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LAND & Forst • Nr. 11 • 15. März 2012 Verlagssonderseiten 109<br />
Neubau auf der „grünen Wiese“<br />
Stallvorstellung Auf dem Betrieb Rengstorf in<br />
Varel, Landkreis Friesland, werden schon lange Sauen<br />
gehalten. In den bisherigen, schon älteren Ställen<br />
am Hof wären die im Hinblick auf 2013 notwendigen<br />
Umbauten kaum durchführbar gewesen. So fiel die<br />
Entscheidung für einen kompletten Neubau bei<br />
gleichzeitiger Aufstockung auf rund 500 Plätze.<br />
Der neue Sauenstall ist mit einem Wärmetauscher ausgestattet, um Energiekosten zu sparen.<br />
Andreas und Tina Rengstorf,<br />
hier mit ihren Kindern Theresa,<br />
Tarje und Jakob sowie<br />
Senior Hermann-Joachim<br />
Rengstorf , haben sich für einen<br />
kompletten Neubau des<br />
Sauenstalles entschieden.<br />
Fotos: Diekmann-Lenartz<br />
Andreas Rengstorf und<br />
sein Vater Hermann-<br />
Joachim haben bis zum<br />
vergangenen Frühjahr mit<br />
ca. 210 Tieren Jungsauen ver<strong>mehr</strong>t,<br />
die eigenen Börge wurden<br />
auch gemästet. 2004 wurde<br />
ein zusätzlicher Maststall gebaut,<br />
so dass dann auch noch<br />
Ver<strong>mehr</strong>ungsbörge zugekauft<br />
wurden. Insgesamt befinden<br />
sich ca. 3.000 Mastplätze auf<br />
dem Betrieb. Angebaut werden<br />
Winterweizen, Winterroggen<br />
und Winterraps sowie Mais.<br />
Bei den Überlegungen, wie<br />
es mit der Sauenhaltung weitergehen<br />
soll in Hinblick auf<br />
die neuen Anforderungen<br />
durch die Tierschutz-Nutz-
110 Verlagssonderseiten LAND & Forst • Nr. 11 • 15. März 2012<br />
Im Abferkelstall ermöglicht die Technik eine tierindividuelle<br />
ad-libitum-Fütterung.<br />
Im Wartebereich entschied Familie Rengstorf sich für Selbstfangbuchten.<br />
tierhaltungsverordnung kam<br />
man rasch zu der Erkenntnis,<br />
dass Umbauen keine Lösung<br />
war. Zum Beispiel wären Anpassungen<br />
an die geforderten<br />
Standbreiten nur sehr aufwendig<br />
und unter Reduzierung<br />
der Sauenzahl zu realisieren<br />
gewesen. So entschied sich die<br />
Familie zu einem kompletten<br />
Neubau „auf der grünen Wiese“<br />
ca. 350 m vom Hof entfernt.<br />
Eigenremontierung<br />
Dabei wurde zum einen der<br />
Bestand auf knapp 400 produktive<br />
Sauen aufgestockt und<br />
zum anderen stieg Familie<br />
Rengstorf aus der Jungsauenver<strong>mehr</strong>ung<br />
aus – künftig<br />
werden Endprodukte erzeugt.<br />
Geblieben ist jedoch das Faible<br />
für die Zucht – die Jungsauen<br />
für den Betrieb werden selbst<br />
erzeugt – per Wechselkreuzung.<br />
Wesentlicher Vorteil, den<br />
Andreas Rengstorf hierin sieht,<br />
ist die deutliche Reduzierung<br />
des Tierzukaufs und damit des<br />
Risikos, Krankheitserreger einzuschleppen.<br />
Der jetzt fertiggestellte Sauenstall<br />
ist 53 x 46 m groß, die<br />
Außenwände bestehen aus<br />
Kalksandstein und einer Iso-
LAND & Forst • Nr. 11 • 15. März 2012 Verlagssonderseiten 111<br />
Im Deckzentrum ist Platz für eine Gruppe plus 26 Reserveplätze<br />
für Jungsauen, Umrauscher oder Schlachtsauen.<br />
lierung, nach außen verkleidet<br />
wurde mit Fassadenblech.<br />
Das Dach – eine Nagelbrettbinderkonstruktion<br />
– ist mit<br />
Trapezblech eingedeckt. Familie<br />
Rengstorf arbeitet im<br />
Sauenstall im Drei-Wochen-<br />
Rhythmus, sprich mit sieben<br />
Gruppen. Im Abferkelbereich<br />
können zwei Gruppen aufgestallt<br />
werden, hier sind es 2 x 60<br />
Abferkelplätze in zwei Abteilen<br />
mit gerader Aufstallung.<br />
Abferkelstall ad-libitum<br />
Im Deckzentrum ist Platz für<br />
eine Gruppe plus 26 Reserveplätze<br />
für Jungsauen, Umrauscher<br />
oder Schlachtsauen.<br />
Zwei Buchten für Sucheber<br />
komplettieren diesen Bereich.<br />
Die Sauen bleiben im Deckzentrum<br />
nur bis zum 4. Tag<br />
nach Belegung, danach geht es<br />
in den Wartestall. Hier stehen<br />
280 Plätze in einem Großabteil<br />
zur Verfügung. Geplant ist,<br />
so Andreas Rengstorf, dass neben<br />
der Jungsauengruppe drei<br />
Konditionsgruppen gebildet<br />
werden, die unterschiedlich<br />
gefüttert werden können.<br />
Eine Besonderheit im Stall<br />
bezüglich der Fütterung: in<br />
allen Bereichen wird per Spotmix-Multiphasenfütterung<br />
gefüttert. Diese eher aus dem<br />
Ferkelaufzuchtbereich bekannte<br />
Technik verteilt das Futter<br />
trocken mittels Luftstrom zum<br />
Trog. Hier wird das Futter mit<br />
Wasser vermischt und flüssig<br />
vorgelegt.<br />
Ein Sensor erlaubt im Abferkelstall<br />
eine individuelle Fütterung,<br />
die eine optimale Versorgung<br />
jeder Sau ermöglicht. Im<br />
Warte- und Deckbereich erfolgt<br />
eine gruppenweise Fütterung.<br />
Die Lagerung des Futtermittels<br />
erfolgt in fünf Trevira-Innensilos<br />
mit zusammen 42 t Lagerkapazität.<br />
Zur Reduzierung der laufenden<br />
Energiekosten wurde<br />
im neuen Stall ein Wärmetauscher<br />
installiert. Die Zuluft<br />
gelangt über den Giebel in einen<br />
zentralen Zuluftkanal und<br />
von hier über Rieselkanäle in<br />
die Abteile. Abgeführt wird<br />
die Abluft unterflur über einen<br />
zentralen Abluftkanal. Im<br />
Wärmetauscher erfolgt dann<br />
der Wärmeübergang von der<br />
Abluft zur Zuluft. Außer einem<br />
Aufheizen der Abferkelabteile<br />
vor der Neubelegung per Gaskanone<br />
und der Ferkelnestheizung<br />
dürften so keine Heizkosten<br />
anfallen.<br />
Christa Diekmann-Lenartz