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Download: Presse-Beilage Salzburger Festspiele 2011

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„Jugendförderung ist mir persönlich eine<br />

Herzensangelegenheit.“<br />

HelGA rABl-stADler ÜBer DIe JUGeNDFÖrDerUNG Der sAlZBUrGer FestsPIele.<br />

w Häuser in einem sehr schlechten<br />

Zustand. DasErste,was meinem Kollegen<br />

Gerbert Schwaighofer und mir gelungen<br />

ist, war das Haus für Mozart.<br />

40Prozent für den Umbau kamen aus<br />

eigenen Mitteln. Jetzt kommt die<br />

Felsenreitschule dran, die wohl eine<br />

der an Atmosphärereichsten Spielstätten<br />

der Welt ist. Sie wurde im 17.Jahrhundert<br />

von Johann Bernhard Fischer<br />

vonErlach fürErzbischof Johann Ernst<br />

vonThun erbaut.<br />

DieFelsenreitschule spielt in einem<br />

Krimi vonWolf Haas mit.<br />

Ja, kein Wunder, dass dieser romantische<br />

Spielort Wolf Haas inspiriert hat.<br />

Übrigens, indem Buch kommt sogar<br />

der Präsident vor. Was die wenigsten<br />

wissen: Wenn man imWinter in die<br />

Felsenreitschule gegangen ist, lag dort<br />

Schnee, weil das Dach nicht schneelastsicherwar<br />

und daher offen bleiben<br />

musste. Jetzt wurden 8,5 Mio. Euro in<br />

ein neues Dach investiert, das binnen<br />

sechs Minuten geräuscharm aufgemacht<br />

werden kann. Ich hoffe sehr,<br />

dass sich dieRegisseuredurch die Möglichkeitunter<br />

offenem Himmel zu spielen<br />

inspirieren lassen. Der Letzte, der<br />

dies tat, war mit riesigem Erfolg Peter<br />

Stein mit Shakespeares Römer-Dramen.<br />

Die Feuerprobe wird das neue<br />

Dach am 9. Juni habenmit einem Konzert<br />

anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums<br />

der Freunde der <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong><br />

und im Gedenken an BernhardPaumgartner.<br />

Erwar legendärer Mozart-Forscher,wegweisender<br />

Festspielpräsident<br />

und auch Gründer des Vereins der<br />

Freunde der <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong>, damals<br />

ausder Furcht heraus, das neugebaute<br />

Große Festspielhaus nicht füllen<br />

zu können. Riccardo Muti wird am<br />

Pfingstmontag als sein großes Finale<br />

bei den Pfingstfestspielen Cherubinis<br />

Requiem in der Felsenreitschule dirigieren.<br />

Einen Tag danach beginnen<br />

bereits die Proben für Verdis „Macbeth“<br />

im Sommer. Dafür gelang esMarkus<br />

Hinterhäuser, Peter Stein und Riccardo<br />

Muti zu einem, wie wir glauben,<br />

Dream-Team zusammenzuspannen. Es<br />

gibt aber noch ein weiteres Bauprojekt.<br />

Im Toscanini-Hof.<br />

Ja,den Bühnenturm im Toscanini-Hof.<br />

Die leider sehr heruntergekommenen<br />

Räumlichkeiten stammen ausden<br />

1920er-Jahren. Es gibt dort einen wunderschönen<br />

Saal für 99 Zuschauer mit<br />

großen Rundbogenfenstern, der schon<br />

unter seinem Erbauer Holzmeister als<br />

Lager missbraucht wurde. Mithilfe der<br />

Freunde der <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong> soll<br />

dieser Raum mit seinem fabelhaften<br />

Ausblick auf den Mönchsberg dem<br />

Publikum geöffnet werden. Wenn das<br />

Geld reicht, wollen wir imHerbst mit<br />

dieser letzten Etappe des Umbaus beginnen.<br />

Werzahlt was?<br />

Vonden 8,5 Mio. Euro für die Felsenreitschule<br />

zahlen wir30Prozent selbst.<br />

Für den Bühnenturm sammeln wir<br />

Geld. Da haben wir bereits 600.000<br />

Euro. Das freut mich natürlich besonders.<br />

Wobei ich immer wieder betone:<br />

Jeder Euro zählt! Diese 600.000 Euro,<br />

das sind keine Großspender, sondern<br />

ausschließlichKleinspender.<br />

Ich möchte mich hier auch bei der<br />

öffentlichen Hand, Bund, Land, Stadt<br />

und Tourismusförderungsfonds, bedanken:<br />

Wir haben leider im Großen<br />

Festspielhaus noch viele Grundinvestitionen<br />

zu tätigen, für die ich keinen<br />

Sponsor gewinnen kann.<br />

starkes team für<br />

die <strong>Festspiele</strong><br />

Präsidentin Helga<br />

Rabl-Stadler (M.),<br />

Schauspielchef<br />

Thomas Oberender<br />

(l.) und Intendant<br />

Markus Hinterhäuser<br />

(r.).<br />

Neue Elektrokabel oder Sicherheitsbeleuchtung<br />

sindkein sinnliches Vergnügen,<br />

kosten aber sehr viel Geld. Allein<br />

die von der Baupolizei vorgeschriebenen<br />

Investitionen in die Sicherheit des<br />

Großen Festspielhauses werden über<br />

1,4 Mio. Euro kosten. Im Kuratorium ist<br />

manübereingekommen, für die nächsten<br />

Jahreein Paketvon sechs Mio. Euro<br />

zu finanzieren. Stadt und Land haben<br />

die diesbezüglichen Beschlüsse schon<br />

gefasst.<br />

Im Bund wird nach Wilhelm Molterer<br />

und Josef Pröll nun Maria Fekter der<br />

nächste Verhandlungspartner für mich<br />

sein. Aber ich bin sehr optimistisch,<br />

denn sie kommtvom Bau,und sie liebt<br />

die Oper,vor allem auch die<strong>Salzburger</strong><br />

<strong>Festspiele</strong>.<br />

Stichwort „Jedermann“ und „Die<br />

Sache Makropulos“ von Leo Janácek,<br />

in beiden Stücken geht es um<br />

Tod und ewiges Leben. Wie verlockend<br />

ist für Sie die Aussicht, ewig<br />

auf dieser Erde zu bleiben?<br />

Überhaupt nicht. Ich bemitleide die<br />

heute Geborenen, die zu 50Prozentdas<br />

Risiko haben, 100Jahre alt zu werden.<br />

Mich berührt immer wieder, wenn es<br />

im „Jedermann“ heißt: Hier wird kein<br />

zweites Malgelebt.<br />

Kann man das denn so sicher<br />

behaupten?<br />

Das ist keine Wissens-, sondern eine<br />

Glaubensfrage. e<br />

Fotos: WolFGANG lIeNBACHer; NestlÉ, AUDI, sIeMeNs, UNIQA, CreDIt sUIsse<br />

46 Kultur Spezial

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