27.06.2014 Aufrufe

Orkus! Projekt Pitchfork (Vorschau)

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

XXXL-WGT-Bericht mit 100en Photos!<br />

Nr. 07/08 · Juli/August 2014<br />

wir auf<br />

DEM WGT<br />

Weltexklusiv:<br />

Neues von<br />

+ Facts mit:<br />

Empyrium + Belphegor + Nine Inch Nails + Vintersorg<br />

Amberian Dawn + Flip Grater + ROME + Anathema<br />

Noisuf-X + FrontAngel + Blues Pills + The Dreamside<br />

Eluveitie + Bacio di Tosca + New Days Delay + Anomalie<br />

Surgyn + Burden of Grief + Ekat Bork + Sonic Syndicate


Titelstorys<br />

Project <strong>Pitchfork</strong> 74<br />

Blues Pills 24<br />

<strong>Orkus</strong>!-Newcomer des Monats<br />

Amberian Dawn 20<br />

<strong>Orkus</strong>!-Act des Monats<br />

Empyrium 32<br />

Interviews & Storys<br />

Anathema 19<br />

Anomalie 28<br />

Bacio di Tosca 65<br />

Belphegor 48<br />

Ekat Bork 46<br />

Burden of Grief 47<br />

Chainreactor 22<br />

Eluveitie 66<br />

FrontAngel 36<br />

Fundetta 40<br />

Flip Grater 16<br />

Illdisposed 41<br />

Lacrimosa 38<br />

New Days Delay 64<br />

Nitro/Noise 37<br />

Noisuf-X 50<br />

ROME 42<br />

Sonic Syndicate 30<br />

Surgyn 51<br />

The Dreamside 29<br />

Vintersorg 18<br />

Service<br />

short cut 9<br />

Album des Monats & Top 5 52<br />

Plattentipps 53<br />

Buchtipps 58<br />

Jahrestage 64<br />

Kleinanzeigen 94<br />

Abo 95<br />

Tourdates 96<br />

Impressum 98<br />

Specials<br />

Facts<br />

Samael 16<br />

Das Ich 16<br />

Covenant 22<br />

Mantus 22<br />

Epica 28<br />

Depeche Mode 28<br />

Satyricon 40<br />

Within Temptation 40<br />

Nightwish 46<br />

Moonspell 46<br />

Literatur<br />

Click Click 60<br />

Cinematic<br />

Across the River 62<br />

<strong>Orkus</strong>! Compilation 100 68<br />

Art Special<br />

Annie Bertram 70<br />

Fashion<br />

Queen of Darkness 72<br />

23. Wave Gotik Treffen 80<br />

On Stage<br />

Nine Inch Nails 79


ISBN 978-3-944154-09-1<br />

EDITION


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

willkommen zu unserer Sommer-Doppelausgabe!<br />

Project <strong>Pitchfork</strong>: Peter Spilles hat es mal wieder getan! Na<br />

ja, genauer gesagt, war er bei Entstehung dieser exklusiven<br />

Titelstory noch mitten im Tun... das neue Album Blood zu<br />

erschaffen! Erste Eindrücke und Informationen findest Du<br />

ab Seite 74.<br />

Unsere <strong>Orkus</strong>! Compilation präsentiert dieses Mal exklusiv<br />

Musiker des aufstrebenden Labels Digital World Audio.<br />

Jamie Nova, der umtriebige Kreative, kümmert sich stets<br />

fleißig um die Belange seiner Künstler. Und immer wieder<br />

können wir nur staunen, was für besondere Talente er<br />

entdeckt...<br />

Nun ist das große Ereignis bereits Vergangenheit: das<br />

WGT. Schön war es wieder einmal. Anlässlich dieses<br />

besonderen Szene-Events findest Du in der Ausgabe,<br />

die jetzt in Deinen Händen liegt, einen schwelgerischen<br />

Rückblick.<br />

Wir wünschen Dir nun eine angenehme Zeit.<br />

Nehme sie Dir. Du hast es Dir verdient!<br />

Herzliche Grüße,<br />

Claus Müller<br />

P.S. <strong>Orkus</strong>! kann man auch im Dunkeln lesen – als<br />

eMagazine! Infos dazu findest Du auf www.orkus.de. Und<br />

es gibt wieder viele neue Abo-Prämien! Wusstest Du<br />

beides schon? Prima!


Dieses Wochenende bläst in Brande-Hörnerkirchen das<br />

von <strong>Orkus</strong>! präsentierte neunte Hörnerfest in seine<br />

Tröten. Am Freitag (27.06.) stehen Vanir, Skiltron,<br />

Punch’n’Judy, Heimatærde, Svartby, Potentia Animi,<br />

Versengold und Tanzwut auf dem Programm, während<br />

sich am Samstag (28.06.) bei Baldrs Draumar, Metusa,<br />

Firkin, Feuerseele, Gernotshagen, Ignis Fatuu,<br />

Cruachan und Letzte Instanz die Mähne schütteln lässt.<br />

Alle Infos unter www.hoernerfest.de!<br />

Das ersehnte neue Album Personal Revolution von<br />

Chrysalide wird im September 2014 erscheinen. Es soll<br />

auch eine reich bestückte limitierte Edition geben. Definitiv<br />

eines der elektronischen Releases des Jahres! Die Noise-<br />

Rebellen spielen übrigens Ende Juni auf dem legendären<br />

Terminus Festival in Kanada.<br />

Das neue Werk von Olaf Schulze erschien bei Edition Roter<br />

Drache, besteht aus zwei unabhängigen Romanen und konnte<br />

bereits auf dem WGT für Aufruhr sorgen, wo der Autor eine<br />

Lesung samt Signierstunde abhielt. In Götterhämmerung steht die<br />

Führungsriege der nordischen Götter kopf, denn Thors Hammer<br />

wurde gestohlen! Nun versuchen alle, das wertvolle Objekt zu<br />

finden... vom Geheimdienstagenten über den Skinhead bis zum<br />

arbeitslosen Hobbyfilmer. In Walkürentritt steht Kommissar<br />

Ferber vor einem kniffligen Fall: Im Stadtmuseum liegt der<br />

Direktor im eigenen Blut, und vieles deutet darauf hin, dass ein<br />

Olaf Schulze<br />

Riese die grauenvolle Tat verübt hat. Im Laufe der Ermittlungen<br />

260 Seiten, DIN A5, 16.00 €<br />

verdichten sich aber Hinweise auf zwei mysteriöse Zwerge. Ferber lernt eine Menge<br />

Leute kennen, die ihm höchst suspekt sind. Einige sind gar keine richtigen Leute –<br />

jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn... Das broschierte Buch zählt 280 Seiten und<br />

kann bei www.amazon.de oder über www.roterdrache.org für 16 Euro erstanden<br />

Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />

Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />

werden.<br />

www.roterdrache.org / edition@roterdrache.org<br />

Götterhämmerung / Walkürentritt<br />

In Götterhämmerung sind Geheimdienstagenten, Skinheads, arbeitslose Hobbyfilmer,<br />

Kaiser Barbarossa, zwei Zeitreisende, ein größenwahnsinniger Nazi sowie<br />

ein debiler Hund auf der Jagd nach Thors Hammer. Noch Fragen?<br />

Walkürentritt vereint die Weltuntergangssorgen der nordischen Götter mit den<br />

profaneren Problemen mitteldeutscher Sterblicher in einer turbolenten Komödie.<br />

Wer glaubt, die nordischen Götter wären langweilig oder gar tot, wird schnell<br />

eines Besseren belehrt!<br />

Am 09. & 10.08.2014 geht das M’era Luna Festival<br />

in die nächste Runde! Das im Jahr 2000 gestartete<br />

Spektakel erwartet wieder mehr als 20.000 Gäste aus<br />

den unterschiedlichsten Spielarten der alternativen<br />

Szene. Knapp 40 Bands – von elektronisch hart über<br />

cluborientiert bis rockig oder melancholisch – geben<br />

alles, um Dir ein perfektes Festivalerlebnis zu bescheren.<br />

Mit dabei sind dieses Mal Hochkaräter wie DAF,<br />

Within Temptation, Deine Lakaien, Subway to<br />

Sally, HENKE, Das Ich, Letzte Instanz, In Extremo,<br />

And One, Combichrist und, allen voran, der Meister<br />

Marilyn Manson höchstpersönlich! Das Event steigt wie immer in Hildesheim auf<br />

dem Flugplatz Drispenstedt. Ein Kombiticket kostet 89 Euro, darin sind fünf Euro<br />

Müllgebühr enthalten. Karten kannst Du über www.meraluna.de bestellen.<br />

Das Debutalbum von Aeranea steht<br />

bereit! As The Sun Died erzählt die<br />

Geschichte einer verlorenen Welt,<br />

reflektiert die Fehler der Menschheit,<br />

welche zu einer Katastrophe<br />

ungeahnten Ausmaßes geführt haben.<br />

Eine Welt ohne Licht, ohne Wärme<br />

und ohne Hoffnung... Dieses Szenario<br />

wird mit einem Gemisch aus Goth/Doom Metal sowie Einflüssen aus Pop und<br />

Prog untermalt und verschmilzt zu einer eigenen, düsteren Kombination. Trauer<br />

tragende, schwere und dennoch farbenprächtige Musik: das sind die Trademarks<br />

von Aeranea. Aufgenommen in den Sinustal-Studios (ASP, New Model Army, Black<br />

Messiah und viele mehr), ist As The Sun Died zu einer nahezu perfekten Melange<br />

aus Lyrics und Sound geworden. Die anno 2012 von Christopher F. Kassad (Jesus<br />

on Extasy) und Christina Vogt (Schwester der Flowing Tears-Stimme Helen Vogt)<br />

gegründete Band hat sich durch viele Einzel- und Supportshows (unter anderem mit<br />

Fates Warning) eine feste Fanbase erspielen können.<br />

Kaum ein Jahr nach Ghosts in my Eyes schieben Spiral69 ein<br />

Minialbum nach, welches über ihre eigene Plattenfirma<br />

Rehab Records veröffentlicht wurde. Alone bietet sechs<br />

obskure Balladen, die allesamt von Liebe und Hass handeln.<br />

Die irgendwo zwischen New Wave, Rock, Folk und Synth<br />

Pop changierende Formation geht übrigens dieses Jahr auf<br />

Europatournee und spielt im Rahmen der Nocturnal Culture<br />

Night 9 am 07.09.2014 in Leipzig.<br />

Die französische Pagan-Formation Stille Volk<br />

hat ihr sechstes Studioalbum La Pèira Negra via<br />

Holy Records veröffentlicht. Perfektes Ereignis,<br />

um 20 Jahre Bandgeschichte zu feiern, oder? Das<br />

Werk besticht durch hypnotisch-melodische,<br />

kräftige Folk-Vibes – mit acht neuen Songs sowie einem Bonustrack, welche Dich<br />

bestimmt in eine angenehm mystische Atmosphäre<br />

versetzen werden...<br />

Durch seine melancholische Stimmung passt Ein<br />

Leben lang womöglich besser in die kalte Jahreszeit...<br />

Nach vier Jahren haben Winterland ihr neues Album<br />

vollendet und auf den Markt gebracht. Unbedingt<br />

reinhören! Am Tag der Veröffentlichung war das Trio<br />

übrigens zu Gast bei der SWR Landesschau. Den Beitrag<br />

kannst Du Dir unter www.swrmediathek.de online ansehen oder herunterladen.<br />

ONLINESTORE, VIDEOS, BANDINFOS & MEHR:<br />

www.NUCLEARBLAST.de<br />

www.FACEBOOK.com/NUCLEARBLASTEUROPE


LIGHTS<br />

Mediadaten<br />

Auflage: 5.000<br />

Format: DIN A6<br />

Seiten: mind. 12<br />

Farbe: 4c<br />

Preise<br />

1/2 Seite quer 105mm x 74mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 76mm<br />

1/2 Seite längs 148mm x 52,5mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten= 150mm x 53,5mm<br />

80,00€ zzgl. gesetztlicher MwSt.<br />

1/1 Seite 105mm x 148mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 150mm<br />

Umschlagseite: 180,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Innenseite: 150,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Stopper quer 90mm x 30mm ACHTUNG Endformat, ganze Fläche kann genutzt werden<br />

25,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Druckunterlagen per Mail an j.chudzinski@noise-connection.de<br />

Formate: PDF/ X-3:2002<br />

TIF<br />

Auflösung: 300 dpi<br />

Farbprofil: ohne<br />

Bereits gebuchte Anzeigen die nicht fristgerecht eintreffen, werden trotzdem wie gebucht<br />

berechnet.<br />

Auf Innenseiten besteht kein Anspruch auf Platzierungswünsche.<br />

Falls Anzeigen nicht den angegebenen Maßen entsprechen werden sie soweit wie möglich<br />

abgeändert.<br />

Alle weiteren Infos: www.helter-skelter.de oder www.msconnexion.com<br />

Tickets unter:<br />

LIGHTS<br />

Mediadaten<br />

Auflage: 5.000<br />

Format: DIN A6<br />

Seiten: mind. 12<br />

Farbe: 4c<br />

Preise<br />

1/2 Seite quer 105mm x 74mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 76mm<br />

1/2 Seite längs 148mm x 52,5mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten= 150mm x 53,5mm<br />

80,00€ zzgl. gesetztlicher MwSt.<br />

1/1 Seite 105mm x 148mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 150mm<br />

Umschlagseite: 180,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Innenseite: 150,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Stopper quer 90mm x 30mm ACHTUNG Endformat, ganze Fläche kann genutzt werden<br />

25,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Druckunterlagen per Mail an j.chudzinski@noise-connection.de<br />

Formate: PDF/ X-3:2002<br />

TIF<br />

Auflösung: 300 dpi<br />

Farbprofil: ohne<br />

Bereits gebuchte Anzeigen die nicht fristgerecht eintreffen, werden trotzdem wie gebucht<br />

berechnet.<br />

Auf Innenseiten besteht kein Anspruch auf Platzierungswünsche.<br />

Falls Anzeigen nicht den angegebenen Maßen entsprechen werden sie soweit wie möglich<br />

abgeändert.<br />

Alle weiteren Infos: www.helter-skelter.de oder www.msconnexion.com<br />

LIGHTS<br />

Mediadaten<br />

Auflage: 5.000<br />

Format:<br />

DIN A6<br />

Seiten: mind. 12<br />

Farbe:<br />

4c<br />

Preise<br />

1/2 Seite quer 105mm x 74mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 76mm<br />

1/2 Seite längs 148mm x 52,5mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten= 150mm x 53,5mm<br />

80,00€ zzgl. gesetztlicher MwSt.<br />

1/1 Seite 105mm x 148mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 150mm<br />

Umschlagseite: 180,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Innenseite: 150,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Stopper quer 90mm x 30mm ACHTUNG Endformat, ganze Fläche kann genutzt werden<br />

25,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Druckunterlagen per Mail an j.chudzinski@noise-connection.de<br />

Formate: PDF/ X-3:2002<br />

TIF<br />

Auflösung:<br />

Farbprofil:<br />

300 dpi<br />

ohne<br />

Bereits gebuchte Anzeigen die nicht fristgerecht eintreffen, werden trotzdem wie gebucht<br />

berechnet.<br />

Auf Innenseiten besteht kein Anspruch auf Platzierungswünsche.<br />

Falls Anzeigen nicht den angegebenen Maßen entsprechen werden sie soweit wie möglich<br />

abgeändert.<br />

Alle weiteren Infos: www.helter-skelter.de oder www.msconnexion.com<br />

LIGHTS<br />

LIGHTS<br />

Mediadaten<br />

Auflage: 5.000<br />

Format: DIN A6<br />

Seiten: mind. 12<br />

Farbe: 4c<br />

Preise<br />

1/2 Seite quer 105mm x 74mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 76mm<br />

1/2 Seite längs 148mm x 52,5mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten= 150mm x 53,5mm<br />

80,00€ zzgl. gesetztlicher MwSt.<br />

1/1 Seite 105mm x 148mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 150mm<br />

Umschlagseite: 180,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Innenseite: 150,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Stopper quer 90mm x 30mm ACHTUNG Endformat, ganze Fläche kann genutzt werden<br />

25,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Druckunterlagen per Mail an j.chudzinski@noise-connection.de<br />

Formate: PDF/ X-3:2002<br />

TIF<br />

Auflösung: 300 dpi<br />

Farbprofil: ohne<br />

Bereits gebuchte Anzeigen die nicht fristgerecht eintreffen, werden trotzdem wie gebucht<br />

berechnet.<br />

Auf Innenseiten besteht kein Anspruch auf Platzierungswünsche.<br />

Falls Anzeigen nicht den angegebenen Maßen entsprechen werden sie soweit wie möglich<br />

abgeändert.<br />

Mediadaten<br />

Auflage: 5.000<br />

Format: DIN A6<br />

Seiten: mind. 12<br />

Farbe: 4c<br />

Preise<br />

1/2 Seite quer 105mm x 74mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 76mm<br />

1/2 Seite längs 148mm x 52,5mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten= 150mm x 53,5mm<br />

80,00€ zzgl. gesetztlicher MwSt.<br />

1/1 Seite 105mm x 148mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten = 107mm x 150mm<br />

Umschlagseite: 180,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Innenseite: 150,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Stopper quer 90mm x 30mm ACHTUNG Endformat, ganze Fläche kann genutzt werden<br />

25,00€ zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Druckunterlagen per Mail an j.chudzinski@noise-connection.de<br />

Formate: PDF/ X-3:2002<br />

TIF<br />

Auflösung: 300 dpi<br />

Farbprofil: ohne<br />

Bereits gebuchte Anzeigen die nicht fristgerecht eintreffen, werden trotzdem wie gebucht<br />

berechnet.<br />

Auf Innenseiten besteht kein Anspruch auf Platzierungswünsche.<br />

Falls Anzeigen nicht den angegebenen Maßen entsprechen werden sie soweit wie möglich<br />

abgeändert.<br />

Alle weiteren Infos: www.helter-skelter.de oder www.msconnexion.com<br />

Alle weiteren Infos: www.helter-skelter.de oder www.msconnexion.com<br />

Tickets unter:<br />

TER-SKELTER.DE<br />

WWW.HELTER-SKELTER.DE<br />

WWW.HELTER-SKELTER.DE<br />

>>> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >>> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT


Dream Pop? Punk? Alternative? Seasurfer<br />

sind all dies... Doch halten wir uns nicht mit<br />

Begrifflichkeiten auf, denn wichtig ist, was<br />

drinsteckt – und das ist eine ganze Menge: eine<br />

charismatische Stimme, Gitarren und Bässe<br />

ohne Ende sowie wilde Drums hinten in der<br />

Ecke. Es knarzt und pfeift aus allen Winkeln,<br />

aber so soll es sein: dreckig, ergreifend,<br />

authentisch! Mit ihrem ersten Album dive in entführen Dich Seasurfer in eine andere<br />

Welt. Ihr Videodebut zum Song Stay flimmert auch schon durch das World Wide<br />

Web.<br />

Erst Anfang 2013 in ihrer aktuellen Formation<br />

gegründet, konnten RROYCE bereits im April<br />

den Newcomercontest UnBaCo in der Kategorie<br />

„Dark/Gothic/Electro“ gewinnen. Was im Verlauf<br />

jenes Jahres noch alles passierte, klingt schlicht<br />

unglaublich: ein Konzert auf dem Leipziger<br />

Wave Gotik Treffen, ein Supportgig für The<br />

Crüxshadows, der erste Platz beim „Deutschen<br />

Rock & Pop Preis 2013“ in der Kategorie<br />

„Beste Gothic/Wave-Band“ und Platz zwei in<br />

der Kategorie „Beste Elektropopband“ sowie der Sieg beim X-Mas Hexentanz-<br />

Newcomerwettbewerb, welcher einen Slot beim großen Hexentanz-Open Air im<br />

Mai 2014 sicherte. Nun präsentiert das Trio aus Dortmund sein selbst produziertes<br />

Album dreams & doubts & fears. Ganz dem Geist der Achtziger verschrieben, retten<br />

RROYCE die Einflüsse des wunderbaren Wave/Electro/Synth Pop in die Jetztzeit.<br />

Sie werden übrigens auf der Electronic Dance Night XXL am 18.10.2014 in Köln<br />

anzutreffen sein.<br />

Giana Factory sind Louise Foo – Schwester von<br />

Sharin Foo (The Raveonettes) –, Lisbet Fritze<br />

(Gitarristin bei Trentemøller) und Sofie Johanne.<br />

Gemeinsam gelang ihnen 2012 ihr viel gelobtes<br />

Debut Save The Youth. Auch der jetzige Nachfolger<br />

Lemon Moon weist jene Qualitäten auf, durch<br />

welche das Mädelstrio bereits damals überzeugte:<br />

Frostiger Pop und wunderschönes Songwriting mit<br />

Tiefgang sowie selbstbewusster Attitüde vereinen<br />

sich zu bezauberndem Dream Pop aus Gitarren und<br />

Synthesizern. Ein offizielles Video für I Live at Night<br />

gibt es auch schon zu sehen!<br />

Opium Warlords ist keine gewöhnliche Doom Metal-<br />

Band und spielt auch nicht nach Schema F. Der Begriff<br />

„Avantgarde“ trifft es schon ziemlich gut, wenn man<br />

dem mittlerweile dritten Release der finnischen Ein-<br />

Mann-Formation lauscht. Hinter dem Namen steckt<br />

Sami Albert Hynninen, der unter anderem in Gruppen<br />

wie Reverend Bizarre, The Puritan oder Spiritus<br />

Mortis involviert war. Zwar lässt sich Taste My Sword<br />

Of Understanding etwas leichter anhören als seine<br />

Vorgänger, ist aber immer noch keineswegs reiner Doom<br />

Metal mit einfach strukturierten Songs, sich wiederholenden Parts oder Refrains. Es<br />

gibt jede Menge zu entdecken – so viel steht fest! „Soundexperimente“ und „breiter<br />

Klangkosmos“ sind hier Stichwörter. Für die Realisierung des neuen Werkes erhielt<br />

Hynninen Unterstützung in Gestalt von Erkki Virta und Laura Länsimäki, die er durch<br />

frühere gemeinsame <strong>Projekt</strong>e kennt. Es lohnt sich übrigens, auch das Merchandise<br />

zu checken: Es besteht zwar nur aus zwei T-Shirts, diese können sich aber durchaus<br />

sehen lassen.<br />

Teufelskreis bieten eine Mischung<br />

aus Heavy Metal, Neuer Deutscher<br />

Härte sowie Hard Rock und haben<br />

nun ihr drittes Album veröffentlicht.<br />

Eifersucht stellt eine kleine Werkschau<br />

dar, welche die beliebtesten Songs<br />

der Wiener Formation enthält.<br />

Musikalisch sind Teufelskreis<br />

besonders Fans von Bands Marke Rammstein, Oomph! oder Megaherz zu<br />

empfehlen. Ihre Texte behandeln meist die Abgründe der menschlichen Psyche.<br />

Auch scheut sich das Gespann nicht davor, soziale Missstände anzuprangern...<br />

Schon gewusst? Die Band wünscht sich, dass das Aufwachsen und<br />

Erwachsenwerden in einer gewaltfreien und harmonischen familiären Umgebung<br />

und in einem ebenso gewaltfreien gesellschaftlichen Umfeld für alle Kinder<br />

möglich ist. Zu diesem Zweck spenden Teufelskreis einen Euro pro verkaufter CD<br />

an Happy Kids (www.happykids.at)!<br />

Mit NightWhere – Die totale Unterwerfung ist im Festa<br />

Verlag ein neues Werk von John Everson erschienen!<br />

Hier stehen Sex und Obszönität an erster Stelle. Rae hat<br />

in der Hoffnung auf den ultimativen Orgasmus mit allem<br />

abgeschlossen – sogar ihrem Leben. Um seiner Frau ihre<br />

sexuellen Wünsche zu erfüllen, begleitet Mark sie in den<br />

als legendär geltenden Club NightWhere, der keine Adresse<br />

hat. Dort ergötzt sich Rae an schlimmsten Erniedrigungen<br />

und blutigsten Foltern. Als sie allerdings ins berüchtigte<br />

Schwarze Zimmer will, packt Mark die Angst. Doch die<br />

Grenze ist längst überschritten... Das Buch kommt in<br />

stilechter Lederoptik auf 400 Seiten daher und ist unter<br />

www.festa-verlag.de für 13,95 Euro erhältlich. Ein blutiglüsternes<br />

Horrorerlebnis, das Deine Sicht auf die Thematik<br />

möglicherweise verändern könnte...<br />

ONLINESTORE, VIDEOS, BANDINFOS & MEHR:<br />

www.NUCLEARBLAST.de<br />

www.FACEBOOK.com/NUCLEARBLASTEUROPE


Arrows of Love nennt sich eine frische dynamische Band aus London, deren<br />

finales Line-Up im Sommer 2011 stand. Seit Kurzem sind sie beim Label 1-2-3-<br />

4 Records unter Vertrag. Das Debutalbum der Alternative Rocker wurde fast<br />

komplett in der Garage von Fronter Nima Teranchi aufgenommen. Everythings<br />

Fucked heißt das aussagekräftig betitelte Werk...<br />

Der Verhaltensforscher Marco Contrada arbeitet in einer abgeschiedenen Region an der<br />

Grenze zwischen Italien und Slowenien. Mithilfe im Wald aufgestellter Kameras beobachtet<br />

er Tiere von seinem Monitor aus. Diese Aufnahmen sind es schließlich, die ihn in ein<br />

einsames Dorf führen. Obwohl er nicht vorhatte, lange zu bleiben, schneiden ihm starke<br />

Regenfälle kurz nach seiner Ankunft die einzige Rückzugsroute ab. Derart gefangen, muss<br />

er bald aus erster Hand erfahren, dass an den Legenden um einen uralten Fluch, der<br />

angeblich auf der Ortschaft lastet, vielleicht doch etwas dran ist... Across the River, ein<br />

Horrorfilm im Stile von The Grudge oder The Ring, ist ab dem 18.07.2014 fürs Heimkino<br />

erhältlich. Wir verlosen drei Blu-ray-Exemplare – einfach eine e-mail mit dem Betreff<br />

„Waldschrat“ an verlosung@orkus.de schicken. Einsendeschluss ist der 15.08.2014, der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück und frohes Gruseln!<br />

Die Organisatoren des Brutal Assault freuen sich,<br />

vermelden zu dürfen, dass die legendäre Thrash Metal-<br />

Band Slayer bei ihrem Festival gastieren wird! Seit<br />

19 Jahren ist das Open Air ultimatives Sommerziel für<br />

Fans von Death/Black/Thrash Metal und Grindcore/<br />

Hardcore. Es findet auf dem Gelände einer historischen<br />

Festung in unvergleichbarer Atmosphäre statt. Zwei<br />

Stages mit fließendem Side-by-Side-Programm bieten<br />

die besten Live-Shows von internationalen Größen aus<br />

dem Extreme Metal-Genre! Daneben laden Merchshops<br />

aus ganz Europa zum Stöbern ein. Zur guten Stimmung<br />

tragen auch die Verpflegungspreise bei... so kosten zum Beispiel 0,5 Liter Budweiser Bier nur 1,10 Euro. Vom<br />

06.–09.08.2014 haben sich Granaten wie Bring Me The Horizon, Amon Amarth, Children Of Bodom, My<br />

Dying Bride, Sodom, Soilwork, Satyricon, The Ocean, Ignite, Katatonia, Combichrist oder die mächtigen<br />

Venom angekündigt. Klingt verlockend? Und das Ganze gibt es für nur 80 Euro. Tickets können unter<br />

www.brutalassault.cz bestellt werden. Horns up!<br />

Na, alle brav das neue Album von Stoneman gekauft?<br />

Die Düsterband aus der Schweiz hat sich seit gut einem<br />

Jahrzehnt immer wieder neu begründet und legt unter<br />

dem Titel Goldmarie einen weiteren zentralen Meilenstein<br />

ihrer Karriere, welche sie bisher schon gemeinsam mit<br />

Tiamat, den Deathstars oder Xandria auf die Bühne<br />

brachte. Die Weltpremiere zur Single Mord ist Kunst gab es<br />

auf unserer Homepage www.orkus.de zu sehen. Neu im<br />

Programm sind nun ganz besonderes Merchandise und<br />

eine brandneue Website. Schau doch direkt vorbei auf<br />

www.stonemanmusic.ch!<br />

Möchtest Du abschalten, die Augen schließen und Dich einfach<br />

treiben lassen? Dann besorg Dir das neue Album von darkplain!<br />

Moon ist gefühlvoll, zart und verzaubert hemmungslos, was das<br />

deutsche Quartett zugleich überaus authentisch macht. Dabei<br />

wurde die Truppe erst 2010 ins Leben gerufen. Herz und Kopf der<br />

Kapelle sind Walla und Rayne – ein perfekt eingespieltes Team,<br />

welches sich gegenseitig beflügelt und den Hörer mit einzigartigen<br />

Vocals und eingängigen Melodien auf Wolken schweben lässt.<br />

Etwas für Genießer...<br />

Quintessence Mystica wollen sich okkulten Themen<br />

mit einer weiteren Perspektive widmen und nicht nur<br />

„klassische“ mystische Lieder schreiben. Bei ihnen soll es<br />

tiefer und komplexer werden und über die menschliche<br />

Logik hinausgehen. Jetzt steht ihr Zweitwerk Duality in<br />

den Läden, welches dunkel und aggressiv tönt. Wegen<br />

der aktuellen politischen Situation haben die Ukrainer<br />

momentan allerdings vieles auf Eis gelegt. Wir senden gute<br />

Wünsche!<br />

The Golden Grass, die sich ganz offen zu ihrem Cannabiskonsum<br />

bekennen, stehen für Grenzenlosigkeit, Unbefangenheit und<br />

Ungezwungenheit. Ihr selbstbetiteltes Debutalbum könnte grüner<br />

nicht sein: elektronisch-psychedelischer Boogie, gesprenkelt mit<br />

Elastizität und Exzentrizität. Player einschalten und sich in die<br />

Hippie-Zeit versetzt fühlen. Allen, die an dieser Richtung Gefallen<br />

finden können, sei The Golden Grass wärmstens ans Herz gelegt.<br />

Wie wichtig ist es doch in unserer hektischen Welt, sich auch<br />

einmal zurückzulehnen und den Wind der Siebziger um die Ohren<br />

wehen zu lassen... Für den Herbst ist bereits eine Tour in Planung!<br />

SUMMER COLLECTION<br />

dress to impress<br />

ww.queen-of-darkness.com<br />

Frisch beim Label Bellaphon/<br />

Gunn Records unter Vertrag,<br />

bringen The Pussybats ihr Album<br />

PussyPussyBangBang auf den Markt. Die<br />

Stuttgarter „AlternaDarkGlamRock“-<br />

Band hat unter anderem eine neue<br />

Version vom 2007er Song Miss Purgatory<br />

draufgepackt – reinhören lohnt sich!<br />

Übrigens kannst Du The Pussybats mit einem Klick auf das Dark Current Fest 2015 nach Speyer bringen:<br />

Einfach die Seite www.facebook.com/thepussxbats besuchen und voten.


Das neue Album von Iris wird Radiant<br />

heißen und im September 2014<br />

veröffentlicht. Momentan tummelt<br />

sich ihr Stück Phenom in den Top 10<br />

der Deutschen Alternative Charts,<br />

welches auf einem Splitrelease<br />

mit Seabound erschienen ist.<br />

Jene limitierte EP namens Radiant<br />

Turbulence war bisher nur bei<br />

der gemeinsamen Europatour<br />

erhältlich – aber jetzt gibt es sie<br />

auch im Dependent-Onlineshop<br />

(www.dependent.de/shop)!<br />

Prophecy Productions freuen<br />

sich, Crone unter ihren<br />

Künstlern begrüßen zu dürfen.<br />

Das <strong>Projekt</strong> markiert den<br />

musikalischen Schulterschluss<br />

zwischen sG (Secrets of the<br />

Moon) und Schlagzeuger/<br />

Gitarrist Markus Renzenbrink<br />

(Embedded), wodurch die beiden ihre Vorliebe für<br />

unterschiedliche Arten von Rockmusik ausleben und ein<br />

Ventil für intensive, fesselnde und von geisterhaften Melodien<br />

geprägte Ausdrucksformen gefunden haben. Crones erstes<br />

Lebenszeichen ist das Minialbum Gehenna, welches in der<br />

zweiten Jahreshälfte als Gemeinschaftsveröffentlichung<br />

von Prophecy und Ván Records erscheinen soll. Als Gast<br />

bei einem der vier enthaltenen Tracks wirkt die ehemalige<br />

Swans-Sängerin Jarboe mit. „Wir sind stolz auf das, was wir<br />

bisher innerhalb so kurzer Zeit geschaffen haben. Unsere<br />

Vision nimmt Gestalt an, und wir gehen davon aus, noch im<br />

Laufe dieses Jahres unser Debutalbum einzuspielen“, sagt<br />

Multiinstrumentalist Markus. Als Hörprobe steht bereits ein<br />

Auszug aus dem Stück Houses Of Gehenna zur Verfügung –<br />

zu finden bei YouTube oder auf www.orkus.de.<br />

Fragile heißt das erste Studioalbum von Midge Ure seit zehn Jahren. Es<br />

bietet eine Kombination musikalischer Einflüsse aus dem Leben des Szene-<br />

Veteranen und präsentiert Elemente seiner vollendeten Gitarrenarbeit (Rich<br />

Kids, Thin Lizzy) und der Elektronik-Phase, die er seit den späten Siebzigern<br />

(Visage, Ultravox) nutzt. Dank seiner produktions- und soundtechnischen<br />

Kompetenz verschmelzen sie mit Leichtigkeit. Fragile ist im wahrsten Sinne<br />

des Wortes ein Solo-Album: Midge hat die Lieder geschrieben sowie arrangiert<br />

und spielte fast alles selber in seinem Studio im<br />

englischen Bath ein. Electro- und Prog Rock-Songs<br />

sitzen gemütlich beisammen und ergänzen sich<br />

auf diesem genialen Spätwerk des Ultravox-<br />

Masterminds.<br />

Midge Ure<br />

26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

13.11. Hannover, Pavillon<br />

14.11. Braunschweig, Meier Music Hall<br />

16.11. Darmstadt, Centralstation<br />

17.11. Detmold, Stadthalle<br />

18.11. Leverkusen, Scala Club<br />

19.11. Krefeld, Kulturfabrik<br />

21.11. Essen, Zeche Carl<br />

22.11. Ludwigsburg, Scala<br />

23.11. Karlsruhe, jubez


Herkunftsland: Neuseeland<br />

Internetseite: www.flipgrater.com<br />

Aktuelles Album: Pigalle<br />

„Nudelsuppe ist dann das Einzige, was hilft.“<br />

<strong>Orkus</strong>: Schaffst du es, deine Musik in nur einem<br />

Satz auf den Punkt zu bringen?<br />

Flip Grater: Nostalgischer Indie Folk mit<br />

Momenten von Alternative Country, Grunge und<br />

französischem Chanson.<br />

O: Wie ist die Entscheidung für den Albumtitel<br />

gefallen?<br />

FG: Wir haben das Album im Studio Pigalle in<br />

Paris aufgenommen. Es war ein tolles Studio...<br />

voller Geschichte und wunderschöner Geräte. Es<br />

liegt im Herzen von Pigalle, einem interessanten<br />

Stadtviertel – dort sind all die Bordelle und<br />

Gitarrenläden.<br />

O: Was schätzt du, welche zwei neuen Songs live<br />

besonders gut ankommen werden – und wovon<br />

handeln diese?<br />

FG: The Quit kam bei der Tour in Neuseeland gut<br />

an. Es handelt davon, seinen Wohlfühlbereich<br />

zu verlassen und sich selbst vor neue<br />

Herausforderungen zu stellen. Ich schrieb<br />

darüber, wie ich aus meiner Heimat nach Paris<br />

gezogen bin, als ich den Eindruck hatte, es laufe<br />

zu bequem, und ein paar neue Erfahrungen<br />

sammeln wollte. Das andere gut funktionierende<br />

Stück heißt The Smell Of Strangers und dreht sich<br />

um Prostitution.<br />

O: Was motiviert dich jedes Mal aufs Neue,<br />

Musik zu machen?<br />

FG: Ich kann sonst nichts besonders gut!<br />

Außerdem reise ich liebend gern, und die Musik<br />

ermöglicht es mir, zu reisen und Menschen<br />

kennenzulernen und fremdes Essen zu kosten...<br />

O: Welche „alten Helden“ würdest du dir zurück<br />

ins Studio wünschen?<br />

FG: Meine Helden sind noch aktiv... Meine<br />

Traumstudiosession wäre mit Marianne Faithfull<br />

und Leonard Cohen. Und vielleicht Shona Laing<br />

– das ist eine neuseeländische Folk-Sängerin.<br />

O: Was wolltest du in der Öffentlichkeit schon<br />

immer mal sagen, hast dich aber nie getraut?<br />

FG: Ich mag Michael Jackson.<br />

O: Was ist in der Regel deine Schlafenszeit? Und<br />

was deine kreative Schaffenszeit?<br />

FG: Zwei Uhr nachts. Kreativ bin ich meist am<br />

frühen Abend.<br />

O: Was siehst du, wenn du aus deinem<br />

Wohnzimmerfenster schaust?<br />

FG: Das wechselt oft! Den Großteil des Jahres<br />

2013 habe ich im elften Arrondissement<br />

von Paris verbracht. Jetzt war ich über den<br />

Sommer/Herbst auf der Südhalbkugel sechs<br />

Monate lang in Christchurch. Hier wohne ich im<br />

Stadtzentrum, welches vor drei Jahren durch ein<br />

schweres Erdbeben zerstört wurde, sodass (bis<br />

heute) viel Zerstörung, eine Menge Leerstand<br />

und einiges an Aufbau zu beobachten ist.<br />

Momentan gibt es hier auch eine starke Street<br />

Art-Bewegung.<br />

O: Was möchtest du mit deiner Musik gerne<br />

erreichen?<br />

FG: Alles, was ich erreichen wollte, hat sich<br />

bereits verwirklicht. Mein Wunsch ist, so<br />

weiterzumachen! Ich möchte auch in Zukunft<br />

von meiner Musik leben können, auf Tour<br />

gehen, live spielen, neue Rezepte für meine<br />

Kochbücher entdecken...!<br />

O: Mit welchem Essen kann man dich glücklich<br />

machen?<br />

FG: Mit scharf gewürzter Nudelsuppe. Ich habe<br />

da meine eigene Rezeptur namens „Happy<br />

Noodles“ – wenn ich verkatert bin, traurig oder<br />

fertig mit der Welt, dann ist sie das Einzige, was<br />

hilft.<br />

O: Was sind deine Pläne für die nächsten drei<br />

Monate?<br />

FG: Durch Deutschland touren, in Paris ein<br />

neues Zuhause finden, Pigalle in Frankreich<br />

veröffentlichen, Französisch lernen. Und<br />

Klavier.<br />

O: Wem möchtest du deine Musik nun ganz<br />

besonders empfehlen?<br />

FG: Jedem, der für Musik noch zahlt.<br />

Facts + Facts + Facts + Facts<br />

Samael<br />

Die Schweizer Samael<br />

starteten ihre Karriere<br />

als rohe Black Metal-<br />

Truppe, aber es sollte<br />

nur wenige Jahre dauern,<br />

bis sich immer mehr<br />

Genrefremdes in den<br />

Sound von Vorphalack<br />

& Co. einschlich. Diese<br />

Entwicklung fand auf<br />

dem 1999 erschienenen<br />

Eternal ihren vorläufigen<br />

Höhepunkt. Die Einbindung<br />

von Techno- und Crossover-<br />

Elementen überraschte,<br />

auch poppige Töne waren neben der bereits bekannten Industrial-<br />

Schlagseite zu hören. Vorphs Texte hatten sich ebenfalls gewandelt;<br />

Anhänger der ersten Stunde lasen mit Entsetzen, dass ihr einstiger<br />

Held nun nicht mehr über Satan, sondern über Beziehungsprobleme<br />

oder die schöne Schweiz sang. Was Samael im Underground an<br />

Zuspruch verloren, konnten sie allerdings in anderen Fanschichten<br />

doppelt und dreifach gewinnen. Produziert wurde das Werk von<br />

dem 2013 verstorbenen legendären David Richards, welcher viel<br />

für Queen, David Bowie oder Iggy Pop gearbeitet hatte. 2007 gab es<br />

Eternal als Neuauflage mit diversen Remixen von Albumstücken.<br />

122 - <strong>Orkus</strong>!<br />

122 - <strong>Orkus</strong>!<br />

Das Ich<br />

Drei Jahre ist es her, dass die<br />

Szene von Stefan Ackermanns<br />

schwerer Krankheit erfuhr. Sieben<br />

Hirnblutungen ließen das Leben des<br />

ikonischen Das Ich-Sängers bereits<br />

als verwirkt erscheinen, er fiel ins<br />

Koma, konnte nicht sprechen, litt<br />

unter Gedächtnisstörungen. Zwei<br />

Jahre später die Sensation: Das<br />

Ich eröffnen das 22. Wave Gotik<br />

Treffen – wie einst dessen allererste<br />

Ausgabe. Stefan Ackermann hat sich<br />

zurückgekämpft, um das Vermächtnis<br />

einer der wohl wichtigsten Bands<br />

des deutschsprachigen Gothic in<br />

die Zukunft zu tragen... Doch was<br />

ist eigentlich momentan bei Das Ich los? Schon für 2010 wurde das CD- und<br />

Buchprojekt Koma angekündigt, dann verständlicherweise verschoben und<br />

inzwischen fast ein wenig totgeschwiegen. Liegt es am Titel des Albums, der<br />

bei Ackermann mehr als genug negative Emotionen heraufbeschwören dürfte?<br />

Oder hat die mittlerweile vierjährige Verspätung des Cabaret-Nachfolgers<br />

andere Motive? Was es auch sei: 2014 feiern wir ein großes Jubiläum dieser<br />

einflussreichen Band – 25 Jahre Das Ich... wenn das kein Grund ist, mit einem<br />

aktuellen Werk für eine Sensation zu sorgen? Der Szene würde ein neues<br />

Destillat jedenfalls gewiss nicht schaden.<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123


„Mit Kindern, Katzen und Hunden...“<br />

Passend zur Sommerhitze, haben die Folk Metal-Pioniere<br />

Nachschub im Gepäck, der auch thematisch mehr als nur heiß<br />

ist. Nach rund zwei Jahren haben Vintersorg ihr bereits neuntes<br />

Studioalbum und somit den dritten Teil der angekündigten<br />

Tetralogie fertiggestellt. Jordpuls behandelte das Element der<br />

Erde, Orkan das Element der Luft, und Naturbål wird nun das<br />

Element des Feuers widerspiegeln. „Es ist das Feueralbum in<br />

unserem Zyklus. Naturbål bedeutet so viel wie Feuer der Natur<br />

oder auch Scheiterhaufen der Natur... es kreist darum, wie das<br />

Feuer in der Natur wirken kann. Einige Songs erzählen von<br />

großflächigen Waldbränden, daneben gibt es Lieder über das<br />

Feuer eines Vulkans oder auch über Blitze oder die brennenden<br />

Inseln im Weltall: Sterne. Das ganze Konzept harmonisiert<br />

im richtigen Betrachtungswinkel mit der Musik“, plaudert<br />

Mastermind Andreas Hedlund alias Mr. V.<br />

Ein erstes Video zu Lågornas rov wurde bereits abgedreht.<br />

Die Nummer handelt von einem Wald, der in Flammen<br />

steht. „Das Feuer frisst sozusagen den Wald auf, und in<br />

dieser Rahmenhandlung geschehen sehr viele Sachen. Wie<br />

es beginnt, wie es fortschreitet, wie es alles beeinflusst, was<br />

sich in diese Szenerie wagt. Wir<br />

haben mit der norwegischen<br />

Firma Twitchy Films gearbeitet.<br />

Das sind großartige Jungs, die<br />

den lyrischen Inhalt wirklich<br />

verstanden haben.“ Das Ergebnis<br />

ist ein spannender kurzer Clip,<br />

der eine verzweifelte Mutter zeigt,<br />

die mit ihren Töchtern vor den<br />

Flammen zu fliehen versucht.<br />

Für das Artwork ist erneut Kris<br />

Verwimp verantwortlich, der<br />

sein Talent schon bei den letzten<br />

beiden Alben unter Beweis<br />

gestellt hat. „Wir arbeiten toll<br />

zusammen und hoffen, dass wir das auch fortsetzen werden.<br />

Er kann gewissermaßen unsere Sicht auf die Dinge, unsere<br />

Emotionen übersetzen und bildhaft zeigen, was wir mit der<br />

Musik ausdrücken wollen.“<br />

Eine Live-Band sind Vintersorg in der Zwischenzeit nicht<br />

geworden, da stehen den Künstlern leider ihre Hauptberufe<br />

im Weg. Also noch ein Grund mehr, sich den dritten Teil der<br />

Saga unter den Nagel zu reißen. Übrigens gibt es auch bei Mr.<br />

Vs zweitem <strong>Projekt</strong> Otyg brandheiße Neuigkeiten, mit denen<br />

viele Fans wohl kaum mehr gerechnet haben – dem letzten<br />

veröffentlichten Werk (1999) soll bald frisches Material folgen.<br />

„Es ist ein tolles Otyg-Album, aber das Schwierige daran ist,<br />

das Ganze aufzunehmen. Wir alle wohnen weit voneinander<br />

entfernt; Schweden ist ein sehr weitläufiges Land, und es ist<br />

schwierig für uns, gemeinsam etwas einzuspielen. Besonders,<br />

seit wir alle Familien mit Kindern, Katzen und Hunden plus<br />

Vollzeitjobs haben“, lacht Andreas. Dann drücken wir die<br />

Daumen, dass sie es bald schaffen, und genießen einstweilen<br />

das Element des Feuers.<br />

www.facebook.com/vintersorganic<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Till Fjälls (1998)<br />

Ödemarkens Son (1999)<br />

Cosmic Genesis (2000)<br />

Visions from the Spiral Generator (2002)<br />

The Focusing Blur (2004)<br />

Solens rötter (2007)<br />

Jordpuls (2011)<br />

Orkan (2012)<br />

Naturbål (2014)<br />

Line-Up:<br />

Andreas Hedlund – Gesang,<br />

Programmierung, Bass<br />

Mattias Marklund – Gitarre<br />

18 - <strong>Orkus</strong>!


„Es führt ein Eigenleben.“<br />

MEIN TICKETPORTAL<br />

Anathema sind eine Klasse für sich. Ein<br />

Künstlerkollektiv, das aus der Zeit gefallen<br />

scheint, das unablässig Musik erschafft, die fernab<br />

jedweder Norm existiert und dabei Menschen auf<br />

der ganzen Welt berührt. Seit mehr als 20 Jahren<br />

kreuzen Anathema emotionale Gewässer, wandten<br />

sich nach ihren Doom Metal-Anfängen schnell<br />

alternativen, progressiven Sounds zu. Das zehnte<br />

Studioalbum distant satellites zeigt eindrucksvoll,<br />

wie prächtig der bandeigene Kosmos inzwischen<br />

ist, wie versunken die Liverpooler heute klingen.<br />

„Wir müssen nicht über Dinge wie Inspiration oder<br />

Kreativität nachdenken. Wir komponieren ständig,<br />

ohne uns den Kopf darüber zu zerbrechen, was<br />

daraus wird. Das macht uns sehr reich“, sagt Fronter<br />

Vincent Cavanagh, zufrieden mit der gegenwärtigen<br />

Lage. Zu Recht: weather systems von 2012 war das<br />

bisher erfolgreichste Werk; die neuen Aufnahmen<br />

haben das Zeug, den starken Vorgänger noch zu<br />

übertreffen. Vincent nickt. „Dieses Album ist für uns<br />

wie ein Freischwimmen. Es führt ein Eigenleben.<br />

Wir waren schon immer experimentell und hatten<br />

keine Scheu vor Weiterentwicklung, doch selbst<br />

in unserer Entwicklung ist distant satellites ein<br />

gewaltiger Schritt.“<br />

Ein wenig ist es, als würde die neue Veröffentlichung<br />

einen Sturm heraufbeschwören. Finstere Wolken,<br />

die dicke Regentropfen übers Land tragen. „Es ist<br />

ein ziemlich dunkles Werk geworden“, pflichtet<br />

Vincent bei. „Und intensiver ist es auch, was teils<br />

natürlich dem Titel geschuldet ist.“ Jener bezieht<br />

sich auf unser Miteinander in dieser Welt, auf<br />

Menschen als Satelliten, die sich auf ihrer ganz<br />

eigenen Umlaufbahn befinden und einander<br />

nur aus der Ferne sehen. „Das Album dreht sich<br />

um all die Menschen in deinem Leben, die dir<br />

tagtäglich begegnen“, erklärt der Engländer. „Jeder<br />

von ihnen kreist in seinem Orbit, und manchmal<br />

überschneiden sich diese Wege. Dann versucht<br />

man, einander festzuhalten, und lässt doch wieder<br />

los. Danach musst du warten, bis sie eine weitere<br />

Umrundung hinter sich haben. Falls du Glück hast,<br />

siehst du sie wieder.“<br />

Auch wenn jeder Hörer seine individuelle<br />

Interpretation eines Anathema-Songs hat, ist es laut<br />

Danny Cavanagh gerade jene Universalität, die ihn<br />

an seiner Band reizt. „Der natürlichste Weg, sich<br />

auszudrücken, ist nun mal der ehrliche. Bereits auf<br />

unserem Debut verarbeiteten wir den Tod eines<br />

engen Freundes. Es fühlte sich richtig an, auf diese<br />

Art mit der Welt zu kommunizieren, also behielten<br />

wir es bei. Die größte Tiefe war durch Ehrlichkeit<br />

zu erreichen, und spätestens auf alternative 4<br />

sind wir zum Kern dessen vorgedrungen, was wir<br />

mit unserer Kunst ausdrücken möchten.“ Über<br />

die letzten 16 Jahre konnten Anathema diese<br />

Herangehensweise verfeinern, um sie jetzt in einem<br />

einzigen Stück gipfeln zu lassen: Anathema. Nach<br />

bald 25 Jahren ein selbstbetiteltes Lied, noch dazu<br />

eine dramatische, aufwühlende, düstere Nummer.<br />

Wenn das keine Sensation ist! „Oh ja, das war ein<br />

durchaus wagemutiger Vorschlag von Danny“, grinst<br />

Vincent. Das Schicksal wollte es aber anscheinend<br />

so, wie er weiter ausführt: „In den Lyrics zieht Danny<br />

ein Resümee, wo er überall mit der Band war, wen<br />

er kennengelernt hat, was ihm das alles gebracht<br />

hat.“ Fast ist man versucht, in distant satellites die<br />

Vereinigung all dessen zu sehen, was diese Gruppe<br />

ausmacht, ausmachte und künftig ausmachen wird.<br />

Mit Perfektion braucht man dem Sänger trotzdem<br />

nicht zu kommen. „Man kann der Perfektion<br />

hinterherjagen, wird sie aber nie erreichen. Und<br />

warum? Weil sie gar nicht existiert.“<br />

www.anathema.ws<br />

Björn Springorum<br />

Discographie (Alben):<br />

Serenades (1993)<br />

The Silent Enigma (1995)<br />

Eternity (1996)<br />

alternative 4 (1998)<br />

Judgement (1999)<br />

resonance („Best Of“, 2001)<br />

A Fine Day to Exit (2001)<br />

resonance 2 („Best Of“, 2002)<br />

a natural disaster (2003)<br />

hindsight (Compilation, 2008)<br />

we’re here because we’re here (2010)<br />

falling deeper (Compilation, 2011)<br />

weather systems (2012)<br />

untouchable (live, 2013)<br />

Universal (live, 2013)<br />

distant satellites (2014)<br />

Line-Up:<br />

Vincent Cavanagh – Gesang, Gitarre<br />

Lee Douglas – Gesang<br />

Danny Cavanagh – Gitarre, Keyboard, Gesang<br />

Jamie Cavanagh – Bass<br />

Daniel Cardoso – Keyboard<br />

John Douglas – Schlagzeug, Keyboard<br />

PHILLIP BOA AND THE VOODOOCLUB<br />

05.11. Marburg, Kulturladen KFZ<br />

06.11. Mainz, KUZ<br />

07.11. Magdeburg, Factory<br />

08.11. Dresden, Alter Schlachthof<br />

13.11. Nürnberg, Hirsch<br />

14.11. Karlsruhe, Substage<br />

15.11. Köln, Essigfabrik<br />

28.11. Bremen, Lagerhaus<br />

29.11. Hamburg, Markthalle<br />

04.12. Göttingen, musa-Saal<br />

05.12. Erfurt, HsD Gewerkschaftshaus<br />

06.12. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />

07.03. München, Strom<br />

VERSENGOLD, LORD OF THE LOST, STAHLMANN,<br />

SPIELBANN, VOODOMA, REYSSWOLF u.v.a<br />

30.08. Gießen, Open Air Kino Gelände<br />

SHE PAST AWAY<br />

29.10. Berlin, Urban Spree<br />

30.10. Leipzig, K3 Lounge<br />

31.10. Bremen, Schlachthof<br />

01.11. Wien, Szene<br />

05.12. Düsseldorf, The Tube<br />

06.12. Augsburg, Kantine<br />

ASP - Per Aspera Ad Aspera<br />

02. + 03.10. Potsdam, Waschhaus<br />

04.10. Leipzig, Haus Auensee<br />

07. + 08.10. Stuttgart, Theaterhaus<br />

10.10. München, Backstage<br />

11. + 12.10. Oberhausen, Turbinenhalle<br />

23. + 24.10. Dresden, Alter Schlachthof<br />

25. + 26.10. Schwabach, Markgrafensaal<br />

28. + 29.10. Frankfurt, Batschkapp<br />

30. + 31.10. Hamburg, Markthalle<br />

01. + 02.11. Erfurt, Stadtgarten<br />

...und 40.000 weitere Veranstaltungen!<br />

Tickets auf www.ADticket.de


„Jemanden zu verführen<br />

und es gleich danach zu bereuen...“<br />

Die finnischen Melodic Metaller sind mit ihrem neuen Studioalbum Magic Forest am Start. Nach vier Werken – alle von der ehemaligen<br />

Frontfrau, Sopranistin Heidi Parviainen, eingesungen – gab es einen gehörigen Wechsel im Line-Up. Capri ersetzte Heidi, und es wurde die<br />

Compilation Re-Evolution aufgenommen. Nun hat sich die Konstellation gefestigt, und wir sprachen mit Bandgründer Tuomas Seppälä und<br />

Sängerin Capri über das neue Release.<br />

<strong>Orkus</strong>: Wie geht es euch, und wie liefen die<br />

letzten Monate?<br />

Capri: Hallo! Na ja, in den letzten Wochen habe<br />

ich mal meine Sommerferien genossen. Ich habe<br />

auch bereits neue Texte geschrieben, und um<br />

meinen Garten hab’ ich mich ebenfalls intensiv<br />

gekümmert. (lacht)<br />

Tuomas Seppälä: Ich hab’ mir, nachdem wir das<br />

neue Album samt Videoclip fertig hatten, eine<br />

kleine Auszeit gegönnt. Momentan verbringe<br />

ich meine übrige Freizeit damit, Interviews zu<br />

beantworten, was viel Spaß macht. Ich hab’ nach<br />

langer Pause auch wieder angefangen, Klavier zu<br />

spielen. Meine Technik am klassischen Piano ist<br />

ein wenig eingerostet, aber es macht mir noch<br />

immer Spaß, zu spielen und zu üben.<br />

O: Capri ist noch gar nicht so lange an Bord. Das<br />

neue Material zeigt, dass ihr euch perfekt ergänzt.<br />

TS: Ja, der Wechsel erfolgte vor Re-Evolution. Wir<br />

haben uns entschieden, unseren Gesang zu<br />

wechseln, und Capri hat eine völlig andere Art,<br />

zu singen, als Heidi – sie schien einfach besser<br />

zu unserem Stil zu passen. Zu jenem Zeitpunkt<br />

hatten wir vier Studioalben veröffentlicht, und<br />

ich bekam immer stärker das Gefühl, nichts<br />

Neues mehr an die Musik von Amberian Dawn<br />

weitergeben zu können... Ich wollte mich auch<br />

nicht selbst wiederholen.<br />

O: Das Album und der Clip tragen den Titel Magic<br />

Forest. Wie ist er entstanden?<br />

TS: Magic Forest war einer der ersten Songs, die ich<br />

für das Album geschrieben habe. Normalerweise<br />

gebe ich den Liedern ungern finale Titel, denn der<br />

Autor soll bei seinen Lyrics immer totale Freiheit<br />

haben. Aber dieses Mal fühlte ich, dass das Stück<br />

Magic Forest heißen muss. Capri gefiel die Idee,<br />

und so haben wir diesen Titel behalten. Als das<br />

Album aufgenommen wurde, war uns klar, dass<br />

die Nummer der perfekte Track für die erste Single<br />

und das Musikvideo sein würde. Und deshalb<br />

haben wir auch das Album danach benannt.<br />

O: Ein Amberian Dawn-Song entsteht also immer<br />

in mehreren Schritten.<br />

TS: Genau. Capri schreibt alle unsere Texte.<br />

Unser Prozess sieht so aus, dass ich die Stücke<br />

komponiere, dann eine Vorproduktion in meinem<br />

Heimstudio mache und diese Demos an Capri<br />

sende. Danach schreibt sie die Lyrics, und dabei<br />

werden ihr absolut keine Grenzen gesetzt oder<br />

irgendwelche Anweisungen gegeben. Bei diesem<br />

Album hab’ ich mir beim Songwriting mehr Zeit<br />

genommen als früher. Ich hab’ ein Team von<br />

Produzenten zusammengestellt, die mir halfen.<br />

Früher hab’ ich fast alles alleine in meinem<br />

Studio gemacht, diesmal wollte ich ein bisschen<br />

Teamwork ausprobieren. Ich fragte meinen Co-<br />

Produzenten Mikko P. Mustonen und Capri, ob<br />

sie nicht auch Teil dieses Teams werden wollen.<br />

Gemeinsam haben wir die Lieder vollendet und<br />

verfeinert, genau wie die Vocals. Es war neu und<br />

erfrischend, und ich hab’ mich während der Arbeit<br />

sehr wohlgefühlt.<br />

O: Capri, such dir doch bitte einen Song aus und<br />

erzähl’ uns deine Gedanken dazu.<br />

C: Dann wähle ich Green-Eyed. Als ich die Melodie<br />

hörte, hab’ ich sie sofort geliebt. Augenblicklich<br />

tauchte die Zeile „I’m sorry“ in meinem Geist auf,<br />

und der Text hat sich zu formen begonnen. Die<br />

Musik erinnerte mich an einen wogenden Ozean.<br />

Es war für mich offensichtlich, dass die Geschichte<br />

eine wehmütige, sehnsüchtige Handlung haben<br />

20 - <strong>Orkus</strong>!


muss... etwas über Wellen und verlockende<br />

Meerjungfrauen. Für mich handelt das Stück<br />

davon, jemanden zu verführen und es gleich<br />

danach zu bereuen: „Entschuldigung, ich musste<br />

es einfach tun, obwohl ich es gar nicht wollte...“<br />

O: Die Texte finden sozusagen von alleine ihren<br />

Weg zu dir?<br />

C: Ja. Wenn ich mir die neuen Tracks zum ersten<br />

Mal anhöre, sehe ich wirklich Filme vor meinem<br />

geistigen Auge. Ich beginne die Arbeit damit,<br />

dass ich jedem Stück mit geschlossenen Augen<br />

lausche, immer wieder, ohne an die Texte oder<br />

Themen zu denken. Ich lasse einfach die Musik<br />

zu mir sprechen. Es kann manchmal nur ein Wort<br />

sein, das in meinem Kopf erscheint oder mich<br />

Bilder oder Sequenzen sehen lässt. Aber es ist<br />

immer die Musik, die mir sagt, welchen Weg ich<br />

einschlagen soll.<br />

O: Das Artwork ergänzt das Ganze noch perfekt...<br />

TS: Ja, wir haben denselben Graphikdesigner<br />

engagiert wie bei unseren letzten drei Alben. Jan<br />

Yrlund heißt der Typ übrigens. (lacht) Ich gebe Jan<br />

eigentlich nie besonders viele Instruktionen für<br />

das Cover. Er arbeitet jetzt schon seit Jahren für<br />

uns und versteht sehr schnell, was wir bei einem<br />

neuen <strong>Projekt</strong> von ihm erwarten.<br />

O: Man könnte also sagen, dass ihr mit dem neuen<br />

Werk vollkommen zufrieden seid?<br />

TS: Ja, ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.<br />

Wir haben keine Kompromisse zugelassen. Ihr<br />

dürft einen neuen, frischen Amberian Dawn-<br />

Sound erwarten, mit wunderschönen Vocals<br />

und luftigen und starken instrumentalen<br />

Parts. Einige Nummern sind etwas poppiger,<br />

und ich war sehr enthusiastisch, als ich diese<br />

Pop/Metal-Kombinationen geschrieben habe.<br />

Doch es sind auch viele traditionelle Elemente<br />

vorhanden, schnelle Solos und viele verschiedene<br />

Instrumente.<br />

O: Wie werden die nächsten Monate bei euch<br />

aussehen?<br />

TS: Im Moment konzentrieren Capri und ich uns<br />

auf die Promotion, Interviews et cetera. Später<br />

im Jahr werden wir mit den ersten Gigs starten.<br />

Wir planen, hier in Finnland im Herbst ein paar<br />

Shows zu spielen. Wir sind gerade auch auf<br />

der Suche nach der perfekten Tour, an der wir<br />

teilnehmen können. Unser Manager Jörg Michael<br />

(Ex-Drummer von Stratovarius) beschäftigt sich<br />

schon intensiv mit dieser Sache.<br />

O: Die letzten Worte gehen an euch!<br />

TS: Amberian Dawn hat viele Veränderungen<br />

durchlaufen. Aufwärts und abwärts, aber die<br />

Karawane zieht immer weiter, und zwar stärker als<br />

je zuvor. Es herrscht eine sehr gute Atmosphäre,<br />

die Chemie zwischen uns stimmt. Wir hoffen, Euch<br />

auf Tour zu sehen!<br />

www.amberiandawn.com<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Line-Up:<br />

Capri – Gesang<br />

Tuomas Seppälä – Gitarre, Keyboard<br />

Emil Pohjalainen – Gitarre<br />

Kimmo Korhonen – Gitarre<br />

Joonas Pykälä-aho – Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>! - 21


„Brücken bauen statt Mauern.“<br />

„Alles gut so weit“, verkündet Jens Minor hinsichtlich des Terminplans zum<br />

jüngsten Chainreactor-Output. Anfang Juli ist es bereit, auf die Tanzflächen<br />

losgelassen zu werden. „Mass Driver ist ein neues Album mit 13 völlig neuen<br />

Tracks, da sind keine Überhänge von The silence & The noise eingeflossen.<br />

Gerade im Electro-Bereich, in dem man weitgehend alleine und vor allem zu<br />

jeder Zeit an den Songs arbeiten kann, ist ein Jahr zwischen zwei Releases<br />

nicht unbedingt schnell. Wenn man die Kreativität einmal ins Laufen<br />

bekommen hat, startet so etwas wie eine Kettenreaktion. Vielleicht versteht<br />

das nicht jeder, aber je spontaner und impulsiver ein Album entsteht, desto<br />

besser, gerade in diesem Genre. Stichwort: intuitive Produktionsweise. Es<br />

bringt nichts, sich an einer bestimmten Idee festzukrallen, um nach einem<br />

halben Jahr zu merken, dass diese doch nichts taugt. Dann lieber auch mal<br />

eine Idee sterben lassen und direkt was Neues anfangen, das befreit dann<br />

regelrecht. So funktioniert es zumindest bei mir am besten.“<br />

Dass diese Methode für das Düsseldorfer Duo funktioniert, steht außer<br />

Zweifel. Mass Driver klingt noch abwechslungsreicher als The silence & The<br />

noise. Es scheinen mehr TBM-Elemente hinzugekommen zu sein, zudem<br />

enthält das Werk eine gekonnte Mischung aus Instrumentalstücken,<br />

eingewobenen Samples und Vocals, wodurch sich das Ganze von vorne<br />

bis hinten flüssig durchhören lässt. „Man sollte nie das Gefühl bekommen,<br />

einem bestimmten Sound oder einer bestimmten Stimmung überdrüssig<br />

zu werden. Da sehe ich jetzt auch so ein bisschen die Weiterentwicklung<br />

bei Chainreactor in den letzten zwei bis drei Jahren. Darüber hinaus gehen<br />

Kay und ich in letzter Zeit immer öfter davon weg, Musik nach bestimmten<br />

Genres und Subgenres zu kategorisieren. Jeder neue Trend, jeder Track, den<br />

man hört, wirkt sich bewusst oder unbewusst auf das eigene Empfinden und<br />

somit auch auf die Entwicklung des eigenen Sounds aus. Ich persönlich finde<br />

es ein bisschen schade, dass Chainreactor von Anfang an in die reine Cyber-<br />

Ecke gestellt wurde, da ich immer schon den Anspruch hatte, Brücken zu<br />

bauen statt Mauern“, betont Jens.<br />

Was Planungen betrifft, ihrer Anhängerschaft Mass Driver live zu präsentieren,<br />

muss Jens bedauerlicherweise sagen: „Eine Tour? Dafür hätten wir leider<br />

überhaupt keine Zeit, weil wir ja auch noch Dayjobs haben.“ Der Trost folgt<br />

jedoch auf dem Fuße und dürfte jeden Fan versöhnen... „Hin und wieder<br />

werden wir bestimmt in naher Zukunft die Clubs unsicher machen. Kay und<br />

ich sind auch ab und zu als DJs aktiv, wo wir mit Sicherheit die ein oder andere<br />

Kostprobe von Mass Driver unters Volk bringen werden.“<br />

www.facebook.com/chainreactor<br />

Marie-Luise Henke<br />

Discographie (Alben):<br />

X-tinction (2009)<br />

Insomniac (2011)<br />

The silence & The noise (2013)<br />

Mass Driver (2014)<br />

Line-Up:<br />

Jens Minor – Programmierung<br />

Kay Schäfer – Gesang, Live-Programmierung<br />

Facts + Facts + Facts + Facts<br />

Covenant<br />

Die Schnellsten waren sie ja nie,<br />

was die Veröffentlichung eines<br />

neuen Albums betrifft. Trotzdem<br />

ist auf Covenant auch über 20<br />

Jahre nach ihrem Debut Dreams<br />

of a Cryotank Verlass. Mehr noch:<br />

die Musiker sind eine Bastion des<br />

ästhetischen Electro, ein Garant<br />

für visionäre Clubsounds, dem<br />

man seine schwedische Herkunft<br />

nur bedingt anhört. Kein Wunder<br />

bei solchen Globetrottern: Eskil<br />

Simonsson wohnte einige Zeit in<br />

Berlin und ließ sich von dieser<br />

durch David Bowie und Nick Cave<br />

geprägten Stadt beeinflussen,<br />

sein engster Vertrauter und Co-<br />

Bandgründer Joakim Montelius<br />

ließ es sich schon im sonnigen<br />

Barcelona gut gehen. Ihr Zuhause<br />

jedoch, da sind sich beide auch nach zahlreichen Tourneen und Konzerten auf der<br />

ganzen Welt einig, ist Helsingborg in Südschweden. Hier, direkt an der Küste, wurden<br />

Covenant 1986 gegründet, hier entstanden viele heute unsterbliche Electro-Tracks.<br />

Bald drei Dekaden ist es also her, dass diese Formation von Skandinavien aus ihren<br />

Siegeszug antrat – und man darf wohl sehr gespannt sein, was sich die Herren zum<br />

30. Geburtstag einfallen lassen. Sind ja bloß noch zwei Jahre bis dahin!<br />

122 - <strong>Orkus</strong>!<br />

122 - <strong>Orkus</strong>!<br />

Mantus<br />

Martin Schindler ist<br />

höchstwahrscheinlich der<br />

fleißigste, produktivste und<br />

veröffentlichungswütigste<br />

Künstler der Gothic-<br />

Szene. Seit seinem heute<br />

legendären Mantus-Debut<br />

Liebe und Tod sind 14 Jahre<br />

vergangen – 14 Jahre,<br />

in denen er mit Mantus<br />

stolze zwölf Studioalben,<br />

zwei EPs und zwei<br />

„Best Of“-Sammlungen<br />

herausbrachte. Masse statt<br />

Klasse? Mitnichten, wie<br />

zuletzt Anfang 2014 das<br />

packende Portrait aus Wut und Trauer bewies. Dem legte er eine ganze<br />

Bonus-CD bei... und heckt bestimmt schon wieder frische Pläne aus.<br />

Die Tatsache, dass er seit ein paar Jahren außerdem mit Mantus<br />

live auftritt (etwa vor Kurzem beim Wave Gotik Treffen), macht<br />

diesen Releasetakt umso erstaunlicher. Dann wäre da noch sein<br />

elektronisches „Nebenprojekt“ Black Heaven, mit dem er im gleichen<br />

Zeitraum neun weitere Werke veröffentlichte. Ach, und Sepia gab es<br />

ja auch, ins Leben gerufen nach dem temporären Ende von Mantus.<br />

Wir fragen uns: Wann schläft Martin Schindler eigentlich? Theorien<br />

werden gerne entgegengenommen!<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123


„Ich stelle diese Tendenz<br />

zur Melancholie bei mir<br />

durchaus fest.“<br />

Gitarre, Bass, Schlagzeug und der umwerfende Gesang von Elin Larsson – ein einfaches Rezept, mit dem die Blues Pills<br />

gerade fleißig dabei sind, Rockgeschichte zu schreiben. Nach einer schnöden Mail an Nuclear Blast direkt vom Label<br />

unter Vertrag genommen, noch vor der Veröffentlichung des Debutalbums Blues Pills zu Gast auf den großen Rock- und<br />

Metal-Festivals. Es ist eben ein ganz besonderer Sound, ihr lässiger, leidenschaftlicher, lodernder Blues Rock, der mehr<br />

als ein Mal Jefferson Airplane vor dem inneren Auge auferstehen lässt. Eine Bestandsaufnahme mit Elin sowie Basser<br />

Zack Anderson.<br />

<strong>Orkus</strong>: Viele Bands bemühen sich um einen möglichst<br />

authentischen Retrosound. Die meisten Kollegen kommen über<br />

eine zwar gute, aber unoriginelle Reproduktion nicht heraus,<br />

während Blues Pills tatsächlich den Geist vergangener Zeiten<br />

ehrlich und glaubhaft wiederauferstehen lassen. Was macht<br />

ihr anders als diejenigen, die sich nur einen Haufen Orange-<br />

Verstärker auf die Bühne klatschen?<br />

Zack Anderson: Das einzige Geheimnis hinter unserem Sound<br />

ist, ihn wirklich zu leben. Zu atmen. Wir versuchen nicht, die Bands<br />

aus den Sechzigern und Siebzigern blind zu kopieren. Das ist bloß<br />

die Musik, die wir hören. Wir versuchen nicht um jeden Preis, retro<br />

zu klingen. Und schon gar nicht nur um des Retroklingens willen.<br />

Wir wollen diese Musik in der heutigen Zeit zum Leben erwecken,<br />

weil wir alle nicht die größten Fans moderner Musik sind. Wir<br />

rennen nichts hinterher. Wir wollen etwas Eigenes erschaffen.<br />

O: Woran liegt es, dass ihr mit moderner Musik nicht allzu viel<br />

anfangen könnt? Was gab es in der Goldenen Ära des Rock, das es<br />

deiner Meinung nach heute nicht mehr gibt?<br />

ZA: Oh, das ist natürlich einiges, vor allem aber eine Sache: Die<br />

Aufnahmemethoden in den damaligen Studios sind durch nichts<br />

mit den heutigen zu vergleichen. Heute dreht sich alles nur noch<br />

um Computer, heute ist es fürchterlich leicht, Fehler auszubügeln.<br />

Das macht die Musik steril, saugt ihr das Leben aus. Außerdem<br />

kommt es heute viel weniger auf die tatsächlichen Fähigkeiten der<br />

Musiker an. Und das ist ein verdammt schlechter Einfluss, wenn<br />

du mich fragst. Ich möchte immer noch Bands hören, die wirklich<br />

spielen können.<br />

O: Erzähl’ doch mal, wieso du als Kerl Anfang 20 auf solch einen<br />

anachronistischen Sound stehst und auch nach den Siebzigern<br />

aussiehst.<br />

ZA: Schuld daran sind wohl meine Eltern. Mein Vater spielte<br />

in einer Cover-Band, die größtenteils Songs der Sechziger und<br />

Siebziger zockte, auch zu Hause lief bei uns nichts anderes.<br />

Natürlich hörte ich als Teenager auch moderne Musik, doch<br />

etwa mit 16 oder 17 fand ich meinen Weg zurück zum Blues, zur<br />

psychedelischen Rockmusik, und begann zu dieser Zeit auch,<br />

Platten zu sammeln wie ein Wahnsinniger. Meinen Vater hat das<br />

natürlich riesig gefreut, und er ist heute ein großer Blues Pills-Fan.<br />

O: Ihr habt mit einer einzigen EP hierzulande, und eigentlich sogar<br />

schon davor, gehörig Staub aufgewirbelt und Gigs auf großen<br />

Festivals gespielt.<br />

ZA: Ja, Mann, wir haben in kurzer Zeit sehr viel erreicht. Das ist<br />

ein sehr, sehr gutes Gefühl, und jeder von uns hat sich mehr als<br />

ein Mal darüber gewundert, wie oft man eigentlich zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort sein kann. Es passierte alles beinahe zu<br />

mühelos... Ich meine, natürlich haben wir viel dafür getan, aber<br />

wir hatten das große Glück, dass alles, was wir uns vornahmen,<br />

umgehend klappte. Das war manchmal schwer zu glauben.<br />

O: Mit diesem Wissen ist es durchaus erstaunlich, dass es nach<br />

dem Release von Devil Man (Oktober 2013) rund neun Monate<br />

dauerte, bis ihr Blues Pills nachschobt.<br />

ZA: Das mag so wirken, hatte aber gute Gründe. (lächelt) Als die EP<br />

erschien, hatten wir noch nicht mal mit den Aufnahmen begonnen.<br />

Klar, wir wollten das Debut früher veröffentlichen, spielten aber<br />

schon überraschend viele Tourneen. Da sagt man ja auch nicht<br />

Nein. Aus heutiger Sicht bin ich sehr froh, dass wir noch gewartet<br />

haben, weil wir Blues Pills so praktisch auf Tour geschrieben haben<br />

und viele neue Erfahrungen direkt verarbeiten konnten.<br />

O: Entsprechend klingt euer Blues nicht nur nach gebrochenen<br />

Herzen und Trinkermelancholie, sondern gerne auch groovend,<br />

fabulierend und aufputschend.<br />

ZA: Wir versuchen, die Musik so pur wie möglich zu halten und<br />

wirklich nur das zu spielen, was sich für uns am natürlichsten<br />

<strong>Orkus</strong>! - 25


„Mir ist völlig egal, wie jemand<br />

aussieht, was er trägt...“<br />

anfühlt und womit wir am meisten verbinden. Für unser erstes Album<br />

bedeutete das, dass wir uns deutlich mehr am Soul orientiert haben als noch<br />

bei den letzten Songs.<br />

O: Woher kommt diese Hinwendung?<br />

ZA: Die letzten fünf, sechs Jahre führte ich mir fast nur Psychedelic Rock<br />

oder Blues zu Gemüte, was mich mehr und mehr dazu brachte, nach neuen<br />

Entdeckungen zu suchen. Ich hatte einfach genug davon, wollte mal was<br />

Neues hören. Das ging meinen Bandmitgliedern übrigens ganz ähnlich.<br />

Fündig wurden wir beim Soul der Sechziger, Motown und derlei Kram, was<br />

uns alle stark beeindruckte und beeinflusste.<br />

O: Viele eurer Stücke scheinen sich mit einer dunklen Seite in uns allen zu<br />

beschäftigen. Man denke bloß an Devil Man...<br />

Elin Larsson: ... was übrigens nichts mit dem Teufel zu tun hat, wie viele<br />

bereits angenommen haben. Wir singen eher von den alltäglichen Dämonen,<br />

mit denen sich ein jeder von uns auseinandersetzen muss. Das ist meist viel<br />

schlimmer. Auch bei uns geht es um das Leben und den Tod, welchen Pfad<br />

wir wählen und wie wir nach unseren Seelenverwandten suchen.<br />

O: Die meisten Texte schreiben Zack und du. Gibt es eine Tendenz, wer von<br />

euch eher die melancholischen, düsteren Lyrics verfasst?<br />

EL: Das kommt natürlich immer darauf an, doch ich stelle diese Tendenz<br />

zur Melancholie bei mir durchaus fest. No Hope Left For Me beispielsweise<br />

handelt von Einsamkeit und der Bürde der Liebe. Dieser Text ist mir nicht<br />

leichtgefallen.<br />

O: Was, würdest du sagen, ist die Essenz von Blues Pills?<br />

EL: Im Hier und Jetzt zu leben und wahre Magie zu erleben. Für wen das gut<br />

klingt, der ist bei uns herzlich willkommen. Mir ist völlig egal, wie jemand<br />

aussieht, was er trägt oder aus welchem Background er kommt. Es geht<br />

darum, die Magie des Blues zu teilen. Mit allem, was dazugehört. Eine sehr<br />

romantische Vorstellung, ich weiß. Aber ich bin gern Romantikerin.<br />

O: Ihr steht also alle auf denselben Sound, obwohl ihr aus den USA, Schweden<br />

und Frankreich stammt?<br />

ZA: Amerikanischer Blues, und seit einiger Zeit eben Soul, ist unser größter<br />

Einfluss. Einen schwedischen oder französischen Einfluss herauszuhören, fällt<br />

mir sehr schwer, weil auch diese Szenen stark vom amerikanischen Sound<br />

geprägt wurden. Ich muss allerdings seit meinem Umzug von Kalifornien<br />

nach Schweden sagen, dass insbesondere die schwedische Rockszene<br />

phantastisch ist.<br />

O: Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? Klingt ja nicht gerade nach<br />

einer alltäglichen Geschichte...<br />

ZA: Elin machte vor einigen Jahren Urlaub in Kalifornien, wo mein Bruder<br />

26 - <strong>Orkus</strong>!


Cory und ich damals lebten. Wir kannten uns durch Facebook,<br />

also trafen wir uns, freundeten uns an und begannen sehr schnell,<br />

miteinander Musik zu machen. Damals wollten wir keine Band<br />

gründen, keine Songs schreiben, sondern einfach nur ein wenig<br />

in der Gegend rumjammen. Nach einiger Zeit entschlossen wir<br />

uns dann doch, ein paar Songs zu schreiben und aufzunehmen.<br />

Die kamen bei YouTube derart gut an, dass wir alles auf eine<br />

ernsthaftere Ebene trugen, und als wir eines Tages Dorian spielen<br />

sahen, wussten wir, dass wir ihn für unsere Band haben wollen.<br />

Wir waren derart beeindruckt von seinem Gitarrenspiel – und noch<br />

beeindruckter davon, dass er damals erst 16 war. Wir fragten ihn<br />

für ein paar Solos an, die wir auf unserer ersten EP bei Crusher<br />

Records verwenden wollten, und das machte er so gut, dass es<br />

keinen anderen Weg gab, als ihn zu rekrutieren. Tja, und seither<br />

sind wir die Blues Pills. Mal sehen, was als Nächstes so alles<br />

passiert.<br />

www.bluespills.com<br />

Björn Springorum<br />

Photos: Stefan Heilemann<br />

Line-Up:<br />

Elin Larsson – Gesang<br />

Dorian Sorriaux – Gitarre<br />

Zack Anderson – Bass<br />

Cory Berry – Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123


„Musik ist eine Sucht...“<br />

Hinter dem österreichischen <strong>Projekt</strong> Anomalie verbirgt sich der vielseitige Marrok, der zuvor durch seine Mitgliedschaft<br />

bei den Barbarian Thrash Metallern von Tulsadoom und der Black Metal-Kapelle Selbstentleibung sowie Live-Auftritte<br />

mit Harakiri for the sky sein musikalisches Talent (besonders an der Gitarre) perfektionieren konnte. Doch dem sei<br />

nicht genug, wie der in der Nähe von Wien lebende Marrok erzählt: „Unter dem <strong>Projekt</strong> Anomalie fasse ich seit rund<br />

drei Jahren jene Songs zusammen, welche entstanden sind und nicht für die anderen Bands gedacht waren. Da ich mir<br />

ungern Grenzen setze, war das <strong>Projekt</strong> lange Zeit stilistisch sehr durchwachsen, und manche Songs tanzten auch für<br />

Anomalie zu sehr aus der Reihe, doch viel Material passte doch irgendwie ganz gut, wodurch sich für mich letztendlich<br />

durch mehrere glückliche Umstände die Gelegenheit bot, ein Album daraus zu formen.“ Alle Instrumente und Vocals<br />

– bis auf kurze Gastpassagen von befreundeten Künstlern – wurden von ihm geschrieben und eingespielt; produziert<br />

wurde das Ganze anschließend vom HFTS-Kollegen Matthias Sollak, der dieses Gebiet wie seine Westentasche kennt.<br />

Das Debut trägt den Titel Between the Light und ist Anfang des Jahres über Art of Propaganda erschienen. Stilistisch<br />

ist für viele was dabei, was eine Genrezuordnung hinfällig werden lässt. Müsste man aber eine Eingrenzung machen,<br />

würde sich wohl „experimenteller Post Black Metal“ ganz gut anbieten. „Ich schreibe Songs nie nach einem konkreten<br />

Vorbild, doch wird natürlich alles, was man tut, von dem beeinflusst, was einen persönlich berührt. So fließt in<br />

Anomalie viel aus atmosphärischem Metal und Rock ein, sei es nun alter psychedelischer Rock, Black Metal, Post Rock<br />

bis hin zu... sagen wir mal: anspruchsvollem Pop. Die Einflüsse variieren ständig“, plaudert Marrok, der mit seinen<br />

Bands seit vielen Jahren seine größte Passion auslebt, die, wie er selber sagt, sein Leben füllt und ihn durch viele<br />

Situationen begleitet. „Ich habe vieles riskiert und geopfert, um meine Ziele verfolgen zu können. Musik ist eine Sucht,<br />

die man nicht einfach so wieder wegtherapieren kann.“ Neben seinen vielen <strong>Projekt</strong>en studiert er Audiotechnik und<br />

versucht seine Freizeit ausgleichend zu gestalten, denn: „Eine gute Balance im Leben ist sehr wichtig, und speziell<br />

mein näheres persönliches Umfeld trägt dazu enorm viel bei!“<br />

Im Jahr 2014 wird für Marrok noch viel passieren. Bei seinen anderen Bands sind jeweils auch neue Werke am Start,<br />

er spielt auf diversen Festivals im Sommer, exklusive Shows im Herbst/Winter... „2014 ist für mich knallvoll mit<br />

Konzerten, das macht es teilweise privat etwas schwierig und geht auch körperlich an die Substanz, doch dafür steht<br />

man ja jahrelang im Proberaum. Ich kann und darf mich also nicht beschweren“, grinst der Künstler. Anomalie soll<br />

vorübergehend ein Studioprojekt bleiben, obwohl er zukünftige Auftritte nicht ganz ausschließt. Dann wünschen wir<br />

doch weiterhin viel Erfolg!<br />

www.anomalie-official.bandcamp.com<br />

Manuela Ausserhofer<br />

cts + Facts + Facts + Facts<br />

Epica<br />

Epica und Kamelot haben auf den ersten Blick<br />

nicht allzu viel gemeinsam. Gut, beide treiben<br />

sich in den Gefilden des symphonischen Metal<br />

herum, damit hat es sich aber eigentlich schon.<br />

Die einen sind Niederländer, die anderen ein<br />

internationales Gespann, die einen setzen auf<br />

betörenden Frauengesang und Grunts, die<br />

anderen auf klassische Heavy Metal-Vocals.<br />

Wenn da nicht der Name Epica wäre. Von Mark<br />

Jansen als Sahara Dust gegründet, taufte er<br />

die Band 2003 um – nach Kamelots sechstem<br />

Studioalbum. Er holte seine damalige Freundin<br />

Simone Simons an Bord, und bald spielten sich<br />

Epica in die Erste Liga des „female fronted“ Metal.<br />

Dort verbleiben sie bis heute, allerdings sind<br />

Simons und Jansen längst kein Paar mehr. Dafür<br />

ist Simone jetzt mit dem Kamelot-Keyboarder<br />

Oliver Palotai verheiratet, mittlerweile haben<br />

die zwei zusammen ein Kind. Und weil das alles<br />

irgendwie erstaunlich gut funktionierte, teilten<br />

sich beide Gruppen über viele Jahre mit Sascha<br />

Paeth sogar den denselben Produzenten; außerdem half Palotai bereits mehr als ein<br />

Mal auf Tour hinter den Epica-Tasten aus. Fehlt nur noch ein gemeinsames Album<br />

von Kamelot und Epica, oder?<br />

Depeche Mode<br />

Dass Depeche Mode eine<br />

einzigartige Band sind,<br />

müssen wir nicht extra<br />

betonen. Belegt durch ein<br />

paar Zahlen, wirkt ihre<br />

Karriere allerdings gleich<br />

noch ein Stück sagenhafter,<br />

beeindruckender,<br />

denkwürdiger. Seit 1980<br />

spielten sie 17 Tourneen mit<br />

über 1.200 Shows vor mehr<br />

als 30 Millionen Menschen! Zwischen diesen oft weltumspannenden<br />

Reisen brachten Dave Gahan & Co. bis heute 13 Studioalben<br />

heraus, die insgesamt über 100 Millionen Mal verkauft wurden.<br />

Neben den offiziellen Full Length-Releases gab es sechs Live-CDs,<br />

zehn Compilations und nicht weniger als 53 Singles! Unnötig, zu<br />

erwähnen, dass jene meist sehr hoch in den Charts notierten – wie<br />

Depeche Mode letztes Jahr bewiesen, als ihre Single Heaven bis Platz<br />

zwei kletterte. Noch erfolgreicher war das Album Delta Machine,<br />

welches weltweit sieben Goldene Schallplatten und siebenfach Platin<br />

abstauben konnte. Was immer also von den Briten als Nächstes zu<br />

erwarten ist (wir tippen ja mal auf eine Live-CD/DVD) – es wird erneut<br />

die Charts erobern. Und womit? Na, mit Recht natürlich!


„Mit Herz und Seele...“<br />

„Sorrow Bearing Tree ist mein persönlicher<br />

Lieblingssong und vielleicht deshalb<br />

auch der Titeltrack. Das Lied handelt vom<br />

Lebensbaum und dessen Wachstum<br />

– er ist tief verwurzelt in der Erde und<br />

streckt mit dem Alter seine Äste stolz<br />

gen Himmel. Dieser Baum trägt herrliche<br />

Früchte, aber mit dem Wachstum<br />

kommen auch mehr Sorgen. Sorrow<br />

Bearing Tree erzählt von Schönheit und<br />

Melancholie“, erklärt Kemi, Frontfrau der<br />

Gothic Rock-Formation The Dreamside.<br />

Während der Albumtitel eher nach<br />

Kummer und Traurigkeit klingt, sind<br />

die Lieder größtenteils sehr kraftvoll,<br />

lebendig. Basser Roman sagt: „Das ist<br />

auf jeden Fall kein bewusst gewählter<br />

Widerspruch. Die Energie, welche in den<br />

neuen Songs steckt, zeigt eigentlich, dass<br />

wir auch nach 20 Jahren immer noch<br />

gern und mit Herzblut an unserer Musik<br />

arbeiten. Wir haben für Sorrow Bearing<br />

Tree ein paar ruhige Zwischenstücke<br />

komponiert, die in dieser Form ebenso<br />

auf unseren ersten beiden Alben hätten<br />

sein können. Ich denke, dass gerade<br />

dieser Kontrast für Spannung und<br />

Dynamik sorgt.“<br />

Bei zwei Tracks hat man sich Verstärkung<br />

geholt. Da wäre zum einen Breathe With<br />

Me, ein getragenes, hymnisches Duett<br />

zwischen Kemi und Ralf Mastwijk, den<br />

einige vielleicht durch Face Tomorrow<br />

kennen. Das Besondere hier erläutert<br />

Roman: „Kemi und ich hatten schon<br />

lange die Idee, mal einen Song mit einer<br />

anderen Band oder einem anderen<br />

Musiker zu schreiben, der in unserer<br />

Version auf unserem Album zu hören<br />

ist und in einer anderen Umsetzung auf<br />

dem Album des anderen Künstlers. Mit<br />

Ralf konnten wir diese Idee verwirklichen.<br />

Wir haben das Stück zu dritt geschrieben,<br />

und es kommt später in einer Singer/<br />

Songwriter-Variante auf Ralfs Solo-<br />

Album. Musikalisch ist es bei uns ein sehr<br />

intimer und doch auch dynamischer und<br />

heftiger Song, was sehr gut zu uns passt,<br />

und ich freue mich bereits riesig auf Ralfs<br />

Version. Auch dabei werden Kemi und<br />

Ralf zusammen singen. Gerade diese<br />

Verschmelzungen und diese kreative<br />

Wechselwirkung machen Kemi und mir<br />

immer wieder bewusst, warum wir heute<br />

noch genauso mit Herz und Seele Musik<br />

machen wie zu unseren Anfangstagen.“<br />

Ein weiteres Duett entstand gemeinsam<br />

mit Flo Schwarz von Pyogenesis, hier fiel<br />

die Wahl auf Depeche Modes Walking<br />

In My Shoes. Kemi verrät: „Depeche<br />

Mode waren sowohl für Roman als<br />

auch für mich eine wichtige Band, die<br />

großen Einfluss auf unser Schaffen<br />

hatte und immer noch hat. Wir lieben<br />

viele ihrer Songs und wollten immer<br />

schon mal einen covern. Irgendwie kam<br />

es aber bisher nie dazu. Für Sorrow<br />

Bearing Tree hatten wir es uns deshalb<br />

fest vorgenommen und waren beim<br />

Mischen überrascht, wie gut der Song ins<br />

Albumkonzept passt. Eigentlich sehen<br />

wir das Stück nicht wirklich als ein Cover,<br />

sondern vielmehr als eine Hommage.“<br />

Weil das Debut von The Dreamside<br />

vor zwei Dekaden erschien, sollte<br />

Sorrow Bearing Tree ursprünglich ein<br />

Doppelrelease werden. Die Lieder sind<br />

auch alle komponiert und produziert,<br />

letzten Endes entschieden sich die<br />

Künstler jedoch, zwei einzelne CDs zu<br />

veröffentlichen. Eine gute Nachricht für<br />

die Fans, denn in Kürze wird es somit ein<br />

weiteres Werk der Niederländer geben.<br />

www.dreamside.nl<br />

Axel Schön<br />

Discographie (Alben):<br />

Pale Blue Lights (1994)<br />

Apaika (1996)<br />

Mirror Moon (2001)<br />

Faery Child (Compilation, 2002)<br />

Vier Factor #1 (Split mit The Crüxshadows,<br />

Paralysed Age, ThouShaltNot, 2003)<br />

Spin Moon Magic (2005)<br />

The 13 th Chapter (Remixe, 2007)<br />

Lunar Nature (2009)<br />

Sorrow Bearing Tree (2014)<br />

Line-Up:<br />

Kemi Vita – Gesang<br />

Cees Viset – Gitarre<br />

Louis Buurman – Gitarre<br />

Roman Schönsee – Bass<br />

Merijn Mol – Schlagzeug


„Erwarte nichts.<br />

Schätze alles.“<br />

In den letzten Jahren ist es ruhig um die Schweden geworden, doch auf der faulen Haut haben Sonic Syndicate inzwischen nicht<br />

gelegen. Nun ist ihr fünftes Album fertig, und wir sprachen mit Fronter Nathan über spannende Ereignisse, die während der<br />

Pause geschehen sind, über das selbstbetitelte neue Werk und auch darüber, wie es ist, ein Rockstar zu sein.<br />

<strong>Orkus</strong>: Nach dem Release von We Rule The Night habt ihr eine längere<br />

Auszeit genommen. Was habt ihr unterdessen angestellt, und wie geht<br />

es euch heute?<br />

Nathan James Biggs: Ein Wort beschreibt alles: „großartig“! Alles<br />

ist momentan der Wahnsinn, besonders, dass wir wieder mit neuem<br />

Album im Gepäck durchstarten. Aus der geplanten kurzen Pause<br />

wurden zwei Jahre. So war es direkt eine erlösende Entlastung, endlich<br />

ins Studio zurückkehren zu können. Und jetzt kommt das Beste: Wir<br />

sind „back on the road“ und werden all unsere Freunde, Fans und die<br />

erweiterte Sonic Syndicate-Familie wiedersehen.<br />

O: Die Familie hat sich vergrößert?<br />

NJB: (lacht) Ja, während unserer Pause haben wir viel Zeit bei<br />

unseren Eltern und Großeltern verbracht. Das war wirklich notwendig<br />

und überfällig. Einige von uns haben auch daran gearbeitet, ihre<br />

eigene Familie ein bisschen größer zu machen. Zwei kleine Sonic<br />

Syndicate-Babys haben die Welt von John und Karin betreten. Das<br />

hatte natürlich Vorrang. Ich selber habe nie aufgehört, Musik zu<br />

schreiben, ob Death Metal, Pop, Stoner Rock, Grunge... sucht es Euch<br />

aus. Ich habe auch ein paar<br />

Songs für ein Plattenlabel<br />

aufgenommen und bei<br />

einigen anderen <strong>Projekt</strong>en<br />

in Finnland mitgearbeitet.<br />

Aber Sonic Syndicate bleibt<br />

meine Lebenskraft. Es ist<br />

für uns eine Sache der Ehre,<br />

dass wir zurück sind und<br />

schwedischen Metal machen.<br />

Ich könnte nicht glücklicher<br />

sein.<br />

O: Wart ihr mit den<br />

Reaktionen auf We Rule The<br />

Night zufrieden?<br />

NJB: Erwarte nichts. Schätze<br />

alles. Das ist etwas, das ich in<br />

der langen Zeit gelernt habe.<br />

Was der eine Mensch liebt,<br />

kann ein anderer hassen.<br />

Wir sind mit dem Album<br />

an Grenzen gegangen. Wir<br />

waren schon immer eine harte Band und werden es auch immer<br />

sein. Aber wir haben etwas geschaffen, das es uns ermöglichte, auf<br />

Festivals als Headliner spielen zu dürfen – vor 30.000 Leuten, die dir<br />

beinahe aus der Hand fressen und Texte mitsingen, die sich in den<br />

Gehirnwindungen festgesetzt haben wie dieser Käfer aus dem Film<br />

Die Mumie. Dieses Album ließ uns zeigen, dass wir Songwriter sind<br />

und etwas anderes können, als nur dem Pfad zu folgen, der bereits<br />

geebnet ist.<br />

O: Würdest du dich selber als Rockstar bezeichnen? Falls ja: wie fühlt<br />

es sich an, einer zu sein?<br />

NJB: Nein, so denke ich eigentlich nicht. Aber ich glaube, das Beste<br />

am Musikersein ist, dass man viel einfacher als in anderen Jobs Leute<br />

kennenlernen kann, die auf der gleichen Wellenlänge sind. Zum Beispiel<br />

könnte ich als Anwalt arbeiten, doch das würde nicht bedeuten, dass<br />

ich irgendeine verdammte Ahnung hätte, was ein anderer Anwalt mag.<br />

Er könnte Golf spielen oder total auf Gruppenorgien stehen. Wer zur<br />

Hölle weiß das schon? Aber bei anderen Bands, Musikern, Rockstars<br />

– wie auch immer man es nennen soll –, egal ob sie aus Los Angeles,<br />

London oder Libyen kommen, spielt das keine Rolle. Da muss man<br />

normalerweise nur ein Wort sagen oder jemandem in die Augen<br />

blicken... und weiß, ob er die gleichen Dinge gesehen, die gleichen<br />

Höhen und Tiefen erlebt hat. Es entsteht eine Verbindung, und das<br />

ist sehr cool.<br />

O: Welche Momente sind dir besonders im Gedächtnis hängen<br />

geblieben?<br />

NJB: In einer Band zu sein, ist etwas sehr Spezielles. In einer Band zu<br />

sein, die noch dazu dadurch gesegnet ist, weltweit touren zu dürfen, ist<br />

unvergleichbar mit allem anderen. Nach Japan zu reisen, war für mich<br />

was Besonderes. Die Fans, die Kultur, das Essen. Es war der Hammer.<br />

Und wir haben es geschafft, dorthin zu fliegen, als keine andere Band<br />

das tat. Kleine und große Gruppen haben alle ihre Auftritte gecancelt,<br />

weil zu jener Zeit diese Aschewolken vom Vulkan sämtliche Flüge<br />

gefickt haben. Doch wir wagten den wahnsinnigen Trip, mit drei<br />

verschiedenen Maschinen, nur um nach Tokyo zu gelangen. Und<br />

Mann, wir waren vielleicht glücklich! So was hab’ ich noch nie erlebt.<br />

Menschenschlangen warteten auf uns, und jeder Einzelne gab uns<br />

Geschenke. Manchmal kleine Päckchen mit Essen oder so Dingen,<br />

die uns an Pokémon erinnerten, mal Blumen, eigens designte Torten<br />

mit unserem Logo... aber das Genialste war ein Samuraischwert, auf<br />

dessen Klinge „Sonic Syndicate“ eingraviert war!<br />

O: Warum habt ihr euch gerade jetzt entschieden, ein selbstbetiteltes<br />

Werk zu veröffentlichen?<br />

NJB: Wir dachten uns, wenn wir jemals ein selbstbetiteltes Album<br />

machen, dann ist jetzt die<br />

Zeit dafür. Nun können<br />

wir uns als Menschen<br />

präsentieren, wie wir heute<br />

klingen und wer wir als Band<br />

sind. Und wir könnten nicht<br />

stolzer sein. Wenn Du ein<br />

alteingesessener Fan bist,<br />

findest Du viele Nuancen, in<br />

die Du Dich verlieben wirst.<br />

Wenn Du zum ersten Mal ein<br />

Album von uns hörst, dann<br />

ist dies der verdammt noch<br />

mal beste Moment, Teil der<br />

Party zu werden.<br />

O: Wie sehen die nächsten<br />

Wochen bei euch aus? Habt<br />

ihr schon Videopläne?<br />

NJB: Wir haben bereits einen<br />

tollen Lyricclip für Black Hole<br />

Halo gemacht, als eine Art<br />

Sneak Preview. Und unser<br />

erstes Video ist seit wenigen Tagen online. Wir haben einen Clip zu<br />

Before You Finally Break gedreht, in dem auch Björn „Speed“ Strid von<br />

Soilwork mit von der Partie ist. Check ’em out! Außerdem spielen wir<br />

im Juli/August auf ein paar Festivals, und eine Europatour, die im<br />

Oktober starten wird, ist ebenfalls angekündigt. Die Dates sind noch<br />

nicht komplett, werden aber laufend ergänzt.<br />

O: Wir bedanken uns für das nette Gespräch und überlassen dir die<br />

letzten Worte!<br />

NJB: Wir sind eine Weile weg gewesen. Es tut uns leid, dass es so lange<br />

gedauert hat. Aber hier sind wir wieder, in voller Pracht, mit unseren<br />

Makeln und Narben. Mögt es oder lasst es. Wir hoffen natürlich, dass<br />

Ihr es annehmt. Wir werden Euch immer schätzen und freuen uns<br />

schon sehr, den einen oder anderen von Euch auf Tour zu treffen.<br />

www.sonicsyndicate.net<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Eden Fire (2005)<br />

Only Inhuman (2007)<br />

Love And Other Disasters (2008)<br />

We Rule The Night (2010)<br />

Sonic Syndicate (2014)<br />

Line-Up:<br />

Nathan James Biggs – Gesang<br />

Robin Sjunnesson – Gitarre<br />

Karin Axelsson – Bass<br />

John Bengtsson – Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>! - 31


„Ich hatte große Angst<br />

vor dem Tod...“<br />

Wie zweischneidig das Schwert bei einem Comeback dieser Größenordnung ist, ist Ulf Theodor<br />

Schwadorf wohl bewusst. Vor zwölf Jahren trug er eine der wichtigsten, genredefinierenden Bands<br />

zwischen Metal, Folk und Naturmystik zu Grabe. Eigentlich für immer. Eigentlich. Am 14. September<br />

2010 gaben Prophecy Productions die Rückkehr ihrer wohl prestigeträchtigsten Formation bekannt;<br />

knappe vier Jahre später meldet die sich endlich mit The Turn Of The Tides zurück. Und macht darauf<br />

mehr richtig, als man zu träumen gewagt hatte.<br />

<strong>Orkus</strong>: Wieso sind Empyrium wieder da?<br />

Ulf Theodor Schwadorf: Weil wir gemerkt haben,<br />

dass wir mit dieser Band noch heute Musik schreiben<br />

können, die uns wahnsinnig viel bedeutet und uns<br />

von vielen inneren Dämonen befreit. Das Album ist<br />

wahnsinnig kathartisch für mich und gibt mir ebenso<br />

viel wie den Menschen, die darauf warten.<br />

O: War immer klar, dass es irgendwann eine Rückkehr<br />

geben wird?<br />

UTS: Nein, alles andere als das. Es gab kein<br />

Hintertürchen, ich war felsenfest davon überzeugt,<br />

dass es keine weiteren Empyrium-Alben geben<br />

wird. Die Zeit zeigte mir aber, dass mir in meinem<br />

musikalischen Ausdruck gewisse Emotionen fehlten,<br />

die ich nur mit Empyrium ausdrücken kann. Das wurde<br />

mir schlagartig bewusst, als wir als Ausnahme für die<br />

Prophecy-Compilation Whom the moon a nightsong sings<br />

den neuen Song The Days Before The Fall schrieben. Das<br />

war 2010, und wir stellten damals fest, mit Empyrium<br />

Musik schreiben zu können, die gleichzeitig diese Band<br />

repräsentiert und uns als Künstler dennoch im Hier<br />

und Jetzt zeigt. Damals merkte ich, dass Empyrium<br />

zeitlos ist. Und deswegen habe ich auch absolut keine<br />

Eile, was dieses <strong>Projekt</strong> angeht. Es bestehen keinerlei<br />

Verpflichtungen, und das ist etwas, was ich sehr<br />

genieße.<br />

32 - <strong>Orkus</strong>!


O: War es eine schwierige Entscheidung, ein neues<br />

Album zu machen? Empyrium sind eine Band, an die<br />

viele Erwartungen geknüpft sind...<br />

UTS: Wir merkten im Zuge dieses einen Songs, dass<br />

es keinen anderen Weg gibt. Nachdem unser erster<br />

Live-Auftritt auf dem WGT 2011 dann auch noch<br />

derart euphorische Reaktionen hervorrief, fiel die<br />

Entscheidung, Empyrium endgültig zu reaktivieren.<br />

Schwierig war diese Entscheidung deswegen nicht, es<br />

musste eben nur gewährleistet sein, dass wir uns in<br />

dieser Sache selbst überlassen sind.<br />

O: Wie entstand The Turn Of The Tides, nachdem dieser<br />

gewichtige Entschluss gefasst war?<br />

UTS: Das Album entstand anders als alles, was ich<br />

bisher mit Empyrium gemacht habe. Wir übertrugen<br />

die Vorgehensweise von The Days Before The Fall auf den<br />

kompletten Entstehungsprozess und trafen uns jedes<br />

Mal für eine Woche im Studio, um anhand von einem<br />

Grundthema jeweils einen Song aufzunehmen. Es gab<br />

also keine Recordingsessions im eigentlichen Sinne,<br />

sondern eine direkte Verzahnung von Komponieren<br />

und Aufnehmen. Dadurch reproduzierten wir<br />

Emotionen nicht einfach, sondern nahmen gleichzeitig<br />

in diesem magischen Moment der Entstehung auf. Das<br />

hat unglaublich gut funktioniert und wird auch beim<br />

nächsten Empyrium-Album angewandt werden. Für<br />

das schreiben wir übrigens bereits an neuen Stücken.<br />

O: Inwiefern hast du versucht, Empyrium bewusst<br />

freizuhalten vom Sound der alten Platten? Oder hast<br />

du dich von deinem Bauchgefühl leiten lassen?<br />

UTS: Das Gefühl, die Atmosphäre der Musik war mir<br />

sehr wichtig. Nach all den Jahren habe ich natürlich<br />

einen gewissen Sinn dafür, und ich kann feststellen,<br />

dass meine Musik stets von einer gewissen Dramatik<br />

umgeben ist. Dem kann man sich nicht entziehen,<br />

jedoch wäre es schwachsinnig gewesen, ein zweites<br />

Songs of Moors and Misty Fields zu schreiben. Dieses<br />

Werk entstand, als ich 17 war, jetzt bin ich 35. Es ist<br />

ja sonnenklar, dass so etwas nicht ehrlich wäre.<br />

Erwartungen spielten für uns während der Entstehung<br />

eigentlich keinerlei Rolle, doch obwohl so viel Zeit<br />

vergangen ist, ist der Kern Empyriums zu jeder Zeit<br />

erkennbar – aber eben aus gegenwärtiger Sicht.<br />

O: War das überraschend?<br />

UTS: Irgendwie war es das tatsächlich. Das Thema<br />

„Empyrium“ war für mich erledigt, ich hatte damit<br />

abgeschlossen. Dass nach all den Jahren doch noch<br />

so viel davon in mir vorhanden ist, war eine schöne<br />

Erkenntnis.<br />

O: Welche Rolle spielte Nostalgie bei den Aufnahmen?<br />

Du warst immerhin ein Teenager, als du mit Empyrium<br />

begannst.<br />

UTS: Für einige Stücke ist Nostalgie tatsächlich<br />

immens wichtig, gerade auch The Days Before The Fall.<br />

<strong>Orkus</strong>! - 33


Wenn ich an meine frühen Werke zurückdenke,<br />

überkommt mich natürlich ein wehmütiges<br />

Gefühl, was durchaus meinem Charakter<br />

entspricht. Ich bin ein nostalgischer Mensch,<br />

der gern in der Vergangenheit schwelgt. Das<br />

bedeutet aber nicht, dass ich während der<br />

Aufnahmen ständig die alten Alben rausgekramt<br />

habe. Sicher, das passiert manchmal im Sommer<br />

nach ein paar Bier, hatte aber keine Auswirkung<br />

auf die neuen Stücke. Ich bin niemand, der sein<br />

eigenes Schaffen kaputthört.<br />

O: Was bist du heute für ein Mensch – 20 Jahre<br />

nach Bandgründung oder zwölf Jahre nach dem<br />

letzten Album?<br />

UTS: Natürlich bin ich ein anderer Mensch, weiß<br />

heute als Musiker viel besser, wie ich Songs<br />

arrangiere. Was ich mir beibehalten habe, ist<br />

mein Bauchgefühl. Wenn das sagt, der Song ist<br />

gut, vertraue ich nach wie vor darauf. Ansonsten<br />

lässt sich sagen, dass mich dieselben Dinge<br />

interessieren, bewegen und ankotzen. (lacht)<br />

O: Das neue Werk thematisiert Zyklen, das ewig<br />

Wiederkehrende in der Natur und in uns. Warum<br />

ist dieses Phänomen so wichtig für dich?<br />

UTS: Weil ich immer mehr merke, dass das<br />

Prinzip „Wie im Großen, so im Kleinen“ viel<br />

Wahrheit birgt. Vor einigen Jahren hatte ich<br />

eine Phase, in der ich große Angst vor dem Tod<br />

hatte, die ich auch durch das Schreiben dieses<br />

Albums überwunden habe. The Turn Of The Tides<br />

thematisiert für mich den Weg des Wassers, das<br />

irgendwann ins Meer mündet, nur um dann doch<br />

wieder in den Grund zu sickern und zu einer<br />

anderen Quelle zu kommen. Die Reise ist nie zu<br />

Ende. Dieses Prinzip hat mich wieder zu einem<br />

glücklichen Menschen gemacht.<br />

O: Abschließende Frage: Welches deiner anderen<br />

<strong>Projekt</strong>e wird als Nächstes reaktiviert?<br />

UTS: Sun Of The Sleepless.<br />

www.empyrium.de<br />

Björn Springorum<br />

Discographie (Alben):<br />

A wintersunset... (1996)<br />

Songs of Moors and Misty Fields (1997)<br />

Where at night the wood grouse plays (1999)<br />

Weiland (2002)<br />

A Retrospective... („Best Of“, 2006)<br />

Into The Pantheon (live, 2013)<br />

The Turn Of The Tides (2014)<br />

Line-Up:<br />

Ulf Theodor Schwadorf – Gesang, Gitarre, Bass,<br />

Schlagzeug<br />

Thomas Helm – Gesang, Flügel<br />

34 - <strong>Orkus</strong>!


Gründungsjahr: 2011<br />

Herkunftsland: Deutschland/Hessen<br />

Internetseite: www.frontangel-music.de<br />

Aktuelles Album: paradox<br />

„Ich stand alleine weinend am Grab.“<br />

<strong>Orkus</strong>: Du möchtest einem früheren und nun<br />

wiedergetroffenen Schulfreund von deiner Musik<br />

erzählen. Wie würdest du sie ihm erklären, ohne<br />

ihm etwas vorspielen zu können?<br />

Diana Dohmen: Ich würde ihn an unsere<br />

gemeinsamen Lieblingslieder aus den Achtzigern<br />

erinnern und ihm dann erklären, dass bei mir<br />

noch mehr schnellere Beats drunterliegen.<br />

O: Wie entstand die Idee zum Titel des Albums?<br />

DD: Nach dem ersten Album perplex hatte ich<br />

noch gar keine Idee, wie es genau weitergehen<br />

würde. Ich wollte einfach nur weiterhin Musik<br />

machen, weil ich davon nicht genug bekommen<br />

konnte. Erst nach den ersten drei bis vier neuen<br />

Liedern kam mir der Name paradox in den Kopf.<br />

Ich fand es einfach verrückt, wie unterschiedlich<br />

und gegensätzlich die Lieder waren. Tja, und<br />

somit stand der Titel für mich fest. Smile...<br />

O: Welche zwei Songs des Albums bedeuten dir<br />

inhaltlich besonders viel?<br />

DD: Oh je... das ist sehr schwierig, denn das sind<br />

für mich nicht nur zwei Lieder. Hm... gute Frage,<br />

ich möchte ja jetzt auch nicht zu viel preisgeben.<br />

Grübel... okay, ich erzähl’ Dir etwas über zwei<br />

krass gegensätzliche Lieder. Wunderschöne Welt<br />

zum Beispiel gibt mir ein absolutes Glücksgefühl.<br />

In meiner Jugend bin ich mit meiner ersten<br />

Teenieliebe jedes Wochenende stundenlang<br />

durch die Wälder geritten, vorbei an Bergen und<br />

Seen. Ganz egal wie das Wetter war – ich habe<br />

so viel gesehen und erlebt, dass ich einfach nur<br />

ein riesengroßes Glücksgefühl hatte. Das Lied<br />

Schwerverbrecher macht mich eher sehr traurig,<br />

wütend, und ich empfinde Hass gegen schlechte<br />

Menschen. Es gibt diverse Dinge, die ich selbst<br />

erlebt habe und die sehr grausam waren. Freunde<br />

oder Kunden, denen Schlimmes angetan wurde,<br />

und schreckliche Dinge, die man immer wieder<br />

sieht oder im Radio hört... und dennoch laufen<br />

Täter frei herum. Ich finde das alles so belastend,<br />

dass ich deshalb dieses Lied gemacht habe.<br />

O: Mit welchen zwei Bands würdest du gerne auf<br />

Tour gehen?<br />

DD: Grins... ihr macht es mir echt nicht leicht. Es<br />

gibt so viele tolle Bands, wie kann man sich da<br />

nur für zwei entscheiden? Okay, also: live finde<br />

ich Covenant und VNV Nation schon megatoll. Bei<br />

zwei so starken Bands dabei sein zu können, wäre<br />

ein echter Traum.<br />

O: Wie hast du die Schwarze Szene entdeckt?<br />

DD: Das ist wirklich sehr verrückt. Als ich elf Jahre<br />

alt war, ist mein Lieblingsopa gestorben, und ich<br />

stand nach der Beerdigung alleine weinend am<br />

Grab. In einer anderen Friedhofsecke standen ein<br />

paar Waver und schauten dauernd zu mir rüber,<br />

bis ein Mädchen plötzlich zu mir kam. Sie kniete<br />

sich zu mir runter (sie war schon circa 18) und<br />

fragte mich, warum ich denn so weinen würde...<br />

Jedenfalls nahm sie meine Hand und ging mit<br />

mir zu den anderen Wavern. Diese Jugendlichen<br />

haben mir damals so viel gegeben, dass das für<br />

mich der Anfang von allem war.<br />

O: Was bedeutet es für dich, „schwarz zu sein“?<br />

DD: Alles... denn ich liebe es... Ich liebe die Szene,<br />

die Menschen, die Musik, das Gefühl, verstanden<br />

und so akzeptiert zu werden, wie man ist.<br />

Außerdem liebe ich die Farbe Schwarz.<br />

O: Du betreibst auch einen bekannten<br />

Fashionstore... Wie kam es dazu?<br />

DD: Als ich mit 14 Jahren zum ersten Mal in<br />

einem Szene-Laden einkaufen war, da war ich<br />

so fasziniert, dass für mich klar war: wenn ich<br />

erwachsen bin, würde ich auch so ein Geschäft<br />

aufmachen wollen. Tja, und daraufhin habe ich<br />

sehr viel gearbeitet, gelernt und gespart, bis ich<br />

mir diesen Traum erfüllen konnte. Freu...<br />

O: Inwiefern verraten Mode und Kleidung etwas<br />

über einen Menschen?<br />

DD: Puh... Das ist jetzt eine Frage, worüber man<br />

sich echt streiten kann. Mode ist für mich total<br />

unwichtig. Das Styling verrät etwas über den<br />

Menschen, aber auch da kann man sich sehr<br />

täuschen. Wichtig ist doch, dass jeder Mensch<br />

so rumläuft und sich zurechtmacht, wie es ihm<br />

gefällt und er sich wohlfühlt.<br />

O: Angenommen, du hättest drei Wünsche frei,<br />

die die Welt verändern. Welche wären das?<br />

DD: Seufz... Drei Wünsche langen leider bei all<br />

dem Chaos nicht. Aber ich würde mir spontan<br />

wünschen, dass die ganze Welt in Frieden lebt.<br />

Dass es keine Morde oder Verbrechen gibt. Dass<br />

niemand Hunger leiden muss.<br />

O: Bei einem Spiel ist es deine Aufgabe, 100<br />

Euro innerhalb einer Stunde auszugeben. Wofür<br />

würdest du das Geld verwenden?<br />

DD: Also ehrlich, ihr kommt auf Ideen. Ich würde<br />

kein Spiel spielen wollen, sondern ich würde das<br />

Geld jemandem schenken, der es gebrauchen<br />

kann.<br />

O: Welches Geheimnis um deine Musik kannst du<br />

heute lüften?<br />

DD: Keines, das nicht durch die Lieder bereits<br />

gelüftet ist. Grins... Ein paar Geheimnisse möchte<br />

ich ja auch noch für mich behalten.<br />

O: Welche Lebensweisheit ist deine wertvollste?<br />

DD: Man darf die Hoffnung niemals aufgeben,<br />

egal was auch passiert.<br />

O: Wer sollte sich nun mit deinem Werk intensiver<br />

beschäftigen?<br />

DD: Na, auf jeden Fall die Leute, die gerne<br />

elektronische, tanzbare und melodienreiche<br />

Musik hören. Smile...<br />

122 - <strong>Orkus</strong>!<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123


New Album<br />

PussyPusyBangBang<br />

im Vertrieb von<br />

www.topxmusic.de<br />

www.bellaphon.de<br />

Check out on: www.topxmusic-shop.de<br />

TX66442 The Pussybats<br />

PussyPussyBangBang CD<br />

TX66042 Black Trial<br />

Big Break CD<br />

TX66082 Morbid Jester<br />

First Audience CD<br />

TX70772 LTT<br />

Hoffnung CD<br />

ORK_PB_105 x 99.indd 1 14.05.1<br />

„Fern<br />

der Heimat eine<br />

solche Euphorie<br />

erleben zu dürfen...“<br />

Kurz bevor die Kanadier Nitro/Noise ihr zweites Studioalbum No Cure For<br />

Apocalypse auf den Markt brachten, machten sie durch einen Remix zu<br />

Combichrists From My Cold Dead Hands von sich hören. Der Startschuss<br />

für eine umtriebige Zeit: „Die Arbeit für Combichrist ließ einen meiner<br />

Träume wahr werden“, gesteht Hauptkomponist Clutch. Doch natürlich<br />

kann man den Spieß auch umdrehen... War es bei Total Nihilism (2012)<br />

noch Jan L. von X-Fusion/Noisuf-X, der mit den Jungs ein Stück auf die<br />

Beine stellte – zudem legte der Essener erneut sein geschicktes Händchen<br />

an das Mastering des Albums –, verleiht nun kein Geringerer als Thomas<br />

Rainer aka Nachtmahr dem Track We Demand Better eine ganz besondere<br />

Note. „Wir waren bereits lange vor unserer eigentlichen Gründung große<br />

Nachtmahr-Fans und haben inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad<br />

erreicht, der eine Kollaboration ermöglichte und quasi auch rechtfertigte.<br />

Wir wollten eine Military-lastige Nummer bauen, und wer ist für solch ein<br />

Vorhaben besser geeignet als Thomas?! Das Ergebnis spricht absolut für<br />

sich!“<br />

Es folgte eine ausgedehnte Tour unter anderem durch die Niederlande<br />

und Russland, welche für das Dreiergespann ein aufregendes Erlebnis<br />

darstellte. Clutch gerät ins Schwärmen: „Es war unser erster Besuch<br />

in Europa, und wir waren begeistert. Uns erstaunte wirklich sehr, dass<br />

das Publikum unsere Lieder mitsang und ausgelassen feierte. Schon ein<br />

besonderes Gefühl, fern der Heimat eine solche Euphorie erleben zu<br />

dürfen...“<br />

Mit No Cure For Apocalypse haben Nitro/Noise eine solide Basis geschaffen,<br />

um dieses bei den Fans geschürte Feuer am Brennen zu halten. Das<br />

Material wechselt zwischen harschen und ruhigeren Titeln, ohne je an<br />

Härte oder Tanzbarkeit einzubüßen. Auch abseits der musikalischen<br />

Umsetzung schlägt das Werk einen Bogen zum Debut. „Bei der<br />

Covergestaltung wollten wir einen gewissen Wiedererkennungswert. Weil<br />

wir aber des Trends zum Überphotoshoppen mehr als müde sind und ich<br />

selbst Graphikdesign studiert habe, entschieden wir uns für den guten<br />

alten Comicstil. Ich denke, dieser Eyecatcher ist uns gelungen.“<br />

www.facebook.com/nitronoisemusic<br />

Marie-Luise Henke


„Sie tragen ihre Herzen in ihren Augen<br />

und auf ihren Zungen!“<br />

Nachdem Tilo in unserer letzten Ausgabe schon etwas über die Entstehung des Werkes Live in Mexico City erzählt hat, kommen nun<br />

Themen wie Live-Alben im Allgemeinen und im Privaten, Bootlegs, Londonreisen, persönliche Empfindungen bei Songs, Unterschiede<br />

zwischen Mexiko und Mitteleuropa, Geheimnislüftung sowie die Zukunft von Lacrimosa zur Sprache...<br />

<strong>Orkus</strong>: Heutzutage wird ja in gewisser Weise jedes<br />

Konzert mitgeschnitten. Vom Zuschauer mit dem<br />

Handy. Wie empfindest du diese Tatsache?<br />

Tilo Wolff: Das Problem ist einfach, dass<br />

diese Aufnahmen sehr individuell sind und<br />

den tatsächlichen Klang eines Konzertes nicht<br />

einfangen können. Je nach Qualität können die<br />

Handymikrophone meist nur gewisse Frequenzen<br />

aufzeichnen und kommen auch da schnell an ihre<br />

Grenzen. Wenn zum Beispiel eine Passage große<br />

Tiefenbässe um die 50 Hertz hat, verschwinden<br />

alle übrigen Frequenzen in der Handyaufnahme,<br />

und man hört nur noch ein Rauschen oder<br />

Brummen. Dafür stechen höhere Frequenzen<br />

unverhältnismäßig heraus. Ganz lustig wird es,<br />

wenn derjenige, der das Konzert mit seinem Handy<br />

aufnimmt, selbst mitsingt. Deswegen ist es in Zeiten,<br />

in denen so viele Konzerte via Handy im Netz landen,<br />

umso wichtiger, richtige Live-Alben zu machen, damit<br />

die Menschen hören, wie es in Wirklichkeit klingt.<br />

O: Hast du früher oder auch in jüngerer<br />

Vergangenheit gerne Live-Alben von anderen Bands<br />

gekauft? Welches beeindruckte dich besonders?<br />

TW: Ja, sehr gerne! Dabei gefallen mir die Live-Alben<br />

am besten, bei denen die Songs im Gegensatz zu<br />

den Studioaufnahmen variiert werden und eine gute<br />

Live-Atmosphäre zu hören und zu spüren ist. Ich<br />

liebe zum Beispiel die Live-Alben von Leonard Cohen<br />

oder von Archive. Ganz schlimm finde ich diese<br />

sterilen, perfekten Live-Alben, bei denen man nicht<br />

einmal das Publikum hören kann. Ganz schlimm!<br />

O: In den Achtzigern und Neunzigern gab es ja<br />

auch zahlreiche Bootlegs. Warst du ebenfalls ein<br />

leidenschaftlicher Sammler?<br />

TW: Ja, damals konnte man seine CDs ja noch nicht<br />

im Internet bestellen, sondern ist – wie zum Beispiel<br />

in meinem Fall – ein halbes Jahr arbeiten gegangen,<br />

mit dem Geld dann nach London geflogen und hat<br />

dort die einschlägigen Plattenläden durchgewühlt<br />

nach neuen Bands und deren Scheiben. Dass<br />

da auch Bootlegs dabei waren, hat man erst<br />

schmerzlich zu Hause gemerkt, wenn man die<br />

Platten aufgelegt und den unterirdischen Sound<br />

gehört hatte. Das war dann doppelt bitter! Aber<br />

Bootlegs gibt es ja bis heute. Gerade vor zwei Tagen<br />

habe ich festgestellt, dass ein großer Onlineshop in<br />

der Schweiz Bootlegs von uns angeboten hat. Aber<br />

damit sich unser Publikum orientieren kann, haben<br />

wir vor einigen Jahren auf unserer Webseite die<br />

Rubrik „Titelkatalog“ eingeführt, in der man jeden<br />

Titel und das dazugehörige Album nachschauen<br />

kann und damit gleich weiß, welche CDs echt und<br />

welche gefälscht sind.<br />

O: Juristisch waren Bootlegs illegal. Ethisch ebenfalls?<br />

TW: Klar! Ihr fändet es wahrscheinlich auch nicht so<br />

witzig, wenn die Kioske anstatt eurer jeden Monat<br />

neu und mit viel Aufwand erarbeiteten Originale<br />

meine billig zusammenkopierten Fälschungen<br />

einkaufen würden. Jeder, der arbeitet, weiß, dass<br />

der Diebstahl seiner Arbeit ethisch und moralisch<br />

verwerflich und persönlich verletzend und<br />

gesellschaftlich untergrabend ist! Das Problem ist<br />

nur, dass viele Arbeiten nicht zu stehlen sind und<br />

deshalb die Menschen, die diese – sozusagen –<br />

sichere Arbeit ausüben, sich keinen Kopf darüber<br />

machen, wie es denjenigen geht, die etwas kreieren<br />

und deren Arbeit damit geklaut werden kann.<br />

O: Wann hast du zuletzt etwas getan, das nicht<br />

so ganz okay war? Und wie bist du danach damit<br />

umgegangen?<br />

TW: Mit abnehmenden Werten in unserer<br />

Gesellschaft steigt leider die Unmoral. „Nicht<br />

ganz okay“ ist dabei genauso falsch wie „komplett<br />

daneben“. Es gibt keine kleinen Sünden,<br />

Halbwahrheiten oder Notlügen. Gelogen ist gelogen,<br />

und Schönreden ist Selbstverarschung. Einzig das<br />

Motiv ist entscheidend. Lüge ich, weil ich mich<br />

selbst bereichern will – wobei ich das Bereichern<br />

hier nicht nur auf Finanzielles, sondern auch auf<br />

Zwischenmenschliches beziehen möchte, denn die<br />

Bereicherung an Lob und Anerkennung aufgrund<br />

falsch dargelegter Tatsachen ist erbärmlich –,<br />

dann ist diese Lüge sicher schlimmer zu bewerten,<br />

als wenn ich lüge, um den Nächsten zu schützen.<br />

Daraus folgend mache ich – machen wir Menschen<br />

– jeden Tag Dinge, die zu bereuen wären. Wenn<br />

man sich also selbst ein bisschen reflektiert, damit<br />

einem der Blödsinn, den man anstellt, auch auffällt,<br />

dann hat man die Chance, daraus zu lernen und es<br />

nächstes Mal besser zu machen. Und das versuche<br />

ich... mit mittelmäßigem Erfolg.<br />

O: Bist du ein guter Musiker?<br />

TW: Das zu beurteilen, überlasse ich anderen, wobei<br />

zunächst die Frage geklärt werden müsste: Wo<br />

beginnt „gut“?<br />

O: Was war an dem Konzertabend in Mexiko alles<br />

gut?<br />

TW: Mir hat die Stimmung im Publikum gefallen,<br />

die Band war wie immer tight und auf den Punkt,<br />

ich konnte meinen Gesang gut hören und mich<br />

deswegen komplett in die Musik fallen lassen. Ich<br />

fand es – persönlich betrachtet – gut.<br />

O: Was fasziniert dich an Mexiko?<br />

TW: In erster Linie das Publikum! Diese Fähigkeit,<br />

Begeisterung und Schmerz, die inneren Regungen, zu<br />

zeigen. Das ist einfach schön. Die Menschen denken<br />

dort weniger darüber nach, wie sie ankommen und<br />

auf ihr Gegenüber wirken. Sie tragen ihre Herzen in<br />

ihren Augen und auf ihren Zungen!<br />

O: Was irritiert dich an Mexiko?<br />

TW: Die Unpünktlichkeit und die Kriminalität.<br />

O: Was ist in Mitteleuropa besser als in Mexiko?<br />

TW: Die deutlich geringere Korruption!!<br />

O: Und was in Mexiko ist besser als in Mitteleuropa?<br />

TW: Das Essen – zumindest teilweise, denn es gibt<br />

auch wunderbare Küchen in Mitteleuropa, wie<br />

zum Beispiel die weltweit komplett unterschätzte<br />

süddeutsche Küche! – und die Herzlichkeit der<br />

Menschen. Und das Wetter.<br />

O: Bist du persönlich mit der Titelauswahl auf dem<br />

Werk glücklich?<br />

TW: Klar, das ist eins zu eins die Setliste vom Konzert,<br />

und die habe ich ja für diese Tour zusammengestellt.<br />

Im Gegensatz zu den Konzerten in Deutschland<br />

haben wir im zweiten Teil der Tour übrigens auch<br />

Verloren vom aktuellen Album Revolution gespielt,<br />

das ebenfalls auf der Live-CD zu hören sein wird.<br />

O: Welche zwei Songs bedeuteten dir an jenem<br />

Abend ganz besonders viel – und warum?<br />

TW: Rote Sinfonie, weil ich den Gitarrenpart, den wir<br />

in der Live-Version spielen, magisch finde, und Weil<br />

Du Hilfe brauchst, denn dieser Titel besteht alleine<br />

aus Gefühl, und das kommt live immer intensiver<br />

als im Studio. Das Gleiche betrifft auch Ohne Dich ist<br />

alles nichts, ein weiteres absolutes Highlight der Live-<br />

CD, das nicht unerwähnt bleiben darf!<br />

O: Inwiefern wurde der Ton für das fertige Produkt<br />

nachbearbeitet?<br />

TW: Der Ton respektive das Signal, also<br />

die musikalische Darbietung, wurde nicht<br />

nachbearbeitet. Das wäre wohl auch gar nicht<br />

so einfach möglich, da man über die sämtlichen<br />

Mikrophone auf der Bühne und im Publikum hört,<br />

was gerade gespielt und gesungen wird. Würde<br />

man da jetzt etwas verändern, bleibt das Original<br />

trotzdem auf den übrigen Mikrophonen zu hören.<br />

Das würde ziemlich schräg klingen. Nötig waren aber<br />

Säuberungen einiger Spuren, wenn es zum Beispiel<br />

während des Konzerts zu einer Überspannung<br />

auf einem Kanal kam, was dann zu Knacken oder<br />

Brummen auf der Spur führt. Das hatten wir leider<br />

ziemlich häufig, und da gab es auch einiges zu tun.<br />

O: Erfüllst du dir mit dem Konzertalbum in gewisser<br />

Weise einen Traum?<br />

TW: Auf jeden Fall! Eine schönere Manifestierung<br />

der Erinnerung an die vergangene Tour gibt es<br />

kaum!<br />

O: Welches Geheimnis um Lacrimosa kannst du<br />

heute lüften?<br />

TW: Ein gelüftetes Geheimnis ist ja bekanntlich kein<br />

Geheimnis mehr... aber hier wäre vielleicht eines:<br />

Wenn man alle Orchestermusiker, Chormitglieder,<br />

Live- und Studiomusiker zusammenzählt, die jemals<br />

bei Lacrimosa zu hören waren, kommt man auf 684<br />

Musiker.<br />

O: Was verrät uns (d)ein Blick in die Glaskugel<br />

bezüglich eines neuen Lacrimosa-Albums?<br />

TW: Nächstes Jahr haben wir 25-jähriges Jubiläum.<br />

Das wird entsprechend gefeiert!<br />

O: Mit was machst du dir selbst Mut, wenn mal<br />

etwas nicht so ganz rundläuft?<br />

TW: Das kommt ganz darauf an, worum es geht.<br />

Aber im Allgemeinen ziehe ich meine Kraft aus<br />

meinem Glauben und all dem, was damit verbunden<br />

und was aus diesem bereits entstanden ist!<br />

www.lacrimosa.com<br />

Claus Müller<br />

Discographie (Alben):<br />

Angst (1991)<br />

Einsamkeit (1992)<br />

Satura (1993)<br />

Inferno (1995)<br />

Stille (1997)<br />

Live (live, 1998)<br />

Elodia (1999)<br />

Fassade (2001)<br />

Echos (2003)<br />

Lichtgestalt (2005)<br />

Lichtjahre (live, 2007)<br />

Sehnsucht (2009)<br />

Schattenspiel (Compilation, 2010)<br />

Revolution (2012)<br />

Live in Mexico City (live, 2014)<br />

Line-Up:<br />

Tilo Wolff – Gesang, Klavier, Gitarre, Trompete, Flügelhorn<br />

Anne Nurmi – Gesang, Keyboard<br />

38 - <strong>Orkus</strong>!


Gründungsjahr: 2009<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Internetseite: www.fundetta.de<br />

Line-Up:<br />

Detta Herm – Gesang, Synthesizer, Keyboard<br />

Suse – Gesang, Keyboard<br />

Aktuelles Album: Mein Talent ist Leben<br />

„Es gibt Reichtum jenseits des Geldes.“<br />

<strong>Orkus</strong>: Du möchtest einem früheren und nun<br />

wiedergetroffenen Schulfreund von eurer Musik<br />

erzählen. Wie würdest du sie ihm erklären, ohne<br />

ihm etwas vorspielen zu können?<br />

Detta Herm: Meine Schulfreunde kennen mich,<br />

doch die meisten von ihnen würden sich in meinem<br />

Kopf wahrscheinlich nicht wohlfühlen. Vielleicht bin<br />

ich ja genetischer Sondermüll, und mein Wahnsinn<br />

ist vom Irrsinn befallen? Es ist schwer zu erklären,<br />

weil es keinen eindeutigen Vergleich gibt. Stell’ Dir<br />

eine dunkle, musikorientierte Kabarettshow vor,<br />

ohne volkstümliche Töne. Das psychedelische Spiel<br />

zwischen Sinn und Unsinn des Lebens, zwischen<br />

Musik, Text und Leinwand – eine irrwitzige<br />

individuelle Form von Avantgardismus – das ist<br />

Fundetta.<br />

O: Wie entstand die Idee zum Titel des Albums?<br />

DH: Beabsichtigt war ein Pendant zur ersten CD<br />

Diktator der Lust – schnelle Grooves, weg vom<br />

sexistischen Treiben. Die kommerzielle Attraktivität<br />

kam mir auch diesmal nicht in den Sinn. Ich bin, wie<br />

ich bin. Eine Art Ballade zu schreiben, lag mir schon<br />

immer am Herzen. Der Song vermittelt meine<br />

Lebenseinstellung, und durch ihn hat das Album<br />

diesen Namen bekommen.<br />

O: Welche zwei Songs bedeuten dir inhaltlich<br />

besonders viel?<br />

DH: Jeder Titel hat irgendwo seine Stärken.<br />

Beispielsweise die textliche Aussage in Kleiner<br />

Mann: „In einer Welt, die kühler wird und niemand<br />

mit dir spricht, sind Menschen keine Brüder<br />

mehr – am Horizont kein Licht.“ Mein Talent ist<br />

Leben wird wiederum bei Konzerten von vielen<br />

als emotionellster Gänsehautsong empfunden.<br />

Die Philosophie des Titeltracks und somit des<br />

gesamten Albums trägt die Message, dass es<br />

Reichtum jenseits des Geldes gibt.<br />

O: Als Cover-Version ist Helden von David Bowie<br />

ausgesucht worden. Was bedeutet das Stück für<br />

dich?<br />

DH: Ich wollte auch ein Held sein und die<br />

Berliner Mauer einreißen. Das war aber<br />

lebensgefährlich. Der Song hat mich mein ganzes<br />

Leben lang begleitet. Zudem fühle ich mich zum<br />

surrealistischen und uferlosen Reproduktionismus<br />

hingezogen – Hieronymus Bosch und David Bowie<br />

sind meine Helden.<br />

O: Mit welchen zwei Bands würdest du gerne auf<br />

Tour gehen?<br />

DH: Knorkator, Nina Hagen und Fundetta – das<br />

wäre eine explosive Mischung.<br />

O: Wie hast du die Schwarze Szene entdeckt?<br />

DH: Wenn ich ehrlich bin, kannte ich die Szene<br />

nicht. Der Gedanke daran, in einer Schublade zu<br />

landen wie zum Beispiel „Gothic“... hm... Aber es ist<br />

nun mal so – jeder Topf braucht einen Deckel. Die<br />

Schwarze Szene hat mich wohl entdeckt.<br />

O: Angenommen, du hättest drei Wünsche frei, die<br />

die Welt verändern. Welche wären das?<br />

DH: Wahrscheinlich würde ich mir wünschen, den<br />

Planeten zu reloaden. Doch ich glaube, dass der<br />

Mensch – wenn er eine neue Chance bekäme –<br />

wieder die gleichen Fehler macht und mit seiner<br />

Intelligenz viel zu leichtfertig umgeht, weil er<br />

unvollkommen ist.<br />

O: Bei einem Spiel ist es deine Aufgabe, 100<br />

Euro innerhalb einer Stunde auszugeben. Wofür<br />

würdest du das Geld verwenden?<br />

DH: Den Hunderter schmeiße ich sofort in den<br />

Tank meines Autos, denn die Kutsche muss immer<br />

rollen.<br />

O: Welches Geheimnis um eure Musik kannst du<br />

heute lüften?<br />

DH: Reich mir doch bitte mal den Notenschlüssel<br />

– ich muss die Tür zu meinen Gedanken öffnen.<br />

„Halloooo!!?... Geheimnis???... Bist du zu Hause?!“<br />

O: Welches Instrument oder Equipment steht auf<br />

deiner Wunschliste ganz oben?<br />

DH: Da ich mir gerade erst den erträumten<br />

Kurzdistanzbeamer geleistet habe, der unserer<br />

Videoshow dient, bleibt nur ein Wunsch offen: ein<br />

einbaufähiger 19-Zoll-Digitalmixer für den Vormix<br />

und den In-Ear-Mix auf der Bühne.<br />

O: Welche Lebensweisheit ist deine wertvollste?<br />

DH: Man muss verändern, um sich zu erneuern.<br />

O: Wer sollte sich nun mit eurem Werk intensiver<br />

beschäftigen?<br />

DH: Richtig wichtig: eine wirklich gute<br />

Bookingagentur. Und die unzähligen Radiosender<br />

vielleicht. So wäre es auch einer größeren<br />

Zuhörerschaft gestattet, Fundetta kennenzulernen.<br />

Facts + Facts + Facts<br />

Satyricon<br />

Das Jahr 1994 wird jeder glühende Verehrer von<br />

norwegischem Black Metal in ausgezeichneter<br />

Erinnerung behalten. Neben Dimmu Borgirs Debut<br />

For All Tid und dem legendären Emperor-Werk In<br />

The Nightside Eclipse traten auch die berüchtigten<br />

Satyricon vor ziemlich genau 20 Jahren mit ihrem<br />

Erstling auf den Plan. Auf Dark Medieval Times<br />

geben sich die Mannen noch roh und folkloristisch<br />

beeinflusst, holzen klirrend und ruppig durch ihre<br />

schroffen Hymnen und bugsierten sich vom Fleck weg<br />

in die Elite der zweiten norwegischen Black Metal-<br />

Welle. Dort verbleiben die Herren Satyr und Frost natürlich bis heute, erstaunlich<br />

ist jedoch, in welch jugendlichem Alter ihnen dieses Kunststück glückte: Satyr war<br />

bei den Aufnahmen zarte 18, Drummer Frost hatte gerade mal die 20 überschritten.<br />

In den folgenden zwei Dekaden sollte eine Menge passieren: Satyrs Mutation vom<br />

Black Metal-Kid zum überheblichen Rockstar, sein Rückzug, die Läuterung und 2013<br />

das glanzvolle Comeback mit dem selbstbetitelten Meisterwerk Satyricon. Apropos<br />

„Bandname“ – der ist einer satirischen Schrift aus dem antiken Rom entliehen,<br />

in seiner Wortherkunft jedoch nicht eindeutig: Vielleicht bezieht er sich auf die<br />

rauschhaften Satyrspiele, vielleicht auf griechische Liebesromane, eventuell meint er<br />

aber auch eine Schale voller Obst. Und das wäre nicht besonders „true“, finden wir...<br />

122 - <strong>Orkus</strong>!<br />

Within Temptation<br />

Urmember Jeroen van Veen<br />

mag nicht das auffälligste<br />

Mitglied von Within Temptation<br />

sein. Trotzdem ist der<br />

glatzköpfige Bassist, der 2014<br />

seinen 40. Geburtstag feiert,<br />

ein wichtiger Bestandteil der<br />

Band. Nur wenige wissen, dass<br />

van Veen auch großer Funk-Fan ist und früher sogar in mehreren<br />

solcher Formationen zockte. Heute spielt er lediglich in seiner Freizeit<br />

noch bei einer Gruppe namens JIM Generator. Zudem ist er ein guter<br />

Schlagzeuger. In den Niederlanden muss der Musiker seinen Namen<br />

nicht buchstabieren, denn er hat einen berühmten Namensvetter.<br />

Der andere Jeroen van Veen ist ein international erfolgreicher Pianist<br />

und Komponist. Jener klassische Künstler ist bloß fünf Jahre älter als<br />

der Within Temptation-Bassist. Wie oft dies schon zu Verwechslungen<br />

geführt hat, ist leider nicht bekannt. Within Temptation feiern<br />

gerade riesige Erfolge mit ihrem aktuellen Album Hydra, das ihnen<br />

in diversen Ländern (unter anderem Großbritannien, Deutschland,<br />

Frankreich) die höchsten Charteinstiege ihrer bisherigen Karriere<br />

bescherte.


Umschlag_final2.indd 1 04.04.13 10<br />

Das berüchtigte Grimoire<br />

in erweiterter Ausgabe:<br />

„Wir haben drei Tage lang<br />

an der Minibar gesoffen.“<br />

Illdisposed sind ohne Übertreibung ein echtes<br />

Urgestein der Death Metal-Szene. Formiert<br />

hat sich die dänische Truppe bereits im Jahr<br />

1991; allerdings ist Sänger Bo Summer das<br />

einzige bis heute aktive Gründungsmitglied.<br />

Jetzt veröffentlichen sie ihr elftes Studioalbum<br />

With The Lost Souls On Our Side. Benannt wurde<br />

es nach einem Stück, das auf dem Debut Four<br />

Depressive Seasons zu finden ist. Der Titel darf<br />

als Tribut an die „guten alten Zeiten“ gelten.<br />

Seit dem letzten regulären Werk Sense The<br />

Darkness hat es zwei Personalwechsel gegeben,<br />

wie Gitarrist Jakob „Batten“ Hansen erzählt:<br />

„Als Erstes musste uns Jonas Mikkelsen alias<br />

Kloge verlassen, weil er nicht mehr die Zeit<br />

hatte, mit uns Shows zu spielen. Nun haben<br />

wir Kussen als neuen Bassisten an Bord,<br />

der Jonas schon manchmal vertreten hatte.<br />

Dann ging auch Schlagzeuger Thomas Jensen<br />

– wegen familiären, gesundheitlichen und<br />

einigen anderen Problemen. Er wurde durch<br />

Kim Jensen ersetzt, der uns bereits aushalf, als<br />

Thomas am Knie operiert wurde. Es nervt, dass<br />

die Mitglieder immer wechseln. Ich hasse es.<br />

Deshalb hoffe ich auch, dass es nicht noch mal<br />

passiert.“<br />

Jakob, selber seit 1999 Bandmitglied, kann<br />

auf eine lange Laufbahn zurückblicken...<br />

gespickt mit vielen tollen, aber auch schweren<br />

Erinnerungen. „Einer der besten Momente war,<br />

als wir 2004 den Deal bei Roadrunner Records<br />

unterschrieben. Sie luden uns nach Köln ein,<br />

und dort haben wir drei Tage lang 24 Stunden<br />

an der Minibar im Hotel gesoffen. Zugleich<br />

gaben wir viele Interviews, die natürlich nicht<br />

gerade hervorragend liefen“, grinst Batten. „Ihr<br />

hättet die Augen von unserem Roadrunner-<br />

Boss sehen müssen, als er die Rechnung<br />

für die Minibar erhielt. Er hat dann auch<br />

das gemeinsame Dinner am letzten Abend<br />

gecancelt. Doch das war noch gar nicht der<br />

schrecklichste Moment. Der war wohl eines der<br />

Male, wo ich mir auf Tour in die Hosen gesch...<br />

habe. So was nervt gewaltig!“<br />

Das Artwork, welches definitiv kein typisches<br />

Death Metal-Cover zeigt, wurde erneut von<br />

Lasse Hoile gestaltet, der auch schon für<br />

Künstler wie Porcupine Tree, Opeth oder<br />

Anathema gearbeitet hat. Die Lyrics stammen<br />

von Bo. Er spricht jedoch nur ungern über seine<br />

Texte, verrät Hansen. „Normalerweise schreibt<br />

er über all die negativen Dinge, die in seinem<br />

Leben geschehen.“ Aktuell suchen die Jungs<br />

nach einem geeigneten Bühnenpartner. Ob<br />

sie selbst als Headliner oder als Gast auftreten,<br />

wissen sie noch nicht. „Ursprünglich sollten<br />

wir im November mit Dark Tranquillity durch<br />

Schweden touren, aber sie fanden plötzlich,<br />

dass unsere Musik zu hart für sie ist“, lacht<br />

Jakob laut. „Ich dachte eigentlich, sie wären<br />

eine Death Metal-Band, aber das sind sie<br />

augenscheinlich doch nicht.“<br />

www.illdisposed.dk<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Four Depressive Seasons (1993)<br />

Submit (1995)<br />

Helvede (Compilation, 1995)<br />

There’s something rotten... in the state of Denmark (1997)<br />

Retro (Cover, 2000)<br />

Kokaiinum (2001)<br />

1-800 Vindication (2004)<br />

Burn Me Wicked (2006)<br />

The Prestige (2008)<br />

To those who walk behind us (2009)<br />

There is light (but it’s not for me) (2011)<br />

The Best Of Illdisposed 2004–2011 („Best Of“, 2012)<br />

Sense The Darkness (2012)<br />

The Best Of Illdisposed 2004–2012 („Best Of“, 2013)<br />

With The Lost Souls On Our Side (2014)<br />

Line-Up:<br />

Bo Summer – Gesang<br />

Jakob „Batten“ Hansen – Gitarre<br />

Ken Holst – Gitarre<br />

Kussen – Bass<br />

Kim Jensen – Schlagzeug<br />

„Dies ist das Zeugnis all dessen, was ich in jenen Jahren gesehen<br />

und erfahren habe ... Denn dies ist das Buch der Toten, das Buch<br />

der Schwarzen Erde, das ich unter Lebensgefahr schrieb.“<br />

DAS NECRONOMICON<br />

Eines der berüchtigsten Zauberbücher der westlichen Welt!<br />

Geschrieben im 8. Jahrhundert von dem Wahnsinnigen Araber,<br />

enthält es Mysterien und Rituale aus den dunkelsten Tagen der<br />

Menschheit, längst vergessene Formeln, mit denen unglaubliche<br />

Dinge, Kreaturen und Monster beschworen wurden.<br />

Erstmals in deutscher Sprache enthält dieses Buch zusätzlich<br />

Hintergrundmaterial, das zum tieferen Verständnis des einzigartigen<br />

Systems der Anrufungen unabdingbar ist.<br />

Und nicht zuletzt werden die ungewöhnlichen Umstände, unter<br />

denen der Herausgeber Simon das Manuskript erhielt, geschildert.<br />

DAS NECRONOMICON BUCH DER ZAUBERSPRÜCHE<br />

Basierend auf den 50 Namen MARDUKS enthält dieses außergewöhnliche<br />

Grimoire eine schrittweise Anleitung zur Wunscherfüllung.<br />

So steht dieses uralte mystische Wissen erstmals dem heutigen<br />

Leser zur praktischen Anwendung zur Verfügung.<br />

Das Necronomicon + Das Buch der Zaubersprüche<br />

Die fünfzig Namen Marduks<br />

Das<br />

Necronomicon<br />

Zeugnis des wahnsinnigen Arabers<br />

Das Buch der Zaubersprüche<br />

Die fünfzig Namen Marduks<br />

Doppelband<br />

DAS NECRONOMICON<br />

und DAS BUCH DER<br />

ZAUBERSPRÜCHE<br />

ISBN 9783935684071<br />

€ 26,00<br />

Abaddon Abaddon<br />

Abalam Abad<br />

Abalam<br />

Abigor Abal<br />

Abigor<br />

Abrakadabra Abig<br />

Abrakadabra<br />

AbraxasAbraka<br />

Abraxas<br />

Acheron Abra<br />

DIE KINDER LUZIFERS<br />

Dämonenlexikon<br />

Acheron<br />

von J. Collin de Plancy<br />

Adonis Ache<br />

ISBN 9783935684088<br />

€ 25,00<br />

Adonis<br />

Adon<br />

Adramelech<br />

SECOND SIGHT BOOKS<br />

Adram<br />

Ein teuflisches<br />

Lesevergnügen!<br />

Agar<br />

Agath<br />

www.second-sight-books.com


„Man muss daran fast verglühen...“<br />

Nachdem uns Jérôme Reuter in der vorherigen Ausgabe das fremde und unbekannte „Rhodesien“<br />

näherbrachte, geht es im Folgenden allgemeiner um Kunst, Kritik und den Umgang mit dieser. Denn Jérôme<br />

Reuter versteht es geradezu perfektionistisch, Musik, Sprache und Gestaltung in einer ganz eigenen Poesie<br />

der Ästhetik untrennbar zu vereinigen.<br />

<strong>Orkus</strong>: Zum Auftakt des zweiten Teils unseres Interviews<br />

gleich eine ganz direkte Frage: Nachdem die neue ROME-<br />

Box angekündigt wurde, gab es viele neugierige Nachfragen<br />

und positive Reaktionen. Aber auch ungewöhnlich viele<br />

und vor allem sehr negative Kommentare, selbst von<br />

eingeschworenen Fans. Wie denkst du darüber?<br />

Jérôme Reuter: Na ja, ich kann die Leute, ehrlich gesagt,<br />

schon verstehen. Es ist ’ne ordentliche Summe, die man als<br />

Musikliebhaber dafür hinlegen soll, aber ich denke, dass<br />

der Preis mehr als gerechtfertigt ist und streng genommen<br />

ein sehr fairer Deal ist, wenn man sich mal genau ankuckt,<br />

was man da eigentlich kauft. Dass die Produktionskosten<br />

für ein solch komplexes Mammutwerk in einer derart<br />

opulenten Verpackung sehr hoch sind, muss Eingeweihten<br />

nicht erklärt werden; für viele bleibt natürlich der Eindruck<br />

hängen, sie sollen jetzt für ein paar neue Songs das<br />

Zehnfache hinblättern wie üblich. Dem ist aber nicht so,<br />

und ich glaube, eine stillschweigende Mehrheit unserer<br />

Unterstützer vertrauen mir und dem Biest ROME doch<br />

so weit, weil sie wissen, dass wir sie nicht über den Tisch<br />

ziehen wollen. Ich glaube, wenn die Box dann veröffentlicht<br />

ist, wird es doch für sich selbst sprechen können. Allein<br />

vom Gewicht her ist das ein Mordsteil von zwei Kilo! Was<br />

den Inhalt angeht, so ist neben den CDs und der DVD<br />

und den vielen zusätzlichen Einzelkomponenten natürlich<br />

vor allem das Riesenbuch als Hardcover zu erwähnen.<br />

Zudem liegt eine saftige Überraschung drin, die viele<br />

Herzen höherschlagen lassen wird! Ich glaube, nachher<br />

wird niemand mehr auch nur das Geringste am Preis<br />

auszusetzen haben und nachvollziehen können, warum er<br />

bei der Qualität und den Kosten so hoch ausfallen musste.<br />

O: In der deutschen Sprache haben wir den schönen Begriff<br />

„Gesamtkunstwerk“. Würdest du die ROME-Box darunter<br />

einsortieren?<br />

JR: Absolut, ja. Ich habe daran jahrelang rumgedoktert, bis<br />

es endlich in der Form war. Das Konzept existiert bereits<br />

seit 2007 oder 2008, und es hat einige Versuche gegeben,<br />

das Ding rauszubringen, aber irgendein Element – sei es<br />

nun musikalischer oder graphischer Natur – war dann<br />

doch noch nicht ganz so, wie es sein soll. Das hat öfters<br />

mal zu Frustrationsausbrüchen wie Hell Money geführt,<br />

haha – ein Album, was den nötigen Kahlschlag darstellt,<br />

um dem vorliegenden Monstrum den nötigen Freiraum<br />

zu geben. Und jetzt habe ich eben diese 24 Tracks von<br />

Rhodesia genau so in der Form vorliegen, wie ich das immer<br />

wollte. Allein an dem „Bonus“album habe ich sehr lange<br />

gearbeitet. Das sind natürlich Collagen; aber die Wirkung<br />

solcher Collagen entsteht aus einer ganz anderen Dynamik<br />

als ein „herkömmlicher“ Song. Man braucht da ’ne Menge<br />

Zeit, um die einzelnen Elemente miteinander oder gar<br />

gegeneinander abzustimmen... das ist wie beim Kochen. Da<br />

kann schnell mal was zu ’nem unverdaulichen Breigemisch<br />

werden, wenn man nicht genau dosiert. Insgesamt habe ich<br />

sieben Jahre rumgebastelt, natürlich nicht permanent, aber<br />

eigentlich war A Passage to Rhodesia nach jedem der letzten<br />

fünf Alben die erste von mir betretene Baustelle – nur um<br />

dann festzustellen, dass die Zeit einfach noch nicht reif war.<br />

<strong>Orkus</strong>! - 43


O: Verfolgst du die Idee des Gesamtkunstwerks<br />

auch weiterhin?<br />

JR: Ich atme jetzt erst mal durch und hoffe, dass<br />

diese Box den Leuten gefällt. Es gibt natürlich<br />

Ideen für weitere <strong>Projekt</strong>e, aber derzeit kann<br />

ich überhaupt nicht vorhersagen, wohin mich<br />

meine musikalischen Launen führen werden.<br />

Im Moment feilen wir an unserer ganz neuen<br />

Live-Besetzung, und das macht Mut zum<br />

Weitermachen. Was an Veröffentlichungen<br />

noch so kommt, wird sich zeigen, aber stilistisch<br />

bin ich mit dem auf Rhodesia eingeschlagenen<br />

Weg jedenfalls mehr als zufrieden.<br />

O: Muss Kunst totalitär und damit auch total<br />

sein?<br />

JR: Mal abgesehen davon, dass der kreative<br />

Prozess bei ROME nun wirklich nicht<br />

demokratisch abläuft, ist meine Kunst<br />

überhaupt nicht totalitär, aber umso „totaler“.<br />

Ich meine, jeder Tropfen Schweiß, Blut und<br />

sonst was, das ich vergieße, ist für ROME. Mein<br />

Einsatz ist total – das hat mir vor Kurzem sogar<br />

mächtig auf die Gesundheit geschlagen... Na ja,<br />

aber anders geht’s nicht. Diese Aufgabe, diese<br />

Art, zu leben, muss einen ganz erfüllen. Man<br />

muss davon in uneingeschränkter Totalität<br />

erfüllt sein, man muss daran fast verglühen,<br />

sonst war es meiner Einschätzung nach nie das<br />

Richtige.<br />

O: Wie gehst du persönlich mit Kritik um?<br />

JR: Eigentlich ganz schlecht. (lacht) Aber<br />

das gehört bei dem Job nun wirklich dazu.<br />

Man will natürlich, dass das, woran man so<br />

lange gearbeitet hat, geschätzt wird, aber<br />

offensichtlich trifft man nicht immer jedermanns<br />

Geschmack; das ist ja auch streng genommen<br />

nicht der Sinn der Übung. Man sucht nach dem<br />

eigenen Ausdruck, und das gelingt mal besser,<br />

mal schlechter.<br />

O: Was möchtest du mit deiner Musik gerne<br />

erreichen?<br />

JR: Ich bin immer sehr froh, wenn es den<br />

Kollegen, sprich: anderen Musikern oder<br />

Künstlern gefällt. Ich bin ja selbst hauptberuflich<br />

Fan, und wenn dann mal eine Liebe erwidert<br />

wird, ist das ein außerordentlich schönes<br />

Gefühl. Und natürlich freut man sich, wenn man<br />

das Gefühl hat, was zurückgeben zu können,<br />

oder das Leben anderer bereichern kann. Das<br />

alles hier ist ja ein Erfahrungsaustausch unter<br />

Menschen.<br />

O: Welche Kunst inspiriert dich momentan?<br />

JR: Die Kunst, mal durchzuschlafen.<br />

O: Zehn Alben in zehn Jahren. Was ist für die<br />

nächste Dekade zu erwarten?<br />

JR: Ich würd’ ja sagen: weitere zehn Alben, aber<br />

das wär’ doch etwas voreilig. Vielleicht werden<br />

es ja elf, haha. Nein, nein. Im Moment bin ich<br />

doch etwas erschöpft, und ich glaub’, ganz so<br />

eilig mit einer weiteren Veröffentlichung habe<br />

ich es dann doch nicht. Es wird sich zeigen.<br />

www.facebook.com/romeproject<br />

Marc Frei<br />

Discographie (Alben):<br />

Nera (2006)<br />

Confessions d’Un Voleur d’Âmes (2007)<br />

Masse Mensch Material (2008)<br />

Flowers From Exile (2009)<br />

Nos Chants Perdus (2010)<br />

Die Æsthetik der Herrschaftsfreiheit (2011)<br />

Hell Money (2012)<br />

A Passage to Rhodesia (2014)<br />

<strong>Orkus</strong>! - 45


Herkunftsland: Schweiz<br />

Internetseite: www.ekatbork.com<br />

Aktuelles Album: Veramellious<br />

„Mein größtes<br />

Abenteuer war<br />

wohl, meine Familie<br />

und Russland zu<br />

verlassen.“<br />

<strong>Orkus</strong>: Schaffst du es, deine Musik in nur einem Satz auf den Punkt zu<br />

bringen?<br />

Ekat Bork: Ich bin nicht gut im Beschreiben; sie ist Teil meines Lebens<br />

wie eine Sammlung von Gefühlen und Gedanken.<br />

O: Wie ist die Entscheidung für den Albumtitel gefallen?<br />

EB: Ich habe ihn nicht ausgewählt. Es war ein Geistesblitz meines<br />

Managers und Produzenten Silvio Cattaneo. „Veramellious“ entstand<br />

durch einen Fehler, den ich im Italienischen immer mache. Anstatt<br />

„meraviglioso“ („wunderbar“) sage ich „veramiglioso“, und mit ein<br />

bisschen Verzerrung durch Englisch und Latein... ergibt das Veramellious.<br />

O: Was schätzt du, welche zwei neuen Songs live besonders gut<br />

ankommen werden – und wovon handeln diese?<br />

EB: Das lässt sich schwer sagen; wir werden viele Singles haben. Ich mag<br />

alle meine Lieder... Es kommt darauf an, in welcher Situation ich mich<br />

befinde, auf die Leute, den Ort, die Stimmung... Was meinst Du?<br />

O: Was motiviert dich jedes Mal aufs Neue, Musik zu machen?<br />

EB: Ganz ehrlich: ich liebe sie einfach. Und wenn man jemanden oder<br />

etwas liebt, braucht man keine Motivation.<br />

O: Welche „alten Helden“ würdest du dir zurück ins Studio wünschen?<br />

EB: Keine speziellen Wünsche.<br />

O: Welche jugendlichen Abenteuer wirst du nie vergessen?<br />

EB: Da gibt es wirklich viele. Mein größtes Abenteuer war wohl, meine<br />

Familie und Russland zu verlassen.<br />

O: Was wolltest du in der Öffentlichkeit schon immer mal sagen?<br />

EB: Ich bin ein ziemlich spontaner Mensch und sage, was ich will... wann<br />

immer ich kann.<br />

O: Was ist in der Regel deine Schlafenszeit? Und was deine kreative<br />

Schaffenszeit?<br />

EB: Ins Bett gehe ich so gegen null oder zwei Uhr. Ich schreibe gern am Morgen bei<br />

einer Tasse Kaffee. Das ist immer meine beste Zeit.<br />

O: Was siehst du, wenn du aus deinem Wohnzimmerfenster schaust? Und was<br />

würdest du gerne sehen?<br />

EB: Eine vermutlich philosophische Frage. (lacht) Also... lasst mich nachschauen...<br />

Von meinem Fenster aus sehe ich die schönen Bäume in meinem Garten, ich höre<br />

Vogelzwitschern und Kuhglocken, ich spüre den Wind wehen, ich sehe eine Frau mit<br />

ihrem kleinen Hund spazieren und meine Hunde, wie sie bellend hin und her rennen,<br />

ich sehe die Berge, ich sehe ein Flugzeug am Himmel. Was ich gern sehen würde? Mir<br />

gefällt, was ich jetzt gerade sehe.<br />

O: Was möchtest du mit deiner Musik erreichen?<br />

EB: Ich möchte meine Musik live spielen und mit anderen Menschen teilen.<br />

O: Mit welchem Essen kann man dich glücklich machen?<br />

EB: Ob Essen mich glücklich machen kann, weiß ich nicht, aber ich liebe Schnecken,<br />

Rösti, Tomatenfondue, Borschtsch, Minestrone, frische Meeresfrüchte, Zwiebelsuppe<br />

– ist gut für die Stimme.<br />

O: Was sind deine Pläne für die nächsten drei Monate?<br />

EB: An meinem zweiten Album arbeiten und möglichst oft live auftreten. Ah, und<br />

zwei Wochen mit meinem schwarzen Hund im Gebirge verbringen.<br />

O: Wem möchtest du deine Musik nun ganz besonders empfehlen?<br />

EB: Jedem, der gerne zuhört, fühlt und entdeckt.<br />

Facts + Facts + Facts<br />

Nightwish<br />

Als Tuomas Holopainen schon 2004 davon sprach,<br />

eines Tages eine Made in Hong Kong betitelte Live-<br />

EP zu veröffentlichen, hielten dies die meisten für<br />

einen typischen Witz des Masterminds. Fünf Jahre<br />

später war es dann so weit – Made In Hong Kong (And<br />

In Various Other Places) kam auf den Markt. Die Live-<br />

CD/DVD zählt zu den ungewöhnlichsten Releases<br />

der Finnen, was bereits beim berühmten Cover<br />

mit der ziemlich angefressen dreinblickenden Eule<br />

beginnt. Und auch der Titel fand nicht bei allen<br />

Nightwish-Fans Anklang, einige beschwerten sich<br />

über die recht flapsige Namenswahl. Doch selbst ein ausgewiesener Grübler<br />

wie Holopainen darf sich wohl mal einen Scherz erlauben. Die CD umfasst<br />

ausschließlich Lieder von Dark Passion Play oder B-Seiten der Albumsingles, was<br />

ebenfalls nicht jedermanns Geschmack traf. Eine Aufnahme eines alten Hits mit<br />

der damals neuen Sängerin Anette Olzon, so die Meinung vieler, hätte es schon<br />

sein dürfen. Die DVD bietet die drei Videoclips des Albums sowie eine kleine<br />

Tourdokumentation namens Back In The Day... Is Now. In den finnischen Charts<br />

schaffte es Made In Hong Kong (And In Various Other Places) bis Platz zwei, in<br />

Deutschland landete das Werk auf Rang 15.<br />

Moonspell<br />

Als ein gewisser Langsuyar aus<br />

Portugal vor 25 Jahren die Black<br />

Metal-Band Morbid God gründete,<br />

konnte er nicht ahnen, dass er ein<br />

Vierteljahrhundert später immer<br />

noch über die Bühnen dieser Welt<br />

toben würde. Allerdings unter<br />

anderem Namen, denn aus Morbid<br />

God wurden 1992 Moonspell. Und<br />

hinter Langsuyar verbarg sich kein<br />

Geringerer als Fernando Ribeiro.<br />

Seine Morbid God-Kollegen gehörten alle zur Urbesetzung von<br />

Moonspell, einzig Schlagzeuger Baalberith, der sich auch gern hinter<br />

dem schicken Pseudonym Satanic Sodomizer versteckte, ging von<br />

Bord. Morbid God hatten nur ein unbetiteltes Demo mit einem Track<br />

(Serpent Angel) herausgebracht. 2012 ließ Ribeiro seine alte Flamme<br />

noch einmal aufleben und präsentierte gemeinsam mit Moonspell<br />

die Split-EP Anno Satanæ. Neben fünf Stücken seiner Hauptformation<br />

sind hier zwei Songs von Morbid God zu finden, darunter das offiziell<br />

bis dato unveröffentlichte The Fever.


Symphonic Power Metal<br />

aus Finnland!<br />

„Es hat ungenießbar<br />

nach faulen Eiern<br />

gestunken!“<br />

Schon seit 20 Jahren beehren<br />

Burden of Grief ihre treuen Fans<br />

mit einer fetzigen Mischung aus<br />

Death, Thrash und Melodic Metal.<br />

Passend zum großen Jubiläum,<br />

haben die fünf aus Kassel<br />

stammenden Musiker jetzt ihr<br />

sechstes Studioalbum Unchained<br />

fertiggestellt. Ein Werk, das einmal<br />

gehörig Platz für neue Einflüsse<br />

ließ, wie Gitarrist Johannes Rudolph<br />

erzählt: „Zu unseren Anfangszeiten<br />

wurden wir als Melodic Death<br />

Metal verkauft. Unsere Riffs haben<br />

aber auf den letzten drei CDs<br />

einen immer höheren Einfluss aus<br />

klassischen Hard Rock-Elementen<br />

bekommen; der melodische Anteil<br />

wurde verfeinert und das Ganze<br />

gepaart mit einer ordentlichen<br />

Portion Thrash Metal. Knackig<br />

verpackt, könnte man nun sagen,<br />

wir machen Melodic Thrash’n’Roll!“<br />

Neben der Musik ist den Jungs<br />

besonders das Erkunden neuer<br />

Länder und fremder Traditionen<br />

wichtig. Deshalb sind sie auch<br />

enorm glücklich darüber, dass<br />

ihnen durch ihre Musik viele Türen<br />

geöffnet werden. „Spannend ist<br />

es, zu erleben, wie die Metal-<br />

Szene in anderen Ländern tickt.<br />

In der Türkei wurden wir äußerst<br />

herzlich von den Leuten vor Ort<br />

aufgenommen, was uns sehr<br />

begeistert hat. Abenteuerlich<br />

hingegen waren die Unterkünfte in<br />

Estland, in denen das Wasser in den<br />

Leitungen scheinbar mit Schwefel<br />

versetzt worden ist. Jedes Mal,<br />

wenn man sich die Hände waschen<br />

– geschweige denn die Zähne<br />

putzen – wollte, hat es ungenießbar<br />

nach faulen Eiern gestunken!“,<br />

lacht Johannes. „Prinzipiell sind<br />

wir alle sehr froh, dass wir die<br />

Möglichkeit haben, solche Reisen<br />

zu unternehmen. Irgendwie fühlt<br />

man sich dabei in gewisser Weise<br />

entfesselt. In unserem Alltag<br />

schrauben wir hingegen an den<br />

unterschiedlichsten Problemchen<br />

herum. Der eine schraubt an<br />

Küchen, der andere an Autos, der<br />

Nächste an Windkraftanlagen,<br />

einer an IT-Problemen, und der<br />

Fünfte organisiert Motorradreisen.“<br />

Burden of Grief waren bereits<br />

an drei Tribute-Werken beteiligt:<br />

dem Schaffen von Iron Maiden,<br />

Metallica sowie Running wild<br />

gewidmet. Massacre Records<br />

wollen 2014 noch ein Dio/Black<br />

Sabbath/Rainbow-Tribute-Album<br />

herausbringen, für welches sie den<br />

Song Neon Knights beisteuern. Am<br />

18. Juli steht nicht nur das Release<br />

von Unchained bevor, sondern<br />

auch gleich die dazugehörende<br />

Party im Kasseler K19 im Rahmen<br />

der „Drowning Sun Metal Night“.<br />

Eine Woche später geht’s nach<br />

Manrode zum Fest-Evil, und über<br />

einen Clip wird ebenfalls schon<br />

gesprochen. „Prinzipiell sind wir zu<br />

allen Schandtaten bereit!“, grinst<br />

der sympathische Gitarrist. Du<br />

darfst gespannt sein...<br />

www.burdenofgrief.com<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Erhältlich als LTD Digipak<br />

CD und Download!<br />

DELUXE SET exklusiv erhältlich via<br />

www.napalmrecords.com!<br />

- LTD Digipak + 2 Bonus Tracks<br />

- Amberian Dawn Anhänger<br />

- Signierte Autogrammkarte<br />

OUT<br />

HOL dIr dIE graTIS<br />

NapaLm app<br />

27.06.!<br />

NEuEr ONLINE STOrE!<br />

www.NapaLmrEcOrdS.cOm!


„Dämonen, Raben, Prediger<br />

sind an meiner Bettkante gesessen...“<br />

Es wird brachial, derb und gnadenlos. Mit Conjuring The Dead zelebriert die Black/Death Metal-Kapelle aus<br />

Österreich ihr neues, monumentales Meisterwerk. Belphegor setzen mit diesem Release die Maßstäbe ordentlich<br />

hoch. Wir haben mit Fronter Helmuth über das Album, seine Nahtoderfahrung und seine dadurch veränderten<br />

Lebensansichten gesprochen.<br />

<strong>Orkus</strong>: Sei gegrüßt, Helmuth! Wie ist es euch in den letzten<br />

Monaten ergangen?<br />

Helmuth: Grüße an alle Leser aus Melk/Niederösterreich! Wir<br />

haben heuer bereits einige Festivals gespielt und sind durch<br />

Norwegen, Schweden, Slowenien und Frankreich getourt.<br />

Zuletzt sind wir in Jakarta/Indonesien eingefallen und haben<br />

auf einem 22.000 Menschen starken Open Air gespielt, es<br />

war unglaublich, wie enthusiastisch die Leute dort auf uns<br />

reagierten und unsere brachiale Musick glorifizierten. Die<br />

Fertigstellung vom kommenden Album hatte natürlich oberste<br />

Priorität in den letzten Monaten.<br />

O: Dann kommen wir auch gleich zu Conjuring The Dead. Wie lief<br />

die Produktion?<br />

H: Ich starte mal mit dem Urgedanken, der schon über eine<br />

Dekade zurückliegt. Damals haben wir gerade Necrodaemon<br />

Terrorsathan aufgenommen, das war ungefähr 1999, und<br />

in dieser Zeit entstand der Traum, ein Album in Amerika zu<br />

recorden. Belphegor kombiniert mit dieser typischen brutalen<br />

und direkten USA-Soundwall konnte ich mir sehr gut vorstellen.<br />

Ich verehre Bands wie Cannibal Corpse, Deicide, Morbid Angel,<br />

Immolation et cetera. Aber das war für mich damals eine schier<br />

unrealistische Vision. Dann, als wir 2006 starteten, in Amerika<br />

zu touren, kam das immer näher. Mann, wir haben acht große<br />

USA-Touren hinter uns! Ich glaub’ es noch immer nicht, dass ich<br />

mir diese Vision erfüllen konnte. Es ist vollbracht. Dieses Album<br />

war ein harter Weg. Was für ein Energyräuber!<br />

O: Aber am Ende ist alles gut ausgegangen...<br />

H: Ja, Produzent Erik Rutan, Freunde der Band und Supporter<br />

haben mir mit ihren positiven Genesungswünschen sehr<br />

geholfen und mich immer wieder motiviert, da ich nach der<br />

Operation und den gesundheitlichen Rehabrückschlägen<br />

das ganze <strong>Projekt</strong> vier oder fünf Mal delayen musste. Und es<br />

somit exakt zwei Jahre dauerte, bis wir Conjuring The Dead vor<br />

einer Woche endlich abschließen konnten und am 08. August<br />

entfesseln werden.<br />

O: Hast du einen Lieblingstrack?<br />

H: Besonders freue ich mich auf den Titelsong, der live krass<br />

rüberkommen wird. Weitere Diamanten sind Rex Tremendae<br />

Majestatis, Gasmask Terror und einer unserer schnellsten Tracks,<br />

den ich je geschrieben habe: fucking Black Winged Torment.<br />

Räudige Blastattacken, präzises Riffing, rasendes Geschrei.<br />

Album rein in die Anlage, Volume auf „10“, und es rollt dir<br />

ein Panzer über die Rübe. Der Track klingt, wie wenn zwei<br />

Maschinengewehre miteinander fikken...<br />

O: Ein Stück wird gleich zwei spannende Kollaborationen<br />

beinhalten.<br />

H: Genau! Für Legions Of Destruction habe ich zwei wichtige<br />

Künstler aus dem Extreme Metal-Bereich gewinnen können.<br />

Glen Benton von Deicide ist mein Lieblings-Death Metal-<br />

Shouter. Er growlt die beiden Strophen. Mit Deicide sind<br />

wir ja auch schon oft in Europa oder Nordamerika getourt.<br />

Und der zweite Herr ist Attila Csihar von Mayhem, der beide<br />

Chorusse übernommen hat. Meiner Meinung nach ist er der<br />

beste Avantgarde/Black Metal-Sänger. Es ist eine riesige Ehre<br />

für mich, diese beiden Haudegen auf einem Track vereint zu<br />

haben.<br />

O: Was habt ihr euch beim Titel Conjuring The Dead gedacht?<br />

H: Das Thema hat mich schon seit jeher immer interessiert.<br />

Besessenheit, Ausschweifung, Rituale, Exorzismus,<br />

Reinkarnation, Wiederfleischwerdung. Nicht in Form von<br />

diesem christlichen Bibelgeschwätz. Ich war sechs Stunden<br />

tot während meiner Operation am offenen Herzen. Nebenbei<br />

wird dir auch noch der Brustkorb aufgesägt, um an das Herz<br />

ranzukommen... und ich hab’ einiges gesehen.<br />

O: Du hattest also eine Nahtoderfahrung?<br />

H: Ja. Keinen scheiß Tunnel oder Licht am Ende. Aber Dämonen,<br />

Raben, Prediger et cetera sind an meiner Bettkante gesessen,<br />

und ich habe dadurch einiges mitgebracht von dieser<br />

unvermeidlichen Reise. Oder, sagen wir: von diesem Tanz mit<br />

dem Tod.<br />

O: Eure Texte sind sehr satanisch. Würdest du dich als Satanist<br />

bezeichnen, oder eckt ihr bloß an?<br />

H: Ich bezeichne mich als Atheisten mit Tendenzen hin<br />

zum Nihilismus. Lucifer/Sathan/Lichtbringer benutze ich<br />

als eine Art Rebell, der aneckt, andere Wege geht, Normen<br />

und Regeln bricht. Abseits von dem Kompost, den einem die<br />

dahinsiechende Institution Kirche predigt.<br />

O: Belphegor besteht ja nun schon seit 1991. Wie blickst du auf<br />

die Zeit zurück?<br />

H: Es gab so viele großartige Momente. Da wüsste ich nicht,<br />

wo ich anfangen soll. Wir haben die Welt mehrmals bereisen<br />

dürfen, Hunderte intensive Rituale gespielt, erlebten geniales<br />

unerschöpfliches Sightseeing, haben viele interessante Leute<br />

kennengelernt, lebten jahrelang im Exzess, haben mit vielen<br />

Künstlern zusammengearbeitet und mit fast allen Bands<br />

gespielt, die ich selber verehre.<br />

O: Was bedeutet dir Musik?<br />

H: Musick ist Sex, Sünde, Besessenheit, Leidenschaft, Feuer,<br />

Wasser, das Blut in deinen Adern... Ich höre jeden Tag Musick.<br />

O: Was sind dir die drei wichtigsten Dinge im Leben?<br />

H: Erstens die Freiheit – Visionen zu verwirklichen,<br />

Entscheidungen zu treffen, eigene Wege zu beschreiten et<br />

cetera; dann zweitens die Band – das beinhaltet alles, was<br />

mit Musick zu tun hat, andere Bands, Instrumente et cetera;<br />

und drittens Gesundheit. Morgen kann dein Herz zu schlagen<br />

aufhören, deine Uhr abgelaufen sein, und du bist im Arsch.<br />

Seit meiner Rehab/Operation/Nahtoderlebnis und dem harten<br />

steinigen Weg ist mir das klar geworden und hat nun einen sehr<br />

hohen Stellenwert für mich.<br />

O: Einen ersten Videoclip habt ihr auch bereits gedreht?<br />

H: Wir haben zu Conjuring The Dead ein Video gedreht. Der<br />

Direktor war Werner Fanninger. Wir hatten dieses Mal eine<br />

richtig gute Crew am Start. Die Hauptrolle spielte ein bekanntes<br />

Fetish- und Tattoomodell: Makani Terror aus Germania. Sie<br />

hat das hervorragend gemacht. Der Clip wird auch auf der<br />

Bonus-DVD sein, die mit dem limitierten Digipak erscheint.<br />

Also rennt in die Läden oder bestellt das Album vor, wenn Ihr<br />

auch die Bonus-DVD Euer Eigen nennen wollt. Es hat sich nichts<br />

geändert. Wir ziehen unser Ding durch. Konsequent und ohne<br />

Kompromisse. Wir zelebrieren den brachialen Metal of Death!<br />

www.belphegor.at<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Photo: Seth Siro Anton<br />

Discographie (Alben):<br />

The Last Supper (1995)<br />

Blutsabbath (1997)<br />

Necrodaemon Terrorsathan (2000)<br />

Infernal Live Orgasm (live, 2002)<br />

Lucifer Incestus (2003)<br />

Goatreich – Fleshcult (2005)<br />

Pestapokalypse VI (2006)<br />

Bondage Goat Zombie (2008)<br />

Walpurgis Rites – Hexenwahn (2009)<br />

Blood Magick Necromance (2011)<br />

Conjuring The Dead (2014)<br />

Line-Up:<br />

Helmuth – Gesang, Gitarre<br />

Serpenth – Bass, Gesang<br />

Marthyn – Schlagzeug<br />

Schoft – Gitarre, Gesang<br />

<strong>Orkus</strong>! - 49


„Vielen Menschen<br />

würde ein Update mal ganz guttun.“<br />

Im Ruhrpott, genauer gesagt: in Essen gibt es einen Mann, der scheinbar<br />

nie zur Ruhe kommt. Das siebte Noisuf-X-Album Invasion ist für Jan L. kein<br />

Grund, leisere Töne anzuschlagen, obzwar die Nummer Stille ist ein Privileg<br />

dies vermuten lassen könnte. „Stimmt, Stille ist für mich wirklich ein Privileg,<br />

in diesen Genuss komme ich ja berufsbedingt eher selten. Wenn ich nicht für<br />

andere Bands arbeite, arbeite ich an eigenen Sachen – und da gibt es natürlich<br />

sehr viel zu tun. Aber ich habe es gelernt, mir auch mal Freizeit zu nehmen,<br />

auch wenn das in der Vergangenheit oft nicht so gut geklappt hat. Daher: ja,<br />

ich habe Freizeit. Klar, mehr dürfte es immer sein. Doch das sieht wohl jeder<br />

so“, grinst Jan. Als Beispiel für seine Produktivität steht auch Stoppenberg,<br />

jüngstes Kind der X-Fusion/Noisuf-X-Familie. Eine kleine Kostprobe findet sich<br />

in Form von Es rauscht [Stoppenberg Mix] gleich auf der Bonusdisc. „Während<br />

X-Fusion das düstere <strong>Projekt</strong> mit Gesang ist und Noisuf-X das Industrial-<br />

<strong>Projekt</strong>, so ist Stoppenberg eher noch technoider, näher an EDM, TBM und<br />

Goa als an Industrial.“ Und eine weitere Geburt wird auf Invasion gefeiert...<br />

„Mir ist aufgefallen, dass es sehr viele Bands gibt, die einen Fuck you-Song<br />

haben. Und ich eben nicht! Da bestand Handlungsbedarf“, lacht Jan über die<br />

Entwicklung von The Typical Fuck You Song.<br />

Nach dem auf The Beauty Of Destruction veröffentlichten Toccata del Terrore<br />

wurde unter dem Titel Hall of the Mountain King nun Edvard Griegs Peer Gynt<br />

Suite in ein elektronisches Gewand gehüllt. Bereits des Öfteren betonte Jan<br />

seine Vorliebe für Klassik. „Auf der einen Seite sind die klassischen Stücke, die<br />

ich in ein Noisuf-X-Gewand presse, natürlich große Meisterwerke, die mich<br />

mit Sicherheit beeinflusst haben, auf der anderen Seite möchte ich zeigen,<br />

dass viele dieser klassischen Melodien auch heute noch aktuell klingen<br />

können, wenn man ein wenig des musikalischen Drumherums verändert.“<br />

Auch der Ernst kommt trotz der zu Party animierenden Sounds nicht zu kurz.<br />

Menschen 2.0 und Egomaniac – nur Phantasie, oder sind diese Themen durch<br />

Social Media und Politik schon in unserer Gesellschaft angekommen? „Ich<br />

glaube, vielen Menschen würde ein Update mal ganz guttun. Zu oft treffe<br />

ich im realen Leben auf Menschen, die einem eher das Gefühl vermitteln,<br />

sie hätten ein Downgrade erhalten. Auch hier liefern einem soziale<br />

Netzwerke die Plattform. Da springen einem Egomanie, Dummheit und<br />

Profilneurosen direkt ins Gesicht. Fishing for compliments-Beiträge erscheinen<br />

im Sekundentakt. Jeder will sich beweisen, bewundert oder beneidet werden.<br />

Vielleicht ist es das Internet, welches Egomanie erst deutlich macht oder gar<br />

fördert, ich weiß es nicht. Fakt ist: mir fällt sie immer öfter negativ auf – daher<br />

wurde es für mich Zeit, diese Tracks zu schreiben und die Situation mit I Am<br />

Like God auf die Spitze zu treiben. Da es sich bei Noisuf-X aber um Clubmusik<br />

handelt, werden diese Themen natürlich nur grob angerissen. Den erhobenen<br />

Zeigefinger spare ich mir. Es muss zwischen den Zeilen gelesen werden.“<br />

www.noisuf-x.com<br />

Marie-Luise Henke<br />

Discographie (Alben):<br />

Antipode (2005)<br />

The Beauty Of Destruction (2007)<br />

Voodoo Rituals (2009)<br />

Excessive Exposure (2010)<br />

Dead End District (2011)<br />

Warning (2013)<br />

Invasion (2014)<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123


Purer Glamour! Etwas anderes fällt einem zum Artwork des<br />

neuen Surgyn-Albums nicht ein. Hier wird Dekadenz wahrhaft<br />

großgeschrieben. „Luxus hat uns schon immer sowohl begrifflich<br />

als auch persönlich gereizt. Unser Debut Vanity (2011) zielte<br />

größtenteils auf Parodien der Schönheitsindustrie ab, also<br />

maßlos übertriebene plastische Chirurgie. Das Interesse an<br />

diesen Themen hat sich nun auf Envy zugespitzt.“ Gerade der Reiz<br />

des Dragqueenmilieus hat es den Schotten angetan. „Die Drag-<br />

Szene strotzt nur so vor überbordendem Pomp. Wir haben uns<br />

entschieden, unsere blutbesudelte Latexkleidung gegen Juwelen<br />

und High Heels einzutauschen und unseren Fans so viel Glitzer wie<br />

nur möglich zu bieten“, erklärt Veil. Wer jetzt aber denkt, dass es<br />

sich bei Surgyn um weich gespülte Pop-Musik handelt, ist vollends<br />

auf dem Holzweg. Harsche Electro- und Industrial-Sounds, gepaart<br />

mit Gesang, der mal engelsgleich daherkommt und mal derart<br />

gegrowlt wird, dass einem Hören und Sehen vergeht. „Wir wollen<br />

einfach gefallen und dabei eine möglichst große Bandbreite<br />

ansprechen, sei es nun die Industrial- oder die Gay-Szene.“<br />

Derzeit finden vor allem Nordamerikaner Gefallen an den zwei<br />

Herren, welche sich zusammen mit Aesthetic Perfection auf<br />

ausgedehnter US-Tour befinden. „Es war atemberaubend, diese<br />

einmalige Gelegenheit wahrnehmen zu können, mit Daniel Graves<br />

zu touren und dabei so viele neue Städte zu erkunden. Keiner von<br />

uns beiden war bisher in den Vereinigten Staaten oder Kanada, und<br />

die schier abartige Größe des Landes hat uns einfach umgehauen.“<br />

www.facebook.com/surgynsyndicate<br />

Marie-Luise Henke<br />

Line-Up:<br />

Sovereign – Texte, Gesang<br />

Veil – Musik, Gesang<br />

Olaf Schulze<br />

Götterhämmerung / Walkürentritt<br />

260 Seiten, DIN A5, 16.00 €<br />

In Götterhämmerung sind Geheimdienstagenten, Skinheads, arbeitslose Hobbyfilmer,<br />

Kaiser Barbarossa, zwei Zeitreisende, ein größenwahnsinniger Nazi sowie<br />

ein debiler Hund auf der Jagd nach Thors Hammer. Noch Fragen?<br />

Walkürentritt vereint die Weltuntergangssorgen der nordischen Götter mit den<br />

profaneren Problemen mitteldeutscher Sterblicher in einer turbolenten Komödie.<br />

Wer glaubt, die nordischen Götter wären langweilig oder gar tot, wird schnell<br />

eines Besseren belehrt!<br />

Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />

Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />

www.roterdrache.org / edition@roterdrache.org


Plattentipps<br />

Top 5<br />

... das <strong>Orkus</strong>!-Album<br />

des Monats<br />

Björn Springorum<br />

1. Sólstafir<br />

Ótta<br />

2. Black Lung<br />

Black Lung<br />

3. Septicflesh<br />

Titan<br />

Isabell Köster<br />

1. Omnia<br />

Earth Warrior<br />

2. Inkubus Sukkubus<br />

“WYTCHES”<br />

3. KMFDM<br />

Hau Ruck<br />

4. Blues Pills<br />

Blues Pills<br />

4. Equilibrium<br />

Erdentempel<br />

5. Opeth<br />

Pale Communion<br />

5. Ravenscry<br />

One Way Out<br />

Axel Schön<br />

Marc Halupczok<br />

1. The Dreamside<br />

Sorrow Bearing Tree<br />

1. Septicflesh<br />

Titan<br />

2. Mantus<br />

Portrait aus Wut und Trauer<br />

2. Vader<br />

Tibi et Igni<br />

3. Bacio di Tosca<br />

Was ich liebe<br />

3. Night<br />

Night<br />

4. Martyr Lucifer<br />

Farewell to Graveland<br />

4. 21Octayne<br />

Into The Open<br />

5. Miley Cyrus<br />

Wrecking Ball (Track)<br />

5. Die Apokalyptischen Reiter<br />

Tief. Tiefer.<br />

Blues Pills<br />

Blues Pills<br />

CD (Nuclear Blast/Warner)<br />

vorauss. 25.07.2014<br />

Viel mehr als eine weitere Blues Rock-Band<br />

Verdammt jung sind sie, die Dame und Herren. Doch die<br />

Musikgeschichte hat gezeigt: je jünger, desto besser. Janis Joplin<br />

begann ihre Karriere mit zarten 18, Jim Morrison startete mit 23<br />

Jahren durch. Beste Voraussetzungen also für die derzeit größte<br />

Blues Rock-Nachwuchshoffnung, eines Tages in den Olymp<br />

einzuziehen. Und die Chancen stehen gut: Schon lange vor<br />

Veröffentlichung dieses Debuts gastierten Blues Pills bei großen<br />

Festivals, tourten um die Welt und scharten eine treue Gefolgschaft<br />

um sich. Wohlverdient, wie das amerikanisch/schwedisch/<br />

französische Gespann auf Blues Pills beweist. Es ist ein großes<br />

Rockalbum geworden, eines jener Werke, denen zu jeder Sekunde<br />

Ehrlichkeit, Leidenschaft und Eifer entströmen. Aus Rock, Blues und<br />

Soul fertigt die Band glühende, herrlich anachronistische Stücke,<br />

die den perfekten Soundtrack für eine ahnungsreiche Sommernacht<br />

bilden. Ihr Blues ist kraftvoll, entbehrt aber nicht der gewissen<br />

Gemütsschwere, welche dieser Musik eignet. Hinter der Sonne, so<br />

scheint es, lauert oftmals etwas Bedrohliches, Dunkles. Sängerin<br />

Elin tut dazu ihr Übriges und erweist sich erneut als Ausnahmetalent,<br />

gibt ihr Herz und ihre Seele in die Lieder und kann es glatt mit<br />

Jefferson Airplane-Stimme Grace Slick aufnehmen. Im Ernst! Vergiss<br />

all die Klone vergangener Zeiten. Das hier ist der wahre Geist!<br />

Björn Springorum<br />

Claus Müller<br />

1. Laibach<br />

Spectre<br />

2. sukekiyo<br />

IMMORTALIS<br />

3. Thomas Azier<br />

Hylas<br />

4. The 1975<br />

The 1975<br />

5. Click Click<br />

Those Nervous Surgeons<br />

Lars Schubert<br />

1. Anathema<br />

distant satellites<br />

2. SOHN<br />

Tremors<br />

3. Douglas Dare<br />

Whelm<br />

4. James Blake<br />

Overgrown<br />

5. Madredeus<br />

O Paraíso<br />

Nadine Ahlig<br />

1. Lord Of The Lost<br />

From The Flame Into The Fire<br />

2. Deathstars<br />

The Perfect Cult<br />

3. Arch Enemy<br />

War Eternal<br />

4. Die Apokalyptischen Reiter<br />

Tief. Tiefer.<br />

5. Equilibrium<br />

Erdentempel<br />

Manuela Ausserhofer<br />

1. Deathstars<br />

The Perfect Cult<br />

2. Alcest<br />

Shelter<br />

3. Harakiri for the sky<br />

Aokigahara<br />

4. Arkona<br />

Yav<br />

5. Placebo<br />

Loud Like Love


Anomalie<br />

Between the Light<br />

CD (Art of Propaganda)<br />

bereits erschienen<br />

Experimenteller Post Black Metal aus<br />

Österreich<br />

Die Stücke, die Marrok (Selbstentleibung, Tulsadoom)<br />

auf seinem Solo-Debut zusammengestellt hat, waren<br />

eigentlich gar nicht für ein Release geplant. Umso schöner,<br />

dass diese sechs Nummern nun doch der Öffentlichkeit<br />

zugänglich sind. Schon der Opener Blinded zeigt, dass wir<br />

es hier mit gekonnten Arrangements, traumhaften<br />

Melodien und sauber dargebotenen Vocals zu tun haben.<br />

Besonders überzeugen die cleanen Gitarrenparts, welche<br />

Marrok wirklich perfekt inszeniert und spielt. Absolutes<br />

Highlight ist Tales of a Dead City, das von sanften<br />

weiblichen Vocals unterstützt wird und durch seine<br />

einzigartige Symbiose aus melodischen, ohrwurmverdächtigen<br />

Passagen und härteren, fetzigen Gegenparts<br />

mehr als überzeugen kann. Zum Abschluss interpretiert<br />

Marrok die Nine Inch Nails-Hymne Hurt in seinem völlig<br />

eigenständigen Stil. Alles in allem hat der Sänger und<br />

Gitarrist mit dem <strong>Projekt</strong> Anomalie ein wirklich gutes<br />

Album produziert, das eindeutig Lust auf mehr macht. Wir<br />

sind gespannt, was folgen wird.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Aeranea<br />

As The Sun Died<br />

CD (Source Of Deluge/Musicatweb)<br />

vorauss. 27.06.2014<br />

Eine hoffnungslose Geschichte,<br />

erzählt in Goth/Doom Metal-Klängen<br />

Nichts ist, wie es war. Die Sonne liegt in den letzten<br />

Lebenszügen. Schuld trägt die Menschheit selbst, welche<br />

jetzt in Dunkelheit, Kälte, Angst und bodenloser<br />

Melancholie versinkt. So die Geschichte des Debutwerks<br />

von Aeranea. Die junge Band liefert damit ein<br />

ausgezeichnetes Album ab! Alles passt. Die Lieder düster<br />

geschmückt und nicht überladen. Die Lyrics finster und<br />

tragend. Der Gesang von Christina Vogt – Schwester der<br />

Flowing Tears-Stimme Helen – setzt das Ganze schwer<br />

und atmosphärisch in Szene. Bass, Gitarren und Drums<br />

lassen das Herz erzittern. Der Boden scheint zu beben.<br />

Man erlebt es wie im Film. Bei all der Hoffnungslosigkeit,<br />

die in diesen Longplayer gepackt und auch im Artwork<br />

umgesetzt wurde, kann man jedoch sicher sein (?) oder,<br />

besser: hoffen, dass die drei Herren und ihre talentierte<br />

Frontfrau genau so weitermachen, wie alles mit As The<br />

Sun Died beginnt.<br />

Kerstin Müller<br />

Amberian Dawn<br />

Magic Forest<br />

CD (Napalm/Universal)<br />

vorauss. 27.06.2014<br />

Melodic Metal aus Finnland<br />

„Symphonic Melodic Power Metal“ – so lässt sich der Stil<br />

dieser finnischen Truppe wohl am besten beschreiben. Mit<br />

ihrem fünften Album präsentieren sie (nach der 2013<br />

veröffentlichten Compilation Re-Evolution) das erste<br />

eigenständige Werk mit neuer Frontfrau. Schon das Cover<br />

entführt in eine magische Welt: Eine Elfe blickt verträumt<br />

zwischen Bäumen hervor, und das Bild ergibt eine<br />

wunderbare Symbiose mit den zehn enthaltenen<br />

Nummern. Capris Gesang harmoniert perfekt mit den<br />

schnellen Doublebass elementen, fetzigen Riffs und<br />

donnernden, epischen Melodien. Besonders zauberhaft<br />

sind Agonizing Night, Endless Silence und das verträumte<br />

Green-Eyed. Die Vocals erzeugen eine magische<br />

Atmosphäre, welche die Thematik des Albums nicht besser<br />

unterstreichen könnte. Mit Capri haben Amberian Dawn<br />

rund um Bandgründer Tuomas Seppälä einen wahren<br />

Glücksgriff gelandet, denn sie schafft es wie kaum eine<br />

andere Sängerin, den Hörer in ihren Bann zu ziehen und<br />

mit ihrer Stimme zu verführen. Traumhaft!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Bacio di Tosca<br />

Was ich liebe<br />

CD (Caput Medusae/<br />

BROKEN SILENCE)<br />

vorauss. 27.06.2014<br />

Schöne musikalische Umsetzung<br />

klassischer und eigener Lyrik<br />

Nach ein paar Jahren, in denen sich Bacio di Tosca auf ihr<br />

Internet-TV-<strong>Projekt</strong> konzentriert hatten, veröffent lichen<br />

sie nun wieder ein schönes Album als physischen<br />

Tonträger. Dem Grundkonzept, ausgewählte Werke großer<br />

Dichter zu vertonen, bleiben sie treu und haben es auch<br />

dieses Mal durchweg hörenswert realisiert. Zum Teil<br />

enthält das Album dabei Stücke aus den TV-Folgen, jene<br />

wurden aber natürlich noch einmal frisch überarbeitet. Mit<br />

Liebe wagen sich Mezzosopra nistin Dörthe Flemming und<br />

ihre Musiker an die Transformation solch klassischen<br />

Materials in ein Clubsoundgewand, was ganz gut<br />

funktioniert. Außerdem hat Dörthe für Was ich liebe zwei<br />

eigene Texte geschrieben und singt sie im Chanson Noir-<br />

Stil. Auch diese Lieder klingen gut und fügen sich in das<br />

Gesamtfeeling ein. Das Album erscheint übrigens als<br />

„Relief-CD“, inklusive kleinem Edelstein! Fazit: Für alle<br />

Fans von Bacio di Tosca ein schönes Hörerlebnis mit<br />

einigem, das es neu zu entdecken gilt.<br />

Axel Schön<br />

Belphegor<br />

Conjuring The Dead<br />

CD (Nuclear Blast/Warner)<br />

vorauss. 08.08.2014<br />

Brachialer Black/Death Metal<br />

aus Österreich<br />

Wer Belphegor kennt, weiß, was ihn erwartet. Brachialer,<br />

derber, gnadenloser, satanischer Metal, der sich irgendwo<br />

zwischen Black und Death seinen eigenen Pfad sucht.<br />

Fronter Helmuth ist für seine teuflischen Texte,<br />

provozierenden Titel und hammer harten Live-Shows<br />

berühmt-berüchtigt, und auch Conjuring The Dead prescht<br />

in diesem Sinne mit Gasmask Terror direkt ordentlich los.<br />

Es gibt nur wenige Bands, die eine solche Rasanz an den<br />

Tag legen; Belphegor prügeln sich wahrhaftig ihren Weg,<br />

Hindernisse scheinen für sie nicht zu existieren. Das zweite<br />

Stück (der Titeltrack) beginnt mit einem satanischen Intro<br />

und erzeugt dadurch gekonnt derbe Atmosphäre. Ebenfalls<br />

spannend: Black Winged Torment, welches mit choralen<br />

Kirchengesängen startet, die dämonisch enden... und<br />

„dämonisch“ ist hier auch genau das richtige Wort, denn<br />

besonders in diesen Kreisen hat man kaum eine noch<br />

schnellere Nummer erlebt. Legions Of Destruction enthält<br />

gleich zwei spannende Kollaborationen – mit Glen Benton<br />

von Deicide und Attila Csihar von Mayhem. Ein geiles<br />

Album, aber nichts für Zartbesaitete. Teuflisch gut!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Ekat Bork<br />

Veramellious<br />

CD (Radicalis/Irascible)<br />

bereits erschienen


Mit diesen exklusiven Geschichten<br />

SEASURFER<br />

Rex Dildo<br />

Luci van Org<br />

Loki und der Bauer Geiz<br />

dive in<br />

Voenix<br />

Am Brunnen<br />

Olaf Schulze<br />

Nichtraucher<br />

Axel Hildebrand<br />

Die Lektion<br />

Christopher McIntosh<br />

Vollversammlung<br />

Fritz Steinbock<br />

Schicksal<br />

Patricia Becker<br />

Die Nornen und der Pilz<br />

Petra Bolte<br />

Die Schwüre meiner Vorfahren<br />

Knut Mende<br />

Bielefeld<br />

Sebastian Bartoschek<br />

Hardmors Begegnung<br />

Elfriede Lack<br />

Verschiedene Autoren<br />

Die alten Götter<br />

Kurze Geschichten von Asen, Vanen & Menschen<br />

Taschenbuch,160 Seiten, 9.95 €<br />

Frija und Wotan begleiten Jahwe zum Arbeitsamt, eine Vollversammlung aller<br />

Götter wird dank Jahwe zum Fiasko, ein Schwur der Ahnen führt zu einem<br />

spannenden Das Rätsel, Dreampunk-Album<br />

Loki und Thor treten als Comedy-Duo auf, es kommt zu<br />

einer schicksalhaften Begegnung mit den Nornen, und vom Schicksal handelt<br />

auch die Geschichte vom Fenriswolf. Dies ist nur ein kleiner Ausblick auf die<br />

abwechslungsreichen Erzählungen in diesem Buch ...<br />

Ab dem 13.06.<br />

Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />

Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />

www.roterdrache.org facebook.com/seasurfer / edition@roterdrache.org<br />

· membran.net<br />

Leidenschaftlich-verspielter Alternative<br />

Rock mit folkloristischen Anleihen<br />

Die Künstlerin selbst stammt aus dem Osten Russlands.<br />

Wenn man nach Ussurijsk sucht, mag man fast gar nicht<br />

glauben, dass dieser Ort, in dieser Region, wirklich noch<br />

zu Russland zählt. Allerdings ist Ekat Bork seit 2007 in<br />

der Schweiz ansässig. Das macht das Ganze vielleicht<br />

etwas weniger phantastisch, aber umso realer. Ekat Bork<br />

besticht mit wahrhaftiger Ideen vielfalt. Düster-machtvolle<br />

Rhythmen, verspielte Leidenschaft, spirituelle Streichereinlagen<br />

und mächtige Bässe. Der siebte Song des Debuts<br />

heißt Wild Nature, und das trifft den Nagel auf den Kopf.<br />

Es steckt unglaublich viel wildes, fast zügelloses<br />

Temperament in Ton und Stimme, dass es einen regelrecht<br />

„von den Socken haut“. Dieser Leidenschaft muss man<br />

ganz einfach nachgeben, sonst läuft man Gefahr, von<br />

seinem Unterbewusstsein überrollt zu werden. Wobei...<br />

was wäre eigentlich so schlimm daran, mal das Herz in<br />

all seiner Farbenpracht sprechen zu lassen und nicht dem<br />

Verstand den Vortritt zu gewähren?<br />

Kerstin Müller<br />

Burden of Grief<br />

Unchained<br />

CD (Massacre/Soulfood)<br />

vorauss. 18.07.2014<br />

Die perfekte Mischung<br />

für jeden Metalhead<br />

Die aus Kassel stammenden Musiker existieren als Band<br />

bereits seit rund 20 Jahren. Das Artwork ihres sechsten<br />

Studioalbums zeigt einen noch glühenden, teuflisch<br />

anmutenden Brennstempel, wie man ihn in Stallungen<br />

findet, mit dem Logo der Band... und es wird klar, was sie<br />

mit Unchained wollen: sich in die Gehirnwindungen aller<br />

Metal-Liebhaber einbrennen. Den Auftakt bildet Awaken<br />

The Nightmare, eine Nummer, die besonders melodisch<br />

beginnt, immer schneller ansteigt und durch perfektes<br />

Gegröle, welches man jedoch sehr gut verstehen kann,<br />

ergänzt wird. Eine Mischung aus fetzigen Gitarrenriffs und<br />

-solos, knüppelnden Drumpassagen, teils sehr<br />

melodischen, fast poppigen Soundmomenten und sehr<br />

angenehmen Vocals wird auf neun (im Digipak: elf)<br />

Liedern präsentiert, allesamt sauber aufgenommen und<br />

leidenschaftlich gespielt. Besonders spannend ist The Final<br />

Chapter, ein etwas härterer Song voller Atmosphäre und<br />

Kraft. Es fällt schwer, Favoriten zu nennen, denn das<br />

ganze Werk ist in sich stimmig und hat definitiv<br />

Aufmerksamkeit verdient – die Jungs machen hier alles<br />

richtig.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Chainreactor<br />

Mass Driver<br />

CD (ProNoize/BROKEN SILENCE)<br />

vorauss. 04.07.2014<br />

„Um Himmels willen, tanz weiter!“<br />

Eine wilde Mischung aus Noise, Trance, Techno und<br />

Industrial halten die Herren von Chainreactor mit ihrem<br />

jüngsten Werk für das Volk bereit. Die Nummern Mass<br />

Driver, Overcharging System und Choose Your Weapon<br />

zielen direkt auf die Tanzfläche, ohne den geringsten<br />

Kompromiss einzugehen. Die restlichen Tracks offenbaren<br />

die Experimentierfreude und Vielseitigkeit der<br />

Düsseldorfer. Sie schlagen fast schon ruhige Töne an, ohne<br />

jedoch soft zu klingen. X2 CR kann beinahe in den<br />

Ambient-Bereich gerückt werden, und somit zeigt das<br />

nunmehr vierte Album der Band, dass Schubladen denken<br />

hier in keinster Weise angebracht ist.<br />

Marie-Luise Henke<br />

Deine Lakaien<br />

Crystal Palace<br />

CD (Chrom/Soulfood)<br />

vorauss. 08.08.2014<br />

Die Quadratur des Kreises<br />

Ich gebe es als langjähriger Wegbegleiter gerne zu: Die<br />

Rührung, Faszination und Gänsehaut, die ein Song wie<br />

Love Me To The End bei mir vor Jahrzehnten erzeugte, ist<br />

bei den Deine Lakaien-Alben der letzten Jahre<br />

weitestgehend ausgeblieben. Daran konnte auch der<br />

Vorgänger Indicator, der bereits eine leichte Rückbesinnung<br />

auf die Ursprünge andeutete, wenig ändern. Umso<br />

Nachttanz<br />

05x148.indd 1 30.04.14 11:44<br />

Dunkelparty auf Carl<br />

JEdEN 1. sAmstAg im moNAt / 22 UhR<br />

kein VVk / Ak 6 EUR<br />

flooR 1<br />

dJ Alexx botox<br />

Ebm / iNdUstRiAl / fUtUREPoP<br />

flooR 2<br />

dJ george + dejan<br />

80‘s / WAVE / gothiC / PostPUNk<br />

Zeche Carl / Wilhelm-Nieswandt-Allee 100 / 45326 Essen<br />

fACEbook.Com/NAChttANZEssEN


überraschender Crystal Palace: Obwohl Alexander Veljanov<br />

und Ernst Horn sich auch diesmal nicht nur treu geblieben<br />

sind, sondern sich noch deutlicher und pointierter als zuvor<br />

auf genau die Elemente besonnen haben, die einen Deine<br />

Lakaien-Song ausmachen, wirkt das Album unverbraucht<br />

wie ein Debut und berührt tief und nachhaltig. Diese<br />

Quadratur des Kreises wird einerseits erreicht durch die<br />

bewusste Reduktion auf die analoge elektronische<br />

Ästhetik der sehr frühen Jahre, das Ausblenden jeglichen<br />

Beiwerks, die Konzentrierung auf den Song an sich und<br />

die Intimität der sehr persönlichen Texte. Was Crystal<br />

Palace darüber hinaus zum vielleicht besten Album seit<br />

Kasmodiah macht, ist die Tatsache, dass die Reibungen<br />

zwischen den beiden Protagonisten einem tiefen<br />

Verständnis und Zusammenspiel gewichen sind, das trotz<br />

aller Harmonie einem kreativen, intensiven Feuerwerk<br />

gleicht. Um es deutlich zu sagen: Crystal Palace enthält<br />

mit dem desperaten Nevermore und der steinerweichenden<br />

Ballade Where the Winds don’t Blow die vielleicht besten<br />

Lieder, die je von ihnen produziert wurden. Und über<br />

welche Band mit einer derart langen Historie kann man<br />

Ähnliches sagen? Die beste Komposition allerdings ist die<br />

Struktur des Albums selbst: Aus 20 Tracks wurden in<br />

akribischer Selektion lediglich zehn ausgewählt, die sich<br />

trotz der diffizilen Strukturen der einzelnen Stücke zu<br />

einer fließenden Einheit verbinden. Stimmiger war kein<br />

Deine Lakaien-Album. Die Band ist wieder bei sich selbst<br />

angekommen und hat sich mit ihren ureigenen Mitteln<br />

neu erfunden. Ein ganz großer Wurf. Chapeau!<br />

Ecki Stieg<br />

Eluveitie<br />

Origins<br />

CD (Nuclear Blast/Warner)<br />

vorauss. 01.08.2014<br />

Anspruchsvoll und faszinierend<br />

Mit neuer Mannschaft – Gitarrist Rafael Salzmann und<br />

Violinistin Nicole Ansperger kamen dazu – gehen Eluveitie<br />

ihr sechstes Studioalbum an. Und das hat ordentlich<br />

Pfeffer; das Eröffnungsdoppel The Nameless und From<br />

Darkness lässt Fronter Chrigel Glanzmann und seiner<br />

aggressiven Stimme alle Freiheiten. Erst mit dem<br />

vielschichtigen Celtos wird die Geschwindigkeit ein wenig<br />

gedrosselt, Anna Murphy ist zum ersten Mal deutlich zu<br />

hören. Das eingängige The Call Of The Mountains gehört<br />

ihr dann ganz alleine, während Glanzmann mit dem<br />

mächtigen und über weite Strecken gnadenlos schnellen<br />

Sucellos ein weiteres Highlight setzt. Textlich bemühen<br />

die Schweizer einmal mehr gallische Sagen längst<br />

vergangener Tage, die Stücke scheinen nicht nur<br />

musikalisch ineinander zufließen. Unter dem Strich ein<br />

anspruchsvolles, aber faszinierendes Album.<br />

Marc Halupczok<br />

Special-Tipp des Monats<br />

Empyrium<br />

The Turn Of The Tides<br />

CD (Prophecy/Soulfood)<br />

vorauss. 18.07.2014<br />

Schmerzhaft schönes Comeback<br />

Ein Wendepunkt ist dieses Werk ohne jeden Zweifel. Es<br />

trägt seinen Titel also durchaus gerechtfertigt, immerhin<br />

markiert das lang angekündigte und endlich in die Tat<br />

umgesetzte Comeback von Empyrium eine Sensation im<br />

laufenden Musikjahr. Aber wie kann The Turn Of The Tides<br />

überhaupt bestehen? Eine Rückkehr, zwölf Jahre nachdem<br />

Bandkopf Schwadorf Empyrium eigentlich unmissverständlich<br />

zu Grabe getragen hatte? Ganz einfach:<br />

indem es weder als Neuanfang noch als bemühte<br />

Weiterführung der alten Linie daherkommt. Es ist ein<br />

Empyrium-Album. Und mehr gibt es dazu im Grunde nicht


zu sagen. Die Schwermut, die Bedeutsamkeit, das Pathos,<br />

die Romantik, sie alle sind fraglos auch hier vorhanden. Und<br />

doch ist viel passiert, seit Weiland die Naturmystik neu<br />

definierte. An Schwadorf und Sänger Thomas Helm ist die<br />

Zeit nicht unbemerkt vorübergegangen, ebenso wenig am<br />

musikalischen Ausdruck der beiden. Zum Glück. Nur mit<br />

diesem Freischwimmen von Erwartungen und alten<br />

Konzeptionen gelingt ihnen das wahrhaft große Werk, das<br />

unerwartete, stellenweise gewiss überraschende, umso öfter<br />

aber herzlich willkommen heißende Album eines<br />

Ausnahmeprojekts. Neo-Klassik, Folklore, Metal und Post<br />

Rock halten Einzug in einem mystischen, beschwörenden,<br />

von genussvoller Melancholie getragenen Klang, der diese<br />

Rückkehr nicht geglückter gestalten könnte. Und mit dem<br />

verklärt beginnenden, massiv aufwallenden In The Gutter Of<br />

This Spring haben sich Empyrium ein weiteres ehernes<br />

Denkmal gesetzt.<br />

Björn Springorum<br />

Fundetta<br />

Mein Talent ist Leben<br />

CD (Echozone/Soulfood)<br />

bereits erschienen<br />

Theatralischer Düsterrock mit<br />

elektronischen Beigaben<br />

Das Duo, das seit 2009 aktiv ist und bereits ein Debut mit<br />

dem Namen Diktator der Lust veröffentlicht hat, fördert nun<br />

sein Nachfolgealbum zutage. Durchwegs mit deutschen<br />

Texten bestückt, besingen/thematisieren Fundetta mal mehr,<br />

mal weniger provokativ Dinge des Lebens. Leidenschaft,<br />

Angst, Freiheit, Unglaubliches, Verrücktes... Diese Mischung<br />

aber macht alles zu etwas Abstraktem und somit zu Fundetta.<br />

Detta Herm, der alle Fäden in der Hand hält, und Suse, welche<br />

unterstützend im Gesang und im Gewand der Kunst die Bühne<br />

betritt, tauchen tief mit Ton und Lyrik in die Szene ein. Das<br />

hat letztlich immer zur Folge, dass es Befürworter und Gegner<br />

geben wird. Doch allem und jedem zu gefallen, ist nicht Sinn<br />

und Zweck Fundettas. Wer jetzt noch mit zahllosen<br />

Fragezeichen im Geiste die Augenbrauen hochzieht, der höre<br />

sich einfach den Titeltrack Mein Talent ist Leben an. Danach<br />

sollten keine Fragen in Sachen „Warum?“, „Wieso?“ und<br />

„Weshalb?“ offen sein.<br />

Kerstin Müller<br />

Flip Grater<br />

Pigalle<br />

CD (Make My Day/Indigo)<br />

bereits erschienen<br />

Traurig tragender Düster-Gitarren-Pop<br />

Wem eventuell Hildegard Knefs Pigalle in den Ohren klingen<br />

sollte, braucht wirklich keine Angst zu haben. Mir ging es<br />

auch so. Umso willkommener ist es, wenn die ersten Klänge<br />

vom Einstiegstitel The Quit das Ohr erreichen. Die überaus<br />

warme, aber immer traurig sehnsüchtig klingende Stimme<br />

der Neuseeländerin bahnt sich den Weg durch Zeit und Raum.<br />

Jeder Ton schwingt und zittert. So beschert sie einem mal<br />

Gänsehaut, dann wieder unerwartete Hitzewallungen und<br />

sogar feuchte Hände. Pigalle geht ganz tief und ist stets<br />

darauf bedacht, dass der Gesang gerade so im Vordergrund<br />

steht, dass die Vielzahl an Klängen und Instrumenten<br />

ausgewogen und beruhigend den Hörer erreicht. Ganz ohne<br />

Zweifel: Das in Paris aufgenommene Album ist eines für jene,<br />

für die das Leben und die Liebe gerade nicht gemacht zu sein<br />

scheinen. Aber genau dann sollte man diesen Longplayer sein<br />

Eigen nennen. Dem schweren Gefühl, das nicht aus dem<br />

Körper hinausmöchte, wird eine Tür angeboten. Es kann Platz<br />

im Herzen und Ruhe für die Seele schenken.<br />

Kerstin Müller<br />

Illdisposed<br />

With The Lost Souls<br />

On Our Side<br />

CD (Massacre/Soulfood)<br />

vorauss. 27.06.2014<br />

Die Meister des Death Metal<br />

liefern Nachschub<br />

Dass die aus Dänemark stammenden Todesmetaller rund um<br />

Sänger und Mastermind Bo Summer zu den ganz Großen der<br />

Szene gehören, ist unumstritten. Jetzt haben sie ihren<br />

nächsten Rohling fertiggestellt, der schon durch sein<br />

spannendes Artwork faszinieren kann. Das ziemlich<br />

untypische Cover zeigt einen nackten Rücken, welcher vielen<br />

tastenden, grapschenden Händen ausgeliefert ist und sich vor<br />

Angst (oder Ekel) zusammenkrümmt. In der Standardedition<br />

werden zehn Stücke präsentiert, beim limitierten Digipak gibt<br />

es weitere zwei Tracks auf die Ohren (Life Equals Zero und<br />

Reversed). Das Album beginnt mit Going Down, und bereits<br />

diese Nummer offenbart, dass den Hörer wieder das erwartet,<br />

wonach er auch sucht: deftiger, schneller, knüppelnder und<br />

fetziger Death Metal, der nicht enttäuschen wird. Fast jeder<br />

Song balanciert zwischen vier und fünf Minuten, was bei der<br />

limitierten Edition eine satte Spielzeit von mehr als 50<br />

Minuten ergibt. Ein wirklich gutes Death Metal-Release.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Lacrimosa<br />

Live in Mexico City<br />

DCD (Hall of Sermon/Sony)<br />

vorauss. 18.07.2014<br />

Mitreißende Live-Stimmung<br />

und ein großartiges Konzert<br />

Nach sieben Jahren bringen Lacrimosa ein neues Live-<br />

Doppelalbum heraus. Anders aber als bei der<br />

Zusammen stellung auf Lichtjahre, wurde für diese Veröffentlichung<br />

das komplette Konzert im Auditorio BlackBerry<br />

mitgeschnitten, ein Bühnenerlebnis aus einem Guss also. Die<br />

erste Auflage wird den Käufer übrigens noch mit einer Bonus-<br />

DVD erfreuen. Lacrimosas Auftritt ist zugleich eine<br />

wunderbare Zeitreise durch das Repertoire ihrer Musik; die<br />

Band spielt ältere Lieder von 1994/1995 (Schakal, Copycat)<br />

genauso wie aktuelle Stücke (Verloren, Weil Du Hilfe<br />

brauchst), aus der Spanne dazwischen natürlich ebenso jede<br />

Menge ihrer großen Hits (Stolzes Herz, Ich bin der brennende<br />

Komet, Alleine zu zweit). Insgesamt beglückt Live in Mexico<br />

City durch 23 Titel und mehr als zwei Stunden Spieldauer und<br />

vermittelt eine tolle, originäre Konzertatmosphäre. Wenn<br />

mexikanische Fans deutsche Texte inbrünstig mitsingen,<br />

entsteht auch im heimischen Wohnzimmer oder im Auto<br />

wahres Gänsehautfeeling. Eigentlich möchte man nach<br />

diesem Hörererlebnis direkt ein Ticket für den nächsten<br />

Auftritt ordern!<br />

Axel Schön<br />

New Days Delay<br />

Erst der Blitz und dann<br />

CD (Alice in.../BROKEN SILENCE)<br />

vorauss. 27.06.2014<br />

Die Rückkehr der norddeutschen<br />

Surf Pop Punk Electro-Helden<br />

Wie ein Blitz verbreitet sich die Nachricht: New Days Delay<br />

sind nach siebenjähriger Pause tatsächlich mit einem neuen<br />

Album zurück. Und dann: die Freude über die neuen Stücke.<br />

Etwas erwachsener klingt Erst der Blitz und dann vielleicht,<br />

musikalisch sicher auch noch etwas vielseitiger als das<br />

Erstlingswerk Splitterelastisch. Trotzdem erkennt man New<br />

Days Delay sofort wieder. Natürlich ist da die charakteristische<br />

Stimme von Sängerin Insa, ihre Art, die Lyrics darzubieten.<br />

Und natürlich werden auch hier verschiedene Stile<br />

unkonventionell vermischt, wird eine Symbiose zwischen<br />

Punk, Pop, Gothic, Electro/Elektronik hergestellt und dies<br />

alles dem Hörer von tanzbar bis nachdenklich nahegebracht.<br />

Das Ganze scheint spontan, unkompliziert und mühelos, ist<br />

jedoch absolut durchdacht und facettenreich und lädt zum<br />

mehrmaligen Hören gleich hintereinander ein. Richtig coole<br />

Sache!<br />

Axel Schön<br />

Noisuf-X<br />

Invasion<br />

DCD (ProNoize/<br />

BROKEN SILENCE)<br />

vorauss. 27.06.2014<br />

Die Invasion der Clubs<br />

kann beginnen!<br />

Kaum einer vermag es derart treffsicher wie Jan L., ein von<br />

vorne bis hinten partytaugliches Album auf die (Tanz-) Beine<br />

zu stellen. Invasion wartet mit den für Noisuf-X typischen<br />

wabernden, satten, fluiden, förmlich hüpfenden Beats auf,<br />

welche die Membranen der Boxen massiv in Vibration bringen.<br />

Industrial vom Feinsten, veredelt durch wohldosierte Samples<br />

und einen Hauch Techno, wird Invasion zum echten<br />

Ohrenschmaus. Mit Hall of the Mountain King hebt<br />

der musikalische Tausendsassa erneut ein<br />

klassisches Stück im Noise-Gewand aufs Tapet,<br />

das – wie sein Original – den Spannungsbogen<br />

wölbt und den Hörer in wahre Verzückung versetzt.<br />

Abwechslungsreich, tanzbar, mitreißend, kraftvoll,<br />

Noisuf-X!<br />

Marie-Luise Henke<br />

The glory of American Hard Rock has returned with<br />

THE GOLDEN GRASS<br />

This power trio is the real deal and their LP harkens<br />

back to the golden age when heavy rock music was<br />

upbeat, skillfully played, energetic, edgy, and<br />

bursting with goodtime sunshine vibes.<br />

www.svartrecords.com<br />

LP/CD/Digital<br />

Distributed by Cargo Records<br />

www.cargo-records.de<br />

ROME<br />

A Passage to Rhodesia<br />

DCD-Box (Trisol/Soulfood)<br />

vorauss. 02.08.2014<br />

Kunst in Vollkommenheit<br />

„Skepsis“. Das ist das Wort, welches mich seit<br />

Ankündigung dieser Veröffentlichung begleitete.<br />

Stolze 100 Euro für eine Box? Zeitgemäß würde<br />

man das im Web kurz und knapp mit „WTF?“<br />

kommentieren. Darüber hinaus setzten weitere,<br />

eher negativ konnotierte Gedanken ein: „Das


zehnte ROME-Album in zehn Jahren. Kann das<br />

wirklich gut gehen?“ Nach ausgiebiger Beschäf tigung<br />

mit dieser Box fällt mir nun – genauso kurz und<br />

knapp wie das oben erwähnte Akronym – der<br />

altmodische Ausdruck „Pustekuchen!“ ein. Denn<br />

Jérôme Reuter liefert ein musikalisches, inhaltliches<br />

wie auch verpackungs technisches Schwergewicht ab,<br />

das seinesgleichen sucht. Die knapp zwei Kilogramm<br />

schwere Box umfasst neben dem Hauptalbum mit<br />

House of Stone ein zweites, nur hier erhältliches<br />

Album, eine DVD, einen 112-seitigen,<br />

leinenverzierten Hardcover bildband, der in jedem<br />

Buchladen schaufenster ein Schmuckstück darstellen<br />

würde, zwei großformatige Poster und weitere<br />

beein druckende Artefakte. Last but not least findet<br />

sich noch eine nirgends angekündigte Überraschung,<br />

die jedem ROME-Fan Freudentränen in die Augen<br />

treiben dürfte. Keine Sorge, gespoilert wird an dieser<br />

Stelle nicht! Auf dem Hauptalbum wird feinster Neo<br />

Folk geboten. Grundsätzlich mag ich keine<br />

Vergleiche, aber um diese bereits überlange Kritik<br />

schneller abzu schließen, sei folgende Erklärung<br />

erlaubt: Wären Masse Mensch Material und Flowers<br />

From Exile als Trilogie angelegt, dann wäre A Passage<br />

to Rhodesia eindeutig der dritte, bisher fehlende Teil.<br />

Die Schönheit des gesamten Werkes entsteht aus<br />

den großartigen Melodien mit fast schon poppiger<br />

Zugänglichkeit, dem markanten Gesang und den<br />

vielen Soundtüfteleien. Ein verführerischer Mix, der<br />

dem Album seine überwältigende Aura verleiht.<br />

House of Stone überrascht hingegen durch puren und<br />

kompromisslosen Martial Industrial. Und da bin ich<br />

genau bei jenem Wort angelangt, welches mich<br />

heute, als glücklicher Besitzer dieser bemerkenswerten<br />

Box, begleitet: „Kompromisslosigkeit“. Man<br />

lässt sich darauf ein oder eben nicht. Man mag es<br />

oder eben nicht. Doch eine Sache bleibt unbestritten:<br />

A Passage to Rhodesia ist ein einzigartiges<br />

Gesamtkunstwerk. Ein Meilenstein.<br />

Marc Frei<br />

Sonic Syndicate<br />

Sonic Syndicate<br />

CD (Nuclear Blast/Warner)<br />

vorauss. 04.07.2014<br />

Wenn das kein Kracher ist!<br />

Das Warten hat ein Ende. Nach längerer Auszeit sind<br />

Sonic Syndicate endlich wieder am Start, und hier<br />

gibt es wirklich ordentlich was auf die Ohren. Bereits<br />

der Opener Day Of The Dead ist ein wahrer Kracher,<br />

der mit seinen teils aggressiven und teils wunderbar<br />

melodischen Parts gekonnt an Altbewährtes anknüpft<br />

und alles noch perfektioniert. Dir bleibt keine<br />

Verschnaufpause, schon brettert Black Hole Halo<br />

weiter – eines der härteren Stücke. Und so geht es<br />

ohne Unterbrechung fort. Ein bisschen poppiger wird<br />

es etwa bei Long Road Home. Mit Catching Fire haben<br />

die Schweden eine echte Hymne geschaffen, die<br />

besonders durch ihre cleanen Passagen überzeugt.<br />

Es folgt eine Nummer nach der anderen, die Dir<br />

entgegensegelt. Ein Album, bei dem garantiert keiner<br />

ruhig sitzen bleiben kann. Sonic Syndicate haben<br />

den richtigen Moment gewählt, ein selbstbetiteltes<br />

Werk zu veröffentlichen, denn mit diesem Release<br />

zeigen sie, dass sie den Gipfel erreicht haben. Einfach<br />

nur genial! Ein Album, das man sich immer wieder<br />

reinziehen muss!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

sukekiyo<br />

IMMORTALIS<br />

CD (Gan-Shin/Rough Trade)<br />

vorauss. 04.07.2014<br />

Dir en grey-Fronter<br />

auf neuen Wegen<br />

Schlägt man im Duden unter „exzentrisch“ nach,<br />

fallen Synonyme wie „auffällig“, „aus dem Rahmen<br />

fallend“, „extravagant“, „extrem“, „spleenig“,<br />

„überspannt“ sowie „vom Üblichen abweichend“,<br />

und genau da steigt IMMORTALIS ein. An dieser Stelle<br />

gleich vorweggenommen: dieses Album ist ein echter<br />

Picasso. Selten, unverkennbar, eigenwillig,<br />

unverfälscht, phantastisch. Der als Solo-<strong>Projekt</strong><br />

bezeichnete Exot ist nicht nur die Verherrlichung oder<br />

egoistische Ausschweifung eines einzelnen Künstlers,<br />

sondern vielmehr ein Uhrwerk, welches durch ein<br />

sehr einzigartiges Zahnrad in Bewegung kommt,<br />

jedoch ohne die weiteren Zahnräder kein Ticken<br />

hervorbringen würde. Dass die Beteiligten mit Herz<br />

und Seele bei der Sache waren, als IMMORTALIS<br />

entstand, ist in jedem einzelnen Ton dieses<br />

dekadenten Notenwirrwarrs spürbar. Über all dem<br />

steht eine der einprägsamsten Stimmen schlechthin,<br />

die fesselnder nicht sein kann und derart glaubhaft<br />

Gefühle vermittelt, dass man in ihr nur versinken<br />

kann. Durchaus abstrakt kommt sukekiyo mit<br />

IMMORTALIS daher – und dennoch stimmig,<br />

zumindest für diejenigen, die sich Zeit nehmen und<br />

aufmerksam hinhören. Unter Garantie kann dieses<br />

Album nicht nur ein Mal durchgefetzt, sondern des<br />

Öfteren abgespielt werden, denn zu entdecken gibt<br />

es einiges. Experimentiert wird hier mit vielem;<br />

extrem positiv auffallend sind im instrumentellen<br />

Bereich die zwei Gitarren, die sich hier und dort<br />

gegenseitig spielerisch necken, sogar vor klassischen<br />

Meisterwerken nicht haltmachen und dennoch den<br />

Punkt nicht verpassen, an dem es Zeit wird,<br />

zurückzudrehen. Das Album beinhaltet ruhige, auf<br />

Melodie bedachte Songs, instrumentale Zwischenstücke,<br />

die alles stimmig abschließen, sowie diese<br />

eigenartig schräge Art, die IMMORTALIS verwirrend,<br />

uneinordenbar und reizvoll macht. Um die Sache auf<br />

den Punkt zu bringen: Mit sukekiyo hat Kyo,<br />

Frontmann der so namhaften Band Dir en grey,<br />

keinen billigen Abklatsch laufen gelehrt, sondern<br />

Einblick in seine ganz eigene künstlerische Welt<br />

gewährt. Die in Japan nicht minder bekannten<br />

Bandmitglieder überzeugen mindestens genauso in<br />

ihrer Rolle und haben hörbar einem Ausnahmekünstler<br />

Flügel verliehen. Fazit: horizonterweiternd!<br />

Jana Rischke-Tanaka<br />

Surgyn<br />

Envy<br />

CD (DWA)<br />

bereits erschienen<br />

Dekadenz und purer Glamour<br />

Es verwundert fast schon, dass einem der Glitter und<br />

Flitter nicht aus den Boxen entgegenwirbelt, wenn<br />

man dieses Album hört. Tracks wie Limousine oder<br />

Stiletto wummern einem gehörig um die Ohren, und<br />

man will bei diesen Nummern einfach nur ab auf die<br />

Tanzfläche. Es wird gegrowlt, die Sounds sind<br />

verzerrt, die Beats stampfend und nach vorne<br />

preschend. Die Härte des Industrial paart sich hier<br />

vorzüglich mit dem Glamour der Drag-Szene zu einem<br />

funkelnden Partywerk. Kurze Verschnaufpausen<br />

bilden Stücke wie Green Heart oder Melancholia,<br />

ohne dem treibenden Charakter von Envy auch nur<br />

eine Minute Einhalt zu gebieten. Optisch und<br />

inhaltlich fabelhaft!<br />

Marie-Luise Henke<br />

The Dreamside<br />

Sorrow Bearing Tree<br />

CD (Spin Moon)<br />

vorauss. 31.07.2014<br />

Eingängige und rockige Gothic-<br />

Songs mit eigenem Charakter<br />

Nach fünf Jahren melden sich die Niederländer um<br />

Sängerin Kemi Vita und Bassist Roman Schönsee mit<br />

einem gelungenen Album zurück. Dem rockigen,<br />

eingängigen Gothic Rock der teils etwas härteren<br />

Gangart sind The Dreamside treu geblieben, aber<br />

auch getragenere, hymnische Lieder haben ihren Weg<br />

auf die neue CD gefunden. Beide Spielarten<br />

unterwerfen sich bereitwillig Kemis charakteristischer<br />

Stimme. Abwechslungsreiche Kompositionen und<br />

schöne Streicher- und Gitarrenparts bleiben schnell<br />

im Ohr: Schon das an erster Stelle der Tracklist<br />

stehende Titelstück nimmt einen sofort für das Werk<br />

ein. Zwei Duette – Breathe With Me mit Ralf<br />

Mastwijk (Face Tomorrow) sowie das Depeche<br />

Mode-Cover Walking In My Shoes mit Flo Schwarz<br />

(Pyogenesis) – vervollkommnen das positive<br />

Hörerlebnis. Hörenswert und mit eigenem Stil,<br />

bereichern The Dreamside durch Sorrow Bearing Tree<br />

einmal mehr das Genre des Gothic Rock und bieten<br />

ihren jetzigen wie auch zukünftigen Fans ein<br />

weiteres vielseitiges und trotzdem in sich geschlossen<br />

wirkendes Album.<br />

Axel Schön<br />

Vintersorg<br />

Naturbål<br />

CD (Napalm/Universal)<br />

vorauss. 27.06.2014<br />

Teil drei des Zyklus<br />

Nach dem vor zwei Jahren erschienenen Orkan,<br />

welches als zweiter Part der Saga das Element Luft<br />

behandelte, präsentiert uns Mr. V nun Naturbål, was<br />

so viel wie „Feuer der Natur“ bedeutet. Und gleich<br />

wird ersichtlich, dass wir es mit einem Konzeptalbum<br />

zu tun haben, auf dem neun Tracks – allesamt im<br />

typischen Vintersorg-Gewand gestaltet – die<br />

verschiedenen flammenden Mächte der Natur und<br />

ihre gnadenlose Wirkung besingen. Eröffnet wird mit<br />

Ur aska och sot, und jedem Hörer dürfte klar sein,<br />

dass dieses Album nahtlos an die früheren Erfolge<br />

anzuknüpfen vermag. Mit einer Spieldauer von<br />

knapp 55 Minuten stellt es auch so manches in den<br />

Schatten. Darunter ist selbstredend die erste Single<br />

Lågornas rov, die durch teils ruhigere, teils härtere<br />

folkige Klänge in ihren Bann zieht. Mit Själ i flamma<br />

haben Vintersorg ein perfektes Schlussstück<br />

angehängt, welches einem das Gefühl verleiht,<br />

glücklich und zufrieden entlassen zu werden. Alles<br />

in allem ein wunderschönes Werk, das passend zum<br />

glühenden Sommer durch seine hitzigen Lieder<br />

überzeugen kann.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

DVD<br />

Forgotten Tomb<br />

Darkness In Stereo<br />

Eine Symphonie Des Todes<br />

DVD (Agonia)<br />

bereits erschienen<br />

Hier gibt’s was<br />

für Augen und Ohren!<br />

Die italienischen Metaller, die ihrer Musik<br />

mittlerweile freien Lauf lassen und sich irgendwo<br />

zwischen Black, Doom und Dark ansiedeln, haben<br />

2012 ihr letztes Studioalbum ...And Don’t Deliver Us<br />

From Evil veröffentlicht. Außerdem wurde fleißig<br />

getourt – einen Zusammenschnitt aus drei<br />

Performances präsentiert das Quartett rund um<br />

Sänger Ferdinando „Herr Morbid“ Marchisio nun auf<br />

DVD (auch in limitierter Edition erhältlich). Als<br />

Hauptkonzert dient der Gig beim Kings of Black Metal<br />

2012: vom Intro Springtime Depression bis hin zum<br />

grandiosen Finale mit einem Medley der Lieder<br />

Disheartenment, Alone und Steal My Corpse. Als<br />

Bonus finden sich noch vier im selben Jahr beim<br />

Under The Black Sun Open Air gespielte Stücke sowie<br />

fünf Nummern, die im Berliner K17 zum Besten<br />

gegeben wurden. Etwas schade ist, dass einige Titel<br />

(wie Shutter, Reject Existence, Solitude Ways oder<br />

auch das Medley) doppelt vorkommen. Hier hätte<br />

man eine vielfältigere Auswahl treffen dürfen.<br />

Dennoch bietet Darkness In Stereo mit insgesamt 16<br />

Live-Tracks einen besonderen Augen- und<br />

Ohrenschmaus für jeden Forgotten Tomb-Liebhaber<br />

und auch für Leute, die einfach nur Bock auf eine<br />

fetzige Bühnenshow in den eigenen vier Wänden<br />

haben.<br />

Manuela Ausserhofer


Oliver Ludwig<br />

Rollen voll Blut<br />

(Unsichtbar)<br />

Dieser Roman ist etwas ganz<br />

Besonderes. Er erzählt vom jungen<br />

Skateliebhaber Vincent, der in<br />

einem Skateshop arbeitet. Ein<br />

Kollege feiert Abschied, was<br />

Ingrid Meyer (Hrsg.)<br />

Die Kinder Luzifers<br />

(Second Sight Books)<br />

Ihr Verlag hat sich mittlerweile<br />

einen Namen im Bereich okkulter<br />

Literatur gemacht. Nun hat Ingrid<br />

Meyer persönlich eine Ausgabe<br />

von J. Collin de Plancys Dämonenlexikon<br />

aus dem Jahre 1845<br />

übersetzt. Man findet Erläuterungen<br />

zu einer großen Zahl von<br />

Wesen – bekannte wie auch<br />

außerhalb der Fachkreise weniger<br />

bekannte. Dämonen, Götter,<br />

Geister, Kobolde, Sylphen und<br />

noch einige Arten mehr sind<br />

alphabetisch geordnet, daher gut<br />

gezielt nachzuschlagen. Aufgelockert<br />

werden die Beschreibungen<br />

durch den Abdruck vieler<br />

Patrick Senécal<br />

7 Tage der Rache<br />

(Festa)<br />

Um es vorab zu sagen: Dieses<br />

Werk von einem der erfolgreichsten<br />

französischsprachigen Horrorund<br />

Thrillerautoren ist genau so<br />

verstörend, wie man es sich<br />

wünscht. Was 2010 unter dem<br />

Titel 7 Days als Film erschien,<br />

wurde in noch bestialischerer<br />

Form auf Papier gebannt. Bruno<br />

Hamel, 38 Jahre alt und Chirurg,<br />

führt ein unauffälliges, glückliches<br />

Leben... bis seine kleine Tochter<br />

brutal vergewaltigt und ermordet<br />

wird. Der Täter ist schnell gefasst.<br />

Und Brunos Trauer weicht Rachephantasien.<br />

Ihm bleiben sieben<br />

Tage, ehe der Schuldige vor<br />

Gericht gebracht wird. Sieben<br />

Andy Strauß<br />

Sie grunzen freudig,<br />

einige springen sogar hoch<br />

(Unsichtbar)<br />

Bei diesem Titel fühlt man sich<br />

doch gleich in einen Stall voller<br />

fröhlich herumtollender Ferkel<br />

versetzt. Aber das Cover zeigt: es<br />

geht um Menschen. Nach Home<br />

is where mein Fisch ist haben wir<br />

es hier mit dem nächsten<br />

wahnwitzigen Machwerk des<br />

Poetry Slammers und Schriftstellers<br />

zu tun. Er präsentiert eine<br />

Präambel, 33 kurze Erzählungen<br />

sowie acht Gedichte, die Du laut<br />

natürlich ordentlich begossen<br />

werden muss. Das Ergebnis: ein<br />

Abend voller Alkohol und ein tiefer<br />

Filmriss. Sein abgebrochener Zahn<br />

führt Vincent in eine Arztpraxis,<br />

wo er die Puzzleteile zusammenzusetzen<br />

versucht. Er erinnert sich<br />

an neue Leute, die er kennenlernte;<br />

an eine Schlägerei, in die er<br />

verwickelt wurde; doch wo ist der<br />

Rest? Als Vincent ein blutiges<br />

Taschentuch herauszieht, das mit<br />

einem Polizeiemblem bestickt ist,<br />

versteht er die Welt nicht mehr.<br />

Dann stehen auch noch mysteriöse<br />

Schlägertypen vor seiner Tür, ein<br />

Mord wird ihm angelastet, und<br />

plötzlich scheint die Mafia nicht<br />

allzu weit entfernt... Oliver Ludwig,<br />

selbst leidenschaftlicher Skater,<br />

präsentiert hier den wohl ersten<br />

Skateboardthriller, welcher<br />

besonders durch seine angenehme,<br />

sympathische und einfache<br />

Schreibweise punkten kann.<br />

Die Geschichte ist schön aufgebaut,<br />

durchwegs spannend und<br />

macht eindeutig Lust auf mehr.<br />

Garniert wird das Ganze mit einem<br />

kurzen Vorwort von Skate boardurgestein<br />

Peter „Dietsches“<br />

Diepes. Empfehlenswert!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

anschaulicher Holzschnitte, die<br />

einer Ausgabe von 1863 entstammen.<br />

Bei jenen Dämonen, welche<br />

auch in der Ars Goetia Erwähnung<br />

finden, hat die Editorin hier die<br />

entsprechenden Siegel hinzugefügt.<br />

Trotz seines Umfangs ist<br />

das Werk handlich, die Texte sind<br />

informativ, verständlich und<br />

kurzweilig, zum ersten Überblick<br />

für Neugierige genauso geeignet<br />

wie für Kenner der Materie. Nach<br />

dem lexikalischen Teil bietet das<br />

Buch noch 18 Legenden, bei<br />

denen der Teufel im Spiel ist. Diese<br />

Geschichten sind ebenfalls bereits<br />

im Original enthalten, in der<br />

Übersetzung angenehm zu lesen.<br />

Mal vergnüglich, mal mit<br />

Gänsehaut faktor, durchaus auch<br />

mal lehrreich.<br />

Axel Schön<br />

Tage, in denen er seine „gerechte<br />

Welt“ wiederherstellen könnte.<br />

Senécal schildert schonungslos,<br />

welche Entwicklung ein Vater<br />

durchmacht, der sich in dunkelste<br />

und moralisch verwerflichste<br />

Abgründe begibt, um den grausamen<br />

Verlust seines Kindes zu<br />

verarbeiten. Die Perspektive<br />

wechselt zwischen ihm und der<br />

Polizei hin und her, was die<br />

Spannung linear ansteigen und<br />

das Buch wie Rasierklingen unter<br />

den Nägeln brennen lässt. Der<br />

Leser giert danach, ob Bruno<br />

seinen Plan in die Tat umsetzen<br />

wird. Damit sendet der kanadische<br />

Autor eine deutliche Botschaft:<br />

Das Böse schlummert in jedem<br />

von uns und muss nur an der<br />

richtigen Stelle stimuliert werden,<br />

um von Phantasie in Realität<br />

umzuschlagen. Pointierte<br />

Grausam keit auf 384 Seiten – für<br />

Genrefans eine klare Empfehlung!<br />

Nadine Ahlig<br />

Klappentext „sowieso nicht<br />

verstehst“. Geschrieben sind sie<br />

in typischer Andy Strauß-Manier...<br />

mal irrsinnig komisch, mal leicht<br />

pervers, auf jeden Fall abgefahren,<br />

teilweise etwas wirr und immer<br />

voller Überraschungen. Ein Buch,<br />

das Spaß macht und perfekt<br />

geeignet ist, wenn man mal nicht<br />

ganz so viel Zeit hat, denn die<br />

Geschichten, welche sich über gut<br />

170 Seiten erstrecken, sollte<br />

man nicht alle hintereinander<br />

verschlingen, sondern auf sich<br />

wirken lassen. Zum Abschluss ein<br />

Vierzeiler namens Metamorphosen:<br />

„Ich bin eine Raupe/Und<br />

du bist ein Reh/Ich werd<br />

Schmetter ling/Und du wirst Filet.“<br />

Amen! In der Edition kleinLAUT<br />

erschien mit Funktion kaputt<br />

übrigens auch ein neues Minibüchlein<br />

vom selben Autor.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

58 - <strong>Orkus</strong>!


LIVE IN MEXICO CITY<br />

Die Doppel-CD erscheint am<br />

18.07.2014<br />

Die erste Auflage mit mehr<br />

als 2 Stunden Gesamtspielzeit<br />

und exklusiver DVD!<br />

Die Deutschlandkonzerte 2014<br />

26. Juli Klaffenbach/Dresden<br />

27. Juli Amphi Festival/Köln<br />

Mehr Informationen auf<br />

www.lacrimosa.com & www.facebook.com/lacrimosaofficial<br />

Im Vertrieb von


The<br />

Eradication<br />

of Hate<br />

The<br />

Eradication<br />

of Hate<br />

Adrian K. Smith<br />

© Daniela Vorndran<br />

Adrian K. Smith<br />

Die Limited Edition des neuen Click Click-Albums Those Nervous Surgeons erscheint mit<br />

einer besonderen Überraschung: Der Sänger der englischen Industrial-Legende, Adrian<br />

Smith, verfasste die Dystopie The Eradication of Hate, in der ein neofaschistisches britisches<br />

Regime eine Meinungs- und Medienkontrolle über das ganze Land ausübt und in der<br />

der Regierungsagent Drake einen mysteriösen Buchautor finden soll, dessen Werk die<br />

Regierung zensieren will. Dieses Buch liegt dem Album in der Limited Edition bei, und<br />

seine Thematik ist eng mit den Themen des Albums verknüpft, die unter anderem auch um<br />

überwachungs staatliche Tendenzen, Drohnenangriffe und Meinungsfreiheit zirkulieren.<br />

Hier das Einleitungskapitel des Buches The Eradication of Hate.<br />

Prologue<br />

Drake popped a pill. Quicklime – a citrus<br />

flavoured blend of Modafinal, MDMA and<br />

cocaine. Quicklime tweaked awareness, made<br />

everything sharper, heightened the senses.<br />

Ratcatchers introduced him to the pills when<br />

he worked alongside them in the abandoned<br />

underground tunnels. Ratcatchers could see<br />

in the dark. Ratcatchers wore sunglasses to<br />

reflect the light from their flame throwers.<br />

Drake bought a pair of retro aviators to fit in<br />

with the rest of the crew. His reflection was unstoppable, but he soon<br />

tired of the crew.<br />

Drake checked his weapon and screwed the suppressor in place. He<br />

engaged the safety and dropped the weapon into a shoulder holster<br />

slung across his broad shoulders. He pulled on a short<br />

leather jacket, pushed the poppers home on his black<br />

leather gloves and buried his blond hair beneath a<br />

black wool cap. Drake checked his reflection in the rear<br />

view mirror, smiled and climbed out of the vehicle, the<br />

Quicklime cushioning the drop from the cab. The night<br />

air smelled clean and the rustling of animals brought<br />

the surrounding woodlands alive. Drake knew the kill<br />

would be clean and easy – if everything went to plan.<br />

He donned a night-vision headset, switched it on<br />

and waited for the world to turn green. He didn‘t<br />

have to wait long. Drake adjusted the focus, checked<br />

his equipment and headed into the depths of the woods, his ears<br />

searching for the sound of running water. All around him naked trees<br />

embraced one another with skeletal fingers, their branches bowing<br />

low and reaching high into the moonless sky, surrounding him in a<br />

cage of twisted wood. Pine cones and broken twigs littered the ground<br />

and the pathways hung with ugly cobwebs, huge balls of dusty silk<br />

concealing tent and wolf spiders grown fat on autumn‘s menu. Drake<br />

Überwachungsstaat, Drohnenangriffe<br />

und Medienmanipulation.<br />

Das Click Click-Album Those Nervous<br />

Surgeons beschäftigt sich mit brandaktuellen<br />

Themen.<br />

waded through them, avoiding fragile twigs and dried leaves, his head<br />

singing with anticipation. In his mind the woods were mapped out in<br />

fine detail, the route a string of intense light emanating from parallel<br />

lines of water filled footprints.<br />

As the river bank came into focus Drake‘s senses hit overdrive, his body<br />

alive with adrenalin. He edged towards it and slid up the edge on his<br />

belly, stopping at the crest and scanning the details on the far side.<br />

Across the river he could see a large tent, partially camouflaged with<br />

netting and fallen branches, backed up into a clump of trees. From<br />

the air, the tent would be invisible, from the ground easily defended<br />

from invasion. Drake knew an attack from the front, where the land<br />

lay flat and devoid of cover, would fail immediately and a strike from<br />

the river would be virtually impossible without alerting the occupants,<br />

the strong current would see to that. He would have to cross ten feet<br />

of freezing water without making a sound if he wanted to take the<br />

occupants without alerting them or their security team to his presence,<br />

no mean feat, even for him.<br />

Drake cast his mind back to the meeting with Colonel<br />

Navis and the intelligence report regarding the men<br />

he‘d come to eliminate: Christopher Chamberlain<br />

and Thomas Cheshire, leader and deputy leader of the<br />

opposition respectively.<br />

‚Chamberlain represents a threat to government policy,‘<br />

Navis told him. ‚He cannot be allowed to stand at the<br />

next election; he‘s becoming far too popular. We‘ve<br />

managed to keep him off the air but the rumours are<br />

still circulating and the National Party are losing public<br />

confidence. I needn‘t remind you who signs our pay<br />

checks, Drake...‘<br />

He hadn‘t, but that didn‘t make the job any less palatable and he had<br />

to keep repeating the mantra that had become all too familiar over the<br />

past few months:<br />

Targets, that‘s all they are, just targets.<br />

The intelligence report was sketchy and badly prepared, nothing more<br />

than the location and description of the target area:<br />

60 - <strong>Orkus</strong>!


2000 FEET SOUTH OF HAWKHILL, NORTHUMBERLAND.<br />

WOODED AREA (ADJACENT TO RIVER ALN).<br />

C & C KNOWN TO USE FISHING/CAMPING TRIPS TO SUB-<br />

VERT LISTENING DEVICES. KEVLAR TENT, BULLET PROOF,<br />

A NON-NEGOTIABLE TARGET FOR SNIPER‘S.<br />

SECURITY (MINDER‘S): QUANTITY UNKNOWN BUT PRO-<br />

BABLE WAR VETERANS.<br />

END OF REPORT.<br />

‚Why not use a missile?‘ Drake had asked and Navis had replied: ‚An<br />

air strike would do the deed admirably but, since the targets are to be<br />

neutralised without alerting the free press, it‘s out of the question and far<br />

too expensive anyway. Stealth is the only possible option, Drake, that‘s<br />

why I suggested you for the job.‘<br />

Drake slid away from the bank, pushed the headset away from his eyes<br />

and lay on his back, thinking. The river was both key and obstacle so<br />

the only real option was to use it against them; but would they take the<br />

bait of a very old trap? Would they leave the safety of their bullet proof<br />

tent to investigate the sound of disturbed water? No, these were men<br />

with tactical minds, officers in fact, veterans of the Grinder; and what do<br />

officers do when their base comes under attack? They give orders, because<br />

that‘s what officers do. Officers send the soldiers out to get their heads<br />

blown off while they sit tight behind their electronic fences and bullet<br />

proof facilities, making decisions that will ensure their own safety for as<br />

long as possible. But Drake didn‘t know where the Minder‘s were because<br />

the intelligence report wasn‘t as clever as it should‘ve been.<br />

Drake crawled back to the top of the bank and listened. The river flowed<br />

eastward at a gentle pace, the water breaking over outcrops and fallen<br />

branches as it flowed beneath an old railway bridge towards the North<br />

Sea a couple miles to the south. Drake calculated the noise level and<br />

found it acceptable providing he took his time, a luxury the freezing<br />

water wouldn‘t offer. And what other obstacles existed? He switched<br />

the night vision to infra-red and scanned the opposite bank, making<br />

fine adjustments as he followed the terrain. He quickly began to see<br />

anomalies, a line of orange markers bisecting the field, and he knew the<br />

infra-red had detected motion sensors. Drake counted five, each one a<br />

yard apart from its neighbour, each one primed for the slightest touch<br />

from an intruder. He counted five but knew there would be more of<br />

them closer to the tent and he knew the last line of defence would double<br />

for the first line of attack. These were motion sensors with teeth.<br />

Drake checked his equipment and was about to make his decent towards<br />

the icy water when something caught his eye. Someone was moving across<br />

the open ground on the other side of the river and whoever it was wasn‘t<br />

alone. Drake pulled the headset down and quickly switched back to night<br />

vision. He counted three men moving carefully, their bodies bent low, their<br />

arms cradling automatic weapons, their origin horribly familiar.<br />

The mission had been double-teamed.<br />

Drake moved closer to the river, drew his weapon and settled in to watch<br />

the show, his eyes dancing the Quicklime twitch in anticipation of an<br />

unexpected diversion. Intervention was definitely on his mind.<br />

The attackers divided. Two flanks, one point. The flanks went wide, the<br />

point went direct. None of them saw the motion sensors. None of them<br />

heard the alarm. None of them knew they were walking into hell.<br />

Drake knew. Drake saw the movement behind them. He breathed a deep<br />

sigh and drew a bead on the nearest Minder, the target beam switched<br />

off - he didn‘t want a dancing red dot giving his position away.<br />

One of the flanks stopped moving. He‘d spotted the sensor and was<br />

obviously wondering what to do about it. He scratched his head...<br />

Drake muttered, ‚Unbelievable,‘ and shot the Minder, his weapon<br />

offering a muted cough with no muzzle flash. He saw the Minder fall<br />

and zoomed in on the point. The point‘s shoulder-mounted NP badge<br />

filled the scope.<br />

National Police. Not Navis’ men.<br />

Somebody had issued a duplicate order – a three man death certificate.<br />

Drake, who rarely swore, whispered a colourful expletive and went back<br />

to scanning for Minders. It wasn‘t his job but he was going to act as<br />

defence anyway.<br />

The head scratching flank edged away from the sensor. He was waving<br />

his arms at the point but the point didn‘t see the signal – a Minder did.<br />

Drake watched the flank‘s head explode, spun in the direction of fire and<br />

scanned for the shooter. He saw nothing. He looked back at the point<br />

who was standing very still. He looked at the remaining flank who was<br />

already running away, then he saw the shooter. Drake switched the beam<br />

on. The red dot found the shooter. Drake fired twice. The sh ooter fired<br />

once. The shooter and the flank both went down at the same time. The<br />

point fired twice at the tent and ran towards the river, towards Drake.<br />

So much for a diversion.<br />

Drake moved. He crawled away from the river and made his way to the<br />

woods, the sound of splashing water covering his own footfalls. He reached<br />

the tree line and turned around, scanning for the point. Nothing. No<br />

National Policeman, no splashing water but plenty of ghost‘s. The Minder‘s<br />

were in force, scattered and alert, armed and extremely dangerous. Drake<br />

stepped into the woods, counted to ten and got his bearings. Behind him<br />

raised voices began to pollute the air. In front of him something bright cut<br />

through the green world, too fast to see, impossible to avoid. Drake went<br />

down hard, his left thigh on fire, the headset hanging like a drunk from<br />

a lamppost. Behind him someone dragged a chain over a cog, the sparks<br />

flying every which way, the splinters cutting a shape in half right in front of<br />

his eyes. Drake heard a voice say ‚You owe me‘ and saw the man with the<br />

NP shoulder-patch running into the woods.<br />

Drake rolled under a thicket, unhooked his belt and tied it around his<br />

thigh, stemming some of the blood, but not all of it. He gritted his teeth,<br />

lay very still and waited. He tried not to breathe. All around him Minders<br />

prowled the woods, the excitement in their voices fading to grunts of<br />

disappointment as the early mornings sport slowly came to an end.<br />

Eventually they faded away completely, but not before the bodies were<br />

collected.<br />

Fifteen minutes passed before Drake dragged himself out of the bushes,<br />

collected his equipment and hobbled back through the woods to the<br />

vehicle. The mission was screwed but at least his transport was still where<br />

he‘d left it. He pulled himself into the cab, started the vehicle and headed<br />

for the nearest medical centre, the credentials hanging around his neck<br />

guaranteeing him instant treatment. He was going to need it.<br />

<strong>Orkus</strong>! - 61


62 - <strong>Orkus</strong>!<br />

Wer bei Horrorfilmen atmosphärischen Nervenkitzel blutigem Gemetzel vorzieht, ist hier völlig<br />

richtig. Across the River (Originaltitel: Oltre il guado) will nicht durch stapelweise Leichen punkten,<br />

sondern lehrt im Stile von The Ring oder The Grudge mit psychischem Terror das Fürchten.<br />

Der Naturforscher Marco Contrada – gespielt von Marco Marchese – bereist in einem Wohnmobil<br />

die bewaldeten Gebiete an der Grenze zwischen Italien und Slowenien. Dort will er Wildtiere<br />

zählen und ihr Verhalten dokumentieren. Er stellt Lebendfallen auf und montiert Kameras.<br />

Zunächst scheint alles normal, doch als er das Material genauer sichtet, stößt er auf eigenartige<br />

Fehlbilder, die nicht ins Konzept passen. Immer öfter kommt es zu bizarren, unheimlichen<br />

Szenen, die den Wissenschaftler zwar beängstigen, aber auch umso neugieriger machen. Was<br />

steckt hinter dem Spuk? Er beginnt einer Spur zu folgen, die immer tiefer in die finsteren Wälder<br />

und schließlich über einen Fluss führt. Seine Suche bringt Marco in ein einsames Bergdorf,<br />

welches ein unvorstellbares Geheimnis hütet... Doch nach heftigen Regenfällen schneidet der<br />

Fluss ihm jeden Rückweg ab.<br />

Regisseur, Drehbuchautor und Cutter dieses mysteriösen Experimentalwerks ist der 1968<br />

geborene italienische Independentkünstler Lorenzo Bianchini, der 1997 seinen ersten Kurzfilm,<br />

den Psychothriller Paura Dentro (Angst im Inneren), produzierte. Es folgte Smoke Allucination, ein<br />

Kurzfilm über Satanismus. Sein erster Langfilm Square Root of Three griff 2001 jene Themen<br />

auf. Weitere Arbeiten waren Keeper of the Beast, Dirty Film und Eyes. Mit seinem neuesten Werk<br />

präsentiert Bianchini einen düsteren Streifen, der gern im selben Atemzug mit Genregrößen wie<br />

Dario Argento oder Lucio Fulci genannt wird. Across the River lief unter anderem bereits beim<br />

Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya in Sitges.<br />

Eine Besonderheit sei noch erwähnt: Marctropolis Filmentertainment erwecken eine fast<br />

vergessene Tradition wieder zum Leben. Früher gab es im Kino oder auch auf Video häufiger<br />

einen kleinen Vorfilm. Heutzutage leider selten. Hier aber kann man dieses i-Tüpfelchen<br />

entdecken – in Form des irischen Kurzfilms Foxes von Lorcan Finnegan. In einem geisterhaft<br />

verlassenen Vorort gehört das einzige bewohnte Haus einem jungen Paar. Bald fühlt sich die<br />

Frau den umherstreifenden Füchsen mehr verbunden als ihrem Mann... Ein tolles Gesamtpaket<br />

für einen wunderbaren Gruselabend!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Seit Mai 2014 in den Kinos – ab 18. Juli auch auf DVD und Blu-ray erhältlich!


Der Handel boykottiert gewisse Bücher von uns. Zu hart, zu gewagt, zu brutal oder<br />

einfach zu weit weg von der Norm. Doch Literatur braucht künstlerische Freiheit<br />

und darf nicht geknebelt werden. Deshalb befreien wir uns auf »extreme« Art:<br />

Festa Extrem. Nichts für den Buchhandel – aber für Fans.<br />

Extrem-Titel erscheinen ohne ISBN. Sie können also nur direkt beim Verlag bestellt<br />

werden. Als Privatdrucke in kleiner Auflage sind wir so bei Programmauswahl und<br />

Covergestaltung völlig frei.<br />

www.Festa-Verlag.de<br />

Wenn Lesen zur Mutprobe wird …


„... dass man nicht<br />

der einzige Ex-Teenager<br />

mit solchen Gefühlen ist.“<br />

Juni<br />

Brendan Perry (Dead Can Dance) –<br />

30.06.1959 in London, UK<br />

Juli<br />

Franz Kafka († 03.06.1924 in Kierling,<br />

heute Österreich) – 03.07.1883 in Prag,<br />

heute Tschechische Republik<br />

Vince Clarke (Ex-Depeche Mode) –<br />

03.07.1960 in London, UK<br />

Andrew „Andy“ Fletcher (Depeche Mode) –<br />

08.07.1961 in Nottingham, UK<br />

Marc Almond – 09.07.1957 in Southport, UK<br />

Tilo Wolff (Lacrimosa) – 10.07.1972<br />

in Frankfurt/Main<br />

Peter Murphy (Ex-Bauhaus) – 11.07.1957<br />

in Northampton, UK<br />

Sharon den Adel (Within Temptation) –<br />

12.07.1974 in Waddinxveen, Niederlande<br />

Ian Curtis (Joy Division, † 18.05.1980<br />

in Macclesfield, UK) – 15.07.1956<br />

in Stretford, UK<br />

Paul Cook (Ex-Sex Pistols) – 20.07.1956<br />

in London, UK<br />

Martin L. Gore (Depeche Mode) –<br />

23.07.1961 in London, UK<br />

Kai Meyer – 23.07.1969 in Lübeck<br />

Dani Filth (Cradle Of Filth) – 25.07.1973<br />

in Hertford, UK<br />

Paavo Lötjönen (Apocalyptica) – 29.07.1968<br />

in Kuopio, Finnland<br />

Alexander Krull (Atrocity) – 31.07.1970 in<br />

Ludwigsburg<br />

Erst der Blitz und dann. Ja, was dann? Krach?<br />

Donner? Feuer? Ein Fallout gar? Sturzregen,<br />

Überschwemmung? Auf jeden Fall heißt so das<br />

neue Werk von New Days Delay. Richtig, die<br />

norddeutsche Band, welche vor sieben Jahren<br />

ihr Debutalbum Splitterelastisch veröffentlichte,<br />

aus dem Stücke wie Stereokatastrophe oder Tiny<br />

Monsters & Furry Little Creatures sich irgendwie für<br />

immer in unseren Köpfen und Ohren festgesetzt<br />

haben, ist mit frischen Liedern am Start. Vielleicht<br />

etwas erwachsener inzwischen, jedoch immer noch<br />

spontan, unkonventionell, zugleich nachdenklich<br />

und tiefsinnig.<br />

Zurück zum Titel: „Jeder Song beginnt mit einer<br />

ersten Idee, dem Gedankenblitz. Und dann<br />

entwickelt sich der Song... häufig auch in eine völlig<br />

andere Richtung als gedacht. Alles offen also! Darf<br />

sich somit jeder selbst aussuchen, was nach dem<br />

Blitz passiert!“, erklärt Drummer Achim und sorgt<br />

dadurch selbst bei Frontfrau Insa noch für einen<br />

Aha-Effekt, denn sie meint: „Ach, echt, dafür steht<br />

der? Mir kam die Idee ziemlich plötzlich, weil der<br />

Satz in mir eine gewisse Endzeitstimmung auslöst,<br />

aber vermutlich nur, weil ich weiß, dass auf den<br />

Blitz das Kaboom folgt, also das unumkehrbare,<br />

alles zerstörende Desaster. Und mit jedem Mal<br />

Nachdenken fand ich’s besser. Vor allem mochte<br />

ich, dass man das Album hören oder mindestens<br />

öffnen und die CD herausnehmen muss, hinter<br />

der das Wort Kaboom gedruckt sein wird, um den<br />

Titel ganz zu verstehen. Und dass das offene Ende<br />

neugierig macht und Fragen aufwirft. Darüber<br />

hinaus ist Blitz einfach ein schickes Wort. Diese<br />

Überlegungen kamen aber alle nach der Idee,<br />

die war echt spontan, weil ich immer total in den<br />

Albumtitel Es ist egal, aber von Tocotronic verliebt<br />

war, und Erst der Blitz und dann hat mich daran<br />

erinnert.“<br />

Lange musste die Szene auf neues Material von New<br />

Days Delay warten. In jener Spanne gab es mehrere<br />

Besetzungswechsel, Insa beendete ihr Studium,<br />

und Keyboarder Chris wurde Vater von Zwillingen.<br />

Zudem suchte Insa eine andere Herangehensweise<br />

für die Lyrics: „Nach Splitterelastisch hatte ich lange<br />

Zeit Probleme mit dem Texten, weil ich das Gefühl<br />

hatte, nichts zu sagen zu haben. Wenn man ehrlich<br />

ist, lagen zwischen Splitterelastisch und dem neuen<br />

Album wesentliche Teile meiner Adoleszenz, ich<br />

hing – wie bestimmt viele in dieser Lebensphase –<br />

irgendwie im luftleeren Raum, habe mich gefühlt,<br />

als würde ich mich auflösen und als würde nichts<br />

mehr so wirklich wichtig sein. Ich bin in die<br />

Tretmühle des sogenannten Erwachsenenlebens<br />

geraten, und das alles hat mich entsetzt und erst<br />

einmal sprachlos gemacht. Und dann habe ich<br />

festgestellt, dass man auch darüber schreiben<br />

kann, und dann ist das Texten plötzlich wieder ganz<br />

leicht. Und das Erwachsenwerden und -sein klappt<br />

auch besser, wenn man durch diese Songs häufiger<br />

mit anderen Menschen ins Gespräch kommt und<br />

feststellt, dass man nicht der einzige Ex-Teenager<br />

mit solchen Gefühlen ist.“ Also hineingefunden in<br />

die jetzige Daseinsform, und obwohl Insa im Stück<br />

Ich werde Astronaut androht, zum Mond zu fliegen<br />

und bald ihre Abschiedsparty zu feiern, versichert<br />

sie auf unsere Nachfrage: „Oh, im Moment will<br />

ich gar nicht mehr weg. Nach gedanklichen<br />

Umwegen über diverse Himmelskörper bin ich<br />

wieder auf Terra bruchgelandet, habe jeglichen<br />

Fluchtgedanken überwunden und mich hier<br />

hervorragend eingelebt!“ Gut so, dann können<br />

wir uns auf die Live-Shows mit den neuen Liedern<br />

freuen!<br />

www.newdaysdelay.com<br />

Axel Schön<br />

Discographie (Alben):<br />

Splitterelastisch (2007)<br />

Erst der Blitz und dann (2014)<br />

Line-Up:<br />

Insa – Gesang<br />

Volker – Gitarre<br />

Chris – Keyboard, Synthesizer, Gitarre<br />

Norm – Bass<br />

Achim – Schlagzeug, Programmierung, Produktion<br />

August<br />

Pete Burns (Ex-Dead Or Alive) – 05.08.1959<br />

in Port Sunlight, UK<br />

Eicca Toppinen (Apocalyptica) – 05.08.1975<br />

in Vantaa, Finnland<br />

Stephan Groth (Apoptygma Berzerk) –<br />

10.08.1971 in Odense, Dänemark<br />

Mikko „Linde“ Lindström (HIM) – 12.08.1976<br />

bei Helsinki, Finnland<br />

Wednesday 13 (Ex-Murderdolls) –<br />

12.08.1976 in Lexington,<br />

North Carolina, USA<br />

Das <strong>Orkus</strong>!-Team gratuliert<br />

allen 122 Jubilarinnen - <strong>Orkus</strong>! und Jubilaren!


„Wir haben richtige<br />

Pionierarbeit geleistet!“<br />

Nachdem sich Bacio di Tosca in den letzten Jahren hauptsächlich auf ihr Internet-TV-<strong>Projekt</strong><br />

konzentriert hatten, erscheint jetzt unter dem Titel Was ich liebe das vierte Werk von Dörthe<br />

Flemming und ihren Gastmusikern. „Einige der Lieder sind ursprünglich für Bacio di Tosca<br />

TV produziert worden. Da die ersten kostenlosen 100 Downloads oft recht schnell erreicht<br />

werden, gab es ja bislang keine andere Möglichkeit, sie zu bekommen. Gleichzeitig kamen<br />

auch immer wieder Anfragen von Leuten, die generell lieber ein klassisches Album in den<br />

Händen halten wollten. Um diesen beiden Anliegen gerecht zu werden, haben wir im Zuge<br />

der Albumproduktion diese Lieder noch einmal überarbeitet und professionell gemastert.<br />

Diesen Grundstock haben wir dann mit bisher unveröffentlichten Stücken, wie zum Beispiel<br />

dem Clubtrack und den Chansons, erweitert“, erläutert die Mezzosopranistin. Clubtrack?<br />

Chansons? Dann mal der Reihe nach.<br />

Mit „Clubtrack“ ist das neue Lied Liebe gemeint, das tatsächlich etwas aus dem von Bacio di<br />

Tosca gewohnten Soundgewand ausbricht und seinen Weg in die dunklen Tanztempel finden<br />

könnte. Dörthe erzählt dazu folgende Geschichte: „Wir hatten letztes Jahr von unserem<br />

Label einen Stand mit einer Vier-Quadratmeter-Bühne auf dem M’era Luna. Dort habe ich<br />

regelmäßig über den Tag verteilt Live-Performances gemacht, welche per Kopfhörer als<br />

silent concert übertragen wurden. Unter den Liedern war auch die Rohfassung von Liebe, und<br />

nach jeder Performance kamen die Leute zu mir und wollten das Album kaufen, auf dem<br />

dieser Song wäre. Leider gab es das Lied noch auf keiner CD oder sonst wie zu erwerben,<br />

und das war auch ein Impuls, die nun vorliegende Veröffentlichung anzugehen.“<br />

Daneben bietet Was ich liebe zwei Chansons mit selbst geschriebener Lyrik. Eine Idee,<br />

die sich bei entsprechendem Interesse ausbauen ließe, wie die Musikerin sagt: „Ich<br />

hatte ja schon zu Zeiten mit Charitona eigene Texte verfasst. Bacio di Tosca hingegen ist<br />

ursprünglich konzipiert, Dichtung in Anlehnung an das romantische Kunstlied zu vertonen.<br />

Seit einiger Zeit spukt aber ein wenig die Idee von einem Album mit eigenen Texten im Stil<br />

des Chanson Noir in meinem Kopf herum. Die zwei Titel auf diesem Album sind quasi ein<br />

kleiner Vorgeschmack. Ich bin schon sehr neugierig auf die Reaktionen!“<br />

Eine weitere tolle Besonderheit ist die Gestaltung des Werkes, es wird nämlich als Relief-<br />

CD erscheinen. Was das ist, lassen wir die Künstlerin am besten selbst erklären: „Bei der<br />

zum Patent angemeldeten Relief-CD ist es möglich, auf der Oberfläche Verzierungen<br />

anzubringen. Wir haben an deren Entwicklung über zwei Jahre gearbeitet und richtige<br />

Pionierarbeit geleistet! Jede CD wird mit einem dunkelrot funkelnden Swarovski-Stein<br />

verziert und dadurch zum echten Unikat! Der Swarovski-Stein bildet dabei mit dem Dolch<br />

aus unserem Logo und einem Pentagramm eine Einheit. Das Pentagrammsymbol sollte im<br />

Mittelalter vor der Pest schützen – bei uns hilft das vielleicht gegen Raubkopien!“<br />

www.bacio-di-tosca.de<br />

Axel Schön<br />

Discographie (Alben):<br />

Der Tod und das Mädchen (2007)<br />

… und wenn das Herz auch bricht! (2008)<br />

Hälfte des Lebens (2010)<br />

Was ich liebe (2014)


„Wahrscheinlich<br />

bin ich ein richtiger Nerd.“<br />

Mit Origins tauchen die Schweizer Folk Metaller von Eluveitie wieder tief in die keltische<br />

Geschichte ein. Fronter Chrigel Glanzmann erklärt, warum Sagen und Legenden immer<br />

einen wahren Kern besitzen und warum sie nicht mit modernem Firlefanz aufgepeppt<br />

werden müssen.


<strong>Orkus</strong>: Dem ersten Eindruck nach gehört<br />

Origins musikalisch zu euren härtesten Alben.<br />

Würdest du dieser These zustimmen?<br />

Chrigel Glanzmann: Voll und ganz, auch<br />

wenn das kein gesteuerter Prozess war. Wenn<br />

ich komponiere, passiert das rein intuitiv.<br />

Origins ist das, was ich in diesem Augenblick<br />

musikalisch gedacht habe.<br />

O: Mit Rafael Salzmann und Nicole Ansperger<br />

sind zwei neue Mitglieder an Bord. Inwiefern<br />

haben sie den Sound von Eluveitie verändert?<br />

CG: Kompositorisch gar nicht, da ich diese<br />

Aufgabe, zum Teil mit unserem Gitarristen Ivo,<br />

übernehme. Aber natürlich hat jeder Musiker<br />

seinen eigenen Stil. Rafael zum Beispiel<br />

kommt aus dem Jazz, Blues und Rock und ist<br />

sehr versiert. Er ist bei Stücken mit kurzen Soli<br />

zu hören, was für uns ja eher ungewöhnlich<br />

ist. Nicole beschäftigt sich schon fast ihr<br />

ganzes Leben mit der Violine, sie ist fest in der<br />

keltischen Volksmusik verwurzelt und spielt<br />

sehr druckvoll. Sie hat einen prominenten<br />

Platz auf dem Album. Insofern haben die<br />

beiden schon Einfluss auf den Gesamtsound.<br />

O: Inhaltlich beschäftigt sich Origins mit<br />

ätiologischen Sagen aus Gallien, also Sagen,<br />

die zum Beispiel erklären, warum etwa ein Ort<br />

oder ein Fluss seinen Namen trägt. Ein Thema,<br />

das dich zu begeistern scheint.<br />

CG: Jedes Volk hatte und hat seine Sagen und<br />

Legenden, die erklären, woher wir kommen<br />

und wer wir sind. Das ist uns Menschen<br />

sehr wichtig. Diese Geschichten sind oft<br />

phantastisch oder märchenhaft, aber sie<br />

besitzen einen wahren Kern. Deshalb haben<br />

sie so viel Gewicht. Die Kelten kannten solche<br />

Sagen natürlich auch, Fragmente davon sind<br />

bis heute erhalten. Diese bilden die Grundlage<br />

für die Texte. Celtos handelt beispielsweise<br />

von der Abstammung der Kelten, in Virunus<br />

beschäftigen wir uns mit der Gründung<br />

einer Stadt, die auf dem Gebiet des heutigen<br />

Kärnten stand.<br />

O: Wie wichtig ist es dir, dass eure Quellen<br />

einen Realitätsbezug aufweisen, ihr also nicht<br />

irgendwelche Fantasy-Themen vertont?<br />

CG: In diesem Kontext stellt sich die Frage<br />

nicht, weil wir ja ausschließlich auf existente<br />

Quellen zurückgegriffen haben, die zwischen<br />

2.000 und 4.000 Jahre alt sind. Die größte<br />

Herausforderung bestand darin, die zum Teil<br />

doch sehr komplexen Geschichten für einen<br />

Text zusammenzufassen.<br />

O: Das Cover zeigt den Heiligenschein von<br />

Sucellos, dem keltischen Gott des Waldes<br />

oder der Fruchtbarkeit. Im Info steht, dass<br />

du das Bild gemeinsam mit Experten von<br />

der Universität Zürich erstellt hast. Warum<br />

eigentlich, denn auf den ersten Blick wirkt die<br />

Darstellung nicht sonderlich komplex?<br />

CG: Ich arbeite immer mit Wissenschaftlern<br />

oder anderen Experten zusammen, auch bei<br />

den Texten. Wahrscheinlich bin ich auf diesem<br />

Gebiet ein richtiger Nerd. Aber aus meiner<br />

Sicht muss man sich mit Geschichte adäquat<br />

auseinandersetzen, das erfordert der Respekt.<br />

Ich möchte nicht irgendwelchen modernen<br />

Müll dazudichten, was schnell passiert, weil<br />

ich nun mal in dieser Zeit lebe. Sucellos taucht<br />

auf dem Album übrigens einige Male auf<br />

(unter anderem in dem nach ihm benannten<br />

Stück – Anm.d.Verf.), aber er steht nicht im<br />

Mittelpunkt.<br />

O: Wie bei den letzten beiden Alben, saß<br />

wieder Thomas „Tommy“ Vetterli an den<br />

Reglern, manchem vielleicht als Gitarrist der<br />

Schweizer Thrasher Coroner bekannt. Der<br />

Mann hat sich offensichtlich zu so etwas wie<br />

eurem Stammproduzenten entwickelt, oder?<br />

CG: Ja, genau. Aber die Geschichte war ziemlich<br />

lustig. Wir haben das gleiche Management wie<br />

Coroner, und die nervten uns schon länger<br />

damit, Thomas als Produzenten anzuchecken.<br />

Wir waren anfangs sehr skeptisch. Ich will<br />

nicht arrogant klingen, aber das New Sound<br />

Studio liegt in der Schweiz. Wir dachten, dass<br />

es nichts Besonderes sein könne, weil aus der<br />

Schweiz sehr wenige gute Metal-Produktionen<br />

kommen. Aber als man uns endlich überredet<br />

hatte, waren wir begeistert. Tommy hat ein<br />

grandios ausgestattetes Vintage-Studio, das<br />

perfekt zu unseren Anforderungen passt. Wir<br />

nahmen dort Everything Remains... As It Never<br />

Was auf und sind seitdem dabei geblieben.<br />

Die örtliche Nähe ist natürlich ein Vorteil, aber<br />

zwischen Tommy und uns hat sich eine echte<br />

Freundschaft entwickelt. Wir machen auch<br />

privat etwas zusammen, unser Schlagzeuger<br />

Merlin hilft bei Coroner als Techniker aus<br />

und andersherum. Wir sind zu einem Team<br />

zusammengewachsen, deshalb wird es in<br />

diesem Punkt auch keine Veränderung geben.<br />

O: Eure Plattenfirma bewirbt euch als<br />

„erfolgreichste Schweizer Metal-Band aller<br />

Zeiten“, gerade konntet ihr einen „Swiss<br />

Music Award“ als beste nationale Live-Band<br />

gewinnen. Sind solche Auszeichnungen und<br />

Lobeshymnen wichtig für euch oder völlig<br />

egal?<br />

CG: Einerseits interessieren sie uns nicht,<br />

denn Preise sind wirklich der letzte Grund,<br />

warum wir Musik machen. Aber speziell der<br />

„Swiss Music Award“ ist etwas Besonderes.<br />

Es gibt in der Schweiz zwar eine lebhafte<br />

Metal-Szene. Und mit Bands wie Celtic Frost<br />

oder Coroner kamen wegweisende Bands<br />

aus unserer Heimat. Aber Metal ist und bleibt<br />

ein Nischenprodukt, das in der Öffentlichkeit<br />

keine Beachtung findet. Wir sind tatsächlich<br />

die erste Combo aus diesem Bereich, die<br />

diesen Preis gewinnen konnte. Wir haben ihn<br />

nicht nur für uns angenommen, sondern für<br />

die ganze Szene.<br />

O: Ihr habt den Preis für eure Live-Leistungen<br />

bekommen. Würdest du sagen, dass die Bühne<br />

für Eluveitie so etwas wie das Lebenselixier<br />

ist? Zumindest für Außenstehende wirkt es so.<br />

CG: Das ist eine gute Frage. Wir gelten<br />

als ausgesprochen tourfreudig. Nach den<br />

Sommerfestivals wird der nächste Zyklus<br />

beginnen, der uns ein- oder zweimal um die<br />

ganze Welt bringen und mindestens zwei<br />

Jahre, wahrscheinlich aber länger, in Atem<br />

halten wird. Ich freue mich sehr darauf. Aber<br />

ich genieße es ebenso, Lieder zu erschaffen<br />

oder im Studio zu arbeiten. Ich möchte auf<br />

nichts davon verzichten. Am Ende sind wir<br />

Vollblutmusiker, die immer dann glücklich<br />

sind, wenn sie ihr Instrument in Händen<br />

halten.<br />

www.eluveitie.ch<br />

Marc Halupczok<br />

Photo: Manuel Vargas Lépiz<br />

Discographie (Alben):<br />

Spirit (2006)<br />

Slania (2008)<br />

Evocation I – The Arcane Dominion (2009)<br />

Everything Remains... As It Never Was (2010)<br />

Helvetios (2012)<br />

Live on tour (live, 2012)<br />

The Early Years (Compilation, 2012)<br />

Origins (2014)<br />

Line-Up:<br />

Chrigel Glanzmann – Gesang, Mandola, Mandoline,<br />

Tin & Low Whistles, Sackpfeifen, Bodhrán<br />

Anna Murphy – Drehleier, Gesang, Flöte<br />

Nicole Ansperger – Geige<br />

Ivo Henzi – Gitarre<br />

Rafael Salzmann – Gitarre<br />

Kay Brem – Bass<br />

Patrick Kistler – Tin & Low Whistles, Dudelsack<br />

Merlin Sutter – Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>! - 67


<strong>Orkus</strong>! COMPILATION 100<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, wir wünschen Dir viel Vergnügen mit der 100. Ausgabe<br />

unserer Samplerreihe, die in Kooperation mit Digital World Audio entstanden ist!<br />

Sei der Talentscout! Entdecke Du die beste Band. Hier anhören und dann voten auf www.orkus.de!<br />

01. RAVE THE REQVIEM<br />

The Ascension<br />

Wir starten mit einer noch relativ frisch in<br />

der Szene beheimateten Electro Industrial<br />

Rock Metal-Formation. Aus ihrem Debut,<br />

veröffentlicht im April 2014, darf nun dem<br />

extrem kraftvoll treibenden und sphärischen<br />

The Ascension gelauscht werden, welches<br />

auch den Einstieg zum selbstbetitelten Album<br />

bildet. So weiß man gleich, was einen tief in<br />

der Seele mit Rave The Reqviem verbindet...<br />

www.ravethereqviem.com<br />

02. RUINIZER<br />

The Primary Objective (Seraphim System Remix)<br />

Mit einem für <strong>Orkus</strong>! exklusiven Stück lassen<br />

sich Ruinizer hören und sehen. Ihr Sound<br />

kommt nicht weniger kraftvoll daher als der<br />

Opener dieser Compilation, packt jedoch noch<br />

mehr Genres beim Schopf. Wirbelt alles mit<br />

Extremspeed durcheinander, sodass man<br />

letztlich nicht mehr weiß, wo oben und wo<br />

unten ist.<br />

www.facebook.com/Ruinizer<br />

03. CYFERDYNE<br />

Cables And Codes<br />

CYFERDYNE sind Wiederholungstäter:<br />

Wie in unserer Mai-Ausgabe, liefern sie<br />

einen Titel vom zweiten Album Keep Your<br />

Silence ab. Auch bei Cables And Codes ist<br />

alles zu haben, was das Herz begehrt –<br />

von Industrial, EBM, Dance oder Future<br />

Pop bis hin zu Rock und Synth Pop.<br />

www.cyferdyne.com<br />

04. DIE SEKTOR<br />

Nuborn<br />

Nuborn gibt es nicht auf CD, sondern nur<br />

auf Vinyl. Entsprechend groß unsere Freude,<br />

diesen Song als Teil unserer Heftbeilage<br />

zu präsentieren. Seit 2003 aktiv, bieten die<br />

Herren von Die Sektor frischen Dark Electro in<br />

vollendet düsterer Form. Wer mehr will, muss<br />

sich die 12“ (-)origins holen!<br />

www.facebook.com/pages/Die-Sektor-Official/139271376102530<br />

05. TECHNOLORGY<br />

Devastator (v<strong>Projekt</strong> Version)<br />

Auch hier erwartet Dich ein bis dato<br />

unveröffentlichter Leckerbissen in<br />

Sachen bestens tanzbarer Electro,<br />

Industrial und EBM: Devastator vom<br />

griechischen Duo TECHNOLORGY<br />

als v<strong>Projekt</strong> Version. Der Originaltrack<br />

erschien Anfang 2013 auf dem<br />

Longplayer Endtimes In Vogue.<br />

www.facebook.com/TECHN0L0RGY<br />

06. SURGYN<br />

Stiletto<br />

Bereits 2011 sorgten Surgyn<br />

durch ihr Debut Vanity für<br />

Aufsehen. Dem Nachfolger Envy<br />

gelingt es noch ein Stück mehr.<br />

Mit durchdringenden Texten,<br />

eher dezenten Musikelementen,<br />

aber treibenden Beats und einer<br />

bestechenden, ja irgendwie<br />

erotischen Stimme zielen die<br />

Schotten genau ins Zentrum der<br />

elektronischen Schwarzen Szene.<br />

www.surgyn.co.uk<br />

07. TERROLOKAUST<br />

Two-Faced Leader<br />

Two-Faced Leader ist bislang lediglich auf<br />

der Vinyl-12“ Scars That Never Heal (zweite<br />

Single von Spit The Poison Out – limitiert<br />

auf 100 Exemplare!) erhältlich. Auch hier<br />

freuen wir uns sehr über die Ausnahme,<br />

den Track der spanischen Düsterrock/<br />

Electro-Band Terrolokaust für unseren<br />

Sampler zum Klingen bringen zu dürfen.<br />

www.facebook.com/Terrolokaust<br />

08. SIRUS<br />

The Monster I Am<br />

Noch einmal möchten wir Dir Sirus<br />

ans Herz legen, jenes Cyberpunk-<br />

<strong>Projekt</strong> aus Melbourne, welches<br />

schon auf der <strong>Orkus</strong>! Compilation 98<br />

mit Wolves Of Wall Street vertreten war.<br />

The Monster I Am ist musiktechnisch<br />

recht ähnlich gestrickt, da ebenfalls<br />

dem dritten Studioalbum Broken<br />

Hearts Corporate Minds entnommen.<br />

So weiß man, was man hat!<br />

www.sirusofficial.com<br />

09. DYM<br />

White Light<br />

White Light ist ganz jungfräulich und stellt nicht<br />

minder eine Besonderheit auf diesem Sampler<br />

dar. DYMs letztes Release im EBM/Industrial-<br />

Gewand geht auf das Jahr 2012 zurück: The<br />

Technocratic Deception. Jetzt lassen sie wieder<br />

die Muskeln zucken... Perfekt für so manche<br />

Clubnacht, ohne sich über das Hier und Heute<br />

Gedanken machen zu müssen.<br />

www.enterdym.com<br />

10. SIN DNA<br />

I Tyrant<br />

Weil es gerade so schön war, etwas gänzlich<br />

Unveröffentlichtes zu präsentieren, wird<br />

durch SIN DNA gleich nachgelegt. Die<br />

dunklen Elektroniker aus dem Herzen von<br />

Texas haben’s wahrlich in sich. Wer neben<br />

I Tyrant noch mehr hören will, muss sich<br />

vorläufig mit dem Album Revelate (2012)<br />

begnügen und hoffen, dass bald neuer Stoff<br />

folgt.<br />

www.facebook.com/pages/SIN-DNA/142477138893<br />

11. NITRO/NOISE<br />

Censorshit (Rotersand Redub)<br />

Exklusiv für <strong>Orkus</strong>! sind auch Nitro/Noise<br />

erneut an Bord, obschon das Dark Electro-<br />

Gespann bereits im letzten Monat mit<br />

dem Titel The Revelation vertreten war. Das<br />

Original von Censorshit findet sich ebenfalls<br />

auf No Cure For Apocalypse. Doch dieses<br />

Mal steuern Rotersand einen Redub bei!<br />

www.facebook.com/nitronoisemusic<br />

12. CYGNOSIC<br />

Light<br />

Zum Abschluss gilt unser Augenmerk dem<br />

ausgewogen düsteren Elektroniker CygnosiC.<br />

Light – einer 12“ namens Crawl entstammend – ist<br />

eine B-Seiten-Nummer, die aber überhaupt nicht<br />

danach klingt. Crawl wiederum ist eine Auskopplung<br />

vom Album Fire and Forget. Wer eine der auf 100<br />

Exemplare limitierten Picturediscs ergattern möchte,<br />

sollte wirklich schneller als schnell zugreifen...<br />

www.cygnosic.gr<br />

Mit Deiner Band auf der nächsten <strong>Orkus</strong>! Compilation sein? Bewirb Dich einfach unter cd@orkus.de!<br />

68 - <strong>Orkus</strong>!


„... dass die Kinderträume<br />

immer noch dort wohnen.“<br />

Mit Wahre Märchen konnte ein Werk geschaffen werden, welches es bis dahin<br />

noch nicht gab: Märchen wurden von Szene-Bekanntheiten neu erzählt und<br />

durch Photographin Annie Bertram äußerst aufwändig optisch umgesetzt.<br />

Es gibt sicherlich kaum einen Szenegänger, der dieses Kunstwerk nicht kennt<br />

oder eben ein Exemplar sein Eigen nennt. Viel zu lange hat es gedauert,<br />

bis nun tatsächlich ein zweiter Band folgt. Ungeduld und Vorfreude auf die<br />

Veröffentlichung des neuen Buches steigen ins Unermessliche. Es lag nahe, sich<br />

mit der Ausnahmekünstlerin bei einem Tässchen Tee und Kaffee zu treffen...<br />

<strong>Orkus</strong>: Wie bist du auf die Idee gekommen,<br />

Märchen neu zu inszenieren? Und wann war das?<br />

Annie Bertram: Die Idee kam mir schon vor<br />

einigen Jahren; es muss wohl 2005 oder 2006<br />

gewesen sein. Es begann mit einer Inszenierung<br />

von Dornröschen und war damals die erste<br />

Zusammenarbeit mit meiner lieben Freundin<br />

Arthemis Maskenbild, die mich auch heute noch<br />

bei meinen kreativen Arbeiten begleitet und<br />

unterstützt. Wir photographierten das Märchen<br />

sehr morbide in einer alten, monströsen und<br />

angsteinflößenden Chemiefabrik. Das Konzept<br />

der „wahren Märchen“ entwickelte sich aber<br />

noch weiter, sodass wir das Dornröschen später<br />

nochmals neu aufgenommen haben – so, wie man<br />

es im ersten Teil des Buches sehen kann.<br />

O: Jetzt erscheint mit Wahre Märchen 2 deine<br />

Fortsetzung. Gibt es Unterschiede zum ersten<br />

Band?<br />

AB: Ich denke, dass ich mit ein bisschen Stolz sagen<br />

kann, dass es eine großartige Weiterentwicklung<br />

gab. Es liegen mittlerweile sechs Jahre zwischen<br />

diesen beiden Büchern. Die Inszenierungen<br />

sind noch intensiver und größer geworden. Die<br />

Planungen haben noch mehr Zeit in Anspruch<br />

genommen, und wir sind wieder sehr viel gereist,<br />

um die richtigen Orte für die Märchen zu finden.<br />

Besonders freue ich mich, dass in diesem Buch<br />

auch Kinder mitgewirkt haben. Wahre Märchen 2<br />

erscheint in einem amerikanischen Buchformat,<br />

welches sich zwischen A4 und A5 bewegt – der<br />

erste Teil war etwas kleiner, im A5-Format. Somit<br />

erhoffen wir uns, dass die Bilder noch einmal<br />

stärker wirken. Das Layout wurde liebevoll<br />

vom Verlag Feder&Schwert umgesetzt und gibt<br />

der Märchenwelt ein neues, moderneres und<br />

mystischeres Gesicht. Die Märchen wurden von<br />

großartigen Schriftstellern neu interpretiert, und<br />

es erwartet Euch Lesestoff der Extraklasse mit<br />

Markus Heitz, Christian von Aster, Ju Honisch,<br />

Oliver Graute, Rona Walter und vielen anderen.<br />

Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis und<br />

freue mich schon sehr auf die Reaktionen der<br />

LeserInnen.<br />

O: Welches war als Kind dein Lieblingsmärchen?<br />

AB: Mein Lieblingsmärchen als Kind war<br />

Rotkäppchen. Vermutlich, weil ich selbst sehr gern<br />

im Wald unterwegs war und von Natur aus eine<br />

rote Kappe hatte: rote Haare.<br />

70 - <strong>Orkus</strong>!


O: Und welches ist es heute?<br />

AB: Mein Lieblingsmärchen heute ist Das Mädchen<br />

mit den Schwefelhölzern, weil es mich immer<br />

wieder, wenn ich es lese, zum Weinen bringt.<br />

O: Welche Märchenfigur würdest du gerne für 24<br />

Stunden sein?<br />

AB: Da wäre ich ganz eindeutig das tapfere<br />

Schneiderlein, um Bösewichten den Garaus zu<br />

machen.<br />

O: Und welche Märchenfigur würdest du gerne für<br />

immer sein?<br />

AB: Da möchte ich wieder das tapfere<br />

Schneiderlein sein, um mich für das Gute und für<br />

die Gerechtigkeit einzusetzen.<br />

O: Wie erklärst du dir die Faszination der<br />

Menschen für Märchen über all die Zeit hindurch?<br />

AB: Die Botschaften, welche die Märchen<br />

beinhalten, haben in der heutigen Zeit immer<br />

noch Bestand. Das ist für mich der Grund für die<br />

Neuinterpretationen. Den alten Stoff nehmen und<br />

ihn in die heutige Zeit zu katapultieren. Bedingung:<br />

die Botschaft bleibt erhalten. In Märchen finden<br />

die Menschen all ihre Gefühlswelten wieder. Da<br />

sind Ängste, Träume und Erfahrungen, erzählt<br />

in einem kreativen Gewand. Dadurch, dass es<br />

phantasievoll erzählt ist, kann jeder seine eigene<br />

Botschaft herausziehen. Märchen sind weiterhin<br />

auch der Stoff, aus dem die Träume sind. Wer<br />

von uns hat sich denn noch nicht einmal in eine<br />

Märchenwelt geträumt?<br />

O: Das Gute siegt immer...?<br />

AB: So sollte es sein... leider ist die Realität oftmals<br />

anders. Wir sollten bestrebt sein, dass es immer<br />

öfter siegt.<br />

O: Beim Betrachten deiner Bilder fallen immer<br />

wieder unglaubliche Detailverliebtheit und<br />

dein Perfektionismus auf. Wie viel Zeit steckt<br />

durchschnittlich in der Umsetzung eines einzelnen<br />

Märchens?<br />

AB: Die Vorbereitungsphase ist die längste. Ich<br />

bin bestrebt, die Märchen in ein völlig neues Licht<br />

zu setzen und Photos zu kreieren, die man noch<br />

nicht gesehen hat. Bei Wahre Märchen 2 habe ich<br />

sehr lange für die Entwicklung der Charaktere<br />

gefeilt. Zum Beispiel der Frosch beim Froschkönig.<br />

Ich wollte nicht dieses typische Bild mit einer<br />

Prinzessin aufnehmen, die einen Plastikfrosch<br />

auf der Hand küsst. Lange habe ich überlegt,<br />

wie soll der Frosch überhaupt aussehen. Als<br />

dieses Bild klar war, wollte ich das Märchen<br />

noch ein wenig aufpeppen. So integrierte ich die<br />

sieben Todsünden in das Ursprungsmärchen.<br />

Herausgekommen ist ein Frosch, der auch<br />

wollüstige und gefräßige Züge hat. Es darf<br />

geschmunzelt werden! Bei den „wilden Schwänen“<br />

war es anfangs ähnlich; ich überlegte lange, wie<br />

sie dargestellt werden sollen. Schließlich wurden<br />

künstliche Schwäne gebaut und extra ein sehr<br />

edles Designerkleid genäht. Unser Weg führte<br />

nach Italien, wo wir zwei Tage photographierten<br />

und ein Video dafür drehten. Nachdem ich die<br />

Photos bearbeitet hatte, sendete ich sie mit dem<br />

Storyboard zu den Schriftstellern. Diese haben die<br />

Märchen dann neu erzählt. Alles in allem hat es<br />

nun vier Jahre gedauert, bis alles fertig war.<br />

O: Was war für dich der außergewöhnlichste Ort,<br />

an dem du Photos aufgenommen hast?<br />

AB: Das ist sehr schwer zu beantworten, da ich<br />

ständig auf der Suche nach außergewöhnlichen<br />

Orten bin, da mich diese inspirieren für meine<br />

Photoarbeit. Um es für Wahre Märchen 2<br />

einzugrenzen, würde ich das alte Waisenhaus<br />

aus dem Märchen Die wilden Schwäne nennen.<br />

Ein ganz besonderer Ort, an dem man fast<br />

glaubt, dass die Kinderträume immer noch dort<br />

wohnen. In einem sehr großen Schlafsaal stehen<br />

seit fast 30 Jahren die bezogenen, einfachen und<br />

verstaubten Betten monoton in Reih und Glied.<br />

Die Melancholie dieses Ortes ist fast greifbar.<br />

Im Märchen sucht das Mädchen Elisa dort ihre<br />

Brüder, die als Schwäne verwunschen wurden.<br />

Da uns dieser Ort so fasziniert hat, haben wir dort<br />

viele Videosequenzen gedreht. Nina de Lianin (In<br />

Strict Confidence), meine Hauptdarstellerin für<br />

dieses Märchen, ist nicht nur eine tolle Sängerin,<br />

sondern auch eine geniale Tänzerin. In den<br />

nächsten Tagen werden wir Euch das entstandene<br />

Video zu diesem Märchen und Ort namens<br />

Karasevdah zeigen!<br />

O: Fasziniert dich in gewisser Weise Vergangenes<br />

beziehungsweise Vergänglichkeit?<br />

AB: Die Vergänglichkeit ist allgegenwärtig. Nichts<br />

ist für die Ewigkeit, und das Leben ist voller<br />

Veränderungen. Ich schöpfe meine Inspiration<br />

aus besonderen und verlassenen Orten. Oft stelle<br />

ich mir die Frage, was ist dort geschehen und wie<br />

haben die Menschen dort gelebt.<br />

O: Was können wir nun als Fazit nehmen?<br />

AB: Am Ende sollte das Gute siegen!<br />

O: Wem möchtest du Wahre Märchen jetzt noch<br />

ganz besonders ans Herz legen?<br />

AB: Menschen, die gern lesen und in Bilderwelten<br />

eintauchen.<br />

www.anniebertram.com<br />

Claus Müller<br />

<strong>Orkus</strong>! - 71


„Klasse ist wichtiger als die Masse.“<br />

Ohne Frage ist Frau und Mann schon öfter über den Namen von Queen of Darkness gestolpert. Am optimalsten ist es<br />

natürlich, nicht nur über den Namen gestolpert zu sein, sondern die besonderen Kleidungsstücke dieses Labels auch zu<br />

tragen. Wer oder was ist eigentlich Queen of Darkness? Um dies zu erfahren, baten wir Katharina Leest alias Kathy Lee<br />

auf einen Plausch...<br />

<strong>Orkus</strong>: Woher kommt die Begeisterung für Mode?<br />

Kathy Lee: Kleidung gibt uns die Möglichkeit, unser Inneres ein<br />

Stück weit nach außen zu tragen. Gleichzeitig kann sie aber auch<br />

eine Maske sein. Mode ist so vielseitig. Sie ermöglicht uns, uns<br />

als Individuum von allen anderen abzuheben. Durch Kleidung<br />

kommen wir dem idealen Selbstbild, das wir alle von uns selbst<br />

haben, ein Stückchen näher.<br />

O: Was ist deiner Meinung nach Mode?<br />

KL: Mode hat nur bedingt etwas mit Trends zu tun. Nicht umsonst<br />

kommen die Stile verschiedener Zeitepochen stetig wieder „in<br />

Mode“. Mode ist das, was gefällt. Entsprechend entstehen auch<br />

die Designs von Queen of Darkness. Wir sind sehr nah bei unseren<br />

Kunden und kreieren Styles, die nicht selten auf individuellen<br />

Wünschen beruhen.<br />

O: Welche Aufgaben sind die deinigen bei Queen of Darkness?<br />

KL: Generell bin ich, gemeinsam mit meinem Kollegen Jénz, für<br />

das Marketing zuständig. Unter meine Zuständigkeit fallen seit<br />

diesem Jahr unter anderem auch die Katalogshootings sowie die<br />

Bandkooperationen. Es ist ein sehr abwechslungsreicher Job mit<br />

vielen neuen Herausforderungen.<br />

O: Wie viele Personen umfasst das Queen of Darkness-Team?<br />

KL: Aktuell sind wir 15 feste Mitarbeiter, verteilt auf zwei Standorte:<br />

Plauen und Leipzig.<br />

O: Was ist Gothic deiner Meinung nach?<br />

KL: Gothic ist eine Lebenseinstellung, in gewisser Weise sogar<br />

eine Lebensphilosophie. Es ist der Hang zum Melancholischen,<br />

welcher sich in Literatur, Musik, Kunst oder eben auch in der Mode<br />

widerspiegelt. In Bezug auf Mode hat Gothic für mich auch sehr viel<br />

mit Ästhetik zu tun.<br />

O: Wofür steht Queen of Darkness?<br />

KL: Wir stehen für extravagante Mode, mit der man – getreu<br />

unserem Claim „dress to impress“ – beeindruckt. Dabei kreieren<br />

wir individuelle, aber tragbare Designs. Neben unseren<br />

abwechslungsreichen, qualitativ hochwertigen Kollektionen<br />

lieben unsere Kunden vor allem unseren Service. Jeder einzelne<br />

Kunde ist uns wichtig, und wir geben stets unser Bestes, auch die<br />

abenteuerlichsten Wünsche zu erfüllen. Neben den Menschen<br />

ist uns aber auch unsere Umwelt sehr wichtig. Daher spenden<br />

wir auch, was wir können. Seit diesem Jahr unterstützt Queen of<br />

Darkness beispielsweise mit einer Fledermauspatenschaft den<br />

72 - <strong>Orkus</strong>!


Artenschutz. Unser Patenkind Queeny haben wir<br />

schon richtig ins Herz geschlossen.<br />

O: Wie entsteht in der Regel ein Queen of Darkness-<br />

Kleidungsstück?<br />

KL: Bei uns läuft das, zumindest grundlegend, sicher<br />

nicht anders als bei anderen Modelabels. Es werden<br />

Fachzeitschriften durchstöbert, Messen besucht und<br />

Modetrends analysiert. Besonders bei uns ist, dass wir<br />

uns auch sehr von unseren Kunden inspirieren lassen.<br />

Was auf Szene-Festivals im Sommer vermehrt getragen<br />

wird, ist stilistisch auch im Herbst noch gefragt. Diese<br />

Besonderheit der Gothic-Szene ermöglicht es uns,<br />

sogenannte Slow Fashion zu produzieren. Darunter<br />

versteht man die Reduktion auf wenige Kollektionen<br />

– in unserem Fall sind das zwei pro Jahr – sowie die<br />

Fokussierung auf Qualität, Langlebigkeit und Service.<br />

O: Inwiefern hat sich die Mode der Schwarzen Szene in<br />

den letzten Jahren verändert?<br />

KL: Unsere Szene altert zunehmend, wir haben ein<br />

echtes Nachwuchsproblem. Entsprechend ändern sich<br />

auch die Anforderungen an die Mode. Es geht weg von<br />

punkigen Einmalklamotten, hin zu schickeren Styles, die<br />

auch länger als nur eine Saison halten. Entsprechend<br />

produzieren wir mittlerweile Kleidung, die sich unter<br />

dem Oberbegriff „Goth Rock-Chic“ zusammenfassen<br />

lässt. Ein weiteres Phänomen der letzten Jahre ist<br />

die zunehmende Anzahl an Rubensdamen. Um auch<br />

üppigere Formen perfekt in Szene zu setzen, haben<br />

wir seit letztem Jahr ein Plus Size-Segment, welches wir<br />

Stück für Stück ausbauen.<br />

O: Welchen neuen Herausforderungen möchte sich<br />

Queen of Darkness in nächster Zeit stellen?<br />

KL: Wir wollen noch näher bei unseren Kunden sein,<br />

um noch besser auf deren Wünsche eingehen zu<br />

können. Eine Maßnahme hierzu, welche bereits im<br />

letzten Jahr angelaufen ist, ist unser hauseigener<br />

Markenshop in Leipzig. Unser City Store ist der einzige<br />

Queen of Darkness-Laden weltweit und wurde schon<br />

von Kunden aus aller Welt ins Herz geschlossen. Auch<br />

im Hintergrund, nicht für alle sofort ersichtlich, tut<br />

sich einiges. So wird beispielsweise mit dem nächsten<br />

Katalogshooting ein völlig neues Shootingkonzept<br />

ausprobiert, welches sich auch auf unsere Kataloge<br />

auswirken wird. Das sind nur zwei Dinge von vielen,<br />

aber ohne ein wenig Geheimniskrämerei wäre es ja<br />

langweilig. Man darf also gespannt sein!<br />

O: Gibt es irgendein Missverständnis, das du schon<br />

immer mal klären wolltest?<br />

KL: Queen of Darkness ist ein Modelabel, das<br />

ausnahmslos eigene Klamotten vertreibt. Unsere<br />

Marke findet man in nahezu allen bekannten Gothic-<br />

Shops, manche Händler vertreiben sogar fast<br />

ausschließlich unsere Produkte. Wir selbst haben aber<br />

nur einen einzigen lokalen Laden, den City Store in<br />

Leipzig, und vertreiben ansonsten ausschließlich über<br />

unseren Onlineshop unter www.queen-of-darkness.com.<br />

O: Queen of Darkness kooperiert auch mit<br />

ausgesuchten Bands?<br />

KL: Richtig. Neu sind unsere Bandkooperationen.<br />

Wir kooperieren aktuell mit Deathstars, Solitary<br />

Experiments, Lord Of The Lost, den Newcomern<br />

Unzucht und den Bandprojekten von Sonja Kraushofer.<br />

Hierbei ist uns, ähnlich wie bei unserer Kleidung, Klasse<br />

wichtiger als die Masse. Eine individuelle Betreuung<br />

der Bands sowie individuell aufeinander abgestimmte<br />

Kooperationskonzepte liegen uns besonders am<br />

Herzen. Sicher wird in Zukunft noch die eine oder<br />

andere Band hinzukommen. Diese ermöglichen uns<br />

tolle Verlosungen, welche auf unserer Facebook-Seite<br />

publiziert werden. Außerdem wird es auch das ein<br />

oder andere Meet & Greet geben.<br />

O: Worauf kann man sich dieses Jahr freuen?<br />

KL: Auf eine starke Winterkollektion 2014/2015, welche<br />

schon im Juli erstmals auf der Messe LondonEdge<br />

Berlin gezeigt wird. Außerdem darf man sich auf<br />

attraktive Gewinnspiele, geile Festivals – in diesem Jahr<br />

besuchen wir noch Amphi, M’era Luna und Wacken –<br />

und stetig heiße News freuen.<br />

www.facebook.com/Queen.of.Darkness.fashion<br />

Claus Müller


„Dickflüssig, rot, hypnotisch, dramatisch<br />

sowie lebensspendend.“<br />

Das Blut<br />

Wie ein Kranker, den das Fieber<br />

Heiß gemacht und aufgeregt,<br />

Sich herüber und hinüber<br />

Auf die andre Seite legt –<br />

So die Welt. Vor Hass und Hader<br />

Hat sie niemals noch geruht.<br />

Immerfort durch jede Ader<br />

Tobt das alte Sünderblut.<br />

(Wilhelm Busch)<br />

Einmal mehr sind wir beim Entstehungsprozess „live“ dabei! Selbstverständlich möchten wir Dich teilhaben<br />

lassen, wenn es um ein neues Werk von Project <strong>Pitchfork</strong> geht. Auch bei dieser Unterhaltung springen wir vom<br />

Hier und Heute in die Zukunft und zurück in die Vergangenheit. Ebenso wie der Vorgänger BLACK im Interview zur<br />

Dezember/Januar-Ausgabe 2012/2013, ist Blood noch inmitten der Entwicklungsphase, als Peter Spilles uns Rede<br />

und Antwort steht. Eines soll vorab verraten werden: Blood geht ins Blut! Welche musikalischen, künstlerischen<br />

und privaten Inhalte Blood genau jetzt begleiten, bereichern und bereits beherbergt, kannst Du nun entdecken<br />

oder gar entschlüsseln.<br />

Grundsätzliches<br />

<strong>Orkus</strong>: Womit bist du genau in diesem Moment beschäftigt?<br />

Peter Spilles: Mit diesem Interview. (lacht) Aber ich bin gerade<br />

mitten in den Gesangsaufnahmen vom neuen Album Blood.<br />

O: Verrätst du uns den Titel des Liedes und worum es darin<br />

geht?<br />

PS: Es sind zwei Songs. Erstens Blood-Game, dort geht es um<br />

mörderisch-dumme Menschen, die buchstäblich alles opfern<br />

würden, um ihre persönlichen Gelüste zu befriedigen. Und<br />

dann ist da noch Blood-Stained, ein sehr tanzbarer Song, in dem<br />

ich meine Abscheu gegenüber dem vorher beschriebenen<br />

Menschenschlag zum Ausdruck bringe.<br />

O: Wenn das geschafft ist, was hast du als Nächstes vor?<br />

PS: Ich werde einen weiteren Song einsingen, und morgen<br />

geht es zum WGT, da ich dort einen Gastauftritt bei The Fair<br />

Sex habe.<br />

O: Was darf bei diesem Gastauftritt auf keinen Fall fehlen?<br />

PS: Ein Mikrophon und das Publikum. (lacht)<br />

O: Zum Wave Gotik Treffen kommen wir gleich noch einmal.<br />

Erst die Frage: Welche Art von Pausen schiebst du in deinen<br />

Kreativprozess ein? Wie sehen diese aus?<br />

PS: Ich beantworte Interviews und habe Gastauftritte. (lacht)<br />

O: Welches Getränk darf in der ganzen Zeit auf keinen Fall<br />

fehlen?<br />

PS: Milch zum Frühstück und Wodka zum Feierabend.<br />

O: Und auf welches Grundnahrungsmittel kannst du<br />

ebenfalls nicht verzichten, wenn du sozusagen rund um die<br />

Uhr im Einsatz bist?<br />

PS: Toast, Eier und Käse.<br />

Das neue Album<br />

O: Kannst du schon sagen, in welche Richtung es tendieren<br />

wird? Mit welchen fünf Worten würdest du das Werk<br />

beschreiben?<br />

PS: „Dickflüssig“, „rot“, „hypnotisch“, „dramatisch“ sowie<br />

„lebensspendend“.<br />

74 - <strong>Orkus</strong>!


„Schon sehr bald<br />

muss es aus dem Studio heraus,<br />

sonst bricht es durch die Decke.“<br />

O: Überhaupt ist die Farbe Rot dominierend/<br />

extrem mächtig. Bei diesem Titel nicht<br />

verwunderlich! Könntest du noch ein paar Worte<br />

zum Cover sagen? Die weißen Rosen, die durch<br />

farbliche Akzente ausdrucksstark in Szene gesetzt<br />

werden...<br />

PS: Die Umsetzung des Covers entstand nach<br />

einem gemeinschaftlichen Brainstorming mit<br />

meinen Haus- und Hofphotographen von Silent-<br />

View. Die Idee, weiße Rosen an einer Wand zu<br />

photographieren, wurde nur noch mit Blut befleckt<br />

und auf meisterliche Weise in Szene gesetzt. Ich<br />

bin vom Ergebnis des Frontcovers ganz begeistert.<br />

O: Nicht weniger in Szene gesetzt sind Project<br />

<strong>Pitchfork</strong> dieses Mal selbst! Ich finde die Photos<br />

sehr faszinierend. Die Körperhaltung und<br />

Körpersprache bekommen durch die kleiderlose<br />

Farbhülle eine irgendwie bedrohlich/herrschaftlich<br />

wirkende Attraktivität. Wie habt ihr euch/hast du<br />

dich gefühlt oder selbst gesehen?<br />

PS: Neben der herrschaftlich wirkenden<br />

Attraktivität fiel uns eine Parallele zur<br />

nordamerikanischen Erstbevölkerung auf, über<br />

die wir uns aber keine weiteren Gedanken<br />

gemacht haben. Man fühlt sich, mit Kunstblut<br />

beschmiert, doch recht klebrig und kalt. Der<br />

Albumtitel verlangte nach solchen drastischen<br />

Stilmitteln, um das Ganze wirkungsvoll ins Bild zu<br />

bannen.<br />

O: Besteht ein Zusammenhang – oder: gibt es<br />

Parallelen – zwischen dem neuen Longplayer und<br />

dem Vorgänger BLACK?<br />

PS: Eine nicht zu vernachlässigende Parallele ist,<br />

dass auch das neue Album von Project <strong>Pitchfork</strong><br />

kommt. (zwinkert)<br />

O: So weit kann ich dir folgen... Mir fällt da noch<br />

eine Parallele auf: beide Titel beginnen mit einem<br />

„B“. Nein, entschuldige. Spaß beiseite. Wie sah die<br />

Welt von BLACK aus, und was hat Blood, das der<br />

Vorgänger hatte – und was nicht?<br />

PS: Blood arbeitet im Verborgenen. Es gibt seine<br />

Farbe erst im Licht zu erkennen, ist flüssiger und<br />

transportiert mehr Sauerstoff.<br />

O: Wenn die neue CD ein Stein wäre, wie würde<br />

dieser aussehen? BLACK ist ein schwarzer Diamant.<br />

PS: Blood – dunkelroter Rubin.<br />

O: „König der Edelsteine“... er ist auch ein<br />

guter Schutz gegen schlechte Einflüsse, stärkt<br />

die Kreativität und die Intuition. Er hilft, über<br />

Misserfolge hinwegzukommen und eigene Ziele<br />

zu erreichen. Er verleiht Jugendlichkeit, Kraft,<br />

Harmonie und füllt einen mit Liebe. Erkennst du<br />

darin dich in deinem Schaffensprozess?<br />

PS: Ja. Ganz und gar.<br />

O: Und wenn das neue Werk ein Vogel wäre?<br />

PS: Ein Phönix.<br />

O: Auch eine sehr beeindruckende Wahl – da<br />

letztlich das Werk von dir stammt. Was verbindet<br />

dich also derzeit mit dem Phönix im Besonderen?<br />

PS: Das Phantastische.<br />

O: Welche Eigenschaft ist dir besonders wichtig,<br />

die das Album haben soll?<br />

PS: Dass jeder einzelne Song die Macht besitzt,<br />

mich, als langjährigen Hörer meiner eigenen<br />

Musik, zu verzaubern und zu begeistern.<br />

O: Gehst du manchmal auch „Klänge sammeln“ –<br />

sei es in der Natur oder von anderen Tonträgern<br />

bezogen –, die du mit besonderem Stolz in die CD<br />

hast einfließen lassen?<br />

PS: Das habe ich im Laufe der Jahre einige Male<br />

gemacht. So auch bei diesem Album.<br />

O: Wo bist du unterwegs gewesen, und in welche<br />

Stücke sind sie eingeflossen? Bist du auf eine<br />

Klangsammlung besonders stolz?<br />

PS: Das möchte ich nicht verraten.<br />

O: Gibt es Klänge/Geräusche/Töne... im<br />

alltäglichen Leben, bei denen du dir gesagt hast,<br />

dass du sie gern mal in einem Lied verewigen<br />

möchtest, es aber bisher nicht geklappt hat?<br />

PS: Ja, so was gibt es sicherlich, aber ich bin dann<br />

doch mehr Komponist als ein Geräuschmaler.<br />

Klänge/Geräusche/Töne aus dem alltäglichen<br />

Leben spielen eine untergeordnete Rolle in<br />

meiner Musik.<br />

O: Welche Wandlung(en) hat das Album bislang<br />

genommen? Ich stelle mir das Arbeiten und den<br />

Kreativprozess wie eine Schlange vor, die sich<br />

hin und her windet und dadurch nicht immer<br />

greifbar ist, selbst wenn man es möchte...<br />

PS: Es begann mit einem einzigen Song, Blood-<br />

Diamond, und ist seitdem gewachsen, größer und<br />

komplexer geworden. Schon sehr bald muss es<br />

aus dem Studio heraus, sonst bricht es durch die<br />

Decke.<br />

O: Was hat dich am Album bis dato am meisten<br />

erfreut?<br />

PS: Wie weit es fortgeschritten ist.<br />

O: Was hat dich im Gegenzug geärgert oder<br />

erschreckt?<br />

PS: Wie nah die Deadline ist. (zwinkert)<br />

Allgemein<br />

O: Worüber konntest du zuletzt richtig lachen?<br />

PS: Ich bin Gothic. Ich lache niemals. (lacht)<br />

O: Okay... Womit hat man dich also das letzte<br />

Mal aus der Reserve gelockt, und du hast deinem<br />

Ärger Luft gemacht?<br />

PS: Mit der Vertreibung aus dem Himmel und der<br />

anschließenden Verbannung zu den Menschen.<br />

(lacht noch mehr)<br />

<strong>Orkus</strong>! - 77


„Die Zeit<br />

hat meine Ideen bestätigt...“<br />

O: Wenn du dir Wetter zur CD-Produktion<br />

wünschen könntest, wie würde es draußen<br />

dann sein?<br />

PS: Ach, das Wetter spielt dabei keine Rolle.<br />

Nicht zu heiß ist es schön.<br />

O: Was verschafft dir einen klaren Kopf,<br />

wenn du merkst, dass dies gerade dringend<br />

nötig ist?<br />

PS: Frische Luft und ein Drink. Dabei den<br />

Sonnenuntergang beobachten und den<br />

Stress loslassen.<br />

Nachtrag<br />

O: Wie war’s auf dem WGT? Konntest du<br />

Energie tanken, und was hast du in jenen<br />

Tagen dort am meisten genossen?<br />

PS: Ich war nur für ein paar Stunden beim<br />

diesjährigen WGT und hatte kaum Zeit für<br />

Privates. So ist das nun mal, wenn man<br />

auf der Seite der Kunst arbeitet und das<br />

Schwarze Volk unterhalten möchte. Der<br />

Gastauftritt hat sehr viel Freude bereitet.<br />

O: Gibt es einen Lieblingsplatz, außer der<br />

Bühne, den du jedes Mal besuchst oder an<br />

dem du dich besonders gern aufhältst?<br />

PS: Ich mag es, über den Markt in der agra<br />

zu schlendern und die vielen interessanten<br />

Stände zu begutachten.<br />

O: Welche Szene hast du vor Augen, wenn<br />

ich „WGT“ sage?<br />

PS: Natürlich die schillernde schwarz-bunte<br />

Vielfalt des musikalischen Untergrundes,<br />

für die ich die Idee dieses Events ersonnen<br />

hatte und dafür stundenlang mit dem<br />

damaligen Veranstalter diskutierte, der<br />

sich nicht so recht traute, meinen kühnen<br />

Visionen zu folgen. Die Zeit hat meine Ideen<br />

jedoch bestätigt, und ich erfreue mich an<br />

dem Erfolg und dem Auf und Ab dieses<br />

Events.<br />

O: Welchen Wunsch möchtest du dir nach<br />

der Fertigstellung von Blood gleich als<br />

Erstes erfüllen?<br />

PS: Urlaub.<br />

www.project-pitchfork.eu<br />

Kerstin Müller<br />

Photos: Silent-View (www.silent-view.com)<br />

Discographie (Alben):<br />

Dhyani (1991)<br />

lam-’bras (1992)<br />

Entities (1992)<br />

IO (1994)<br />

Alpha Omega (1995)<br />

The Early Years („Best Of“, 1996)<br />

Live ’97 (live, 1997)<br />

¡Chakra:Red! (1997)<br />

Eon:Eon (1998)<br />

Collector – Lost And Found (Compilation, 2001)<br />

Daimonion (2001)<br />

Inferno (2002)<br />

Collector – Fireworks & Colorchange (Compilation,<br />

2003)<br />

Live 2003/2001 (live, 2003)<br />

Kaskade (2005)<br />

Dream, Tiresias! (2009)<br />

Continuum Ride (2010)<br />

First Anthology (Compilation, 2011)<br />

Quantum Mechanics (2011)<br />

BLACK (2013)<br />

Blood (2014)<br />

Line-Up:<br />

Peter Spilles – Gesang, Texte, Komposition<br />

Dirk Scheuber – Keyboard<br />

Jürgen Jansen – Keyboard<br />

Achim Färber – Live-Schlagzeug<br />

Christoph „Nook“ Michelfeit – Live-Schlagzeug


Zürich, Hallenstadion, 04.06.2014<br />

Ein leichter Regen hüllt das geschäftige Zürich ein. Es ist Zeit, dem Alltag zu entfliehen und beim Klang- und Lichtgewitter der US-Band Nine<br />

Inch Nails ein bisschen Frust abzulassen. Ich bin sehr gespannt, wie wütend Trent Reznor sein wird, denn es ist mein erstes Konzert der<br />

Band.<br />

Pünktlich um 21 Uhr öffnet sich der Vorhang des mit 4.500 BesucherInnen gefüllten Hallenstadions, und unter großem Gejubel ertönen<br />

die ersten Klänge von Me, I’m Not vom Album Year Zero. Die Stimmung ist bereits auf dem Siedepunkt. Beim zweiten Stück Copy Of A vom<br />

aktuellen Werk Hesitation Marks darf ich endlich in die Photographenarena. Bisher erscheint das Bühnenbild noch sehr spartanisch. Zu<br />

harten Beats und energievollem Gesang mischen sich Strobolicht und Nebel. Doch Trent Reznor ist ein Künstler, dem keine Bühne zu groß<br />

sein könnte – mit seiner energiegeladenen Persönlichkeit weiß er jede Bühne allein auszufüllen.<br />

Er singt nicht nur, sondern spielt Keyboard und auch Gitarre während des gesamten Abends. Beim dritten Lied 1,000,000 lüftet sich auf<br />

einmal ein weiterer schwarzer Vorhang, der vorher kaum ersichtlich war, und die ganze Bühne inklusive Schlagzeuger entfaltet sich. Nun<br />

folgt Letting You, ebenfalls vom Album The Slip.<br />

Weiter geht es energiegeladen etwa mit Closer, die Bühne ist in Rot getaucht und wird untermalt durch Lavaexplosionen. Ganz so zornig<br />

wie früher soll er nicht mehr sein, habe ich oftmals gehört und gelesen, und eine Kostprobe dessen liefert Find My Way von Hesitation Marks.<br />

Ein atmosphärischer blauer Halbmond geht auf, und Herr Reznor beweist, dass er auch anders als wütend sein kann. Eine glasklare und<br />

gefühlvolle Stimme und Beats, die einem Herzschlag gleichen, ziehen uns in ihren Bann.<br />

Klar strukturiert mit 3D-Show, finden wir eine Handvoll der Musiker bei Disappointed in einem Quader wieder. Bei Came Back Haunted ist<br />

die Crew erneut komplett mit Drummer. Wir nähern uns dem Finale. Auf der Leinwand zeigt sich uns eine Wüste in Schwarz und Weiß;<br />

diese wird unter einem großen Schlagzeugsolo gelüftet, und gelbe Lichteffekte simulieren eine Sonne. Licht und <strong>Projekt</strong>ionen und das<br />

Klanggewitter verschmelzen. Das Finale läutet Head Like A Hole ein, der Titel, auf den wohl alle am sehnlichsten gewartet haben, um voller<br />

Inbrunst laut mitzusingen und zu schreien: „I’d rather die than give you control!“ Das Publikum ist jetzt ein Meer aus Armen im grellen Licht.<br />

Nach 90 Minuten endet hier der Hauptblock, und die Bühne hüllt sich in Schwarz, nur das Bandlogo ist noch zu sehen.<br />

Die Zugaben starten mit The Day The World Went Away und enden mit dem gefühlvollen Hurt bei gleißendem Licht im brachialen<br />

Soundgewitter. Ein wundervolles energiegeladenes Konzert geht zu Ende, und wütend ist eigentlich nur noch der Himmel, der jede Menge<br />

Regen ausschüttet.<br />

Text & Photos: Annie Bertram<br />

Setlist:<br />

Me, I’m Not • Copy Of A • 1,000,000 • Letting You • March Of The Pigs • Piggy • The Frail • The Wretched • Gave Up • Sanctified • Closer • Find<br />

My Way • Disappointed • Came Back Haunted • The Great Destroyer • Eraser • Wish • The Hand That Feeds • Head Like A Hole ••• The Day The<br />

World Went Away • Hurt<br />

<strong>Orkus</strong>! - 79


23. Wave Gotik Treffen<br />

Völkerschlachtdenkmal • SG<br />

Kuppelhalle • SG<br />

agra • SG<br />

Parkbühne • SG<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

was war eigentlich das Thema Nummer eins am diesmaligen<br />

Pfingstwochenende in Leipzig? Sicher spielte das heiße Wetter<br />

mehr als in den vergangenen Jahren eine übergeordnete Rolle im<br />

zwischenmenschlichen Dialog, immerhin verwandelte sich die sächsische<br />

Stadt binnen kürzester Zeit in ein zweites Death Valley. Dennoch dominierte<br />

zwischen schweißgebadeten Körpern und anfänglichen Sonnenstichen nur<br />

eines: die alljährliche Zusammenkunft der Schwarzen Szene, die sich Jahr<br />

um Jahr aus der ganzen Welt an diesem Fleckchen Erde versammelt. Auch<br />

beim nunmehr 23. Wave Gotik Treffen begann es spätestens beim Betreten<br />

der Grünflächen des Clara-Zetkin-Parks, welcher sich mit düsteren Gestalten<br />

aus einer längst vergangenen Zeit schmückte, oder des Messegeländes<br />

der agra in der Magengegend wohlig zu kribbeln, bevor wir uns mit rund<br />

20.000 Gleichgesinnten im Klang und Glanz des in Schwarz gehüllten<br />

Leipzigs verloren und uns ein komplettes verlängertes Wochenende treiben<br />

ließen. Pfingsten 2014: das war ein lang ersehntes Wiedersehen mit guten<br />

Freunden und alten Bekannten, der labende Genuss guter Szene-Musik<br />

sämtlicher Couleur, das war Verständnis und Tiefgang im Gespräch, ein<br />

Wochenende auf Augenhöhe, wie Zurückkehren in den Schoß einer Familie,<br />

die immer weiter wächst. Das war wie Heimkommen.<br />

Tanja Pannwitz<br />

Texte:<br />

(AS) – Axel Schön<br />

(MLH) – Marie-Luise Henke<br />

(NA) – Nadine Ahlig<br />

(TP) – Tanja Pannwitz<br />

Photos:<br />

AH – Axel Heyder<br />

CS – Claudia Schöne (www.guiding-light.de)<br />

FR – Fabian Ritter (www.artefaktum-werbetechnik.de)<br />

MG – Michael Gamon (www.sparklingphotos.de)<br />

MH – Melanie Haack<br />

SG – Sandro Griesbach (www.darkmoments.de)<br />

SG<br />

SG


SG<br />

SG<br />

SG<br />

SG<br />

SG<br />

SG<br />

SG<br />

Galerie SansvoiX<br />

In einer doch recht kleinen Halle im Innenhof des A&O Leipzig sind sie<br />

ausgestellt – eine Auswahl an Werken des erst kürzlich verstorbenen<br />

Schweizers HR Giger. Vor allem Exponate aus der Alien-Periode ziehen die<br />

BesucherInnen magisch an. Einen besonderen Blickfang stellt ein gigantischer<br />

Tisch samt passenden Stühlen dar, der in seiner Präsenz einmalig ist. Sofort<br />

kommt der Wunsch auf, diese Möbelstücke mit ins heimische Wohnzimmer<br />

zu nehmen. Der Rundgang wird komplettiert durch weitere Plastiken und<br />

Tuschedrucke, deren Motive die Shirts so mancher Ausstellungsgäste zieren.<br />

(MLH)<br />

Leipziger Messe<br />

MLH<br />

SG<br />

Im Rahmen der Auto Mobil International steht den WGT-BesucherInnen<br />

eine ganz spezielle Ausstellung zur Verfügung: eine Sammlung historischer<br />

Bestattungsfahrzeuge. Auch wenn es nur relativ wenige dieser Leichenwagen<br />

sind, die in der hintersten Halle am hintersten Ende des riesigen<br />

Messegeländes ausgestellt werden, so sind diese mehr als einen eingehenden<br />

Blick wert. Sei es ein alter Glaswagen des Baujahrs 1880, welcher durch<br />

die Verwendung des damals äußerst teuren Glases als besonderer Luxus<br />

angesehen wurde, oder – einige Meter weiter – ein Barkas B 1000-1, der sich<br />

als Bestattungswagen in der DDR einen Namen machte. Ein ganz besonderes<br />

Schmuckstück der Sammlung Jona Emanuel von Sydows ist der 6,45 Meter<br />

lange Cadillac (in solch einem Modell wurde ihrerzeit Marlene Dietrich zur<br />

letzten Ruhestätte überführt), der zu den teuersten Cadillacs der Sechziger<br />

Jahre zählte und aufgrund seiner enormen Länge spezielles Fahrgeschick<br />

erforderte. (MLH)<br />

MLH<br />

SG<br />

MLH<br />

<strong>Orkus</strong>! - 81<br />

MLH


MG<br />

MG<br />

MG<br />

MG<br />

MG<br />

CS<br />

CS<br />

CS<br />

CS<br />

Freitag, 06.06.<br />

Clara-Zetkin-Park<br />

CS<br />

CS<br />

CS<br />

CS<br />

15.00 Uhr<br />

Das Viktorianische Picknick im aufgeblühten Clara-Zetkin-Park<br />

ist schon längst zur festen Institution des Wave Gotik Treffens<br />

geworden. Wie in den vergangenen Jahren, mischen sich auch heute<br />

zahlreiche Leipziger BürgerInnen unter das dunkle Völkchen, das<br />

von der gotischen Schönheit bis hin zu erfinderischen Steampunk-<br />

Grüppchen alle Facetten der Szene in sich vereint. Faszinierend<br />

ist es, dass Jahr um Jahr neue Ideen erschaffen und mit so viel<br />

Liebe zum Detail umgesetzt werden, dass die Augen regelrecht<br />

an den aufwändigen Roben, Accessoires und Szenarien kleben<br />

bleiben. Trotz der Hitze werden die langen, meist wenig luftigen<br />

Gewandungen mit Freude und Würde getragen, dennoch ziehen<br />

sich die TeilnehmerInnen für einige Zeit gerne in den Schatten der<br />

Bäume zurück, um die Kräfte für das heißeste Pfingstwochenende<br />

seit Langem zu schonen. (TP)<br />

agra<br />

Christian Death • MG<br />

18.00 Uhr<br />

Klassische Streicherklänge, die schnell von Donnergrollen und<br />

Vogelgeschrei abgelöst werden, läuten den Beginn des WGT in<br />

der agra ein. Um Christian Death zu erleben, strömen die Fans<br />

in Windeseile aus der strahlenden Sonne in die Dunkelheit und<br />

bekommen auch musikalisch genau diese geboten. Andächtig<br />

lauscht man den sphärischen Klängen, die sich im ersten<br />

Teil der Show vom Achtziger-Werk Catastrophe Ballet nähren.<br />

Aushängeschild Valor Kand und Sängerin und Bassistin Maitri, die<br />

sich mystisch in ihrer weißen Robe windet, kreieren dabei eine<br />

Stimmung, die uns gedanklich von den kahlen Wänden der Halle in<br />

eine mit Spinnenweben verhangene, vernebelte Gruft katapultiert.<br />

Bedrückend, aber phantastisch! (TP)


The Eternal Afflict • MG<br />

The Fair Sex • CS<br />

19.45 Uhr<br />

Auch wenn es im Anschluss deutlich elektronischer wird,<br />

unternehmen wir mit The Eternal Afflict erneut eine<br />

Reise in die Vergangenheit. Das 25-jährige Bandjubiläum<br />

ist immerhin Grund genug, sich auf der düsteren Leipziger<br />

Pfingstzusammenkunft wieder blicken zu lassen. Spiel mir<br />

das Lied vom Tod... es braucht nicht viel, um von den ersten<br />

Klängen in eine erwartungsvolle Stimmung versetzt zu<br />

werden. Spätestens beim grandiosen Übergang zu Godless<br />

tauchen wir aus dem heißen Wüstensand in kalte, treibende<br />

Klanglandschaften ein, die sofortige körperliche Bewegung<br />

fordern. Frontmann Cyan bildet hier die treibende Kraft,<br />

kontrolliert mit seinen Blicken jede Regung unserer Körper<br />

und lässt uns bei Krachern wie We Lebanon You oder San Diego<br />

regelrecht explodieren. (TP)<br />

21.20 Uhr<br />

Nicht weniger namhaft geht es mit The Fair Sex weiter,<br />

die ebenfalls ein Jubiläum zelebrieren. Nach 30 Jahren<br />

musikalischer Ertüchtigung ist der logische Schluss der<br />

Essener Electro Wave-Combo eine Show, die nicht nur<br />

alleine, sondern mit gesanglicher Unterstützung alter<br />

Musikerkollegen, darunter Peter Spilles (Project <strong>Pitchfork</strong>)<br />

und Oswald Henke (Goethes Erben, HENKE), bestritten<br />

wird. Frontmann Myk Jung zeigt sich vom ersten Ton an in<br />

Bestform und überzeugt bei Stimmungsgaranten wie Not<br />

Now. Not Here. oder No Excuse mit seiner Bühnenpräsenz<br />

wie kein Zweiter. Und nicht nur dem Maestro selbst ziehen<br />

die Wahnsinnsstimmung und die immer stärker steigende<br />

Temperatur in der agra die Kleider vom Leib, auch die Fans<br />

japsen nach dieser überwältigenden Show noch lange nach<br />

Luft. (TP)<br />

The Fair Sex • CS<br />

Apoptygma Berzerk • CS<br />

23.00 Uhr<br />

Eine ziemlich enttäuschende Leistung liefern Apoptygma<br />

Berzerk ab. Dort, wo das Abstauben von trockenen Knochen<br />

und das Aufwirbeln von Wollmäusen erwartet wird, gibt es<br />

heute eher Schulterzucken und lange Gesichter. Viel zu sehr<br />

in die Electro-Spielkiste gegriffen, hagelt es einen Remix<br />

nach dem anderen, sodass weder Gitarre noch die sonst<br />

sofort ins Ohr schießenden Melodien auf Anhieb erfasst<br />

werden können. Songs wie Eclipse oder Until The End Of The<br />

World werden erst beim Refrain erkannt. Die nicht gerade in<br />

Unmengen vorhandene Motivation scheint leider auf beiden<br />

Seiten zu liegen, Kommunikation gibt es kaum, sodass die<br />

Unlust sich immer mehr verstärkt. Kombiniert mit massig<br />

Nebel und Strobo, kann man, wenn man nicht gerade in<br />

der ersten Reihe steht, nur vermuten, dass die Norweger<br />

ein paar Doubles hingestellt haben. Non-Stop Violence lässt<br />

das Stimmungsbarometer zwar etwas steigen, insgesamt<br />

muss dieser Auftritt aber leider als unbefriedigend verbucht<br />

werden. (NA)<br />

White Lies • SG<br />

Kohlrabizirkus<br />

Rotersand • SG<br />

20.00 Uhr<br />

Mit Merging Oceans starten Rotersand, und sofort ist das<br />

Publikum wie losgelöst. Krischan Wesenberg und Rascal<br />

Nikov haben das Tanzvolk in der Hand, ein Hit jagt den<br />

nächsten, und die Fans stehen bereits dicht gedrängt, um<br />

den beiden so nah wie möglich zu sein. Rascal greift sogar zur<br />

E-Gitarre, und nun kann keiner mehr ruhig stehen bleiben.<br />

Ein besonderes Highlight stellt Krischan dar, der im letzten<br />

Drittel des Sets immer wieder zum Mikro greift und mit<br />

Rascal gemeinsam die Bühne rockt. Zwei mehr als glückliche<br />

Musiker verabschieden sich von ihren Fans und haben eine<br />

ordentliche Hausnummer vorgelegt. (MLH)<br />

21.30 Uhr<br />

Nach einer Erfrischung geht es umgehend mit den<br />

Ruhrpottlern von [:SITD:] weiter. Wie es Sänger Carsten<br />

Jacek bei den subtropischen Verhältnissen jedoch mit Beanie<br />

aushält, fragt sich der ein oder andere nicht ohne gewisse<br />

Bewunderung. Stammheim sorgt als zweite Nummer direkt<br />

für eine sich zügellos zu den wabernden Beats bewegende<br />

Meute. Ein Hit folgt dem nächsten, und bei Laughingstock<br />

steht wirklich niemand mehr still. Die Zeit vergeht rasend<br />

schnell, und mit Snuff Machinery endet ein energiegeladenes<br />

Konzert. (MLH)<br />

23.00 Uhr<br />

Der Kohlrabizirkus ist inzwischen zum Bersten gefüllt, und die<br />

Spannung steigt ins Unermessliche. Die Show wird von zwei<br />

traditionellen mexikanischen Musikern eröffnet, es kommt<br />

wahre Schunkellaune auf. Doch als Hocico-Fronter Erk<br />

Aicrag die Bühne entert, ist Schluss mit lustig, und es wird ein<br />

wahres Aggrotech-Feuerwerk auf die Meute losgelassen. Erk<br />

hat sichtlich Spaß an diesem Familienfest, und die Location<br />

verwandelt sich zusehends in ein südamerikanisches<br />

Höllenfeuer. Als Poltergeist ertönt, wirkt Erk immer noch nicht<br />

ausgepowert. Und so folgt eine Zugabe nach der anderen,<br />

den Fans wird bis 00.20 Uhr beste Partylaune geboten. Es<br />

fließt der Rotwein – auch ins Publikum –, und mit La cucaracha<br />

geleiten die Mexikaner in die Nacht. (MLH)<br />

[:SITD:] • SG<br />

Hocico • SG<br />

æon sable • AH<br />

Alcest • AH<br />

Mephisto Walz • FR


Photos: Axel Heyder<br />

84 - <strong>Orkus</strong>!


Pouppée Fabrikk • SG<br />

Placebo Effect • CS<br />

Placebo Effect • CS<br />

Samstag, 07.06.<br />

The Klinik • MG<br />

agra<br />

19.35 Uhr<br />

Schaufensterpuppen prägen das Bühnenbild, die Nebelmaschine wabert<br />

vor sich hin, und pünktlich betreten Placebo Effect, die Urgesteine des<br />

Dark Electro, die Bühne, um von ihrem sehnsüchtig auf diesen raren Auftritt<br />

wartenden Publikum empfangen zu werden. Die Atmosphäre ist eine ganz<br />

besondere: Spannung, Nostalgie, Freude lassen die Fans gebannt gen Bühne<br />

blicken, auf der sich die – von Placebo Effect gewohnt – in mehreren Ebenen<br />

provokative Show darbietet. Sänger Axel Machens leistet vollen Einsatz, es<br />

wird geschrien, vor Verzweiflung schier resigniert, auch der OP-Mantel darf<br />

nicht fehlen. Auf einmal ein ganz besonderer Höhepunkt: Axel bringt ein<br />

in blutiges Packpapier gehülltes Geschenk, welches sich als der vielen gut<br />

bekannte riesige Teddy entpuppt. Erneut haben die alten Hasen gezeigt, dass<br />

man von ihnen noch eine Menge erwarten kann. (MLH)<br />

21.20 Uhr<br />

Die musikalische Reise zurück in die Achtziger Jahre wird auch mit The<br />

Klinik fortgesetzt. Obgleich viele in der Pause noch Schatten außerhalb<br />

der Hallenwände der agra suchen, strömt die schwarze Menge schlagartig<br />

gen Bühne, als ein lautes, bedrohliches Brummen die Show eröffnet. In<br />

alter Gewohnheit tritt das Duo, live bestehend aus Dirk Ivens und Peter<br />

Mastbooms, weiß maskiert vor die Fans und setzt mit Walking With Shadows<br />

auf stimmungsmäßig hohem Niveau an. Zwischen Strobofeuer und<br />

kontrastierendem Lichtspiel schlägt sich Frontmann Ivens immer wieder<br />

voller Inbrunst auf den Oberleib, lehnt sich weit in Richtung Publikum und<br />

feuert seine Anhänger an. Auf dass bei Industrial-Größen à la Black Leather,<br />

Hours & Hours oder Moving Hands die Regungen unserer Körper zu keinem<br />

Zeitpunkt verstummen! (TP)<br />

22.50 Uhr<br />

Der Headliner Front Line Assembly ist die logische Schlussfolgerung des<br />

gesamten Tagesprogramms in der agra und zielt in eine ähnliche Kerbe<br />

wie The Klinik und Placebo Effect. Kein Wunder, dass sich die aufgeheizte<br />

Konzerthalle bei einer Band dieses Kalibers ein weiteres Mal stark füllt und<br />

die Spannung deutlich zu spüren ist, als blaue, mit Nebel durchzogene<br />

Lichtblitze über die Bühne schießen und wabernde Electro-Beats beinahe<br />

die Gehörgänge betäuben. Mit Killing Grounds bringen die Kanadier um<br />

Frontmann Bill Leeb die Menge schlagartig von null auf hundert und somit<br />

auf die perfekte Betriebstemperatur. Im Gegensatz zu manch anderen<br />

Auftritten, bei denen der gebürtige Österreicher Bill eher teilnahmslos die<br />

Bühne auf und ab schlurfte, zeigt sich dieser heute in Bestform, die er bis<br />

zum letzten Ton unter Beweis stellt. Eine wunderbar mitreißende Show und<br />

zugleich mehr als nur bemerkenswerte Leistung einer Szene-Legende! (TP)<br />

Front Line Assembly • CS<br />

Front Line Assembly • CS<br />

Kohlrabizirkus<br />

17.30 Uhr<br />

Bei Affentemperaturen geht es in den Kohlrabizirkus, wo Lacrimas<br />

Profundere den Nachmittag einläuten. Nach einigen benötigten Minuten<br />

zur Abkühlung (zum Glück ist die Location wunderbar klimatisiert) hat das<br />

Gespann spätestens ab dem Titelsong vom aktuellen Album Antiadore das<br />

Publikum fest im Griff. Kuschelig und gemütlich rockt man sich bei überaus<br />

angenehmen Innentemperaturen durch ein wohlgeformtes und -definiertes<br />

Set voller verspielter Melodien, fetter Riffs, flotter Tanznummern und reichlich<br />

Charme. Ältere Rocknummern wie Dear Amy, Sänger Roberto Vitaccas<br />

persönliches Highlight I Don’t Care und My Release In Pain verdeutlichen zudem,<br />

dass es sich dennoch um keine Softieband handelt und die Oberbayern auch<br />

hart losfetzen können. Garniert wird der Auftritt von vielen Fans mit Decken,<br />

Eis und Buletten. Gelungener Schmuserock für den Nachmittag! (NA)<br />

20.10 Uhr<br />

Bei Hamferð wird es wieder Zeit, den Innenraum zu betreten. Schnieke in<br />

Anzug und Krawatte präsentieren sich die sechs von den Färöer-Inseln –<br />

bereit, in unseren Hirnen ein paar Windungen zu zerschießen. Das Publikum<br />

reagiert auf das, was man wohl als „Death Doom“ bezeichnen könnte,<br />

zuerst stoisch. Technisch die Latte hochlegend, fehlt noch der Pep, der<br />

die Stimmung vorantreibt. Wer sich jedoch darauf einlässt, sollte extrem<br />

belohnt werden. Denn nach einer Weile erweisen sich die Nordlichter als<br />

geniale Kapelle, die sehr wohl etwas von ihrem Handwerk versteht, von der<br />

breiten Variabilität in der Stimme von Fronter Jón Aldará ganz zu schweigen.<br />

Hamferð machen eindeutig Musik für Liebhaber und nicht für die breite<br />

Masse. Schleppender, schwerer Doom, der dahinwalzt, sich potenziert und<br />

an einer nicht zu definierenden Stelle explodiert und liegen bleibt. Der<br />

Zuspruch des Publikums steigert sich demzufolge linear. Definitiv eines der<br />

Festivalhighlights! (NA)<br />

Lacrimas Profundere • MH<br />

Hamferð • MH<br />

<strong>Orkus</strong>! - 85


Orphaned Land • MH<br />

Orphaned Land • MH Primordial • MH Primordial • MH<br />

21.30 Uhr<br />

Orphaned Land zünden erwarteterweise von der ersten Sekunde. Mit<br />

viel Energie in den Beinchen wirbelt Fronter Kobi Farhi wie ein Jungspund<br />

über die Bretter und animiert mit leichtem Folk Metal, der immer wieder<br />

durch orientalische Klänge angereichert wird. Beschwingt und bester<br />

Laune zeigen die fünf Israelis Höchstleistungen, zu denen sich auch noch<br />

eine sich mit einem Feuerreifen wiegende Tänzerin gesellt, die später mit<br />

Kobi zusätzlich eine flotte Nummer aufs Parkett wirft. Neben Feuershow<br />

und Sexappeal wird aber auch ernsten Themen Zeit gewidmet. Nach einer<br />

kleinen Wuttirade an die Politiker wird der Song Brother allen arabischen<br />

Mitbürgern gewidmet – denn die Musik ist stärker als die von Menschen<br />

auferlegten Grenzen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Kohlrabizirkus am<br />

Siedepunkt der Stimmung des heutigen Tages angelangt... (NA)<br />

23.00 Uhr<br />

... zumindest, was die leichten und positiven Emotionen betrifft. Denn<br />

bei Primordial werden zum Abschluss des Abends die geballten Fäuste<br />

ausgepackt und allen Gefühlen freier Lauf gelassen. Mit satanischem<br />

Pagan Metal wird noch einmal alles platt gerumst. Zum vierten Mal<br />

spielen die Fieslinge beim WGT – Fronter Alan Averill fragt in die Runde,<br />

was sie wohl falsch machen. Darauf kann niemand eine Antwort geben,<br />

fällt doch erst jetzt auf, dass sich der Saal extrem geleert hat (wann<br />

überhaupt war ein Headliner im Kohlrabizirkus so schlecht besucht?).<br />

Aber dafür machen die Anwesenden, die nun aus eingefleischten Fans<br />

bestehen, alles dem Erdboden gleich. Beinahe in einen Wahn gesteigert,<br />

hailen wir Songs der Marke Autumn’s Ablaze und As Rome Burns ab. Mal<br />

eben ein Stück den Kollegen von Alcest gewidmet („You cunts“), wickeln<br />

wir uns weiter in einen Klangteppich, gewebt aus epischer Tragik, Alans<br />

skurril-leidend-gequälter Stimme, starkstromartigen Drums, gewaltigen<br />

Riffs und diesem Stil, den eben nur Primordial haben. Der heutige<br />

Auftritt lässt die ohnehin schon große Vorfreude auf den kommenden<br />

Tag steigen, wenn die Iren das Heidnische Dorf in Gewahrsam nehmen<br />

werden. Welche Band kann auf dem WGT schon „See you tomorrow“<br />

sagen? (NA)<br />

Täubchenthal<br />

17.00 Uhr<br />

Kaum eine ausländische Band spielt so regelmäßig seit vielen Jahren auf<br />

dem WGT wie Inkubus Sukkubus. Und auch in diesem Jahr wieder macht<br />

es Spaß, den energiegeladenen Auftritt der Briten zu erleben, zumal die<br />

WGT-Organisatoren mit dem neuen Veranstaltungsort Täubchenthal eine<br />

wirklich angenehme Location aufgetan haben. Gemeinsam mit ihrem<br />

neuen Bassisten Dave Saunders spielen Candia und Tony McKormack<br />

einen mitreißenden Reigen ihrer Hits wie auch neuerer Lieder. Mit<br />

langen Reden hält sich die Band dabei nicht auf, sondern nutzt die Zeit<br />

zum Musizieren. Ein Song reiht sich an den anderen, höchstens kurz<br />

durch die Ansage des nächsten Titels unterbrochen. Und so kommen die<br />

Fans zum Beispiel in den Genuss von Vampyre Erotica, Paint it Black, City<br />

of the Dead, Heart of Lilith, Belladonna & Aconite, Wytches, Queen of Heaven,<br />

Queen of Hell und Take my Hunger. Ein absolut gelungener Einstieg in<br />

einen musikreichen Samstagabend. (AS)<br />

Inkubus Sukkubus • MG<br />

21.00 Uhr<br />

Sänger Sean Cronin ist an diesem Abend mit dem Sound gar nicht<br />

zufrieden. Mehrmals unterbricht er während des Auftritts mit seiner<br />

Band The Marionettes bereits angespielte Lieder und gibt den<br />

Technikern Anweisungen, beginnt dann die Songs von vorn. Das<br />

Publikum lässt sich davon kaum stören, feiert die britischen Goth Rocker<br />

und singt Stücke wie One At A Time, Rise oder Kisses mit. Auch Candia<br />

und Tony von Inkubus Sukkubus haben sich im dunklen Saal unter die<br />

Zuschauer gemischt und folgen dem Auftritt ihrer Landsleute. Zwischen<br />

zwei Liedern erklärt der Frontmann Deutschland zum besten Land der<br />

Welt für die Art von klassischem Gothic Rock, wie The Marionettes ihn<br />

spielen. Seine Fans beweisen es ihm an diesem Abend einmal mehr und<br />

intonieren beispielsweise den Bandklassiker Ave Dementia ab den ersten<br />

Klängen mit. (AS)<br />

The Marionettes • AH<br />

Leserwettbewerb (Endrunde)<br />

45 Grave • AH<br />

22.30 Uhr<br />

Nach einer kurzen Pause ruft der Sound von 45 Grave das gut gestylte<br />

Publikum zurück in den Saal. Die Band um Dinah Cancer zählt zu den<br />

Vorreitern des Horror Punk Rock-Genres und vermischt diesen mit<br />

klassischem Gothic/Deathrock. Entsprechend groß ist das Interesse,<br />

entsprechend wild wird während der Show der Amerikaner getanzt. Mit<br />

Pick Your Poison hatten 45 Grave nach langer Pause endlich ein neues<br />

Album herausgebracht und nutzen den Auftritt auf dem WGT, um den<br />

Fans neben älteren Songs auch das neuere Material nahezubringen.<br />

Natürlich dürfen geliebte Klassiker wie Evil, Procession und Party Time<br />

nicht fehlen. Schließlich endet der Auftritt von 45 Grave in einem<br />

schweißtreibenden Schlagzeug-Lichter-Stimm-Stakkato und tosendem<br />

Applaus. Und ähnlich dynamisch ging es danach im Täubchenthal auch<br />

weiter: mit einer Disconacht unter dem Motto „When We Were Young“.<br />

(AS)<br />

Anja Zimmermann<br />

Andrea Hoy<br />

Christian Sander<br />

CineStar<br />

17.00 Uhr<br />

Zu viele Menschen wollten in den dann irgendwie doch zu klein geratenen<br />

Kinosaal, und somit konnte jeder froh sein, der einen der heiß begehrten<br />

Sitzplätze ergattert hatte, um Lydia Benecke aus ihrem Werk Auf dünnem<br />

Eis – Die Psychologie des Bösen vortragen zu hören. So beginnt nun, leider<br />

etwas verspätet, der Trip in die dunklen Abgründe der menschlichen<br />

Psyche. Wie viel eines Psychopathen steckt sogar in einem selbst? Lydia<br />

Lea von<br />

Lusazia<br />

Marc<br />

Lange<br />

Marcus Legner<br />

Sandra Rieckhoff


führt mehrere Fallbeispiele an, zeigt anschauliche Graphiken – einzig die<br />

steten „Weiter“-Befehle an die Technik zur Voranbringung der PowerPoint-<br />

Präsentation stören den Ablauf –, und anhand mancher Checklisten kann<br />

man auch für sich selbst ermitteln, wie viel Psychopath in einem steckt. (MLH)<br />

18.15 Uhr<br />

Deutlich leerer ist es im Kinosaal geworden, die Ordner lassen nun die<br />

Sonnyboys durchkommen. Mit ein wenig Verspätung startet Markus<br />

Heitz seine Lesung. Die rustikal anmutende Leselampe zu seiner Rechten<br />

vermittelt wahres Wohnzimmerfeeling, welches wie geschaffen ist, um aus<br />

seinem Werk Die Legenden der Albae vorzutragen. Als um 18.30 Uhr die<br />

Reise mit Aiphatòn und seinen Mitstreitern beginnt, versinken viele mit<br />

geschlossenen Augen in ihren Sitzen, um sich voll und ganz auf dieses jetzt<br />

zum Leben erwachende Abenteuer einzulassen. (MLH)<br />

Lydia Benecke • CS<br />

Markus Heitz • CS<br />

Sieben • FR<br />

Sieben • FR<br />

Altes Landratsamt • FR<br />

Ewigheim • AH<br />

Staubkind • SG<br />

Untoten • SG<br />

Parkbühne • FR<br />

Untoten • AH<br />

Paul Koudounaris • CS<br />

Treffen-Café<br />

Ein ganz außergewöhnliches Treffen gab es<br />

noch am Montagabend mit Paul Koudounaris,<br />

der im Café der agra eine Photoausstellung zu<br />

seinen phantastischen Büchern The Empire of<br />

Death (<strong>Orkus</strong>! berichtete schon darüber) und<br />

Heavenly Bodies hatte. Am Ende der Ausstellung<br />

verschenkte er alle seine Exponate; so kamen<br />

wir in den Besitz von vier signierten Werken. Wir<br />

sind begeistert. (FR)<br />

Täubchenthal • FR<br />

Täubchenthal • FR<br />

Theater-Fabrik-Sachsen • FR<br />

<strong>Orkus</strong>! - 87


UK Decay • SG<br />

The Crüxshadows • SG<br />

The Crüxshadows • SG<br />

Umbra et Imago • SG<br />

Umbra et Imago • SG<br />

Tarja • MG<br />

Sonntag, 08.06.<br />

agra<br />

21.10 Uhr<br />

Umbra et Imago ziehen immer noch die Massen des Schwarzen Untergrunds<br />

an, sodass die agra genau der richtige Auftrittsort ist. Für diesen Abend haben<br />

Mozart und Band ein Live-„Best Of“ mitgebracht, dazu drei neue Stücke vom<br />

noch im Jahr 2014 erscheinenden Album Die Unsterblichen. Zwischen Hits wie<br />

Sex statt Krieg, Schwarz, Mea Culpa oder Kleine Schwester scherzt Mozart mit<br />

den Fans, erzählt kleine Storys, ist ganz Entertainer und geht auch mal kurz<br />

Zigaretten für sich und die Kollegen holen. Gemeinsam mit Nanne singt er das<br />

romantische Duett Märchenlied. Während der Lieder sind auf einer großen<br />

Leinwand Videos zu sehen, die zu den jeweiligen Songs passen. Später rücken<br />

diese aufgrund der erotischen Showelemente auf der Bühne natürlich etwas<br />

in den Hintergrund des Interesses. Dazu thematisch passend, kündigt Mozart<br />

nach einem sehr kurzweiligen und dynamischen Konzert abschließend ein<br />

neues Stück an: Viva Vulva. Gern hätten die Anhänger von Umbra et Imago<br />

noch etwas mehr mit ihrer Band gefeiert, doch der Zeitplan in der agra<br />

ist bekanntermaßen streng, und eine Lady wie Tarja Turunen lässt man<br />

höflicherweise nicht zu lange warten. (AS)<br />

Tarja • SG<br />

22.50 Uhr<br />

In Rekordzeit wird die agra voller und voller, und gespannt wartet man auf<br />

die weibliche Stimme im Metal schlechthin: Tarja. Die zunächst zarten Töne,<br />

die alle unsere Sinne mit einem Mal zu fesseln wissen, steigern sich immer<br />

mehr in einen fulminanten Opener, der die Dame des Abends samt ihrer selbst<br />

zusammengestellten Band auf die Szene geleitet. Die gebürtige Finnin hat es<br />

nicht schwer, mit ihrer sympathischen und offenen Art sofort beim Publikum<br />

zu punkten, und freut sich wie ein kleines Kind darüber, wenn ihre Fans sich in<br />

Textsicherheit beweisen und die Hände immer wieder gen Himmel reißen. Das<br />

Ex-Nightwish-Goldkehlchen macht schnell klar, dass ihr eigenes Repertoire<br />

mittlerweile so umfangreich ist, dass damit ganze Abende und noch viel mehr<br />

gefüllt werden können. Ob Little Lies, bei dem Tarja ihre beneidenswerte<br />

Mähne mit viel Energie kreisen lässt, oder Until Silence, das die Menge bewegt<br />

und trotz der Hitze für eine dicke Gänsehaut sorgt... die Sopranistin beherrscht<br />

ihr Metier perfekt, die lauten wie die leisen Töne. Die Headlinerposition passt<br />

Tarja daher nicht nur wie auf den Leib geschnitten, sondern ist auch sichtlich<br />

verdient! (TP)<br />

Parkbühne<br />

15.30 Uhr<br />

Die Hitze ist kaum noch zum Aushalten! Kein Wunder, schließlich haben wir<br />

das heißeste Pfingsten seit 50 Jahren. So suchen sich die meisten die raren<br />

schattigen Plätze, um zumindest nicht schon vor Beginn des OST+FRONT-<br />

Konzertes einem Hitzschlag zu erliegen. Aber was machen die?! Keine Spur<br />

von Benommenheit, eher das Gegenteil ist der Fall, und so rocken die Berliner<br />

die Bühne, als gäbe es kein Morgen! Sänger Herrmann Ostfront powert<br />

sich regelrecht aus, setzt die Texte gekonnt visuell um, was beim zahlreich<br />

erschienenen Publikum für ekstatische Begeisterungsausbrüche sorgt. Eva<br />

Edelweiß muss für manche Schandtat herhalten, was gerade den männlichen<br />

Fans mehr als gefällt. Bis zum Ende des Sets gibt die Neue Deutsche Härte-<br />

Combo wirklich alles, Respekt!! Um 16.30 Uhr werden wir dann mit der DDR-<br />

Nationalhymne verabschiedet, und es bleibt ein nicht nur der Temperaturen<br />

wegen atemberaubender Moment. (MLH)


19.10 Uhr<br />

Mit ihrer raffinierten Mischung aus dem Sexappeal von Samael, der grimmigen<br />

Schönheit des norwegischen Black Metal und der Leichtigkeit ihres Heimatlandes<br />

bringen die Griechen Rotting Christ das schwarze Metallerherz zum Tanzen.<br />

Während andere Bands mit der argen Hitze zu kämpfen haben, fühlen sie sich im<br />

lodernden Inferno der Parkbühne wohl. Zum ersten Mal spielen sie auf dem WGT –<br />

und haben diesen Slot zu Recht verdient, wie das gut gefüllte Geschehen beweist. Mit<br />

Resten vom Gyros, den es vor der Location zu kaufen gibt, in den Händen, kommt<br />

richtige Urlaubsstimmung auf. Es wird gebangt, die Zöpfe werden festgezogen und<br />

sich gegenseitig wild photographiert. Gelungener erster Auftritt. Wiederkommen,<br />

bitte! (NA)<br />

20.40 Uhr<br />

Majestätisch wird es mit den folgenden Heroen des Black Metal: Satyricon. Und<br />

auch hier muss die Sonne anscheinend Wirkung hinterlassen haben. Denn wo<br />

normalerweise ein eisiger Nordwind weht, herrscht für Fronter Satyrs Verhältnisse<br />

extrem gute Laune. Nach 18 Jahren sind die Meister begeistert, endlich wieder Teil<br />

des WGT sein zu dürfen. Immer wieder bedankt er sich beim deutschen Publikum für<br />

den Zuspruch, besonders auch zum aktuellen Album Satyricon. Während Drummer<br />

Frost sich die finstere Seele aus dem Leib trommelt, hopst Satyr teilweise wie ein<br />

zahmes Häschen über die Bühne. Das Publikum – Fans und Besucher, die über die<br />

Herkunft von Frost rätseln – ist völlig von den Socken, sodass die ganze düstere Schar<br />

zu derben Nackenmuskelreißern wie Black Crow On A Tombstone, The Pentagram<br />

Burns oder To The Mountains dem Nachbarn ihre Schuppen ins Bier schüttet (was<br />

freilich jedoch nichts Neues ist). Vor lauter Euphorie darf dann Satyr auch schon mal<br />

das Mikrophon aus der Hand fallen, bevor er erhaben wie eh und je zu Mother North<br />

thront und mit K.I.N.G in den Parkbühne-Feierabend schickt – mega! (NA)<br />

Volkspalast<br />

19.05 Uhr<br />

Mit ihrem „apokalyptischen Deathrock“ sorgen Beastmilk in der kleineren der<br />

beiden Konzerthallen, der Kantine, für wackelnde Köpfe und wippende Beine.<br />

Aufopferungsvoller Bemühungen bedarf es hierbei nicht, brennt sich der Sound der<br />

Jungs aus Helsinki doch sofort ins Ohr. Die Stimmungen der Songs leben zum großen<br />

Teil von der genialen Stimme des Sängers Kvohst, die sich irgendwo zwischen Joy<br />

Divisions Ian Curtis und Volbeats Michael Schøn Poulsen befindet, trotzdem aber<br />

höchst eigenständig klingt. Mit Stücken wie Surf The Apocalypse oder Death Reflects<br />

Us, das ein Großteil der Menge aus dem Effeff mitsingen kann, ist es ein Leichtes, den<br />

Saal zum Kochen zu bringen und die Fans in andere Welten zu entführen. Ein höchst<br />

interessanter Newcomer und eine gelungene Überraschung auf dem diesjährigen<br />

WGT! (TP)<br />

Theater-Fabrik-Sachsen<br />

20.50 Uhr<br />

Jetzt heißt es nicht Zähne zusammenbeißen, sondern vielmehr Temperaturfühler<br />

ausschalten, denn wer der mit Spannung erwarteten Show der Kultformation<br />

Borghesia beiwohnen möchte, ist hier und heute mit einem dünnen Fell besser<br />

bedient. Dennoch treten die Slowenen bei gefühlten 45 Grad und einer stickigen<br />

Luft, die man wohl am Stück hätte durchschneiden können, furchtlos auf die Bühne<br />

und stimmen My Life Is My Message an. Und als ob das Formen von Wörtern und<br />

Tönen mit den Lippen bei diesem Klima nicht schon genug wäre, fängt ein Teil<br />

des Trüppchens auf der Bühne auch noch wild zu tanzen an. Verrückt! Natürlich<br />

wird nicht nur die körperliche Leistung, sondern vor allem der musikalische<br />

Rundumschlag ihres Werks mit dem verdienten Applaus belohnt. (TP)<br />

22.30 Uhr<br />

Der Saal ist voll und am Ende dieses sommerlichen Tages vor allem auch eins:<br />

heiß. Was könnte dazu besser passen als ein kraftvoller, schweißtreibender Auftritt<br />

der EBM-Heroen von Spetsnaz? Das Duo macht auch an diesem Abend keine<br />

Kompromisse und gibt seinen Anhängern, was sie lieben: harte, schnelle Beats.<br />

Und genauso wird auch getanzt, gepogt und natürlich bei Stücken wie ManGod, That<br />

Perfect Body, Reign of wolves oder Hardcore hooligans mitgesungen. Ein Lob an dieser<br />

Stelle an die Security, die kostenlos Wasser an das Publikum verteilte. So erfrischt,<br />

fordern die Fans von ihrer Band schließlich sogar noch eine Zugabe und bekommen<br />

diese mit Mine tatsächlich. Ein starker Auftritt der Schweden! Und wer danach immer<br />

noch nicht genug vom Hören und Tanzen hatte, für den hielt das WGT selbst um<br />

diese Zeit an einem der vielen Veranstaltungsorte einen Club mit passender Musik<br />

bereit. (AS)<br />

Täubchenthal<br />

22.40 Uhr<br />

Es ist zu schön, um wahr zu sein, hier gibt es eine Klimaanlage!! Die ist bei einem<br />

xotox-Gig auch mehr als nötig, schließlich beginnt bei einem solchen Auftritt das<br />

Gezappel mit dem ersten Stück und hört erst nach der Zugabe auf. Passend zum<br />

letzten Album schwanengesang, ist der Bühnenboden übersät mit weißen Federn.<br />

Andreas und Claudia Davids haben die tanzfreudige Menge sofort im Griff und heizen<br />

so richtig ein, um auch noch die letzten Reserven zu mobilisieren. Die Stimmung ist<br />

umwerfend, Andreas hält immer wieder Smalltalk, und Claudia lässt ordentlich die<br />

Sau raus. Der Blick von der Bühne muss einmalig sein: das ganze Täubchenthal ist in<br />

Bewegung und feiert seine sympathischen Industrial Noise-Heroen. Herrlich! (MLH)<br />

OST+FRONT • SG<br />

Satyricon • MH<br />

Borghesia • MG<br />

xotox • FR<br />

Spetsnaz • AS<br />

Rotting Christ • MH<br />

Beastmilk • MG<br />

xotox • FR<br />

Vomito Negro • FR<br />

xotox • FR<br />

EXT!ZE • FR<br />

<strong>Orkus</strong>! - 89


Persephone • MG<br />

Schauspiel Leipzig<br />

18.00 Uhr<br />

Dichter Nebel wabert durch die lediglich von zwei verloren wirkenden Kerzen durchbrochene<br />

Dunkelheit, als die Musiker von Persephone die Bühne betreten. Nach und nach setzen die<br />

Instrumente ein. Schwaches blaues Licht löst langsam die Finsternis auf. Zu Beginn des<br />

zweiten Stückes kommt unter großem Beifall Sonja Kraushofer aus dem Hintergrund und<br />

intoniert The Day You Went Away. Schnell schaffen es Persephone, eine sehr emotionale,<br />

gespannte Stimmung hervorzurufen, und mehr als ein Mal scheint das Publikum nach<br />

Verklingen eines Liedes noch für einen Augenblick den Atem anzuhalten, bevor Beifall<br />

losbricht. Sonja bringt an diesem Abend auch ihr schauspielerisches und pantomimisches<br />

Können zur Geltung, erzählt mit ihren Liedern eine Geschichte und entrückt ihr Publikum<br />

der Wirklichkeit. Dieses dankt es ihr und der Band am Schluss mit Standing Ovations, die<br />

erst verklingen, als Sonja mit The Man Who Swallowed My Soul eine Zugabe anstimmt und so<br />

noch einmal ihre Fans für einige Minuten begeistert. (AS)<br />

This Morn’ Omina • MG<br />

Altes Landratsamt<br />

19.40 Uhr<br />

Vom ersten Song weg gehen die Fans bei This Morn’ Omina ab wie geölte Blitze, oder<br />

sagen wir besser: schweißnasse Blitze. Bongos sorgen für wahres Dschungelfeeling, was<br />

die drückende Schwüle im Alten Landratsamt bestens untermalt. All dies kann die Meute<br />

jedoch nicht vom Tanzen abhalten, und so verwandelt sich die Location zusehends in<br />

einen brodelnden Hexenkessel. Die Belgier, die ihren Sound als „Industrial Ritual Techno“<br />

bezeichnen, haben das Tanzvolk über die gesamten 70 Minuten fest in ihrer Hand, und als<br />

Mika Goedrijk und Karolus Lerocq auch noch die Leute auf die Bühne holen, gibt es wirklich<br />

kein Halten mehr! (MLH)<br />

Arena<br />

Apocalyptica • MG<br />

17.00 Uhr<br />

Integriert in die Veranstaltungen des Wave Gotik Treffens, liefert das Live-Spektakel<br />

Wagner_Reloaded einen vielversprechenden Blick über den Tellerrand. Anlässlich des 200.<br />

Geburtstags von Richard Wagner im vergangenen Jahr, kreierte der Berliner Choreograph<br />

Gregor Seyffert ein Gesamtkunstwerk, bei welchem das Leben und Schaffen Wagners, die<br />

Künste von MDR Sinfonieorchester und MDR Rundfunkchor sowie die avantgardistischen<br />

Klänge der finnischen Cello Rocker Apocalyptica nicht nur eine Schnittmenge bilden,<br />

sondern nahtlos ineinander übergehen. Die Wahnsinnsshow, die sowohl von musikalisch<br />

ausgeklügelten Kompositionen als auch optisch ansprechenden Elementen aus dem<br />

Bereich Tanz, Artistik und Pyrotechnik lebt, kommt beim bunt durchmischten Publikum<br />

gut an, sorgt für Gänsehautmomente und wird bei vielen sicher lange im Gedächtnis<br />

nachhallen. (TP)<br />

Apocalyptica • MG<br />

Apocalyptica • MG<br />

Apocalyptica • MG<br />

Apocalyptica • MG<br />

90 - <strong>Orkus</strong>!


Ulterior • CS<br />

Slowdive • MG<br />

Photos: Melanie Haack<br />

Leserwettbewerb (Endrunde)<br />

Claudia Helmert Doreen Schulz Isabelle Irrgang Lea von Lusazia Peter Burckhardt<br />

Anne Clark • AH<br />

Anne Clark • CS<br />

Montag, 09.06.<br />

agra<br />

19.30 Uhr<br />

Für einen frühen Montagabend ist die agra beachtlich gefüllt,<br />

aber der Grund liegt auf der Hand: Faderhead. Die letzten<br />

zehn Minuten bis zum Auftritt werden heruntergezählt,<br />

und mit Dirtygrrrls/Dirtybois stürmt Sami Mark Yahya mit<br />

drei weiteren Herren die Bühne und legt gleich ordentlich<br />

los. Schon nach kurzer Zeit sucht Sami die obligatorische<br />

Wodkaflasche und freut sich ein ums andere Mal, dass bei<br />

solch einem Wetter und auch noch an einem Montag so<br />

viele in die agra gekommen sind, um mit ihm gemeinsam<br />

abzurocken. Ein Tanzflächenhit jagt den nächsten, und die<br />

drei Mannen an den Reglern sorgen ihrerseits auch für<br />

ordentlich Partylaune. Es wird ausgelassen gepogt, der<br />

Schweiß fließt in Strömen, und mittendrin Sami, der immer<br />

wieder mit den Fans schäkert. Mit TZDV verabschieden sich<br />

Faderhead und hinterlassen ein ausgelassenes und mehr<br />

als befriedigtes Publikum. (MLH)<br />

Faderhead • SG


Absolute Body Control • CS<br />

Oomph! • SG<br />

Nachtblut • MH<br />

Absolute Body Control • SG<br />

Oomph! • CS<br />

Equilibrium • MH<br />

fetisch:Mensch • MG<br />

Mantus • AH<br />

21.10 Uhr<br />

Erneut ist die Zeit gekommen, wahre Veteranen der Szene zu begrüßen.<br />

Die beiden Belgier Dirk Ivens und Eric Van Wonterghem aka Absolute Body<br />

Control betreten pünktlich die Bühne, und Dirk ist sofort in flammender<br />

Ekstase. Es ist ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus, diesem sexgeladenen<br />

Set beizuwohnen. Dirk spielt lasziv mit dem Publikum, peitscht mit dem<br />

Mikrokabel und lässt manches Mal doppeldeutig die Hüften kreisen. Eric<br />

steht cool mit Sonnenbrille vor der Leinwand, auf der eine Achtziger-lastige<br />

Graphikpräsentation dem Auftritt einen ganz besonders nostalgischen Touch<br />

verleiht. Um kurz nach 22.00 Uhr müssen wir uns dann jedoch aus dieser Welt<br />

wieder herausbegeben und sind gespannt auf den letzten Act des letzten WGT-<br />

Tages. (MLH)<br />

22.50 Uhr<br />

Man wird sich schon beim Soundcheck bewusst, dass nun etwas Großes folgt.<br />

Die agra füllt sich, und so stehen die Scharen bereits vor Beginn des Konzertes<br />

dicht gedrängt, um ja einen Platz mit gutem Blick auf die Bühne zu haben. Und<br />

dann geht es auch schon direkt krachend los. In Matrosenanzügen stürmen<br />

Oomph! die Stage, Dero Goi kommt im Superheldenkostüm angerannt.<br />

Heute Abend sollen hauptsächlich ältere Nummern gespielt werden, was für<br />

Begeisterungsausbrüche sorgt. Etwas anderes als „hammergeil“ kann man<br />

über diese Show nicht sagen. Die Gitarren rocken ohne Rücksicht auf Verluste,<br />

und Dero zeigt, was für ein Entertainer in ihm steckt. Die agra ist proppenvoll,<br />

und es ist ein atemberaubender Anblick, Tausende Hände in die Luft gereckt<br />

zu sehen und alle wie aus einer Kehle grölen zu hören. Was will man sich mehr<br />

wünschen als solch einen Festivalausklang?! (MLH)<br />

Kohlrabizirkus<br />

18.20 Uhr<br />

Unterhaltsam wird es noch einmal mit Nachtblut, der wohl einzigen Band des<br />

ganzen Festivals, die zu früh anfängt. Obendrein sind die fünf Dark Metaller<br />

aus Osnabrück auch die Fiesesten, die sich auf dem WGT herumtreiben –<br />

zumindest, wenn man die Wirkung auf das Zwerchfell betrachtet. Nach der<br />

Vorgängertruppe EÏS verzieht sich ein Großteil in die Sonne, doch ein paar<br />

Jungspunde und Jung-Goths in Unterwäsche bleiben vor der Bühne stehen und<br />

röhren die bemerkenswerten Lyrics (wie: „Ich trinke Blut, und ich fühl’ mich<br />

dabei gut“) aus vollem Halse mit. „Ist euch auch so warm?“, kreischt Fronter<br />

Askeroth in Dani Filth-Stimmlage in die böse Runde. Die Antwort mag wohl<br />

zwiegespalten sein. Fakt ist, dass die Fans in den ersten drei Reihen sichtlich um<br />

ihr Leben bangen. Zur Belohnung spritzt Netzhemdträger Askeroth mit Wasser,<br />

hopst von der Bühne, springt ins Volk, hüpft dreimal im Kreis und entert erneut<br />

die Bretter. „Aaah, ich schalt’ jetzt ein paar Gänge zurück!“ Es folgen Ohrwürmer<br />

wie Antik oder das Prinzen-Cover Alles nur geklaut. Sensationell! (NA)<br />

22.40 Uhr<br />

Die letzte Band, die im Rahmen des WGT 2014 die Bühne des Kohlrabizirkus<br />

betritt, ist niemand Geringeres als die Metal-Formation Equilibrium, welche<br />

sich erst seit Pfingstsamstag mit Bassistin Jen Majura endlich wieder als komplett<br />

versteht. Zwar lichtet sich der kreisrunde Hallenboden allmählich, dennoch<br />

bleiben der harte Kern des Publikums und wahre Fans, um ein letztes Mal die<br />

Haare schütteln zu können. Und nicht nur die Menge hat bei Krachern der<br />

Marke Blut im Auge sichtlich Spaß, auch dem Musikergespann selbst ist deutlich<br />

anzusehen, dass es hier und heute künstlerische Erfüllung verspürt. „Zeigt mir<br />

eure Patschehändchen“, hallt es von der lustvoll bespielten Bühne, und der<br />

langhaarige, mit blutverschmiertem T-Shirt geschmückte Fronter Robert Dahn<br />

zeigt, dass oft als böse verschriene Metaller doch vielmehr sympathische Jungs<br />

von nebenan sind. Eine wirklich grandiose Show mit Unmengen an Energie,<br />

fliegenden Haaren und Händen und ein gebührender Abschluss! (TP)<br />

Parkbühne<br />

15.30 Uhr<br />

Am Montagnachmittag treffen sich alte WGT-Bekannte in der Parkbühne: die<br />

strahlende Sonne, schwarz gewandete Musikfans und eine Band auf der Bühne<br />

– in diesem Falle erfreulicherweise fetisch:Mensch. Die Texte von Oswald<br />

Henke bilden einen Kontrast zu dem unbeschwert scheinenden Sommertag,<br />

erzählen von zärtlicher Zwischenmenschlichkeit, von Unzulänglichkeiten und<br />

Ungerechtigkeiten, Verlorenheit und Traurigkeit. Egal ob Zwischenseelenträume,<br />

Schwarzer Schnee, Narbengarten oder das sehr intensive (Ich bin) übrig, jeder<br />

Song erzielt seine Wirkung beim Publikum und endet mit großem Applaus. Auch<br />

die Cover-Version von Caspers Lilablau kommt gut an. Zwischendrin verschafft<br />

ein Fan mit einer Wasserpistole Oswald Henke kurzfristig etwas Kühlung. Doch<br />

nach einer Stunde machen fetisch:Mensch Platz für die folgende Band, und so<br />

ist auch dieses emotionale WGT-Konzert irgendwie viel zu schnell zu Ende. (AS)<br />

19.10 Uhr<br />

Noch während Felsenreich vor ihren Fans spielen, füllt sich die Parkbühne<br />

zusätzlich mit vielen, vielen Mantus-Begeisterten. Und als die Band schließlich<br />

zum instrumentalen Intro auf der Bühne erscheint, ist die Location fast bis<br />

auf den letzten Quadratmeter mit jungen und älteren Gothics gefüllt. Nach<br />

15 Jahren Bandgeschichte ist es der erste Auftritt von Mantus auf dem WGT.<br />

Und den nutzen Martin Schindler, die neue Sängerin Chiara Amberia und<br />

ihre Musikerkollegen zu einem mitreißenden Reigen ihrer Hits, während die<br />

frühere Frontfrau Thalia sich als Photographin betätigt. Das Konzert und die<br />

positive Resonanz machen Mantus sichtlich Spaß und geben ihnen jede Menge<br />

Spielfreude. Tränenpalast, Ein Schatten, Kleiner Engel flügellos, Tausend Tode<br />

oder die regelrechte Gothic-Hymne Hoffnungslos allein – die Band verzückt<br />

ihre Anhänger von Song zu Song, bringt sie zum Tanzen, Jubeln, Mitsingen, bis<br />

schließlich das Stück Gemeinsam in den Tod einen würdigen Abschluss bildet.<br />

(AS)


20.40 Uhr<br />

Illuminate polarisieren die Szene mit ihrer Art Musik nach wie vor, und<br />

so erfolgt an diesem Abend in der Parkbühne nach dem Auftritt der Gothic<br />

Rocker Mantus ein fast kompletter Wechsel des Publikums, bevor Johannes<br />

Berthold und seine Band an der Reihe sind. Bereits ihren zehnten WGT-<br />

Auftritt absolvieren die Musiker. Gesanglich unterstützt wird Johannes dieses<br />

Mal gleich von zwei Damen: natürlich von seiner Frau Sylvia und ebenso von<br />

Mareike Makosch, Fronterin der Symphonic Metal-Formation Coronatus. Mit<br />

„Hey, ihr Süßen“ begrüßt er seine Fans und beginnt mit ZwischenWelten eine<br />

musikalische Reise durch die verschiedenen Illuminate-Alben. Schon bei den<br />

ersten Klängen wird jedes Lied vom Auditorium begeistert beklatscht, das mit<br />

Hits wie Der Torweg, Leuchtfeuer, Es brennt die Welt, Dunkellicht oder Bittersüßes<br />

Gift wirklich verwöhnt wird. Live setzen Illuminate dabei auch die älteren<br />

Songs etwas gitarrenorientierter um – so, wie die Lieder eher dem heutigen<br />

Bandstil entsprechen. Während die langsam einsetzende Dämmerung etwas<br />

Abkühlung bringt, tanzen die Fans zu Der Traum des Tänzers. Das folgende<br />

Verloren soll eigentlich den Abend beschließen, doch schnell wird mehr<br />

gefordert. Und so gibt es als Zugabe Nur für Dich und zu guter Letzt auch<br />

noch den Klassiker aller Illuminate-Konzerte: Geheimes Leben. Danach aber<br />

ist auch das WGT 2014, zumindest in der Parkbühne, Geschichte. (AS)<br />

Täubchenthal<br />

18.40 Uhr<br />

Dass die auf dem WGT gebotene Szene-Musik wirklich vielfältig ist, merkt<br />

man spätestens bei der Wiener Combo Kitty in a Casket, die mit ihrer<br />

Frontmieze Kitty nicht nur musikalisch, sondern vor allem auch optisch<br />

einiges zu bieten hat. Als die quirlige, blonde Schönheit zu Monster Highschool<br />

Party zwischen ihren musizierenden Jungs auf die Bühne hüpft, fühlt es<br />

sich an, als würden sich imaginäre Konfettibomben schlagartig entladen.<br />

Statt mit düsterer Traurigkeit überzeugen die Herren und die Dame, die<br />

sich dem Punk’n’Roll verschrieben haben, durch ausgelassene, rotzfreche,<br />

spaßgeladene Musik, die vom ersten Ton an alles zum Tanzen anstiftet, was<br />

sich in der ansprechenden neuen Konzertlocation bewegen kann. (TP)<br />

Kitty in a Casket • MG<br />

Leserwettbewerb (Endrunde)<br />

Illuminate • AH<br />

Der Fluch • AH<br />

20.00 Uhr<br />

Punkig und mit genauso viel Energie legen Der Fluch nach, mischen dem<br />

Ganzen allerdings noch eine Prise Horror und ein Schippchen Psychobilly<br />

hinzu. Bei dem ohnehin schon gut gelaunten Publikum haben die Herren<br />

um Sonnenbrillenträger Deutscher W. nun leichtes Spiel, sodass der Fluch,<br />

die Menge auf ewig im tanzenden Zustand zu halten, auch unausgesprochen<br />

Wirkung zeigt. Die gruftigste Kapelle Deutschlands schüttelt, ohne mit der<br />

Wimper zu zucken, mit Stücken wie Fuersten der Nacht, Rattengift oder Halb<br />

Mensch halb Tier einen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel. Mit Sicherheit<br />

tanzen einige der Verfluchten noch Wochen später gedanklich: ein Schritt<br />

vor, ein Schritt zurück... (TP)<br />

Sven Löscher<br />

Stefan Krüger<br />

Stefan Lechner<br />

Peter Burckhardt<br />

Maria Schelski<br />

Anja Zimmermann<br />

Unsere Highlights:<br />

Melanie Haack<br />

Ganz eindeutig Hamferð! Vorher nie von der Band gehört<br />

gehabt, aber nach wenigen Sekunden fasziniert gewesen.<br />

Intensiv. Düster. Schwermütig. Episch. Doomig. Metallisch.<br />

Mit geschlossenen Augen liegend auf dem Hallenboden des<br />

Kohlrabizirkus genossen. Grandios.<br />

Nadine Ahlig<br />

Die gigantischen Nachtblut mit Mütze, Stalin und lecker<br />

Softeis – was wurde die Lachmuskulatur strapaziert. Gute<br />

Musik gab es dann bei Satyricon und Primordial (besonders<br />

auf dem Heidnischen Dorf ein Fest). Bettinterview mit Lord<br />

Of The Lost und die Neuentdeckung von Hamferð. Nicht zu<br />

vergessen auch der beste Grill der Welt/Getränkehändler<br />

eine Station vor dem agra-Gelände, mit besonders<br />

freundlichem Personal und immer einer kalten Pfeffi-<br />

Flasche... und das Gefühl, Melanie nach neun Jahren WGT-<br />

Abstinenz eine Freude zu machen. All das und Speck am<br />

Morgen.<br />

Marie-Luise Henke<br />

Als großer Marlene Dietrich-Verehrer war es ein ganz<br />

besonderer Moment, vor dem Bestattungswagen der Diva<br />

zu stehen. Und ja, Noisuf-X und xotox haben mich erneut<br />

von den (temperaturgeschuldet qualmenden) Socken<br />

gehauen.<br />

Axel Schön<br />

1. Euch alle, meine Lieben, getroffen zu haben.<br />

2. Die neue Location Täubchenthal.<br />

3. Die freundliche Security, die beim Spetsnaz-Auftritt sogar<br />

kostenlos Wasser verteilte.<br />

4. Zu sehen, dass all die vielen Veranstaltungsangebote auch<br />

abseits der reinen Bandauftritte tatsächlich angenommen<br />

wurden.<br />

Natürlich auch die Konzerte, die ich erleben durfte.<br />

Tanja Pannwitz<br />

Das 23. WGT bescherte mir direkt mehrere Highlights. Zum<br />

einen wäre da der wunderbar beflügelnde Auftritt von<br />

The Fair Sex zu nennen, der mich gedanklich in eine Zeit<br />

versetzte, die ich aufgrund meines Geburtsjahrs de facto<br />

noch nicht bewusst und aktiv miterleben durfte, mir aber<br />

dennoch den Hauch einer Ahnung einpflanzte, wie das<br />

damals so gewesen ist, in den Anfangstagen der Szene-<br />

Musik. Auch Inkubus Sukkubus haben mit ihrer Show<br />

einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, der mich<br />

nun laut nach mehr schreien lässt. Zum anderen möchte<br />

ich aber auch die Zeit mit den lieben Kollegen als Highlight<br />

festhalten: es ist Wahnsinn, wie nah man sich ist, wie<br />

herzlich, offen und lustig die Gespräche sind, auch wenn<br />

man sich zum großen Teil ein komplettes Jahr nicht mehr<br />

gesehen oder gesprochen hat. Ich freue mich jetzt schon<br />

auf nächstes Jahr!<br />

Fabian Ritter<br />

Wie immer der Montagabend, normalerweise im Werk II,<br />

diesmal im Täubchenthal. Super Ersatzlocation, diesmal<br />

mit Kitty in a Casket, The Creepshow, Bloodsucking<br />

Zombies From Outer Space. Ansonsten die Gelassenheit<br />

der Besucher, wenn’s zu heiß oder zu voll war. Wenn man<br />

sich mit den Securityleuten unterhält, ist das „Schwarze<br />

Publikum“ das entspannteste. Leider diesmal keine<br />

„großen Namen“, dafür viele kleine Lichtblicke. Und eben<br />

unser super Team. Ach, und nicht zu vergessen: die netten<br />

Gespräche mit Künstlern nachts beim Rauchen vor dem<br />

Hotel.<br />

Claudia Schöne<br />

Wohl vor allem, weil ich viele potenzielle<br />

Highlightkandidaten (Vitalic, Slowdive, Hundreds, Lebanon<br />

Hanover, Architect...) aus verschiedenen Gründen leider<br />

nicht gesehen habe, bin ich ohne echten Höhepunkt durch<br />

das 23. WGT gegangen. Meine glückliche Viertelstunde<br />

hatte ich in diesem Jahr bei Placebo Effect, und auch Front<br />

Line Assembly waren ein Genuss.<br />

Michael Gamon<br />

Dass die „Flucht in eine andere Welt“ allgemein und die<br />

Zeit mit dem Team im Speziellen wieder großartig werden<br />

würde, daran gab es keinen Zweifel... klasse war es daher<br />

wieder und richtig lustig! Musikalisch war ich da schon<br />

skeptischer, aber tolle Auftritte von The Fair Sex, Inkubus<br />

Sukkubus, The Klinik, Slowdive und den tollen Newcomern<br />

Beastmilk haben mich ebenso überzeugt wie das<br />

Wagner_Reloaded mit Apocalyptica und der traditionelle<br />

Montagsausklang bei Horror Punk & Co., der dieses<br />

Mal leider nicht im Werk II, dafür im ebenso großartigen<br />

Täubchenthal stattfand.<br />

Axel Heyder<br />

Eine neue Location, das Täubchenthal, macht richtig Laune<br />

auf Festival. Da hat mal jemand gut geplant und umgesetzt.<br />

Musikalisch haben mich æon sable durchaus beeindruckt,<br />

The Cure nicht ganz unähnlich, aber mit einigen<br />

emotionalen Ausbrüchen, die der Altmeister so nicht auf<br />

die Bühne bringen würde. Auch Alcest spielten schöne<br />

Stücke, kein Grund also, sich – wie die Band es offenbar<br />

mag – im Dunklen zu verstecken und den Photographen<br />

keinen Schimmer Licht zu gönnen. Auch Ewigheim legten,<br />

nach langer Pause, einen satten Auftritt hin. So lange will<br />

aber niemand wieder warten, bis es damit weitergeht. Die<br />

Ohren schlackerten aber nicht bei einer Band: Dr. Mark<br />

Beneckes Vortrag zu (fast) ungeklärten Todesfällen ging<br />

durch Mark und Bein.<br />

Sandro Griesbach<br />

Auch wenn ich mir mehr musikalische Highlights und<br />

spannende Neuentdeckungen gewünscht hätte, war es<br />

in der Gesamtheit doch eines der schöneren Treffen.<br />

Besonders mitreißend fand ich den Auftritt von Rotersand.<br />

Rascal und Krischan brachten als Doppel-MCs den aus<br />

allen Nähten platzenden „Klozirkus“ ordentlich zum<br />

Beben. Um einiges spärlicher ging es hingegen beim<br />

Mitternachtsspezial mit Vitalic zu. Das machte aber nichts,<br />

denn so hatte man mehr Platz, um sich den Beats des<br />

französischen DJs voll und ganz hinzugeben und chillig<br />

das Tanzbein zu schwingen. Eher abschreckend wirkten<br />

hingegen OST+FRONT auf mich. So bleibt es mir wohl auch<br />

weiter ein Rätsel, warum es in der Szene ankommt, mit<br />

Klischees zu „spielen“... WGT, cu next year!<br />

<strong>Orkus</strong>! - 93


Kleinanzeigen<br />

Notruf<br />

Sängerin gesucht! New Wave-/Elektropop-<strong>Projekt</strong><br />

aus dem Raum Osnabrück sucht Zusammenarbeit mit<br />

Sängerin. Bei Interesse melde Dich einfach mal<br />

unverbindlich bei minipix@web.de<br />

63... Aschaffenburg/Miltenberg. Geige, Drums und<br />

Bass suchen Gitarren, Keys und Gesang. Geigerin<br />

(ehemals Adversus/Charlett Schwarz), Bassist<br />

(Advocatus Diaboli) und Drummer sind auf der Suche<br />

nach „bösen“ Gitarren, Keyboard und Gesang zur<br />

Neugründung. Wenn ihr jemanden kennt, der<br />

Interesse haben könnte, oder sogar selbst Interesse<br />

habt, dann meldet euch bitte. vanhovesch@gmx.de<br />

Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />

Junger Mann, 48 Jahre, 1,86 m groß, 69 kg schwer,<br />

sucht Brieffreundin zwischen 18 und 50 Jahren.<br />

Hobbys: Wandern, Schwimmen, Tanzen, Stadtbummel,<br />

Musik hören (Rock, Gothic und Pop).<br />

Chiffre: 14/07/02<br />

Hallo Freunde der Nacht! Seid mir alle ganz lieb<br />

gegrüßt. Ich, ein 27 Jahre alter Single-Bi-Boy, suche<br />

nach coolen und frechen Boys bis 35 Jahren, die nicht<br />

auf den Mund gefallen sind. Die Lust haben, auf eine<br />

düstere, bizarre und gerne auch erotische<br />

Brieffreundschaft. Wenn’s passt, bin ich auch gerne<br />

für mehr bereit. Doch das braucht Zeit und Vertrauen.<br />

Meine Hobbys sind: Bücher, Briefe schreiben,<br />

Geschichten, Horrorfilme. H.P. Lovecraft und E.A. Poe.<br />

Ich suche auch nach einem Boy, der mit mir Schach<br />

spielen möchte. Bin blutiger Anfänger! Traut euch.<br />

Ich freu mich über jeden Brief und antworte zu 100<br />

Prozent. Chiffre: 14/07/03<br />

Sei gegrüßt! Ich bin noch auf der Suche nach einer<br />

netten, sanften Sie, mit welcher ich mich gepflegt<br />

austauschen und gerne eine liebevolle, zärtliche<br />

Freundschaft mit gegenseitigem sexuellen Interesse<br />

aufbauen kann. Wenn’s passt, bin ich auch gerne für<br />

„mehr“ bereit. Doch das braucht freilich Zeit. Mal ein<br />

paar Eckdaten zu meiner Person: Ich bin männlich,<br />

28 Jahre alt, 1,80 m groß, wiege 95 kg, habe lange<br />

braune Haare, blaugraue Augen, trage eine Brille<br />

und habe ein bisschen Bauch, was Dich nicht stören<br />

sollte. Ich bin durch meine ausnahmslose Ehrlichkeit,<br />

meinen Humor, meine Lebensfreude, meinen<br />

Wissensdurst, meinen Respekt und meine<br />

Hilfsbereitschaft bekannt. Es wäre schön, wenn Du<br />

auch diese Eigenschaften erfülltest. Ich bin zudem ein<br />

Mensch, der sowohl gerne gemütliche Wochenenden<br />

verbringt als auch gerne mal auf ein Konzert geht.<br />

Dein Alter sowie Dein Wohnort ist mir nicht so wichtig<br />

(gerne darfst Du auch in einem der Nachbarländer<br />

Deutschlands wohnen). Äußerlichkeiten sind mir<br />

ebenfalls nicht so wichtig. Mit einer Ausnahme: Ich<br />

mag mollige und dicke Frauen eher als schlanke,<br />

daher wäre es schön, wenn Du zumindest ein bisschen<br />

runder wärst. Gerne auch „Vollweib“. :-) Wenn ich<br />

nun Dein Interesse geweckt habe, so schreibe mir<br />

doch einfach eine E-Mail: Possessizor@GMX.de oder<br />

eine SMS bzw. MMS: 01604087478. Bitte keine<br />

Zuschriften von psychisch Kranken/Borderlinern,<br />

politisch Extremen jeglicher Art, SM-Fanatikern,<br />

militanten Veganerinnen und starken Raucherinnen!<br />

Sonst freue ich mich auf jede ernstgemeinte<br />

Nachricht.<br />

Ein Fall für zwei<br />

Gibt es die Liebe fürs Leben, oder gibt es sie nicht?<br />

Hast du auch keine Lust mehr, allein zu sein? Bist du<br />

bereit, dein Leben mit mir (28, 193, 98) zu teilen?<br />

Dann greife nach Stift und Papier und schreibe an:<br />

Patrick Dirr, Werner-von-Siemens-Str. 2, 92224<br />

Amberg<br />

Hast du das Alleinsein auch so satt? Möchtest du die<br />

lauen Sommerabende zu zweit verbringen? Dann<br />

erobere mein Herz. Auf dich wartet ein romantischer<br />

Kuschelbär (34), der das Mittelalter und SM liebt. Du<br />

solltest zwischen 25 und 40 Jahren sein, weiblich,<br />

gern auch mit Kind. Mehr von mir im ersten Brief.<br />

Schreib an: Rico Arnold, Ringenwalder Str. 55, 12679<br />

Berlin<br />

Engel der Nacht, sanft erwacht. Lebst, um zu<br />

träumen, träumtest, um zu leben. Die Liebe erfüllt<br />

mein Herz, doch am Ende blieb nur der Schmerz. Ich,<br />

w. 31, mollig, habe den Schmerz besiegt und stehe<br />

glücklich, mit meinem Sohn, mit beiden Beinen im<br />

Leben. Ich suche für mich hier einen Mann, um etwas<br />

Festes, Langes aufzubauen. Bin humorvoll,<br />

leidenschaftlich, verlässlich, ehrlich (manchmal<br />

vielleicht zu sehr), treu und... den Rest erfährst du<br />

per Brief bzw. realem Treffen. Deine Checkliste: 1.<br />

du stehst auf mollige Frauen, 2. du kommst aus<br />

Nürnberg und Umgebung, 3. du bist bodenständig<br />

und weißt, was du willst, 4. dir ist klar, dass ich<br />

alleinerziehend bin, und kannst/könntest damit<br />

umgehen. Wenn das alles zutrifft, dann leg los und<br />

schreib mir. Chiffre: 14/07/01<br />

Kurzhaariger Metaller mit musikalischem<br />

Hauptinteresse für Death- und Blackmetal, aber auch<br />

für vernünftigen Heiden- und Folkmetal und alles,<br />

was damit zusammenhängt, wünscht sich<br />

Briefkontakt zu einer Sie, die damit etwas anfangen<br />

Die privaten Kleinanzeigen sind kostenlos.<br />

Eine Chiffreanzeige kostet 1,45 Euro<br />

(bitte eine Marke à 1,45 Euro beilegen)<br />

und erscheint voraussichtlich in der September-<br />

Ausgabe, sofern sie bis spätestens Freitag, den<br />

25.07.2014, bei uns eingetroffen ist.<br />

Bitte in deutschen Euro-Briefmarken! Aus dem nichteuropäischen<br />

Ausland wird auch Bargeld in Euro<br />

akzeptiert.<br />

Es gilt die Höchstwortzahl von 300 Wörtern.<br />

Gewerbliche Kleinanzeigen werden nicht berücksichtigt.<br />

Pro Person und Ausgabe werden höchstens zwei Kleinanzeigen<br />

abgedruckt. Neben dem postalischen Weg könnt<br />

Ihr Eure Kleinanzeigen auch per e-mail zu uns schicken:<br />

kleinanzeigen@orkus.de<br />

Vielen Dank!<br />

kann. Gerne auch aus dem Gothic-Bereich. Ich bin 40<br />

Jahre jung und freue mich auf deine Zuschrift.<br />

Schreibe an: Wolf Niemann, Bruno-Apitz-Str. 15,<br />

99427 Weimar<br />

Ich, Devillyn, ein schwarz romantischer Vampir, der<br />

44 Winter zählt, bin auf der Suche nach dir.<br />

Momentan befinde ich mich in Therapie. Ohne dich,<br />

weiblich zwischen 30 und 40 Jahren aus dem Raum<br />

Kaufbeuren bis Augsburg, ist es sehr einsam hier. Ich<br />

bin von roten Haaren und Tattoos angetan. Sollte<br />

meine Queen Of Darkness irgendwo da draußen sein,<br />

dann sollte Treue und Ehrlichkeit für sie kein<br />

Fremdwort sein. Sie möge nur ernstgemeinte<br />

Zuschriften über die Nacht mir zukommen lassen, mit<br />

einem Abbild meiner Vampirella, an: „Devillyn“,<br />

J. Müller (fs 01), Kemnater Str. 16, 87600 Kaufbeuren.<br />

Lindenstraße<br />

... fractal visions. www.netvel.de<br />

Kostenlose Kleinanzeigen<br />

<strong>Orkus</strong>!<br />

„Kleinanzeigen“ • Postfach 1121<br />

61477 Glashütten/Taunus<br />

Antworten auf Chiffreanzeigen verseht Ihr bitte außen<br />

auf dem Umschlag mit der betreffenden Chiffrenummer.<br />

Aber bitte deutlich und groß!!!<br />

Wir leiten die Briefe dann an den jeweiligen Empfänger<br />

weiter (allerdings nur gewöhnliche Briefe; Groß- oder Maxibriefe<br />

sowie Päckchen können nicht weitergeleitet werden).<br />

Gewerbliche Kleinanzeigen:<br />

bis 100 Zeichen = 29,00<br />

von 101–130 = 34,90<br />

von 131–140 = 39,90<br />

von 141–150 = 44,90<br />

von 151–160 = 49,90<br />

von 161–170 = 54,90<br />

von 171–180 = 59,90<br />

von 181–190 = 64,90<br />

von 191–200 = 69,90<br />

Preise in Euro inkl. 19% MwSt.!<br />

Zahlbar per Vorauskasse, Rechnung folgt nach<br />

Geldeingang.


5 Abo-Werbe-Geschenke<br />

Bei Abschluss eines Werbe-Abos über ein Jahr erhält der Werbende eine Prämien-CD seiner<br />

Wahl, eine CD nach unserer Wahl plus einen der folgenden Artikel nach seinem Wunsch:<br />

Bei Abschluss eines Werbe-Abos über zwei Jahre kann sich der Werbende zwei Extra-Prämien aussuchen!<br />

Bei Abschluss eines Werbe-Abos für ein halbes Jahr erhält der Werbende keine Extra-Prämie!<br />

1.<br />

Extra-Prämien<br />

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten!<br />

Ganz einfach:<br />

Der neue <strong>Orkus</strong>!-Abonnent und der Prämienempfänger dürfen nicht identisch sein. Die Prämien erhaltet Ihr nach Bezahlung mit<br />

separater Lieferung. Dieses Angebot gilt nicht für Geschenk-Abonnements sowie ein Abo ohne Werber.<br />

Du musst selbst kein Abonnent sein, um einen neuen Abonnenten zu werben.<br />

<br />

<br />

Achtung! Das Abo verlängert sich NICHT automatisch und muss NICHT gekündigt werden.<br />

Bei eventuell auftauchenden Fragen ist für Euch Kerstin unter abo@orkus.de zu erreichen.<br />

Bildband von Andy Julia<br />

Ideal<br />

oder<br />

Lyrikband<br />

Gedanken 2<br />

oder<br />

<strong>Orkus</strong><br />

10 Jahre – Sonderausgabe<br />

(über 250 Seiten!)<br />

Leichter als gedacht!<br />

Ja, hiermit abonniere ich <strong>Orkus</strong>! ab Ausgabe<br />

für ein halbes Jahr (5 Ausgaben) für ein Jahr (10)<br />

zum Preis von 29,95 Euro (1/2 Jahr, D) 48,95 Euro (1/2 Jahr, Europa)<br />

für zwei Jahre (20)<br />

69,90 Euro (1/2 Jahr, Welt)<br />

59,95 Euro<br />

(1 Jahr, D)<br />

Abo (ohne Werber)<br />

119 Euro<br />

(2 Jahre, D)<br />

Werbe-Abo<br />

87,90 Euro<br />

(1 Jahr, Europa)<br />

Geschenk-Abo<br />

139,00 Euro<br />

(1 Jahr, Welt)<br />

oder<br />

Buch<br />

Black Celebration<br />

20 Jahre Wave-Gotik-Treffen<br />

oder<br />

Mütze<br />

SAW VII<br />

oder<br />

DJ-Single von Samsas Traum<br />

Auf den Spiralnebeln<br />

Werbe-Abo<br />

Prämienempfänger<br />

(Adresse des Werbenden):<br />

Geschenk-Abo<br />

Adresse des Schenkenden:<br />

2.<br />

oder<br />

Doppelsingle von<br />

Project <strong>Pitchfork</strong>/Santa Hates You<br />

Lament/Raise The Devil<br />

(Digipak)<br />

oder<br />

Doppelsingle von<br />

Samsas Traum/Weena Morloch<br />

Durch die Wand der Träume/Kaputt!<br />

(Digipak – signiert!)<br />

Wunsch-CDs & -DVDs<br />

Adresse des Abonnenten/Geworbenen/Beschenkten<br />

Name<br />

Straße<br />

PLZ<br />

Land<br />

Telefon (bitte Nummer des<br />

Schenkenden für Rückfragen angeben)<br />

Ort<br />

e-mail<br />

Geburtstag<br />

Beruf<br />

Click Click<br />

Those Nervous Surgeons<br />

Deathstars<br />

The Perfect Cult<br />

Deine Lakaien<br />

Crystal Palace<br />

Eisbrecher<br />

Eiskalt<br />

(„Best Of“)<br />

Ort, Datum<br />

Telefon (bitte für Rückfragen angeben)<br />

Unterschrift<br />

Newsletter-Aufnahme<br />

Front Line Assembly<br />

Echoes<br />

Schandmaul<br />

Unendlich<br />

The Sisters Of Mercy<br />

Original Album Series<br />

(5-CD-Box)<br />

Depeche Mode<br />

101<br />

(Doppel-DVD)<br />

Lacrimosa<br />

Live in Mexico City<br />

(DCD – signiert!)<br />

Subway to Sally<br />

Mitgift<br />

(„Fan Edition“)<br />

Tarja Turunen & Mike Terrana<br />

Beauty & the BEAT<br />

(DCD)<br />

Der Herr der Ringe<br />

Trilogie<br />

(3-DVD-Box)<br />

Linkin Park<br />

The Hunting Party<br />

Sündenklang<br />

Tränenreich<br />

(signiert!)<br />

VNV Nation<br />

Transnational<br />

The Crow*<br />

Rammstein<br />

Made in Germany 1995–2011<br />

(DCD)<br />

Cover lag noch<br />

nicht vor.<br />

The Cure<br />

4:14 Scream<br />

(2014)<br />

Joachim Witt<br />

Neumond<br />

(DCD)<br />

The Lost Boys*<br />

„Special Edition“<br />

(Doppel-DVD)<br />

*Bitte Altersnachweis beifügen!<br />

Ich habe<br />

den Abo-Betrag als Scheck beigelegt<br />

den Abo-Betrag überwiesen<br />

(bitte eine Kopie des Überweisungsscheines beifügen)<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

5.<br />

Meine Extra-Prämie:<br />

Wir legen noch 1 CD drauf! Kreuze einfach Deine Dark Wave<br />

bevorzugten Musikrichtungen (mind. 2) an: Electro/Industrial<br />

Synth Pop<br />

Mittelalter<br />

Die Abo-Prämien gelten nur für Abos, die über das <strong>Orkus</strong>! Magazin und nicht über eine Zweitfirma (amazon...) abgeschlossen werden.<br />

Bestellen unter www.orkus.de<br />

oder einsenden an:<br />

<strong>Orkus</strong>!, Stichwort: „Abo”,<br />

Postfach 1121, 61477 Glashütten/Taunus<br />

e-mail: abo@orkus.de<br />

Kreissparkasse Waiblingen:<br />

Claus Müller, Konto Nr. 203 35 01, BLZ 602 500 10<br />

Zusatz für Auslandsüberweisungen:<br />

BIC/SWIFT: SOLADES1WBN<br />

IBAN: DE63 6025 0010 0002 0335 01<br />

Meine Wunsch-CD ist (bitte unbedingt mindestens 5 Titel zur Wahl angeben):<br />

A)<br />

D)<br />

B)<br />

C)<br />

<strong>Orkus</strong>-Postkarte<br />

(schwarz)<br />

<strong>Orkus</strong><br />

E)<br />

F)<br />

Dark Metal<br />

Gothic<br />

egal<br />

Noch einfacher geht es unter www.orkus.de... und das ganz ohne Briefmarke!<br />

4.<br />

Coraline-Aufkleberbogen<br />

im A4-Format<br />

<strong>Orkus</strong>! - 95


18 Summers<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

Aeverium<br />

04.07. Berlin, Volkspark Mariendorf (ROCKTREFF)<br />

A Life [Divided]<br />

04.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />

26.07. Speichersdorf, Wackel Festival V<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Ally the Fiddle<br />

04.10. Havetoftloit, Land-Art<br />

Arch Enemy<br />

27.06. Dischingen, Härtsfeldsee<br />

(Rock am Härtsfeldsee)<br />

11.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />

(Rockharz Open Air 2014)<br />

19.07. Neukirchen-Vluyn, Dongberg<br />

(Dong Open Air 2014)<br />

02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

09.08. B-Kortrijk, VIVES<br />

(Alcatraz Hard Rock & Metal Festival)<br />

14.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />

04.12. NL-Tilburg, 013<br />

05.12. Ludwigsburg, MHPArena<br />

06.12. Oberhausen, Turbinenhalle<br />

07.12. Saarbrücken, Garage<br />

08.12. Hamburg, DOCKS<br />

09.12. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />

11.12. Wiesbaden, Schlachthof<br />

12.12. Geiselwind, EventHalle<br />

13.12. München, TonHalle<br />

14.12. CH-Pratteln, Z7<br />

Asking Alexandria<br />

08.10. Hamburg, Grosse Freiheit 36<br />

13.10. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />

17.10. München, TonHalle<br />

18.10. Köln, E-Werk<br />

19.10. Wiesbaden, Schlachthof<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

ASP<br />

02.10. Potsdam, Waschhaus*<br />

03.10. Potsdam, Waschhaus**<br />

04.10. Leipzig, Haus Auensee**<br />

05.10. Leipzig, Haus Auensee*<br />

07.10. Stuttgart, Theaterhaus**<br />

08.10. Stuttgart, Theaterhaus*<br />

09.10. München, Backstage*<br />

10.10. München, Backstage**<br />

11.10. Oberhausen, Turbinenhalle**<br />

12.10. Oberhausen, Turbinenhalle*<br />

23.10. Dresden, Alter Schlachthof*<br />

24.10. Dresden, Alter Schlachthof**<br />

25.10. Schwabach, Markgrafensaal**<br />

26.10. Schwabach, Markgrafensaal*<br />

28.10. Frankfurt/M., Batschkapp**<br />

29.10. Frankfurt/M., Batschkapp*<br />

30.10. Hamburg, Markthalle*<br />

31.10. Hamburg, Markthalle**<br />

01.11. Erfurt, Stadtgarten**<br />

02.11. Erfurt, Stadtgarten*<br />

*„Rar und Pur“/**„Best of Rock“<br />

Black Blitz<br />

30.08. Schleswig, Auf der Freiheit<br />

(Baltic Open Air)<br />

27.09. Wiesent, Sommerkeller (Rocktoberfest)<br />

Black Sabbath<br />

27.06. Essen, Stadion<br />

Schickt bitte alle Eure Tourdaten<br />

für die nächste Ausgabe bis<br />

spätestens Freitag, 25.07.2014,<br />

an e-mail: tourdates@orkus.de<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Blind Passenger<br />

04.07. Beelitz, Jakobs-Hof (10th US-Car Meeting)<br />

30.08. Hennigsdorf, Postplatz<br />

(18. Hennigsdorfer Festmeile)<br />

06.09. Potsdam, Waschhaus<br />

12.09. Hoyerswerda, 19. Stadtfest<br />

20.09. Lübben, Spreewaldfest<br />

Bonsai Kitten<br />

06.09. Trier, Exzellenzhaus<br />

26.09. Potsdam, Club Charlotte<br />

Bring Me The Horizon<br />

29.06. B-Dessel, Kastelsedijk<br />

(Graspop Metal Meeting)<br />

05.07. Münster, Am Hawerkamp<br />

(Vainstream Rockfest)<br />

06.07. Roitzschjora, Flugplatz<br />

(With Full Force Summer Open Air)<br />

01.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

16.08. B-Hasselt, Kiewit (Pukkelpop)<br />

Broilers<br />

18.07. Cuxhaven,<br />

Deichbrand Rockfestival am Meer<br />

25.07. Dresden, Filmnächte am Elbufer<br />

26.07. Berlin, Zitadelle Spandau<br />

08.08. Eschwege, Open Flair Festival<br />

09.08. Rothenburg o.d. Tauber,<br />

Taubertal Festival 2014<br />

14.08. Übersee, Chiemsee Summer<br />

15.08. A-St. Pölten, Green Park (FM4 Frequency 2014)<br />

30.08. Rostock, IGA Park<br />

07.09. Bochum, Kemnader See (Zeltfestival Ruhr)<br />

27.11. Braunschweig, Stadthalle<br />

28.11. Siegen, Siegerlandhalle<br />

29.11. Würzburg, s.Oliver Arena<br />

06.12. Freiburg, Rothaus Arena (Zäpfle Club)<br />

19.12. Düsseldorf, ISS DOME<br />

20.12. Düsseldorf, ISS DOME<br />

27.12. Stuttgart, Schleyer-Halle<br />

28.12. Frankfurt/M., Jahrhunderthalle<br />

30.12. Trier, Arena<br />

Camouflage<br />

26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

20.01.2015 Aschaffenburg, Colos-Saal<br />

22.01.2015 München, Backstage<br />

23.01.2015 Stuttgart, LKA/Longhorn<br />

24.01.2015 Köln, Live Music Hall<br />

25.01.2015 Hamburg, DOCKS<br />

27.01.2015 Magdeburg, Factory<br />

29.01.2015 Erfurt, Stadtgarten<br />

30.01.2015 Dresden, REITHALLE STRASSE E®<br />

31.01.2015 Berlin, Kesselhaus<br />

01.02.2015 Hannover, MusikZentrum<br />

Anne Clark<br />

05.11. München, Ampere<br />

06.11. Nürnberg, HIRSCH<br />

07.11. Erfurt, HsD<br />

08.11. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

09.11. Berlin, Postbahnhof<br />

11.11. Magdeburg, FestungMark<br />

12.11. Hamburg, FABRIK<br />

13.11. Bremen, DETE<br />

14.11. Bochum, Christuskirche<br />

15.11. Köln, Gloria<br />

16.11. Aachen, Musikbunker<br />

18.11. Mannheim, Alte Seilerei<br />

19.11. Pforzheim, Kulturhaus Osterfeld<br />

Corvus Corax<br />

06.07. B-Vorselaar, Na Fir Bolg 2014<br />

11.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier<br />

12.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier<br />

13.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier<br />

19.07. Bückeburg, MPS<br />

24.07. Schongau, Schongauer Sommer<br />

26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

08.08. Geltendorf, Die Zwerge live<br />

09.08. Dresden, MPS<br />

16.08. Saarbrücken, 5. Phantasie & Mittelaltertage<br />

23.08. Aach, MPS<br />

30.08. Speyer, MPS<br />

05.09. Schwedt, Wir sind Elfenwald!<br />

06.09. Hamburg, MPS<br />

26.09. Bad Windsheim, Fränkisches Freilandmuseum<br />

03.10. Hohenlockstedt, MPS<br />

19.12. Berlin, Passionskirche<br />

20.12. Berlin, K17<br />

26.12. Gera, Comma<br />

27.12. Dresden, beatpol<br />

28.12. Kempten, kultBOX<br />

29.12. CH-Pratteln, Z7<br />

30.12. Braunschweig, Meier Music Hall<br />

15.01.2015 Augsburg, Spectrum Club<br />

16.01.2015 Ulm, ROXY<br />

17.01.2015 Stuttgart, LKA/Longhorn<br />

21.01.2015 Hannover, MusikZentrum<br />

22.01.2015 Frankfurt/M., Batschkapp<br />

23.01.2015 Bochum, Matrix<br />

24.01.2015 Andernach, Juz Live Club<br />

28.01.2015 A-Wörgl, Komma<br />

29.01.2015 München, Ampere<br />

30.01.2015 Kaiserslautern, Kammgarn<br />

31.01.2015 Hamburg, Markthalle<br />

Covenant<br />

10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

Crematory<br />

05.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />

02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

25.10. Alsfeld, Feuer & Eis Festival<br />

Deine Lakaien<br />

09./10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

26.09. Hamburg, Grosse Freiheit 36<br />

27.09. Dresden, Alter Schlachthof<br />

28.09. A-Wien, ((szene))<br />

29.09. München, Theaterfabrik<br />

01.10. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

02.10. Filderstadt, FILharmonie<br />

03.10. Freiburg, Jazzhaus<br />

04.10. Köln, Live Music Hall<br />

05.10. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />

26.11. CH-Zürich, X-TRA<br />

27.11. Saarbrücken, Garage<br />

29.11. Nürnberg, Löwensaal<br />

Die Apokalyptischen Reiter<br />

Tanzwut<br />

Die Vorboten<br />

02.10. Rostock, MAU Club<br />

03.10. Bremen, Aladin<br />

04.10. Erfurt, Stadtgarten<br />

05.10. Saarbrücken, Garage<br />

09.10. Ludwigsburg, Rockfabrik<br />

10.10. Oberhausen, Turbinenhalle<br />

11.10. Straubing, Messeareal (Metal Invasion)<br />

12.10. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

16.10. Berlin, C-Club<br />

17.10. Dresden, REITHALLE STRASSE E®<br />

18.10. Köln, Essigfabrik<br />

19.10. Hamburg, Markthalle<br />

23.10. CH-Pratteln, Z7<br />

24.10. Lindau, Club Vaudeville<br />

25.10. A-Steyr, röda<br />

26.10. A-Wien, Arena<br />

Die Form<br />

20.09. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

21.09. Köln, Live Music Hall<br />

Die Herren Wesselsky<br />

19.11. Berlin, C-Club<br />

20.11. Rüsselsheim, Das Rind<br />

21.11. Memmingen, Kaminwerk<br />

22.11. Illingen, Illipse (X-Mas Hexentanz)<br />

23.11. Bochum, Matrix<br />

Die KAMMER<br />

19.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

21.11. Aschaffenburg, Colos-Saal<br />

22.11. München, STROM<br />

28.11. Leipzig, Moritzbastei<br />

29.11. Hamburg, INDRA<br />

12.12. Wuppertal, Live Club Barmen<br />

Die Krupps<br />

27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

Dillon<br />

19.07. Gräfenhainichen, Ferropolis (Melt!)<br />

Einstürzende Neubauten<br />

08.11. B-Diksmuide, GoneWest<br />

09.11. Stolberg, Zinkhütter Hof<br />

11.11. Berlin, Tempodrom<br />

16.11. München, Muffathalle<br />

Eisbrecher<br />

26.07. Neuhaus an der Pegnitz, Burg<br />

Veldenstein (Veldensteiner Festival)<br />

27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

08.08. Aschaffenburg, Colos-Saal<br />

09.08. Mittelbach, Rock im Betonwerk VI<br />

29.08. Schleswig, Auf der Freiheit (Baltic Open Air)<br />

20.12. Köln, MS RheinEnergie<br />

21.12. Köln, MS RheinEnergie<br />

27.02.2015 Leipzig, Werk II<br />

28.02.2015 Berlin, C-Halle<br />

05.03.2015 Saarbrücken, Garage<br />

06.03.2015 CH-Pratteln, Z7<br />

07.03.2015 Stuttgart, Liederhalle<br />

11.03.2015 Hamburg, DOCKS<br />

12.03.2015 Bremen, Aladin<br />

13.03.2015 Bielefeld, Ringlokschuppen<br />

14.03.2015 Oberhausen, Turbinenhalle<br />

15.03.2015 Frankfurt/M., Batschkapp<br />

17.03.2015 A-Wien, Arena<br />

18.03.2015 Nürnberg, Löwensaal<br />

19.03.2015 Erfurt, Stadtgarten<br />

20.03.2015 Dresden, Alter Schlachthof<br />

21.03.2015 München, Kesselhaus<br />

Forced To Mode<br />

05.07. Sandersleben, Sportplatz (Familientreffen X)<br />

19.07. Blankenfelde, Natursportpark<br />

(Blank It Open Air)<br />

08.08. Berlin, Jagger<br />

29.08. Hamburg, Kaiserkeller<br />

12.09. Hoyerswerda, 19. Stadtfest<br />

13.09. Schwarzheide, NARRENHOF®<br />

20.09. Lübben, Spreewaldfest<br />

26.09. Bremen, Meisenfrei<br />

11.10. Treuenbrietzen, Gaststätte Treffpunkt<br />

18.10. Affalter, Gasthof zur Linde<br />

Gothminister<br />

14.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />

Hamferð<br />

15.11. Würzburg, Posthalle<br />

(IX. Hammer of Doom Festival)<br />

Harpyie<br />

17.10. Köln, MTC<br />

13.11. Augsburg, Spectrum Club<br />

14.11. Ingolstadt, BUDDHA eventclub<br />

Peter Heppner<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

Billy Idol<br />

03.07. Dresden, Junge Garde<br />

Ignis Fatuu<br />

28.06. Brande-Hörnerkirchen, Hörnerfest<br />

In Extremo<br />

11.07. Gießen, Open Air-Kino-Gelände<br />

12.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />

(Rockharz Open Air 2014)<br />

17.07. Singen, Festungsruine Hohentwiel<br />

18.07. Merseburg, Schlosshof<br />

19.07. Cuxhaven,<br />

Deichbrand Rockfestival am Meer<br />

01.08. Trier, Amphitheater<br />

03.08. Ludwigsburg, Residenzschloss<br />

10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

16.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />

22.08. Elspe, Freilichtbühne<br />

29.08. Chemnitz, Wasserschloß Klaffenbach<br />

30.08. Schleswig, Baltic Open Air<br />

05.09. Meißen, Albrechtsburg<br />

06.09. Creuzburg, Burg Creuzburg<br />

11.10. Straubing, Messeareal (Metal Invasion)<br />

In Flames<br />

30.09. Hamburg, Grosse Freiheit 36<br />

03.10. CH-Zürich, Komplex N o 457<br />

04.10. CH-Lausanne, Les Docks<br />

15.10. B-Brüssel, Ancienne Belgique<br />

20.10. NL-Tilburg, 013<br />

24.10. Frankfurt/M., Jahrhunderthalle<br />

25.10. Kempten, bigBOX<br />

26.10. Leipzig, Haus Auensee<br />

27.10. A-Wien, Gasometer<br />

29.10. Berlin, C-Halle<br />

30.10. Ludwigsburg, MHPArena<br />

31.10. Köln, Palladium<br />

01.11. Bochum, RuhrCongress<br />

In Solitude<br />

Beastmilk<br />

Obnoxious Youth<br />

06.10. Hamburg, Hafenklang<br />

08.10. Berlin, cassiopeia<br />

09.10. Leipzig, Hellraiser<br />

10.10. A-Wien, Arena<br />

20.10. Köln, MTC<br />

21.10. München, Feierwerk<br />

22.10. A-Innsbruck, Weekender Club<br />

23.10. Trier, Exzellenzhaus<br />

24.10. Essen, turock<br />

25.10. B-Antwerpen, Kavka<br />

26.10. NL-Arnheim, Willemeen<br />

Insomnium<br />

27.06. Dischingen, Härtsfeldsee<br />

(Rock am Härtsfeldsee)<br />

10.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />

(Rockharz Open Air 2014)<br />

14.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr!<br />

96 - <strong>Orkus</strong>!


<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Lacrimas Profundere<br />

Placebo<br />

20.08. Mönchengladbach, Warsteiner HockeyPark<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

sukekiyo<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Project <strong>Pitchfork</strong><br />

27. & 28.06. Brande-Hörnerkirchen<br />

02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

09.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

24.10. CH-Herisau, Metalvetia (Bridge Blast 2014)<br />

31.10. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

01.11. NL-Kerkrade, De Steen<br />

02.11. Berlin, K17<br />

03.11. Hamburg, Knust<br />

04.11. Wiesbaden, Schlachthof<br />

05.11. Augsburg, Spectrum Club<br />

06.11. Köln, MTC<br />

07.11. Jena, F-Haus<br />

08.11. Oberhausen, Helvete<br />

09.11. Nürnberg, Rockfabrik<br />

13.11. A-Wien, Aera<br />

14.11. CH-Pratteln, Z7<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

L’âme Immortelle<br />

27.11. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

28.11. Bochum, Matrix<br />

29.11. Dresden, REITHALLE STRASSE E®<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Letzte Instanz<br />

Ally the Fiddle<br />

03.10. Dresden, EVENTWERK*<br />

05.11. Köln, Live Music Hall<br />

06.11. Bochum, Matrix<br />

07.11. Hamburg, Markthalle<br />

08.11. Hannover, MusikZentrum<br />

13.11. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

14.11. CH-Zürich, Komplex N o 457<br />

15.11. München, Backstage (tanzt! 2014)*<br />

20.11. Nürnberg, HIRSCH<br />

21.11. Leipzig, Werk II<br />

22.11. Berlin, Kesselhaus<br />

27.11. A-Wien, ((szene))<br />

28.11. Karlsruhe, SUBSTAGE<br />

29.11. Erfurt, HsD<br />

*ohne Ally the Fiddle<br />

Maerzfeld<br />

26.07. Neuhaus an der Pegnitz,<br />

Burg Veldenstein (Veldensteiner Festival)<br />

27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

12.09. Lübeck, Rider’s Café<br />

13.09. Emden, Nordseehalle (Full HD)<br />

25.10. Alsfeld, Stadthalle (Feuer & Eis Festival)<br />

Dieter Meier<br />

02.08. Freiburg, Spiegelzelt (Zelt-Musik-Festival)<br />

25.07. Köln, MS RheinEnergie<br />

(„Call The Ship 2 Port“)<br />

26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

02.08. Königstein, Festung Königstein<br />

(Open Air 2014)<br />

25.12. Chemnitz, Stadthalle<br />

(18. The Dark Storm Festival)<br />

Prong<br />

26.07. Viersen, am Hohen Busch<br />

(Eier mit Speck Festival)<br />

27.07. NL-Eindhoven, Dynamo<br />

29.07. NL-Rotterdam, Baroeg<br />

30.07. Weinheim, Café Central<br />

31.07. Wiesbaden, Schlachthof<br />

01.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

09.08. B-Kortrijk, VIVES<br />

(Alcatraz Hard Rock & Metal Festival)<br />

23.08. Bad Wünnenberg, Grillhütte<br />

(Wünnstock Open Air 2014)<br />

ROME<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

18.10. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

(Runes & Men Festival)<br />

Schandmaul<br />

31.07. A-Lustenau, am Alten Rhein<br />

(25. Szene Openair)<br />

01.08. Magdeburg, Altes Theater<br />

02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

16.08. Hamburg, Stadtpark Open R*<br />

22.08. Erfurt, Zitadelle Petersberg*<br />

23.08. Hanau, Amphitheater<br />

*mit Versengold<br />

Schöngeist<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

Seelennacht<br />

16.08. Witten, Excalibur*<br />

30.08. Kirchheilingen, Freibad<br />

(Pool of Darkness Festival 1.0)<br />

*mit Eisenstein und Der Zar<br />

Solar Fake<br />

26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

Solitary Experiments<br />

09.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

01.11. Leipzig, Haus Auensee<br />

(Gothic meets Klassik)<br />

02.11. Leipzig, Gewandhaus<br />

(Gothic meets Klassik)<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Songs Of Lemuria (feat. Nik Page)<br />

13.09. RUS-Moskau, P!PL<br />

15.09. FIN-Helsinki, Nosturi<br />

17.09. F-Paris, Divan du Monde<br />

18.09. GB-London, O 2<br />

Academy Islington<br />

20.09. Berlin, C-Club<br />

21.09. Bochum, Zeche<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Tanzwut<br />

27.06. Brande-Hörnerkirchen, Hörnerfest*<br />

28.06. Delitzsch, Peter & Paul Stadtfest**<br />

18.07. Geltendorf, Kaltenberger Gauklernacht**<br />

19.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier**<br />

20.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier**<br />

23.08. Aach, Hirtenhof (MPS)**<br />

30.08. Wuppertal, Waldbühne Hardt<br />

(Feuertal Festival 2014)*<br />

06.09. Großenhain, Tag der Sachsen**<br />

*Rockshow/**Mittelalter-Show<br />

Tarja<br />

16.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />

Thirty Seconds to Mars<br />

01.07. A-Wien, Marx Halle<br />

02.07. A-Klam, Burgarena Clam<br />

Midge Ure<br />

26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

13.11. Hannover, Pavillon<br />

14.11. Braunschweig, Meier Music Hall<br />

16.11. Darmstadt, Centralstation<br />

17.11. Detmold, Stadthalle<br />

18.11. Leverkusen, Scala Club<br />

19.11. Krefeld, Kulturfabrik<br />

21.11. Essen, Zeche Carl<br />

22.11. Ludwigsburg, Scala<br />

23.11. Karlsruhe, jubez<br />

Welle: Erdball<br />

07.11. Kaiserslautern, Kammgarn<br />

21.11. Hannover, MusikZentrum<br />

29.11. Singwitz, KesselhausLAGER<br />

30.11. Berlin, C-Club<br />

05.12. Osnabrück, Rosenhof<br />

06.12. Würzburg, Posthalle<br />

19.12. Krefeld, Kulturfabrik<br />

20.12. Lahr, Universal D.O.G. (Dark Dance Treffen)<br />

21.12. Augsburg, Spectrum Club<br />

25.12. Chemnitz, Stadthalle<br />

(18. The Dark Storm Festival)<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Xandria<br />

Owls ’n’ Bats Festival<br />

mit Soror Dolorosa, Unzucht, No<br />

More, salvation AMP, Hurricane Dean<br />

05.07. Detmold, Waldbühne am Hermannsdenkmal<br />

Rockharz Open Air 2014<br />

mit Tiamat, Amorphis, Children Of<br />

Bodom, In Extremo, Saltatio Mortis...<br />

10.–12.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />

Mittelalter Open Air Festival<br />

15 Jahre Met-Amensis<br />

mit Tanzwut, Nachtgeschrei, Angel Of<br />

Grief, Brocelian, Coronatus...<br />

11.–13.07. Pastetten<br />

X. Amphi Festival – Open Air 2014<br />

mit Eisbrecher, Front 242, Lacrimosa,<br />

Project <strong>Pitchfork</strong>, Apoptygma Berzerk...<br />

26. & 27.07. Köln, Tanzbrunnen<br />

Brutal Assault 19<br />

mit Bring Me The Horizon, Amon<br />

Amarth, Children Of Bodom,<br />

My Dying Bride, Venom...<br />

06.–09.08. CZ-Jaroměř, Festung Josefov<br />

M’era Luna Festival 2014<br />

mit And One, In Extremo, Deine<br />

Lakaien, Subway to Sally, Asps Von<br />

Zaubererbrüdern...<br />

09. & 10.08. Hildesheim, Flugplatz<br />

Summer Breeze 2014<br />

mit Machine Head, Heaven Shall Burn,<br />

Children Of Bodom, In Extremo,<br />

Hypocrisy...<br />

14.–16.08. Dinkelsbühl, Flugplatz<br />

Burgfolk MMXIV<br />

mit Saltatio Mortis, Fiddler’s Green,<br />

InVictus, Versengold, The Dolmen...<br />

15. & 16.08. Mülheim/Ruhr, Schloß Broich<br />

Rock’n’Heim<br />

mit Beatsteaks, Placebo, The Prodigy,<br />

Skrillex, Billy Talent...<br />

15.–17.08. Hockenheim, Hockenheimring<br />

Baltic Open Air<br />

mit In Extremo, Saxon, Subway to<br />

Sally, Doro, Eisbrecher...<br />

29. & 30.08. Schleswig, Auf der Freiheit<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Tanzritual Festival<br />

mit Letzte Instanz, OST+FRONT,<br />

Unzucht, Fliehende Stürme, EXT!ZE...<br />

12. & 13.09. Bexbach, Utopion<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

New Model Army<br />

03.10. Lindau, Club Vaudeville<br />

04.10. Augsburg, Kantine<br />

05.10. Freiburg, Jazzhaus<br />

07.10. Karlsruhe, SUBSTAGE<br />

08.10. Saarbrücken, Garage<br />

09.10. Jena, F-Haus<br />

10.10. Coesfeld, Fabrik<br />

11.10. Kiel, MAX<br />

12.10. Beverungen, Stadthalle<br />

18.10. Bremen, Aladin<br />

19.10. Celle, CD-Kaserne<br />

20.10. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

20.12. Köln, Palladium<br />

26.09. Guben, Fabrik<br />

27.09. Güstrow, Ernst-Barlach-Theater<br />

05.10. Greifswald, St. Spiritus<br />

17.10. Pirna, Q24<br />

01.11. Fürstenwalde, Kulturfabrik<br />

02.11. Schwedt, Parkschloss Monplaisir<br />

16.11. Zossen, E-Werk<br />

Spiral69<br />

07.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

Spiritual Front<br />

17.10. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

(Runes & Men Festival)<br />

Sündenklang<br />

05.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />

09./10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

11.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />

(Rockharz Open Air 2014)<br />

TICKETS: www.orkus.de<br />

– unter „Tourdaten“!<br />

Rob Zombie<br />

28.06. CH-Wetzikon, Eishalle<br />

01.07. NL-Utrecht, Vredenburg<br />

02.07. L-Esch-sur-Alzette, Rockhal<br />

05.07. Roitzschjora, Flugplatz<br />

(With Full Force Summer Open Air)<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Hörnerfest<br />

mit Tanzwut, Letzte Instanz,<br />

Versengold, Ignis Fatuu...<br />

Gothic meets Klassik<br />

mit MONO INC., Front Line<br />

Assembly, Suicide Commando, Solitary<br />

Experiments...<br />

01.11. Leipzig, Haus Auensee<br />

02.11. Leipzig, Gewandhaus<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

18. The Dark Storm Festival<br />

mit Project <strong>Pitchfork</strong>, Hocico,<br />

In Strict Confidence, Rotersand,<br />

Grausame Töchter...<br />

25.12. Chemnitz, Stadthalle<br />

<strong>Orkus</strong>! - 97


Von NEMI gibt es bisher drei Bände mit unzähligen Strips<br />

und Geschichten, erschienen bei U-Line und Ubooks!<br />

Man muss sie einfach alle haben!<br />

Das Leben<br />

ist kurz.<br />

Ist da noch was, was du erleben<br />

willst - bevor du es bereust? Ich will das<br />

Alphabet rülpsen<br />

können.<br />

Ich will<br />

mehr Bier.<br />

Deathstars, Deine Lakaien, Depeche Mode, Eisbrecher, Front Line Assembly,<br />

Lacrimosa, Linkin Park, Rammstein, Schandmaul, Subway to Sally, Sündenklang,<br />

The Cure, The Sisters Of Mercy, Tarja Turunen, VNV Nation, Joachim Witt,<br />

Der Herr der Ringe, The Crow, The Lost Boys...<br />

Jetzt einfach Abo abschließen oder verlängern!<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 15.08.2014<br />

Herausgeber:<br />

Zoomia Medien Gruppe Claus Müller<br />

<strong>Orkus</strong>! Magazin<br />

Postfach 1121<br />

61477 Glashütten/Taunus<br />

e-mail: contact@orkus.de<br />

Fax: 06174-2577743<br />

Bankverbindung:<br />

Claus Müller<br />

Kreissparkasse Waiblingen<br />

Kto: 212 99 27 BLZ: 602 500 10<br />

BIC/SWIFT: SOLADES1WBN<br />

IBAN: DE41 6025 0010 0002 1299 27<br />

Chefredaktion:<br />

Claus Müller (V.i.S.d.P.)<br />

Business Affairs:<br />

Claus Müller<br />

marketing@orkus.de<br />

Anzeigenverkauf für Musik, Mode,<br />

Veranstaltungen:<br />

Claus Müller<br />

marketing@orkus.de<br />

Anzeigenverkauf für Film/Home<br />

Entertainment, Computer-/Videospiele:<br />

TPC Media Consulting<br />

Tim Lemke<br />

Frankfurter Straße 128<br />

63067 Offenbach<br />

Tel.: 069-90 750 21-2<br />

Fax: 069-90 750 21-3<br />

mobil: 0162-744 1230<br />

tim.lemke@tpc-media.de<br />

www.tpc-media.de<br />

<strong>Orkus</strong>! Compilation:<br />

Kerstin Müller<br />

cd@orkus.de<br />

Private Kleinanzeigen:<br />

kleinanzeigen@orkus.de<br />

Art Direction:<br />

Claus Müller, Fabian Ritter<br />

Design:<br />

Fabian Ritter Artworks<br />

DTP/Satz:<br />

Fabian Ritter Artworks, Brigitta Settels<br />

Lektorat/Korrektorat:<br />

Agnes Merklein<br />

Titelphoto Project <strong>Pitchfork</strong>:<br />

Silent-View (www.silent-view.com)<br />

Titelphoto Blues Pills:<br />

Stefan Heilemann (www.heilemania.de)<br />

Ständige MitarbeiterInnen:<br />

Nadine Ahlig, Manuela Ausserhofer, Marc<br />

Halupczok, Marie-Luise Henke, Isabell Köster,<br />

Doreen Krase, Axel Schön, Björn Springorum<br />

Freie MitarbeiterInnen:<br />

Enrico Ahlig, Sarah Beilharz, Sebastian Berning,<br />

Annie Bertram, Jessica Boucher-Rétif, Miriam<br />

Claus, Peter Eskriba, Claudia Feger, Marc Frei,<br />

Melanie Haack, Michael Hertel, Christian Hesse,<br />

Richard Klasen, Martin Kreischer, Sascha M.<br />

Kühne, Alexander Maciol, Kerstin Müller, Dinah<br />

Nelke, Jens Pan, Tanja Pannwitz, Giovanni Perna,<br />

Ronja Pludra, Bettina Pudmensky, Annabelle<br />

Reiter, Jana Rischke-Tanaka, Julian Rohrer,<br />

Gaetano Rothenburg, Steffen Rüth, Saskia Scherf,<br />

Evelyn Schön, Lars Schubert, David Skrinjar,<br />

André Steinigen, Ecki Stieg, Christopher Sturm,<br />

Thomas Thyssen, Alexander Triesch, Carsten<br />

Weirich, Elena Winter, Silvio Wolff<br />

Ständige PhotographInnen:<br />

Michael Gamon, Axel Heyder, Christin Kersten,<br />

Thomas Nattermann, Lorenz Pietzsch,<br />

Claudia Schöne<br />

<strong>Orkus</strong>!-Abonnement:<br />

Jahres-Abo € 59,95 (inkl. MwSt., P&P)<br />

Auslands-Abo € 87,90 (inkl. P&P)<br />

Übersee-Abo € 139,00 (inkl. P&P)<br />

Abo-Verwaltung/Nachbestellungen:<br />

<strong>Orkus</strong>!, Abo-Abteilung,<br />

Postfach 1121<br />

61477 Glashütten/Taunus<br />

abo@orkus.de<br />

Redaktionsschluss für Nr. 09/14:<br />

25.07.2014<br />

Anzeigenschluss (gewerblich) für Nr. 09/14:<br />

25.07.2014<br />

Es gilt unsere Anzeigenpreisliste Nr. 01/2012<br />

vom 02.01.2012<br />

www.orkus.de<br />

Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Keine Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Photos, Tonträger et cetera. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nur die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder.


O rkus<br />

O rkus<br />

XXXL-WGT-Bericht mit 100en Photos!<br />

Nr. 07/08 · Juli/August 2014<br />

!<br />

wir auf<br />

DEM WGT<br />

+ Facts mit:<br />

Project <strong>Pitchfork</strong> + Empyrium + Belphegor + Nine Inch Nails<br />

Vintersorg + Amberian Dawn + Flip Grater + ROME + Anathema<br />

Noisuf-X + FrontAngel + The Dreamside + Eluveitie<br />

Bacio di Tosca + New Days Delay + Anomalie + Surgyn<br />

Burden of Grief + Ekat Bork + Sonic Syndicate

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!