Kalkulation und Preisfindung
Kalkulation und Preisfindung
Kalkulation und Preisfindung
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Target Costing gehört zu den modernen Kostenrechnungsinstrumenten <strong>und</strong> ist<br />
auch unter dem Begriff Zielkostenrechnung verbreitet. Die Ausgangsfrage ist nicht:<br />
Was wird das Produkt kosten? Die Frage lautet vielmehr: Was darf das Produkt<br />
kosten? Die Zeiten sind vorbei, in denen die Kosten addiert wurden <strong>und</strong> ein Gewinnzuschlag<br />
aufgeschlagen wurde - <strong>und</strong> das war der Preis, den die K<strong>und</strong>en zahlen<br />
müssen. Preise werden heute vom Markt vorgegeben. Das erfordert, das gängige<br />
<strong>Kalkulation</strong>sdenken auf den Kopf zu stellen. Am Anfang stehen der Marktpreis <strong>und</strong><br />
der gewünschte Gewinn. Daraus werden die zulässigen Kosten (Zielkosten)<br />
abgeleitet. Vorgehensweise: Gängig sind folgende Formen des Target Costing:<br />
Market into Company: Das ist die Reinform des Target Costing. Ausgangspunkt<br />
ist der Zielverkaufspreis. Es wird die Gewinnspanne abgezogen, <strong>und</strong> man kommt<br />
zu den vom Markt erlaubten Kosten.<br />
Out of Company <strong>und</strong> Out of Optimal Costs:: Diese Methoden stehen für eine<br />
Innenorientierung von Zielkosten. Die Zielkosten werden nicht vom Markt<br />
abgeleitet, sondern es werden interne Ziele <strong>und</strong> Kostengrenzen gesetzt. Das Out of<br />
Optimal Costs geht noch weiter <strong>und</strong> vergleicht die vorhandenen Strukturen mit den<br />
Möglichkeiten des Optimums.<br />
Out of Competitor: Hier werden Zielkosten aus den Kosten der Konkurrenten<br />
abgeleitet.<br />
Preisuntergrenzen:<br />
Dies ist ein aus Marketinggründen sensibles Feld. Die Ausgangslage kann<br />
beispielsweise so lauten: Ein K<strong>und</strong>e des Unternehmens macht ein Angebot<br />
für einen Auftrag unter dem jetzigen Marktpreis eines Produkts. Für den<br />
Unternehmer stellt sich nun die Frage, bis zu welcher (absoluten) Preisuntergrenze<br />
er im Preis nachgeben kann.<br />
Dabei gilt: Die kurzfristige (= absolute) Preisuntergrenze liegt bei<br />
dem Preis, der gerade noch die variablen Stückkosten deckt.<br />
Preisuntergrenze Designerbrille<br />
Sonnenbrille<br />
City<br />
Sonnenbrille<br />
Beach<br />
Standardverkaufspreis pro Stück 45,00 € 30.00 €<br />
Fixkosten gesamt: 50.000 € 40.000 €<br />
Variable Kosten:<br />
Fertigungsmaterial pro Stück 12,00 € 7,50 €<br />
Fertigunpslohn pro Stück<br />
Variable Kosten pro Stück =<br />
Preisuntergrenze<br />
23.50 €<br />
35,50 €<br />
19.00 €<br />
26,50 t<br />
Die langfristige Preisuntergrenze für Zusatzaufträge liegt bei dem<br />
Preis, der gerade noch kostendeckend ist, also die anteiligen variablen <strong>und</strong><br />
fixen Kosten des Produkts deckt. Man spricht hier von der langfristigen<br />
Preisuntergrenze, da die Produktion mit diesem Preis über längere Zeit<br />
fortgesetzt werden kann. Preisuntergrenzen sind da zu ziehen, wo gerade