Die Kaba Sustainability Charta
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4. <strong>Die</strong> wirtschaftliche Dimension 17<br />
INVESTITIONS-<br />
NACHHALTIGKEIT IN DER<br />
PRAXIS<br />
Das folgende praktische Beispiel<br />
bezieht sich auf Investitionsnachhaltigkeit<br />
im Zugangsprozess.<br />
<strong>Die</strong>ser Prozess läuft auf drei Ebenen<br />
ab. <strong>Die</strong> erste Ebene ist die Organisationsstruktur.<br />
Sie gibt vor, welche<br />
Personen oder Büros die Kompetenz<br />
haben, eine Person oder eine Personengruppe<br />
für den Zugang zu<br />
einem bestimmten Raum oder zu<br />
kritischen Daten zu autorisieren. <strong>Die</strong><br />
zweite Ebene ist das Berechtigungsmanagement,<br />
wo bestimmt wird,<br />
wer, wie und wann Zutritt zu welchem<br />
Raum hat. Sind die Auswahlkriterien<br />
festgelegt, können sie von den<br />
Nutzern nicht umgangen werden.<br />
<strong>Die</strong>s führt zu einer substanziellen<br />
Qualitätssteigerung, beträchtlichen<br />
Einsparungen an Verwaltungskosten<br />
und voll gesteuerten und verständlichen<br />
Entscheidungs- und Implementierungsprozessen<br />
(Revisionsfähigkeit).<br />
<strong>Die</strong> Zutrittskontrolle, die dritte<br />
Ebene, ist praktisch reduziert auf ein<br />
ausführendes Element, das die<br />
Autorisierungsdaten vom Berechtigungsmanagement<br />
über eine<br />
definierte Schnittstelle erhält und<br />
dementsprechend den physischen<br />
oder logischen Zutritt gewährt.<br />
Flexibilität und Unabhängigkeit –<br />
neue Nachhaltigkeitskriterien<br />
Da Regelsetzungsprozesse mittlerweile<br />
häufiger verändert werden als<br />
Ausführungsverfahren, lässt sich<br />
ein IT-gestützter Workflow nicht mehr<br />
mit dem Lebenszyklus technischer<br />
Ausrüstungen in Höhe von 10 bis<br />
25 Jahren vergleichen. <strong>Die</strong> wirklichen<br />
Nachhaltigkeitskriterien sind heute<br />
Flexibilität und Unabhängigkeit des<br />
Besitzers, notwendige Modifikationen<br />
vorzunehmen.<br />
Umgekehrt gilt auch: Wird das Konzept<br />
des Berechtigungsmanagements<br />
nicht korrekt entwickelt oder<br />
werden interne Vorschriften (Datensicherheit,<br />
Hierarchie, Raumkonzept<br />
usw.) missachtet, wird keine Nachhaltigkeit<br />
erzielt. <strong>Die</strong>s ist insgesamt<br />
gesehen das grösste Risiko, vor<br />
allem deshalb, weil interne, hierarchische<br />
oder organisatorische Beschränkungen<br />
der Entwicklung eines<br />
optimalen Konzepts häufig im Wege<br />
stehen.<br />
Vermeidung von Lieferantenabhängigkeit<br />
Ein weiteres Risiko in Bezug auf<br />
Nachhaltigkeit wäre dann vorhanden,<br />
wenn ein grosses, unternehmensübergreifendes<br />
Projekt an einen einzigen<br />
Lieferanten vergeben würde.<br />
<strong>Die</strong>ses Risiko kann durch die intelligente<br />
Auswahl von Schnittstellen<br />
vermieden werden, die den Grad<br />
der Abhängigkeit reduzieren. Mit der<br />
Planung und Implementierung von<br />
IT-Prozessen sollte deshalb nicht nur<br />
ein einziger Lieferant beauftragt<br />
werden. <strong>Die</strong> damit verbundenen zusätzlichen<br />
Kosten sind im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit eine gute Investition,<br />
weil sich Prozesse so auch Jahre<br />
später und ohne Hilfe des betreffenden<br />
Lieferanten rekonstruieren<br />
lassen.