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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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12. Schlussfolgerungen<br />

12.1. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse<br />

In diesem Abschnitt soll keineswegs der Inhalt der vorangegangenen Kapitel<br />

„wiedergekäut“ werden, sondern vielmehr pointiert auf die wichtigsten Ergebnisse des<br />

Forschungsprozesses eingegangen werden.<br />

Ein wichtiger Punkt ist die Dauer des Diskurses. Das Thema schien erst mit den<br />

Verhandlungen von Melk wieder vollständig ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit<br />

gelangt <strong>zu</strong> sein. Tatsache ist aber, dass der Konflikt schon vor der Wende 1989<br />

begonnen hatte. Allerdings ergaben sich erst nach 1989 reale Möglichkeiten gegen<br />

<strong>Temelin</strong> oder Dukovany vor<strong>zu</strong>gehen. Während der letzten 14 Jahre gab es mehrere<br />

Höhepunkte in den Auseinanderset<strong>zu</strong>ngen, da die Interventionen nicht über den ganzen<br />

Zeitraum mit der gleichen Intensität betrieben wurden.<br />

Als erstes wichtiges Ereignis ist sicherlich die Entscheidung von 1993 <strong>zu</strong> nennen, als<br />

sich die tschechische Regierung für den Weiterbau <strong>Temelin</strong>s entschied. Mitte 1992 war<br />

Vaclav Klaus an die Regierung gekommen, der die Fertigstellung <strong>Temelin</strong>s sowie<br />

allgemein die Nut<strong>zu</strong>ng der Kernenergie favorisierte. Diese Periode scheint für einen<br />

Wandel im Gesprächsklima zwischen Tschechien und Österreich <strong>zu</strong> stehen. Nach der<br />

Wende war man in Tschechien bemüht gute Beziehungen <strong>zu</strong> den umliegenden<br />

Nachbarstaaten auf<strong>zu</strong>bauen, auch in Hinblick auf eine potentielle Unterstüt<strong>zu</strong>ng beim<br />

Übergang von Plan- <strong>zu</strong> Marktwirtschaft. Allerdings verschlechterte der Wahlsieg der<br />

ODS das Klima. Der Konflikt zwischen Österreich und Tschechien war immer stark<br />

durch die jeweiligen Akteure geprägt, und kann daher durchaus als personenzentrierter<br />

Konflikt betrachtet werden. Das Ziel von Klaus’ Politik war die Unabhängigkeit von<br />

ausländischen Energiequellen, die unbedingte Wahrung der Souveränität der Tschechischen<br />

Republik und eine Umweltentlastung in Norden des Landes <strong>zu</strong> erreichen. Das<br />

sind <strong>zu</strong>mindest jene Punkte, die in Hinblick auf <strong>Temelin</strong> und Dukovany die Politik der<br />

ODS beherrschten. Hin<strong>zu</strong> kam aber auch, dass <strong>Temelin</strong> immer mehr <strong>zu</strong> einem<br />

Prestigeobjekt wurde, das unbedingt durchgesetzt werden musste. Argumente bezüglich<br />

der Unwirtschaftlichkeit und der Unsicherheit stießen auf wenig positive Gegenreaktionen.<br />

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