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QUARTIERSMANAGEMENT SCHILLERPROMENADE

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Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept - Schillerpromenade 2013-2015<br />

1. Die Schillerpromenade ist auch im Neuköllner Vergleich sozialstrukturell deutlich schlechter gestellt als das bunte und quirlige Straßenbild es vermuten lässt.<br />

Das Durchschnittseinkommen liegt 20% unter dem Berliner Durchschnitt und der Anteil an Bewohnern, die auf Transferhilfen angewiesen sind, liegt<br />

unverändert bei 40%. Langsam jedoch kommen Künstler, Studenten und junge Familien in den Kiez. Nicht mehr nur, um hier vorübergehend zu wohnen und<br />

spätestens dann weg zu ziehen, wenn die Kinder eingeschult werden, sondern um zu bleiben. Diese Entwicklung ist noch zu neu, als dass sie eine Prognose<br />

hinsichtlich des weiteren Verlaufs erlaubte. Allerdings stellt eine langsame soziale Durchmischung für das Quartier eine Chance dar, sich von den alten Klischees<br />

zu verabschieden und Abwärtstrends langfristig zu überwinden. Sie muss daher unterstützt und begleitet werden.<br />

2. Die baulichen Voraussetzungen für eine klassische Aufwertung durch Zuzug sind im Schillerkiez nicht gegeben. Es gibt nur eine geringe Anzahl an größeren 3<br />

- 4 Zimmer Wohnungen, die für sogenannte Gentrifier interessant wären. Ein Gentrifizierungsprozess kann im Gebiet Schillerpromenade zurzeit nicht eindeutig<br />

beobachtet werden. Die neuen Bewohner des Kiezes sind vielmehr Pioniere, häufig Studenten und Künstler, die über kaum mehr Geld verfügen als die<br />

alteingesessenen Einwohner. Der Anteil an Familien, die von der Zuzahlungspflicht zu den Lernmittelkosten befreit sind, liegt im Schnitt weiterhin bei 85%.<br />

Der Kiez und die Stadt<br />

Berlin wird insgesamt für internationale Investoren immer interessanter. Der Preisanstieg bei Mieten und Immobilien war in den letzten 10 Jahren sehr gering.<br />

Im internationalen Vergleich ist Berlin unglaublich günstig und verspricht daher für Investoren hohe Renditen. Auf der anderen Seite ist Berlin jedoch auch eine<br />

arme Stadt mit einem geringen Durchschnittseinkommen. Gemessen am Haushaltseinkommen ist Berlin mittlerweile die zweitteuerste Stadt in Deutschland.<br />

Rund 23% des Einkommens müssen hier für die Miete aufgewendet werden. Damit ist lediglich München ein noch teureres Pflaster. Betrachtet man die<br />

Schillerpromenade, so sind es häufig sogar deutlich mehr als 23%. Viele Hauseigentümer beginnen daher jetzt mit der Sanierung der Häuser im QM-Gebiet.<br />

Diese Veränderungen sind grundsätzlich zu begrüßen. Die Schillerpromenade gewinnt so zusätzlich an Attraktivität und der Zuzug von neuen<br />

Bevölkerungsschichten stärkt das soziale Gefüge im Kiez. Die Entwicklung darf jedoch nicht mit einer Goldgräberstimmung einhergehen. Die Schillerpromenade<br />

soll ein Kiez für alle bleiben, denn nur so lassen sich auch eine gute Nachbarschaft und ein buntes Miteinander von Kulturen, Religionen, Alters- und<br />

Statusgruppen für den Kiez erhalten. Der Kiez lebt von der Vielfalt seiner Bewohner, Akteure und Einrichtungen. Mit dem IHEK 2013 wollen wir die<br />

wesentlichen Handlungsfelder der QM-Arbeit und den aktuellen Stand der Entwicklung des Kiezes beschreiben und einen Ausblick auf die Aufgaben und<br />

strategischen Schwerpunkte der kommenden zwei Jahre geben.<br />

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