scania bewegt 2009-01
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Porträt<br />
Text und Fotos: Jan Bergrath<br />
Ich kaufe<br />
Scania, weil ich<br />
keine Lkw mit<br />
Harnstofflösung<br />
fahren will.<br />
Josef Hofinger<br />
Oben: 600 bis 700 Kilometer legen die vollausgestatteten<br />
Scania von Hofinger täglich zwischen<br />
der Oberpfalz und Österreich zurück, maximal<br />
160.000 im Jahr. Unten: Schon seit den 60er Jahren<br />
fährt Hofinger für das Sägewerk Gmach in Pösing.<br />
Die edlen Schubbodenzüge holen dort täglich bis zu<br />
15 Ladungen Hackschnitzel ab.<br />
Grünkompost. „Gerade jetzt in der Krise zahlt<br />
es sich aus, dass wir aufgrund unserer hohen<br />
Zuverlässigkeit über viele Jahre treue Partner<br />
gewonnen haben.“<br />
Träume<br />
in Chromgelb<br />
Josef Hofinger aus Roding hat sich für die EGR-Technologie von Scania entschieden.<br />
In der Oberpfalz gilt Josef Hofinger<br />
als Trendsetter unter den Transportunternehmern.<br />
Nun ist er wieder<br />
einen Schritt weitergegangen.<br />
Zwischen September und Februar<br />
hat er sieben seiner zwölf Schubbodenzüge<br />
auf die EGR-Technologie<br />
von Scania umgestellt.<br />
Die kleine Stadt Roding liegt<br />
auf 370 Meter Höhe am Tor des<br />
Bayerischen Waldes in der Oberpfalz.<br />
Einen gewissen Weitblick kann man<br />
Josef Hofinger also schon unterstellen<br />
und er hat bereits im September des<br />
vergangenen Jahres damit begonnen, wegen der<br />
Mauterhöhung seine Flotte zu modernisieren.<br />
Dabei stellte er auf die umweltfreundliche EGR-<br />
Technologie von Scania um. Hofinger selbst ist<br />
kein Mann der großen Worte, aber wenn er etwas<br />
aus tiefster Überzeugung macht, dann sagt er es<br />
auch so: „Ich kaufe Scania, weil ich keine Lkw mit<br />
Harnstofflösung fahren will.“<br />
Nun steckt die Welt<br />
mitten in der größten<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
seit den 30er<br />
Jahren, aber Hofinger<br />
zeigt sich davon erstaunlich<br />
unbeeindruckt.<br />
Seine Auftragslage ist<br />
nach wie vor konstant.<br />
Ein Grund dafür ist die<br />
Milch. Hofingers größter<br />
und ältester Kunde ist das Sägewerk Gmach<br />
im nahegelegenen Pösing. Beide Unternehmen<br />
sind im Laufe der Jahre zusammengewachsen.<br />
Für Gmach fährt Hofinger täglich 15<br />
Touren Hackschnitzel – die meisten gehen zu<br />
Smurfit Kappa in Nettingsdorf bei Linz. Dieser<br />
Kartonagenhersteller beliefert zu 90 Prozent<br />
Molkereien in Österreich<br />
und Deutschland. Je<br />
1979, mit 21 Jahren, übernahm der<br />
heute 51-jährige Josef Hofinger das<br />
Unternehmen seines Vaters Josef, der<br />
den Betrieb bereits 1952 in Roding in der<br />
Oberpfalz gegründet hatte. Er begann<br />
mit einem gebrauchten Lkw für das Sägewerk<br />
Gmach in Pösing. Heute fährt er mit<br />
zwölf Schubbodenzügen, unterstützt von<br />
seiner Frau Edith und Tochter Katharina,<br />
einer Diplom-Betriebswirtin (FH).<br />
nach Auftragslage können<br />
die Walking Floor-<br />
Auflieger bei Smurfit<br />
Kappa 33 Paletten mit<br />
Milchkartons zurückladen.<br />
„Getrunken wird<br />
immer“, sagt Hofinger.<br />
So legen seine Lkw rund<br />
600 bis 700 Kilometer<br />
am Tag zurück.<br />
Aber was heißt schon Lastzüge? Rollende<br />
Fahrerträume in leuchtendem Chromgelb<br />
sind es, als Zugmaschinen dienen sieben vollausgestattete<br />
Scania R 480 LA 4x2 MNA mit<br />
Abgasrückführung Scania EGR, Opticruise,<br />
Standklimaanlage, Ledersitzen, Bordküche,<br />
verchromten Bügeln. Die Auflieger mit einem<br />
Leergewicht von 7.450 Kilogramm und einem<br />
Volumen von 93,6 Kubikmetern stammen aus<br />
der jüngsten Generation der Schubbodentrailer<br />
von Kraker aus den Niederlanden. Wie durchdacht<br />
nahezu alles an den Zügen ist, zeigt sich im<br />
Detail: Bevor die Fahrer nach der Beladung die<br />
Plane ausrollen, spannen sie jeweils rechts und<br />
links in Längsrichtung einen Gurt. „Dadurch<br />
liegt die Rollplane glatt auf“, sagt Hofinger. „Es<br />
kann sich kein Wasser in irgendwelchen Dellen<br />
sammeln. Gerade im Winter ist das für die<br />
Verkehrssicherheit sehr wichtig.“<br />
Kein Wunder also, dass sich Hofinger bislang<br />
nie Sorgen um qualifizierte Fahrer gemacht<br />
hat. Ganz im Gegenteil: Fluktuation ist eher<br />
ein Fremdwort. Hofingers ältester Mitarbeiter<br />
hält ihm schon seit 22 Jahren die Treue, sogar<br />
dessen Sohn arbeitet ebenfalls im familiärkameradschaftlich<br />
geprägten Unternehmen.<br />
Alle Fahrer können im Notfall beim Kunden<br />
auch mit dem Radlader umgehen und der<br />
Werkstattmeister kann natürlich Lkw fahren.<br />
Vorgeladen und täglich frisch gewaschen steht<br />
die gesamte Flotte meist schon am frühen Nachmittag<br />
auf dem weitläufigen Betriebsgelände<br />
im Rodinger Gewerbegebiet. Zwischen ein und<br />
zwei Uhr am Morgen bricht die Crew dann zu<br />
den Ausladestellen auf – und ist pünktlich beim<br />
Kunden. Im kleinen Grenzverkehr transportiert<br />
Hofinger Holzhackgut nach Österreich und als<br />
Rückladung Dünger, Holzspäne, Kartonagen und<br />
Der Transport von Hackschnitzeln wird<br />
nach Volumen berechnet, der von agrochemischen<br />
Produkten nach Tonnen und für<br />
Kartonagen gibt es einen Festpreis. Mit einigen<br />
seiner Kunden konnte Hofinger eine variable<br />
Dieselklausel vereinbaren. Umso erfreulicher<br />
ist es für ihn, dass sich schon der erste neue<br />
Scania mit EGR-Motor nach 60.000 gelaufenen<br />
Kilometern als sehr sparsam erweist – inklusive<br />
Verbrauch zum Antrieb des Schubbodens beim<br />
Entladen. „Damit bin ich wirklich zufrieden“,<br />
lobt Hofinger.<br />
In der Region Oberpfalz gilt Hofinger als<br />
Trendsetter unter den Transportunternehmern.<br />
Das ist die feste Überzeugung von Peter Seiler<br />
aus Regensburg, Verkäufer der Karl Mossandl<br />
GmbH & Co. in Dingolfing, der Hofinger nun<br />
schon seit 20 Jahren betreut. „Das wird sich<br />
sehr schnell rumsprechen“, sagt Seiler. „Für<br />
mich ist Hofinger ein fairer und angenehmer<br />
Kunde mit einer großen Liebe zu unserem<br />
Produkt.“ Dafür gibt es drei handfeste Gründe:<br />
der erste ist ein gebrauchter 111er-Scania mit<br />
305 PS, durch den Hofinger 1981 zum ersten<br />
Mal die unvergleichliche Leistungsstärke der<br />
Schweden kennen und schätzen lernte. Der<br />
zweite ein 142er-Intercooler mit 420 PS von<br />
1983 – sein erster neuer Scania, der ihn zum<br />
V8-Fan machte – und der dritte die nunmehr<br />
25-jährige Betreuung durch Mossandl. Seit<br />
zehn Jahren lässt Hofinger seine Lkw beim<br />
Scania Servicepartner Stigler in Michelsneukirchen<br />
warten. Der etwas höhere Preis spielt<br />
für Hofinger, der die Zugmaschinen nach vier<br />
bis fünf Jahren in Eigenregie verkauft, durch<br />
den höheren Wiederverkaufswert nicht die<br />
entscheidende Rolle. „Mich fasziniert nach wie<br />
vor das King of the Road-Gefühl“, gibt er zu.<br />
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