DAS LEBEN IST EIN RISIKO

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das leben ist
ein risiko
Noch nie war Sicherheit für die Menschen
so wichtig wie heute. Obwohl unser Leben
viel sicherer ist als das unserer Grosseltern.
Unser Sicherheitsbedürfnis ist subjektiv und
wird stark von aktuellen Ereignissen beeinflusst.
Wir fürchten uns vor terroristischen
Anschlägen, obwohl viel mehr Menschen
an ungesunder Ernährung sterben als bei
Atten taten. Warum?
Sicherheit ist für den Menschen elementar. Der US-amerikanische
Psychologe Abraham Maslow hat 1943 ein Modell veröffentlicht,
das unsere Motivation beschreibt. In seiner Bedürfnispyramide
bilden existenzielle körperliche Bedürfnisse das Fundament. Je
stärker ein Bedürfnis ist, desto grösser ist unsere Motivation,
dieses Bedürfnis zu befriedigen. Sobald die Grundbedürfnisse
befriedigt sind, wollen wir die nächst höhere Stufe der Pyramide
erklimmen: Sicherheit. Der Gründervater der humanistischen
Psychologie glaubte, Sicherheit sei für den Menschen wichtiger
als soziale Beziehungen, soziale Anerkennung oder Selbstverwirklichung,
die Spitze seiner Bedürfnispyramide.
Die Angst, gefressen zu werden
Die Triebfeder unseres Sicherheitsbedürfnisses ist Kontrolle. Wir
wollen Stabilität und Konstanz in unsere chaotische Welt bringen
und unser Leben schon vor der Geburt und über den Tod hinaus
kontrollieren. Wir fürchten, was wir nicht kontrollieren können
– und diese Furcht ist so alt wie der Mensch. Die Neandertaler
fürchteten, von gefrässigen Säbelzahnkatzen gefressen zu werden,
wir haben Angst, unseren Partner oder unsere Partnerin,
unsere Arbeit oder unseren Verstand zu verlieren. Nichts davon
können wir mit absoluter Sicherheit kontrollieren, wir können nur
versuchen, uns zu schützen, so gut wir können. Und gerade das
macht vielen Menschen so viel Angst.
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