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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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Parteienvertreter und der PLAGE statt. Heuer wurde über den Stand des Brüsseler<br />

Abkommens informiert und diskutiert.<br />

Mag. Gerhard Loidl, Mitarbeiter des Atombeauftragten des Landes Oberösterreich<br />

(Loidl, Interview, 23.07.2003) sah die Rolle der NGOs kritisch. NGOs könnten nicht<br />

alle Informationen haben um auf höchster Ebene mit<strong>zu</strong>wirken. Das führe manchmal <strong>zu</strong><br />

Formulierungsschwierigkeiten. Darüber hinaus stünden die NGOs manchmal unter<br />

Zugzwang ständig präsent <strong>zu</strong> sein, was manchmal <strong>zu</strong> unseriösen Aussagen führe. In<br />

Tschechien setzt man oft den Standpunkt der NGOs mit dem Standpunkt der<br />

Österreicher im Allgemeinen gleich. Das hat des Öfteren da<strong>zu</strong> geführt, dass die<br />

Tschechen Österreich in den Verhandlungen nicht vollständig ernst genommen hätten.<br />

Dr. Heinz Högelsberger von Global2000 (Högelsberger, Interview, 24.07.2003) sah<br />

Ende der 1990er Jahre die Aufgabe der NGOs auch in der Förderung osteuropäischer<br />

NGOs. Diese hatten <strong>zu</strong> diesem Zeitpunkt noch keine effektiv arbeitenden<br />

Organisationen, da alles noch im Entwicklungsstadium war. Angesprochen auf die<br />

oftmals laut gewordene Kritik, dass die Positionen der NGOs unrealistisch seien,<br />

antwortete er mir, dass dies in der Natur der Sache liege. Die Anti-Atom-Bewegung<br />

betreibe schließlich Lobbying für die Umwelt. NGOs sind nicht demokratisch gewählt<br />

und nicht politisch. Es ist ihre Aufgabe das Unmögliche <strong>zu</strong> fordern. Wenn die<br />

Forderungen schon weit am Minimum angesetzt würden, dann ginge das am Sinn der<br />

Sache vorbei. Er gibt auch <strong>zu</strong>, dass NGOs nicht immer über alle Informationen verfügen<br />

würden. Es wäre deshalb auch schwer, ab<strong>zu</strong>schätzen was realistisch ist. Was die<br />

Kooperation mit offiziellen Stellen angeht, sprach sich Högelsberger zwar für eine<br />

Zusammenarbeit aus, aber es gäbe eben eine Trennlinie zwischen Regierungs- und<br />

Nicht-Regierungsorganisationen. Das Interesse an Kommunikation hätte in den letzten<br />

Jahren auch nachgelassen, da das Entgegenkommen geringer geworden ist. Greenpeace<br />

hat sogar – im Gegensatz <strong>zu</strong> Global2000 - seit dem Beginn der ÖVP/FPÖ Koalition die<br />

Kommunikation mit der Bundesregierung vollständig abgebrochen.<br />

Die NGOs in Österreich und Tschechien haben mehrere Klagen gegen <strong>Temelin</strong><br />

angestrengt, die auf mehreren Ebenen ablaufen. In Österreich sind das vor allem Klagen<br />

auf Einhaltung von Gesetzen und Schadensersatzvoranmeldungen und in Tschechien<br />

sind es <strong>zu</strong>meist <strong>Prozess</strong>e bezüglich Formalfehler. So waren Klagen tschechischer NGOs<br />

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