üppiges<br />

Begleitprogramm ersonnen, das<br />

Goethes Tragödie vielgestaltig kontextualisieren<br />

wird. Das Projekt firmiert<br />

unter dem Titel „Auf eigene Faust“ und<br />

führt literarisch, musikalisch, filmisch<br />

und auch theatralisch in das unendliche<br />

Faust-Universum.<br />

Kinematografisch, mit dem Stummfilmklassiker<br />

von Friedrich Wilhelm<br />

Murnau mit Gösta Ekman als Faust<br />

und Emil Jannings als Mephisto.Musikalisch<br />

wird der Film durch Tobias<br />

Schwencke, der die Musik dafür auch<br />

im Auftrag der Freunde der <strong>Salzburger</strong><br />

<strong>Festspiele</strong> kompiliert und komponiert<br />

hat, auf der Hammondorgel und gemeinsam<br />

mit dem Ensemble Resonanz<br />

zum Lebenerweckt.<br />

Der Schauspieler Klaus Maria Brandauer<br />

und der PianistLars Vogt gehen<br />

unter dem Titel „Faust,...ein gefesselter<br />

Prometheus?!“ kurzeZeit späterauf<br />

eineliterarisch-musikalischeReisevom<br />

Himmel durch die Welt in die Hölle.<br />

FaustischesschwingtauchdurchDaniel<br />

Kehlmanns Drama „Geister in Princeton“.Mit<br />

dem Logiker Kurt Gödel steht<br />

in diesem biografischen und zeitgeschichtlichen<br />

Drama ein großer Wissenschaftler<br />

im Mittelpunkt. DasWerk<br />

ist ein Auftrag der <strong>Festspiele</strong> und wird<br />

im Rahmen einer von Christopher<br />

Hampton eingerichteten szenischen<br />

Lesung am 1. August im <strong>Salzburger</strong><br />

Landestheater präsentiert.<br />

Faust inzeitgenössischer Adaption ist<br />

dann am5.August imrepublic zu erleben.<br />

Derbekannte norwegische Dramatiker<br />

JonFosse hat die Versiondafür<br />

geschaffen und wird auch an der szenischen<br />

Lesung samt Gespräch mitwirken.<br />

Gesprächig sind dann zum<br />

Themaauch die 1917 geborene Psychoanalytikerin<br />

und Autorin Margarete<br />

Mitscherlich und die 1979 geborene<br />

Schauspielerin Patrycia Ziolkowska,<br />

die in Stemanns „Faust“-Produktion<br />

mitwirkt, wenn es um die „Radikalität<br />

des Alters“ geht. Schauspielchef Thomas<br />

Oberender moderiert den Abend<br />

im republic.<br />

Das Finale gehört schließlich dann<br />

der „Unterhaltungsmusik zur Suche<br />

nach Erkenntnis“: Gustav,dahinter verbirgt<br />

sich die Wiener Sängerin, Multiinstrumentalistin<br />

und Produzentin Eva<br />

Jantschitsch, Ben Becker und ein kleines<br />

Ensemble werden dabei eine Auftragskomposition<br />

inzwölf Teilen der<br />

Freunde der <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong> präsentieren.<br />

Ein vermutlich luftgeistiger<br />

Abschied aus der sommerlichen <strong>Salzburger</strong><br />

Studierstube. e<br />

Fotos: APA/NeUMAYr<br />

38 Kultur Spezial

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