Letzte autochthone Alpenschweine gefunden! – Chancen für eine ...
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<strong>Letzte</strong> <strong>autochthone</strong> <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong> <strong>gefunden</strong>!<br />
<strong>–</strong> <strong>Chancen</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> nachhaltige Alpwirtschaft?<br />
Heute ist auf der Alp meist Stallhaltung nötig<br />
In den letzten hundert Jahren haben wir im Alpenraum fast alle unsere Alpschw<strong>eine</strong>‐Rassen<br />
verloren. Lediglich in Norditalien blieben bis vor Kurzem einige Reliktbestände erhalten. Die<br />
Alpung der Schw<strong>eine</strong> hat zwar nicht aufgehört <strong>–</strong> noch heute werden Schw<strong>eine</strong> zur Nutzung<br />
der Molke (Schotte) auf Kuhalpen mitgenommen <strong>–</strong> aber die Alpung der Schw<strong>eine</strong> hat sich<br />
radikal geändert. Warum?<br />
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Die modernen Leistungsrassen sind aufgrund ihres Körperbaus nicht mehr <strong>für</strong> die<br />
Beweidung von Bergweiden geeignet (kurzbeinige, lange und schwere Körper).<br />
Die heutigen rosafarbenen Rassen haben<br />
kaum Haut‐Pigmente und vertragen das<br />
starke UV‐Licht der Alpen schwer. Sie leiden<br />
schnell unter Sonnenbrand (heikel!)<br />
Heutige Rassen müssen vor Wetterumschlägen,<br />
grossen Temperaturunterschieden<br />
und raschen Klimawechseln im rauen<br />
Alpenklima geschützt werden<br />
Die heute teuren Betreuungskosten müssen<br />
gering gehalten werden.<br />
Fazit: Die modernen Tiere werden zwar vereinzelt zur Verwertung der Molke weiterhin<br />
auf die Kuhalpen mitgenommen, werden dort aber zumeist nur in Ställen gehalten und<br />
zusätzlich mit hinzugeführtem Getreide gemästet. Mit den ursprünglichen, extensiven<br />
Weideschw<strong>eine</strong>n der Alpen haben sie nicht mehr viel gemein.<br />
An einigen Orten laufen Versuche mit Wollschw<strong>eine</strong>n, die auf Sonnenbrand nicht anfällig<br />
sind. Wollschw<strong>eine</strong> sind Flachland‐Tiere. Sie können zwar auch extensiv gehalten werden,<br />
aber sie sind nicht wirklich berggängig. Aufgrund ihrer Morphologie und Eigenschaften stellen<br />
sie nur <strong>eine</strong> halbe Lösung dar.<br />
Die alten Rassen erlaubten Freilandhaltung<br />
Die früheren Alpschw<strong>eine</strong>‐Rassen waren von dunkler Farbe, hatten<br />
ein dichtes Borstenkleid und <strong>eine</strong> dickere Haut. Damit waren<br />
sie sonnenbrandresistent und besonders angepasst an die Witterungsextreme<br />
im Gebirge. Als extensiv gehaltene Weideschw<strong>eine</strong><br />
waren sie vom Körperbau her auf Bergweiden zugeschnitten.<br />
Die alten Rassen waren nicht nur Molke‐Verwerter, sondern<br />
auch Raufutterverzehrer auf minderwertigen Alpweiden. Sie<br />
stellten ein eigentliches Kulturgut dar und hatten auch <strong>eine</strong> immense<br />
Bedeutung <strong>für</strong> die Ökonomie und Ökologie der Alpen:
‐ Ökonomie:<br />
In <strong>eine</strong>r Alpzeit von zumeist etwa 90‐100 Tagen nutzten die Schw<strong>eine</strong> die grosse Artenvielfalt<br />
an Berg‐Gräsern und Kräutern. Die inhaltsreichen, aromatischen Pflanzen (z.B. Bergwegerich,<br />
Alpen‐Rispengras, Thymian, Schafgarbe, etc.) gaben dem Fleisch der Schw<strong>eine</strong> <strong>eine</strong>n einzigartigen<br />
Geschmack, der heute Label‐würdig wäre. Durch die Aufnahme von Grünfutter auf<br />
der Alp reicherten sich im Fleisch der Schw<strong>eine</strong> die wertvollen Omega‐n3 Fettsäuren an, die<br />
dem modernen Schw<strong>eine</strong>fleisch fehlen. Durch die beständige Bewegung der Tiere und das<br />
langsamere Wachstum durch <strong>eine</strong> extensive Haltung wurde das Fleisch auch kompakter und<br />
das Fett als Geschmacksträger im Körper besser verteilt (Marmorierung). Die alten Rassen<br />
zeichneten sich zudem durch grosse Robustheit aus, waren das Leben im Freiland gewohnt<br />
und brauchten daher kaum grosse Betreuung (und auch kaum Medikamente!).<br />
‐ Ökologie:<br />
Die Schw<strong>eine</strong> wurden auf <strong>für</strong> Kühe aus ernährungstechnischer Sicht wertlose Lägerfluren<br />
aufgetrieben, wo sie die Pflanzen auf den überdüngten Böden abweideten bzw. durch ihre<br />
Grabungstätigkeit <strong>eine</strong> teilweise Verbesserung der Weidevegetation bewirkten. So wurden<br />
u.a. Blackenfelder <strong>für</strong> die Fütterung der Alpschwein genutzt (die heute mühsam und zum Teil<br />
chemisch bekämpft werden) und die Schw<strong>eine</strong> durften dort nach Belieben im Erdreich wühlen<br />
(Wurzeln, Mäuse, Käfer‐Engerlinge,…). Damit wurde der Verkrautung entgegengewirkt<br />
und die durch Viehtritt verdichtete Böden gelockert.<br />
‐ Kulturgut:<br />
Die traditionellen <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong> waren ein lebendes Kulturgut des Alpenraumes. Sie waren<br />
Teil des ehemals <strong>autochthone</strong>n landwirtschaftlichen Berg‐Betriebes. Einige Rassen wurden<br />
als Fettlieferant (wichtiger Energieträger <strong>für</strong> die hart arbeitende Bergbevölkerung, Schw<strong>eine</strong>schmalz‐Reserven<br />
<strong>für</strong> Notzeiten, …), andere besonders als Fleischlieferanten gehalten und<br />
entsprechend selektioniert. Diese fütterungstechnisch und genetisch bewirkten Unterschiede<br />
führten zu <strong>eine</strong>r wirklich breit‐gestreuten Biodiversität in den Schw<strong>eine</strong>beständen der<br />
Talschaften des Alpenbogens. Durch die kleinräumliche Struktur der damaligen Wirtschaftsräume<br />
wurde diese hohe Biodiversität über viele Generationen erarbeitet und auch erhalten.<br />
Die jeweiligen Alpenbewohner hatten ihre Schw<strong>eine</strong>rasse, welche mit den hofeigenen<br />
Futtermitteln am besten gehalten werden konnte.<br />
‐ Tierschutz/Ernährung:<br />
Durch die fehlende Weidehaltung werden heute die Tiere ähnlich wie in den Mastbetrieben<br />
im Tal hauptsächlich mit Molke und energie‐ und eiweissreichen Getreide‐ bzw. Sojafuttermischungen<br />
ernährt. Dies bewirkt <strong>eine</strong> einseitige, eiweissbetonte Fütterung, die als nicht<br />
artgerecht und auch <strong>für</strong> den Mensch als ernährungstechnisch bedenklich zu bezeichnen ist.<br />
Im Stall können die Tiere ihre arteigenen Bedürfnisse (Bewegung, Wühlen, ..) nicht ausleben.<br />
Aussichten <strong>für</strong> <strong>eine</strong> teilweise Umkehr<br />
Die letzten Alpschw<strong>eine</strong>‐Rassen sind als Teil der Agrobiodiversiät der Alpen ein unwiederbringlicher<br />
genetischer Schatz, den es <strong>für</strong> die Nachwelt zu erhalten gilt. Auch auf europäischer<br />
Ebene ist die Erhöhung des Beitrages der Landwirtschaft zur Biodiversitätserhaltung<br />
ein Ziel (Ziel 3 der Biodiversitätsstrategie 2020) der Europa 2020 Strategie.<br />
=> Wenn wir uns sehr bemühen, können wir vielleicht <strong>eine</strong>n letzten Reliktbestand an<br />
<strong>autochthone</strong>n <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong>n <strong>für</strong> die Zukunft erhalten, vgl. Projekt‐Skizze anbei:
<strong>Letzte</strong> <strong>autochthone</strong> Schw<strong>eine</strong>rassen der Alpen<br />
(Projekt‐Skizze)<br />
Anstoss:<br />
Dr. Alessio Zanon von der Veterinäruniversität Parma, Schw<strong>eine</strong>‐Experte der italienischen<br />
Organisation zur Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen (RARE), machte Ende Mai 2013 darauf<br />
aufmerksam, dass <strong>eine</strong> letzte Gruppe kl<strong>eine</strong>r, schwarzer Veltliner‐Schw<strong>eine</strong> verschwinden<br />
wird. Er bat darum, Erhaltungsmassnahmen zu ergreifen.<br />
Abklärungen:<br />
Hinweise auf die Rasse finden sich in der Fachliteratur. Das Veltliner‐Schwein soll meist von<br />
rein schwarzer Farbe, oft aber auch gescheckt gewesen sein. An einigen Stellen wird auch<br />
zwischen rein schwarzen Veltlinern und gescheckten Samòlaco‐Schw<strong>eine</strong>n unterschieden.<br />
Beide wurden in der Alpwirtschaft genutzt. Die schweizerische Fachliteratur bezeichnet das<br />
verschwundene Bündner Schwein als identisch mit dem Veltliner‐Schwein.<br />
Bündner‐, bzw. Veltliner‐Schw<strong>eine</strong> auf den Andossi‐Alpen, Splügenpass (Foto L. Vinciguerra, ca. 1980‐90)<br />
Die Fachliteratur listet weitere Schw<strong>eine</strong>rassen im Alpenraum, die meist entweder von roter<br />
bis dunkelroter Farbe waren (Bündneroberländer‐, Unterwaldner‐ oder Valsugana‐Schwein)<br />
oder aber von schwarzer bzw. schwarzgefleckter Farbe. Neben den erwähnten Bündner und<br />
Veltliner‐Schw<strong>eine</strong>n auch die alten Schw<strong>eine</strong> des Friaul (nero friulano) und in Österreich die<br />
Gurktaler‐, Pinzgauer‐ oder Kärntner Landschw<strong>eine</strong>. <strong>Letzte</strong>re Populationen sind alle verloren.<br />
Über die von Alessio Zanon genannten, bis heute überlebenden Veltliner Schw<strong>eine</strong>, könnten<br />
auf Nachsuche allenfalls noch Reliktexemplare der <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong> im oberen Veltlin, im Val<br />
Sugana (Trentino) und ev. in weiteren abgelegenen Orten (insb. bei Minderheiten) <strong>gefunden</strong><br />
werden. Eine erste Nachsuche im Valchiavenna und im unteren Veltlin brachte immerhin<br />
bereits <strong>eine</strong>n Eber zu Tage, der höchstwahrscheinlich noch viel Samòlaco‐Blut aufweist.<br />
Die meisten früheren Schw<strong>eine</strong>rassen der Alpen haben nicht überlebt, sie gingen im veredelten<br />
Landschwein auf, wo sie nur noch <strong>eine</strong>n gewissen Blutanteil stellen. Daher sollten zumindest<br />
die Reste der schwarzen <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong> erhalten werden!
Mögliche Erhaltungsmassnahmen<br />
Auf den Aufruf von Alessio Zanon bildete<br />
sich spontan <strong>eine</strong> Gruppe an der Erhaltung<br />
interessierter Personen. Da von<br />
Anfang an klar war, dass mit der genannten<br />
Restpopulation von fünf überlebenden<br />
Veltliner‐Sauen (aus 2 Linien)<br />
und zwei mit diesen eng verwandten<br />
Ebern k<strong>eine</strong> langfristig überlebensfähige<br />
Zucht aufgenommen bzw. weiter geführt<br />
werden kann, erfolgte die bereits<br />
genannte Such‐Tour nach weiteren Reliktexemplaren<br />
durch Kurt Kußtatscher<br />
und Hape Grünenfelder.<br />
Inzwischen konnten im Trentino mögliche Plätze <strong>für</strong> die Unterbringung der Tiere <strong>gefunden</strong><br />
werden. So können die verfügbaren 5 Sauen und zwei Eber in zwei Zuchtgruppen aufgeteilt<br />
und jeweils <strong>eine</strong> bis zwei Sauen zur Belegung durch den zwar nicht erwerbbaren, aber doch<br />
<strong>für</strong> die Zucht verfügbaren, unabhängigen Eber nach Chiavenna verstellt werden.<br />
Evaluierung <strong>eine</strong>s Erhaltungsprojektes<br />
In <strong>eine</strong>r Umfrage unter Fachleuten der Erhaltung gefährdeter Rassen in kl<strong>eine</strong>n und kleinsten<br />
Populationen und italienischen Schw<strong>eine</strong>‐Experten wurden Sinn und Aussichten <strong>eine</strong>s Erhaltungsprojektes<br />
diskutiert und schliesslich folgendes als gemeinsamer Nenner festgestellt:<br />
Eine Rasse stirbt aus, bevor alle Tiere tot sind. Es ist daher klar, dass <strong>eine</strong> rassenr<strong>eine</strong><br />
Erhaltung der Veltliner‐Schw<strong>eine</strong> nicht möglich sein wird. Die wenigen, miteinander<br />
verwandten Zuchtlinien würden schon in den nächsten Generationen zu Inzuchtdepressionen<br />
führen.<br />
Andererseits sollte versucht werden, das wertvolle Gen‐Gut der Reliktexemplare auf<br />
irgend<strong>eine</strong> Art zu erhalten, wenn schon an der Erhaltung interessierte Personen und<br />
Aufzuchtplätze zur Verfügung stehen.<br />
Da es sich bei den Veltliner‐Schw<strong>eine</strong>n um letzte wirkliche <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong> handelt, die<br />
sich klar von den wesentlich grösseren, ebenfalls fast verschwundenen Schw<strong>eine</strong>n der<br />
Po‐Ebene unterscheiden (Mora Romagnola, Nero di Parma, etc.), sollte zumindest der<br />
Ökotyp dieses Schw<strong>eine</strong>s bewahrt werden. In diesem Ökotyp können auch andere<br />
Reliktexemplare des südlichen Alpenraumes zusammengeführt und erhalten werden.<br />
Ein solcher Gen‐Pool bzw. Ökotyp sollte bald auf <strong>eine</strong> möglichst breite genetische Basis<br />
gestellt werden. Innert nützlicher Frist sollten allenfalls noch weitere überlebende<br />
Reliktexemplare der schwarzen <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong> ausfindig gemacht und der Zucht zugeführt<br />
werden. Dazu ist k<strong>eine</strong> Zeit zu verlieren.<br />
Im Gegensatz zu über 50 erhaltenen Schafrassen der Alpen, haben wir die letzte Möglichkeit,<br />
wenigstens <strong>eine</strong> einzige, aus Resten zusammengeführte <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong>rasse zu bewahren.<br />
Diese stellt nicht zuletzt auch ein kulturelles Erbe unseres Alpenraumes dar. Die Tiere sind an<br />
die Alpverhältnisse bestens adaptiert („gebiets‐erprobt“), haben entsprechende Verhaltensweisen,<br />
sind wetterhart und von den Körperdimensionen und vom Fressverhalten her <strong>für</strong><br />
<strong>eine</strong> Extensiv‐Haltung geeignet. Ihre Robustheit und Anspruchslosigkeit machen die Tiere zu<br />
einfach zu haltenden Nutztieren im Berggebiet.
Zukunft:<br />
In alten Schriften wird die bessere Mastleistung der schwarzen oder schwarz gefleckten<br />
Schw<strong>eine</strong> betont. Interessant ist die Feststellung von Sturzenegger (Diss. 1917, S.43), dass es<br />
die Bauern selbst seien, die sich <strong>für</strong> die eingeführten Edelschw<strong>eine</strong> nie besonders erwärmen<br />
konnten, da sie bei der Hausschlachtung nicht das Fleisch erzielen, welches sich zur Herstellung<br />
der Dauerwaren in ihrem Kamin eigne. Zudem sei das englische Schwein nicht in der<br />
Lage, das Futter richtig auszunützen, das ihm im bäuerlichen Betrieb gereicht werden könne.<br />
Das Schwarze Alpenschwein repräsentiert ein alptaugliches und robustes Weideschwein, wie<br />
es vor der Forcierung anspruchsvoller Leistungsrassen im Alpenraum verbreitet war. Durch<br />
die zunehmende Rückbesinnung auf qualitätsvolles, langsam gewachsenes Fleisch aus<br />
standortangepasster, tiergerechter Haltung kann das schwarze Alpenschwein <strong>eine</strong> Lücke in<br />
der bäuerlichen Nutztierhaltung im Berggebiet schließen. Mangels Alternativen ist die<br />
Alpung von Schw<strong>eine</strong>n stark zurückgegangen oder es werden wenig geeignete Leistungsrassen<br />
(mit fehlender Pigmentierung, damit fehlendem UV‐Schutz, und eingeschränkter Weidetauglichkeit)<br />
in Stallhaltung auf Almen, meist nur zur Verwertung der Molke eingesetzt.<br />
Ein Projekt „schwarze <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong>“ soll auf die Qualitäten dieses Typs setzen und <strong>eine</strong><br />
Marktnische besetzen. Produkte aus extensiver Haltung, traditionell zubereitet, geschmacklich<br />
überdurchschnittlich und aus der Region haben Zukunft und werden mit besonderen<br />
Labeln vermarktet. Ziel ist die Zucht alptauglicher Weideschw<strong>eine</strong> mit mäßigem Fettansatz.<br />
Projekt schwarzes Alpenschwein (suino nero delle alpi)<br />
Die meisten <strong>autochthone</strong>n Schw<strong>eine</strong>rassen der Alpen sind bereits<br />
ausgestorben. Ein paar wenige Reliktexemplare in verschiedenen<br />
Talschaften sind erhalten geblieben. Allein können<br />
sie nicht bewahrt werden. Sie sollen in <strong>eine</strong>m Gen‐Pool zusammengeführt<br />
und gemeinsam erhalten werden. Da es sich<br />
um schwarze oder schwarzgefleckte Tiere handelt, soll die<br />
Zucht unter dem Namen „schwarzes Alpenschwein“ erfolgen,<br />
ein Name der schon in der alten Fachliteratur <strong>für</strong> die Gemeinschaft<br />
schwarzer <strong>Alpenschw<strong>eine</strong></strong> verwendet wurde (z.B. bei J.R.<br />
Steinmüller, 1827). Das schwarze Alpenschwein wird notgedrungen<br />
<strong>eine</strong> Kompositrasse sein, aber auf Resten tatsächlicher<br />
Alpenrassen basieren.<br />
Zusammengeführt werden die letzten Tiere der Veltliner‐ und Samòlaco‐Schw<strong>eine</strong>. Gleichzeitig<br />
sollen dort, wo bis vor kurzem noch entsprechende Tiere vorkamen, Such‐Touren zum<br />
Auffinden weiterer Reliktpopulationen durchgeführt werden. Die Zucht soll möglichst rasch<br />
alle noch verfügbaren Blutlinien erhalten, um genetisch breiter abgestützt zu werden.<br />
=> Packen wir es an!<br />
Ansprechpersonen <strong>für</strong> das Projekt:<br />
Italien: Dr. Kurt Kußtatscher, Afingerweg 40, I‐39050 Jenesien<br />
Österreich: Günter Jaritz, Unkenberg 15, A‐5091 Unken (Salzburg)<br />
Schweiz: Hape Grünenfelder, Schneebergstr. 17, CH‐9000 St.Gallen