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XXXL-WGT-Bericht mit 100en Photos!<br />
Nr. 07/08 · Juli/August 2014<br />
wir auf<br />
DEM WGT<br />
Weltexklusiv:<br />
Neues von<br />
+ Facts mit:<br />
Empyrium + Belphegor + Nine Inch Nails + Vintersorg<br />
Amberian Dawn + Flip Grater + ROME + Anathema<br />
Noisuf-X + FrontAngel + Blues Pills + The Dreamside<br />
Eluveitie + Bacio di Tosca + New Days Delay + Anomalie<br />
Surgyn + Burden of Grief + Ekat Bork + Sonic Syndicate
Titelstorys<br />
Project <strong>Pitchfork</strong> 74<br />
Blues Pills 24<br />
<strong>Orkus</strong>!-Newcomer des Monats<br />
Amberian Dawn 20<br />
<strong>Orkus</strong>!-Act des Monats<br />
Empyrium 32<br />
Interviews & Storys<br />
Anathema 19<br />
Anomalie 28<br />
Bacio di Tosca 65<br />
Belphegor 48<br />
Ekat Bork 46<br />
Burden of Grief 47<br />
Chainreactor 22<br />
Eluveitie 66<br />
FrontAngel 36<br />
Fundetta 40<br />
Flip Grater 16<br />
Illdisposed 41<br />
Lacrimosa 38<br />
New Days Delay 64<br />
Nitro/Noise 37<br />
Noisuf-X 50<br />
ROME 42<br />
Sonic Syndicate 30<br />
Surgyn 51<br />
The Dreamside 29<br />
Vintersorg 18<br />
Service<br />
short cut 9<br />
Album des Monats & Top 5 52<br />
Plattentipps 53<br />
Buchtipps 58<br />
Jahrestage 64<br />
Kleinanzeigen 94<br />
Abo 95<br />
Tourdates 96<br />
Impressum 98<br />
Specials<br />
Facts<br />
Samael 16<br />
Das Ich 16<br />
Covenant 22<br />
Mantus 22<br />
Epica 28<br />
Depeche Mode 28<br />
Satyricon 40<br />
Within Temptation 40<br />
Nightwish 46<br />
Moonspell 46<br />
Literatur<br />
Click Click 60<br />
Cinematic<br />
Across the River 62<br />
<strong>Orkus</strong>! Compilation 100 68<br />
Art Special<br />
Annie Bertram 70<br />
Fashion<br />
Queen of Darkness 72<br />
23. Wave Gotik Treffen 80<br />
On Stage<br />
Nine Inch Nails 79
ISBN 978-3-944154-09-1<br />
EDITION
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
willkommen zu unserer Sommer-Doppelausgabe!<br />
Project <strong>Pitchfork</strong>: Peter Spilles hat es mal wieder getan! Na<br />
ja, genauer gesagt, war er bei Entstehung dieser exklusiven<br />
Titelstory noch mitten im Tun... das neue Album Blood zu<br />
erschaffen! Erste Eindrücke und Informationen findest Du<br />
ab Seite 74.<br />
Unsere <strong>Orkus</strong>! Compilation präsentiert dieses Mal exklusiv<br />
Musiker des aufstrebenden Labels Digital World Audio.<br />
Jamie Nova, der umtriebige Kreative, kümmert sich stets<br />
fleißig um die Belange seiner Künstler. Und immer wieder<br />
können wir nur staunen, was für besondere Talente er<br />
entdeckt...<br />
Nun ist das große Ereignis bereits Vergangenheit: das<br />
WGT. Schön war es wieder einmal. Anlässlich dieses<br />
besonderen Szene-Events findest Du in der Ausgabe,<br />
die jetzt in Deinen Händen liegt, einen schwelgerischen<br />
Rückblick.<br />
Wir wünschen Dir nun eine angenehme Zeit.<br />
Nehme sie Dir. Du hast es Dir verdient!<br />
Herzliche Grüße,<br />
Claus Müller<br />
P.S. <strong>Orkus</strong>! kann man auch im Dunkeln lesen – als<br />
eMagazine! Infos dazu findest Du auf www.orkus.de. Und<br />
es gibt wieder viele neue Abo-Prämien! Wusstest Du<br />
beides schon? Prima!
Dieses Wochenende bläst in Brande-Hörnerkirchen das<br />
von <strong>Orkus</strong>! präsentierte neunte Hörnerfest in seine<br />
Tröten. Am Freitag (27.06.) stehen Vanir, Skiltron,<br />
Punch’n’Judy, Heimatærde, Svartby, Potentia Animi,<br />
Versengold und Tanzwut auf dem Programm, während<br />
sich am Samstag (28.06.) bei Baldrs Draumar, Metusa,<br />
Firkin, Feuerseele, Gernotshagen, Ignis Fatuu,<br />
Cruachan und Letzte Instanz die Mähne schütteln lässt.<br />
Alle Infos unter www.hoernerfest.de!<br />
Das ersehnte neue Album Personal Revolution von<br />
Chrysalide wird im September 2014 erscheinen. Es soll<br />
auch eine reich bestückte limitierte Edition geben. Definitiv<br />
eines der elektronischen Releases des Jahres! Die Noise-<br />
Rebellen spielen übrigens Ende Juni auf dem legendären<br />
Terminus Festival in Kanada.<br />
Das neue Werk von Olaf Schulze erschien bei Edition Roter<br />
Drache, besteht aus zwei unabhängigen Romanen und konnte<br />
bereits auf dem WGT für Aufruhr sorgen, wo der Autor eine<br />
Lesung samt Signierstunde abhielt. In Götterhämmerung steht die<br />
Führungsriege der nordischen Götter kopf, denn Thors Hammer<br />
wurde gestohlen! Nun versuchen alle, das wertvolle Objekt zu<br />
finden... vom Geheimdienstagenten über den Skinhead bis zum<br />
arbeitslosen Hobbyfilmer. In Walkürentritt steht Kommissar<br />
Ferber vor einem kniffligen Fall: Im Stadtmuseum liegt der<br />
Direktor im eigenen Blut, und vieles deutet darauf hin, dass ein<br />
Olaf Schulze<br />
Riese die grauenvolle Tat verübt hat. Im Laufe der Ermittlungen<br />
260 Seiten, DIN A5, 16.00 €<br />
verdichten sich aber Hinweise auf zwei mysteriöse Zwerge. Ferber lernt eine Menge<br />
Leute kennen, die ihm höchst suspekt sind. Einige sind gar keine richtigen Leute –<br />
jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn... Das broschierte Buch zählt 280 Seiten und<br />
kann bei www.amazon.de oder über www.roterdrache.org für 16 Euro erstanden<br />
Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />
Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />
werden.<br />
www.roterdrache.org / edition@roterdrache.org<br />
Götterhämmerung / Walkürentritt<br />
In Götterhämmerung sind Geheimdienstagenten, Skinheads, arbeitslose Hobbyfilmer,<br />
Kaiser Barbarossa, zwei Zeitreisende, ein größenwahnsinniger Nazi sowie<br />
ein debiler Hund auf der Jagd nach Thors Hammer. Noch Fragen?<br />
Walkürentritt vereint die Weltuntergangssorgen der nordischen Götter mit den<br />
profaneren Problemen mitteldeutscher Sterblicher in einer turbolenten Komödie.<br />
Wer glaubt, die nordischen Götter wären langweilig oder gar tot, wird schnell<br />
eines Besseren belehrt!<br />
Am 09. & 10.08.2014 geht das M’era Luna Festival<br />
in die nächste Runde! Das im Jahr 2000 gestartete<br />
Spektakel erwartet wieder mehr als 20.000 Gäste aus<br />
den unterschiedlichsten Spielarten der alternativen<br />
Szene. Knapp 40 Bands – von elektronisch hart über<br />
cluborientiert bis rockig oder melancholisch – geben<br />
alles, um Dir ein perfektes Festivalerlebnis zu bescheren.<br />
Mit dabei sind dieses Mal Hochkaräter wie DAF,<br />
Within Temptation, Deine Lakaien, Subway to<br />
Sally, HENKE, Das Ich, Letzte Instanz, In Extremo,<br />
And One, Combichrist und, allen voran, der Meister<br />
Marilyn Manson höchstpersönlich! Das Event steigt wie immer in Hildesheim auf<br />
dem Flugplatz Drispenstedt. Ein Kombiticket kostet 89 Euro, darin sind fünf Euro<br />
Müllgebühr enthalten. Karten kannst Du über www.meraluna.de bestellen.<br />
Das Debutalbum von Aeranea steht<br />
bereit! As The Sun Died erzählt die<br />
Geschichte einer verlorenen Welt,<br />
reflektiert die Fehler der Menschheit,<br />
welche zu einer Katastrophe<br />
ungeahnten Ausmaßes geführt haben.<br />
Eine Welt ohne Licht, ohne Wärme<br />
und ohne Hoffnung... Dieses Szenario<br />
wird mit einem Gemisch aus Goth/Doom Metal sowie Einflüssen aus Pop und<br />
Prog untermalt und verschmilzt zu einer eigenen, düsteren Kombination. Trauer<br />
tragende, schwere und dennoch farbenprächtige Musik: das sind die Trademarks<br />
von Aeranea. Aufgenommen in den Sinustal-Studios (ASP, New Model Army, Black<br />
Messiah und viele mehr), ist As The Sun Died zu einer nahezu perfekten Melange<br />
aus Lyrics und Sound geworden. Die anno 2012 von Christopher F. Kassad (Jesus<br />
on Extasy) und Christina Vogt (Schwester der Flowing Tears-Stimme Helen Vogt)<br />
gegründete Band hat sich durch viele Einzel- und Supportshows (unter anderem mit<br />
Fates Warning) eine feste Fanbase erspielen können.<br />
Kaum ein Jahr nach Ghosts in my Eyes schieben Spiral69 ein<br />
Minialbum nach, welches über ihre eigene Plattenfirma<br />
Rehab Records veröffentlicht wurde. Alone bietet sechs<br />
obskure Balladen, die allesamt von Liebe und Hass handeln.<br />
Die irgendwo zwischen New Wave, Rock, Folk und Synth<br />
Pop changierende Formation geht übrigens dieses Jahr auf<br />
Europatournee und spielt im Rahmen der Nocturnal Culture<br />
Night 9 am 07.09.2014 in Leipzig.<br />
Die französische Pagan-Formation Stille Volk<br />
hat ihr sechstes Studioalbum La Pèira Negra via<br />
Holy Records veröffentlicht. Perfektes Ereignis,<br />
um 20 Jahre Bandgeschichte zu feiern, oder? Das<br />
Werk besticht durch hypnotisch-melodische,<br />
kräftige Folk-Vibes – mit acht neuen Songs sowie einem Bonustrack, welche Dich<br />
bestimmt in eine angenehm mystische Atmosphäre<br />
versetzen werden...<br />
Durch seine melancholische Stimmung passt Ein<br />
Leben lang womöglich besser in die kalte Jahreszeit...<br />
Nach vier Jahren haben Winterland ihr neues Album<br />
vollendet und auf den Markt gebracht. Unbedingt<br />
reinhören! Am Tag der Veröffentlichung war das Trio<br />
übrigens zu Gast bei der SWR Landesschau. Den Beitrag<br />
kannst Du Dir unter www.swrmediathek.de online ansehen oder herunterladen.<br />
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LIGHTS<br />
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Format: DIN A6<br />
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1/2 Seite längs 148mm x 52,5mm + 1mm Beschnitt an allen Seiten= 150mm x 53,5mm<br />
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>>> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >>> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT >> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT
Dream Pop? Punk? Alternative? Seasurfer<br />
sind all dies... Doch halten wir uns nicht mit<br />
Begrifflichkeiten auf, denn wichtig ist, was<br />
drinsteckt – und das ist eine ganze Menge: eine<br />
charismatische Stimme, Gitarren und Bässe<br />
ohne Ende sowie wilde Drums hinten in der<br />
Ecke. Es knarzt und pfeift aus allen Winkeln,<br />
aber so soll es sein: dreckig, ergreifend,<br />
authentisch! Mit ihrem ersten Album dive in entführen Dich Seasurfer in eine andere<br />
Welt. Ihr Videodebut zum Song Stay flimmert auch schon durch das World Wide<br />
Web.<br />
Erst Anfang 2013 in ihrer aktuellen Formation<br />
gegründet, konnten RROYCE bereits im April<br />
den Newcomercontest UnBaCo in der Kategorie<br />
„Dark/Gothic/Electro“ gewinnen. Was im Verlauf<br />
jenes Jahres noch alles passierte, klingt schlicht<br />
unglaublich: ein Konzert auf dem Leipziger<br />
Wave Gotik Treffen, ein Supportgig für The<br />
Crüxshadows, der erste Platz beim „Deutschen<br />
Rock & Pop Preis 2013“ in der Kategorie<br />
„Beste Gothic/Wave-Band“ und Platz zwei in<br />
der Kategorie „Beste Elektropopband“ sowie der Sieg beim X-Mas Hexentanz-<br />
Newcomerwettbewerb, welcher einen Slot beim großen Hexentanz-Open Air im<br />
Mai 2014 sicherte. Nun präsentiert das Trio aus Dortmund sein selbst produziertes<br />
Album dreams & doubts & fears. Ganz dem Geist der Achtziger verschrieben, retten<br />
RROYCE die Einflüsse des wunderbaren Wave/Electro/Synth Pop in die Jetztzeit.<br />
Sie werden übrigens auf der Electronic Dance Night XXL am 18.10.2014 in Köln<br />
anzutreffen sein.<br />
Giana Factory sind Louise Foo – Schwester von<br />
Sharin Foo (The Raveonettes) –, Lisbet Fritze<br />
(Gitarristin bei Trentemøller) und Sofie Johanne.<br />
Gemeinsam gelang ihnen 2012 ihr viel gelobtes<br />
Debut Save The Youth. Auch der jetzige Nachfolger<br />
Lemon Moon weist jene Qualitäten auf, durch<br />
welche das Mädelstrio bereits damals überzeugte:<br />
Frostiger Pop und wunderschönes Songwriting mit<br />
Tiefgang sowie selbstbewusster Attitüde vereinen<br />
sich zu bezauberndem Dream Pop aus Gitarren und<br />
Synthesizern. Ein offizielles Video für I Live at Night<br />
gibt es auch schon zu sehen!<br />
Opium Warlords ist keine gewöhnliche Doom Metal-<br />
Band und spielt auch nicht nach Schema F. Der Begriff<br />
„Avantgarde“ trifft es schon ziemlich gut, wenn man<br />
dem mittlerweile dritten Release der finnischen Ein-<br />
Mann-Formation lauscht. Hinter dem Namen steckt<br />
Sami Albert Hynninen, der unter anderem in Gruppen<br />
wie Reverend Bizarre, The Puritan oder Spiritus<br />
Mortis involviert war. Zwar lässt sich Taste My Sword<br />
Of Understanding etwas leichter anhören als seine<br />
Vorgänger, ist aber immer noch keineswegs reiner Doom<br />
Metal mit einfach strukturierten Songs, sich wiederholenden Parts oder Refrains. Es<br />
gibt jede Menge zu entdecken – so viel steht fest! „Soundexperimente“ und „breiter<br />
Klangkosmos“ sind hier Stichwörter. Für die Realisierung des neuen Werkes erhielt<br />
Hynninen Unterstützung in Gestalt von Erkki Virta und Laura Länsimäki, die er durch<br />
frühere gemeinsame <strong>Projekt</strong>e kennt. Es lohnt sich übrigens, auch das Merchandise<br />
zu checken: Es besteht zwar nur aus zwei T-Shirts, diese können sich aber durchaus<br />
sehen lassen.<br />
Teufelskreis bieten eine Mischung<br />
aus Heavy Metal, Neuer Deutscher<br />
Härte sowie Hard Rock und haben<br />
nun ihr drittes Album veröffentlicht.<br />
Eifersucht stellt eine kleine Werkschau<br />
dar, welche die beliebtesten Songs<br />
der Wiener Formation enthält.<br />
Musikalisch sind Teufelskreis<br />
besonders Fans von Bands Marke Rammstein, Oomph! oder Megaherz zu<br />
empfehlen. Ihre Texte behandeln meist die Abgründe der menschlichen Psyche.<br />
Auch scheut sich das Gespann nicht davor, soziale Missstände anzuprangern...<br />
Schon gewusst? Die Band wünscht sich, dass das Aufwachsen und<br />
Erwachsenwerden in einer gewaltfreien und harmonischen familiären Umgebung<br />
und in einem ebenso gewaltfreien gesellschaftlichen Umfeld für alle Kinder<br />
möglich ist. Zu diesem Zweck spenden Teufelskreis einen Euro pro verkaufter CD<br />
an Happy Kids (www.happykids.at)!<br />
Mit NightWhere – Die totale Unterwerfung ist im Festa<br />
Verlag ein neues Werk von John Everson erschienen!<br />
Hier stehen Sex und Obszönität an erster Stelle. Rae hat<br />
in der Hoffnung auf den ultimativen Orgasmus mit allem<br />
abgeschlossen – sogar ihrem Leben. Um seiner Frau ihre<br />
sexuellen Wünsche zu erfüllen, begleitet Mark sie in den<br />
als legendär geltenden Club NightWhere, der keine Adresse<br />
hat. Dort ergötzt sich Rae an schlimmsten Erniedrigungen<br />
und blutigsten Foltern. Als sie allerdings ins berüchtigte<br />
Schwarze Zimmer will, packt Mark die Angst. Doch die<br />
Grenze ist längst überschritten... Das Buch kommt in<br />
stilechter Lederoptik auf 400 Seiten daher und ist unter<br />
www.festa-verlag.de für 13,95 Euro erhältlich. Ein blutiglüsternes<br />
Horrorerlebnis, das Deine Sicht auf die Thematik<br />
möglicherweise verändern könnte...<br />
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Arrows of Love nennt sich eine frische dynamische Band aus London, deren<br />
finales Line-Up im Sommer 2011 stand. Seit Kurzem sind sie beim Label 1-2-3-<br />
4 Records unter Vertrag. Das Debutalbum der Alternative Rocker wurde fast<br />
komplett in der Garage von Fronter Nima Teranchi aufgenommen. Everythings<br />
Fucked heißt das aussagekräftig betitelte Werk...<br />
Der Verhaltensforscher Marco Contrada arbeitet in einer abgeschiedenen Region an der<br />
Grenze zwischen Italien und Slowenien. Mithilfe im Wald aufgestellter Kameras beobachtet<br />
er Tiere von seinem Monitor aus. Diese Aufnahmen sind es schließlich, die ihn in ein<br />
einsames Dorf führen. Obwohl er nicht vorhatte, lange zu bleiben, schneiden ihm starke<br />
Regenfälle kurz nach seiner Ankunft die einzige Rückzugsroute ab. Derart gefangen, muss<br />
er bald aus erster Hand erfahren, dass an den Legenden um einen uralten Fluch, der<br />
angeblich auf der Ortschaft lastet, vielleicht doch etwas dran ist... Across the River, ein<br />
Horrorfilm im Stile von The Grudge oder The Ring, ist ab dem 18.07.2014 fürs Heimkino<br />
erhältlich. Wir verlosen drei Blu-ray-Exemplare – einfach eine e-mail mit dem Betreff<br />
„Waldschrat“ an verlosung@orkus.de schicken. Einsendeschluss ist der 15.08.2014, der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück und frohes Gruseln!<br />
Die Organisatoren des Brutal Assault freuen sich,<br />
vermelden zu dürfen, dass die legendäre Thrash Metal-<br />
Band Slayer bei ihrem Festival gastieren wird! Seit<br />
19 Jahren ist das Open Air ultimatives Sommerziel für<br />
Fans von Death/Black/Thrash Metal und Grindcore/<br />
Hardcore. Es findet auf dem Gelände einer historischen<br />
Festung in unvergleichbarer Atmosphäre statt. Zwei<br />
Stages mit fließendem Side-by-Side-Programm bieten<br />
die besten Live-Shows von internationalen Größen aus<br />
dem Extreme Metal-Genre! Daneben laden Merchshops<br />
aus ganz Europa zum Stöbern ein. Zur guten Stimmung<br />
tragen auch die Verpflegungspreise bei... so kosten zum Beispiel 0,5 Liter Budweiser Bier nur 1,10 Euro. Vom<br />
06.–09.08.2014 haben sich Granaten wie Bring Me The Horizon, Amon Amarth, Children Of Bodom, My<br />
Dying Bride, Sodom, Soilwork, Satyricon, The Ocean, Ignite, Katatonia, Combichrist oder die mächtigen<br />
Venom angekündigt. Klingt verlockend? Und das Ganze gibt es für nur 80 Euro. Tickets können unter<br />
www.brutalassault.cz bestellt werden. Horns up!<br />
Na, alle brav das neue Album von Stoneman gekauft?<br />
Die Düsterband aus der Schweiz hat sich seit gut einem<br />
Jahrzehnt immer wieder neu begründet und legt unter<br />
dem Titel Goldmarie einen weiteren zentralen Meilenstein<br />
ihrer Karriere, welche sie bisher schon gemeinsam mit<br />
Tiamat, den Deathstars oder Xandria auf die Bühne<br />
brachte. Die Weltpremiere zur Single Mord ist Kunst gab es<br />
auf unserer Homepage www.orkus.de zu sehen. Neu im<br />
Programm sind nun ganz besonderes Merchandise und<br />
eine brandneue Website. Schau doch direkt vorbei auf<br />
www.stonemanmusic.ch!<br />
Möchtest Du abschalten, die Augen schließen und Dich einfach<br />
treiben lassen? Dann besorg Dir das neue Album von darkplain!<br />
Moon ist gefühlvoll, zart und verzaubert hemmungslos, was das<br />
deutsche Quartett zugleich überaus authentisch macht. Dabei<br />
wurde die Truppe erst 2010 ins Leben gerufen. Herz und Kopf der<br />
Kapelle sind Walla und Rayne – ein perfekt eingespieltes Team,<br />
welches sich gegenseitig beflügelt und den Hörer mit einzigartigen<br />
Vocals und eingängigen Melodien auf Wolken schweben lässt.<br />
Etwas für Genießer...<br />
Quintessence Mystica wollen sich okkulten Themen<br />
mit einer weiteren Perspektive widmen und nicht nur<br />
„klassische“ mystische Lieder schreiben. Bei ihnen soll es<br />
tiefer und komplexer werden und über die menschliche<br />
Logik hinausgehen. Jetzt steht ihr Zweitwerk Duality in<br />
den Läden, welches dunkel und aggressiv tönt. Wegen<br />
der aktuellen politischen Situation haben die Ukrainer<br />
momentan allerdings vieles auf Eis gelegt. Wir senden gute<br />
Wünsche!<br />
The Golden Grass, die sich ganz offen zu ihrem Cannabiskonsum<br />
bekennen, stehen für Grenzenlosigkeit, Unbefangenheit und<br />
Ungezwungenheit. Ihr selbstbetiteltes Debutalbum könnte grüner<br />
nicht sein: elektronisch-psychedelischer Boogie, gesprenkelt mit<br />
Elastizität und Exzentrizität. Player einschalten und sich in die<br />
Hippie-Zeit versetzt fühlen. Allen, die an dieser Richtung Gefallen<br />
finden können, sei The Golden Grass wärmstens ans Herz gelegt.<br />
Wie wichtig ist es doch in unserer hektischen Welt, sich auch<br />
einmal zurückzulehnen und den Wind der Siebziger um die Ohren<br />
wehen zu lassen... Für den Herbst ist bereits eine Tour in Planung!<br />
SUMMER COLLECTION<br />
dress to impress<br />
ww.queen-of-darkness.com<br />
Frisch beim Label Bellaphon/<br />
Gunn Records unter Vertrag,<br />
bringen The Pussybats ihr Album<br />
PussyPussyBangBang auf den Markt. Die<br />
Stuttgarter „AlternaDarkGlamRock“-<br />
Band hat unter anderem eine neue<br />
Version vom 2007er Song Miss Purgatory<br />
draufgepackt – reinhören lohnt sich!<br />
Übrigens kannst Du The Pussybats mit einem Klick auf das Dark Current Fest 2015 nach Speyer bringen:<br />
Einfach die Seite www.facebook.com/thepussxbats besuchen und voten.
Das neue Album von Iris wird Radiant<br />
heißen und im September 2014<br />
veröffentlicht. Momentan tummelt<br />
sich ihr Stück Phenom in den Top 10<br />
der Deutschen Alternative Charts,<br />
welches auf einem Splitrelease<br />
mit Seabound erschienen ist.<br />
Jene limitierte EP namens Radiant<br />
Turbulence war bisher nur bei<br />
der gemeinsamen Europatour<br />
erhältlich – aber jetzt gibt es sie<br />
auch im Dependent-Onlineshop<br />
(www.dependent.de/shop)!<br />
Prophecy Productions freuen<br />
sich, Crone unter ihren<br />
Künstlern begrüßen zu dürfen.<br />
Das <strong>Projekt</strong> markiert den<br />
musikalischen Schulterschluss<br />
zwischen sG (Secrets of the<br />
Moon) und Schlagzeuger/<br />
Gitarrist Markus Renzenbrink<br />
(Embedded), wodurch die beiden ihre Vorliebe für<br />
unterschiedliche Arten von Rockmusik ausleben und ein<br />
Ventil für intensive, fesselnde und von geisterhaften Melodien<br />
geprägte Ausdrucksformen gefunden haben. Crones erstes<br />
Lebenszeichen ist das Minialbum Gehenna, welches in der<br />
zweiten Jahreshälfte als Gemeinschaftsveröffentlichung<br />
von Prophecy und Ván Records erscheinen soll. Als Gast<br />
bei einem der vier enthaltenen Tracks wirkt die ehemalige<br />
Swans-Sängerin Jarboe mit. „Wir sind stolz auf das, was wir<br />
bisher innerhalb so kurzer Zeit geschaffen haben. Unsere<br />
Vision nimmt Gestalt an, und wir gehen davon aus, noch im<br />
Laufe dieses Jahres unser Debutalbum einzuspielen“, sagt<br />
Multiinstrumentalist Markus. Als Hörprobe steht bereits ein<br />
Auszug aus dem Stück Houses Of Gehenna zur Verfügung –<br />
zu finden bei YouTube oder auf www.orkus.de.<br />
Fragile heißt das erste Studioalbum von Midge Ure seit zehn Jahren. Es<br />
bietet eine Kombination musikalischer Einflüsse aus dem Leben des Szene-<br />
Veteranen und präsentiert Elemente seiner vollendeten Gitarrenarbeit (Rich<br />
Kids, Thin Lizzy) und der Elektronik-Phase, die er seit den späten Siebzigern<br />
(Visage, Ultravox) nutzt. Dank seiner produktions- und soundtechnischen<br />
Kompetenz verschmelzen sie mit Leichtigkeit. Fragile ist im wahrsten Sinne<br />
des Wortes ein Solo-Album: Midge hat die Lieder geschrieben sowie arrangiert<br />
und spielte fast alles selber in seinem Studio im<br />
englischen Bath ein. Electro- und Prog Rock-Songs<br />
sitzen gemütlich beisammen und ergänzen sich<br />
auf diesem genialen Spätwerk des Ultravox-<br />
Masterminds.<br />
Midge Ure<br />
26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
13.11. Hannover, Pavillon<br />
14.11. Braunschweig, Meier Music Hall<br />
16.11. Darmstadt, Centralstation<br />
17.11. Detmold, Stadthalle<br />
18.11. Leverkusen, Scala Club<br />
19.11. Krefeld, Kulturfabrik<br />
21.11. Essen, Zeche Carl<br />
22.11. Ludwigsburg, Scala<br />
23.11. Karlsruhe, jubez
Herkunftsland: Neuseeland<br />
Internetseite: www.flipgrater.com<br />
Aktuelles Album: Pigalle<br />
„Nudelsuppe ist dann das Einzige, was hilft.“<br />
<strong>Orkus</strong>: Schaffst du es, deine Musik in nur einem<br />
Satz auf den Punkt zu bringen?<br />
Flip Grater: Nostalgischer Indie Folk mit<br />
Momenten von Alternative Country, Grunge und<br />
französischem Chanson.<br />
O: Wie ist die Entscheidung für den Albumtitel<br />
gefallen?<br />
FG: Wir haben das Album im Studio Pigalle in<br />
Paris aufgenommen. Es war ein tolles Studio...<br />
voller Geschichte und wunderschöner Geräte. Es<br />
liegt im Herzen von Pigalle, einem interessanten<br />
Stadtviertel – dort sind all die Bordelle und<br />
Gitarrenläden.<br />
O: Was schätzt du, welche zwei neuen Songs live<br />
besonders gut ankommen werden – und wovon<br />
handeln diese?<br />
FG: The Quit kam bei der Tour in Neuseeland gut<br />
an. Es handelt davon, seinen Wohlfühlbereich<br />
zu verlassen und sich selbst vor neue<br />
Herausforderungen zu stellen. Ich schrieb<br />
darüber, wie ich aus meiner Heimat nach Paris<br />
gezogen bin, als ich den Eindruck hatte, es laufe<br />
zu bequem, und ein paar neue Erfahrungen<br />
sammeln wollte. Das andere gut funktionierende<br />
Stück heißt The Smell Of Strangers und dreht sich<br />
um Prostitution.<br />
O: Was motiviert dich jedes Mal aufs Neue,<br />
Musik zu machen?<br />
FG: Ich kann sonst nichts besonders gut!<br />
Außerdem reise ich liebend gern, und die Musik<br />
ermöglicht es mir, zu reisen und Menschen<br />
kennenzulernen und fremdes Essen zu kosten...<br />
O: Welche „alten Helden“ würdest du dir zurück<br />
ins Studio wünschen?<br />
FG: Meine Helden sind noch aktiv... Meine<br />
Traumstudiosession wäre mit Marianne Faithfull<br />
und Leonard Cohen. Und vielleicht Shona Laing<br />
– das ist eine neuseeländische Folk-Sängerin.<br />
O: Was wolltest du in der Öffentlichkeit schon<br />
immer mal sagen, hast dich aber nie getraut?<br />
FG: Ich mag Michael Jackson.<br />
O: Was ist in der Regel deine Schlafenszeit? Und<br />
was deine kreative Schaffenszeit?<br />
FG: Zwei Uhr nachts. Kreativ bin ich meist am<br />
frühen Abend.<br />
O: Was siehst du, wenn du aus deinem<br />
Wohnzimmerfenster schaust?<br />
FG: Das wechselt oft! Den Großteil des Jahres<br />
2013 habe ich im elften Arrondissement<br />
von Paris verbracht. Jetzt war ich über den<br />
Sommer/Herbst auf der Südhalbkugel sechs<br />
Monate lang in Christchurch. Hier wohne ich im<br />
Stadtzentrum, welches vor drei Jahren durch ein<br />
schweres Erdbeben zerstört wurde, sodass (bis<br />
heute) viel Zerstörung, eine Menge Leerstand<br />
und einiges an Aufbau zu beobachten ist.<br />
Momentan gibt es hier auch eine starke Street<br />
Art-Bewegung.<br />
O: Was möchtest du mit deiner Musik gerne<br />
erreichen?<br />
FG: Alles, was ich erreichen wollte, hat sich<br />
bereits verwirklicht. Mein Wunsch ist, so<br />
weiterzumachen! Ich möchte auch in Zukunft<br />
von meiner Musik leben können, auf Tour<br />
gehen, live spielen, neue Rezepte für meine<br />
Kochbücher entdecken...!<br />
O: Mit welchem Essen kann man dich glücklich<br />
machen?<br />
FG: Mit scharf gewürzter Nudelsuppe. Ich habe<br />
da meine eigene Rezeptur namens „Happy<br />
Noodles“ – wenn ich verkatert bin, traurig oder<br />
fertig mit der Welt, dann ist sie das Einzige, was<br />
hilft.<br />
O: Was sind deine Pläne für die nächsten drei<br />
Monate?<br />
FG: Durch Deutschland touren, in Paris ein<br />
neues Zuhause finden, Pigalle in Frankreich<br />
veröffentlichen, Französisch lernen. Und<br />
Klavier.<br />
O: Wem möchtest du deine Musik nun ganz<br />
besonders empfehlen?<br />
FG: Jedem, der für Musik noch zahlt.<br />
Facts + Facts + Facts + Facts<br />
Samael<br />
Die Schweizer Samael<br />
starteten ihre Karriere<br />
als rohe Black Metal-<br />
Truppe, aber es sollte<br />
nur wenige Jahre dauern,<br />
bis sich immer mehr<br />
Genrefremdes in den<br />
Sound von Vorphalack<br />
& Co. einschlich. Diese<br />
Entwicklung fand auf<br />
dem 1999 erschienenen<br />
Eternal ihren vorläufigen<br />
Höhepunkt. Die Einbindung<br />
von Techno- und Crossover-<br />
Elementen überraschte,<br />
auch poppige Töne waren neben der bereits bekannten Industrial-<br />
Schlagseite zu hören. Vorphs Texte hatten sich ebenfalls gewandelt;<br />
Anhänger der ersten Stunde lasen mit Entsetzen, dass ihr einstiger<br />
Held nun nicht mehr über Satan, sondern über Beziehungsprobleme<br />
oder die schöne Schweiz sang. Was Samael im Underground an<br />
Zuspruch verloren, konnten sie allerdings in anderen Fanschichten<br />
doppelt und dreifach gewinnen. Produziert wurde das Werk von<br />
dem 2013 verstorbenen legendären David Richards, welcher viel<br />
für Queen, David Bowie oder Iggy Pop gearbeitet hatte. 2007 gab es<br />
Eternal als Neuauflage mit diversen Remixen von Albumstücken.<br />
122 - <strong>Orkus</strong>!<br />
122 - <strong>Orkus</strong>!<br />
Das Ich<br />
Drei Jahre ist es her, dass die<br />
Szene von Stefan Ackermanns<br />
schwerer Krankheit erfuhr. Sieben<br />
Hirnblutungen ließen das Leben des<br />
ikonischen Das Ich-Sängers bereits<br />
als verwirkt erscheinen, er fiel ins<br />
Koma, konnte nicht sprechen, litt<br />
unter Gedächtnisstörungen. Zwei<br />
Jahre später die Sensation: Das<br />
Ich eröffnen das 22. Wave Gotik<br />
Treffen – wie einst dessen allererste<br />
Ausgabe. Stefan Ackermann hat sich<br />
zurückgekämpft, um das Vermächtnis<br />
einer der wohl wichtigsten Bands<br />
des deutschsprachigen Gothic in<br />
die Zukunft zu tragen... Doch was<br />
ist eigentlich momentan bei Das Ich los? Schon für 2010 wurde das CD- und<br />
Buchprojekt Koma angekündigt, dann verständlicherweise verschoben und<br />
inzwischen fast ein wenig totgeschwiegen. Liegt es am Titel des Albums, der<br />
bei Ackermann mehr als genug negative Emotionen heraufbeschwören dürfte?<br />
Oder hat die mittlerweile vierjährige Verspätung des Cabaret-Nachfolgers<br />
andere Motive? Was es auch sei: 2014 feiern wir ein großes Jubiläum dieser<br />
einflussreichen Band – 25 Jahre Das Ich... wenn das kein Grund ist, mit einem<br />
aktuellen Werk für eine Sensation zu sorgen? Der Szene würde ein neues<br />
Destillat jedenfalls gewiss nicht schaden.<br />
<strong>Orkus</strong>! - 123
„Mit Kindern, Katzen und Hunden...“<br />
Passend zur Sommerhitze, haben die Folk Metal-Pioniere<br />
Nachschub im Gepäck, der auch thematisch mehr als nur heiß<br />
ist. Nach rund zwei Jahren haben Vintersorg ihr bereits neuntes<br />
Studioalbum und somit den dritten Teil der angekündigten<br />
Tetralogie fertiggestellt. Jordpuls behandelte das Element der<br />
Erde, Orkan das Element der Luft, und Naturbål wird nun das<br />
Element des Feuers widerspiegeln. „Es ist das Feueralbum in<br />
unserem Zyklus. Naturbål bedeutet so viel wie Feuer der Natur<br />
oder auch Scheiterhaufen der Natur... es kreist darum, wie das<br />
Feuer in der Natur wirken kann. Einige Songs erzählen von<br />
großflächigen Waldbränden, daneben gibt es Lieder über das<br />
Feuer eines Vulkans oder auch über Blitze oder die brennenden<br />
Inseln im Weltall: Sterne. Das ganze Konzept harmonisiert<br />
im richtigen Betrachtungswinkel mit der Musik“, plaudert<br />
Mastermind Andreas Hedlund alias Mr. V.<br />
Ein erstes Video zu Lågornas rov wurde bereits abgedreht.<br />
Die Nummer handelt von einem Wald, der in Flammen<br />
steht. „Das Feuer frisst sozusagen den Wald auf, und in<br />
dieser Rahmenhandlung geschehen sehr viele Sachen. Wie<br />
es beginnt, wie es fortschreitet, wie es alles beeinflusst, was<br />
sich in diese Szenerie wagt. Wir<br />
haben mit der norwegischen<br />
Firma Twitchy Films gearbeitet.<br />
Das sind großartige Jungs, die<br />
den lyrischen Inhalt wirklich<br />
verstanden haben.“ Das Ergebnis<br />
ist ein spannender kurzer Clip,<br />
der eine verzweifelte Mutter zeigt,<br />
die mit ihren Töchtern vor den<br />
Flammen zu fliehen versucht.<br />
Für das Artwork ist erneut Kris<br />
Verwimp verantwortlich, der<br />
sein Talent schon bei den letzten<br />
beiden Alben unter Beweis<br />
gestellt hat. „Wir arbeiten toll<br />
zusammen und hoffen, dass wir das auch fortsetzen werden.<br />
Er kann gewissermaßen unsere Sicht auf die Dinge, unsere<br />
Emotionen übersetzen und bildhaft zeigen, was wir mit der<br />
Musik ausdrücken wollen.“<br />
Eine Live-Band sind Vintersorg in der Zwischenzeit nicht<br />
geworden, da stehen den Künstlern leider ihre Hauptberufe<br />
im Weg. Also noch ein Grund mehr, sich den dritten Teil der<br />
Saga unter den Nagel zu reißen. Übrigens gibt es auch bei Mr.<br />
Vs zweitem <strong>Projekt</strong> Otyg brandheiße Neuigkeiten, mit denen<br />
viele Fans wohl kaum mehr gerechnet haben – dem letzten<br />
veröffentlichten Werk (1999) soll bald frisches Material folgen.<br />
„Es ist ein tolles Otyg-Album, aber das Schwierige daran ist,<br />
das Ganze aufzunehmen. Wir alle wohnen weit voneinander<br />
entfernt; Schweden ist ein sehr weitläufiges Land, und es ist<br />
schwierig für uns, gemeinsam etwas einzuspielen. Besonders,<br />
seit wir alle Familien mit Kindern, Katzen und Hunden plus<br />
Vollzeitjobs haben“, lacht Andreas. Dann drücken wir die<br />
Daumen, dass sie es bald schaffen, und genießen einstweilen<br />
das Element des Feuers.<br />
www.facebook.com/vintersorganic<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Discographie (Alben):<br />
Till Fjälls (1998)<br />
Ödemarkens Son (1999)<br />
Cosmic Genesis (2000)<br />
Visions from the Spiral Generator (2002)<br />
The Focusing Blur (2004)<br />
Solens rötter (2007)<br />
Jordpuls (2011)<br />
Orkan (2012)<br />
Naturbål (2014)<br />
Line-Up:<br />
Andreas Hedlund – Gesang,<br />
Programmierung, Bass<br />
Mattias Marklund – Gitarre<br />
18 - <strong>Orkus</strong>!
„Es führt ein Eigenleben.“<br />
MEIN TICKETPORTAL<br />
Anathema sind eine Klasse für sich. Ein<br />
Künstlerkollektiv, das aus der Zeit gefallen<br />
scheint, das unablässig Musik erschafft, die fernab<br />
jedweder Norm existiert und dabei Menschen auf<br />
der ganzen Welt berührt. Seit mehr als 20 Jahren<br />
kreuzen Anathema emotionale Gewässer, wandten<br />
sich nach ihren Doom Metal-Anfängen schnell<br />
alternativen, progressiven Sounds zu. Das zehnte<br />
Studioalbum distant satellites zeigt eindrucksvoll,<br />
wie prächtig der bandeigene Kosmos inzwischen<br />
ist, wie versunken die Liverpooler heute klingen.<br />
„Wir müssen nicht über Dinge wie Inspiration oder<br />
Kreativität nachdenken. Wir komponieren ständig,<br />
ohne uns den Kopf darüber zu zerbrechen, was<br />
daraus wird. Das macht uns sehr reich“, sagt Fronter<br />
Vincent Cavanagh, zufrieden mit der gegenwärtigen<br />
Lage. Zu Recht: weather systems von 2012 war das<br />
bisher erfolgreichste Werk; die neuen Aufnahmen<br />
haben das Zeug, den starken Vorgänger noch zu<br />
übertreffen. Vincent nickt. „Dieses Album ist für uns<br />
wie ein Freischwimmen. Es führt ein Eigenleben.<br />
Wir waren schon immer experimentell und hatten<br />
keine Scheu vor Weiterentwicklung, doch selbst<br />
in unserer Entwicklung ist distant satellites ein<br />
gewaltiger Schritt.“<br />
Ein wenig ist es, als würde die neue Veröffentlichung<br />
einen Sturm heraufbeschwören. Finstere Wolken,<br />
die dicke Regentropfen übers Land tragen. „Es ist<br />
ein ziemlich dunkles Werk geworden“, pflichtet<br />
Vincent bei. „Und intensiver ist es auch, was teils<br />
natürlich dem Titel geschuldet ist.“ Jener bezieht<br />
sich auf unser Miteinander in dieser Welt, auf<br />
Menschen als Satelliten, die sich auf ihrer ganz<br />
eigenen Umlaufbahn befinden und einander<br />
nur aus der Ferne sehen. „Das Album dreht sich<br />
um all die Menschen in deinem Leben, die dir<br />
tagtäglich begegnen“, erklärt der Engländer. „Jeder<br />
von ihnen kreist in seinem Orbit, und manchmal<br />
überschneiden sich diese Wege. Dann versucht<br />
man, einander festzuhalten, und lässt doch wieder<br />
los. Danach musst du warten, bis sie eine weitere<br />
Umrundung hinter sich haben. Falls du Glück hast,<br />
siehst du sie wieder.“<br />
Auch wenn jeder Hörer seine individuelle<br />
Interpretation eines Anathema-Songs hat, ist es laut<br />
Danny Cavanagh gerade jene Universalität, die ihn<br />
an seiner Band reizt. „Der natürlichste Weg, sich<br />
auszudrücken, ist nun mal der ehrliche. Bereits auf<br />
unserem Debut verarbeiteten wir den Tod eines<br />
engen Freundes. Es fühlte sich richtig an, auf diese<br />
Art mit der Welt zu kommunizieren, also behielten<br />
wir es bei. Die größte Tiefe war durch Ehrlichkeit<br />
zu erreichen, und spätestens auf alternative 4<br />
sind wir zum Kern dessen vorgedrungen, was wir<br />
mit unserer Kunst ausdrücken möchten.“ Über<br />
die letzten 16 Jahre konnten Anathema diese<br />
Herangehensweise verfeinern, um sie jetzt in einem<br />
einzigen Stück gipfeln zu lassen: Anathema. Nach<br />
bald 25 Jahren ein selbstbetiteltes Lied, noch dazu<br />
eine dramatische, aufwühlende, düstere Nummer.<br />
Wenn das keine Sensation ist! „Oh ja, das war ein<br />
durchaus wagemutiger Vorschlag von Danny“, grinst<br />
Vincent. Das Schicksal wollte es aber anscheinend<br />
so, wie er weiter ausführt: „In den Lyrics zieht Danny<br />
ein Resümee, wo er überall mit der Band war, wen<br />
er kennengelernt hat, was ihm das alles gebracht<br />
hat.“ Fast ist man versucht, in distant satellites die<br />
Vereinigung all dessen zu sehen, was diese Gruppe<br />
ausmacht, ausmachte und künftig ausmachen wird.<br />
Mit Perfektion braucht man dem Sänger trotzdem<br />
nicht zu kommen. „Man kann der Perfektion<br />
hinterherjagen, wird sie aber nie erreichen. Und<br />
warum? Weil sie gar nicht existiert.“<br />
www.anathema.ws<br />
Björn Springorum<br />
Discographie (Alben):<br />
Serenades (1993)<br />
The Silent Enigma (1995)<br />
Eternity (1996)<br />
alternative 4 (1998)<br />
Judgement (1999)<br />
resonance („Best Of“, 2001)<br />
A Fine Day to Exit (2001)<br />
resonance 2 („Best Of“, 2002)<br />
a natural disaster (2003)<br />
hindsight (Compilation, 2008)<br />
we’re here because we’re here (2010)<br />
falling deeper (Compilation, 2011)<br />
weather systems (2012)<br />
untouchable (live, 2013)<br />
Universal (live, 2013)<br />
distant satellites (2014)<br />
Line-Up:<br />
Vincent Cavanagh – Gesang, Gitarre<br />
Lee Douglas – Gesang<br />
Danny Cavanagh – Gitarre, Keyboard, Gesang<br />
Jamie Cavanagh – Bass<br />
Daniel Cardoso – Keyboard<br />
John Douglas – Schlagzeug, Keyboard<br />
PHILLIP BOA AND THE VOODOOCLUB<br />
05.11. Marburg, Kulturladen KFZ<br />
06.11. Mainz, KUZ<br />
07.11. Magdeburg, Factory<br />
08.11. Dresden, Alter Schlachthof<br />
13.11. Nürnberg, Hirsch<br />
14.11. Karlsruhe, Substage<br />
15.11. Köln, Essigfabrik<br />
28.11. Bremen, Lagerhaus<br />
29.11. Hamburg, Markthalle<br />
04.12. Göttingen, musa-Saal<br />
05.12. Erfurt, HsD Gewerkschaftshaus<br />
06.12. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />
07.03. München, Strom<br />
VERSENGOLD, LORD OF THE LOST, STAHLMANN,<br />
SPIELBANN, VOODOMA, REYSSWOLF u.v.a<br />
30.08. Gießen, Open Air Kino Gelände<br />
SHE PAST AWAY<br />
29.10. Berlin, Urban Spree<br />
30.10. Leipzig, K3 Lounge<br />
31.10. Bremen, Schlachthof<br />
01.11. Wien, Szene<br />
05.12. Düsseldorf, The Tube<br />
06.12. Augsburg, Kantine<br />
ASP - Per Aspera Ad Aspera<br />
02. + 03.10. Potsdam, Waschhaus<br />
04.10. Leipzig, Haus Auensee<br />
07. + 08.10. Stuttgart, Theaterhaus<br />
10.10. München, Backstage<br />
11. + 12.10. Oberhausen, Turbinenhalle<br />
23. + 24.10. Dresden, Alter Schlachthof<br />
25. + 26.10. Schwabach, Markgrafensaal<br />
28. + 29.10. Frankfurt, Batschkapp<br />
30. + 31.10. Hamburg, Markthalle<br />
01. + 02.11. Erfurt, Stadtgarten<br />
...und 40.000 weitere Veranstaltungen!<br />
Tickets auf www.ADticket.de
„Jemanden zu verführen<br />
und es gleich danach zu bereuen...“<br />
Die finnischen Melodic Metaller sind mit ihrem neuen Studioalbum Magic Forest am Start. Nach vier Werken – alle von der ehemaligen<br />
Frontfrau, Sopranistin Heidi Parviainen, eingesungen – gab es einen gehörigen Wechsel im Line-Up. Capri ersetzte Heidi, und es wurde die<br />
Compilation Re-Evolution aufgenommen. Nun hat sich die Konstellation gefestigt, und wir sprachen mit Bandgründer Tuomas Seppälä und<br />
Sängerin Capri über das neue Release.<br />
<strong>Orkus</strong>: Wie geht es euch, und wie liefen die<br />
letzten Monate?<br />
Capri: Hallo! Na ja, in den letzten Wochen habe<br />
ich mal meine Sommerferien genossen. Ich habe<br />
auch bereits neue Texte geschrieben, und um<br />
meinen Garten hab’ ich mich ebenfalls intensiv<br />
gekümmert. (lacht)<br />
Tuomas Seppälä: Ich hab’ mir, nachdem wir das<br />
neue Album samt Videoclip fertig hatten, eine<br />
kleine Auszeit gegönnt. Momentan verbringe<br />
ich meine übrige Freizeit damit, Interviews zu<br />
beantworten, was viel Spaß macht. Ich hab’ nach<br />
langer Pause auch wieder angefangen, Klavier zu<br />
spielen. Meine Technik am klassischen Piano ist<br />
ein wenig eingerostet, aber es macht mir noch<br />
immer Spaß, zu spielen und zu üben.<br />
O: Capri ist noch gar nicht so lange an Bord. Das<br />
neue Material zeigt, dass ihr euch perfekt ergänzt.<br />
TS: Ja, der Wechsel erfolgte vor Re-Evolution. Wir<br />
haben uns entschieden, unseren Gesang zu<br />
wechseln, und Capri hat eine völlig andere Art,<br />
zu singen, als Heidi – sie schien einfach besser<br />
zu unserem Stil zu passen. Zu jenem Zeitpunkt<br />
hatten wir vier Studioalben veröffentlicht, und<br />
ich bekam immer stärker das Gefühl, nichts<br />
Neues mehr an die Musik von Amberian Dawn<br />
weitergeben zu können... Ich wollte mich auch<br />
nicht selbst wiederholen.<br />
O: Das Album und der Clip tragen den Titel Magic<br />
Forest. Wie ist er entstanden?<br />
TS: Magic Forest war einer der ersten Songs, die ich<br />
für das Album geschrieben habe. Normalerweise<br />
gebe ich den Liedern ungern finale Titel, denn der<br />
Autor soll bei seinen Lyrics immer totale Freiheit<br />
haben. Aber dieses Mal fühlte ich, dass das Stück<br />
Magic Forest heißen muss. Capri gefiel die Idee,<br />
und so haben wir diesen Titel behalten. Als das<br />
Album aufgenommen wurde, war uns klar, dass<br />
die Nummer der perfekte Track für die erste Single<br />
und das Musikvideo sein würde. Und deshalb<br />
haben wir auch das Album danach benannt.<br />
O: Ein Amberian Dawn-Song entsteht also immer<br />
in mehreren Schritten.<br />
TS: Genau. Capri schreibt alle unsere Texte.<br />
Unser Prozess sieht so aus, dass ich die Stücke<br />
komponiere, dann eine Vorproduktion in meinem<br />
Heimstudio mache und diese Demos an Capri<br />
sende. Danach schreibt sie die Lyrics, und dabei<br />
werden ihr absolut keine Grenzen gesetzt oder<br />
irgendwelche Anweisungen gegeben. Bei diesem<br />
Album hab’ ich mir beim Songwriting mehr Zeit<br />
genommen als früher. Ich hab’ ein Team von<br />
Produzenten zusammengestellt, die mir halfen.<br />
Früher hab’ ich fast alles alleine in meinem<br />
Studio gemacht, diesmal wollte ich ein bisschen<br />
Teamwork ausprobieren. Ich fragte meinen Co-<br />
Produzenten Mikko P. Mustonen und Capri, ob<br />
sie nicht auch Teil dieses Teams werden wollen.<br />
Gemeinsam haben wir die Lieder vollendet und<br />
verfeinert, genau wie die Vocals. Es war neu und<br />
erfrischend, und ich hab’ mich während der Arbeit<br />
sehr wohlgefühlt.<br />
O: Capri, such dir doch bitte einen Song aus und<br />
erzähl’ uns deine Gedanken dazu.<br />
C: Dann wähle ich Green-Eyed. Als ich die Melodie<br />
hörte, hab’ ich sie sofort geliebt. Augenblicklich<br />
tauchte die Zeile „I’m sorry“ in meinem Geist auf,<br />
und der Text hat sich zu formen begonnen. Die<br />
Musik erinnerte mich an einen wogenden Ozean.<br />
Es war für mich offensichtlich, dass die Geschichte<br />
eine wehmütige, sehnsüchtige Handlung haben<br />
20 - <strong>Orkus</strong>!
muss... etwas über Wellen und verlockende<br />
Meerjungfrauen. Für mich handelt das Stück<br />
davon, jemanden zu verführen und es gleich<br />
danach zu bereuen: „Entschuldigung, ich musste<br />
es einfach tun, obwohl ich es gar nicht wollte...“<br />
O: Die Texte finden sozusagen von alleine ihren<br />
Weg zu dir?<br />
C: Ja. Wenn ich mir die neuen Tracks zum ersten<br />
Mal anhöre, sehe ich wirklich Filme vor meinem<br />
geistigen Auge. Ich beginne die Arbeit damit,<br />
dass ich jedem Stück mit geschlossenen Augen<br />
lausche, immer wieder, ohne an die Texte oder<br />
Themen zu denken. Ich lasse einfach die Musik<br />
zu mir sprechen. Es kann manchmal nur ein Wort<br />
sein, das in meinem Kopf erscheint oder mich<br />
Bilder oder Sequenzen sehen lässt. Aber es ist<br />
immer die Musik, die mir sagt, welchen Weg ich<br />
einschlagen soll.<br />
O: Das Artwork ergänzt das Ganze noch perfekt...<br />
TS: Ja, wir haben denselben Graphikdesigner<br />
engagiert wie bei unseren letzten drei Alben. Jan<br />
Yrlund heißt der Typ übrigens. (lacht) Ich gebe Jan<br />
eigentlich nie besonders viele Instruktionen für<br />
das Cover. Er arbeitet jetzt schon seit Jahren für<br />
uns und versteht sehr schnell, was wir bei einem<br />
neuen <strong>Projekt</strong> von ihm erwarten.<br />
O: Man könnte also sagen, dass ihr mit dem neuen<br />
Werk vollkommen zufrieden seid?<br />
TS: Ja, ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.<br />
Wir haben keine Kompromisse zugelassen. Ihr<br />
dürft einen neuen, frischen Amberian Dawn-<br />
Sound erwarten, mit wunderschönen Vocals<br />
und luftigen und starken instrumentalen<br />
Parts. Einige Nummern sind etwas poppiger,<br />
und ich war sehr enthusiastisch, als ich diese<br />
Pop/Metal-Kombinationen geschrieben habe.<br />
Doch es sind auch viele traditionelle Elemente<br />
vorhanden, schnelle Solos und viele verschiedene<br />
Instrumente.<br />
O: Wie werden die nächsten Monate bei euch<br />
aussehen?<br />
TS: Im Moment konzentrieren Capri und ich uns<br />
auf die Promotion, Interviews et cetera. Später<br />
im Jahr werden wir mit den ersten Gigs starten.<br />
Wir planen, hier in Finnland im Herbst ein paar<br />
Shows zu spielen. Wir sind gerade auch auf<br />
der Suche nach der perfekten Tour, an der wir<br />
teilnehmen können. Unser Manager Jörg Michael<br />
(Ex-Drummer von Stratovarius) beschäftigt sich<br />
schon intensiv mit dieser Sache.<br />
O: Die letzten Worte gehen an euch!<br />
TS: Amberian Dawn hat viele Veränderungen<br />
durchlaufen. Aufwärts und abwärts, aber die<br />
Karawane zieht immer weiter, und zwar stärker als<br />
je zuvor. Es herrscht eine sehr gute Atmosphäre,<br />
die Chemie zwischen uns stimmt. Wir hoffen, Euch<br />
auf Tour zu sehen!<br />
www.amberiandawn.com<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Line-Up:<br />
Capri – Gesang<br />
Tuomas Seppälä – Gitarre, Keyboard<br />
Emil Pohjalainen – Gitarre<br />
Kimmo Korhonen – Gitarre<br />
Joonas Pykälä-aho – Schlagzeug<br />
<strong>Orkus</strong>! - 21
„Brücken bauen statt Mauern.“<br />
„Alles gut so weit“, verkündet Jens Minor hinsichtlich des Terminplans zum<br />
jüngsten Chainreactor-Output. Anfang Juli ist es bereit, auf die Tanzflächen<br />
losgelassen zu werden. „Mass Driver ist ein neues Album mit 13 völlig neuen<br />
Tracks, da sind keine Überhänge von The silence & The noise eingeflossen.<br />
Gerade im Electro-Bereich, in dem man weitgehend alleine und vor allem zu<br />
jeder Zeit an den Songs arbeiten kann, ist ein Jahr zwischen zwei Releases<br />
nicht unbedingt schnell. Wenn man die Kreativität einmal ins Laufen<br />
bekommen hat, startet so etwas wie eine Kettenreaktion. Vielleicht versteht<br />
das nicht jeder, aber je spontaner und impulsiver ein Album entsteht, desto<br />
besser, gerade in diesem Genre. Stichwort: intuitive Produktionsweise. Es<br />
bringt nichts, sich an einer bestimmten Idee festzukrallen, um nach einem<br />
halben Jahr zu merken, dass diese doch nichts taugt. Dann lieber auch mal<br />
eine Idee sterben lassen und direkt was Neues anfangen, das befreit dann<br />
regelrecht. So funktioniert es zumindest bei mir am besten.“<br />
Dass diese Methode für das Düsseldorfer Duo funktioniert, steht außer<br />
Zweifel. Mass Driver klingt noch abwechslungsreicher als The silence & The<br />
noise. Es scheinen mehr TBM-Elemente hinzugekommen zu sein, zudem<br />
enthält das Werk eine gekonnte Mischung aus Instrumentalstücken,<br />
eingewobenen Samples und Vocals, wodurch sich das Ganze von vorne<br />
bis hinten flüssig durchhören lässt. „Man sollte nie das Gefühl bekommen,<br />
einem bestimmten Sound oder einer bestimmten Stimmung überdrüssig<br />
zu werden. Da sehe ich jetzt auch so ein bisschen die Weiterentwicklung<br />
bei Chainreactor in den letzten zwei bis drei Jahren. Darüber hinaus gehen<br />
Kay und ich in letzter Zeit immer öfter davon weg, Musik nach bestimmten<br />
Genres und Subgenres zu kategorisieren. Jeder neue Trend, jeder Track, den<br />
man hört, wirkt sich bewusst oder unbewusst auf das eigene Empfinden und<br />
somit auch auf die Entwicklung des eigenen Sounds aus. Ich persönlich finde<br />
es ein bisschen schade, dass Chainreactor von Anfang an in die reine Cyber-<br />
Ecke gestellt wurde, da ich immer schon den Anspruch hatte, Brücken zu<br />
bauen statt Mauern“, betont Jens.<br />
Was Planungen betrifft, ihrer Anhängerschaft Mass Driver live zu präsentieren,<br />
muss Jens bedauerlicherweise sagen: „Eine Tour? Dafür hätten wir leider<br />
überhaupt keine Zeit, weil wir ja auch noch Dayjobs haben.“ Der Trost folgt<br />
jedoch auf dem Fuße und dürfte jeden Fan versöhnen... „Hin und wieder<br />
werden wir bestimmt in naher Zukunft die Clubs unsicher machen. Kay und<br />
ich sind auch ab und zu als DJs aktiv, wo wir mit Sicherheit die ein oder andere<br />
Kostprobe von Mass Driver unters Volk bringen werden.“<br />
www.facebook.com/chainreactor<br />
Marie-Luise Henke<br />
Discographie (Alben):<br />
X-tinction (2009)<br />
Insomniac (2011)<br />
The silence & The noise (2013)<br />
Mass Driver (2014)<br />
Line-Up:<br />
Jens Minor – Programmierung<br />
Kay Schäfer – Gesang, Live-Programmierung<br />
Facts + Facts + Facts + Facts<br />
Covenant<br />
Die Schnellsten waren sie ja nie,<br />
was die Veröffentlichung eines<br />
neuen Albums betrifft. Trotzdem<br />
ist auf Covenant auch über 20<br />
Jahre nach ihrem Debut Dreams<br />
of a Cryotank Verlass. Mehr noch:<br />
die Musiker sind eine Bastion des<br />
ästhetischen Electro, ein Garant<br />
für visionäre Clubsounds, dem<br />
man seine schwedische Herkunft<br />
nur bedingt anhört. Kein Wunder<br />
bei solchen Globetrottern: Eskil<br />
Simonsson wohnte einige Zeit in<br />
Berlin und ließ sich von dieser<br />
durch David Bowie und Nick Cave<br />
geprägten Stadt beeinflussen,<br />
sein engster Vertrauter und Co-<br />
Bandgründer Joakim Montelius<br />
ließ es sich schon im sonnigen<br />
Barcelona gut gehen. Ihr Zuhause<br />
jedoch, da sind sich beide auch nach zahlreichen Tourneen und Konzerten auf der<br />
ganzen Welt einig, ist Helsingborg in Südschweden. Hier, direkt an der Küste, wurden<br />
Covenant 1986 gegründet, hier entstanden viele heute unsterbliche Electro-Tracks.<br />
Bald drei Dekaden ist es also her, dass diese Formation von Skandinavien aus ihren<br />
Siegeszug antrat – und man darf wohl sehr gespannt sein, was sich die Herren zum<br />
30. Geburtstag einfallen lassen. Sind ja bloß noch zwei Jahre bis dahin!<br />
122 - <strong>Orkus</strong>!<br />
122 - <strong>Orkus</strong>!<br />
Mantus<br />
Martin Schindler ist<br />
höchstwahrscheinlich der<br />
fleißigste, produktivste und<br />
veröffentlichungswütigste<br />
Künstler der Gothic-<br />
Szene. Seit seinem heute<br />
legendären Mantus-Debut<br />
Liebe und Tod sind 14 Jahre<br />
vergangen – 14 Jahre,<br />
in denen er mit Mantus<br />
stolze zwölf Studioalben,<br />
zwei EPs und zwei<br />
„Best Of“-Sammlungen<br />
herausbrachte. Masse statt<br />
Klasse? Mitnichten, wie<br />
zuletzt Anfang 2014 das<br />
packende Portrait aus Wut und Trauer bewies. Dem legte er eine ganze<br />
Bonus-CD bei... und heckt bestimmt schon wieder frische Pläne aus.<br />
Die Tatsache, dass er seit ein paar Jahren außerdem mit Mantus<br />
live auftritt (etwa vor Kurzem beim Wave Gotik Treffen), macht<br />
diesen Releasetakt umso erstaunlicher. Dann wäre da noch sein<br />
elektronisches „Nebenprojekt“ Black Heaven, mit dem er im gleichen<br />
Zeitraum neun weitere Werke veröffentlichte. Ach, und Sepia gab es<br />
ja auch, ins Leben gerufen nach dem temporären Ende von Mantus.<br />
Wir fragen uns: Wann schläft Martin Schindler eigentlich? Theorien<br />
werden gerne entgegengenommen!<br />
<strong>Orkus</strong>! - 123
„Ich stelle diese Tendenz<br />
zur Melancholie bei mir<br />
durchaus fest.“<br />
Gitarre, Bass, Schlagzeug und der umwerfende Gesang von Elin Larsson – ein einfaches Rezept, mit dem die Blues Pills<br />
gerade fleißig dabei sind, Rockgeschichte zu schreiben. Nach einer schnöden Mail an Nuclear Blast direkt vom Label<br />
unter Vertrag genommen, noch vor der Veröffentlichung des Debutalbums Blues Pills zu Gast auf den großen Rock- und<br />
Metal-Festivals. Es ist eben ein ganz besonderer Sound, ihr lässiger, leidenschaftlicher, lodernder Blues Rock, der mehr<br />
als ein Mal Jefferson Airplane vor dem inneren Auge auferstehen lässt. Eine Bestandsaufnahme mit Elin sowie Basser<br />
Zack Anderson.<br />
<strong>Orkus</strong>: Viele Bands bemühen sich um einen möglichst<br />
authentischen Retrosound. Die meisten Kollegen kommen über<br />
eine zwar gute, aber unoriginelle Reproduktion nicht heraus,<br />
während Blues Pills tatsächlich den Geist vergangener Zeiten<br />
ehrlich und glaubhaft wiederauferstehen lassen. Was macht<br />
ihr anders als diejenigen, die sich nur einen Haufen Orange-<br />
Verstärker auf die Bühne klatschen?<br />
Zack Anderson: Das einzige Geheimnis hinter unserem Sound<br />
ist, ihn wirklich zu leben. Zu atmen. Wir versuchen nicht, die Bands<br />
aus den Sechzigern und Siebzigern blind zu kopieren. Das ist bloß<br />
die Musik, die wir hören. Wir versuchen nicht um jeden Preis, retro<br />
zu klingen. Und schon gar nicht nur um des Retroklingens willen.<br />
Wir wollen diese Musik in der heutigen Zeit zum Leben erwecken,<br />
weil wir alle nicht die größten Fans moderner Musik sind. Wir<br />
rennen nichts hinterher. Wir wollen etwas Eigenes erschaffen.<br />
O: Woran liegt es, dass ihr mit moderner Musik nicht allzu viel<br />
anfangen könnt? Was gab es in der Goldenen Ära des Rock, das es<br />
deiner Meinung nach heute nicht mehr gibt?<br />
ZA: Oh, das ist natürlich einiges, vor allem aber eine Sache: Die<br />
Aufnahmemethoden in den damaligen Studios sind durch nichts<br />
mit den heutigen zu vergleichen. Heute dreht sich alles nur noch<br />
um Computer, heute ist es fürchterlich leicht, Fehler auszubügeln.<br />
Das macht die Musik steril, saugt ihr das Leben aus. Außerdem<br />
kommt es heute viel weniger auf die tatsächlichen Fähigkeiten der<br />
Musiker an. Und das ist ein verdammt schlechter Einfluss, wenn<br />
du mich fragst. Ich möchte immer noch Bands hören, die wirklich<br />
spielen können.<br />
O: Erzähl’ doch mal, wieso du als Kerl Anfang 20 auf solch einen<br />
anachronistischen Sound stehst und auch nach den Siebzigern<br />
aussiehst.<br />
ZA: Schuld daran sind wohl meine Eltern. Mein Vater spielte<br />
in einer Cover-Band, die größtenteils Songs der Sechziger und<br />
Siebziger zockte, auch zu Hause lief bei uns nichts anderes.<br />
Natürlich hörte ich als Teenager auch moderne Musik, doch<br />
etwa mit 16 oder 17 fand ich meinen Weg zurück zum Blues, zur<br />
psychedelischen Rockmusik, und begann zu dieser Zeit auch,<br />
Platten zu sammeln wie ein Wahnsinniger. Meinen Vater hat das<br />
natürlich riesig gefreut, und er ist heute ein großer Blues Pills-Fan.<br />
O: Ihr habt mit einer einzigen EP hierzulande, und eigentlich sogar<br />
schon davor, gehörig Staub aufgewirbelt und Gigs auf großen<br />
Festivals gespielt.<br />
ZA: Ja, Mann, wir haben in kurzer Zeit sehr viel erreicht. Das ist<br />
ein sehr, sehr gutes Gefühl, und jeder von uns hat sich mehr als<br />
ein Mal darüber gewundert, wie oft man eigentlich zur richtigen<br />
Zeit am richtigen Ort sein kann. Es passierte alles beinahe zu<br />
mühelos... Ich meine, natürlich haben wir viel dafür getan, aber<br />
wir hatten das große Glück, dass alles, was wir uns vornahmen,<br />
umgehend klappte. Das war manchmal schwer zu glauben.<br />
O: Mit diesem Wissen ist es durchaus erstaunlich, dass es nach<br />
dem Release von Devil Man (Oktober 2013) rund neun Monate<br />
dauerte, bis ihr Blues Pills nachschobt.<br />
ZA: Das mag so wirken, hatte aber gute Gründe. (lächelt) Als die EP<br />
erschien, hatten wir noch nicht mal mit den Aufnahmen begonnen.<br />
Klar, wir wollten das Debut früher veröffentlichen, spielten aber<br />
schon überraschend viele Tourneen. Da sagt man ja auch nicht<br />
Nein. Aus heutiger Sicht bin ich sehr froh, dass wir noch gewartet<br />
haben, weil wir Blues Pills so praktisch auf Tour geschrieben haben<br />
und viele neue Erfahrungen direkt verarbeiten konnten.<br />
O: Entsprechend klingt euer Blues nicht nur nach gebrochenen<br />
Herzen und Trinkermelancholie, sondern gerne auch groovend,<br />
fabulierend und aufputschend.<br />
ZA: Wir versuchen, die Musik so pur wie möglich zu halten und<br />
wirklich nur das zu spielen, was sich für uns am natürlichsten<br />
<strong>Orkus</strong>! - 25
„Mir ist völlig egal, wie jemand<br />
aussieht, was er trägt...“<br />
anfühlt und womit wir am meisten verbinden. Für unser erstes Album<br />
bedeutete das, dass wir uns deutlich mehr am Soul orientiert haben als noch<br />
bei den letzten Songs.<br />
O: Woher kommt diese Hinwendung?<br />
ZA: Die letzten fünf, sechs Jahre führte ich mir fast nur Psychedelic Rock<br />
oder Blues zu Gemüte, was mich mehr und mehr dazu brachte, nach neuen<br />
Entdeckungen zu suchen. Ich hatte einfach genug davon, wollte mal was<br />
Neues hören. Das ging meinen Bandmitgliedern übrigens ganz ähnlich.<br />
Fündig wurden wir beim Soul der Sechziger, Motown und derlei Kram, was<br />
uns alle stark beeindruckte und beeinflusste.<br />
O: Viele eurer Stücke scheinen sich mit einer dunklen Seite in uns allen zu<br />
beschäftigen. Man denke bloß an Devil Man...<br />
Elin Larsson: ... was übrigens nichts mit dem Teufel zu tun hat, wie viele<br />
bereits angenommen haben. Wir singen eher von den alltäglichen Dämonen,<br />
mit denen sich ein jeder von uns auseinandersetzen muss. Das ist meist viel<br />
schlimmer. Auch bei uns geht es um das Leben und den Tod, welchen Pfad<br />
wir wählen und wie wir nach unseren Seelenverwandten suchen.<br />
O: Die meisten Texte schreiben Zack und du. Gibt es eine Tendenz, wer von<br />
euch eher die melancholischen, düsteren Lyrics verfasst?<br />
EL: Das kommt natürlich immer darauf an, doch ich stelle diese Tendenz<br />
zur Melancholie bei mir durchaus fest. No Hope Left For Me beispielsweise<br />
handelt von Einsamkeit und der Bürde der Liebe. Dieser Text ist mir nicht<br />
leichtgefallen.<br />
O: Was, würdest du sagen, ist die Essenz von Blues Pills?<br />
EL: Im Hier und Jetzt zu leben und wahre Magie zu erleben. Für wen das gut<br />
klingt, der ist bei uns herzlich willkommen. Mir ist völlig egal, wie jemand<br />
aussieht, was er trägt oder aus welchem Background er kommt. Es geht<br />
darum, die Magie des Blues zu teilen. Mit allem, was dazugehört. Eine sehr<br />
romantische Vorstellung, ich weiß. Aber ich bin gern Romantikerin.<br />
O: Ihr steht also alle auf denselben Sound, obwohl ihr aus den USA, Schweden<br />
und Frankreich stammt?<br />
ZA: Amerikanischer Blues, und seit einiger Zeit eben Soul, ist unser größter<br />
Einfluss. Einen schwedischen oder französischen Einfluss herauszuhören, fällt<br />
mir sehr schwer, weil auch diese Szenen stark vom amerikanischen Sound<br />
geprägt wurden. Ich muss allerdings seit meinem Umzug von Kalifornien<br />
nach Schweden sagen, dass insbesondere die schwedische Rockszene<br />
phantastisch ist.<br />
O: Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? Klingt ja nicht gerade nach<br />
einer alltäglichen Geschichte...<br />
ZA: Elin machte vor einigen Jahren Urlaub in Kalifornien, wo mein Bruder<br />
26 - <strong>Orkus</strong>!
Cory und ich damals lebten. Wir kannten uns durch Facebook,<br />
also trafen wir uns, freundeten uns an und begannen sehr schnell,<br />
miteinander Musik zu machen. Damals wollten wir keine Band<br />
gründen, keine Songs schreiben, sondern einfach nur ein wenig<br />
in der Gegend rumjammen. Nach einiger Zeit entschlossen wir<br />
uns dann doch, ein paar Songs zu schreiben und aufzunehmen.<br />
Die kamen bei YouTube derart gut an, dass wir alles auf eine<br />
ernsthaftere Ebene trugen, und als wir eines Tages Dorian spielen<br />
sahen, wussten wir, dass wir ihn für unsere Band haben wollen.<br />
Wir waren derart beeindruckt von seinem Gitarrenspiel – und noch<br />
beeindruckter davon, dass er damals erst 16 war. Wir fragten ihn<br />
für ein paar Solos an, die wir auf unserer ersten EP bei Crusher<br />
Records verwenden wollten, und das machte er so gut, dass es<br />
keinen anderen Weg gab, als ihn zu rekrutieren. Tja, und seither<br />
sind wir die Blues Pills. Mal sehen, was als Nächstes so alles<br />
passiert.<br />
www.bluespills.com<br />
Björn Springorum<br />
Photos: Stefan Heilemann<br />
Line-Up:<br />
Elin Larsson – Gesang<br />
Dorian Sorriaux – Gitarre<br />
Zack Anderson – Bass<br />
Cory Berry – Schlagzeug<br />
<strong>Orkus</strong>! - 123
„Musik ist eine Sucht...“<br />
Hinter dem österreichischen <strong>Projekt</strong> Anomalie verbirgt sich der vielseitige Marrok, der zuvor durch seine Mitgliedschaft<br />
bei den Barbarian Thrash Metallern von Tulsadoom und der Black Metal-Kapelle Selbstentleibung sowie Live-Auftritte<br />
mit Harakiri for the sky sein musikalisches Talent (besonders an der Gitarre) perfektionieren konnte. Doch dem sei<br />
nicht genug, wie der in der Nähe von Wien lebende Marrok erzählt: „Unter dem <strong>Projekt</strong> Anomalie fasse ich seit rund<br />
drei Jahren jene Songs zusammen, welche entstanden sind und nicht für die anderen Bands gedacht waren. Da ich mir<br />
ungern Grenzen setze, war das <strong>Projekt</strong> lange Zeit stilistisch sehr durchwachsen, und manche Songs tanzten auch für<br />
Anomalie zu sehr aus der Reihe, doch viel Material passte doch irgendwie ganz gut, wodurch sich für mich letztendlich<br />
durch mehrere glückliche Umstände die Gelegenheit bot, ein Album daraus zu formen.“ Alle Instrumente und Vocals<br />
– bis auf kurze Gastpassagen von befreundeten Künstlern – wurden von ihm geschrieben und eingespielt; produziert<br />
wurde das Ganze anschließend vom HFTS-Kollegen Matthias Sollak, der dieses Gebiet wie seine Westentasche kennt.<br />
Das Debut trägt den Titel Between the Light und ist Anfang des Jahres über Art of Propaganda erschienen. Stilistisch<br />
ist für viele was dabei, was eine Genrezuordnung hinfällig werden lässt. Müsste man aber eine Eingrenzung machen,<br />
würde sich wohl „experimenteller Post Black Metal“ ganz gut anbieten. „Ich schreibe Songs nie nach einem konkreten<br />
Vorbild, doch wird natürlich alles, was man tut, von dem beeinflusst, was einen persönlich berührt. So fließt in<br />
Anomalie viel aus atmosphärischem Metal und Rock ein, sei es nun alter psychedelischer Rock, Black Metal, Post Rock<br />
bis hin zu... sagen wir mal: anspruchsvollem Pop. Die Einflüsse variieren ständig“, plaudert Marrok, der mit seinen<br />
Bands seit vielen Jahren seine größte Passion auslebt, die, wie er selber sagt, sein Leben füllt und ihn durch viele<br />
Situationen begleitet. „Ich habe vieles riskiert und geopfert, um meine Ziele verfolgen zu können. Musik ist eine Sucht,<br />
die man nicht einfach so wieder wegtherapieren kann.“ Neben seinen vielen <strong>Projekt</strong>en studiert er Audiotechnik und<br />
versucht seine Freizeit ausgleichend zu gestalten, denn: „Eine gute Balance im Leben ist sehr wichtig, und speziell<br />
mein näheres persönliches Umfeld trägt dazu enorm viel bei!“<br />
Im Jahr 2014 wird für Marrok noch viel passieren. Bei seinen anderen Bands sind jeweils auch neue Werke am Start,<br />
er spielt auf diversen Festivals im Sommer, exklusive Shows im Herbst/Winter... „2014 ist für mich knallvoll mit<br />
Konzerten, das macht es teilweise privat etwas schwierig und geht auch körperlich an die Substanz, doch dafür steht<br />
man ja jahrelang im Proberaum. Ich kann und darf mich also nicht beschweren“, grinst der Künstler. Anomalie soll<br />
vorübergehend ein Studioprojekt bleiben, obwohl er zukünftige Auftritte nicht ganz ausschließt. Dann wünschen wir<br />
doch weiterhin viel Erfolg!<br />
www.anomalie-official.bandcamp.com<br />
Manuela Ausserhofer<br />
cts + Facts + Facts + Facts<br />
Epica<br />
Epica und Kamelot haben auf den ersten Blick<br />
nicht allzu viel gemeinsam. Gut, beide treiben<br />
sich in den Gefilden des symphonischen Metal<br />
herum, damit hat es sich aber eigentlich schon.<br />
Die einen sind Niederländer, die anderen ein<br />
internationales Gespann, die einen setzen auf<br />
betörenden Frauengesang und Grunts, die<br />
anderen auf klassische Heavy Metal-Vocals.<br />
Wenn da nicht der Name Epica wäre. Von Mark<br />
Jansen als Sahara Dust gegründet, taufte er<br />
die Band 2003 um – nach Kamelots sechstem<br />
Studioalbum. Er holte seine damalige Freundin<br />
Simone Simons an Bord, und bald spielten sich<br />
Epica in die Erste Liga des „female fronted“ Metal.<br />
Dort verbleiben sie bis heute, allerdings sind<br />
Simons und Jansen längst kein Paar mehr. Dafür<br />
ist Simone jetzt mit dem Kamelot-Keyboarder<br />
Oliver Palotai verheiratet, mittlerweile haben<br />
die zwei zusammen ein Kind. Und weil das alles<br />
irgendwie erstaunlich gut funktionierte, teilten<br />
sich beide Gruppen über viele Jahre mit Sascha<br />
Paeth sogar den denselben Produzenten; außerdem half Palotai bereits mehr als ein<br />
Mal auf Tour hinter den Epica-Tasten aus. Fehlt nur noch ein gemeinsames Album<br />
von Kamelot und Epica, oder?<br />
Depeche Mode<br />
Dass Depeche Mode eine<br />
einzigartige Band sind,<br />
müssen wir nicht extra<br />
betonen. Belegt durch ein<br />
paar Zahlen, wirkt ihre<br />
Karriere allerdings gleich<br />
noch ein Stück sagenhafter,<br />
beeindruckender,<br />
denkwürdiger. Seit 1980<br />
spielten sie 17 Tourneen mit<br />
über 1.200 Shows vor mehr<br />
als 30 Millionen Menschen! Zwischen diesen oft weltumspannenden<br />
Reisen brachten Dave Gahan & Co. bis heute 13 Studioalben<br />
heraus, die insgesamt über 100 Millionen Mal verkauft wurden.<br />
Neben den offiziellen Full Length-Releases gab es sechs Live-CDs,<br />
zehn Compilations und nicht weniger als 53 Singles! Unnötig, zu<br />
erwähnen, dass jene meist sehr hoch in den Charts notierten – wie<br />
Depeche Mode letztes Jahr bewiesen, als ihre Single Heaven bis Platz<br />
zwei kletterte. Noch erfolgreicher war das Album Delta Machine,<br />
welches weltweit sieben Goldene Schallplatten und siebenfach Platin<br />
abstauben konnte. Was immer also von den Briten als Nächstes zu<br />
erwarten ist (wir tippen ja mal auf eine Live-CD/DVD) – es wird erneut<br />
die Charts erobern. Und womit? Na, mit Recht natürlich!
„Mit Herz und Seele...“<br />
„Sorrow Bearing Tree ist mein persönlicher<br />
Lieblingssong und vielleicht deshalb<br />
auch der Titeltrack. Das Lied handelt vom<br />
Lebensbaum und dessen Wachstum<br />
– er ist tief verwurzelt in der Erde und<br />
streckt mit dem Alter seine Äste stolz<br />
gen Himmel. Dieser Baum trägt herrliche<br />
Früchte, aber mit dem Wachstum<br />
kommen auch mehr Sorgen. Sorrow<br />
Bearing Tree erzählt von Schönheit und<br />
Melancholie“, erklärt Kemi, Frontfrau der<br />
Gothic Rock-Formation The Dreamside.<br />
Während der Albumtitel eher nach<br />
Kummer und Traurigkeit klingt, sind<br />
die Lieder größtenteils sehr kraftvoll,<br />
lebendig. Basser Roman sagt: „Das ist<br />
auf jeden Fall kein bewusst gewählter<br />
Widerspruch. Die Energie, welche in den<br />
neuen Songs steckt, zeigt eigentlich, dass<br />
wir auch nach 20 Jahren immer noch<br />
gern und mit Herzblut an unserer Musik<br />
arbeiten. Wir haben für Sorrow Bearing<br />
Tree ein paar ruhige Zwischenstücke<br />
komponiert, die in dieser Form ebenso<br />
auf unseren ersten beiden Alben hätten<br />
sein können. Ich denke, dass gerade<br />
dieser Kontrast für Spannung und<br />
Dynamik sorgt.“<br />
Bei zwei Tracks hat man sich Verstärkung<br />
geholt. Da wäre zum einen Breathe With<br />
Me, ein getragenes, hymnisches Duett<br />
zwischen Kemi und Ralf Mastwijk, den<br />
einige vielleicht durch Face Tomorrow<br />
kennen. Das Besondere hier erläutert<br />
Roman: „Kemi und ich hatten schon<br />
lange die Idee, mal einen Song mit einer<br />
anderen Band oder einem anderen<br />
Musiker zu schreiben, der in unserer<br />
Version auf unserem Album zu hören<br />
ist und in einer anderen Umsetzung auf<br />
dem Album des anderen Künstlers. Mit<br />
Ralf konnten wir diese Idee verwirklichen.<br />
Wir haben das Stück zu dritt geschrieben,<br />
und es kommt später in einer Singer/<br />
Songwriter-Variante auf Ralfs Solo-<br />
Album. Musikalisch ist es bei uns ein sehr<br />
intimer und doch auch dynamischer und<br />
heftiger Song, was sehr gut zu uns passt,<br />
und ich freue mich bereits riesig auf Ralfs<br />
Version. Auch dabei werden Kemi und<br />
Ralf zusammen singen. Gerade diese<br />
Verschmelzungen und diese kreative<br />
Wechselwirkung machen Kemi und mir<br />
immer wieder bewusst, warum wir heute<br />
noch genauso mit Herz und Seele Musik<br />
machen wie zu unseren Anfangstagen.“<br />
Ein weiteres Duett entstand gemeinsam<br />
mit Flo Schwarz von Pyogenesis, hier fiel<br />
die Wahl auf Depeche Modes Walking<br />
In My Shoes. Kemi verrät: „Depeche<br />
Mode waren sowohl für Roman als<br />
auch für mich eine wichtige Band, die<br />
großen Einfluss auf unser Schaffen<br />
hatte und immer noch hat. Wir lieben<br />
viele ihrer Songs und wollten immer<br />
schon mal einen covern. Irgendwie kam<br />
es aber bisher nie dazu. Für Sorrow<br />
Bearing Tree hatten wir es uns deshalb<br />
fest vorgenommen und waren beim<br />
Mischen überrascht, wie gut der Song ins<br />
Albumkonzept passt. Eigentlich sehen<br />
wir das Stück nicht wirklich als ein Cover,<br />
sondern vielmehr als eine Hommage.“<br />
Weil das Debut von The Dreamside<br />
vor zwei Dekaden erschien, sollte<br />
Sorrow Bearing Tree ursprünglich ein<br />
Doppelrelease werden. Die Lieder sind<br />
auch alle komponiert und produziert,<br />
letzten Endes entschieden sich die<br />
Künstler jedoch, zwei einzelne CDs zu<br />
veröffentlichen. Eine gute Nachricht für<br />
die Fans, denn in Kürze wird es somit ein<br />
weiteres Werk der Niederländer geben.<br />
www.dreamside.nl<br />
Axel Schön<br />
Discographie (Alben):<br />
Pale Blue Lights (1994)<br />
Apaika (1996)<br />
Mirror Moon (2001)<br />
Faery Child (Compilation, 2002)<br />
Vier Factor #1 (Split mit The Crüxshadows,<br />
Paralysed Age, ThouShaltNot, 2003)<br />
Spin Moon Magic (2005)<br />
The 13 th Chapter (Remixe, 2007)<br />
Lunar Nature (2009)<br />
Sorrow Bearing Tree (2014)<br />
Line-Up:<br />
Kemi Vita – Gesang<br />
Cees Viset – Gitarre<br />
Louis Buurman – Gitarre<br />
Roman Schönsee – Bass<br />
Merijn Mol – Schlagzeug
„Erwarte nichts.<br />
Schätze alles.“<br />
In den letzten Jahren ist es ruhig um die Schweden geworden, doch auf der faulen Haut haben Sonic Syndicate inzwischen nicht<br />
gelegen. Nun ist ihr fünftes Album fertig, und wir sprachen mit Fronter Nathan über spannende Ereignisse, die während der<br />
Pause geschehen sind, über das selbstbetitelte neue Werk und auch darüber, wie es ist, ein Rockstar zu sein.<br />
<strong>Orkus</strong>: Nach dem Release von We Rule The Night habt ihr eine längere<br />
Auszeit genommen. Was habt ihr unterdessen angestellt, und wie geht<br />
es euch heute?<br />
Nathan James Biggs: Ein Wort beschreibt alles: „großartig“! Alles<br />
ist momentan der Wahnsinn, besonders, dass wir wieder mit neuem<br />
Album im Gepäck durchstarten. Aus der geplanten kurzen Pause<br />
wurden zwei Jahre. So war es direkt eine erlösende Entlastung, endlich<br />
ins Studio zurückkehren zu können. Und jetzt kommt das Beste: Wir<br />
sind „back on the road“ und werden all unsere Freunde, Fans und die<br />
erweiterte Sonic Syndicate-Familie wiedersehen.<br />
O: Die Familie hat sich vergrößert?<br />
NJB: (lacht) Ja, während unserer Pause haben wir viel Zeit bei<br />
unseren Eltern und Großeltern verbracht. Das war wirklich notwendig<br />
und überfällig. Einige von uns haben auch daran gearbeitet, ihre<br />
eigene Familie ein bisschen größer zu machen. Zwei kleine Sonic<br />
Syndicate-Babys haben die Welt von John und Karin betreten. Das<br />
hatte natürlich Vorrang. Ich selber habe nie aufgehört, Musik zu<br />
schreiben, ob Death Metal, Pop, Stoner Rock, Grunge... sucht es Euch<br />
aus. Ich habe auch ein paar<br />
Songs für ein Plattenlabel<br />
aufgenommen und bei<br />
einigen anderen <strong>Projekt</strong>en<br />
in Finnland mitgearbeitet.<br />
Aber Sonic Syndicate bleibt<br />
meine Lebenskraft. Es ist<br />
für uns eine Sache der Ehre,<br />
dass wir zurück sind und<br />
schwedischen Metal machen.<br />
Ich könnte nicht glücklicher<br />
sein.<br />
O: Wart ihr mit den<br />
Reaktionen auf We Rule The<br />
Night zufrieden?<br />
NJB: Erwarte nichts. Schätze<br />
alles. Das ist etwas, das ich in<br />
der langen Zeit gelernt habe.<br />
Was der eine Mensch liebt,<br />
kann ein anderer hassen.<br />
Wir sind mit dem Album<br />
an Grenzen gegangen. Wir<br />
waren schon immer eine harte Band und werden es auch immer<br />
sein. Aber wir haben etwas geschaffen, das es uns ermöglichte, auf<br />
Festivals als Headliner spielen zu dürfen – vor 30.000 Leuten, die dir<br />
beinahe aus der Hand fressen und Texte mitsingen, die sich in den<br />
Gehirnwindungen festgesetzt haben wie dieser Käfer aus dem Film<br />
Die Mumie. Dieses Album ließ uns zeigen, dass wir Songwriter sind<br />
und etwas anderes können, als nur dem Pfad zu folgen, der bereits<br />
geebnet ist.<br />
O: Würdest du dich selber als Rockstar bezeichnen? Falls ja: wie fühlt<br />
es sich an, einer zu sein?<br />
NJB: Nein, so denke ich eigentlich nicht. Aber ich glaube, das Beste<br />
am Musikersein ist, dass man viel einfacher als in anderen Jobs Leute<br />
kennenlernen kann, die auf der gleichen Wellenlänge sind. Zum Beispiel<br />
könnte ich als Anwalt arbeiten, doch das würde nicht bedeuten, dass<br />
ich irgendeine verdammte Ahnung hätte, was ein anderer Anwalt mag.<br />
Er könnte Golf spielen oder total auf Gruppenorgien stehen. Wer zur<br />
Hölle weiß das schon? Aber bei anderen Bands, Musikern, Rockstars<br />
– wie auch immer man es nennen soll –, egal ob sie aus Los Angeles,<br />
London oder Libyen kommen, spielt das keine Rolle. Da muss man<br />
normalerweise nur ein Wort sagen oder jemandem in die Augen<br />
blicken... und weiß, ob er die gleichen Dinge gesehen, die gleichen<br />
Höhen und Tiefen erlebt hat. Es entsteht eine Verbindung, und das<br />
ist sehr cool.<br />
O: Welche Momente sind dir besonders im Gedächtnis hängen<br />
geblieben?<br />
NJB: In einer Band zu sein, ist etwas sehr Spezielles. In einer Band zu<br />
sein, die noch dazu dadurch gesegnet ist, weltweit touren zu dürfen, ist<br />
unvergleichbar mit allem anderen. Nach Japan zu reisen, war für mich<br />
was Besonderes. Die Fans, die Kultur, das Essen. Es war der Hammer.<br />
Und wir haben es geschafft, dorthin zu fliegen, als keine andere Band<br />
das tat. Kleine und große Gruppen haben alle ihre Auftritte gecancelt,<br />
weil zu jener Zeit diese Aschewolken vom Vulkan sämtliche Flüge<br />
gefickt haben. Doch wir wagten den wahnsinnigen Trip, mit drei<br />
verschiedenen Maschinen, nur um nach Tokyo zu gelangen. Und<br />
Mann, wir waren vielleicht glücklich! So was hab’ ich noch nie erlebt.<br />
Menschenschlangen warteten auf uns, und jeder Einzelne gab uns<br />
Geschenke. Manchmal kleine Päckchen mit Essen oder so Dingen,<br />
die uns an Pokémon erinnerten, mal Blumen, eigens designte Torten<br />
mit unserem Logo... aber das Genialste war ein Samuraischwert, auf<br />
dessen Klinge „Sonic Syndicate“ eingraviert war!<br />
O: Warum habt ihr euch gerade jetzt entschieden, ein selbstbetiteltes<br />
Werk zu veröffentlichen?<br />
NJB: Wir dachten uns, wenn wir jemals ein selbstbetiteltes Album<br />
machen, dann ist jetzt die<br />
Zeit dafür. Nun können<br />
wir uns als Menschen<br />
präsentieren, wie wir heute<br />
klingen und wer wir als Band<br />
sind. Und wir könnten nicht<br />
stolzer sein. Wenn Du ein<br />
alteingesessener Fan bist,<br />
findest Du viele Nuancen, in<br />
die Du Dich verlieben wirst.<br />
Wenn Du zum ersten Mal ein<br />
Album von uns hörst, dann<br />
ist dies der verdammt noch<br />
mal beste Moment, Teil der<br />
Party zu werden.<br />
O: Wie sehen die nächsten<br />
Wochen bei euch aus? Habt<br />
ihr schon Videopläne?<br />
NJB: Wir haben bereits einen<br />
tollen Lyricclip für Black Hole<br />
Halo gemacht, als eine Art<br />
Sneak Preview. Und unser<br />
erstes Video ist seit wenigen Tagen online. Wir haben einen Clip zu<br />
Before You Finally Break gedreht, in dem auch Björn „Speed“ Strid von<br />
Soilwork mit von der Partie ist. Check ’em out! Außerdem spielen wir<br />
im Juli/August auf ein paar Festivals, und eine Europatour, die im<br />
Oktober starten wird, ist ebenfalls angekündigt. Die Dates sind noch<br />
nicht komplett, werden aber laufend ergänzt.<br />
O: Wir bedanken uns für das nette Gespräch und überlassen dir die<br />
letzten Worte!<br />
NJB: Wir sind eine Weile weg gewesen. Es tut uns leid, dass es so lange<br />
gedauert hat. Aber hier sind wir wieder, in voller Pracht, mit unseren<br />
Makeln und Narben. Mögt es oder lasst es. Wir hoffen natürlich, dass<br />
Ihr es annehmt. Wir werden Euch immer schätzen und freuen uns<br />
schon sehr, den einen oder anderen von Euch auf Tour zu treffen.<br />
www.sonicsyndicate.net<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Discographie (Alben):<br />
Eden Fire (2005)<br />
Only Inhuman (2007)<br />
Love And Other Disasters (2008)<br />
We Rule The Night (2010)<br />
Sonic Syndicate (2014)<br />
Line-Up:<br />
Nathan James Biggs – Gesang<br />
Robin Sjunnesson – Gitarre<br />
Karin Axelsson – Bass<br />
John Bengtsson – Schlagzeug<br />
<strong>Orkus</strong>! - 31
„Ich hatte große Angst<br />
vor dem Tod...“<br />
Wie zweischneidig das Schwert bei einem Comeback dieser Größenordnung ist, ist Ulf Theodor<br />
Schwadorf wohl bewusst. Vor zwölf Jahren trug er eine der wichtigsten, genredefinierenden Bands<br />
zwischen Metal, Folk und Naturmystik zu Grabe. Eigentlich für immer. Eigentlich. Am 14. September<br />
2010 gaben Prophecy Productions die Rückkehr ihrer wohl prestigeträchtigsten Formation bekannt;<br />
knappe vier Jahre später meldet die sich endlich mit The Turn Of The Tides zurück. Und macht darauf<br />
mehr richtig, als man zu träumen gewagt hatte.<br />
<strong>Orkus</strong>: Wieso sind Empyrium wieder da?<br />
Ulf Theodor Schwadorf: Weil wir gemerkt haben,<br />
dass wir mit dieser Band noch heute Musik schreiben<br />
können, die uns wahnsinnig viel bedeutet und uns<br />
von vielen inneren Dämonen befreit. Das Album ist<br />
wahnsinnig kathartisch für mich und gibt mir ebenso<br />
viel wie den Menschen, die darauf warten.<br />
O: War immer klar, dass es irgendwann eine Rückkehr<br />
geben wird?<br />
UTS: Nein, alles andere als das. Es gab kein<br />
Hintertürchen, ich war felsenfest davon überzeugt,<br />
dass es keine weiteren Empyrium-Alben geben<br />
wird. Die Zeit zeigte mir aber, dass mir in meinem<br />
musikalischen Ausdruck gewisse Emotionen fehlten,<br />
die ich nur mit Empyrium ausdrücken kann. Das wurde<br />
mir schlagartig bewusst, als wir als Ausnahme für die<br />
Prophecy-Compilation Whom the moon a nightsong sings<br />
den neuen Song The Days Before The Fall schrieben. Das<br />
war 2010, und wir stellten damals fest, mit Empyrium<br />
Musik schreiben zu können, die gleichzeitig diese Band<br />
repräsentiert und uns als Künstler dennoch im Hier<br />
und Jetzt zeigt. Damals merkte ich, dass Empyrium<br />
zeitlos ist. Und deswegen habe ich auch absolut keine<br />
Eile, was dieses <strong>Projekt</strong> angeht. Es bestehen keinerlei<br />
Verpflichtungen, und das ist etwas, was ich sehr<br />
genieße.<br />
32 - <strong>Orkus</strong>!
O: War es eine schwierige Entscheidung, ein neues<br />
Album zu machen? Empyrium sind eine Band, an die<br />
viele Erwartungen geknüpft sind...<br />
UTS: Wir merkten im Zuge dieses einen Songs, dass<br />
es keinen anderen Weg gibt. Nachdem unser erster<br />
Live-Auftritt auf dem WGT 2011 dann auch noch<br />
derart euphorische Reaktionen hervorrief, fiel die<br />
Entscheidung, Empyrium endgültig zu reaktivieren.<br />
Schwierig war diese Entscheidung deswegen nicht, es<br />
musste eben nur gewährleistet sein, dass wir uns in<br />
dieser Sache selbst überlassen sind.<br />
O: Wie entstand The Turn Of The Tides, nachdem dieser<br />
gewichtige Entschluss gefasst war?<br />
UTS: Das Album entstand anders als alles, was ich<br />
bisher mit Empyrium gemacht habe. Wir übertrugen<br />
die Vorgehensweise von The Days Before The Fall auf den<br />
kompletten Entstehungsprozess und trafen uns jedes<br />
Mal für eine Woche im Studio, um anhand von einem<br />
Grundthema jeweils einen Song aufzunehmen. Es gab<br />
also keine Recordingsessions im eigentlichen Sinne,<br />
sondern eine direkte Verzahnung von Komponieren<br />
und Aufnehmen. Dadurch reproduzierten wir<br />
Emotionen nicht einfach, sondern nahmen gleichzeitig<br />
in diesem magischen Moment der Entstehung auf. Das<br />
hat unglaublich gut funktioniert und wird auch beim<br />
nächsten Empyrium-Album angewandt werden. Für<br />
das schreiben wir übrigens bereits an neuen Stücken.<br />
O: Inwiefern hast du versucht, Empyrium bewusst<br />
freizuhalten vom Sound der alten Platten? Oder hast<br />
du dich von deinem Bauchgefühl leiten lassen?<br />
UTS: Das Gefühl, die Atmosphäre der Musik war mir<br />
sehr wichtig. Nach all den Jahren habe ich natürlich<br />
einen gewissen Sinn dafür, und ich kann feststellen,<br />
dass meine Musik stets von einer gewissen Dramatik<br />
umgeben ist. Dem kann man sich nicht entziehen,<br />
jedoch wäre es schwachsinnig gewesen, ein zweites<br />
Songs of Moors and Misty Fields zu schreiben. Dieses<br />
Werk entstand, als ich 17 war, jetzt bin ich 35. Es ist<br />
ja sonnenklar, dass so etwas nicht ehrlich wäre.<br />
Erwartungen spielten für uns während der Entstehung<br />
eigentlich keinerlei Rolle, doch obwohl so viel Zeit<br />
vergangen ist, ist der Kern Empyriums zu jeder Zeit<br />
erkennbar – aber eben aus gegenwärtiger Sicht.<br />
O: War das überraschend?<br />
UTS: Irgendwie war es das tatsächlich. Das Thema<br />
„Empyrium“ war für mich erledigt, ich hatte damit<br />
abgeschlossen. Dass nach all den Jahren doch noch<br />
so viel davon in mir vorhanden ist, war eine schöne<br />
Erkenntnis.<br />
O: Welche Rolle spielte Nostalgie bei den Aufnahmen?<br />
Du warst immerhin ein Teenager, als du mit Empyrium<br />
begannst.<br />
UTS: Für einige Stücke ist Nostalgie tatsächlich<br />
immens wichtig, gerade auch The Days Before The Fall.<br />
<strong>Orkus</strong>! - 33
Wenn ich an meine frühen Werke zurückdenke,<br />
überkommt mich natürlich ein wehmütiges<br />
Gefühl, was durchaus meinem Charakter<br />
entspricht. Ich bin ein nostalgischer Mensch,<br />
der gern in der Vergangenheit schwelgt. Das<br />
bedeutet aber nicht, dass ich während der<br />
Aufnahmen ständig die alten Alben rausgekramt<br />
habe. Sicher, das passiert manchmal im Sommer<br />
nach ein paar Bier, hatte aber keine Auswirkung<br />
auf die neuen Stücke. Ich bin niemand, der sein<br />
eigenes Schaffen kaputthört.<br />
O: Was bist du heute für ein Mensch – 20 Jahre<br />
nach Bandgründung oder zwölf Jahre nach dem<br />
letzten Album?<br />
UTS: Natürlich bin ich ein anderer Mensch, weiß<br />
heute als Musiker viel besser, wie ich Songs<br />
arrangiere. Was ich mir beibehalten habe, ist<br />
mein Bauchgefühl. Wenn das sagt, der Song ist<br />
gut, vertraue ich nach wie vor darauf. Ansonsten<br />
lässt sich sagen, dass mich dieselben Dinge<br />
interessieren, bewegen und ankotzen. (lacht)<br />
O: Das neue Werk thematisiert Zyklen, das ewig<br />
Wiederkehrende in der Natur und in uns. Warum<br />
ist dieses Phänomen so wichtig für dich?<br />
UTS: Weil ich immer mehr merke, dass das<br />
Prinzip „Wie im Großen, so im Kleinen“ viel<br />
Wahrheit birgt. Vor einigen Jahren hatte ich<br />
eine Phase, in der ich große Angst vor dem Tod<br />
hatte, die ich auch durch das Schreiben dieses<br />
Albums überwunden habe. The Turn Of The Tides<br />
thematisiert für mich den Weg des Wassers, das<br />
irgendwann ins Meer mündet, nur um dann doch<br />
wieder in den Grund zu sickern und zu einer<br />
anderen Quelle zu kommen. Die Reise ist nie zu<br />
Ende. Dieses Prinzip hat mich wieder zu einem<br />
glücklichen Menschen gemacht.<br />
O: Abschließende Frage: Welches deiner anderen<br />
<strong>Projekt</strong>e wird als Nächstes reaktiviert?<br />
UTS: Sun Of The Sleepless.<br />
www.empyrium.de<br />
Björn Springorum<br />
Discographie (Alben):<br />
A wintersunset... (1996)<br />
Songs of Moors and Misty Fields (1997)<br />
Where at night the wood grouse plays (1999)<br />
Weiland (2002)<br />
A Retrospective... („Best Of“, 2006)<br />
Into The Pantheon (live, 2013)<br />
The Turn Of The Tides (2014)<br />
Line-Up:<br />
Ulf Theodor Schwadorf – Gesang, Gitarre, Bass,<br />
Schlagzeug<br />
Thomas Helm – Gesang, Flügel<br />
34 - <strong>Orkus</strong>!
Gründungsjahr: 2011<br />
Herkunftsland: Deutschland/Hessen<br />
Internetseite: www.frontangel-music.de<br />
Aktuelles Album: paradox<br />
„Ich stand alleine weinend am Grab.“<br />
<strong>Orkus</strong>: Du möchtest einem früheren und nun<br />
wiedergetroffenen Schulfreund von deiner Musik<br />
erzählen. Wie würdest du sie ihm erklären, ohne<br />
ihm etwas vorspielen zu können?<br />
Diana Dohmen: Ich würde ihn an unsere<br />
gemeinsamen Lieblingslieder aus den Achtzigern<br />
erinnern und ihm dann erklären, dass bei mir<br />
noch mehr schnellere Beats drunterliegen.<br />
O: Wie entstand die Idee zum Titel des Albums?<br />
DD: Nach dem ersten Album perplex hatte ich<br />
noch gar keine Idee, wie es genau weitergehen<br />
würde. Ich wollte einfach nur weiterhin Musik<br />
machen, weil ich davon nicht genug bekommen<br />
konnte. Erst nach den ersten drei bis vier neuen<br />
Liedern kam mir der Name paradox in den Kopf.<br />
Ich fand es einfach verrückt, wie unterschiedlich<br />
und gegensätzlich die Lieder waren. Tja, und<br />
somit stand der Titel für mich fest. Smile...<br />
O: Welche zwei Songs des Albums bedeuten dir<br />
inhaltlich besonders viel?<br />
DD: Oh je... das ist sehr schwierig, denn das sind<br />
für mich nicht nur zwei Lieder. Hm... gute Frage,<br />
ich möchte ja jetzt auch nicht zu viel preisgeben.<br />
Grübel... okay, ich erzähl’ Dir etwas über zwei<br />
krass gegensätzliche Lieder. Wunderschöne Welt<br />
zum Beispiel gibt mir ein absolutes Glücksgefühl.<br />
In meiner Jugend bin ich mit meiner ersten<br />
Teenieliebe jedes Wochenende stundenlang<br />
durch die Wälder geritten, vorbei an Bergen und<br />
Seen. Ganz egal wie das Wetter war – ich habe<br />
so viel gesehen und erlebt, dass ich einfach nur<br />
ein riesengroßes Glücksgefühl hatte. Das Lied<br />
Schwerverbrecher macht mich eher sehr traurig,<br />
wütend, und ich empfinde Hass gegen schlechte<br />
Menschen. Es gibt diverse Dinge, die ich selbst<br />
erlebt habe und die sehr grausam waren. Freunde<br />
oder Kunden, denen Schlimmes angetan wurde,<br />
und schreckliche Dinge, die man immer wieder<br />
sieht oder im Radio hört... und dennoch laufen<br />
Täter frei herum. Ich finde das alles so belastend,<br />
dass ich deshalb dieses Lied gemacht habe.<br />
O: Mit welchen zwei Bands würdest du gerne auf<br />
Tour gehen?<br />
DD: Grins... ihr macht es mir echt nicht leicht. Es<br />
gibt so viele tolle Bands, wie kann man sich da<br />
nur für zwei entscheiden? Okay, also: live finde<br />
ich Covenant und VNV Nation schon megatoll. Bei<br />
zwei so starken Bands dabei sein zu können, wäre<br />
ein echter Traum.<br />
O: Wie hast du die Schwarze Szene entdeckt?<br />
DD: Das ist wirklich sehr verrückt. Als ich elf Jahre<br />
alt war, ist mein Lieblingsopa gestorben, und ich<br />
stand nach der Beerdigung alleine weinend am<br />
Grab. In einer anderen Friedhofsecke standen ein<br />
paar Waver und schauten dauernd zu mir rüber,<br />
bis ein Mädchen plötzlich zu mir kam. Sie kniete<br />
sich zu mir runter (sie war schon circa 18) und<br />
fragte mich, warum ich denn so weinen würde...<br />
Jedenfalls nahm sie meine Hand und ging mit<br />
mir zu den anderen Wavern. Diese Jugendlichen<br />
haben mir damals so viel gegeben, dass das für<br />
mich der Anfang von allem war.<br />
O: Was bedeutet es für dich, „schwarz zu sein“?<br />
DD: Alles... denn ich liebe es... Ich liebe die Szene,<br />
die Menschen, die Musik, das Gefühl, verstanden<br />
und so akzeptiert zu werden, wie man ist.<br />
Außerdem liebe ich die Farbe Schwarz.<br />
O: Du betreibst auch einen bekannten<br />
Fashionstore... Wie kam es dazu?<br />
DD: Als ich mit 14 Jahren zum ersten Mal in<br />
einem Szene-Laden einkaufen war, da war ich<br />
so fasziniert, dass für mich klar war: wenn ich<br />
erwachsen bin, würde ich auch so ein Geschäft<br />
aufmachen wollen. Tja, und daraufhin habe ich<br />
sehr viel gearbeitet, gelernt und gespart, bis ich<br />
mir diesen Traum erfüllen konnte. Freu...<br />
O: Inwiefern verraten Mode und Kleidung etwas<br />
über einen Menschen?<br />
DD: Puh... Das ist jetzt eine Frage, worüber man<br />
sich echt streiten kann. Mode ist für mich total<br />
unwichtig. Das Styling verrät etwas über den<br />
Menschen, aber auch da kann man sich sehr<br />
täuschen. Wichtig ist doch, dass jeder Mensch<br />
so rumläuft und sich zurechtmacht, wie es ihm<br />
gefällt und er sich wohlfühlt.<br />
O: Angenommen, du hättest drei Wünsche frei,<br />
die die Welt verändern. Welche wären das?<br />
DD: Seufz... Drei Wünsche langen leider bei all<br />
dem Chaos nicht. Aber ich würde mir spontan<br />
wünschen, dass die ganze Welt in Frieden lebt.<br />
Dass es keine Morde oder Verbrechen gibt. Dass<br />
niemand Hunger leiden muss.<br />
O: Bei einem Spiel ist es deine Aufgabe, 100<br />
Euro innerhalb einer Stunde auszugeben. Wofür<br />
würdest du das Geld verwenden?<br />
DD: Also ehrlich, ihr kommt auf Ideen. Ich würde<br />
kein Spiel spielen wollen, sondern ich würde das<br />
Geld jemandem schenken, der es gebrauchen<br />
kann.<br />
O: Welches Geheimnis um deine Musik kannst du<br />
heute lüften?<br />
DD: Keines, das nicht durch die Lieder bereits<br />
gelüftet ist. Grins... Ein paar Geheimnisse möchte<br />
ich ja auch noch für mich behalten.<br />
O: Welche Lebensweisheit ist deine wertvollste?<br />
DD: Man darf die Hoffnung niemals aufgeben,<br />
egal was auch passiert.<br />
O: Wer sollte sich nun mit deinem Werk intensiver<br />
beschäftigen?<br />
DD: Na, auf jeden Fall die Leute, die gerne<br />
elektronische, tanzbare und melodienreiche<br />
Musik hören. Smile...<br />
122 - <strong>Orkus</strong>!<br />
<strong>Orkus</strong>! - 123
New Album<br />
PussyPusyBangBang<br />
im Vertrieb von<br />
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TX66442 The Pussybats<br />
PussyPussyBangBang CD<br />
TX66042 Black Trial<br />
Big Break CD<br />
TX66082 Morbid Jester<br />
First Audience CD<br />
TX70772 LTT<br />
Hoffnung CD<br />
ORK_PB_105 x 99.indd 1 14.05.1<br />
„Fern<br />
der Heimat eine<br />
solche Euphorie<br />
erleben zu dürfen...“<br />
Kurz bevor die Kanadier Nitro/Noise ihr zweites Studioalbum No Cure For<br />
Apocalypse auf den Markt brachten, machten sie durch einen Remix zu<br />
Combichrists From My Cold Dead Hands von sich hören. Der Startschuss<br />
für eine umtriebige Zeit: „Die Arbeit für Combichrist ließ einen meiner<br />
Träume wahr werden“, gesteht Hauptkomponist Clutch. Doch natürlich<br />
kann man den Spieß auch umdrehen... War es bei Total Nihilism (2012)<br />
noch Jan L. von X-Fusion/Noisuf-X, der mit den Jungs ein Stück auf die<br />
Beine stellte – zudem legte der Essener erneut sein geschicktes Händchen<br />
an das Mastering des Albums –, verleiht nun kein Geringerer als Thomas<br />
Rainer aka Nachtmahr dem Track We Demand Better eine ganz besondere<br />
Note. „Wir waren bereits lange vor unserer eigentlichen Gründung große<br />
Nachtmahr-Fans und haben inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad<br />
erreicht, der eine Kollaboration ermöglichte und quasi auch rechtfertigte.<br />
Wir wollten eine Military-lastige Nummer bauen, und wer ist für solch ein<br />
Vorhaben besser geeignet als Thomas?! Das Ergebnis spricht absolut für<br />
sich!“<br />
Es folgte eine ausgedehnte Tour unter anderem durch die Niederlande<br />
und Russland, welche für das Dreiergespann ein aufregendes Erlebnis<br />
darstellte. Clutch gerät ins Schwärmen: „Es war unser erster Besuch<br />
in Europa, und wir waren begeistert. Uns erstaunte wirklich sehr, dass<br />
das Publikum unsere Lieder mitsang und ausgelassen feierte. Schon ein<br />
besonderes Gefühl, fern der Heimat eine solche Euphorie erleben zu<br />
dürfen...“<br />
Mit No Cure For Apocalypse haben Nitro/Noise eine solide Basis geschaffen,<br />
um dieses bei den Fans geschürte Feuer am Brennen zu halten. Das<br />
Material wechselt zwischen harschen und ruhigeren Titeln, ohne je an<br />
Härte oder Tanzbarkeit einzubüßen. Auch abseits der musikalischen<br />
Umsetzung schlägt das Werk einen Bogen zum Debut. „Bei der<br />
Covergestaltung wollten wir einen gewissen Wiedererkennungswert. Weil<br />
wir aber des Trends zum Überphotoshoppen mehr als müde sind und ich<br />
selbst Graphikdesign studiert habe, entschieden wir uns für den guten<br />
alten Comicstil. Ich denke, dieser Eyecatcher ist uns gelungen.“<br />
www.facebook.com/nitronoisemusic<br />
Marie-Luise Henke
„Sie tragen ihre Herzen in ihren Augen<br />
und auf ihren Zungen!“<br />
Nachdem Tilo in unserer letzten Ausgabe schon etwas über die Entstehung des Werkes Live in Mexico City erzählt hat, kommen nun<br />
Themen wie Live-Alben im Allgemeinen und im Privaten, Bootlegs, Londonreisen, persönliche Empfindungen bei Songs, Unterschiede<br />
zwischen Mexiko und Mitteleuropa, Geheimnislüftung sowie die Zukunft von Lacrimosa zur Sprache...<br />
<strong>Orkus</strong>: Heutzutage wird ja in gewisser Weise jedes<br />
Konzert mitgeschnitten. Vom Zuschauer mit dem<br />
Handy. Wie empfindest du diese Tatsache?<br />
Tilo Wolff: Das Problem ist einfach, dass<br />
diese Aufnahmen sehr individuell sind und<br />
den tatsächlichen Klang eines Konzertes nicht<br />
einfangen können. Je nach Qualität können die<br />
Handymikrophone meist nur gewisse Frequenzen<br />
aufzeichnen und kommen auch da schnell an ihre<br />
Grenzen. Wenn zum Beispiel eine Passage große<br />
Tiefenbässe um die 50 Hertz hat, verschwinden<br />
alle übrigen Frequenzen in der Handyaufnahme,<br />
und man hört nur noch ein Rauschen oder<br />
Brummen. Dafür stechen höhere Frequenzen<br />
unverhältnismäßig heraus. Ganz lustig wird es,<br />
wenn derjenige, der das Konzert mit seinem Handy<br />
aufnimmt, selbst mitsingt. Deswegen ist es in Zeiten,<br />
in denen so viele Konzerte via Handy im Netz landen,<br />
umso wichtiger, richtige Live-Alben zu machen, damit<br />
die Menschen hören, wie es in Wirklichkeit klingt.<br />
O: Hast du früher oder auch in jüngerer<br />
Vergangenheit gerne Live-Alben von anderen Bands<br />
gekauft? Welches beeindruckte dich besonders?<br />
TW: Ja, sehr gerne! Dabei gefallen mir die Live-Alben<br />
am besten, bei denen die Songs im Gegensatz zu<br />
den Studioaufnahmen variiert werden und eine gute<br />
Live-Atmosphäre zu hören und zu spüren ist. Ich<br />
liebe zum Beispiel die Live-Alben von Leonard Cohen<br />
oder von Archive. Ganz schlimm finde ich diese<br />
sterilen, perfekten Live-Alben, bei denen man nicht<br />
einmal das Publikum hören kann. Ganz schlimm!<br />
O: In den Achtzigern und Neunzigern gab es ja<br />
auch zahlreiche Bootlegs. Warst du ebenfalls ein<br />
leidenschaftlicher Sammler?<br />
TW: Ja, damals konnte man seine CDs ja noch nicht<br />
im Internet bestellen, sondern ist – wie zum Beispiel<br />
in meinem Fall – ein halbes Jahr arbeiten gegangen,<br />
mit dem Geld dann nach London geflogen und hat<br />
dort die einschlägigen Plattenläden durchgewühlt<br />
nach neuen Bands und deren Scheiben. Dass<br />
da auch Bootlegs dabei waren, hat man erst<br />
schmerzlich zu Hause gemerkt, wenn man die<br />
Platten aufgelegt und den unterirdischen Sound<br />
gehört hatte. Das war dann doppelt bitter! Aber<br />
Bootlegs gibt es ja bis heute. Gerade vor zwei Tagen<br />
habe ich festgestellt, dass ein großer Onlineshop in<br />
der Schweiz Bootlegs von uns angeboten hat. Aber<br />
damit sich unser Publikum orientieren kann, haben<br />
wir vor einigen Jahren auf unserer Webseite die<br />
Rubrik „Titelkatalog“ eingeführt, in der man jeden<br />
Titel und das dazugehörige Album nachschauen<br />
kann und damit gleich weiß, welche CDs echt und<br />
welche gefälscht sind.<br />
O: Juristisch waren Bootlegs illegal. Ethisch ebenfalls?<br />
TW: Klar! Ihr fändet es wahrscheinlich auch nicht so<br />
witzig, wenn die Kioske anstatt eurer jeden Monat<br />
neu und mit viel Aufwand erarbeiteten Originale<br />
meine billig zusammenkopierten Fälschungen<br />
einkaufen würden. Jeder, der arbeitet, weiß, dass<br />
der Diebstahl seiner Arbeit ethisch und moralisch<br />
verwerflich und persönlich verletzend und<br />
gesellschaftlich untergrabend ist! Das Problem ist<br />
nur, dass viele Arbeiten nicht zu stehlen sind und<br />
deshalb die Menschen, die diese – sozusagen –<br />
sichere Arbeit ausüben, sich keinen Kopf darüber<br />
machen, wie es denjenigen geht, die etwas kreieren<br />
und deren Arbeit damit geklaut werden kann.<br />
O: Wann hast du zuletzt etwas getan, das nicht<br />
so ganz okay war? Und wie bist du danach damit<br />
umgegangen?<br />
TW: Mit abnehmenden Werten in unserer<br />
Gesellschaft steigt leider die Unmoral. „Nicht<br />
ganz okay“ ist dabei genauso falsch wie „komplett<br />
daneben“. Es gibt keine kleinen Sünden,<br />
Halbwahrheiten oder Notlügen. Gelogen ist gelogen,<br />
und Schönreden ist Selbstverarschung. Einzig das<br />
Motiv ist entscheidend. Lüge ich, weil ich mich<br />
selbst bereichern will – wobei ich das Bereichern<br />
hier nicht nur auf Finanzielles, sondern auch auf<br />
Zwischenmenschliches beziehen möchte, denn die<br />
Bereicherung an Lob und Anerkennung aufgrund<br />
falsch dargelegter Tatsachen ist erbärmlich –,<br />
dann ist diese Lüge sicher schlimmer zu bewerten,<br />
als wenn ich lüge, um den Nächsten zu schützen.<br />
Daraus folgend mache ich – machen wir Menschen<br />
– jeden Tag Dinge, die zu bereuen wären. Wenn<br />
man sich also selbst ein bisschen reflektiert, damit<br />
einem der Blödsinn, den man anstellt, auch auffällt,<br />
dann hat man die Chance, daraus zu lernen und es<br />
nächstes Mal besser zu machen. Und das versuche<br />
ich... mit mittelmäßigem Erfolg.<br />
O: Bist du ein guter Musiker?<br />
TW: Das zu beurteilen, überlasse ich anderen, wobei<br />
zunächst die Frage geklärt werden müsste: Wo<br />
beginnt „gut“?<br />
O: Was war an dem Konzertabend in Mexiko alles<br />
gut?<br />
TW: Mir hat die Stimmung im Publikum gefallen,<br />
die Band war wie immer tight und auf den Punkt,<br />
ich konnte meinen Gesang gut hören und mich<br />
deswegen komplett in die Musik fallen lassen. Ich<br />
fand es – persönlich betrachtet – gut.<br />
O: Was fasziniert dich an Mexiko?<br />
TW: In erster Linie das Publikum! Diese Fähigkeit,<br />
Begeisterung und Schmerz, die inneren Regungen, zu<br />
zeigen. Das ist einfach schön. Die Menschen denken<br />
dort weniger darüber nach, wie sie ankommen und<br />
auf ihr Gegenüber wirken. Sie tragen ihre Herzen in<br />
ihren Augen und auf ihren Zungen!<br />
O: Was irritiert dich an Mexiko?<br />
TW: Die Unpünktlichkeit und die Kriminalität.<br />
O: Was ist in Mitteleuropa besser als in Mexiko?<br />
TW: Die deutlich geringere Korruption!!<br />
O: Und was in Mexiko ist besser als in Mitteleuropa?<br />
TW: Das Essen – zumindest teilweise, denn es gibt<br />
auch wunderbare Küchen in Mitteleuropa, wie<br />
zum Beispiel die weltweit komplett unterschätzte<br />
süddeutsche Küche! – und die Herzlichkeit der<br />
Menschen. Und das Wetter.<br />
O: Bist du persönlich mit der Titelauswahl auf dem<br />
Werk glücklich?<br />
TW: Klar, das ist eins zu eins die Setliste vom Konzert,<br />
und die habe ich ja für diese Tour zusammengestellt.<br />
Im Gegensatz zu den Konzerten in Deutschland<br />
haben wir im zweiten Teil der Tour übrigens auch<br />
Verloren vom aktuellen Album Revolution gespielt,<br />
das ebenfalls auf der Live-CD zu hören sein wird.<br />
O: Welche zwei Songs bedeuteten dir an jenem<br />
Abend ganz besonders viel – und warum?<br />
TW: Rote Sinfonie, weil ich den Gitarrenpart, den wir<br />
in der Live-Version spielen, magisch finde, und Weil<br />
Du Hilfe brauchst, denn dieser Titel besteht alleine<br />
aus Gefühl, und das kommt live immer intensiver<br />
als im Studio. Das Gleiche betrifft auch Ohne Dich ist<br />
alles nichts, ein weiteres absolutes Highlight der Live-<br />
CD, das nicht unerwähnt bleiben darf!<br />
O: Inwiefern wurde der Ton für das fertige Produkt<br />
nachbearbeitet?<br />
TW: Der Ton respektive das Signal, also<br />
die musikalische Darbietung, wurde nicht<br />
nachbearbeitet. Das wäre wohl auch gar nicht<br />
so einfach möglich, da man über die sämtlichen<br />
Mikrophone auf der Bühne und im Publikum hört,<br />
was gerade gespielt und gesungen wird. Würde<br />
man da jetzt etwas verändern, bleibt das Original<br />
trotzdem auf den übrigen Mikrophonen zu hören.<br />
Das würde ziemlich schräg klingen. Nötig waren aber<br />
Säuberungen einiger Spuren, wenn es zum Beispiel<br />
während des Konzerts zu einer Überspannung<br />
auf einem Kanal kam, was dann zu Knacken oder<br />
Brummen auf der Spur führt. Das hatten wir leider<br />
ziemlich häufig, und da gab es auch einiges zu tun.<br />
O: Erfüllst du dir mit dem Konzertalbum in gewisser<br />
Weise einen Traum?<br />
TW: Auf jeden Fall! Eine schönere Manifestierung<br />
der Erinnerung an die vergangene Tour gibt es<br />
kaum!<br />
O: Welches Geheimnis um Lacrimosa kannst du<br />
heute lüften?<br />
TW: Ein gelüftetes Geheimnis ist ja bekanntlich kein<br />
Geheimnis mehr... aber hier wäre vielleicht eines:<br />
Wenn man alle Orchestermusiker, Chormitglieder,<br />
Live- und Studiomusiker zusammenzählt, die jemals<br />
bei Lacrimosa zu hören waren, kommt man auf 684<br />
Musiker.<br />
O: Was verrät uns (d)ein Blick in die Glaskugel<br />
bezüglich eines neuen Lacrimosa-Albums?<br />
TW: Nächstes Jahr haben wir 25-jähriges Jubiläum.<br />
Das wird entsprechend gefeiert!<br />
O: Mit was machst du dir selbst Mut, wenn mal<br />
etwas nicht so ganz rundläuft?<br />
TW: Das kommt ganz darauf an, worum es geht.<br />
Aber im Allgemeinen ziehe ich meine Kraft aus<br />
meinem Glauben und all dem, was damit verbunden<br />
und was aus diesem bereits entstanden ist!<br />
www.lacrimosa.com<br />
Claus Müller<br />
Discographie (Alben):<br />
Angst (1991)<br />
Einsamkeit (1992)<br />
Satura (1993)<br />
Inferno (1995)<br />
Stille (1997)<br />
Live (live, 1998)<br />
Elodia (1999)<br />
Fassade (2001)<br />
Echos (2003)<br />
Lichtgestalt (2005)<br />
Lichtjahre (live, 2007)<br />
Sehnsucht (2009)<br />
Schattenspiel (Compilation, 2010)<br />
Revolution (2012)<br />
Live in Mexico City (live, 2014)<br />
Line-Up:<br />
Tilo Wolff – Gesang, Klavier, Gitarre, Trompete, Flügelhorn<br />
Anne Nurmi – Gesang, Keyboard<br />
38 - <strong>Orkus</strong>!
Gründungsjahr: 2009<br />
Herkunftsland: Deutschland<br />
Internetseite: www.fundetta.de<br />
Line-Up:<br />
Detta Herm – Gesang, Synthesizer, Keyboard<br />
Suse – Gesang, Keyboard<br />
Aktuelles Album: Mein Talent ist Leben<br />
„Es gibt Reichtum jenseits des Geldes.“<br />
<strong>Orkus</strong>: Du möchtest einem früheren und nun<br />
wiedergetroffenen Schulfreund von eurer Musik<br />
erzählen. Wie würdest du sie ihm erklären, ohne<br />
ihm etwas vorspielen zu können?<br />
Detta Herm: Meine Schulfreunde kennen mich,<br />
doch die meisten von ihnen würden sich in meinem<br />
Kopf wahrscheinlich nicht wohlfühlen. Vielleicht bin<br />
ich ja genetischer Sondermüll, und mein Wahnsinn<br />
ist vom Irrsinn befallen? Es ist schwer zu erklären,<br />
weil es keinen eindeutigen Vergleich gibt. Stell’ Dir<br />
eine dunkle, musikorientierte Kabarettshow vor,<br />
ohne volkstümliche Töne. Das psychedelische Spiel<br />
zwischen Sinn und Unsinn des Lebens, zwischen<br />
Musik, Text und Leinwand – eine irrwitzige<br />
individuelle Form von Avantgardismus – das ist<br />
Fundetta.<br />
O: Wie entstand die Idee zum Titel des Albums?<br />
DH: Beabsichtigt war ein Pendant zur ersten CD<br />
Diktator der Lust – schnelle Grooves, weg vom<br />
sexistischen Treiben. Die kommerzielle Attraktivität<br />
kam mir auch diesmal nicht in den Sinn. Ich bin, wie<br />
ich bin. Eine Art Ballade zu schreiben, lag mir schon<br />
immer am Herzen. Der Song vermittelt meine<br />
Lebenseinstellung, und durch ihn hat das Album<br />
diesen Namen bekommen.<br />
O: Welche zwei Songs bedeuten dir inhaltlich<br />
besonders viel?<br />
DH: Jeder Titel hat irgendwo seine Stärken.<br />
Beispielsweise die textliche Aussage in Kleiner<br />
Mann: „In einer Welt, die kühler wird und niemand<br />
mit dir spricht, sind Menschen keine Brüder<br />
mehr – am Horizont kein Licht.“ Mein Talent ist<br />
Leben wird wiederum bei Konzerten von vielen<br />
als emotionellster Gänsehautsong empfunden.<br />
Die Philosophie des Titeltracks und somit des<br />
gesamten Albums trägt die Message, dass es<br />
Reichtum jenseits des Geldes gibt.<br />
O: Als Cover-Version ist Helden von David Bowie<br />
ausgesucht worden. Was bedeutet das Stück für<br />
dich?<br />
DH: Ich wollte auch ein Held sein und die<br />
Berliner Mauer einreißen. Das war aber<br />
lebensgefährlich. Der Song hat mich mein ganzes<br />
Leben lang begleitet. Zudem fühle ich mich zum<br />
surrealistischen und uferlosen Reproduktionismus<br />
hingezogen – Hieronymus Bosch und David Bowie<br />
sind meine Helden.<br />
O: Mit welchen zwei Bands würdest du gerne auf<br />
Tour gehen?<br />
DH: Knorkator, Nina Hagen und Fundetta – das<br />
wäre eine explosive Mischung.<br />
O: Wie hast du die Schwarze Szene entdeckt?<br />
DH: Wenn ich ehrlich bin, kannte ich die Szene<br />
nicht. Der Gedanke daran, in einer Schublade zu<br />
landen wie zum Beispiel „Gothic“... hm... Aber es ist<br />
nun mal so – jeder Topf braucht einen Deckel. Die<br />
Schwarze Szene hat mich wohl entdeckt.<br />
O: Angenommen, du hättest drei Wünsche frei, die<br />
die Welt verändern. Welche wären das?<br />
DH: Wahrscheinlich würde ich mir wünschen, den<br />
Planeten zu reloaden. Doch ich glaube, dass der<br />
Mensch – wenn er eine neue Chance bekäme –<br />
wieder die gleichen Fehler macht und mit seiner<br />
Intelligenz viel zu leichtfertig umgeht, weil er<br />
unvollkommen ist.<br />
O: Bei einem Spiel ist es deine Aufgabe, 100<br />
Euro innerhalb einer Stunde auszugeben. Wofür<br />
würdest du das Geld verwenden?<br />
DH: Den Hunderter schmeiße ich sofort in den<br />
Tank meines Autos, denn die Kutsche muss immer<br />
rollen.<br />
O: Welches Geheimnis um eure Musik kannst du<br />
heute lüften?<br />
DH: Reich mir doch bitte mal den Notenschlüssel<br />
– ich muss die Tür zu meinen Gedanken öffnen.<br />
„Halloooo!!?... Geheimnis???... Bist du zu Hause?!“<br />
O: Welches Instrument oder Equipment steht auf<br />
deiner Wunschliste ganz oben?<br />
DH: Da ich mir gerade erst den erträumten<br />
Kurzdistanzbeamer geleistet habe, der unserer<br />
Videoshow dient, bleibt nur ein Wunsch offen: ein<br />
einbaufähiger 19-Zoll-Digitalmixer für den Vormix<br />
und den In-Ear-Mix auf der Bühne.<br />
O: Welche Lebensweisheit ist deine wertvollste?<br />
DH: Man muss verändern, um sich zu erneuern.<br />
O: Wer sollte sich nun mit eurem Werk intensiver<br />
beschäftigen?<br />
DH: Richtig wichtig: eine wirklich gute<br />
Bookingagentur. Und die unzähligen Radiosender<br />
vielleicht. So wäre es auch einer größeren<br />
Zuhörerschaft gestattet, Fundetta kennenzulernen.<br />
Facts + Facts + Facts<br />
Satyricon<br />
Das Jahr 1994 wird jeder glühende Verehrer von<br />
norwegischem Black Metal in ausgezeichneter<br />
Erinnerung behalten. Neben Dimmu Borgirs Debut<br />
For All Tid und dem legendären Emperor-Werk In<br />
The Nightside Eclipse traten auch die berüchtigten<br />
Satyricon vor ziemlich genau 20 Jahren mit ihrem<br />
Erstling auf den Plan. Auf Dark Medieval Times<br />
geben sich die Mannen noch roh und folkloristisch<br />
beeinflusst, holzen klirrend und ruppig durch ihre<br />
schroffen Hymnen und bugsierten sich vom Fleck weg<br />
in die Elite der zweiten norwegischen Black Metal-<br />
Welle. Dort verbleiben die Herren Satyr und Frost natürlich bis heute, erstaunlich<br />
ist jedoch, in welch jugendlichem Alter ihnen dieses Kunststück glückte: Satyr war<br />
bei den Aufnahmen zarte 18, Drummer Frost hatte gerade mal die 20 überschritten.<br />
In den folgenden zwei Dekaden sollte eine Menge passieren: Satyrs Mutation vom<br />
Black Metal-Kid zum überheblichen Rockstar, sein Rückzug, die Läuterung und 2013<br />
das glanzvolle Comeback mit dem selbstbetitelten Meisterwerk Satyricon. Apropos<br />
„Bandname“ – der ist einer satirischen Schrift aus dem antiken Rom entliehen,<br />
in seiner Wortherkunft jedoch nicht eindeutig: Vielleicht bezieht er sich auf die<br />
rauschhaften Satyrspiele, vielleicht auf griechische Liebesromane, eventuell meint er<br />
aber auch eine Schale voller Obst. Und das wäre nicht besonders „true“, finden wir...<br />
122 - <strong>Orkus</strong>!<br />
Within Temptation<br />
Urmember Jeroen van Veen<br />
mag nicht das auffälligste<br />
Mitglied von Within Temptation<br />
sein. Trotzdem ist der<br />
glatzköpfige Bassist, der 2014<br />
seinen 40. Geburtstag feiert,<br />
ein wichtiger Bestandteil der<br />
Band. Nur wenige wissen, dass<br />
van Veen auch großer Funk-Fan ist und früher sogar in mehreren<br />
solcher Formationen zockte. Heute spielt er lediglich in seiner Freizeit<br />
noch bei einer Gruppe namens JIM Generator. Zudem ist er ein guter<br />
Schlagzeuger. In den Niederlanden muss der Musiker seinen Namen<br />
nicht buchstabieren, denn er hat einen berühmten Namensvetter.<br />
Der andere Jeroen van Veen ist ein international erfolgreicher Pianist<br />
und Komponist. Jener klassische Künstler ist bloß fünf Jahre älter als<br />
der Within Temptation-Bassist. Wie oft dies schon zu Verwechslungen<br />
geführt hat, ist leider nicht bekannt. Within Temptation feiern<br />
gerade riesige Erfolge mit ihrem aktuellen Album Hydra, das ihnen<br />
in diversen Ländern (unter anderem Großbritannien, Deutschland,<br />
Frankreich) die höchsten Charteinstiege ihrer bisherigen Karriere<br />
bescherte.
Umschlag_final2.indd 1 04.04.13 10<br />
Das berüchtigte Grimoire<br />
in erweiterter Ausgabe:<br />
„Wir haben drei Tage lang<br />
an der Minibar gesoffen.“<br />
Illdisposed sind ohne Übertreibung ein echtes<br />
Urgestein der Death Metal-Szene. Formiert<br />
hat sich die dänische Truppe bereits im Jahr<br />
1991; allerdings ist Sänger Bo Summer das<br />
einzige bis heute aktive Gründungsmitglied.<br />
Jetzt veröffentlichen sie ihr elftes Studioalbum<br />
With The Lost Souls On Our Side. Benannt wurde<br />
es nach einem Stück, das auf dem Debut Four<br />
Depressive Seasons zu finden ist. Der Titel darf<br />
als Tribut an die „guten alten Zeiten“ gelten.<br />
Seit dem letzten regulären Werk Sense The<br />
Darkness hat es zwei Personalwechsel gegeben,<br />
wie Gitarrist Jakob „Batten“ Hansen erzählt:<br />
„Als Erstes musste uns Jonas Mikkelsen alias<br />
Kloge verlassen, weil er nicht mehr die Zeit<br />
hatte, mit uns Shows zu spielen. Nun haben<br />
wir Kussen als neuen Bassisten an Bord,<br />
der Jonas schon manchmal vertreten hatte.<br />
Dann ging auch Schlagzeuger Thomas Jensen<br />
– wegen familiären, gesundheitlichen und<br />
einigen anderen Problemen. Er wurde durch<br />
Kim Jensen ersetzt, der uns bereits aushalf, als<br />
Thomas am Knie operiert wurde. Es nervt, dass<br />
die Mitglieder immer wechseln. Ich hasse es.<br />
Deshalb hoffe ich auch, dass es nicht noch mal<br />
passiert.“<br />
Jakob, selber seit 1999 Bandmitglied, kann<br />
auf eine lange Laufbahn zurückblicken...<br />
gespickt mit vielen tollen, aber auch schweren<br />
Erinnerungen. „Einer der besten Momente war,<br />
als wir 2004 den Deal bei Roadrunner Records<br />
unterschrieben. Sie luden uns nach Köln ein,<br />
und dort haben wir drei Tage lang 24 Stunden<br />
an der Minibar im Hotel gesoffen. Zugleich<br />
gaben wir viele Interviews, die natürlich nicht<br />
gerade hervorragend liefen“, grinst Batten. „Ihr<br />
hättet die Augen von unserem Roadrunner-<br />
Boss sehen müssen, als er die Rechnung<br />
für die Minibar erhielt. Er hat dann auch<br />
das gemeinsame Dinner am letzten Abend<br />
gecancelt. Doch das war noch gar nicht der<br />
schrecklichste Moment. Der war wohl eines der<br />
Male, wo ich mir auf Tour in die Hosen gesch...<br />
habe. So was nervt gewaltig!“<br />
Das Artwork, welches definitiv kein typisches<br />
Death Metal-Cover zeigt, wurde erneut von<br />
Lasse Hoile gestaltet, der auch schon für<br />
Künstler wie Porcupine Tree, Opeth oder<br />
Anathema gearbeitet hat. Die Lyrics stammen<br />
von Bo. Er spricht jedoch nur ungern über seine<br />
Texte, verrät Hansen. „Normalerweise schreibt<br />
er über all die negativen Dinge, die in seinem<br />
Leben geschehen.“ Aktuell suchen die Jungs<br />
nach einem geeigneten Bühnenpartner. Ob<br />
sie selbst als Headliner oder als Gast auftreten,<br />
wissen sie noch nicht. „Ursprünglich sollten<br />
wir im November mit Dark Tranquillity durch<br />
Schweden touren, aber sie fanden plötzlich,<br />
dass unsere Musik zu hart für sie ist“, lacht<br />
Jakob laut. „Ich dachte eigentlich, sie wären<br />
eine Death Metal-Band, aber das sind sie<br />
augenscheinlich doch nicht.“<br />
www.illdisposed.dk<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Discographie (Alben):<br />
Four Depressive Seasons (1993)<br />
Submit (1995)<br />
Helvede (Compilation, 1995)<br />
There’s something rotten... in the state of Denmark (1997)<br />
Retro (Cover, 2000)<br />
Kokaiinum (2001)<br />
1-800 Vindication (2004)<br />
Burn Me Wicked (2006)<br />
The Prestige (2008)<br />
To those who walk behind us (2009)<br />
There is light (but it’s not for me) (2011)<br />
The Best Of Illdisposed 2004–2011 („Best Of“, 2012)<br />
Sense The Darkness (2012)<br />
The Best Of Illdisposed 2004–2012 („Best Of“, 2013)<br />
With The Lost Souls On Our Side (2014)<br />
Line-Up:<br />
Bo Summer – Gesang<br />
Jakob „Batten“ Hansen – Gitarre<br />
Ken Holst – Gitarre<br />
Kussen – Bass<br />
Kim Jensen – Schlagzeug<br />
„Dies ist das Zeugnis all dessen, was ich in jenen Jahren gesehen<br />
und erfahren habe ... Denn dies ist das Buch der Toten, das Buch<br />
der Schwarzen Erde, das ich unter Lebensgefahr schrieb.“<br />
DAS NECRONOMICON<br />
Eines der berüchtigsten Zauberbücher der westlichen Welt!<br />
Geschrieben im 8. Jahrhundert von dem Wahnsinnigen Araber,<br />
enthält es Mysterien und Rituale aus den dunkelsten Tagen der<br />
Menschheit, längst vergessene Formeln, mit denen unglaubliche<br />
Dinge, Kreaturen und Monster beschworen wurden.<br />
Erstmals in deutscher Sprache enthält dieses Buch zusätzlich<br />
Hintergrundmaterial, das zum tieferen Verständnis des einzigartigen<br />
Systems der Anrufungen unabdingbar ist.<br />
Und nicht zuletzt werden die ungewöhnlichen Umstände, unter<br />
denen der Herausgeber Simon das Manuskript erhielt, geschildert.<br />
DAS NECRONOMICON BUCH DER ZAUBERSPRÜCHE<br />
Basierend auf den 50 Namen MARDUKS enthält dieses außergewöhnliche<br />
Grimoire eine schrittweise Anleitung zur Wunscherfüllung.<br />
So steht dieses uralte mystische Wissen erstmals dem heutigen<br />
Leser zur praktischen Anwendung zur Verfügung.<br />
Das Necronomicon + Das Buch der Zaubersprüche<br />
Die fünfzig Namen Marduks<br />
Das<br />
Necronomicon<br />
Zeugnis des wahnsinnigen Arabers<br />
Das Buch der Zaubersprüche<br />
Die fünfzig Namen Marduks<br />
Doppelband<br />
DAS NECRONOMICON<br />
und DAS BUCH DER<br />
ZAUBERSPRÜCHE<br />
ISBN 9783935684071<br />
€ 26,00<br />
Abaddon Abaddon<br />
Abalam Abad<br />
Abalam<br />
Abigor Abal<br />
Abigor<br />
Abrakadabra Abig<br />
Abrakadabra<br />
AbraxasAbraka<br />
Abraxas<br />
Acheron Abra<br />
DIE KINDER LUZIFERS<br />
Dämonenlexikon<br />
Acheron<br />
von J. Collin de Plancy<br />
Adonis Ache<br />
ISBN 9783935684088<br />
€ 25,00<br />
Adonis<br />
Adon<br />
Adramelech<br />
SECOND SIGHT BOOKS<br />
Adram<br />
Ein teuflisches<br />
Lesevergnügen!<br />
Agar<br />
Agath<br />
www.second-sight-books.com
„Man muss daran fast verglühen...“<br />
Nachdem uns Jérôme Reuter in der vorherigen Ausgabe das fremde und unbekannte „Rhodesien“<br />
näherbrachte, geht es im Folgenden allgemeiner um Kunst, Kritik und den Umgang mit dieser. Denn Jérôme<br />
Reuter versteht es geradezu perfektionistisch, Musik, Sprache und Gestaltung in einer ganz eigenen Poesie<br />
der Ästhetik untrennbar zu vereinigen.<br />
<strong>Orkus</strong>: Zum Auftakt des zweiten Teils unseres Interviews<br />
gleich eine ganz direkte Frage: Nachdem die neue ROME-<br />
Box angekündigt wurde, gab es viele neugierige Nachfragen<br />
und positive Reaktionen. Aber auch ungewöhnlich viele<br />
und vor allem sehr negative Kommentare, selbst von<br />
eingeschworenen Fans. Wie denkst du darüber?<br />
Jérôme Reuter: Na ja, ich kann die Leute, ehrlich gesagt,<br />
schon verstehen. Es ist ’ne ordentliche Summe, die man als<br />
Musikliebhaber dafür hinlegen soll, aber ich denke, dass<br />
der Preis mehr als gerechtfertigt ist und streng genommen<br />
ein sehr fairer Deal ist, wenn man sich mal genau ankuckt,<br />
was man da eigentlich kauft. Dass die Produktionskosten<br />
für ein solch komplexes Mammutwerk in einer derart<br />
opulenten Verpackung sehr hoch sind, muss Eingeweihten<br />
nicht erklärt werden; für viele bleibt natürlich der Eindruck<br />
hängen, sie sollen jetzt für ein paar neue Songs das<br />
Zehnfache hinblättern wie üblich. Dem ist aber nicht so,<br />
und ich glaube, eine stillschweigende Mehrheit unserer<br />
Unterstützer vertrauen mir und dem Biest ROME doch<br />
so weit, weil sie wissen, dass wir sie nicht über den Tisch<br />
ziehen wollen. Ich glaube, wenn die Box dann veröffentlicht<br />
ist, wird es doch für sich selbst sprechen können. Allein<br />
vom Gewicht her ist das ein Mordsteil von zwei Kilo! Was<br />
den Inhalt angeht, so ist neben den CDs und der DVD<br />
und den vielen zusätzlichen Einzelkomponenten natürlich<br />
vor allem das Riesenbuch als Hardcover zu erwähnen.<br />
Zudem liegt eine saftige Überraschung drin, die viele<br />
Herzen höherschlagen lassen wird! Ich glaube, nachher<br />
wird niemand mehr auch nur das Geringste am Preis<br />
auszusetzen haben und nachvollziehen können, warum er<br />
bei der Qualität und den Kosten so hoch ausfallen musste.<br />
O: In der deutschen Sprache haben wir den schönen Begriff<br />
„Gesamtkunstwerk“. Würdest du die ROME-Box darunter<br />
einsortieren?<br />
JR: Absolut, ja. Ich habe daran jahrelang rumgedoktert, bis<br />
es endlich in der Form war. Das Konzept existiert bereits<br />
seit 2007 oder 2008, und es hat einige Versuche gegeben,<br />
das Ding rauszubringen, aber irgendein Element – sei es<br />
nun musikalischer oder graphischer Natur – war dann<br />
doch noch nicht ganz so, wie es sein soll. Das hat öfters<br />
mal zu Frustrationsausbrüchen wie Hell Money geführt,<br />
haha – ein Album, was den nötigen Kahlschlag darstellt,<br />
um dem vorliegenden Monstrum den nötigen Freiraum<br />
zu geben. Und jetzt habe ich eben diese 24 Tracks von<br />
Rhodesia genau so in der Form vorliegen, wie ich das immer<br />
wollte. Allein an dem „Bonus“album habe ich sehr lange<br />
gearbeitet. Das sind natürlich Collagen; aber die Wirkung<br />
solcher Collagen entsteht aus einer ganz anderen Dynamik<br />
als ein „herkömmlicher“ Song. Man braucht da ’ne Menge<br />
Zeit, um die einzelnen Elemente miteinander oder gar<br />
gegeneinander abzustimmen... das ist wie beim Kochen. Da<br />
kann schnell mal was zu ’nem unverdaulichen Breigemisch<br />
werden, wenn man nicht genau dosiert. Insgesamt habe ich<br />
sieben Jahre rumgebastelt, natürlich nicht permanent, aber<br />
eigentlich war A Passage to Rhodesia nach jedem der letzten<br />
fünf Alben die erste von mir betretene Baustelle – nur um<br />
dann festzustellen, dass die Zeit einfach noch nicht reif war.<br />
<strong>Orkus</strong>! - 43
O: Verfolgst du die Idee des Gesamtkunstwerks<br />
auch weiterhin?<br />
JR: Ich atme jetzt erst mal durch und hoffe, dass<br />
diese Box den Leuten gefällt. Es gibt natürlich<br />
Ideen für weitere <strong>Projekt</strong>e, aber derzeit kann<br />
ich überhaupt nicht vorhersagen, wohin mich<br />
meine musikalischen Launen führen werden.<br />
Im Moment feilen wir an unserer ganz neuen<br />
Live-Besetzung, und das macht Mut zum<br />
Weitermachen. Was an Veröffentlichungen<br />
noch so kommt, wird sich zeigen, aber stilistisch<br />
bin ich mit dem auf Rhodesia eingeschlagenen<br />
Weg jedenfalls mehr als zufrieden.<br />
O: Muss Kunst totalitär und damit auch total<br />
sein?<br />
JR: Mal abgesehen davon, dass der kreative<br />
Prozess bei ROME nun wirklich nicht<br />
demokratisch abläuft, ist meine Kunst<br />
überhaupt nicht totalitär, aber umso „totaler“.<br />
Ich meine, jeder Tropfen Schweiß, Blut und<br />
sonst was, das ich vergieße, ist für ROME. Mein<br />
Einsatz ist total – das hat mir vor Kurzem sogar<br />
mächtig auf die Gesundheit geschlagen... Na ja,<br />
aber anders geht’s nicht. Diese Aufgabe, diese<br />
Art, zu leben, muss einen ganz erfüllen. Man<br />
muss davon in uneingeschränkter Totalität<br />
erfüllt sein, man muss daran fast verglühen,<br />
sonst war es meiner Einschätzung nach nie das<br />
Richtige.<br />
O: Wie gehst du persönlich mit Kritik um?<br />
JR: Eigentlich ganz schlecht. (lacht) Aber<br />
das gehört bei dem Job nun wirklich dazu.<br />
Man will natürlich, dass das, woran man so<br />
lange gearbeitet hat, geschätzt wird, aber<br />
offensichtlich trifft man nicht immer jedermanns<br />
Geschmack; das ist ja auch streng genommen<br />
nicht der Sinn der Übung. Man sucht nach dem<br />
eigenen Ausdruck, und das gelingt mal besser,<br />
mal schlechter.<br />
O: Was möchtest du mit deiner Musik gerne<br />
erreichen?<br />
JR: Ich bin immer sehr froh, wenn es den<br />
Kollegen, sprich: anderen Musikern oder<br />
Künstlern gefällt. Ich bin ja selbst hauptberuflich<br />
Fan, und wenn dann mal eine Liebe erwidert<br />
wird, ist das ein außerordentlich schönes<br />
Gefühl. Und natürlich freut man sich, wenn man<br />
das Gefühl hat, was zurückgeben zu können,<br />
oder das Leben anderer bereichern kann. Das<br />
alles hier ist ja ein Erfahrungsaustausch unter<br />
Menschen.<br />
O: Welche Kunst inspiriert dich momentan?<br />
JR: Die Kunst, mal durchzuschlafen.<br />
O: Zehn Alben in zehn Jahren. Was ist für die<br />
nächste Dekade zu erwarten?<br />
JR: Ich würd’ ja sagen: weitere zehn Alben, aber<br />
das wär’ doch etwas voreilig. Vielleicht werden<br />
es ja elf, haha. Nein, nein. Im Moment bin ich<br />
doch etwas erschöpft, und ich glaub’, ganz so<br />
eilig mit einer weiteren Veröffentlichung habe<br />
ich es dann doch nicht. Es wird sich zeigen.<br />
www.facebook.com/romeproject<br />
Marc Frei<br />
Discographie (Alben):<br />
Nera (2006)<br />
Confessions d’Un Voleur d’Âmes (2007)<br />
Masse Mensch Material (2008)<br />
Flowers From Exile (2009)<br />
Nos Chants Perdus (2010)<br />
Die Æsthetik der Herrschaftsfreiheit (2011)<br />
Hell Money (2012)<br />
A Passage to Rhodesia (2014)<br />
<strong>Orkus</strong>! - 45
Herkunftsland: Schweiz<br />
Internetseite: www.ekatbork.com<br />
Aktuelles Album: Veramellious<br />
„Mein größtes<br />
Abenteuer war<br />
wohl, meine Familie<br />
und Russland zu<br />
verlassen.“<br />
<strong>Orkus</strong>: Schaffst du es, deine Musik in nur einem Satz auf den Punkt zu<br />
bringen?<br />
Ekat Bork: Ich bin nicht gut im Beschreiben; sie ist Teil meines Lebens<br />
wie eine Sammlung von Gefühlen und Gedanken.<br />
O: Wie ist die Entscheidung für den Albumtitel gefallen?<br />
EB: Ich habe ihn nicht ausgewählt. Es war ein Geistesblitz meines<br />
Managers und Produzenten Silvio Cattaneo. „Veramellious“ entstand<br />
durch einen Fehler, den ich im Italienischen immer mache. Anstatt<br />
„meraviglioso“ („wunderbar“) sage ich „veramiglioso“, und mit ein<br />
bisschen Verzerrung durch Englisch und Latein... ergibt das Veramellious.<br />
O: Was schätzt du, welche zwei neuen Songs live besonders gut<br />
ankommen werden – und wovon handeln diese?<br />
EB: Das lässt sich schwer sagen; wir werden viele Singles haben. Ich mag<br />
alle meine Lieder... Es kommt darauf an, in welcher Situation ich mich<br />
befinde, auf die Leute, den Ort, die Stimmung... Was meinst Du?<br />
O: Was motiviert dich jedes Mal aufs Neue, Musik zu machen?<br />
EB: Ganz ehrlich: ich liebe sie einfach. Und wenn man jemanden oder<br />
etwas liebt, braucht man keine Motivation.<br />
O: Welche „alten Helden“ würdest du dir zurück ins Studio wünschen?<br />
EB: Keine speziellen Wünsche.<br />
O: Welche jugendlichen Abenteuer wirst du nie vergessen?<br />
EB: Da gibt es wirklich viele. Mein größtes Abenteuer war wohl, meine<br />
Familie und Russland zu verlassen.<br />
O: Was wolltest du in der Öffentlichkeit schon immer mal sagen?<br />
EB: Ich bin ein ziemlich spontaner Mensch und sage, was ich will... wann<br />
immer ich kann.<br />
O: Was ist in der Regel deine Schlafenszeit? Und was deine kreative<br />
Schaffenszeit?<br />
EB: Ins Bett gehe ich so gegen null oder zwei Uhr. Ich schreibe gern am Morgen bei<br />
einer Tasse Kaffee. Das ist immer meine beste Zeit.<br />
O: Was siehst du, wenn du aus deinem Wohnzimmerfenster schaust? Und was<br />
würdest du gerne sehen?<br />
EB: Eine vermutlich philosophische Frage. (lacht) Also... lasst mich nachschauen...<br />
Von meinem Fenster aus sehe ich die schönen Bäume in meinem Garten, ich höre<br />
Vogelzwitschern und Kuhglocken, ich spüre den Wind wehen, ich sehe eine Frau mit<br />
ihrem kleinen Hund spazieren und meine Hunde, wie sie bellend hin und her rennen,<br />
ich sehe die Berge, ich sehe ein Flugzeug am Himmel. Was ich gern sehen würde? Mir<br />
gefällt, was ich jetzt gerade sehe.<br />
O: Was möchtest du mit deiner Musik erreichen?<br />
EB: Ich möchte meine Musik live spielen und mit anderen Menschen teilen.<br />
O: Mit welchem Essen kann man dich glücklich machen?<br />
EB: Ob Essen mich glücklich machen kann, weiß ich nicht, aber ich liebe Schnecken,<br />
Rösti, Tomatenfondue, Borschtsch, Minestrone, frische Meeresfrüchte, Zwiebelsuppe<br />
– ist gut für die Stimme.<br />
O: Was sind deine Pläne für die nächsten drei Monate?<br />
EB: An meinem zweiten Album arbeiten und möglichst oft live auftreten. Ah, und<br />
zwei Wochen mit meinem schwarzen Hund im Gebirge verbringen.<br />
O: Wem möchtest du deine Musik nun ganz besonders empfehlen?<br />
EB: Jedem, der gerne zuhört, fühlt und entdeckt.<br />
Facts + Facts + Facts<br />
Nightwish<br />
Als Tuomas Holopainen schon 2004 davon sprach,<br />
eines Tages eine Made in Hong Kong betitelte Live-<br />
EP zu veröffentlichen, hielten dies die meisten für<br />
einen typischen Witz des Masterminds. Fünf Jahre<br />
später war es dann so weit – Made In Hong Kong (And<br />
In Various Other Places) kam auf den Markt. Die Live-<br />
CD/DVD zählt zu den ungewöhnlichsten Releases<br />
der Finnen, was bereits beim berühmten Cover<br />
mit der ziemlich angefressen dreinblickenden Eule<br />
beginnt. Und auch der Titel fand nicht bei allen<br />
Nightwish-Fans Anklang, einige beschwerten sich<br />
über die recht flapsige Namenswahl. Doch selbst ein ausgewiesener Grübler<br />
wie Holopainen darf sich wohl mal einen Scherz erlauben. Die CD umfasst<br />
ausschließlich Lieder von Dark Passion Play oder B-Seiten der Albumsingles, was<br />
ebenfalls nicht jedermanns Geschmack traf. Eine Aufnahme eines alten Hits mit<br />
der damals neuen Sängerin Anette Olzon, so die Meinung vieler, hätte es schon<br />
sein dürfen. Die DVD bietet die drei Videoclips des Albums sowie eine kleine<br />
Tourdokumentation namens Back In The Day... Is Now. In den finnischen Charts<br />
schaffte es Made In Hong Kong (And In Various Other Places) bis Platz zwei, in<br />
Deutschland landete das Werk auf Rang 15.<br />
Moonspell<br />
Als ein gewisser Langsuyar aus<br />
Portugal vor 25 Jahren die Black<br />
Metal-Band Morbid God gründete,<br />
konnte er nicht ahnen, dass er ein<br />
Vierteljahrhundert später immer<br />
noch über die Bühnen dieser Welt<br />
toben würde. Allerdings unter<br />
anderem Namen, denn aus Morbid<br />
God wurden 1992 Moonspell. Und<br />
hinter Langsuyar verbarg sich kein<br />
Geringerer als Fernando Ribeiro.<br />
Seine Morbid God-Kollegen gehörten alle zur Urbesetzung von<br />
Moonspell, einzig Schlagzeuger Baalberith, der sich auch gern hinter<br />
dem schicken Pseudonym Satanic Sodomizer versteckte, ging von<br />
Bord. Morbid God hatten nur ein unbetiteltes Demo mit einem Track<br />
(Serpent Angel) herausgebracht. 2012 ließ Ribeiro seine alte Flamme<br />
noch einmal aufleben und präsentierte gemeinsam mit Moonspell<br />
die Split-EP Anno Satanæ. Neben fünf Stücken seiner Hauptformation<br />
sind hier zwei Songs von Morbid God zu finden, darunter das offiziell<br />
bis dato unveröffentlichte The Fever.
Symphonic Power Metal<br />
aus Finnland!<br />
„Es hat ungenießbar<br />
nach faulen Eiern<br />
gestunken!“<br />
Schon seit 20 Jahren beehren<br />
Burden of Grief ihre treuen Fans<br />
mit einer fetzigen Mischung aus<br />
Death, Thrash und Melodic Metal.<br />
Passend zum großen Jubiläum,<br />
haben die fünf aus Kassel<br />
stammenden Musiker jetzt ihr<br />
sechstes Studioalbum Unchained<br />
fertiggestellt. Ein Werk, das einmal<br />
gehörig Platz für neue Einflüsse<br />
ließ, wie Gitarrist Johannes Rudolph<br />
erzählt: „Zu unseren Anfangszeiten<br />
wurden wir als Melodic Death<br />
Metal verkauft. Unsere Riffs haben<br />
aber auf den letzten drei CDs<br />
einen immer höheren Einfluss aus<br />
klassischen Hard Rock-Elementen<br />
bekommen; der melodische Anteil<br />
wurde verfeinert und das Ganze<br />
gepaart mit einer ordentlichen<br />
Portion Thrash Metal. Knackig<br />
verpackt, könnte man nun sagen,<br />
wir machen Melodic Thrash’n’Roll!“<br />
Neben der Musik ist den Jungs<br />
besonders das Erkunden neuer<br />
Länder und fremder Traditionen<br />
wichtig. Deshalb sind sie auch<br />
enorm glücklich darüber, dass<br />
ihnen durch ihre Musik viele Türen<br />
geöffnet werden. „Spannend ist<br />
es, zu erleben, wie die Metal-<br />
Szene in anderen Ländern tickt.<br />
In der Türkei wurden wir äußerst<br />
herzlich von den Leuten vor Ort<br />
aufgenommen, was uns sehr<br />
begeistert hat. Abenteuerlich<br />
hingegen waren die Unterkünfte in<br />
Estland, in denen das Wasser in den<br />
Leitungen scheinbar mit Schwefel<br />
versetzt worden ist. Jedes Mal,<br />
wenn man sich die Hände waschen<br />
– geschweige denn die Zähne<br />
putzen – wollte, hat es ungenießbar<br />
nach faulen Eiern gestunken!“,<br />
lacht Johannes. „Prinzipiell sind<br />
wir alle sehr froh, dass wir die<br />
Möglichkeit haben, solche Reisen<br />
zu unternehmen. Irgendwie fühlt<br />
man sich dabei in gewisser Weise<br />
entfesselt. In unserem Alltag<br />
schrauben wir hingegen an den<br />
unterschiedlichsten Problemchen<br />
herum. Der eine schraubt an<br />
Küchen, der andere an Autos, der<br />
Nächste an Windkraftanlagen,<br />
einer an IT-Problemen, und der<br />
Fünfte organisiert Motorradreisen.“<br />
Burden of Grief waren bereits<br />
an drei Tribute-Werken beteiligt:<br />
dem Schaffen von Iron Maiden,<br />
Metallica sowie Running wild<br />
gewidmet. Massacre Records<br />
wollen 2014 noch ein Dio/Black<br />
Sabbath/Rainbow-Tribute-Album<br />
herausbringen, für welches sie den<br />
Song Neon Knights beisteuern. Am<br />
18. Juli steht nicht nur das Release<br />
von Unchained bevor, sondern<br />
auch gleich die dazugehörende<br />
Party im Kasseler K19 im Rahmen<br />
der „Drowning Sun Metal Night“.<br />
Eine Woche später geht’s nach<br />
Manrode zum Fest-Evil, und über<br />
einen Clip wird ebenfalls schon<br />
gesprochen. „Prinzipiell sind wir zu<br />
allen Schandtaten bereit!“, grinst<br />
der sympathische Gitarrist. Du<br />
darfst gespannt sein...<br />
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Manuela Ausserhofer<br />
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„Dämonen, Raben, Prediger<br />
sind an meiner Bettkante gesessen...“<br />
Es wird brachial, derb und gnadenlos. Mit Conjuring The Dead zelebriert die Black/Death Metal-Kapelle aus<br />
Österreich ihr neues, monumentales Meisterwerk. Belphegor setzen mit diesem Release die Maßstäbe ordentlich<br />
hoch. Wir haben mit Fronter Helmuth über das Album, seine Nahtoderfahrung und seine dadurch veränderten<br />
Lebensansichten gesprochen.<br />
<strong>Orkus</strong>: Sei gegrüßt, Helmuth! Wie ist es euch in den letzten<br />
Monaten ergangen?<br />
Helmuth: Grüße an alle Leser aus Melk/Niederösterreich! Wir<br />
haben heuer bereits einige Festivals gespielt und sind durch<br />
Norwegen, Schweden, Slowenien und Frankreich getourt.<br />
Zuletzt sind wir in Jakarta/Indonesien eingefallen und haben<br />
auf einem 22.000 Menschen starken Open Air gespielt, es<br />
war unglaublich, wie enthusiastisch die Leute dort auf uns<br />
reagierten und unsere brachiale Musick glorifizierten. Die<br />
Fertigstellung vom kommenden Album hatte natürlich oberste<br />
Priorität in den letzten Monaten.<br />
O: Dann kommen wir auch gleich zu Conjuring The Dead. Wie lief<br />
die Produktion?<br />
H: Ich starte mal mit dem Urgedanken, der schon über eine<br />
Dekade zurückliegt. Damals haben wir gerade Necrodaemon<br />
Terrorsathan aufgenommen, das war ungefähr 1999, und<br />
in dieser Zeit entstand der Traum, ein Album in Amerika zu<br />
recorden. Belphegor kombiniert mit dieser typischen brutalen<br />
und direkten USA-Soundwall konnte ich mir sehr gut vorstellen.<br />
Ich verehre Bands wie Cannibal Corpse, Deicide, Morbid Angel,<br />
Immolation et cetera. Aber das war für mich damals eine schier<br />
unrealistische Vision. Dann, als wir 2006 starteten, in Amerika<br />
zu touren, kam das immer näher. Mann, wir haben acht große<br />
USA-Touren hinter uns! Ich glaub’ es noch immer nicht, dass ich<br />
mir diese Vision erfüllen konnte. Es ist vollbracht. Dieses Album<br />
war ein harter Weg. Was für ein Energyräuber!<br />
O: Aber am Ende ist alles gut ausgegangen...<br />
H: Ja, Produzent Erik Rutan, Freunde der Band und Supporter<br />
haben mir mit ihren positiven Genesungswünschen sehr<br />
geholfen und mich immer wieder motiviert, da ich nach der<br />
Operation und den gesundheitlichen Rehabrückschlägen<br />
das ganze <strong>Projekt</strong> vier oder fünf Mal delayen musste. Und es<br />
somit exakt zwei Jahre dauerte, bis wir Conjuring The Dead vor<br />
einer Woche endlich abschließen konnten und am 08. August<br />
entfesseln werden.<br />
O: Hast du einen Lieblingstrack?<br />
H: Besonders freue ich mich auf den Titelsong, der live krass<br />
rüberkommen wird. Weitere Diamanten sind Rex Tremendae<br />
Majestatis, Gasmask Terror und einer unserer schnellsten Tracks,<br />
den ich je geschrieben habe: fucking Black Winged Torment.<br />
Räudige Blastattacken, präzises Riffing, rasendes Geschrei.<br />
Album rein in die Anlage, Volume auf „10“, und es rollt dir<br />
ein Panzer über die Rübe. Der Track klingt, wie wenn zwei<br />
Maschinengewehre miteinander fikken...<br />
O: Ein Stück wird gleich zwei spannende Kollaborationen<br />
beinhalten.<br />
H: Genau! Für Legions Of Destruction habe ich zwei wichtige<br />
Künstler aus dem Extreme Metal-Bereich gewinnen können.<br />
Glen Benton von Deicide ist mein Lieblings-Death Metal-<br />
Shouter. Er growlt die beiden Strophen. Mit Deicide sind<br />
wir ja auch schon oft in Europa oder Nordamerika getourt.<br />
Und der zweite Herr ist Attila Csihar von Mayhem, der beide<br />
Chorusse übernommen hat. Meiner Meinung nach ist er der<br />
beste Avantgarde/Black Metal-Sänger. Es ist eine riesige Ehre<br />
für mich, diese beiden Haudegen auf einem Track vereint zu<br />
haben.<br />
O: Was habt ihr euch beim Titel Conjuring The Dead gedacht?<br />
H: Das Thema hat mich schon seit jeher immer interessiert.<br />
Besessenheit, Ausschweifung, Rituale, Exorzismus,<br />
Reinkarnation, Wiederfleischwerdung. Nicht in Form von<br />
diesem christlichen Bibelgeschwätz. Ich war sechs Stunden<br />
tot während meiner Operation am offenen Herzen. Nebenbei<br />
wird dir auch noch der Brustkorb aufgesägt, um an das Herz<br />
ranzukommen... und ich hab’ einiges gesehen.<br />
O: Du hattest also eine Nahtoderfahrung?<br />
H: Ja. Keinen scheiß Tunnel oder Licht am Ende. Aber Dämonen,<br />
Raben, Prediger et cetera sind an meiner Bettkante gesessen,<br />
und ich habe dadurch einiges mitgebracht von dieser<br />
unvermeidlichen Reise. Oder, sagen wir: von diesem Tanz mit<br />
dem Tod.<br />
O: Eure Texte sind sehr satanisch. Würdest du dich als Satanist<br />
bezeichnen, oder eckt ihr bloß an?<br />
H: Ich bezeichne mich als Atheisten mit Tendenzen hin<br />
zum Nihilismus. Lucifer/Sathan/Lichtbringer benutze ich<br />
als eine Art Rebell, der aneckt, andere Wege geht, Normen<br />
und Regeln bricht. Abseits von dem Kompost, den einem die<br />
dahinsiechende Institution Kirche predigt.<br />
O: Belphegor besteht ja nun schon seit 1991. Wie blickst du auf<br />
die Zeit zurück?<br />
H: Es gab so viele großartige Momente. Da wüsste ich nicht,<br />
wo ich anfangen soll. Wir haben die Welt mehrmals bereisen<br />
dürfen, Hunderte intensive Rituale gespielt, erlebten geniales<br />
unerschöpfliches Sightseeing, haben viele interessante Leute<br />
kennengelernt, lebten jahrelang im Exzess, haben mit vielen<br />
Künstlern zusammengearbeitet und mit fast allen Bands<br />
gespielt, die ich selber verehre.<br />
O: Was bedeutet dir Musik?<br />
H: Musick ist Sex, Sünde, Besessenheit, Leidenschaft, Feuer,<br />
Wasser, das Blut in deinen Adern... Ich höre jeden Tag Musick.<br />
O: Was sind dir die drei wichtigsten Dinge im Leben?<br />
H: Erstens die Freiheit – Visionen zu verwirklichen,<br />
Entscheidungen zu treffen, eigene Wege zu beschreiten et<br />
cetera; dann zweitens die Band – das beinhaltet alles, was<br />
mit Musick zu tun hat, andere Bands, Instrumente et cetera;<br />
und drittens Gesundheit. Morgen kann dein Herz zu schlagen<br />
aufhören, deine Uhr abgelaufen sein, und du bist im Arsch.<br />
Seit meiner Rehab/Operation/Nahtoderlebnis und dem harten<br />
steinigen Weg ist mir das klar geworden und hat nun einen sehr<br />
hohen Stellenwert für mich.<br />
O: Einen ersten Videoclip habt ihr auch bereits gedreht?<br />
H: Wir haben zu Conjuring The Dead ein Video gedreht. Der<br />
Direktor war Werner Fanninger. Wir hatten dieses Mal eine<br />
richtig gute Crew am Start. Die Hauptrolle spielte ein bekanntes<br />
Fetish- und Tattoomodell: Makani Terror aus Germania. Sie<br />
hat das hervorragend gemacht. Der Clip wird auch auf der<br />
Bonus-DVD sein, die mit dem limitierten Digipak erscheint.<br />
Also rennt in die Läden oder bestellt das Album vor, wenn Ihr<br />
auch die Bonus-DVD Euer Eigen nennen wollt. Es hat sich nichts<br />
geändert. Wir ziehen unser Ding durch. Konsequent und ohne<br />
Kompromisse. Wir zelebrieren den brachialen Metal of Death!<br />
www.belphegor.at<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Photo: Seth Siro Anton<br />
Discographie (Alben):<br />
The Last Supper (1995)<br />
Blutsabbath (1997)<br />
Necrodaemon Terrorsathan (2000)<br />
Infernal Live Orgasm (live, 2002)<br />
Lucifer Incestus (2003)<br />
Goatreich – Fleshcult (2005)<br />
Pestapokalypse VI (2006)<br />
Bondage Goat Zombie (2008)<br />
Walpurgis Rites – Hexenwahn (2009)<br />
Blood Magick Necromance (2011)<br />
Conjuring The Dead (2014)<br />
Line-Up:<br />
Helmuth – Gesang, Gitarre<br />
Serpenth – Bass, Gesang<br />
Marthyn – Schlagzeug<br />
Schoft – Gitarre, Gesang<br />
<strong>Orkus</strong>! - 49
„Vielen Menschen<br />
würde ein Update mal ganz guttun.“<br />
Im Ruhrpott, genauer gesagt: in Essen gibt es einen Mann, der scheinbar<br />
nie zur Ruhe kommt. Das siebte Noisuf-X-Album Invasion ist für Jan L. kein<br />
Grund, leisere Töne anzuschlagen, obzwar die Nummer Stille ist ein Privileg<br />
dies vermuten lassen könnte. „Stimmt, Stille ist für mich wirklich ein Privileg,<br />
in diesen Genuss komme ich ja berufsbedingt eher selten. Wenn ich nicht für<br />
andere Bands arbeite, arbeite ich an eigenen Sachen – und da gibt es natürlich<br />
sehr viel zu tun. Aber ich habe es gelernt, mir auch mal Freizeit zu nehmen,<br />
auch wenn das in der Vergangenheit oft nicht so gut geklappt hat. Daher: ja,<br />
ich habe Freizeit. Klar, mehr dürfte es immer sein. Doch das sieht wohl jeder<br />
so“, grinst Jan. Als Beispiel für seine Produktivität steht auch Stoppenberg,<br />
jüngstes Kind der X-Fusion/Noisuf-X-Familie. Eine kleine Kostprobe findet sich<br />
in Form von Es rauscht [Stoppenberg Mix] gleich auf der Bonusdisc. „Während<br />
X-Fusion das düstere <strong>Projekt</strong> mit Gesang ist und Noisuf-X das Industrial-<br />
<strong>Projekt</strong>, so ist Stoppenberg eher noch technoider, näher an EDM, TBM und<br />
Goa als an Industrial.“ Und eine weitere Geburt wird auf Invasion gefeiert...<br />
„Mir ist aufgefallen, dass es sehr viele Bands gibt, die einen Fuck you-Song<br />
haben. Und ich eben nicht! Da bestand Handlungsbedarf“, lacht Jan über die<br />
Entwicklung von The Typical Fuck You Song.<br />
Nach dem auf The Beauty Of Destruction veröffentlichten Toccata del Terrore<br />
wurde unter dem Titel Hall of the Mountain King nun Edvard Griegs Peer Gynt<br />
Suite in ein elektronisches Gewand gehüllt. Bereits des Öfteren betonte Jan<br />
seine Vorliebe für Klassik. „Auf der einen Seite sind die klassischen Stücke, die<br />
ich in ein Noisuf-X-Gewand presse, natürlich große Meisterwerke, die mich<br />
mit Sicherheit beeinflusst haben, auf der anderen Seite möchte ich zeigen,<br />
dass viele dieser klassischen Melodien auch heute noch aktuell klingen<br />
können, wenn man ein wenig des musikalischen Drumherums verändert.“<br />
Auch der Ernst kommt trotz der zu Party animierenden Sounds nicht zu kurz.<br />
Menschen 2.0 und Egomaniac – nur Phantasie, oder sind diese Themen durch<br />
Social Media und Politik schon in unserer Gesellschaft angekommen? „Ich<br />
glaube, vielen Menschen würde ein Update mal ganz guttun. Zu oft treffe<br />
ich im realen Leben auf Menschen, die einem eher das Gefühl vermitteln,<br />
sie hätten ein Downgrade erhalten. Auch hier liefern einem soziale<br />
Netzwerke die Plattform. Da springen einem Egomanie, Dummheit und<br />
Profilneurosen direkt ins Gesicht. Fishing for compliments-Beiträge erscheinen<br />
im Sekundentakt. Jeder will sich beweisen, bewundert oder beneidet werden.<br />
Vielleicht ist es das Internet, welches Egomanie erst deutlich macht oder gar<br />
fördert, ich weiß es nicht. Fakt ist: mir fällt sie immer öfter negativ auf – daher<br />
wurde es für mich Zeit, diese Tracks zu schreiben und die Situation mit I Am<br />
Like God auf die Spitze zu treiben. Da es sich bei Noisuf-X aber um Clubmusik<br />
handelt, werden diese Themen natürlich nur grob angerissen. Den erhobenen<br />
Zeigefinger spare ich mir. Es muss zwischen den Zeilen gelesen werden.“<br />
www.noisuf-x.com<br />
Marie-Luise Henke<br />
Discographie (Alben):<br />
Antipode (2005)<br />
The Beauty Of Destruction (2007)<br />
Voodoo Rituals (2009)<br />
Excessive Exposure (2010)<br />
Dead End District (2011)<br />
Warning (2013)<br />
Invasion (2014)<br />
<strong>Orkus</strong>! - 123
Purer Glamour! Etwas anderes fällt einem zum Artwork des<br />
neuen Surgyn-Albums nicht ein. Hier wird Dekadenz wahrhaft<br />
großgeschrieben. „Luxus hat uns schon immer sowohl begrifflich<br />
als auch persönlich gereizt. Unser Debut Vanity (2011) zielte<br />
größtenteils auf Parodien der Schönheitsindustrie ab, also<br />
maßlos übertriebene plastische Chirurgie. Das Interesse an<br />
diesen Themen hat sich nun auf Envy zugespitzt.“ Gerade der Reiz<br />
des Dragqueenmilieus hat es den Schotten angetan. „Die Drag-<br />
Szene strotzt nur so vor überbordendem Pomp. Wir haben uns<br />
entschieden, unsere blutbesudelte Latexkleidung gegen Juwelen<br />
und High Heels einzutauschen und unseren Fans so viel Glitzer wie<br />
nur möglich zu bieten“, erklärt Veil. Wer jetzt aber denkt, dass es<br />
sich bei Surgyn um weich gespülte Pop-Musik handelt, ist vollends<br />
auf dem Holzweg. Harsche Electro- und Industrial-Sounds, gepaart<br />
mit Gesang, der mal engelsgleich daherkommt und mal derart<br />
gegrowlt wird, dass einem Hören und Sehen vergeht. „Wir wollen<br />
einfach gefallen und dabei eine möglichst große Bandbreite<br />
ansprechen, sei es nun die Industrial- oder die Gay-Szene.“<br />
Derzeit finden vor allem Nordamerikaner Gefallen an den zwei<br />
Herren, welche sich zusammen mit Aesthetic Perfection auf<br />
ausgedehnter US-Tour befinden. „Es war atemberaubend, diese<br />
einmalige Gelegenheit wahrnehmen zu können, mit Daniel Graves<br />
zu touren und dabei so viele neue Städte zu erkunden. Keiner von<br />
uns beiden war bisher in den Vereinigten Staaten oder Kanada, und<br />
die schier abartige Größe des Landes hat uns einfach umgehauen.“<br />
www.facebook.com/surgynsyndicate<br />
Marie-Luise Henke<br />
Line-Up:<br />
Sovereign – Texte, Gesang<br />
Veil – Musik, Gesang<br />
Olaf Schulze<br />
Götterhämmerung / Walkürentritt<br />
260 Seiten, DIN A5, 16.00 €<br />
In Götterhämmerung sind Geheimdienstagenten, Skinheads, arbeitslose Hobbyfilmer,<br />
Kaiser Barbarossa, zwei Zeitreisende, ein größenwahnsinniger Nazi sowie<br />
ein debiler Hund auf der Jagd nach Thors Hammer. Noch Fragen?<br />
Walkürentritt vereint die Weltuntergangssorgen der nordischen Götter mit den<br />
profaneren Problemen mitteldeutscher Sterblicher in einer turbolenten Komödie.<br />
Wer glaubt, die nordischen Götter wären langweilig oder gar tot, wird schnell<br />
eines Besseren belehrt!<br />
Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />
Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />
www.roterdrache.org / edition@roterdrache.org
Plattentipps<br />
Top 5<br />
... das <strong>Orkus</strong>!-Album<br />
des Monats<br />
Björn Springorum<br />
1. Sólstafir<br />
Ótta<br />
2. Black Lung<br />
Black Lung<br />
3. Septicflesh<br />
Titan<br />
Isabell Köster<br />
1. Omnia<br />
Earth Warrior<br />
2. Inkubus Sukkubus<br />
“WYTCHES”<br />
3. KMFDM<br />
Hau Ruck<br />
4. Blues Pills<br />
Blues Pills<br />
4. Equilibrium<br />
Erdentempel<br />
5. Opeth<br />
Pale Communion<br />
5. Ravenscry<br />
One Way Out<br />
Axel Schön<br />
Marc Halupczok<br />
1. The Dreamside<br />
Sorrow Bearing Tree<br />
1. Septicflesh<br />
Titan<br />
2. Mantus<br />
Portrait aus Wut und Trauer<br />
2. Vader<br />
Tibi et Igni<br />
3. Bacio di Tosca<br />
Was ich liebe<br />
3. Night<br />
Night<br />
4. Martyr Lucifer<br />
Farewell to Graveland<br />
4. 21Octayne<br />
Into The Open<br />
5. Miley Cyrus<br />
Wrecking Ball (Track)<br />
5. Die Apokalyptischen Reiter<br />
Tief. Tiefer.<br />
Blues Pills<br />
Blues Pills<br />
CD (Nuclear Blast/Warner)<br />
vorauss. 25.07.2014<br />
Viel mehr als eine weitere Blues Rock-Band<br />
Verdammt jung sind sie, die Dame und Herren. Doch die<br />
Musikgeschichte hat gezeigt: je jünger, desto besser. Janis Joplin<br />
begann ihre Karriere mit zarten 18, Jim Morrison startete mit 23<br />
Jahren durch. Beste Voraussetzungen also für die derzeit größte<br />
Blues Rock-Nachwuchshoffnung, eines Tages in den Olymp<br />
einzuziehen. Und die Chancen stehen gut: Schon lange vor<br />
Veröffentlichung dieses Debuts gastierten Blues Pills bei großen<br />
Festivals, tourten um die Welt und scharten eine treue Gefolgschaft<br />
um sich. Wohlverdient, wie das amerikanisch/schwedisch/<br />
französische Gespann auf Blues Pills beweist. Es ist ein großes<br />
Rockalbum geworden, eines jener Werke, denen zu jeder Sekunde<br />
Ehrlichkeit, Leidenschaft und Eifer entströmen. Aus Rock, Blues und<br />
Soul fertigt die Band glühende, herrlich anachronistische Stücke,<br />
die den perfekten Soundtrack für eine ahnungsreiche Sommernacht<br />
bilden. Ihr Blues ist kraftvoll, entbehrt aber nicht der gewissen<br />
Gemütsschwere, welche dieser Musik eignet. Hinter der Sonne, so<br />
scheint es, lauert oftmals etwas Bedrohliches, Dunkles. Sängerin<br />
Elin tut dazu ihr Übriges und erweist sich erneut als Ausnahmetalent,<br />
gibt ihr Herz und ihre Seele in die Lieder und kann es glatt mit<br />
Jefferson Airplane-Stimme Grace Slick aufnehmen. Im Ernst! Vergiss<br />
all die Klone vergangener Zeiten. Das hier ist der wahre Geist!<br />
Björn Springorum<br />
Claus Müller<br />
1. Laibach<br />
Spectre<br />
2. sukekiyo<br />
IMMORTALIS<br />
3. Thomas Azier<br />
Hylas<br />
4. The 1975<br />
The 1975<br />
5. Click Click<br />
Those Nervous Surgeons<br />
Lars Schubert<br />
1. Anathema<br />
distant satellites<br />
2. SOHN<br />
Tremors<br />
3. Douglas Dare<br />
Whelm<br />
4. James Blake<br />
Overgrown<br />
5. Madredeus<br />
O Paraíso<br />
Nadine Ahlig<br />
1. Lord Of The Lost<br />
From The Flame Into The Fire<br />
2. Deathstars<br />
The Perfect Cult<br />
3. Arch Enemy<br />
War Eternal<br />
4. Die Apokalyptischen Reiter<br />
Tief. Tiefer.<br />
5. Equilibrium<br />
Erdentempel<br />
Manuela Ausserhofer<br />
1. Deathstars<br />
The Perfect Cult<br />
2. Alcest<br />
Shelter<br />
3. Harakiri for the sky<br />
Aokigahara<br />
4. Arkona<br />
Yav<br />
5. Placebo<br />
Loud Like Love
Anomalie<br />
Between the Light<br />
CD (Art of Propaganda)<br />
bereits erschienen<br />
Experimenteller Post Black Metal aus<br />
Österreich<br />
Die Stücke, die Marrok (Selbstentleibung, Tulsadoom)<br />
auf seinem Solo-Debut zusammengestellt hat, waren<br />
eigentlich gar nicht für ein Release geplant. Umso schöner,<br />
dass diese sechs Nummern nun doch der Öffentlichkeit<br />
zugänglich sind. Schon der Opener Blinded zeigt, dass wir<br />
es hier mit gekonnten Arrangements, traumhaften<br />
Melodien und sauber dargebotenen Vocals zu tun haben.<br />
Besonders überzeugen die cleanen Gitarrenparts, welche<br />
Marrok wirklich perfekt inszeniert und spielt. Absolutes<br />
Highlight ist Tales of a Dead City, das von sanften<br />
weiblichen Vocals unterstützt wird und durch seine<br />
einzigartige Symbiose aus melodischen, ohrwurmverdächtigen<br />
Passagen und härteren, fetzigen Gegenparts<br />
mehr als überzeugen kann. Zum Abschluss interpretiert<br />
Marrok die Nine Inch Nails-Hymne Hurt in seinem völlig<br />
eigenständigen Stil. Alles in allem hat der Sänger und<br />
Gitarrist mit dem <strong>Projekt</strong> Anomalie ein wirklich gutes<br />
Album produziert, das eindeutig Lust auf mehr macht. Wir<br />
sind gespannt, was folgen wird.<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Aeranea<br />
As The Sun Died<br />
CD (Source Of Deluge/Musicatweb)<br />
vorauss. 27.06.2014<br />
Eine hoffnungslose Geschichte,<br />
erzählt in Goth/Doom Metal-Klängen<br />
Nichts ist, wie es war. Die Sonne liegt in den letzten<br />
Lebenszügen. Schuld trägt die Menschheit selbst, welche<br />
jetzt in Dunkelheit, Kälte, Angst und bodenloser<br />
Melancholie versinkt. So die Geschichte des Debutwerks<br />
von Aeranea. Die junge Band liefert damit ein<br />
ausgezeichnetes Album ab! Alles passt. Die Lieder düster<br />
geschmückt und nicht überladen. Die Lyrics finster und<br />
tragend. Der Gesang von Christina Vogt – Schwester der<br />
Flowing Tears-Stimme Helen – setzt das Ganze schwer<br />
und atmosphärisch in Szene. Bass, Gitarren und Drums<br />
lassen das Herz erzittern. Der Boden scheint zu beben.<br />
Man erlebt es wie im Film. Bei all der Hoffnungslosigkeit,<br />
die in diesen Longplayer gepackt und auch im Artwork<br />
umgesetzt wurde, kann man jedoch sicher sein (?) oder,<br />
besser: hoffen, dass die drei Herren und ihre talentierte<br />
Frontfrau genau so weitermachen, wie alles mit As The<br />
Sun Died beginnt.<br />
Kerstin Müller<br />
Amberian Dawn<br />
Magic Forest<br />
CD (Napalm/Universal)<br />
vorauss. 27.06.2014<br />
Melodic Metal aus Finnland<br />
„Symphonic Melodic Power Metal“ – so lässt sich der Stil<br />
dieser finnischen Truppe wohl am besten beschreiben. Mit<br />
ihrem fünften Album präsentieren sie (nach der 2013<br />
veröffentlichten Compilation Re-Evolution) das erste<br />
eigenständige Werk mit neuer Frontfrau. Schon das Cover<br />
entführt in eine magische Welt: Eine Elfe blickt verträumt<br />
zwischen Bäumen hervor, und das Bild ergibt eine<br />
wunderbare Symbiose mit den zehn enthaltenen<br />
Nummern. Capris Gesang harmoniert perfekt mit den<br />
schnellen Doublebass elementen, fetzigen Riffs und<br />
donnernden, epischen Melodien. Besonders zauberhaft<br />
sind Agonizing Night, Endless Silence und das verträumte<br />
Green-Eyed. Die Vocals erzeugen eine magische<br />
Atmosphäre, welche die Thematik des Albums nicht besser<br />
unterstreichen könnte. Mit Capri haben Amberian Dawn<br />
rund um Bandgründer Tuomas Seppälä einen wahren<br />
Glücksgriff gelandet, denn sie schafft es wie kaum eine<br />
andere Sängerin, den Hörer in ihren Bann zu ziehen und<br />
mit ihrer Stimme zu verführen. Traumhaft!<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Bacio di Tosca<br />
Was ich liebe<br />
CD (Caput Medusae/<br />
BROKEN SILENCE)<br />
vorauss. 27.06.2014<br />
Schöne musikalische Umsetzung<br />
klassischer und eigener Lyrik<br />
Nach ein paar Jahren, in denen sich Bacio di Tosca auf ihr<br />
Internet-TV-<strong>Projekt</strong> konzentriert hatten, veröffent lichen<br />
sie nun wieder ein schönes Album als physischen<br />
Tonträger. Dem Grundkonzept, ausgewählte Werke großer<br />
Dichter zu vertonen, bleiben sie treu und haben es auch<br />
dieses Mal durchweg hörenswert realisiert. Zum Teil<br />
enthält das Album dabei Stücke aus den TV-Folgen, jene<br />
wurden aber natürlich noch einmal frisch überarbeitet. Mit<br />
Liebe wagen sich Mezzosopra nistin Dörthe Flemming und<br />
ihre Musiker an die Transformation solch klassischen<br />
Materials in ein Clubsoundgewand, was ganz gut<br />
funktioniert. Außerdem hat Dörthe für Was ich liebe zwei<br />
eigene Texte geschrieben und singt sie im Chanson Noir-<br />
Stil. Auch diese Lieder klingen gut und fügen sich in das<br />
Gesamtfeeling ein. Das Album erscheint übrigens als<br />
„Relief-CD“, inklusive kleinem Edelstein! Fazit: Für alle<br />
Fans von Bacio di Tosca ein schönes Hörerlebnis mit<br />
einigem, das es neu zu entdecken gilt.<br />
Axel Schön<br />
Belphegor<br />
Conjuring The Dead<br />
CD (Nuclear Blast/Warner)<br />
vorauss. 08.08.2014<br />
Brachialer Black/Death Metal<br />
aus Österreich<br />
Wer Belphegor kennt, weiß, was ihn erwartet. Brachialer,<br />
derber, gnadenloser, satanischer Metal, der sich irgendwo<br />
zwischen Black und Death seinen eigenen Pfad sucht.<br />
Fronter Helmuth ist für seine teuflischen Texte,<br />
provozierenden Titel und hammer harten Live-Shows<br />
berühmt-berüchtigt, und auch Conjuring The Dead prescht<br />
in diesem Sinne mit Gasmask Terror direkt ordentlich los.<br />
Es gibt nur wenige Bands, die eine solche Rasanz an den<br />
Tag legen; Belphegor prügeln sich wahrhaftig ihren Weg,<br />
Hindernisse scheinen für sie nicht zu existieren. Das zweite<br />
Stück (der Titeltrack) beginnt mit einem satanischen Intro<br />
und erzeugt dadurch gekonnt derbe Atmosphäre. Ebenfalls<br />
spannend: Black Winged Torment, welches mit choralen<br />
Kirchengesängen startet, die dämonisch enden... und<br />
„dämonisch“ ist hier auch genau das richtige Wort, denn<br />
besonders in diesen Kreisen hat man kaum eine noch<br />
schnellere Nummer erlebt. Legions Of Destruction enthält<br />
gleich zwei spannende Kollaborationen – mit Glen Benton<br />
von Deicide und Attila Csihar von Mayhem. Ein geiles<br />
Album, aber nichts für Zartbesaitete. Teuflisch gut!<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Ekat Bork<br />
Veramellious<br />
CD (Radicalis/Irascible)<br />
bereits erschienen
Mit diesen exklusiven Geschichten<br />
SEASURFER<br />
Rex Dildo<br />
Luci van Org<br />
Loki und der Bauer Geiz<br />
dive in<br />
Voenix<br />
Am Brunnen<br />
Olaf Schulze<br />
Nichtraucher<br />
Axel Hildebrand<br />
Die Lektion<br />
Christopher McIntosh<br />
Vollversammlung<br />
Fritz Steinbock<br />
Schicksal<br />
Patricia Becker<br />
Die Nornen und der Pilz<br />
Petra Bolte<br />
Die Schwüre meiner Vorfahren<br />
Knut Mende<br />
Bielefeld<br />
Sebastian Bartoschek<br />
Hardmors Begegnung<br />
Elfriede Lack<br />
Verschiedene Autoren<br />
Die alten Götter<br />
Kurze Geschichten von Asen, Vanen & Menschen<br />
Taschenbuch,160 Seiten, 9.95 €<br />
Frija und Wotan begleiten Jahwe zum Arbeitsamt, eine Vollversammlung aller<br />
Götter wird dank Jahwe zum Fiasko, ein Schwur der Ahnen führt zu einem<br />
spannenden Das Rätsel, Dreampunk-Album<br />
Loki und Thor treten als Comedy-Duo auf, es kommt zu<br />
einer schicksalhaften Begegnung mit den Nornen, und vom Schicksal handelt<br />
auch die Geschichte vom Fenriswolf. Dies ist nur ein kleiner Ausblick auf die<br />
abwechslungsreichen Erzählungen in diesem Buch ...<br />
Ab dem 13.06.<br />
Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />
Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />
www.roterdrache.org facebook.com/seasurfer / edition@roterdrache.org<br />
· membran.net<br />
Leidenschaftlich-verspielter Alternative<br />
Rock mit folkloristischen Anleihen<br />
Die Künstlerin selbst stammt aus dem Osten Russlands.<br />
Wenn man nach Ussurijsk sucht, mag man fast gar nicht<br />
glauben, dass dieser Ort, in dieser Region, wirklich noch<br />
zu Russland zählt. Allerdings ist Ekat Bork seit 2007 in<br />
der Schweiz ansässig. Das macht das Ganze vielleicht<br />
etwas weniger phantastisch, aber umso realer. Ekat Bork<br />
besticht mit wahrhaftiger Ideen vielfalt. Düster-machtvolle<br />
Rhythmen, verspielte Leidenschaft, spirituelle Streichereinlagen<br />
und mächtige Bässe. Der siebte Song des Debuts<br />
heißt Wild Nature, und das trifft den Nagel auf den Kopf.<br />
Es steckt unglaublich viel wildes, fast zügelloses<br />
Temperament in Ton und Stimme, dass es einen regelrecht<br />
„von den Socken haut“. Dieser Leidenschaft muss man<br />
ganz einfach nachgeben, sonst läuft man Gefahr, von<br />
seinem Unterbewusstsein überrollt zu werden. Wobei...<br />
was wäre eigentlich so schlimm daran, mal das Herz in<br />
all seiner Farbenpracht sprechen zu lassen und nicht dem<br />
Verstand den Vortritt zu gewähren?<br />
Kerstin Müller<br />
Burden of Grief<br />
Unchained<br />
CD (Massacre/Soulfood)<br />
vorauss. 18.07.2014<br />
Die perfekte Mischung<br />
für jeden Metalhead<br />
Die aus Kassel stammenden Musiker existieren als Band<br />
bereits seit rund 20 Jahren. Das Artwork ihres sechsten<br />
Studioalbums zeigt einen noch glühenden, teuflisch<br />
anmutenden Brennstempel, wie man ihn in Stallungen<br />
findet, mit dem Logo der Band... und es wird klar, was sie<br />
mit Unchained wollen: sich in die Gehirnwindungen aller<br />
Metal-Liebhaber einbrennen. Den Auftakt bildet Awaken<br />
The Nightmare, eine Nummer, die besonders melodisch<br />
beginnt, immer schneller ansteigt und durch perfektes<br />
Gegröle, welches man jedoch sehr gut verstehen kann,<br />
ergänzt wird. Eine Mischung aus fetzigen Gitarrenriffs und<br />
-solos, knüppelnden Drumpassagen, teils sehr<br />
melodischen, fast poppigen Soundmomenten und sehr<br />
angenehmen Vocals wird auf neun (im Digipak: elf)<br />
Liedern präsentiert, allesamt sauber aufgenommen und<br />
leidenschaftlich gespielt. Besonders spannend ist The Final<br />
Chapter, ein etwas härterer Song voller Atmosphäre und<br />
Kraft. Es fällt schwer, Favoriten zu nennen, denn das<br />
ganze Werk ist in sich stimmig und hat definitiv<br />
Aufmerksamkeit verdient – die Jungs machen hier alles<br />
richtig.<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Chainreactor<br />
Mass Driver<br />
CD (ProNoize/BROKEN SILENCE)<br />
vorauss. 04.07.2014<br />
„Um Himmels willen, tanz weiter!“<br />
Eine wilde Mischung aus Noise, Trance, Techno und<br />
Industrial halten die Herren von Chainreactor mit ihrem<br />
jüngsten Werk für das Volk bereit. Die Nummern Mass<br />
Driver, Overcharging System und Choose Your Weapon<br />
zielen direkt auf die Tanzfläche, ohne den geringsten<br />
Kompromiss einzugehen. Die restlichen Tracks offenbaren<br />
die Experimentierfreude und Vielseitigkeit der<br />
Düsseldorfer. Sie schlagen fast schon ruhige Töne an, ohne<br />
jedoch soft zu klingen. X2 CR kann beinahe in den<br />
Ambient-Bereich gerückt werden, und somit zeigt das<br />
nunmehr vierte Album der Band, dass Schubladen denken<br />
hier in keinster Weise angebracht ist.<br />
Marie-Luise Henke<br />
Deine Lakaien<br />
Crystal Palace<br />
CD (Chrom/Soulfood)<br />
vorauss. 08.08.2014<br />
Die Quadratur des Kreises<br />
Ich gebe es als langjähriger Wegbegleiter gerne zu: Die<br />
Rührung, Faszination und Gänsehaut, die ein Song wie<br />
Love Me To The End bei mir vor Jahrzehnten erzeugte, ist<br />
bei den Deine Lakaien-Alben der letzten Jahre<br />
weitestgehend ausgeblieben. Daran konnte auch der<br />
Vorgänger Indicator, der bereits eine leichte Rückbesinnung<br />
auf die Ursprünge andeutete, wenig ändern. Umso<br />
Nachttanz<br />
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Dunkelparty auf Carl<br />
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überraschender Crystal Palace: Obwohl Alexander Veljanov<br />
und Ernst Horn sich auch diesmal nicht nur treu geblieben<br />
sind, sondern sich noch deutlicher und pointierter als zuvor<br />
auf genau die Elemente besonnen haben, die einen Deine<br />
Lakaien-Song ausmachen, wirkt das Album unverbraucht<br />
wie ein Debut und berührt tief und nachhaltig. Diese<br />
Quadratur des Kreises wird einerseits erreicht durch die<br />
bewusste Reduktion auf die analoge elektronische<br />
Ästhetik der sehr frühen Jahre, das Ausblenden jeglichen<br />
Beiwerks, die Konzentrierung auf den Song an sich und<br />
die Intimität der sehr persönlichen Texte. Was Crystal<br />
Palace darüber hinaus zum vielleicht besten Album seit<br />
Kasmodiah macht, ist die Tatsache, dass die Reibungen<br />
zwischen den beiden Protagonisten einem tiefen<br />
Verständnis und Zusammenspiel gewichen sind, das trotz<br />
aller Harmonie einem kreativen, intensiven Feuerwerk<br />
gleicht. Um es deutlich zu sagen: Crystal Palace enthält<br />
mit dem desperaten Nevermore und der steinerweichenden<br />
Ballade Where the Winds don’t Blow die vielleicht besten<br />
Lieder, die je von ihnen produziert wurden. Und über<br />
welche Band mit einer derart langen Historie kann man<br />
Ähnliches sagen? Die beste Komposition allerdings ist die<br />
Struktur des Albums selbst: Aus 20 Tracks wurden in<br />
akribischer Selektion lediglich zehn ausgewählt, die sich<br />
trotz der diffizilen Strukturen der einzelnen Stücke zu<br />
einer fließenden Einheit verbinden. Stimmiger war kein<br />
Deine Lakaien-Album. Die Band ist wieder bei sich selbst<br />
angekommen und hat sich mit ihren ureigenen Mitteln<br />
neu erfunden. Ein ganz großer Wurf. Chapeau!<br />
Ecki Stieg<br />
Eluveitie<br />
Origins<br />
CD (Nuclear Blast/Warner)<br />
vorauss. 01.08.2014<br />
Anspruchsvoll und faszinierend<br />
Mit neuer Mannschaft – Gitarrist Rafael Salzmann und<br />
Violinistin Nicole Ansperger kamen dazu – gehen Eluveitie<br />
ihr sechstes Studioalbum an. Und das hat ordentlich<br />
Pfeffer; das Eröffnungsdoppel The Nameless und From<br />
Darkness lässt Fronter Chrigel Glanzmann und seiner<br />
aggressiven Stimme alle Freiheiten. Erst mit dem<br />
vielschichtigen Celtos wird die Geschwindigkeit ein wenig<br />
gedrosselt, Anna Murphy ist zum ersten Mal deutlich zu<br />
hören. Das eingängige The Call Of The Mountains gehört<br />
ihr dann ganz alleine, während Glanzmann mit dem<br />
mächtigen und über weite Strecken gnadenlos schnellen<br />
Sucellos ein weiteres Highlight setzt. Textlich bemühen<br />
die Schweizer einmal mehr gallische Sagen längst<br />
vergangener Tage, die Stücke scheinen nicht nur<br />
musikalisch ineinander zufließen. Unter dem Strich ein<br />
anspruchsvolles, aber faszinierendes Album.<br />
Marc Halupczok<br />
Special-Tipp des Monats<br />
Empyrium<br />
The Turn Of The Tides<br />
CD (Prophecy/Soulfood)<br />
vorauss. 18.07.2014<br />
Schmerzhaft schönes Comeback<br />
Ein Wendepunkt ist dieses Werk ohne jeden Zweifel. Es<br />
trägt seinen Titel also durchaus gerechtfertigt, immerhin<br />
markiert das lang angekündigte und endlich in die Tat<br />
umgesetzte Comeback von Empyrium eine Sensation im<br />
laufenden Musikjahr. Aber wie kann The Turn Of The Tides<br />
überhaupt bestehen? Eine Rückkehr, zwölf Jahre nachdem<br />
Bandkopf Schwadorf Empyrium eigentlich unmissverständlich<br />
zu Grabe getragen hatte? Ganz einfach:<br />
indem es weder als Neuanfang noch als bemühte<br />
Weiterführung der alten Linie daherkommt. Es ist ein<br />
Empyrium-Album. Und mehr gibt es dazu im Grunde nicht
zu sagen. Die Schwermut, die Bedeutsamkeit, das Pathos,<br />
die Romantik, sie alle sind fraglos auch hier vorhanden. Und<br />
doch ist viel passiert, seit Weiland die Naturmystik neu<br />
definierte. An Schwadorf und Sänger Thomas Helm ist die<br />
Zeit nicht unbemerkt vorübergegangen, ebenso wenig am<br />
musikalischen Ausdruck der beiden. Zum Glück. Nur mit<br />
diesem Freischwimmen von Erwartungen und alten<br />
Konzeptionen gelingt ihnen das wahrhaft große Werk, das<br />
unerwartete, stellenweise gewiss überraschende, umso öfter<br />
aber herzlich willkommen heißende Album eines<br />
Ausnahmeprojekts. Neo-Klassik, Folklore, Metal und Post<br />
Rock halten Einzug in einem mystischen, beschwörenden,<br />
von genussvoller Melancholie getragenen Klang, der diese<br />
Rückkehr nicht geglückter gestalten könnte. Und mit dem<br />
verklärt beginnenden, massiv aufwallenden In The Gutter Of<br />
This Spring haben sich Empyrium ein weiteres ehernes<br />
Denkmal gesetzt.<br />
Björn Springorum<br />
Fundetta<br />
Mein Talent ist Leben<br />
CD (Echozone/Soulfood)<br />
bereits erschienen<br />
Theatralischer Düsterrock mit<br />
elektronischen Beigaben<br />
Das Duo, das seit 2009 aktiv ist und bereits ein Debut mit<br />
dem Namen Diktator der Lust veröffentlicht hat, fördert nun<br />
sein Nachfolgealbum zutage. Durchwegs mit deutschen<br />
Texten bestückt, besingen/thematisieren Fundetta mal mehr,<br />
mal weniger provokativ Dinge des Lebens. Leidenschaft,<br />
Angst, Freiheit, Unglaubliches, Verrücktes... Diese Mischung<br />
aber macht alles zu etwas Abstraktem und somit zu Fundetta.<br />
Detta Herm, der alle Fäden in der Hand hält, und Suse, welche<br />
unterstützend im Gesang und im Gewand der Kunst die Bühne<br />
betritt, tauchen tief mit Ton und Lyrik in die Szene ein. Das<br />
hat letztlich immer zur Folge, dass es Befürworter und Gegner<br />
geben wird. Doch allem und jedem zu gefallen, ist nicht Sinn<br />
und Zweck Fundettas. Wer jetzt noch mit zahllosen<br />
Fragezeichen im Geiste die Augenbrauen hochzieht, der höre<br />
sich einfach den Titeltrack Mein Talent ist Leben an. Danach<br />
sollten keine Fragen in Sachen „Warum?“, „Wieso?“ und<br />
„Weshalb?“ offen sein.<br />
Kerstin Müller<br />
Flip Grater<br />
Pigalle<br />
CD (Make My Day/Indigo)<br />
bereits erschienen<br />
Traurig tragender Düster-Gitarren-Pop<br />
Wem eventuell Hildegard Knefs Pigalle in den Ohren klingen<br />
sollte, braucht wirklich keine Angst zu haben. Mir ging es<br />
auch so. Umso willkommener ist es, wenn die ersten Klänge<br />
vom Einstiegstitel The Quit das Ohr erreichen. Die überaus<br />
warme, aber immer traurig sehnsüchtig klingende Stimme<br />
der Neuseeländerin bahnt sich den Weg durch Zeit und Raum.<br />
Jeder Ton schwingt und zittert. So beschert sie einem mal<br />
Gänsehaut, dann wieder unerwartete Hitzewallungen und<br />
sogar feuchte Hände. Pigalle geht ganz tief und ist stets<br />
darauf bedacht, dass der Gesang gerade so im Vordergrund<br />
steht, dass die Vielzahl an Klängen und Instrumenten<br />
ausgewogen und beruhigend den Hörer erreicht. Ganz ohne<br />
Zweifel: Das in Paris aufgenommene Album ist eines für jene,<br />
für die das Leben und die Liebe gerade nicht gemacht zu sein<br />
scheinen. Aber genau dann sollte man diesen Longplayer sein<br />
Eigen nennen. Dem schweren Gefühl, das nicht aus dem<br />
Körper hinausmöchte, wird eine Tür angeboten. Es kann Platz<br />
im Herzen und Ruhe für die Seele schenken.<br />
Kerstin Müller<br />
Illdisposed<br />
With The Lost Souls<br />
On Our Side<br />
CD (Massacre/Soulfood)<br />
vorauss. 27.06.2014<br />
Die Meister des Death Metal<br />
liefern Nachschub<br />
Dass die aus Dänemark stammenden Todesmetaller rund um<br />
Sänger und Mastermind Bo Summer zu den ganz Großen der<br />
Szene gehören, ist unumstritten. Jetzt haben sie ihren<br />
nächsten Rohling fertiggestellt, der schon durch sein<br />
spannendes Artwork faszinieren kann. Das ziemlich<br />
untypische Cover zeigt einen nackten Rücken, welcher vielen<br />
tastenden, grapschenden Händen ausgeliefert ist und sich vor<br />
Angst (oder Ekel) zusammenkrümmt. In der Standardedition<br />
werden zehn Stücke präsentiert, beim limitierten Digipak gibt<br />
es weitere zwei Tracks auf die Ohren (Life Equals Zero und<br />
Reversed). Das Album beginnt mit Going Down, und bereits<br />
diese Nummer offenbart, dass den Hörer wieder das erwartet,<br />
wonach er auch sucht: deftiger, schneller, knüppelnder und<br />
fetziger Death Metal, der nicht enttäuschen wird. Fast jeder<br />
Song balanciert zwischen vier und fünf Minuten, was bei der<br />
limitierten Edition eine satte Spielzeit von mehr als 50<br />
Minuten ergibt. Ein wirklich gutes Death Metal-Release.<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Lacrimosa<br />
Live in Mexico City<br />
DCD (Hall of Sermon/Sony)<br />
vorauss. 18.07.2014<br />
Mitreißende Live-Stimmung<br />
und ein großartiges Konzert<br />
Nach sieben Jahren bringen Lacrimosa ein neues Live-<br />
Doppelalbum heraus. Anders aber als bei der<br />
Zusammen stellung auf Lichtjahre, wurde für diese Veröffentlichung<br />
das komplette Konzert im Auditorio BlackBerry<br />
mitgeschnitten, ein Bühnenerlebnis aus einem Guss also. Die<br />
erste Auflage wird den Käufer übrigens noch mit einer Bonus-<br />
DVD erfreuen. Lacrimosas Auftritt ist zugleich eine<br />
wunderbare Zeitreise durch das Repertoire ihrer Musik; die<br />
Band spielt ältere Lieder von 1994/1995 (Schakal, Copycat)<br />
genauso wie aktuelle Stücke (Verloren, Weil Du Hilfe<br />
brauchst), aus der Spanne dazwischen natürlich ebenso jede<br />
Menge ihrer großen Hits (Stolzes Herz, Ich bin der brennende<br />
Komet, Alleine zu zweit). Insgesamt beglückt Live in Mexico<br />
City durch 23 Titel und mehr als zwei Stunden Spieldauer und<br />
vermittelt eine tolle, originäre Konzertatmosphäre. Wenn<br />
mexikanische Fans deutsche Texte inbrünstig mitsingen,<br />
entsteht auch im heimischen Wohnzimmer oder im Auto<br />
wahres Gänsehautfeeling. Eigentlich möchte man nach<br />
diesem Hörererlebnis direkt ein Ticket für den nächsten<br />
Auftritt ordern!<br />
Axel Schön<br />
New Days Delay<br />
Erst der Blitz und dann<br />
CD (Alice in.../BROKEN SILENCE)<br />
vorauss. 27.06.2014<br />
Die Rückkehr der norddeutschen<br />
Surf Pop Punk Electro-Helden<br />
Wie ein Blitz verbreitet sich die Nachricht: New Days Delay<br />
sind nach siebenjähriger Pause tatsächlich mit einem neuen<br />
Album zurück. Und dann: die Freude über die neuen Stücke.<br />
Etwas erwachsener klingt Erst der Blitz und dann vielleicht,<br />
musikalisch sicher auch noch etwas vielseitiger als das<br />
Erstlingswerk Splitterelastisch. Trotzdem erkennt man New<br />
Days Delay sofort wieder. Natürlich ist da die charakteristische<br />
Stimme von Sängerin Insa, ihre Art, die Lyrics darzubieten.<br />
Und natürlich werden auch hier verschiedene Stile<br />
unkonventionell vermischt, wird eine Symbiose zwischen<br />
Punk, Pop, Gothic, Electro/Elektronik hergestellt und dies<br />
alles dem Hörer von tanzbar bis nachdenklich nahegebracht.<br />
Das Ganze scheint spontan, unkompliziert und mühelos, ist<br />
jedoch absolut durchdacht und facettenreich und lädt zum<br />
mehrmaligen Hören gleich hintereinander ein. Richtig coole<br />
Sache!<br />
Axel Schön<br />
Noisuf-X<br />
Invasion<br />
DCD (ProNoize/<br />
BROKEN SILENCE)<br />
vorauss. 27.06.2014<br />
Die Invasion der Clubs<br />
kann beginnen!<br />
Kaum einer vermag es derart treffsicher wie Jan L., ein von<br />
vorne bis hinten partytaugliches Album auf die (Tanz-) Beine<br />
zu stellen. Invasion wartet mit den für Noisuf-X typischen<br />
wabernden, satten, fluiden, förmlich hüpfenden Beats auf,<br />
welche die Membranen der Boxen massiv in Vibration bringen.<br />
Industrial vom Feinsten, veredelt durch wohldosierte Samples<br />
und einen Hauch Techno, wird Invasion zum echten<br />
Ohrenschmaus. Mit Hall of the Mountain King hebt<br />
der musikalische Tausendsassa erneut ein<br />
klassisches Stück im Noise-Gewand aufs Tapet,<br />
das – wie sein Original – den Spannungsbogen<br />
wölbt und den Hörer in wahre Verzückung versetzt.<br />
Abwechslungsreich, tanzbar, mitreißend, kraftvoll,<br />
Noisuf-X!<br />
Marie-Luise Henke<br />
The glory of American Hard Rock has returned with<br />
THE GOLDEN GRASS<br />
This power trio is the real deal and their LP harkens<br />
back to the golden age when heavy rock music was<br />
upbeat, skillfully played, energetic, edgy, and<br />
bursting with goodtime sunshine vibes.<br />
www.svartrecords.com<br />
LP/CD/Digital<br />
Distributed by Cargo Records<br />
www.cargo-records.de<br />
ROME<br />
A Passage to Rhodesia<br />
DCD-Box (Trisol/Soulfood)<br />
vorauss. 02.08.2014<br />
Kunst in Vollkommenheit<br />
„Skepsis“. Das ist das Wort, welches mich seit<br />
Ankündigung dieser Veröffentlichung begleitete.<br />
Stolze 100 Euro für eine Box? Zeitgemäß würde<br />
man das im Web kurz und knapp mit „WTF?“<br />
kommentieren. Darüber hinaus setzten weitere,<br />
eher negativ konnotierte Gedanken ein: „Das
zehnte ROME-Album in zehn Jahren. Kann das<br />
wirklich gut gehen?“ Nach ausgiebiger Beschäf tigung<br />
mit dieser Box fällt mir nun – genauso kurz und<br />
knapp wie das oben erwähnte Akronym – der<br />
altmodische Ausdruck „Pustekuchen!“ ein. Denn<br />
Jérôme Reuter liefert ein musikalisches, inhaltliches<br />
wie auch verpackungs technisches Schwergewicht ab,<br />
das seinesgleichen sucht. Die knapp zwei Kilogramm<br />
schwere Box umfasst neben dem Hauptalbum mit<br />
House of Stone ein zweites, nur hier erhältliches<br />
Album, eine DVD, einen 112-seitigen,<br />
leinenverzierten Hardcover bildband, der in jedem<br />
Buchladen schaufenster ein Schmuckstück darstellen<br />
würde, zwei großformatige Poster und weitere<br />
beein druckende Artefakte. Last but not least findet<br />
sich noch eine nirgends angekündigte Überraschung,<br />
die jedem ROME-Fan Freudentränen in die Augen<br />
treiben dürfte. Keine Sorge, gespoilert wird an dieser<br />
Stelle nicht! Auf dem Hauptalbum wird feinster Neo<br />
Folk geboten. Grundsätzlich mag ich keine<br />
Vergleiche, aber um diese bereits überlange Kritik<br />
schneller abzu schließen, sei folgende Erklärung<br />
erlaubt: Wären Masse Mensch Material und Flowers<br />
From Exile als Trilogie angelegt, dann wäre A Passage<br />
to Rhodesia eindeutig der dritte, bisher fehlende Teil.<br />
Die Schönheit des gesamten Werkes entsteht aus<br />
den großartigen Melodien mit fast schon poppiger<br />
Zugänglichkeit, dem markanten Gesang und den<br />
vielen Soundtüfteleien. Ein verführerischer Mix, der<br />
dem Album seine überwältigende Aura verleiht.<br />
House of Stone überrascht hingegen durch puren und<br />
kompromisslosen Martial Industrial. Und da bin ich<br />
genau bei jenem Wort angelangt, welches mich<br />
heute, als glücklicher Besitzer dieser bemerkenswerten<br />
Box, begleitet: „Kompromisslosigkeit“. Man<br />
lässt sich darauf ein oder eben nicht. Man mag es<br />
oder eben nicht. Doch eine Sache bleibt unbestritten:<br />
A Passage to Rhodesia ist ein einzigartiges<br />
Gesamtkunstwerk. Ein Meilenstein.<br />
Marc Frei<br />
Sonic Syndicate<br />
Sonic Syndicate<br />
CD (Nuclear Blast/Warner)<br />
vorauss. 04.07.2014<br />
Wenn das kein Kracher ist!<br />
Das Warten hat ein Ende. Nach längerer Auszeit sind<br />
Sonic Syndicate endlich wieder am Start, und hier<br />
gibt es wirklich ordentlich was auf die Ohren. Bereits<br />
der Opener Day Of The Dead ist ein wahrer Kracher,<br />
der mit seinen teils aggressiven und teils wunderbar<br />
melodischen Parts gekonnt an Altbewährtes anknüpft<br />
und alles noch perfektioniert. Dir bleibt keine<br />
Verschnaufpause, schon brettert Black Hole Halo<br />
weiter – eines der härteren Stücke. Und so geht es<br />
ohne Unterbrechung fort. Ein bisschen poppiger wird<br />
es etwa bei Long Road Home. Mit Catching Fire haben<br />
die Schweden eine echte Hymne geschaffen, die<br />
besonders durch ihre cleanen Passagen überzeugt.<br />
Es folgt eine Nummer nach der anderen, die Dir<br />
entgegensegelt. Ein Album, bei dem garantiert keiner<br />
ruhig sitzen bleiben kann. Sonic Syndicate haben<br />
den richtigen Moment gewählt, ein selbstbetiteltes<br />
Werk zu veröffentlichen, denn mit diesem Release<br />
zeigen sie, dass sie den Gipfel erreicht haben. Einfach<br />
nur genial! Ein Album, das man sich immer wieder<br />
reinziehen muss!<br />
Manuela Ausserhofer<br />
sukekiyo<br />
IMMORTALIS<br />
CD (Gan-Shin/Rough Trade)<br />
vorauss. 04.07.2014<br />
Dir en grey-Fronter<br />
auf neuen Wegen<br />
Schlägt man im Duden unter „exzentrisch“ nach,<br />
fallen Synonyme wie „auffällig“, „aus dem Rahmen<br />
fallend“, „extravagant“, „extrem“, „spleenig“,<br />
„überspannt“ sowie „vom Üblichen abweichend“,<br />
und genau da steigt IMMORTALIS ein. An dieser Stelle<br />
gleich vorweggenommen: dieses Album ist ein echter<br />
Picasso. Selten, unverkennbar, eigenwillig,<br />
unverfälscht, phantastisch. Der als Solo-<strong>Projekt</strong><br />
bezeichnete Exot ist nicht nur die Verherrlichung oder<br />
egoistische Ausschweifung eines einzelnen Künstlers,<br />
sondern vielmehr ein Uhrwerk, welches durch ein<br />
sehr einzigartiges Zahnrad in Bewegung kommt,<br />
jedoch ohne die weiteren Zahnräder kein Ticken<br />
hervorbringen würde. Dass die Beteiligten mit Herz<br />
und Seele bei der Sache waren, als IMMORTALIS<br />
entstand, ist in jedem einzelnen Ton dieses<br />
dekadenten Notenwirrwarrs spürbar. Über all dem<br />
steht eine der einprägsamsten Stimmen schlechthin,<br />
die fesselnder nicht sein kann und derart glaubhaft<br />
Gefühle vermittelt, dass man in ihr nur versinken<br />
kann. Durchaus abstrakt kommt sukekiyo mit<br />
IMMORTALIS daher – und dennoch stimmig,<br />
zumindest für diejenigen, die sich Zeit nehmen und<br />
aufmerksam hinhören. Unter Garantie kann dieses<br />
Album nicht nur ein Mal durchgefetzt, sondern des<br />
Öfteren abgespielt werden, denn zu entdecken gibt<br />
es einiges. Experimentiert wird hier mit vielem;<br />
extrem positiv auffallend sind im instrumentellen<br />
Bereich die zwei Gitarren, die sich hier und dort<br />
gegenseitig spielerisch necken, sogar vor klassischen<br />
Meisterwerken nicht haltmachen und dennoch den<br />
Punkt nicht verpassen, an dem es Zeit wird,<br />
zurückzudrehen. Das Album beinhaltet ruhige, auf<br />
Melodie bedachte Songs, instrumentale Zwischenstücke,<br />
die alles stimmig abschließen, sowie diese<br />
eigenartig schräge Art, die IMMORTALIS verwirrend,<br />
uneinordenbar und reizvoll macht. Um die Sache auf<br />
den Punkt zu bringen: Mit sukekiyo hat Kyo,<br />
Frontmann der so namhaften Band Dir en grey,<br />
keinen billigen Abklatsch laufen gelehrt, sondern<br />
Einblick in seine ganz eigene künstlerische Welt<br />
gewährt. Die in Japan nicht minder bekannten<br />
Bandmitglieder überzeugen mindestens genauso in<br />
ihrer Rolle und haben hörbar einem Ausnahmekünstler<br />
Flügel verliehen. Fazit: horizonterweiternd!<br />
Jana Rischke-Tanaka<br />
Surgyn<br />
Envy<br />
CD (DWA)<br />
bereits erschienen<br />
Dekadenz und purer Glamour<br />
Es verwundert fast schon, dass einem der Glitter und<br />
Flitter nicht aus den Boxen entgegenwirbelt, wenn<br />
man dieses Album hört. Tracks wie Limousine oder<br />
Stiletto wummern einem gehörig um die Ohren, und<br />
man will bei diesen Nummern einfach nur ab auf die<br />
Tanzfläche. Es wird gegrowlt, die Sounds sind<br />
verzerrt, die Beats stampfend und nach vorne<br />
preschend. Die Härte des Industrial paart sich hier<br />
vorzüglich mit dem Glamour der Drag-Szene zu einem<br />
funkelnden Partywerk. Kurze Verschnaufpausen<br />
bilden Stücke wie Green Heart oder Melancholia,<br />
ohne dem treibenden Charakter von Envy auch nur<br />
eine Minute Einhalt zu gebieten. Optisch und<br />
inhaltlich fabelhaft!<br />
Marie-Luise Henke<br />
The Dreamside<br />
Sorrow Bearing Tree<br />
CD (Spin Moon)<br />
vorauss. 31.07.2014<br />
Eingängige und rockige Gothic-<br />
Songs mit eigenem Charakter<br />
Nach fünf Jahren melden sich die Niederländer um<br />
Sängerin Kemi Vita und Bassist Roman Schönsee mit<br />
einem gelungenen Album zurück. Dem rockigen,<br />
eingängigen Gothic Rock der teils etwas härteren<br />
Gangart sind The Dreamside treu geblieben, aber<br />
auch getragenere, hymnische Lieder haben ihren Weg<br />
auf die neue CD gefunden. Beide Spielarten<br />
unterwerfen sich bereitwillig Kemis charakteristischer<br />
Stimme. Abwechslungsreiche Kompositionen und<br />
schöne Streicher- und Gitarrenparts bleiben schnell<br />
im Ohr: Schon das an erster Stelle der Tracklist<br />
stehende Titelstück nimmt einen sofort für das Werk<br />
ein. Zwei Duette – Breathe With Me mit Ralf<br />
Mastwijk (Face Tomorrow) sowie das Depeche<br />
Mode-Cover Walking In My Shoes mit Flo Schwarz<br />
(Pyogenesis) – vervollkommnen das positive<br />
Hörerlebnis. Hörenswert und mit eigenem Stil,<br />
bereichern The Dreamside durch Sorrow Bearing Tree<br />
einmal mehr das Genre des Gothic Rock und bieten<br />
ihren jetzigen wie auch zukünftigen Fans ein<br />
weiteres vielseitiges und trotzdem in sich geschlossen<br />
wirkendes Album.<br />
Axel Schön<br />
Vintersorg<br />
Naturbål<br />
CD (Napalm/Universal)<br />
vorauss. 27.06.2014<br />
Teil drei des Zyklus<br />
Nach dem vor zwei Jahren erschienenen Orkan,<br />
welches als zweiter Part der Saga das Element Luft<br />
behandelte, präsentiert uns Mr. V nun Naturbål, was<br />
so viel wie „Feuer der Natur“ bedeutet. Und gleich<br />
wird ersichtlich, dass wir es mit einem Konzeptalbum<br />
zu tun haben, auf dem neun Tracks – allesamt im<br />
typischen Vintersorg-Gewand gestaltet – die<br />
verschiedenen flammenden Mächte der Natur und<br />
ihre gnadenlose Wirkung besingen. Eröffnet wird mit<br />
Ur aska och sot, und jedem Hörer dürfte klar sein,<br />
dass dieses Album nahtlos an die früheren Erfolge<br />
anzuknüpfen vermag. Mit einer Spieldauer von<br />
knapp 55 Minuten stellt es auch so manches in den<br />
Schatten. Darunter ist selbstredend die erste Single<br />
Lågornas rov, die durch teils ruhigere, teils härtere<br />
folkige Klänge in ihren Bann zieht. Mit Själ i flamma<br />
haben Vintersorg ein perfektes Schlussstück<br />
angehängt, welches einem das Gefühl verleiht,<br />
glücklich und zufrieden entlassen zu werden. Alles<br />
in allem ein wunderschönes Werk, das passend zum<br />
glühenden Sommer durch seine hitzigen Lieder<br />
überzeugen kann.<br />
Manuela Ausserhofer<br />
DVD<br />
Forgotten Tomb<br />
Darkness In Stereo<br />
Eine Symphonie Des Todes<br />
DVD (Agonia)<br />
bereits erschienen<br />
Hier gibt’s was<br />
für Augen und Ohren!<br />
Die italienischen Metaller, die ihrer Musik<br />
mittlerweile freien Lauf lassen und sich irgendwo<br />
zwischen Black, Doom und Dark ansiedeln, haben<br />
2012 ihr letztes Studioalbum ...And Don’t Deliver Us<br />
From Evil veröffentlicht. Außerdem wurde fleißig<br />
getourt – einen Zusammenschnitt aus drei<br />
Performances präsentiert das Quartett rund um<br />
Sänger Ferdinando „Herr Morbid“ Marchisio nun auf<br />
DVD (auch in limitierter Edition erhältlich). Als<br />
Hauptkonzert dient der Gig beim Kings of Black Metal<br />
2012: vom Intro Springtime Depression bis hin zum<br />
grandiosen Finale mit einem Medley der Lieder<br />
Disheartenment, Alone und Steal My Corpse. Als<br />
Bonus finden sich noch vier im selben Jahr beim<br />
Under The Black Sun Open Air gespielte Stücke sowie<br />
fünf Nummern, die im Berliner K17 zum Besten<br />
gegeben wurden. Etwas schade ist, dass einige Titel<br />
(wie Shutter, Reject Existence, Solitude Ways oder<br />
auch das Medley) doppelt vorkommen. Hier hätte<br />
man eine vielfältigere Auswahl treffen dürfen.<br />
Dennoch bietet Darkness In Stereo mit insgesamt 16<br />
Live-Tracks einen besonderen Augen- und<br />
Ohrenschmaus für jeden Forgotten Tomb-Liebhaber<br />
und auch für Leute, die einfach nur Bock auf eine<br />
fetzige Bühnenshow in den eigenen vier Wänden<br />
haben.<br />
Manuela Ausserhofer
Oliver Ludwig<br />
Rollen voll Blut<br />
(Unsichtbar)<br />
Dieser Roman ist etwas ganz<br />
Besonderes. Er erzählt vom jungen<br />
Skateliebhaber Vincent, der in<br />
einem Skateshop arbeitet. Ein<br />
Kollege feiert Abschied, was<br />
Ingrid Meyer (Hrsg.)<br />
Die Kinder Luzifers<br />
(Second Sight Books)<br />
Ihr Verlag hat sich mittlerweile<br />
einen Namen im Bereich okkulter<br />
Literatur gemacht. Nun hat Ingrid<br />
Meyer persönlich eine Ausgabe<br />
von J. Collin de Plancys Dämonenlexikon<br />
aus dem Jahre 1845<br />
übersetzt. Man findet Erläuterungen<br />
zu einer großen Zahl von<br />
Wesen – bekannte wie auch<br />
außerhalb der Fachkreise weniger<br />
bekannte. Dämonen, Götter,<br />
Geister, Kobolde, Sylphen und<br />
noch einige Arten mehr sind<br />
alphabetisch geordnet, daher gut<br />
gezielt nachzuschlagen. Aufgelockert<br />
werden die Beschreibungen<br />
durch den Abdruck vieler<br />
Patrick Senécal<br />
7 Tage der Rache<br />
(Festa)<br />
Um es vorab zu sagen: Dieses<br />
Werk von einem der erfolgreichsten<br />
französischsprachigen Horrorund<br />
Thrillerautoren ist genau so<br />
verstörend, wie man es sich<br />
wünscht. Was 2010 unter dem<br />
Titel 7 Days als Film erschien,<br />
wurde in noch bestialischerer<br />
Form auf Papier gebannt. Bruno<br />
Hamel, 38 Jahre alt und Chirurg,<br />
führt ein unauffälliges, glückliches<br />
Leben... bis seine kleine Tochter<br />
brutal vergewaltigt und ermordet<br />
wird. Der Täter ist schnell gefasst.<br />
Und Brunos Trauer weicht Rachephantasien.<br />
Ihm bleiben sieben<br />
Tage, ehe der Schuldige vor<br />
Gericht gebracht wird. Sieben<br />
Andy Strauß<br />
Sie grunzen freudig,<br />
einige springen sogar hoch<br />
(Unsichtbar)<br />
Bei diesem Titel fühlt man sich<br />
doch gleich in einen Stall voller<br />
fröhlich herumtollender Ferkel<br />
versetzt. Aber das Cover zeigt: es<br />
geht um Menschen. Nach Home<br />
is where mein Fisch ist haben wir<br />
es hier mit dem nächsten<br />
wahnwitzigen Machwerk des<br />
Poetry Slammers und Schriftstellers<br />
zu tun. Er präsentiert eine<br />
Präambel, 33 kurze Erzählungen<br />
sowie acht Gedichte, die Du laut<br />
natürlich ordentlich begossen<br />
werden muss. Das Ergebnis: ein<br />
Abend voller Alkohol und ein tiefer<br />
Filmriss. Sein abgebrochener Zahn<br />
führt Vincent in eine Arztpraxis,<br />
wo er die Puzzleteile zusammenzusetzen<br />
versucht. Er erinnert sich<br />
an neue Leute, die er kennenlernte;<br />
an eine Schlägerei, in die er<br />
verwickelt wurde; doch wo ist der<br />
Rest? Als Vincent ein blutiges<br />
Taschentuch herauszieht, das mit<br />
einem Polizeiemblem bestickt ist,<br />
versteht er die Welt nicht mehr.<br />
Dann stehen auch noch mysteriöse<br />
Schlägertypen vor seiner Tür, ein<br />
Mord wird ihm angelastet, und<br />
plötzlich scheint die Mafia nicht<br />
allzu weit entfernt... Oliver Ludwig,<br />
selbst leidenschaftlicher Skater,<br />
präsentiert hier den wohl ersten<br />
Skateboardthriller, welcher<br />
besonders durch seine angenehme,<br />
sympathische und einfache<br />
Schreibweise punkten kann.<br />
Die Geschichte ist schön aufgebaut,<br />
durchwegs spannend und<br />
macht eindeutig Lust auf mehr.<br />
Garniert wird das Ganze mit einem<br />
kurzen Vorwort von Skate boardurgestein<br />
Peter „Dietsches“<br />
Diepes. Empfehlenswert!<br />
Manuela Ausserhofer<br />
anschaulicher Holzschnitte, die<br />
einer Ausgabe von 1863 entstammen.<br />
Bei jenen Dämonen, welche<br />
auch in der Ars Goetia Erwähnung<br />
finden, hat die Editorin hier die<br />
entsprechenden Siegel hinzugefügt.<br />
Trotz seines Umfangs ist<br />
das Werk handlich, die Texte sind<br />
informativ, verständlich und<br />
kurzweilig, zum ersten Überblick<br />
für Neugierige genauso geeignet<br />
wie für Kenner der Materie. Nach<br />
dem lexikalischen Teil bietet das<br />
Buch noch 18 Legenden, bei<br />
denen der Teufel im Spiel ist. Diese<br />
Geschichten sind ebenfalls bereits<br />
im Original enthalten, in der<br />
Übersetzung angenehm zu lesen.<br />
Mal vergnüglich, mal mit<br />
Gänsehaut faktor, durchaus auch<br />
mal lehrreich.<br />
Axel Schön<br />
Tage, in denen er seine „gerechte<br />
Welt“ wiederherstellen könnte.<br />
Senécal schildert schonungslos,<br />
welche Entwicklung ein Vater<br />
durchmacht, der sich in dunkelste<br />
und moralisch verwerflichste<br />
Abgründe begibt, um den grausamen<br />
Verlust seines Kindes zu<br />
verarbeiten. Die Perspektive<br />
wechselt zwischen ihm und der<br />
Polizei hin und her, was die<br />
Spannung linear ansteigen und<br />
das Buch wie Rasierklingen unter<br />
den Nägeln brennen lässt. Der<br />
Leser giert danach, ob Bruno<br />
seinen Plan in die Tat umsetzen<br />
wird. Damit sendet der kanadische<br />
Autor eine deutliche Botschaft:<br />
Das Böse schlummert in jedem<br />
von uns und muss nur an der<br />
richtigen Stelle stimuliert werden,<br />
um von Phantasie in Realität<br />
umzuschlagen. Pointierte<br />
Grausam keit auf 384 Seiten – für<br />
Genrefans eine klare Empfehlung!<br />
Nadine Ahlig<br />
Klappentext „sowieso nicht<br />
verstehst“. Geschrieben sind sie<br />
in typischer Andy Strauß-Manier...<br />
mal irrsinnig komisch, mal leicht<br />
pervers, auf jeden Fall abgefahren,<br />
teilweise etwas wirr und immer<br />
voller Überraschungen. Ein Buch,<br />
das Spaß macht und perfekt<br />
geeignet ist, wenn man mal nicht<br />
ganz so viel Zeit hat, denn die<br />
Geschichten, welche sich über gut<br />
170 Seiten erstrecken, sollte<br />
man nicht alle hintereinander<br />
verschlingen, sondern auf sich<br />
wirken lassen. Zum Abschluss ein<br />
Vierzeiler namens Metamorphosen:<br />
„Ich bin eine Raupe/Und<br />
du bist ein Reh/Ich werd<br />
Schmetter ling/Und du wirst Filet.“<br />
Amen! In der Edition kleinLAUT<br />
erschien mit Funktion kaputt<br />
übrigens auch ein neues Minibüchlein<br />
vom selben Autor.<br />
Manuela Ausserhofer<br />
58 - <strong>Orkus</strong>!
LIVE IN MEXICO CITY<br />
Die Doppel-CD erscheint am<br />
18.07.2014<br />
Die erste Auflage mit mehr<br />
als 2 Stunden Gesamtspielzeit<br />
und exklusiver DVD!<br />
Die Deutschlandkonzerte 2014<br />
26. Juli Klaffenbach/Dresden<br />
27. Juli Amphi Festival/Köln<br />
Mehr Informationen auf<br />
www.lacrimosa.com & www.facebook.com/lacrimosaofficial<br />
Im Vertrieb von
The<br />
Eradication<br />
of Hate<br />
The<br />
Eradication<br />
of Hate<br />
Adrian K. Smith<br />
© Daniela Vorndran<br />
Adrian K. Smith<br />
Die Limited Edition des neuen Click Click-Albums Those Nervous Surgeons erscheint mit<br />
einer besonderen Überraschung: Der Sänger der englischen Industrial-Legende, Adrian<br />
Smith, verfasste die Dystopie The Eradication of Hate, in der ein neofaschistisches britisches<br />
Regime eine Meinungs- und Medienkontrolle über das ganze Land ausübt und in der<br />
der Regierungsagent Drake einen mysteriösen Buchautor finden soll, dessen Werk die<br />
Regierung zensieren will. Dieses Buch liegt dem Album in der Limited Edition bei, und<br />
seine Thematik ist eng mit den Themen des Albums verknüpft, die unter anderem auch um<br />
überwachungs staatliche Tendenzen, Drohnenangriffe und Meinungsfreiheit zirkulieren.<br />
Hier das Einleitungskapitel des Buches The Eradication of Hate.<br />
Prologue<br />
Drake popped a pill. Quicklime – a citrus<br />
flavoured blend of Modafinal, MDMA and<br />
cocaine. Quicklime tweaked awareness, made<br />
everything sharper, heightened the senses.<br />
Ratcatchers introduced him to the pills when<br />
he worked alongside them in the abandoned<br />
underground tunnels. Ratcatchers could see<br />
in the dark. Ratcatchers wore sunglasses to<br />
reflect the light from their flame throwers.<br />
Drake bought a pair of retro aviators to fit in<br />
with the rest of the crew. His reflection was unstoppable, but he soon<br />
tired of the crew.<br />
Drake checked his weapon and screwed the suppressor in place. He<br />
engaged the safety and dropped the weapon into a shoulder holster<br />
slung across his broad shoulders. He pulled on a short<br />
leather jacket, pushed the poppers home on his black<br />
leather gloves and buried his blond hair beneath a<br />
black wool cap. Drake checked his reflection in the rear<br />
view mirror, smiled and climbed out of the vehicle, the<br />
Quicklime cushioning the drop from the cab. The night<br />
air smelled clean and the rustling of animals brought<br />
the surrounding woodlands alive. Drake knew the kill<br />
would be clean and easy – if everything went to plan.<br />
He donned a night-vision headset, switched it on<br />
and waited for the world to turn green. He didn‘t<br />
have to wait long. Drake adjusted the focus, checked<br />
his equipment and headed into the depths of the woods, his ears<br />
searching for the sound of running water. All around him naked trees<br />
embraced one another with skeletal fingers, their branches bowing<br />
low and reaching high into the moonless sky, surrounding him in a<br />
cage of twisted wood. Pine cones and broken twigs littered the ground<br />
and the pathways hung with ugly cobwebs, huge balls of dusty silk<br />
concealing tent and wolf spiders grown fat on autumn‘s menu. Drake<br />
Überwachungsstaat, Drohnenangriffe<br />
und Medienmanipulation.<br />
Das Click Click-Album Those Nervous<br />
Surgeons beschäftigt sich mit brandaktuellen<br />
Themen.<br />
waded through them, avoiding fragile twigs and dried leaves, his head<br />
singing with anticipation. In his mind the woods were mapped out in<br />
fine detail, the route a string of intense light emanating from parallel<br />
lines of water filled footprints.<br />
As the river bank came into focus Drake‘s senses hit overdrive, his body<br />
alive with adrenalin. He edged towards it and slid up the edge on his<br />
belly, stopping at the crest and scanning the details on the far side.<br />
Across the river he could see a large tent, partially camouflaged with<br />
netting and fallen branches, backed up into a clump of trees. From<br />
the air, the tent would be invisible, from the ground easily defended<br />
from invasion. Drake knew an attack from the front, where the land<br />
lay flat and devoid of cover, would fail immediately and a strike from<br />
the river would be virtually impossible without alerting the occupants,<br />
the strong current would see to that. He would have to cross ten feet<br />
of freezing water without making a sound if he wanted to take the<br />
occupants without alerting them or their security team to his presence,<br />
no mean feat, even for him.<br />
Drake cast his mind back to the meeting with Colonel<br />
Navis and the intelligence report regarding the men<br />
he‘d come to eliminate: Christopher Chamberlain<br />
and Thomas Cheshire, leader and deputy leader of the<br />
opposition respectively.<br />
‚Chamberlain represents a threat to government policy,‘<br />
Navis told him. ‚He cannot be allowed to stand at the<br />
next election; he‘s becoming far too popular. We‘ve<br />
managed to keep him off the air but the rumours are<br />
still circulating and the National Party are losing public<br />
confidence. I needn‘t remind you who signs our pay<br />
checks, Drake...‘<br />
He hadn‘t, but that didn‘t make the job any less palatable and he had<br />
to keep repeating the mantra that had become all too familiar over the<br />
past few months:<br />
Targets, that‘s all they are, just targets.<br />
The intelligence report was sketchy and badly prepared, nothing more<br />
than the location and description of the target area:<br />
60 - <strong>Orkus</strong>!
2000 FEET SOUTH OF HAWKHILL, NORTHUMBERLAND.<br />
WOODED AREA (ADJACENT TO RIVER ALN).<br />
C & C KNOWN TO USE FISHING/CAMPING TRIPS TO SUB-<br />
VERT LISTENING DEVICES. KEVLAR TENT, BULLET PROOF,<br />
A NON-NEGOTIABLE TARGET FOR SNIPER‘S.<br />
SECURITY (MINDER‘S): QUANTITY UNKNOWN BUT PRO-<br />
BABLE WAR VETERANS.<br />
END OF REPORT.<br />
‚Why not use a missile?‘ Drake had asked and Navis had replied: ‚An<br />
air strike would do the deed admirably but, since the targets are to be<br />
neutralised without alerting the free press, it‘s out of the question and far<br />
too expensive anyway. Stealth is the only possible option, Drake, that‘s<br />
why I suggested you for the job.‘<br />
Drake slid away from the bank, pushed the headset away from his eyes<br />
and lay on his back, thinking. The river was both key and obstacle so<br />
the only real option was to use it against them; but would they take the<br />
bait of a very old trap? Would they leave the safety of their bullet proof<br />
tent to investigate the sound of disturbed water? No, these were men<br />
with tactical minds, officers in fact, veterans of the Grinder; and what do<br />
officers do when their base comes under attack? They give orders, because<br />
that‘s what officers do. Officers send the soldiers out to get their heads<br />
blown off while they sit tight behind their electronic fences and bullet<br />
proof facilities, making decisions that will ensure their own safety for as<br />
long as possible. But Drake didn‘t know where the Minder‘s were because<br />
the intelligence report wasn‘t as clever as it should‘ve been.<br />
Drake crawled back to the top of the bank and listened. The river flowed<br />
eastward at a gentle pace, the water breaking over outcrops and fallen<br />
branches as it flowed beneath an old railway bridge towards the North<br />
Sea a couple miles to the south. Drake calculated the noise level and<br />
found it acceptable providing he took his time, a luxury the freezing<br />
water wouldn‘t offer. And what other obstacles existed? He switched<br />
the night vision to infra-red and scanned the opposite bank, making<br />
fine adjustments as he followed the terrain. He quickly began to see<br />
anomalies, a line of orange markers bisecting the field, and he knew the<br />
infra-red had detected motion sensors. Drake counted five, each one a<br />
yard apart from its neighbour, each one primed for the slightest touch<br />
from an intruder. He counted five but knew there would be more of<br />
them closer to the tent and he knew the last line of defence would double<br />
for the first line of attack. These were motion sensors with teeth.<br />
Drake checked his equipment and was about to make his decent towards<br />
the icy water when something caught his eye. Someone was moving across<br />
the open ground on the other side of the river and whoever it was wasn‘t<br />
alone. Drake pulled the headset down and quickly switched back to night<br />
vision. He counted three men moving carefully, their bodies bent low, their<br />
arms cradling automatic weapons, their origin horribly familiar.<br />
The mission had been double-teamed.<br />
Drake moved closer to the river, drew his weapon and settled in to watch<br />
the show, his eyes dancing the Quicklime twitch in anticipation of an<br />
unexpected diversion. Intervention was definitely on his mind.<br />
The attackers divided. Two flanks, one point. The flanks went wide, the<br />
point went direct. None of them saw the motion sensors. None of them<br />
heard the alarm. None of them knew they were walking into hell.<br />
Drake knew. Drake saw the movement behind them. He breathed a deep<br />
sigh and drew a bead on the nearest Minder, the target beam switched<br />
off - he didn‘t want a dancing red dot giving his position away.<br />
One of the flanks stopped moving. He‘d spotted the sensor and was<br />
obviously wondering what to do about it. He scratched his head...<br />
Drake muttered, ‚Unbelievable,‘ and shot the Minder, his weapon<br />
offering a muted cough with no muzzle flash. He saw the Minder fall<br />
and zoomed in on the point. The point‘s shoulder-mounted NP badge<br />
filled the scope.<br />
National Police. Not Navis’ men.<br />
Somebody had issued a duplicate order – a three man death certificate.<br />
Drake, who rarely swore, whispered a colourful expletive and went back<br />
to scanning for Minders. It wasn‘t his job but he was going to act as<br />
defence anyway.<br />
The head scratching flank edged away from the sensor. He was waving<br />
his arms at the point but the point didn‘t see the signal – a Minder did.<br />
Drake watched the flank‘s head explode, spun in the direction of fire and<br />
scanned for the shooter. He saw nothing. He looked back at the point<br />
who was standing very still. He looked at the remaining flank who was<br />
already running away, then he saw the shooter. Drake switched the beam<br />
on. The red dot found the shooter. Drake fired twice. The sh ooter fired<br />
once. The shooter and the flank both went down at the same time. The<br />
point fired twice at the tent and ran towards the river, towards Drake.<br />
So much for a diversion.<br />
Drake moved. He crawled away from the river and made his way to the<br />
woods, the sound of splashing water covering his own footfalls. He reached<br />
the tree line and turned around, scanning for the point. Nothing. No<br />
National Policeman, no splashing water but plenty of ghost‘s. The Minder‘s<br />
were in force, scattered and alert, armed and extremely dangerous. Drake<br />
stepped into the woods, counted to ten and got his bearings. Behind him<br />
raised voices began to pollute the air. In front of him something bright cut<br />
through the green world, too fast to see, impossible to avoid. Drake went<br />
down hard, his left thigh on fire, the headset hanging like a drunk from<br />
a lamppost. Behind him someone dragged a chain over a cog, the sparks<br />
flying every which way, the splinters cutting a shape in half right in front of<br />
his eyes. Drake heard a voice say ‚You owe me‘ and saw the man with the<br />
NP shoulder-patch running into the woods.<br />
Drake rolled under a thicket, unhooked his belt and tied it around his<br />
thigh, stemming some of the blood, but not all of it. He gritted his teeth,<br />
lay very still and waited. He tried not to breathe. All around him Minders<br />
prowled the woods, the excitement in their voices fading to grunts of<br />
disappointment as the early mornings sport slowly came to an end.<br />
Eventually they faded away completely, but not before the bodies were<br />
collected.<br />
Fifteen minutes passed before Drake dragged himself out of the bushes,<br />
collected his equipment and hobbled back through the woods to the<br />
vehicle. The mission was screwed but at least his transport was still where<br />
he‘d left it. He pulled himself into the cab, started the vehicle and headed<br />
for the nearest medical centre, the credentials hanging around his neck<br />
guaranteeing him instant treatment. He was going to need it.<br />
<strong>Orkus</strong>! - 61
62 - <strong>Orkus</strong>!<br />
Wer bei Horrorfilmen atmosphärischen Nervenkitzel blutigem Gemetzel vorzieht, ist hier völlig<br />
richtig. Across the River (Originaltitel: Oltre il guado) will nicht durch stapelweise Leichen punkten,<br />
sondern lehrt im Stile von The Ring oder The Grudge mit psychischem Terror das Fürchten.<br />
Der Naturforscher Marco Contrada – gespielt von Marco Marchese – bereist in einem Wohnmobil<br />
die bewaldeten Gebiete an der Grenze zwischen Italien und Slowenien. Dort will er Wildtiere<br />
zählen und ihr Verhalten dokumentieren. Er stellt Lebendfallen auf und montiert Kameras.<br />
Zunächst scheint alles normal, doch als er das Material genauer sichtet, stößt er auf eigenartige<br />
Fehlbilder, die nicht ins Konzept passen. Immer öfter kommt es zu bizarren, unheimlichen<br />
Szenen, die den Wissenschaftler zwar beängstigen, aber auch umso neugieriger machen. Was<br />
steckt hinter dem Spuk? Er beginnt einer Spur zu folgen, die immer tiefer in die finsteren Wälder<br />
und schließlich über einen Fluss führt. Seine Suche bringt Marco in ein einsames Bergdorf,<br />
welches ein unvorstellbares Geheimnis hütet... Doch nach heftigen Regenfällen schneidet der<br />
Fluss ihm jeden Rückweg ab.<br />
Regisseur, Drehbuchautor und Cutter dieses mysteriösen Experimentalwerks ist der 1968<br />
geborene italienische Independentkünstler Lorenzo Bianchini, der 1997 seinen ersten Kurzfilm,<br />
den Psychothriller Paura Dentro (Angst im Inneren), produzierte. Es folgte Smoke Allucination, ein<br />
Kurzfilm über Satanismus. Sein erster Langfilm Square Root of Three griff 2001 jene Themen<br />
auf. Weitere Arbeiten waren Keeper of the Beast, Dirty Film und Eyes. Mit seinem neuesten Werk<br />
präsentiert Bianchini einen düsteren Streifen, der gern im selben Atemzug mit Genregrößen wie<br />
Dario Argento oder Lucio Fulci genannt wird. Across the River lief unter anderem bereits beim<br />
Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya in Sitges.<br />
Eine Besonderheit sei noch erwähnt: Marctropolis Filmentertainment erwecken eine fast<br />
vergessene Tradition wieder zum Leben. Früher gab es im Kino oder auch auf Video häufiger<br />
einen kleinen Vorfilm. Heutzutage leider selten. Hier aber kann man dieses i-Tüpfelchen<br />
entdecken – in Form des irischen Kurzfilms Foxes von Lorcan Finnegan. In einem geisterhaft<br />
verlassenen Vorort gehört das einzige bewohnte Haus einem jungen Paar. Bald fühlt sich die<br />
Frau den umherstreifenden Füchsen mehr verbunden als ihrem Mann... Ein tolles Gesamtpaket<br />
für einen wunderbaren Gruselabend!<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Seit Mai 2014 in den Kinos – ab 18. Juli auch auf DVD und Blu-ray erhältlich!
Der Handel boykottiert gewisse Bücher von uns. Zu hart, zu gewagt, zu brutal oder<br />
einfach zu weit weg von der Norm. Doch Literatur braucht künstlerische Freiheit<br />
und darf nicht geknebelt werden. Deshalb befreien wir uns auf »extreme« Art:<br />
Festa Extrem. Nichts für den Buchhandel – aber für Fans.<br />
Extrem-Titel erscheinen ohne ISBN. Sie können also nur direkt beim Verlag bestellt<br />
werden. Als Privatdrucke in kleiner Auflage sind wir so bei Programmauswahl und<br />
Covergestaltung völlig frei.<br />
www.Festa-Verlag.de<br />
Wenn Lesen zur Mutprobe wird …
„... dass man nicht<br />
der einzige Ex-Teenager<br />
mit solchen Gefühlen ist.“<br />
Juni<br />
Brendan Perry (Dead Can Dance) –<br />
30.06.1959 in London, UK<br />
Juli<br />
Franz Kafka († 03.06.1924 in Kierling,<br />
heute Österreich) – 03.07.1883 in Prag,<br />
heute Tschechische Republik<br />
Vince Clarke (Ex-Depeche Mode) –<br />
03.07.1960 in London, UK<br />
Andrew „Andy“ Fletcher (Depeche Mode) –<br />
08.07.1961 in Nottingham, UK<br />
Marc Almond – 09.07.1957 in Southport, UK<br />
Tilo Wolff (Lacrimosa) – 10.07.1972<br />
in Frankfurt/Main<br />
Peter Murphy (Ex-Bauhaus) – 11.07.1957<br />
in Northampton, UK<br />
Sharon den Adel (Within Temptation) –<br />
12.07.1974 in Waddinxveen, Niederlande<br />
Ian Curtis (Joy Division, † 18.05.1980<br />
in Macclesfield, UK) – 15.07.1956<br />
in Stretford, UK<br />
Paul Cook (Ex-Sex Pistols) – 20.07.1956<br />
in London, UK<br />
Martin L. Gore (Depeche Mode) –<br />
23.07.1961 in London, UK<br />
Kai Meyer – 23.07.1969 in Lübeck<br />
Dani Filth (Cradle Of Filth) – 25.07.1973<br />
in Hertford, UK<br />
Paavo Lötjönen (Apocalyptica) – 29.07.1968<br />
in Kuopio, Finnland<br />
Alexander Krull (Atrocity) – 31.07.1970 in<br />
Ludwigsburg<br />
Erst der Blitz und dann. Ja, was dann? Krach?<br />
Donner? Feuer? Ein Fallout gar? Sturzregen,<br />
Überschwemmung? Auf jeden Fall heißt so das<br />
neue Werk von New Days Delay. Richtig, die<br />
norddeutsche Band, welche vor sieben Jahren<br />
ihr Debutalbum Splitterelastisch veröffentlichte,<br />
aus dem Stücke wie Stereokatastrophe oder Tiny<br />
Monsters & Furry Little Creatures sich irgendwie für<br />
immer in unseren Köpfen und Ohren festgesetzt<br />
haben, ist mit frischen Liedern am Start. Vielleicht<br />
etwas erwachsener inzwischen, jedoch immer noch<br />
spontan, unkonventionell, zugleich nachdenklich<br />
und tiefsinnig.<br />
Zurück zum Titel: „Jeder Song beginnt mit einer<br />
ersten Idee, dem Gedankenblitz. Und dann<br />
entwickelt sich der Song... häufig auch in eine völlig<br />
andere Richtung als gedacht. Alles offen also! Darf<br />
sich somit jeder selbst aussuchen, was nach dem<br />
Blitz passiert!“, erklärt Drummer Achim und sorgt<br />
dadurch selbst bei Frontfrau Insa noch für einen<br />
Aha-Effekt, denn sie meint: „Ach, echt, dafür steht<br />
der? Mir kam die Idee ziemlich plötzlich, weil der<br />
Satz in mir eine gewisse Endzeitstimmung auslöst,<br />
aber vermutlich nur, weil ich weiß, dass auf den<br />
Blitz das Kaboom folgt, also das unumkehrbare,<br />
alles zerstörende Desaster. Und mit jedem Mal<br />
Nachdenken fand ich’s besser. Vor allem mochte<br />
ich, dass man das Album hören oder mindestens<br />
öffnen und die CD herausnehmen muss, hinter<br />
der das Wort Kaboom gedruckt sein wird, um den<br />
Titel ganz zu verstehen. Und dass das offene Ende<br />
neugierig macht und Fragen aufwirft. Darüber<br />
hinaus ist Blitz einfach ein schickes Wort. Diese<br />
Überlegungen kamen aber alle nach der Idee,<br />
die war echt spontan, weil ich immer total in den<br />
Albumtitel Es ist egal, aber von Tocotronic verliebt<br />
war, und Erst der Blitz und dann hat mich daran<br />
erinnert.“<br />
Lange musste die Szene auf neues Material von New<br />
Days Delay warten. In jener Spanne gab es mehrere<br />
Besetzungswechsel, Insa beendete ihr Studium,<br />
und Keyboarder Chris wurde Vater von Zwillingen.<br />
Zudem suchte Insa eine andere Herangehensweise<br />
für die Lyrics: „Nach Splitterelastisch hatte ich lange<br />
Zeit Probleme mit dem Texten, weil ich das Gefühl<br />
hatte, nichts zu sagen zu haben. Wenn man ehrlich<br />
ist, lagen zwischen Splitterelastisch und dem neuen<br />
Album wesentliche Teile meiner Adoleszenz, ich<br />
hing – wie bestimmt viele in dieser Lebensphase –<br />
irgendwie im luftleeren Raum, habe mich gefühlt,<br />
als würde ich mich auflösen und als würde nichts<br />
mehr so wirklich wichtig sein. Ich bin in die<br />
Tretmühle des sogenannten Erwachsenenlebens<br />
geraten, und das alles hat mich entsetzt und erst<br />
einmal sprachlos gemacht. Und dann habe ich<br />
festgestellt, dass man auch darüber schreiben<br />
kann, und dann ist das Texten plötzlich wieder ganz<br />
leicht. Und das Erwachsenwerden und -sein klappt<br />
auch besser, wenn man durch diese Songs häufiger<br />
mit anderen Menschen ins Gespräch kommt und<br />
feststellt, dass man nicht der einzige Ex-Teenager<br />
mit solchen Gefühlen ist.“ Also hineingefunden in<br />
die jetzige Daseinsform, und obwohl Insa im Stück<br />
Ich werde Astronaut androht, zum Mond zu fliegen<br />
und bald ihre Abschiedsparty zu feiern, versichert<br />
sie auf unsere Nachfrage: „Oh, im Moment will<br />
ich gar nicht mehr weg. Nach gedanklichen<br />
Umwegen über diverse Himmelskörper bin ich<br />
wieder auf Terra bruchgelandet, habe jeglichen<br />
Fluchtgedanken überwunden und mich hier<br />
hervorragend eingelebt!“ Gut so, dann können<br />
wir uns auf die Live-Shows mit den neuen Liedern<br />
freuen!<br />
www.newdaysdelay.com<br />
Axel Schön<br />
Discographie (Alben):<br />
Splitterelastisch (2007)<br />
Erst der Blitz und dann (2014)<br />
Line-Up:<br />
Insa – Gesang<br />
Volker – Gitarre<br />
Chris – Keyboard, Synthesizer, Gitarre<br />
Norm – Bass<br />
Achim – Schlagzeug, Programmierung, Produktion<br />
August<br />
Pete Burns (Ex-Dead Or Alive) – 05.08.1959<br />
in Port Sunlight, UK<br />
Eicca Toppinen (Apocalyptica) – 05.08.1975<br />
in Vantaa, Finnland<br />
Stephan Groth (Apoptygma Berzerk) –<br />
10.08.1971 in Odense, Dänemark<br />
Mikko „Linde“ Lindström (HIM) – 12.08.1976<br />
bei Helsinki, Finnland<br />
Wednesday 13 (Ex-Murderdolls) –<br />
12.08.1976 in Lexington,<br />
North Carolina, USA<br />
Das <strong>Orkus</strong>!-Team gratuliert<br />
allen 122 Jubilarinnen - <strong>Orkus</strong>! und Jubilaren!
„Wir haben richtige<br />
Pionierarbeit geleistet!“<br />
Nachdem sich Bacio di Tosca in den letzten Jahren hauptsächlich auf ihr Internet-TV-<strong>Projekt</strong><br />
konzentriert hatten, erscheint jetzt unter dem Titel Was ich liebe das vierte Werk von Dörthe<br />
Flemming und ihren Gastmusikern. „Einige der Lieder sind ursprünglich für Bacio di Tosca<br />
TV produziert worden. Da die ersten kostenlosen 100 Downloads oft recht schnell erreicht<br />
werden, gab es ja bislang keine andere Möglichkeit, sie zu bekommen. Gleichzeitig kamen<br />
auch immer wieder Anfragen von Leuten, die generell lieber ein klassisches Album in den<br />
Händen halten wollten. Um diesen beiden Anliegen gerecht zu werden, haben wir im Zuge<br />
der Albumproduktion diese Lieder noch einmal überarbeitet und professionell gemastert.<br />
Diesen Grundstock haben wir dann mit bisher unveröffentlichten Stücken, wie zum Beispiel<br />
dem Clubtrack und den Chansons, erweitert“, erläutert die Mezzosopranistin. Clubtrack?<br />
Chansons? Dann mal der Reihe nach.<br />
Mit „Clubtrack“ ist das neue Lied Liebe gemeint, das tatsächlich etwas aus dem von Bacio di<br />
Tosca gewohnten Soundgewand ausbricht und seinen Weg in die dunklen Tanztempel finden<br />
könnte. Dörthe erzählt dazu folgende Geschichte: „Wir hatten letztes Jahr von unserem<br />
Label einen Stand mit einer Vier-Quadratmeter-Bühne auf dem M’era Luna. Dort habe ich<br />
regelmäßig über den Tag verteilt Live-Performances gemacht, welche per Kopfhörer als<br />
silent concert übertragen wurden. Unter den Liedern war auch die Rohfassung von Liebe, und<br />
nach jeder Performance kamen die Leute zu mir und wollten das Album kaufen, auf dem<br />
dieser Song wäre. Leider gab es das Lied noch auf keiner CD oder sonst wie zu erwerben,<br />
und das war auch ein Impuls, die nun vorliegende Veröffentlichung anzugehen.“<br />
Daneben bietet Was ich liebe zwei Chansons mit selbst geschriebener Lyrik. Eine Idee,<br />
die sich bei entsprechendem Interesse ausbauen ließe, wie die Musikerin sagt: „Ich<br />
hatte ja schon zu Zeiten mit Charitona eigene Texte verfasst. Bacio di Tosca hingegen ist<br />
ursprünglich konzipiert, Dichtung in Anlehnung an das romantische Kunstlied zu vertonen.<br />
Seit einiger Zeit spukt aber ein wenig die Idee von einem Album mit eigenen Texten im Stil<br />
des Chanson Noir in meinem Kopf herum. Die zwei Titel auf diesem Album sind quasi ein<br />
kleiner Vorgeschmack. Ich bin schon sehr neugierig auf die Reaktionen!“<br />
Eine weitere tolle Besonderheit ist die Gestaltung des Werkes, es wird nämlich als Relief-<br />
CD erscheinen. Was das ist, lassen wir die Künstlerin am besten selbst erklären: „Bei der<br />
zum Patent angemeldeten Relief-CD ist es möglich, auf der Oberfläche Verzierungen<br />
anzubringen. Wir haben an deren Entwicklung über zwei Jahre gearbeitet und richtige<br />
Pionierarbeit geleistet! Jede CD wird mit einem dunkelrot funkelnden Swarovski-Stein<br />
verziert und dadurch zum echten Unikat! Der Swarovski-Stein bildet dabei mit dem Dolch<br />
aus unserem Logo und einem Pentagramm eine Einheit. Das Pentagrammsymbol sollte im<br />
Mittelalter vor der Pest schützen – bei uns hilft das vielleicht gegen Raubkopien!“<br />
www.bacio-di-tosca.de<br />
Axel Schön<br />
Discographie (Alben):<br />
Der Tod und das Mädchen (2007)<br />
… und wenn das Herz auch bricht! (2008)<br />
Hälfte des Lebens (2010)<br />
Was ich liebe (2014)
„Wahrscheinlich<br />
bin ich ein richtiger Nerd.“<br />
Mit Origins tauchen die Schweizer Folk Metaller von Eluveitie wieder tief in die keltische<br />
Geschichte ein. Fronter Chrigel Glanzmann erklärt, warum Sagen und Legenden immer<br />
einen wahren Kern besitzen und warum sie nicht mit modernem Firlefanz aufgepeppt<br />
werden müssen.
<strong>Orkus</strong>: Dem ersten Eindruck nach gehört<br />
Origins musikalisch zu euren härtesten Alben.<br />
Würdest du dieser These zustimmen?<br />
Chrigel Glanzmann: Voll und ganz, auch<br />
wenn das kein gesteuerter Prozess war. Wenn<br />
ich komponiere, passiert das rein intuitiv.<br />
Origins ist das, was ich in diesem Augenblick<br />
musikalisch gedacht habe.<br />
O: Mit Rafael Salzmann und Nicole Ansperger<br />
sind zwei neue Mitglieder an Bord. Inwiefern<br />
haben sie den Sound von Eluveitie verändert?<br />
CG: Kompositorisch gar nicht, da ich diese<br />
Aufgabe, zum Teil mit unserem Gitarristen Ivo,<br />
übernehme. Aber natürlich hat jeder Musiker<br />
seinen eigenen Stil. Rafael zum Beispiel<br />
kommt aus dem Jazz, Blues und Rock und ist<br />
sehr versiert. Er ist bei Stücken mit kurzen Soli<br />
zu hören, was für uns ja eher ungewöhnlich<br />
ist. Nicole beschäftigt sich schon fast ihr<br />
ganzes Leben mit der Violine, sie ist fest in der<br />
keltischen Volksmusik verwurzelt und spielt<br />
sehr druckvoll. Sie hat einen prominenten<br />
Platz auf dem Album. Insofern haben die<br />
beiden schon Einfluss auf den Gesamtsound.<br />
O: Inhaltlich beschäftigt sich Origins mit<br />
ätiologischen Sagen aus Gallien, also Sagen,<br />
die zum Beispiel erklären, warum etwa ein Ort<br />
oder ein Fluss seinen Namen trägt. Ein Thema,<br />
das dich zu begeistern scheint.<br />
CG: Jedes Volk hatte und hat seine Sagen und<br />
Legenden, die erklären, woher wir kommen<br />
und wer wir sind. Das ist uns Menschen<br />
sehr wichtig. Diese Geschichten sind oft<br />
phantastisch oder märchenhaft, aber sie<br />
besitzen einen wahren Kern. Deshalb haben<br />
sie so viel Gewicht. Die Kelten kannten solche<br />
Sagen natürlich auch, Fragmente davon sind<br />
bis heute erhalten. Diese bilden die Grundlage<br />
für die Texte. Celtos handelt beispielsweise<br />
von der Abstammung der Kelten, in Virunus<br />
beschäftigen wir uns mit der Gründung<br />
einer Stadt, die auf dem Gebiet des heutigen<br />
Kärnten stand.<br />
O: Wie wichtig ist es dir, dass eure Quellen<br />
einen Realitätsbezug aufweisen, ihr also nicht<br />
irgendwelche Fantasy-Themen vertont?<br />
CG: In diesem Kontext stellt sich die Frage<br />
nicht, weil wir ja ausschließlich auf existente<br />
Quellen zurückgegriffen haben, die zwischen<br />
2.000 und 4.000 Jahre alt sind. Die größte<br />
Herausforderung bestand darin, die zum Teil<br />
doch sehr komplexen Geschichten für einen<br />
Text zusammenzufassen.<br />
O: Das Cover zeigt den Heiligenschein von<br />
Sucellos, dem keltischen Gott des Waldes<br />
oder der Fruchtbarkeit. Im Info steht, dass<br />
du das Bild gemeinsam mit Experten von<br />
der Universität Zürich erstellt hast. Warum<br />
eigentlich, denn auf den ersten Blick wirkt die<br />
Darstellung nicht sonderlich komplex?<br />
CG: Ich arbeite immer mit Wissenschaftlern<br />
oder anderen Experten zusammen, auch bei<br />
den Texten. Wahrscheinlich bin ich auf diesem<br />
Gebiet ein richtiger Nerd. Aber aus meiner<br />
Sicht muss man sich mit Geschichte adäquat<br />
auseinandersetzen, das erfordert der Respekt.<br />
Ich möchte nicht irgendwelchen modernen<br />
Müll dazudichten, was schnell passiert, weil<br />
ich nun mal in dieser Zeit lebe. Sucellos taucht<br />
auf dem Album übrigens einige Male auf<br />
(unter anderem in dem nach ihm benannten<br />
Stück – Anm.d.Verf.), aber er steht nicht im<br />
Mittelpunkt.<br />
O: Wie bei den letzten beiden Alben, saß<br />
wieder Thomas „Tommy“ Vetterli an den<br />
Reglern, manchem vielleicht als Gitarrist der<br />
Schweizer Thrasher Coroner bekannt. Der<br />
Mann hat sich offensichtlich zu so etwas wie<br />
eurem Stammproduzenten entwickelt, oder?<br />
CG: Ja, genau. Aber die Geschichte war ziemlich<br />
lustig. Wir haben das gleiche Management wie<br />
Coroner, und die nervten uns schon länger<br />
damit, Thomas als Produzenten anzuchecken.<br />
Wir waren anfangs sehr skeptisch. Ich will<br />
nicht arrogant klingen, aber das New Sound<br />
Studio liegt in der Schweiz. Wir dachten, dass<br />
es nichts Besonderes sein könne, weil aus der<br />
Schweiz sehr wenige gute Metal-Produktionen<br />
kommen. Aber als man uns endlich überredet<br />
hatte, waren wir begeistert. Tommy hat ein<br />
grandios ausgestattetes Vintage-Studio, das<br />
perfekt zu unseren Anforderungen passt. Wir<br />
nahmen dort Everything Remains... As It Never<br />
Was auf und sind seitdem dabei geblieben.<br />
Die örtliche Nähe ist natürlich ein Vorteil, aber<br />
zwischen Tommy und uns hat sich eine echte<br />
Freundschaft entwickelt. Wir machen auch<br />
privat etwas zusammen, unser Schlagzeuger<br />
Merlin hilft bei Coroner als Techniker aus<br />
und andersherum. Wir sind zu einem Team<br />
zusammengewachsen, deshalb wird es in<br />
diesem Punkt auch keine Veränderung geben.<br />
O: Eure Plattenfirma bewirbt euch als<br />
„erfolgreichste Schweizer Metal-Band aller<br />
Zeiten“, gerade konntet ihr einen „Swiss<br />
Music Award“ als beste nationale Live-Band<br />
gewinnen. Sind solche Auszeichnungen und<br />
Lobeshymnen wichtig für euch oder völlig<br />
egal?<br />
CG: Einerseits interessieren sie uns nicht,<br />
denn Preise sind wirklich der letzte Grund,<br />
warum wir Musik machen. Aber speziell der<br />
„Swiss Music Award“ ist etwas Besonderes.<br />
Es gibt in der Schweiz zwar eine lebhafte<br />
Metal-Szene. Und mit Bands wie Celtic Frost<br />
oder Coroner kamen wegweisende Bands<br />
aus unserer Heimat. Aber Metal ist und bleibt<br />
ein Nischenprodukt, das in der Öffentlichkeit<br />
keine Beachtung findet. Wir sind tatsächlich<br />
die erste Combo aus diesem Bereich, die<br />
diesen Preis gewinnen konnte. Wir haben ihn<br />
nicht nur für uns angenommen, sondern für<br />
die ganze Szene.<br />
O: Ihr habt den Preis für eure Live-Leistungen<br />
bekommen. Würdest du sagen, dass die Bühne<br />
für Eluveitie so etwas wie das Lebenselixier<br />
ist? Zumindest für Außenstehende wirkt es so.<br />
CG: Das ist eine gute Frage. Wir gelten<br />
als ausgesprochen tourfreudig. Nach den<br />
Sommerfestivals wird der nächste Zyklus<br />
beginnen, der uns ein- oder zweimal um die<br />
ganze Welt bringen und mindestens zwei<br />
Jahre, wahrscheinlich aber länger, in Atem<br />
halten wird. Ich freue mich sehr darauf. Aber<br />
ich genieße es ebenso, Lieder zu erschaffen<br />
oder im Studio zu arbeiten. Ich möchte auf<br />
nichts davon verzichten. Am Ende sind wir<br />
Vollblutmusiker, die immer dann glücklich<br />
sind, wenn sie ihr Instrument in Händen<br />
halten.<br />
www.eluveitie.ch<br />
Marc Halupczok<br />
Photo: Manuel Vargas Lépiz<br />
Discographie (Alben):<br />
Spirit (2006)<br />
Slania (2008)<br />
Evocation I – The Arcane Dominion (2009)<br />
Everything Remains... As It Never Was (2010)<br />
Helvetios (2012)<br />
Live on tour (live, 2012)<br />
The Early Years (Compilation, 2012)<br />
Origins (2014)<br />
Line-Up:<br />
Chrigel Glanzmann – Gesang, Mandola, Mandoline,<br />
Tin & Low Whistles, Sackpfeifen, Bodhrán<br />
Anna Murphy – Drehleier, Gesang, Flöte<br />
Nicole Ansperger – Geige<br />
Ivo Henzi – Gitarre<br />
Rafael Salzmann – Gitarre<br />
Kay Brem – Bass<br />
Patrick Kistler – Tin & Low Whistles, Dudelsack<br />
Merlin Sutter – Schlagzeug<br />
<strong>Orkus</strong>! - 67
<strong>Orkus</strong>! COMPILATION 100<br />
Liebe Leserin, lieber Leser, wir wünschen Dir viel Vergnügen mit der 100. Ausgabe<br />
unserer Samplerreihe, die in Kooperation mit Digital World Audio entstanden ist!<br />
Sei der Talentscout! Entdecke Du die beste Band. Hier anhören und dann voten auf www.orkus.de!<br />
01. RAVE THE REQVIEM<br />
The Ascension<br />
Wir starten mit einer noch relativ frisch in<br />
der Szene beheimateten Electro Industrial<br />
Rock Metal-Formation. Aus ihrem Debut,<br />
veröffentlicht im April 2014, darf nun dem<br />
extrem kraftvoll treibenden und sphärischen<br />
The Ascension gelauscht werden, welches<br />
auch den Einstieg zum selbstbetitelten Album<br />
bildet. So weiß man gleich, was einen tief in<br />
der Seele mit Rave The Reqviem verbindet...<br />
www.ravethereqviem.com<br />
02. RUINIZER<br />
The Primary Objective (Seraphim System Remix)<br />
Mit einem für <strong>Orkus</strong>! exklusiven Stück lassen<br />
sich Ruinizer hören und sehen. Ihr Sound<br />
kommt nicht weniger kraftvoll daher als der<br />
Opener dieser Compilation, packt jedoch noch<br />
mehr Genres beim Schopf. Wirbelt alles mit<br />
Extremspeed durcheinander, sodass man<br />
letztlich nicht mehr weiß, wo oben und wo<br />
unten ist.<br />
www.facebook.com/Ruinizer<br />
03. CYFERDYNE<br />
Cables And Codes<br />
CYFERDYNE sind Wiederholungstäter:<br />
Wie in unserer Mai-Ausgabe, liefern sie<br />
einen Titel vom zweiten Album Keep Your<br />
Silence ab. Auch bei Cables And Codes ist<br />
alles zu haben, was das Herz begehrt –<br />
von Industrial, EBM, Dance oder Future<br />
Pop bis hin zu Rock und Synth Pop.<br />
www.cyferdyne.com<br />
04. DIE SEKTOR<br />
Nuborn<br />
Nuborn gibt es nicht auf CD, sondern nur<br />
auf Vinyl. Entsprechend groß unsere Freude,<br />
diesen Song als Teil unserer Heftbeilage<br />
zu präsentieren. Seit 2003 aktiv, bieten die<br />
Herren von Die Sektor frischen Dark Electro in<br />
vollendet düsterer Form. Wer mehr will, muss<br />
sich die 12“ (-)origins holen!<br />
www.facebook.com/pages/Die-Sektor-Official/139271376102530<br />
05. TECHNOLORGY<br />
Devastator (v<strong>Projekt</strong> Version)<br />
Auch hier erwartet Dich ein bis dato<br />
unveröffentlichter Leckerbissen in<br />
Sachen bestens tanzbarer Electro,<br />
Industrial und EBM: Devastator vom<br />
griechischen Duo TECHNOLORGY<br />
als v<strong>Projekt</strong> Version. Der Originaltrack<br />
erschien Anfang 2013 auf dem<br />
Longplayer Endtimes In Vogue.<br />
www.facebook.com/TECHN0L0RGY<br />
06. SURGYN<br />
Stiletto<br />
Bereits 2011 sorgten Surgyn<br />
durch ihr Debut Vanity für<br />
Aufsehen. Dem Nachfolger Envy<br />
gelingt es noch ein Stück mehr.<br />
Mit durchdringenden Texten,<br />
eher dezenten Musikelementen,<br />
aber treibenden Beats und einer<br />
bestechenden, ja irgendwie<br />
erotischen Stimme zielen die<br />
Schotten genau ins Zentrum der<br />
elektronischen Schwarzen Szene.<br />
www.surgyn.co.uk<br />
07. TERROLOKAUST<br />
Two-Faced Leader<br />
Two-Faced Leader ist bislang lediglich auf<br />
der Vinyl-12“ Scars That Never Heal (zweite<br />
Single von Spit The Poison Out – limitiert<br />
auf 100 Exemplare!) erhältlich. Auch hier<br />
freuen wir uns sehr über die Ausnahme,<br />
den Track der spanischen Düsterrock/<br />
Electro-Band Terrolokaust für unseren<br />
Sampler zum Klingen bringen zu dürfen.<br />
www.facebook.com/Terrolokaust<br />
08. SIRUS<br />
The Monster I Am<br />
Noch einmal möchten wir Dir Sirus<br />
ans Herz legen, jenes Cyberpunk-<br />
<strong>Projekt</strong> aus Melbourne, welches<br />
schon auf der <strong>Orkus</strong>! Compilation 98<br />
mit Wolves Of Wall Street vertreten war.<br />
The Monster I Am ist musiktechnisch<br />
recht ähnlich gestrickt, da ebenfalls<br />
dem dritten Studioalbum Broken<br />
Hearts Corporate Minds entnommen.<br />
So weiß man, was man hat!<br />
www.sirusofficial.com<br />
09. DYM<br />
White Light<br />
White Light ist ganz jungfräulich und stellt nicht<br />
minder eine Besonderheit auf diesem Sampler<br />
dar. DYMs letztes Release im EBM/Industrial-<br />
Gewand geht auf das Jahr 2012 zurück: The<br />
Technocratic Deception. Jetzt lassen sie wieder<br />
die Muskeln zucken... Perfekt für so manche<br />
Clubnacht, ohne sich über das Hier und Heute<br />
Gedanken machen zu müssen.<br />
www.enterdym.com<br />
10. SIN DNA<br />
I Tyrant<br />
Weil es gerade so schön war, etwas gänzlich<br />
Unveröffentlichtes zu präsentieren, wird<br />
durch SIN DNA gleich nachgelegt. Die<br />
dunklen Elektroniker aus dem Herzen von<br />
Texas haben’s wahrlich in sich. Wer neben<br />
I Tyrant noch mehr hören will, muss sich<br />
vorläufig mit dem Album Revelate (2012)<br />
begnügen und hoffen, dass bald neuer Stoff<br />
folgt.<br />
www.facebook.com/pages/SIN-DNA/142477138893<br />
11. NITRO/NOISE<br />
Censorshit (Rotersand Redub)<br />
Exklusiv für <strong>Orkus</strong>! sind auch Nitro/Noise<br />
erneut an Bord, obschon das Dark Electro-<br />
Gespann bereits im letzten Monat mit<br />
dem Titel The Revelation vertreten war. Das<br />
Original von Censorshit findet sich ebenfalls<br />
auf No Cure For Apocalypse. Doch dieses<br />
Mal steuern Rotersand einen Redub bei!<br />
www.facebook.com/nitronoisemusic<br />
12. CYGNOSIC<br />
Light<br />
Zum Abschluss gilt unser Augenmerk dem<br />
ausgewogen düsteren Elektroniker CygnosiC.<br />
Light – einer 12“ namens Crawl entstammend – ist<br />
eine B-Seiten-Nummer, die aber überhaupt nicht<br />
danach klingt. Crawl wiederum ist eine Auskopplung<br />
vom Album Fire and Forget. Wer eine der auf 100<br />
Exemplare limitierten Picturediscs ergattern möchte,<br />
sollte wirklich schneller als schnell zugreifen...<br />
www.cygnosic.gr<br />
Mit Deiner Band auf der nächsten <strong>Orkus</strong>! Compilation sein? Bewirb Dich einfach unter cd@orkus.de!<br />
68 - <strong>Orkus</strong>!
„... dass die Kinderträume<br />
immer noch dort wohnen.“<br />
Mit Wahre Märchen konnte ein Werk geschaffen werden, welches es bis dahin<br />
noch nicht gab: Märchen wurden von Szene-Bekanntheiten neu erzählt und<br />
durch Photographin Annie Bertram äußerst aufwändig optisch umgesetzt.<br />
Es gibt sicherlich kaum einen Szenegänger, der dieses Kunstwerk nicht kennt<br />
oder eben ein Exemplar sein Eigen nennt. Viel zu lange hat es gedauert,<br />
bis nun tatsächlich ein zweiter Band folgt. Ungeduld und Vorfreude auf die<br />
Veröffentlichung des neuen Buches steigen ins Unermessliche. Es lag nahe, sich<br />
mit der Ausnahmekünstlerin bei einem Tässchen Tee und Kaffee zu treffen...<br />
<strong>Orkus</strong>: Wie bist du auf die Idee gekommen,<br />
Märchen neu zu inszenieren? Und wann war das?<br />
Annie Bertram: Die Idee kam mir schon vor<br />
einigen Jahren; es muss wohl 2005 oder 2006<br />
gewesen sein. Es begann mit einer Inszenierung<br />
von Dornröschen und war damals die erste<br />
Zusammenarbeit mit meiner lieben Freundin<br />
Arthemis Maskenbild, die mich auch heute noch<br />
bei meinen kreativen Arbeiten begleitet und<br />
unterstützt. Wir photographierten das Märchen<br />
sehr morbide in einer alten, monströsen und<br />
angsteinflößenden Chemiefabrik. Das Konzept<br />
der „wahren Märchen“ entwickelte sich aber<br />
noch weiter, sodass wir das Dornröschen später<br />
nochmals neu aufgenommen haben – so, wie man<br />
es im ersten Teil des Buches sehen kann.<br />
O: Jetzt erscheint mit Wahre Märchen 2 deine<br />
Fortsetzung. Gibt es Unterschiede zum ersten<br />
Band?<br />
AB: Ich denke, dass ich mit ein bisschen Stolz sagen<br />
kann, dass es eine großartige Weiterentwicklung<br />
gab. Es liegen mittlerweile sechs Jahre zwischen<br />
diesen beiden Büchern. Die Inszenierungen<br />
sind noch intensiver und größer geworden. Die<br />
Planungen haben noch mehr Zeit in Anspruch<br />
genommen, und wir sind wieder sehr viel gereist,<br />
um die richtigen Orte für die Märchen zu finden.<br />
Besonders freue ich mich, dass in diesem Buch<br />
auch Kinder mitgewirkt haben. Wahre Märchen 2<br />
erscheint in einem amerikanischen Buchformat,<br />
welches sich zwischen A4 und A5 bewegt – der<br />
erste Teil war etwas kleiner, im A5-Format. Somit<br />
erhoffen wir uns, dass die Bilder noch einmal<br />
stärker wirken. Das Layout wurde liebevoll<br />
vom Verlag Feder&Schwert umgesetzt und gibt<br />
der Märchenwelt ein neues, moderneres und<br />
mystischeres Gesicht. Die Märchen wurden von<br />
großartigen Schriftstellern neu interpretiert, und<br />
es erwartet Euch Lesestoff der Extraklasse mit<br />
Markus Heitz, Christian von Aster, Ju Honisch,<br />
Oliver Graute, Rona Walter und vielen anderen.<br />
Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis und<br />
freue mich schon sehr auf die Reaktionen der<br />
LeserInnen.<br />
O: Welches war als Kind dein Lieblingsmärchen?<br />
AB: Mein Lieblingsmärchen als Kind war<br />
Rotkäppchen. Vermutlich, weil ich selbst sehr gern<br />
im Wald unterwegs war und von Natur aus eine<br />
rote Kappe hatte: rote Haare.<br />
70 - <strong>Orkus</strong>!
O: Und welches ist es heute?<br />
AB: Mein Lieblingsmärchen heute ist Das Mädchen<br />
mit den Schwefelhölzern, weil es mich immer<br />
wieder, wenn ich es lese, zum Weinen bringt.<br />
O: Welche Märchenfigur würdest du gerne für 24<br />
Stunden sein?<br />
AB: Da wäre ich ganz eindeutig das tapfere<br />
Schneiderlein, um Bösewichten den Garaus zu<br />
machen.<br />
O: Und welche Märchenfigur würdest du gerne für<br />
immer sein?<br />
AB: Da möchte ich wieder das tapfere<br />
Schneiderlein sein, um mich für das Gute und für<br />
die Gerechtigkeit einzusetzen.<br />
O: Wie erklärst du dir die Faszination der<br />
Menschen für Märchen über all die Zeit hindurch?<br />
AB: Die Botschaften, welche die Märchen<br />
beinhalten, haben in der heutigen Zeit immer<br />
noch Bestand. Das ist für mich der Grund für die<br />
Neuinterpretationen. Den alten Stoff nehmen und<br />
ihn in die heutige Zeit zu katapultieren. Bedingung:<br />
die Botschaft bleibt erhalten. In Märchen finden<br />
die Menschen all ihre Gefühlswelten wieder. Da<br />
sind Ängste, Träume und Erfahrungen, erzählt<br />
in einem kreativen Gewand. Dadurch, dass es<br />
phantasievoll erzählt ist, kann jeder seine eigene<br />
Botschaft herausziehen. Märchen sind weiterhin<br />
auch der Stoff, aus dem die Träume sind. Wer<br />
von uns hat sich denn noch nicht einmal in eine<br />
Märchenwelt geträumt?<br />
O: Das Gute siegt immer...?<br />
AB: So sollte es sein... leider ist die Realität oftmals<br />
anders. Wir sollten bestrebt sein, dass es immer<br />
öfter siegt.<br />
O: Beim Betrachten deiner Bilder fallen immer<br />
wieder unglaubliche Detailverliebtheit und<br />
dein Perfektionismus auf. Wie viel Zeit steckt<br />
durchschnittlich in der Umsetzung eines einzelnen<br />
Märchens?<br />
AB: Die Vorbereitungsphase ist die längste. Ich<br />
bin bestrebt, die Märchen in ein völlig neues Licht<br />
zu setzen und Photos zu kreieren, die man noch<br />
nicht gesehen hat. Bei Wahre Märchen 2 habe ich<br />
sehr lange für die Entwicklung der Charaktere<br />
gefeilt. Zum Beispiel der Frosch beim Froschkönig.<br />
Ich wollte nicht dieses typische Bild mit einer<br />
Prinzessin aufnehmen, die einen Plastikfrosch<br />
auf der Hand küsst. Lange habe ich überlegt,<br />
wie soll der Frosch überhaupt aussehen. Als<br />
dieses Bild klar war, wollte ich das Märchen<br />
noch ein wenig aufpeppen. So integrierte ich die<br />
sieben Todsünden in das Ursprungsmärchen.<br />
Herausgekommen ist ein Frosch, der auch<br />
wollüstige und gefräßige Züge hat. Es darf<br />
geschmunzelt werden! Bei den „wilden Schwänen“<br />
war es anfangs ähnlich; ich überlegte lange, wie<br />
sie dargestellt werden sollen. Schließlich wurden<br />
künstliche Schwäne gebaut und extra ein sehr<br />
edles Designerkleid genäht. Unser Weg führte<br />
nach Italien, wo wir zwei Tage photographierten<br />
und ein Video dafür drehten. Nachdem ich die<br />
Photos bearbeitet hatte, sendete ich sie mit dem<br />
Storyboard zu den Schriftstellern. Diese haben die<br />
Märchen dann neu erzählt. Alles in allem hat es<br />
nun vier Jahre gedauert, bis alles fertig war.<br />
O: Was war für dich der außergewöhnlichste Ort,<br />
an dem du Photos aufgenommen hast?<br />
AB: Das ist sehr schwer zu beantworten, da ich<br />
ständig auf der Suche nach außergewöhnlichen<br />
Orten bin, da mich diese inspirieren für meine<br />
Photoarbeit. Um es für Wahre Märchen 2<br />
einzugrenzen, würde ich das alte Waisenhaus<br />
aus dem Märchen Die wilden Schwäne nennen.<br />
Ein ganz besonderer Ort, an dem man fast<br />
glaubt, dass die Kinderträume immer noch dort<br />
wohnen. In einem sehr großen Schlafsaal stehen<br />
seit fast 30 Jahren die bezogenen, einfachen und<br />
verstaubten Betten monoton in Reih und Glied.<br />
Die Melancholie dieses Ortes ist fast greifbar.<br />
Im Märchen sucht das Mädchen Elisa dort ihre<br />
Brüder, die als Schwäne verwunschen wurden.<br />
Da uns dieser Ort so fasziniert hat, haben wir dort<br />
viele Videosequenzen gedreht. Nina de Lianin (In<br />
Strict Confidence), meine Hauptdarstellerin für<br />
dieses Märchen, ist nicht nur eine tolle Sängerin,<br />
sondern auch eine geniale Tänzerin. In den<br />
nächsten Tagen werden wir Euch das entstandene<br />
Video zu diesem Märchen und Ort namens<br />
Karasevdah zeigen!<br />
O: Fasziniert dich in gewisser Weise Vergangenes<br />
beziehungsweise Vergänglichkeit?<br />
AB: Die Vergänglichkeit ist allgegenwärtig. Nichts<br />
ist für die Ewigkeit, und das Leben ist voller<br />
Veränderungen. Ich schöpfe meine Inspiration<br />
aus besonderen und verlassenen Orten. Oft stelle<br />
ich mir die Frage, was ist dort geschehen und wie<br />
haben die Menschen dort gelebt.<br />
O: Was können wir nun als Fazit nehmen?<br />
AB: Am Ende sollte das Gute siegen!<br />
O: Wem möchtest du Wahre Märchen jetzt noch<br />
ganz besonders ans Herz legen?<br />
AB: Menschen, die gern lesen und in Bilderwelten<br />
eintauchen.<br />
www.anniebertram.com<br />
Claus Müller<br />
<strong>Orkus</strong>! - 71
„Klasse ist wichtiger als die Masse.“<br />
Ohne Frage ist Frau und Mann schon öfter über den Namen von Queen of Darkness gestolpert. Am optimalsten ist es<br />
natürlich, nicht nur über den Namen gestolpert zu sein, sondern die besonderen Kleidungsstücke dieses Labels auch zu<br />
tragen. Wer oder was ist eigentlich Queen of Darkness? Um dies zu erfahren, baten wir Katharina Leest alias Kathy Lee<br />
auf einen Plausch...<br />
<strong>Orkus</strong>: Woher kommt die Begeisterung für Mode?<br />
Kathy Lee: Kleidung gibt uns die Möglichkeit, unser Inneres ein<br />
Stück weit nach außen zu tragen. Gleichzeitig kann sie aber auch<br />
eine Maske sein. Mode ist so vielseitig. Sie ermöglicht uns, uns<br />
als Individuum von allen anderen abzuheben. Durch Kleidung<br />
kommen wir dem idealen Selbstbild, das wir alle von uns selbst<br />
haben, ein Stückchen näher.<br />
O: Was ist deiner Meinung nach Mode?<br />
KL: Mode hat nur bedingt etwas mit Trends zu tun. Nicht umsonst<br />
kommen die Stile verschiedener Zeitepochen stetig wieder „in<br />
Mode“. Mode ist das, was gefällt. Entsprechend entstehen auch<br />
die Designs von Queen of Darkness. Wir sind sehr nah bei unseren<br />
Kunden und kreieren Styles, die nicht selten auf individuellen<br />
Wünschen beruhen.<br />
O: Welche Aufgaben sind die deinigen bei Queen of Darkness?<br />
KL: Generell bin ich, gemeinsam mit meinem Kollegen Jénz, für<br />
das Marketing zuständig. Unter meine Zuständigkeit fallen seit<br />
diesem Jahr unter anderem auch die Katalogshootings sowie die<br />
Bandkooperationen. Es ist ein sehr abwechslungsreicher Job mit<br />
vielen neuen Herausforderungen.<br />
O: Wie viele Personen umfasst das Queen of Darkness-Team?<br />
KL: Aktuell sind wir 15 feste Mitarbeiter, verteilt auf zwei Standorte:<br />
Plauen und Leipzig.<br />
O: Was ist Gothic deiner Meinung nach?<br />
KL: Gothic ist eine Lebenseinstellung, in gewisser Weise sogar<br />
eine Lebensphilosophie. Es ist der Hang zum Melancholischen,<br />
welcher sich in Literatur, Musik, Kunst oder eben auch in der Mode<br />
widerspiegelt. In Bezug auf Mode hat Gothic für mich auch sehr viel<br />
mit Ästhetik zu tun.<br />
O: Wofür steht Queen of Darkness?<br />
KL: Wir stehen für extravagante Mode, mit der man – getreu<br />
unserem Claim „dress to impress“ – beeindruckt. Dabei kreieren<br />
wir individuelle, aber tragbare Designs. Neben unseren<br />
abwechslungsreichen, qualitativ hochwertigen Kollektionen<br />
lieben unsere Kunden vor allem unseren Service. Jeder einzelne<br />
Kunde ist uns wichtig, und wir geben stets unser Bestes, auch die<br />
abenteuerlichsten Wünsche zu erfüllen. Neben den Menschen<br />
ist uns aber auch unsere Umwelt sehr wichtig. Daher spenden<br />
wir auch, was wir können. Seit diesem Jahr unterstützt Queen of<br />
Darkness beispielsweise mit einer Fledermauspatenschaft den<br />
72 - <strong>Orkus</strong>!
Artenschutz. Unser Patenkind Queeny haben wir<br />
schon richtig ins Herz geschlossen.<br />
O: Wie entsteht in der Regel ein Queen of Darkness-<br />
Kleidungsstück?<br />
KL: Bei uns läuft das, zumindest grundlegend, sicher<br />
nicht anders als bei anderen Modelabels. Es werden<br />
Fachzeitschriften durchstöbert, Messen besucht und<br />
Modetrends analysiert. Besonders bei uns ist, dass wir<br />
uns auch sehr von unseren Kunden inspirieren lassen.<br />
Was auf Szene-Festivals im Sommer vermehrt getragen<br />
wird, ist stilistisch auch im Herbst noch gefragt. Diese<br />
Besonderheit der Gothic-Szene ermöglicht es uns,<br />
sogenannte Slow Fashion zu produzieren. Darunter<br />
versteht man die Reduktion auf wenige Kollektionen<br />
– in unserem Fall sind das zwei pro Jahr – sowie die<br />
Fokussierung auf Qualität, Langlebigkeit und Service.<br />
O: Inwiefern hat sich die Mode der Schwarzen Szene in<br />
den letzten Jahren verändert?<br />
KL: Unsere Szene altert zunehmend, wir haben ein<br />
echtes Nachwuchsproblem. Entsprechend ändern sich<br />
auch die Anforderungen an die Mode. Es geht weg von<br />
punkigen Einmalklamotten, hin zu schickeren Styles, die<br />
auch länger als nur eine Saison halten. Entsprechend<br />
produzieren wir mittlerweile Kleidung, die sich unter<br />
dem Oberbegriff „Goth Rock-Chic“ zusammenfassen<br />
lässt. Ein weiteres Phänomen der letzten Jahre ist<br />
die zunehmende Anzahl an Rubensdamen. Um auch<br />
üppigere Formen perfekt in Szene zu setzen, haben<br />
wir seit letztem Jahr ein Plus Size-Segment, welches wir<br />
Stück für Stück ausbauen.<br />
O: Welchen neuen Herausforderungen möchte sich<br />
Queen of Darkness in nächster Zeit stellen?<br />
KL: Wir wollen noch näher bei unseren Kunden sein,<br />
um noch besser auf deren Wünsche eingehen zu<br />
können. Eine Maßnahme hierzu, welche bereits im<br />
letzten Jahr angelaufen ist, ist unser hauseigener<br />
Markenshop in Leipzig. Unser City Store ist der einzige<br />
Queen of Darkness-Laden weltweit und wurde schon<br />
von Kunden aus aller Welt ins Herz geschlossen. Auch<br />
im Hintergrund, nicht für alle sofort ersichtlich, tut<br />
sich einiges. So wird beispielsweise mit dem nächsten<br />
Katalogshooting ein völlig neues Shootingkonzept<br />
ausprobiert, welches sich auch auf unsere Kataloge<br />
auswirken wird. Das sind nur zwei Dinge von vielen,<br />
aber ohne ein wenig Geheimniskrämerei wäre es ja<br />
langweilig. Man darf also gespannt sein!<br />
O: Gibt es irgendein Missverständnis, das du schon<br />
immer mal klären wolltest?<br />
KL: Queen of Darkness ist ein Modelabel, das<br />
ausnahmslos eigene Klamotten vertreibt. Unsere<br />
Marke findet man in nahezu allen bekannten Gothic-<br />
Shops, manche Händler vertreiben sogar fast<br />
ausschließlich unsere Produkte. Wir selbst haben aber<br />
nur einen einzigen lokalen Laden, den City Store in<br />
Leipzig, und vertreiben ansonsten ausschließlich über<br />
unseren Onlineshop unter www.queen-of-darkness.com.<br />
O: Queen of Darkness kooperiert auch mit<br />
ausgesuchten Bands?<br />
KL: Richtig. Neu sind unsere Bandkooperationen.<br />
Wir kooperieren aktuell mit Deathstars, Solitary<br />
Experiments, Lord Of The Lost, den Newcomern<br />
Unzucht und den Bandprojekten von Sonja Kraushofer.<br />
Hierbei ist uns, ähnlich wie bei unserer Kleidung, Klasse<br />
wichtiger als die Masse. Eine individuelle Betreuung<br />
der Bands sowie individuell aufeinander abgestimmte<br />
Kooperationskonzepte liegen uns besonders am<br />
Herzen. Sicher wird in Zukunft noch die eine oder<br />
andere Band hinzukommen. Diese ermöglichen uns<br />
tolle Verlosungen, welche auf unserer Facebook-Seite<br />
publiziert werden. Außerdem wird es auch das ein<br />
oder andere Meet & Greet geben.<br />
O: Worauf kann man sich dieses Jahr freuen?<br />
KL: Auf eine starke Winterkollektion 2014/2015, welche<br />
schon im Juli erstmals auf der Messe LondonEdge<br />
Berlin gezeigt wird. Außerdem darf man sich auf<br />
attraktive Gewinnspiele, geile Festivals – in diesem Jahr<br />
besuchen wir noch Amphi, M’era Luna und Wacken –<br />
und stetig heiße News freuen.<br />
www.facebook.com/Queen.of.Darkness.fashion<br />
Claus Müller
„Dickflüssig, rot, hypnotisch, dramatisch<br />
sowie lebensspendend.“<br />
Das Blut<br />
Wie ein Kranker, den das Fieber<br />
Heiß gemacht und aufgeregt,<br />
Sich herüber und hinüber<br />
Auf die andre Seite legt –<br />
So die Welt. Vor Hass und Hader<br />
Hat sie niemals noch geruht.<br />
Immerfort durch jede Ader<br />
Tobt das alte Sünderblut.<br />
(Wilhelm Busch)<br />
Einmal mehr sind wir beim Entstehungsprozess „live“ dabei! Selbstverständlich möchten wir Dich teilhaben<br />
lassen, wenn es um ein neues Werk von Project <strong>Pitchfork</strong> geht. Auch bei dieser Unterhaltung springen wir vom<br />
Hier und Heute in die Zukunft und zurück in die Vergangenheit. Ebenso wie der Vorgänger BLACK im Interview zur<br />
Dezember/Januar-Ausgabe 2012/2013, ist Blood noch inmitten der Entwicklungsphase, als Peter Spilles uns Rede<br />
und Antwort steht. Eines soll vorab verraten werden: Blood geht ins Blut! Welche musikalischen, künstlerischen<br />
und privaten Inhalte Blood genau jetzt begleiten, bereichern und bereits beherbergt, kannst Du nun entdecken<br />
oder gar entschlüsseln.<br />
Grundsätzliches<br />
<strong>Orkus</strong>: Womit bist du genau in diesem Moment beschäftigt?<br />
Peter Spilles: Mit diesem Interview. (lacht) Aber ich bin gerade<br />
mitten in den Gesangsaufnahmen vom neuen Album Blood.<br />
O: Verrätst du uns den Titel des Liedes und worum es darin<br />
geht?<br />
PS: Es sind zwei Songs. Erstens Blood-Game, dort geht es um<br />
mörderisch-dumme Menschen, die buchstäblich alles opfern<br />
würden, um ihre persönlichen Gelüste zu befriedigen. Und<br />
dann ist da noch Blood-Stained, ein sehr tanzbarer Song, in dem<br />
ich meine Abscheu gegenüber dem vorher beschriebenen<br />
Menschenschlag zum Ausdruck bringe.<br />
O: Wenn das geschafft ist, was hast du als Nächstes vor?<br />
PS: Ich werde einen weiteren Song einsingen, und morgen<br />
geht es zum WGT, da ich dort einen Gastauftritt bei The Fair<br />
Sex habe.<br />
O: Was darf bei diesem Gastauftritt auf keinen Fall fehlen?<br />
PS: Ein Mikrophon und das Publikum. (lacht)<br />
O: Zum Wave Gotik Treffen kommen wir gleich noch einmal.<br />
Erst die Frage: Welche Art von Pausen schiebst du in deinen<br />
Kreativprozess ein? Wie sehen diese aus?<br />
PS: Ich beantworte Interviews und habe Gastauftritte. (lacht)<br />
O: Welches Getränk darf in der ganzen Zeit auf keinen Fall<br />
fehlen?<br />
PS: Milch zum Frühstück und Wodka zum Feierabend.<br />
O: Und auf welches Grundnahrungsmittel kannst du<br />
ebenfalls nicht verzichten, wenn du sozusagen rund um die<br />
Uhr im Einsatz bist?<br />
PS: Toast, Eier und Käse.<br />
Das neue Album<br />
O: Kannst du schon sagen, in welche Richtung es tendieren<br />
wird? Mit welchen fünf Worten würdest du das Werk<br />
beschreiben?<br />
PS: „Dickflüssig“, „rot“, „hypnotisch“, „dramatisch“ sowie<br />
„lebensspendend“.<br />
74 - <strong>Orkus</strong>!
„Schon sehr bald<br />
muss es aus dem Studio heraus,<br />
sonst bricht es durch die Decke.“<br />
O: Überhaupt ist die Farbe Rot dominierend/<br />
extrem mächtig. Bei diesem Titel nicht<br />
verwunderlich! Könntest du noch ein paar Worte<br />
zum Cover sagen? Die weißen Rosen, die durch<br />
farbliche Akzente ausdrucksstark in Szene gesetzt<br />
werden...<br />
PS: Die Umsetzung des Covers entstand nach<br />
einem gemeinschaftlichen Brainstorming mit<br />
meinen Haus- und Hofphotographen von Silent-<br />
View. Die Idee, weiße Rosen an einer Wand zu<br />
photographieren, wurde nur noch mit Blut befleckt<br />
und auf meisterliche Weise in Szene gesetzt. Ich<br />
bin vom Ergebnis des Frontcovers ganz begeistert.<br />
O: Nicht weniger in Szene gesetzt sind Project<br />
<strong>Pitchfork</strong> dieses Mal selbst! Ich finde die Photos<br />
sehr faszinierend. Die Körperhaltung und<br />
Körpersprache bekommen durch die kleiderlose<br />
Farbhülle eine irgendwie bedrohlich/herrschaftlich<br />
wirkende Attraktivität. Wie habt ihr euch/hast du<br />
dich gefühlt oder selbst gesehen?<br />
PS: Neben der herrschaftlich wirkenden<br />
Attraktivität fiel uns eine Parallele zur<br />
nordamerikanischen Erstbevölkerung auf, über<br />
die wir uns aber keine weiteren Gedanken<br />
gemacht haben. Man fühlt sich, mit Kunstblut<br />
beschmiert, doch recht klebrig und kalt. Der<br />
Albumtitel verlangte nach solchen drastischen<br />
Stilmitteln, um das Ganze wirkungsvoll ins Bild zu<br />
bannen.<br />
O: Besteht ein Zusammenhang – oder: gibt es<br />
Parallelen – zwischen dem neuen Longplayer und<br />
dem Vorgänger BLACK?<br />
PS: Eine nicht zu vernachlässigende Parallele ist,<br />
dass auch das neue Album von Project <strong>Pitchfork</strong><br />
kommt. (zwinkert)<br />
O: So weit kann ich dir folgen... Mir fällt da noch<br />
eine Parallele auf: beide Titel beginnen mit einem<br />
„B“. Nein, entschuldige. Spaß beiseite. Wie sah die<br />
Welt von BLACK aus, und was hat Blood, das der<br />
Vorgänger hatte – und was nicht?<br />
PS: Blood arbeitet im Verborgenen. Es gibt seine<br />
Farbe erst im Licht zu erkennen, ist flüssiger und<br />
transportiert mehr Sauerstoff.<br />
O: Wenn die neue CD ein Stein wäre, wie würde<br />
dieser aussehen? BLACK ist ein schwarzer Diamant.<br />
PS: Blood – dunkelroter Rubin.<br />
O: „König der Edelsteine“... er ist auch ein<br />
guter Schutz gegen schlechte Einflüsse, stärkt<br />
die Kreativität und die Intuition. Er hilft, über<br />
Misserfolge hinwegzukommen und eigene Ziele<br />
zu erreichen. Er verleiht Jugendlichkeit, Kraft,<br />
Harmonie und füllt einen mit Liebe. Erkennst du<br />
darin dich in deinem Schaffensprozess?<br />
PS: Ja. Ganz und gar.<br />
O: Und wenn das neue Werk ein Vogel wäre?<br />
PS: Ein Phönix.<br />
O: Auch eine sehr beeindruckende Wahl – da<br />
letztlich das Werk von dir stammt. Was verbindet<br />
dich also derzeit mit dem Phönix im Besonderen?<br />
PS: Das Phantastische.<br />
O: Welche Eigenschaft ist dir besonders wichtig,<br />
die das Album haben soll?<br />
PS: Dass jeder einzelne Song die Macht besitzt,<br />
mich, als langjährigen Hörer meiner eigenen<br />
Musik, zu verzaubern und zu begeistern.<br />
O: Gehst du manchmal auch „Klänge sammeln“ –<br />
sei es in der Natur oder von anderen Tonträgern<br />
bezogen –, die du mit besonderem Stolz in die CD<br />
hast einfließen lassen?<br />
PS: Das habe ich im Laufe der Jahre einige Male<br />
gemacht. So auch bei diesem Album.<br />
O: Wo bist du unterwegs gewesen, und in welche<br />
Stücke sind sie eingeflossen? Bist du auf eine<br />
Klangsammlung besonders stolz?<br />
PS: Das möchte ich nicht verraten.<br />
O: Gibt es Klänge/Geräusche/Töne... im<br />
alltäglichen Leben, bei denen du dir gesagt hast,<br />
dass du sie gern mal in einem Lied verewigen<br />
möchtest, es aber bisher nicht geklappt hat?<br />
PS: Ja, so was gibt es sicherlich, aber ich bin dann<br />
doch mehr Komponist als ein Geräuschmaler.<br />
Klänge/Geräusche/Töne aus dem alltäglichen<br />
Leben spielen eine untergeordnete Rolle in<br />
meiner Musik.<br />
O: Welche Wandlung(en) hat das Album bislang<br />
genommen? Ich stelle mir das Arbeiten und den<br />
Kreativprozess wie eine Schlange vor, die sich<br />
hin und her windet und dadurch nicht immer<br />
greifbar ist, selbst wenn man es möchte...<br />
PS: Es begann mit einem einzigen Song, Blood-<br />
Diamond, und ist seitdem gewachsen, größer und<br />
komplexer geworden. Schon sehr bald muss es<br />
aus dem Studio heraus, sonst bricht es durch die<br />
Decke.<br />
O: Was hat dich am Album bis dato am meisten<br />
erfreut?<br />
PS: Wie weit es fortgeschritten ist.<br />
O: Was hat dich im Gegenzug geärgert oder<br />
erschreckt?<br />
PS: Wie nah die Deadline ist. (zwinkert)<br />
Allgemein<br />
O: Worüber konntest du zuletzt richtig lachen?<br />
PS: Ich bin Gothic. Ich lache niemals. (lacht)<br />
O: Okay... Womit hat man dich also das letzte<br />
Mal aus der Reserve gelockt, und du hast deinem<br />
Ärger Luft gemacht?<br />
PS: Mit der Vertreibung aus dem Himmel und der<br />
anschließenden Verbannung zu den Menschen.<br />
(lacht noch mehr)<br />
<strong>Orkus</strong>! - 77
„Die Zeit<br />
hat meine Ideen bestätigt...“<br />
O: Wenn du dir Wetter zur CD-Produktion<br />
wünschen könntest, wie würde es draußen<br />
dann sein?<br />
PS: Ach, das Wetter spielt dabei keine Rolle.<br />
Nicht zu heiß ist es schön.<br />
O: Was verschafft dir einen klaren Kopf,<br />
wenn du merkst, dass dies gerade dringend<br />
nötig ist?<br />
PS: Frische Luft und ein Drink. Dabei den<br />
Sonnenuntergang beobachten und den<br />
Stress loslassen.<br />
Nachtrag<br />
O: Wie war’s auf dem WGT? Konntest du<br />
Energie tanken, und was hast du in jenen<br />
Tagen dort am meisten genossen?<br />
PS: Ich war nur für ein paar Stunden beim<br />
diesjährigen WGT und hatte kaum Zeit für<br />
Privates. So ist das nun mal, wenn man<br />
auf der Seite der Kunst arbeitet und das<br />
Schwarze Volk unterhalten möchte. Der<br />
Gastauftritt hat sehr viel Freude bereitet.<br />
O: Gibt es einen Lieblingsplatz, außer der<br />
Bühne, den du jedes Mal besuchst oder an<br />
dem du dich besonders gern aufhältst?<br />
PS: Ich mag es, über den Markt in der agra<br />
zu schlendern und die vielen interessanten<br />
Stände zu begutachten.<br />
O: Welche Szene hast du vor Augen, wenn<br />
ich „WGT“ sage?<br />
PS: Natürlich die schillernde schwarz-bunte<br />
Vielfalt des musikalischen Untergrundes,<br />
für die ich die Idee dieses Events ersonnen<br />
hatte und dafür stundenlang mit dem<br />
damaligen Veranstalter diskutierte, der<br />
sich nicht so recht traute, meinen kühnen<br />
Visionen zu folgen. Die Zeit hat meine Ideen<br />
jedoch bestätigt, und ich erfreue mich an<br />
dem Erfolg und dem Auf und Ab dieses<br />
Events.<br />
O: Welchen Wunsch möchtest du dir nach<br />
der Fertigstellung von Blood gleich als<br />
Erstes erfüllen?<br />
PS: Urlaub.<br />
www.project-pitchfork.eu<br />
Kerstin Müller<br />
Photos: Silent-View (www.silent-view.com)<br />
Discographie (Alben):<br />
Dhyani (1991)<br />
lam-’bras (1992)<br />
Entities (1992)<br />
IO (1994)<br />
Alpha Omega (1995)<br />
The Early Years („Best Of“, 1996)<br />
Live ’97 (live, 1997)<br />
¡Chakra:Red! (1997)<br />
Eon:Eon (1998)<br />
Collector – Lost And Found (Compilation, 2001)<br />
Daimonion (2001)<br />
Inferno (2002)<br />
Collector – Fireworks & Colorchange (Compilation,<br />
2003)<br />
Live 2003/2001 (live, 2003)<br />
Kaskade (2005)<br />
Dream, Tiresias! (2009)<br />
Continuum Ride (2010)<br />
First Anthology (Compilation, 2011)<br />
Quantum Mechanics (2011)<br />
BLACK (2013)<br />
Blood (2014)<br />
Line-Up:<br />
Peter Spilles – Gesang, Texte, Komposition<br />
Dirk Scheuber – Keyboard<br />
Jürgen Jansen – Keyboard<br />
Achim Färber – Live-Schlagzeug<br />
Christoph „Nook“ Michelfeit – Live-Schlagzeug
Zürich, Hallenstadion, 04.06.2014<br />
Ein leichter Regen hüllt das geschäftige Zürich ein. Es ist Zeit, dem Alltag zu entfliehen und beim Klang- und Lichtgewitter der US-Band Nine<br />
Inch Nails ein bisschen Frust abzulassen. Ich bin sehr gespannt, wie wütend Trent Reznor sein wird, denn es ist mein erstes Konzert der<br />
Band.<br />
Pünktlich um 21 Uhr öffnet sich der Vorhang des mit 4.500 BesucherInnen gefüllten Hallenstadions, und unter großem Gejubel ertönen<br />
die ersten Klänge von Me, I’m Not vom Album Year Zero. Die Stimmung ist bereits auf dem Siedepunkt. Beim zweiten Stück Copy Of A vom<br />
aktuellen Werk Hesitation Marks darf ich endlich in die Photographenarena. Bisher erscheint das Bühnenbild noch sehr spartanisch. Zu<br />
harten Beats und energievollem Gesang mischen sich Strobolicht und Nebel. Doch Trent Reznor ist ein Künstler, dem keine Bühne zu groß<br />
sein könnte – mit seiner energiegeladenen Persönlichkeit weiß er jede Bühne allein auszufüllen.<br />
Er singt nicht nur, sondern spielt Keyboard und auch Gitarre während des gesamten Abends. Beim dritten Lied 1,000,000 lüftet sich auf<br />
einmal ein weiterer schwarzer Vorhang, der vorher kaum ersichtlich war, und die ganze Bühne inklusive Schlagzeuger entfaltet sich. Nun<br />
folgt Letting You, ebenfalls vom Album The Slip.<br />
Weiter geht es energiegeladen etwa mit Closer, die Bühne ist in Rot getaucht und wird untermalt durch Lavaexplosionen. Ganz so zornig<br />
wie früher soll er nicht mehr sein, habe ich oftmals gehört und gelesen, und eine Kostprobe dessen liefert Find My Way von Hesitation Marks.<br />
Ein atmosphärischer blauer Halbmond geht auf, und Herr Reznor beweist, dass er auch anders als wütend sein kann. Eine glasklare und<br />
gefühlvolle Stimme und Beats, die einem Herzschlag gleichen, ziehen uns in ihren Bann.<br />
Klar strukturiert mit 3D-Show, finden wir eine Handvoll der Musiker bei Disappointed in einem Quader wieder. Bei Came Back Haunted ist<br />
die Crew erneut komplett mit Drummer. Wir nähern uns dem Finale. Auf der Leinwand zeigt sich uns eine Wüste in Schwarz und Weiß;<br />
diese wird unter einem großen Schlagzeugsolo gelüftet, und gelbe Lichteffekte simulieren eine Sonne. Licht und <strong>Projekt</strong>ionen und das<br />
Klanggewitter verschmelzen. Das Finale läutet Head Like A Hole ein, der Titel, auf den wohl alle am sehnlichsten gewartet haben, um voller<br />
Inbrunst laut mitzusingen und zu schreien: „I’d rather die than give you control!“ Das Publikum ist jetzt ein Meer aus Armen im grellen Licht.<br />
Nach 90 Minuten endet hier der Hauptblock, und die Bühne hüllt sich in Schwarz, nur das Bandlogo ist noch zu sehen.<br />
Die Zugaben starten mit The Day The World Went Away und enden mit dem gefühlvollen Hurt bei gleißendem Licht im brachialen<br />
Soundgewitter. Ein wundervolles energiegeladenes Konzert geht zu Ende, und wütend ist eigentlich nur noch der Himmel, der jede Menge<br />
Regen ausschüttet.<br />
Text & Photos: Annie Bertram<br />
Setlist:<br />
Me, I’m Not • Copy Of A • 1,000,000 • Letting You • March Of The Pigs • Piggy • The Frail • The Wretched • Gave Up • Sanctified • Closer • Find<br />
My Way • Disappointed • Came Back Haunted • The Great Destroyer • Eraser • Wish • The Hand That Feeds • Head Like A Hole ••• The Day The<br />
World Went Away • Hurt<br />
<strong>Orkus</strong>! - 79
23. Wave Gotik Treffen<br />
Völkerschlachtdenkmal • SG<br />
Kuppelhalle • SG<br />
agra • SG<br />
Parkbühne • SG<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
was war eigentlich das Thema Nummer eins am diesmaligen<br />
Pfingstwochenende in Leipzig? Sicher spielte das heiße Wetter<br />
mehr als in den vergangenen Jahren eine übergeordnete Rolle im<br />
zwischenmenschlichen Dialog, immerhin verwandelte sich die sächsische<br />
Stadt binnen kürzester Zeit in ein zweites Death Valley. Dennoch dominierte<br />
zwischen schweißgebadeten Körpern und anfänglichen Sonnenstichen nur<br />
eines: die alljährliche Zusammenkunft der Schwarzen Szene, die sich Jahr<br />
um Jahr aus der ganzen Welt an diesem Fleckchen Erde versammelt. Auch<br />
beim nunmehr 23. Wave Gotik Treffen begann es spätestens beim Betreten<br />
der Grünflächen des Clara-Zetkin-Parks, welcher sich mit düsteren Gestalten<br />
aus einer längst vergangenen Zeit schmückte, oder des Messegeländes<br />
der agra in der Magengegend wohlig zu kribbeln, bevor wir uns mit rund<br />
20.000 Gleichgesinnten im Klang und Glanz des in Schwarz gehüllten<br />
Leipzigs verloren und uns ein komplettes verlängertes Wochenende treiben<br />
ließen. Pfingsten 2014: das war ein lang ersehntes Wiedersehen mit guten<br />
Freunden und alten Bekannten, der labende Genuss guter Szene-Musik<br />
sämtlicher Couleur, das war Verständnis und Tiefgang im Gespräch, ein<br />
Wochenende auf Augenhöhe, wie Zurückkehren in den Schoß einer Familie,<br />
die immer weiter wächst. Das war wie Heimkommen.<br />
Tanja Pannwitz<br />
Texte:<br />
(AS) – Axel Schön<br />
(MLH) – Marie-Luise Henke<br />
(NA) – Nadine Ahlig<br />
(TP) – Tanja Pannwitz<br />
Photos:<br />
AH – Axel Heyder<br />
CS – Claudia Schöne (www.guiding-light.de)<br />
FR – Fabian Ritter (www.artefaktum-werbetechnik.de)<br />
MG – Michael Gamon (www.sparklingphotos.de)<br />
MH – Melanie Haack<br />
SG – Sandro Griesbach (www.darkmoments.de)<br />
SG<br />
SG
SG<br />
SG<br />
SG<br />
SG<br />
SG<br />
SG<br />
SG<br />
Galerie SansvoiX<br />
In einer doch recht kleinen Halle im Innenhof des A&O Leipzig sind sie<br />
ausgestellt – eine Auswahl an Werken des erst kürzlich verstorbenen<br />
Schweizers HR Giger. Vor allem Exponate aus der Alien-Periode ziehen die<br />
BesucherInnen magisch an. Einen besonderen Blickfang stellt ein gigantischer<br />
Tisch samt passenden Stühlen dar, der in seiner Präsenz einmalig ist. Sofort<br />
kommt der Wunsch auf, diese Möbelstücke mit ins heimische Wohnzimmer<br />
zu nehmen. Der Rundgang wird komplettiert durch weitere Plastiken und<br />
Tuschedrucke, deren Motive die Shirts so mancher Ausstellungsgäste zieren.<br />
(MLH)<br />
Leipziger Messe<br />
MLH<br />
SG<br />
Im Rahmen der Auto Mobil International steht den WGT-BesucherInnen<br />
eine ganz spezielle Ausstellung zur Verfügung: eine Sammlung historischer<br />
Bestattungsfahrzeuge. Auch wenn es nur relativ wenige dieser Leichenwagen<br />
sind, die in der hintersten Halle am hintersten Ende des riesigen<br />
Messegeländes ausgestellt werden, so sind diese mehr als einen eingehenden<br />
Blick wert. Sei es ein alter Glaswagen des Baujahrs 1880, welcher durch<br />
die Verwendung des damals äußerst teuren Glases als besonderer Luxus<br />
angesehen wurde, oder – einige Meter weiter – ein Barkas B 1000-1, der sich<br />
als Bestattungswagen in der DDR einen Namen machte. Ein ganz besonderes<br />
Schmuckstück der Sammlung Jona Emanuel von Sydows ist der 6,45 Meter<br />
lange Cadillac (in solch einem Modell wurde ihrerzeit Marlene Dietrich zur<br />
letzten Ruhestätte überführt), der zu den teuersten Cadillacs der Sechziger<br />
Jahre zählte und aufgrund seiner enormen Länge spezielles Fahrgeschick<br />
erforderte. (MLH)<br />
MLH<br />
SG<br />
MLH<br />
<strong>Orkus</strong>! - 81<br />
MLH
MG<br />
MG<br />
MG<br />
MG<br />
MG<br />
CS<br />
CS<br />
CS<br />
CS<br />
Freitag, 06.06.<br />
Clara-Zetkin-Park<br />
CS<br />
CS<br />
CS<br />
CS<br />
15.00 Uhr<br />
Das Viktorianische Picknick im aufgeblühten Clara-Zetkin-Park<br />
ist schon längst zur festen Institution des Wave Gotik Treffens<br />
geworden. Wie in den vergangenen Jahren, mischen sich auch heute<br />
zahlreiche Leipziger BürgerInnen unter das dunkle Völkchen, das<br />
von der gotischen Schönheit bis hin zu erfinderischen Steampunk-<br />
Grüppchen alle Facetten der Szene in sich vereint. Faszinierend<br />
ist es, dass Jahr um Jahr neue Ideen erschaffen und mit so viel<br />
Liebe zum Detail umgesetzt werden, dass die Augen regelrecht<br />
an den aufwändigen Roben, Accessoires und Szenarien kleben<br />
bleiben. Trotz der Hitze werden die langen, meist wenig luftigen<br />
Gewandungen mit Freude und Würde getragen, dennoch ziehen<br />
sich die TeilnehmerInnen für einige Zeit gerne in den Schatten der<br />
Bäume zurück, um die Kräfte für das heißeste Pfingstwochenende<br />
seit Langem zu schonen. (TP)<br />
agra<br />
Christian Death • MG<br />
18.00 Uhr<br />
Klassische Streicherklänge, die schnell von Donnergrollen und<br />
Vogelgeschrei abgelöst werden, läuten den Beginn des WGT in<br />
der agra ein. Um Christian Death zu erleben, strömen die Fans<br />
in Windeseile aus der strahlenden Sonne in die Dunkelheit und<br />
bekommen auch musikalisch genau diese geboten. Andächtig<br />
lauscht man den sphärischen Klängen, die sich im ersten<br />
Teil der Show vom Achtziger-Werk Catastrophe Ballet nähren.<br />
Aushängeschild Valor Kand und Sängerin und Bassistin Maitri, die<br />
sich mystisch in ihrer weißen Robe windet, kreieren dabei eine<br />
Stimmung, die uns gedanklich von den kahlen Wänden der Halle in<br />
eine mit Spinnenweben verhangene, vernebelte Gruft katapultiert.<br />
Bedrückend, aber phantastisch! (TP)
The Eternal Afflict • MG<br />
The Fair Sex • CS<br />
19.45 Uhr<br />
Auch wenn es im Anschluss deutlich elektronischer wird,<br />
unternehmen wir mit The Eternal Afflict erneut eine<br />
Reise in die Vergangenheit. Das 25-jährige Bandjubiläum<br />
ist immerhin Grund genug, sich auf der düsteren Leipziger<br />
Pfingstzusammenkunft wieder blicken zu lassen. Spiel mir<br />
das Lied vom Tod... es braucht nicht viel, um von den ersten<br />
Klängen in eine erwartungsvolle Stimmung versetzt zu<br />
werden. Spätestens beim grandiosen Übergang zu Godless<br />
tauchen wir aus dem heißen Wüstensand in kalte, treibende<br />
Klanglandschaften ein, die sofortige körperliche Bewegung<br />
fordern. Frontmann Cyan bildet hier die treibende Kraft,<br />
kontrolliert mit seinen Blicken jede Regung unserer Körper<br />
und lässt uns bei Krachern wie We Lebanon You oder San Diego<br />
regelrecht explodieren. (TP)<br />
21.20 Uhr<br />
Nicht weniger namhaft geht es mit The Fair Sex weiter,<br />
die ebenfalls ein Jubiläum zelebrieren. Nach 30 Jahren<br />
musikalischer Ertüchtigung ist der logische Schluss der<br />
Essener Electro Wave-Combo eine Show, die nicht nur<br />
alleine, sondern mit gesanglicher Unterstützung alter<br />
Musikerkollegen, darunter Peter Spilles (Project <strong>Pitchfork</strong>)<br />
und Oswald Henke (Goethes Erben, HENKE), bestritten<br />
wird. Frontmann Myk Jung zeigt sich vom ersten Ton an in<br />
Bestform und überzeugt bei Stimmungsgaranten wie Not<br />
Now. Not Here. oder No Excuse mit seiner Bühnenpräsenz<br />
wie kein Zweiter. Und nicht nur dem Maestro selbst ziehen<br />
die Wahnsinnsstimmung und die immer stärker steigende<br />
Temperatur in der agra die Kleider vom Leib, auch die Fans<br />
japsen nach dieser überwältigenden Show noch lange nach<br />
Luft. (TP)<br />
The Fair Sex • CS<br />
Apoptygma Berzerk • CS<br />
23.00 Uhr<br />
Eine ziemlich enttäuschende Leistung liefern Apoptygma<br />
Berzerk ab. Dort, wo das Abstauben von trockenen Knochen<br />
und das Aufwirbeln von Wollmäusen erwartet wird, gibt es<br />
heute eher Schulterzucken und lange Gesichter. Viel zu sehr<br />
in die Electro-Spielkiste gegriffen, hagelt es einen Remix<br />
nach dem anderen, sodass weder Gitarre noch die sonst<br />
sofort ins Ohr schießenden Melodien auf Anhieb erfasst<br />
werden können. Songs wie Eclipse oder Until The End Of The<br />
World werden erst beim Refrain erkannt. Die nicht gerade in<br />
Unmengen vorhandene Motivation scheint leider auf beiden<br />
Seiten zu liegen, Kommunikation gibt es kaum, sodass die<br />
Unlust sich immer mehr verstärkt. Kombiniert mit massig<br />
Nebel und Strobo, kann man, wenn man nicht gerade in<br />
der ersten Reihe steht, nur vermuten, dass die Norweger<br />
ein paar Doubles hingestellt haben. Non-Stop Violence lässt<br />
das Stimmungsbarometer zwar etwas steigen, insgesamt<br />
muss dieser Auftritt aber leider als unbefriedigend verbucht<br />
werden. (NA)<br />
White Lies • SG<br />
Kohlrabizirkus<br />
Rotersand • SG<br />
20.00 Uhr<br />
Mit Merging Oceans starten Rotersand, und sofort ist das<br />
Publikum wie losgelöst. Krischan Wesenberg und Rascal<br />
Nikov haben das Tanzvolk in der Hand, ein Hit jagt den<br />
nächsten, und die Fans stehen bereits dicht gedrängt, um<br />
den beiden so nah wie möglich zu sein. Rascal greift sogar zur<br />
E-Gitarre, und nun kann keiner mehr ruhig stehen bleiben.<br />
Ein besonderes Highlight stellt Krischan dar, der im letzten<br />
Drittel des Sets immer wieder zum Mikro greift und mit<br />
Rascal gemeinsam die Bühne rockt. Zwei mehr als glückliche<br />
Musiker verabschieden sich von ihren Fans und haben eine<br />
ordentliche Hausnummer vorgelegt. (MLH)<br />
21.30 Uhr<br />
Nach einer Erfrischung geht es umgehend mit den<br />
Ruhrpottlern von [:SITD:] weiter. Wie es Sänger Carsten<br />
Jacek bei den subtropischen Verhältnissen jedoch mit Beanie<br />
aushält, fragt sich der ein oder andere nicht ohne gewisse<br />
Bewunderung. Stammheim sorgt als zweite Nummer direkt<br />
für eine sich zügellos zu den wabernden Beats bewegende<br />
Meute. Ein Hit folgt dem nächsten, und bei Laughingstock<br />
steht wirklich niemand mehr still. Die Zeit vergeht rasend<br />
schnell, und mit Snuff Machinery endet ein energiegeladenes<br />
Konzert. (MLH)<br />
23.00 Uhr<br />
Der Kohlrabizirkus ist inzwischen zum Bersten gefüllt, und die<br />
Spannung steigt ins Unermessliche. Die Show wird von zwei<br />
traditionellen mexikanischen Musikern eröffnet, es kommt<br />
wahre Schunkellaune auf. Doch als Hocico-Fronter Erk<br />
Aicrag die Bühne entert, ist Schluss mit lustig, und es wird ein<br />
wahres Aggrotech-Feuerwerk auf die Meute losgelassen. Erk<br />
hat sichtlich Spaß an diesem Familienfest, und die Location<br />
verwandelt sich zusehends in ein südamerikanisches<br />
Höllenfeuer. Als Poltergeist ertönt, wirkt Erk immer noch nicht<br />
ausgepowert. Und so folgt eine Zugabe nach der anderen,<br />
den Fans wird bis 00.20 Uhr beste Partylaune geboten. Es<br />
fließt der Rotwein – auch ins Publikum –, und mit La cucaracha<br />
geleiten die Mexikaner in die Nacht. (MLH)<br />
[:SITD:] • SG<br />
Hocico • SG<br />
æon sable • AH<br />
Alcest • AH<br />
Mephisto Walz • FR
Photos: Axel Heyder<br />
84 - <strong>Orkus</strong>!
Pouppée Fabrikk • SG<br />
Placebo Effect • CS<br />
Placebo Effect • CS<br />
Samstag, 07.06.<br />
The Klinik • MG<br />
agra<br />
19.35 Uhr<br />
Schaufensterpuppen prägen das Bühnenbild, die Nebelmaschine wabert<br />
vor sich hin, und pünktlich betreten Placebo Effect, die Urgesteine des<br />
Dark Electro, die Bühne, um von ihrem sehnsüchtig auf diesen raren Auftritt<br />
wartenden Publikum empfangen zu werden. Die Atmosphäre ist eine ganz<br />
besondere: Spannung, Nostalgie, Freude lassen die Fans gebannt gen Bühne<br />
blicken, auf der sich die – von Placebo Effect gewohnt – in mehreren Ebenen<br />
provokative Show darbietet. Sänger Axel Machens leistet vollen Einsatz, es<br />
wird geschrien, vor Verzweiflung schier resigniert, auch der OP-Mantel darf<br />
nicht fehlen. Auf einmal ein ganz besonderer Höhepunkt: Axel bringt ein<br />
in blutiges Packpapier gehülltes Geschenk, welches sich als der vielen gut<br />
bekannte riesige Teddy entpuppt. Erneut haben die alten Hasen gezeigt, dass<br />
man von ihnen noch eine Menge erwarten kann. (MLH)<br />
21.20 Uhr<br />
Die musikalische Reise zurück in die Achtziger Jahre wird auch mit The<br />
Klinik fortgesetzt. Obgleich viele in der Pause noch Schatten außerhalb<br />
der Hallenwände der agra suchen, strömt die schwarze Menge schlagartig<br />
gen Bühne, als ein lautes, bedrohliches Brummen die Show eröffnet. In<br />
alter Gewohnheit tritt das Duo, live bestehend aus Dirk Ivens und Peter<br />
Mastbooms, weiß maskiert vor die Fans und setzt mit Walking With Shadows<br />
auf stimmungsmäßig hohem Niveau an. Zwischen Strobofeuer und<br />
kontrastierendem Lichtspiel schlägt sich Frontmann Ivens immer wieder<br />
voller Inbrunst auf den Oberleib, lehnt sich weit in Richtung Publikum und<br />
feuert seine Anhänger an. Auf dass bei Industrial-Größen à la Black Leather,<br />
Hours & Hours oder Moving Hands die Regungen unserer Körper zu keinem<br />
Zeitpunkt verstummen! (TP)<br />
22.50 Uhr<br />
Der Headliner Front Line Assembly ist die logische Schlussfolgerung des<br />
gesamten Tagesprogramms in der agra und zielt in eine ähnliche Kerbe<br />
wie The Klinik und Placebo Effect. Kein Wunder, dass sich die aufgeheizte<br />
Konzerthalle bei einer Band dieses Kalibers ein weiteres Mal stark füllt und<br />
die Spannung deutlich zu spüren ist, als blaue, mit Nebel durchzogene<br />
Lichtblitze über die Bühne schießen und wabernde Electro-Beats beinahe<br />
die Gehörgänge betäuben. Mit Killing Grounds bringen die Kanadier um<br />
Frontmann Bill Leeb die Menge schlagartig von null auf hundert und somit<br />
auf die perfekte Betriebstemperatur. Im Gegensatz zu manch anderen<br />
Auftritten, bei denen der gebürtige Österreicher Bill eher teilnahmslos die<br />
Bühne auf und ab schlurfte, zeigt sich dieser heute in Bestform, die er bis<br />
zum letzten Ton unter Beweis stellt. Eine wunderbar mitreißende Show und<br />
zugleich mehr als nur bemerkenswerte Leistung einer Szene-Legende! (TP)<br />
Front Line Assembly • CS<br />
Front Line Assembly • CS<br />
Kohlrabizirkus<br />
17.30 Uhr<br />
Bei Affentemperaturen geht es in den Kohlrabizirkus, wo Lacrimas<br />
Profundere den Nachmittag einläuten. Nach einigen benötigten Minuten<br />
zur Abkühlung (zum Glück ist die Location wunderbar klimatisiert) hat das<br />
Gespann spätestens ab dem Titelsong vom aktuellen Album Antiadore das<br />
Publikum fest im Griff. Kuschelig und gemütlich rockt man sich bei überaus<br />
angenehmen Innentemperaturen durch ein wohlgeformtes und -definiertes<br />
Set voller verspielter Melodien, fetter Riffs, flotter Tanznummern und reichlich<br />
Charme. Ältere Rocknummern wie Dear Amy, Sänger Roberto Vitaccas<br />
persönliches Highlight I Don’t Care und My Release In Pain verdeutlichen zudem,<br />
dass es sich dennoch um keine Softieband handelt und die Oberbayern auch<br />
hart losfetzen können. Garniert wird der Auftritt von vielen Fans mit Decken,<br />
Eis und Buletten. Gelungener Schmuserock für den Nachmittag! (NA)<br />
20.10 Uhr<br />
Bei Hamferð wird es wieder Zeit, den Innenraum zu betreten. Schnieke in<br />
Anzug und Krawatte präsentieren sich die sechs von den Färöer-Inseln –<br />
bereit, in unseren Hirnen ein paar Windungen zu zerschießen. Das Publikum<br />
reagiert auf das, was man wohl als „Death Doom“ bezeichnen könnte,<br />
zuerst stoisch. Technisch die Latte hochlegend, fehlt noch der Pep, der<br />
die Stimmung vorantreibt. Wer sich jedoch darauf einlässt, sollte extrem<br />
belohnt werden. Denn nach einer Weile erweisen sich die Nordlichter als<br />
geniale Kapelle, die sehr wohl etwas von ihrem Handwerk versteht, von der<br />
breiten Variabilität in der Stimme von Fronter Jón Aldará ganz zu schweigen.<br />
Hamferð machen eindeutig Musik für Liebhaber und nicht für die breite<br />
Masse. Schleppender, schwerer Doom, der dahinwalzt, sich potenziert und<br />
an einer nicht zu definierenden Stelle explodiert und liegen bleibt. Der<br />
Zuspruch des Publikums steigert sich demzufolge linear. Definitiv eines der<br />
Festivalhighlights! (NA)<br />
Lacrimas Profundere • MH<br />
Hamferð • MH<br />
<strong>Orkus</strong>! - 85
Orphaned Land • MH<br />
Orphaned Land • MH Primordial • MH Primordial • MH<br />
21.30 Uhr<br />
Orphaned Land zünden erwarteterweise von der ersten Sekunde. Mit<br />
viel Energie in den Beinchen wirbelt Fronter Kobi Farhi wie ein Jungspund<br />
über die Bretter und animiert mit leichtem Folk Metal, der immer wieder<br />
durch orientalische Klänge angereichert wird. Beschwingt und bester<br />
Laune zeigen die fünf Israelis Höchstleistungen, zu denen sich auch noch<br />
eine sich mit einem Feuerreifen wiegende Tänzerin gesellt, die später mit<br />
Kobi zusätzlich eine flotte Nummer aufs Parkett wirft. Neben Feuershow<br />
und Sexappeal wird aber auch ernsten Themen Zeit gewidmet. Nach einer<br />
kleinen Wuttirade an die Politiker wird der Song Brother allen arabischen<br />
Mitbürgern gewidmet – denn die Musik ist stärker als die von Menschen<br />
auferlegten Grenzen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Kohlrabizirkus am<br />
Siedepunkt der Stimmung des heutigen Tages angelangt... (NA)<br />
23.00 Uhr<br />
... zumindest, was die leichten und positiven Emotionen betrifft. Denn<br />
bei Primordial werden zum Abschluss des Abends die geballten Fäuste<br />
ausgepackt und allen Gefühlen freier Lauf gelassen. Mit satanischem<br />
Pagan Metal wird noch einmal alles platt gerumst. Zum vierten Mal<br />
spielen die Fieslinge beim WGT – Fronter Alan Averill fragt in die Runde,<br />
was sie wohl falsch machen. Darauf kann niemand eine Antwort geben,<br />
fällt doch erst jetzt auf, dass sich der Saal extrem geleert hat (wann<br />
überhaupt war ein Headliner im Kohlrabizirkus so schlecht besucht?).<br />
Aber dafür machen die Anwesenden, die nun aus eingefleischten Fans<br />
bestehen, alles dem Erdboden gleich. Beinahe in einen Wahn gesteigert,<br />
hailen wir Songs der Marke Autumn’s Ablaze und As Rome Burns ab. Mal<br />
eben ein Stück den Kollegen von Alcest gewidmet („You cunts“), wickeln<br />
wir uns weiter in einen Klangteppich, gewebt aus epischer Tragik, Alans<br />
skurril-leidend-gequälter Stimme, starkstromartigen Drums, gewaltigen<br />
Riffs und diesem Stil, den eben nur Primordial haben. Der heutige<br />
Auftritt lässt die ohnehin schon große Vorfreude auf den kommenden<br />
Tag steigen, wenn die Iren das Heidnische Dorf in Gewahrsam nehmen<br />
werden. Welche Band kann auf dem WGT schon „See you tomorrow“<br />
sagen? (NA)<br />
Täubchenthal<br />
17.00 Uhr<br />
Kaum eine ausländische Band spielt so regelmäßig seit vielen Jahren auf<br />
dem WGT wie Inkubus Sukkubus. Und auch in diesem Jahr wieder macht<br />
es Spaß, den energiegeladenen Auftritt der Briten zu erleben, zumal die<br />
WGT-Organisatoren mit dem neuen Veranstaltungsort Täubchenthal eine<br />
wirklich angenehme Location aufgetan haben. Gemeinsam mit ihrem<br />
neuen Bassisten Dave Saunders spielen Candia und Tony McKormack<br />
einen mitreißenden Reigen ihrer Hits wie auch neuerer Lieder. Mit<br />
langen Reden hält sich die Band dabei nicht auf, sondern nutzt die Zeit<br />
zum Musizieren. Ein Song reiht sich an den anderen, höchstens kurz<br />
durch die Ansage des nächsten Titels unterbrochen. Und so kommen die<br />
Fans zum Beispiel in den Genuss von Vampyre Erotica, Paint it Black, City<br />
of the Dead, Heart of Lilith, Belladonna & Aconite, Wytches, Queen of Heaven,<br />
Queen of Hell und Take my Hunger. Ein absolut gelungener Einstieg in<br />
einen musikreichen Samstagabend. (AS)<br />
Inkubus Sukkubus • MG<br />
21.00 Uhr<br />
Sänger Sean Cronin ist an diesem Abend mit dem Sound gar nicht<br />
zufrieden. Mehrmals unterbricht er während des Auftritts mit seiner<br />
Band The Marionettes bereits angespielte Lieder und gibt den<br />
Technikern Anweisungen, beginnt dann die Songs von vorn. Das<br />
Publikum lässt sich davon kaum stören, feiert die britischen Goth Rocker<br />
und singt Stücke wie One At A Time, Rise oder Kisses mit. Auch Candia<br />
und Tony von Inkubus Sukkubus haben sich im dunklen Saal unter die<br />
Zuschauer gemischt und folgen dem Auftritt ihrer Landsleute. Zwischen<br />
zwei Liedern erklärt der Frontmann Deutschland zum besten Land der<br />
Welt für die Art von klassischem Gothic Rock, wie The Marionettes ihn<br />
spielen. Seine Fans beweisen es ihm an diesem Abend einmal mehr und<br />
intonieren beispielsweise den Bandklassiker Ave Dementia ab den ersten<br />
Klängen mit. (AS)<br />
The Marionettes • AH<br />
Leserwettbewerb (Endrunde)<br />
45 Grave • AH<br />
22.30 Uhr<br />
Nach einer kurzen Pause ruft der Sound von 45 Grave das gut gestylte<br />
Publikum zurück in den Saal. Die Band um Dinah Cancer zählt zu den<br />
Vorreitern des Horror Punk Rock-Genres und vermischt diesen mit<br />
klassischem Gothic/Deathrock. Entsprechend groß ist das Interesse,<br />
entsprechend wild wird während der Show der Amerikaner getanzt. Mit<br />
Pick Your Poison hatten 45 Grave nach langer Pause endlich ein neues<br />
Album herausgebracht und nutzen den Auftritt auf dem WGT, um den<br />
Fans neben älteren Songs auch das neuere Material nahezubringen.<br />
Natürlich dürfen geliebte Klassiker wie Evil, Procession und Party Time<br />
nicht fehlen. Schließlich endet der Auftritt von 45 Grave in einem<br />
schweißtreibenden Schlagzeug-Lichter-Stimm-Stakkato und tosendem<br />
Applaus. Und ähnlich dynamisch ging es danach im Täubchenthal auch<br />
weiter: mit einer Disconacht unter dem Motto „When We Were Young“.<br />
(AS)<br />
Anja Zimmermann<br />
Andrea Hoy<br />
Christian Sander<br />
CineStar<br />
17.00 Uhr<br />
Zu viele Menschen wollten in den dann irgendwie doch zu klein geratenen<br />
Kinosaal, und somit konnte jeder froh sein, der einen der heiß begehrten<br />
Sitzplätze ergattert hatte, um Lydia Benecke aus ihrem Werk Auf dünnem<br />
Eis – Die Psychologie des Bösen vortragen zu hören. So beginnt nun, leider<br />
etwas verspätet, der Trip in die dunklen Abgründe der menschlichen<br />
Psyche. Wie viel eines Psychopathen steckt sogar in einem selbst? Lydia<br />
Lea von<br />
Lusazia<br />
Marc<br />
Lange<br />
Marcus Legner<br />
Sandra Rieckhoff
führt mehrere Fallbeispiele an, zeigt anschauliche Graphiken – einzig die<br />
steten „Weiter“-Befehle an die Technik zur Voranbringung der PowerPoint-<br />
Präsentation stören den Ablauf –, und anhand mancher Checklisten kann<br />
man auch für sich selbst ermitteln, wie viel Psychopath in einem steckt. (MLH)<br />
18.15 Uhr<br />
Deutlich leerer ist es im Kinosaal geworden, die Ordner lassen nun die<br />
Sonnyboys durchkommen. Mit ein wenig Verspätung startet Markus<br />
Heitz seine Lesung. Die rustikal anmutende Leselampe zu seiner Rechten<br />
vermittelt wahres Wohnzimmerfeeling, welches wie geschaffen ist, um aus<br />
seinem Werk Die Legenden der Albae vorzutragen. Als um 18.30 Uhr die<br />
Reise mit Aiphatòn und seinen Mitstreitern beginnt, versinken viele mit<br />
geschlossenen Augen in ihren Sitzen, um sich voll und ganz auf dieses jetzt<br />
zum Leben erwachende Abenteuer einzulassen. (MLH)<br />
Lydia Benecke • CS<br />
Markus Heitz • CS<br />
Sieben • FR<br />
Sieben • FR<br />
Altes Landratsamt • FR<br />
Ewigheim • AH<br />
Staubkind • SG<br />
Untoten • SG<br />
Parkbühne • FR<br />
Untoten • AH<br />
Paul Koudounaris • CS<br />
Treffen-Café<br />
Ein ganz außergewöhnliches Treffen gab es<br />
noch am Montagabend mit Paul Koudounaris,<br />
der im Café der agra eine Photoausstellung zu<br />
seinen phantastischen Büchern The Empire of<br />
Death (<strong>Orkus</strong>! berichtete schon darüber) und<br />
Heavenly Bodies hatte. Am Ende der Ausstellung<br />
verschenkte er alle seine Exponate; so kamen<br />
wir in den Besitz von vier signierten Werken. Wir<br />
sind begeistert. (FR)<br />
Täubchenthal • FR<br />
Täubchenthal • FR<br />
Theater-Fabrik-Sachsen • FR<br />
<strong>Orkus</strong>! - 87
UK Decay • SG<br />
The Crüxshadows • SG<br />
The Crüxshadows • SG<br />
Umbra et Imago • SG<br />
Umbra et Imago • SG<br />
Tarja • MG<br />
Sonntag, 08.06.<br />
agra<br />
21.10 Uhr<br />
Umbra et Imago ziehen immer noch die Massen des Schwarzen Untergrunds<br />
an, sodass die agra genau der richtige Auftrittsort ist. Für diesen Abend haben<br />
Mozart und Band ein Live-„Best Of“ mitgebracht, dazu drei neue Stücke vom<br />
noch im Jahr 2014 erscheinenden Album Die Unsterblichen. Zwischen Hits wie<br />
Sex statt Krieg, Schwarz, Mea Culpa oder Kleine Schwester scherzt Mozart mit<br />
den Fans, erzählt kleine Storys, ist ganz Entertainer und geht auch mal kurz<br />
Zigaretten für sich und die Kollegen holen. Gemeinsam mit Nanne singt er das<br />
romantische Duett Märchenlied. Während der Lieder sind auf einer großen<br />
Leinwand Videos zu sehen, die zu den jeweiligen Songs passen. Später rücken<br />
diese aufgrund der erotischen Showelemente auf der Bühne natürlich etwas<br />
in den Hintergrund des Interesses. Dazu thematisch passend, kündigt Mozart<br />
nach einem sehr kurzweiligen und dynamischen Konzert abschließend ein<br />
neues Stück an: Viva Vulva. Gern hätten die Anhänger von Umbra et Imago<br />
noch etwas mehr mit ihrer Band gefeiert, doch der Zeitplan in der agra<br />
ist bekanntermaßen streng, und eine Lady wie Tarja Turunen lässt man<br />
höflicherweise nicht zu lange warten. (AS)<br />
Tarja • SG<br />
22.50 Uhr<br />
In Rekordzeit wird die agra voller und voller, und gespannt wartet man auf<br />
die weibliche Stimme im Metal schlechthin: Tarja. Die zunächst zarten Töne,<br />
die alle unsere Sinne mit einem Mal zu fesseln wissen, steigern sich immer<br />
mehr in einen fulminanten Opener, der die Dame des Abends samt ihrer selbst<br />
zusammengestellten Band auf die Szene geleitet. Die gebürtige Finnin hat es<br />
nicht schwer, mit ihrer sympathischen und offenen Art sofort beim Publikum<br />
zu punkten, und freut sich wie ein kleines Kind darüber, wenn ihre Fans sich in<br />
Textsicherheit beweisen und die Hände immer wieder gen Himmel reißen. Das<br />
Ex-Nightwish-Goldkehlchen macht schnell klar, dass ihr eigenes Repertoire<br />
mittlerweile so umfangreich ist, dass damit ganze Abende und noch viel mehr<br />
gefüllt werden können. Ob Little Lies, bei dem Tarja ihre beneidenswerte<br />
Mähne mit viel Energie kreisen lässt, oder Until Silence, das die Menge bewegt<br />
und trotz der Hitze für eine dicke Gänsehaut sorgt... die Sopranistin beherrscht<br />
ihr Metier perfekt, die lauten wie die leisen Töne. Die Headlinerposition passt<br />
Tarja daher nicht nur wie auf den Leib geschnitten, sondern ist auch sichtlich<br />
verdient! (TP)<br />
Parkbühne<br />
15.30 Uhr<br />
Die Hitze ist kaum noch zum Aushalten! Kein Wunder, schließlich haben wir<br />
das heißeste Pfingsten seit 50 Jahren. So suchen sich die meisten die raren<br />
schattigen Plätze, um zumindest nicht schon vor Beginn des OST+FRONT-<br />
Konzertes einem Hitzschlag zu erliegen. Aber was machen die?! Keine Spur<br />
von Benommenheit, eher das Gegenteil ist der Fall, und so rocken die Berliner<br />
die Bühne, als gäbe es kein Morgen! Sänger Herrmann Ostfront powert<br />
sich regelrecht aus, setzt die Texte gekonnt visuell um, was beim zahlreich<br />
erschienenen Publikum für ekstatische Begeisterungsausbrüche sorgt. Eva<br />
Edelweiß muss für manche Schandtat herhalten, was gerade den männlichen<br />
Fans mehr als gefällt. Bis zum Ende des Sets gibt die Neue Deutsche Härte-<br />
Combo wirklich alles, Respekt!! Um 16.30 Uhr werden wir dann mit der DDR-<br />
Nationalhymne verabschiedet, und es bleibt ein nicht nur der Temperaturen<br />
wegen atemberaubender Moment. (MLH)
19.10 Uhr<br />
Mit ihrer raffinierten Mischung aus dem Sexappeal von Samael, der grimmigen<br />
Schönheit des norwegischen Black Metal und der Leichtigkeit ihres Heimatlandes<br />
bringen die Griechen Rotting Christ das schwarze Metallerherz zum Tanzen.<br />
Während andere Bands mit der argen Hitze zu kämpfen haben, fühlen sie sich im<br />
lodernden Inferno der Parkbühne wohl. Zum ersten Mal spielen sie auf dem WGT –<br />
und haben diesen Slot zu Recht verdient, wie das gut gefüllte Geschehen beweist. Mit<br />
Resten vom Gyros, den es vor der Location zu kaufen gibt, in den Händen, kommt<br />
richtige Urlaubsstimmung auf. Es wird gebangt, die Zöpfe werden festgezogen und<br />
sich gegenseitig wild photographiert. Gelungener erster Auftritt. Wiederkommen,<br />
bitte! (NA)<br />
20.40 Uhr<br />
Majestätisch wird es mit den folgenden Heroen des Black Metal: Satyricon. Und<br />
auch hier muss die Sonne anscheinend Wirkung hinterlassen haben. Denn wo<br />
normalerweise ein eisiger Nordwind weht, herrscht für Fronter Satyrs Verhältnisse<br />
extrem gute Laune. Nach 18 Jahren sind die Meister begeistert, endlich wieder Teil<br />
des WGT sein zu dürfen. Immer wieder bedankt er sich beim deutschen Publikum für<br />
den Zuspruch, besonders auch zum aktuellen Album Satyricon. Während Drummer<br />
Frost sich die finstere Seele aus dem Leib trommelt, hopst Satyr teilweise wie ein<br />
zahmes Häschen über die Bühne. Das Publikum – Fans und Besucher, die über die<br />
Herkunft von Frost rätseln – ist völlig von den Socken, sodass die ganze düstere Schar<br />
zu derben Nackenmuskelreißern wie Black Crow On A Tombstone, The Pentagram<br />
Burns oder To The Mountains dem Nachbarn ihre Schuppen ins Bier schüttet (was<br />
freilich jedoch nichts Neues ist). Vor lauter Euphorie darf dann Satyr auch schon mal<br />
das Mikrophon aus der Hand fallen, bevor er erhaben wie eh und je zu Mother North<br />
thront und mit K.I.N.G in den Parkbühne-Feierabend schickt – mega! (NA)<br />
Volkspalast<br />
19.05 Uhr<br />
Mit ihrem „apokalyptischen Deathrock“ sorgen Beastmilk in der kleineren der<br />
beiden Konzerthallen, der Kantine, für wackelnde Köpfe und wippende Beine.<br />
Aufopferungsvoller Bemühungen bedarf es hierbei nicht, brennt sich der Sound der<br />
Jungs aus Helsinki doch sofort ins Ohr. Die Stimmungen der Songs leben zum großen<br />
Teil von der genialen Stimme des Sängers Kvohst, die sich irgendwo zwischen Joy<br />
Divisions Ian Curtis und Volbeats Michael Schøn Poulsen befindet, trotzdem aber<br />
höchst eigenständig klingt. Mit Stücken wie Surf The Apocalypse oder Death Reflects<br />
Us, das ein Großteil der Menge aus dem Effeff mitsingen kann, ist es ein Leichtes, den<br />
Saal zum Kochen zu bringen und die Fans in andere Welten zu entführen. Ein höchst<br />
interessanter Newcomer und eine gelungene Überraschung auf dem diesjährigen<br />
WGT! (TP)<br />
Theater-Fabrik-Sachsen<br />
20.50 Uhr<br />
Jetzt heißt es nicht Zähne zusammenbeißen, sondern vielmehr Temperaturfühler<br />
ausschalten, denn wer der mit Spannung erwarteten Show der Kultformation<br />
Borghesia beiwohnen möchte, ist hier und heute mit einem dünnen Fell besser<br />
bedient. Dennoch treten die Slowenen bei gefühlten 45 Grad und einer stickigen<br />
Luft, die man wohl am Stück hätte durchschneiden können, furchtlos auf die Bühne<br />
und stimmen My Life Is My Message an. Und als ob das Formen von Wörtern und<br />
Tönen mit den Lippen bei diesem Klima nicht schon genug wäre, fängt ein Teil<br />
des Trüppchens auf der Bühne auch noch wild zu tanzen an. Verrückt! Natürlich<br />
wird nicht nur die körperliche Leistung, sondern vor allem der musikalische<br />
Rundumschlag ihres Werks mit dem verdienten Applaus belohnt. (TP)<br />
22.30 Uhr<br />
Der Saal ist voll und am Ende dieses sommerlichen Tages vor allem auch eins:<br />
heiß. Was könnte dazu besser passen als ein kraftvoller, schweißtreibender Auftritt<br />
der EBM-Heroen von Spetsnaz? Das Duo macht auch an diesem Abend keine<br />
Kompromisse und gibt seinen Anhängern, was sie lieben: harte, schnelle Beats.<br />
Und genauso wird auch getanzt, gepogt und natürlich bei Stücken wie ManGod, That<br />
Perfect Body, Reign of wolves oder Hardcore hooligans mitgesungen. Ein Lob an dieser<br />
Stelle an die Security, die kostenlos Wasser an das Publikum verteilte. So erfrischt,<br />
fordern die Fans von ihrer Band schließlich sogar noch eine Zugabe und bekommen<br />
diese mit Mine tatsächlich. Ein starker Auftritt der Schweden! Und wer danach immer<br />
noch nicht genug vom Hören und Tanzen hatte, für den hielt das WGT selbst um<br />
diese Zeit an einem der vielen Veranstaltungsorte einen Club mit passender Musik<br />
bereit. (AS)<br />
Täubchenthal<br />
22.40 Uhr<br />
Es ist zu schön, um wahr zu sein, hier gibt es eine Klimaanlage!! Die ist bei einem<br />
xotox-Gig auch mehr als nötig, schließlich beginnt bei einem solchen Auftritt das<br />
Gezappel mit dem ersten Stück und hört erst nach der Zugabe auf. Passend zum<br />
letzten Album schwanengesang, ist der Bühnenboden übersät mit weißen Federn.<br />
Andreas und Claudia Davids haben die tanzfreudige Menge sofort im Griff und heizen<br />
so richtig ein, um auch noch die letzten Reserven zu mobilisieren. Die Stimmung ist<br />
umwerfend, Andreas hält immer wieder Smalltalk, und Claudia lässt ordentlich die<br />
Sau raus. Der Blick von der Bühne muss einmalig sein: das ganze Täubchenthal ist in<br />
Bewegung und feiert seine sympathischen Industrial Noise-Heroen. Herrlich! (MLH)<br />
OST+FRONT • SG<br />
Satyricon • MH<br />
Borghesia • MG<br />
xotox • FR<br />
Spetsnaz • AS<br />
Rotting Christ • MH<br />
Beastmilk • MG<br />
xotox • FR<br />
Vomito Negro • FR<br />
xotox • FR<br />
EXT!ZE • FR<br />
<strong>Orkus</strong>! - 89
Persephone • MG<br />
Schauspiel Leipzig<br />
18.00 Uhr<br />
Dichter Nebel wabert durch die lediglich von zwei verloren wirkenden Kerzen durchbrochene<br />
Dunkelheit, als die Musiker von Persephone die Bühne betreten. Nach und nach setzen die<br />
Instrumente ein. Schwaches blaues Licht löst langsam die Finsternis auf. Zu Beginn des<br />
zweiten Stückes kommt unter großem Beifall Sonja Kraushofer aus dem Hintergrund und<br />
intoniert The Day You Went Away. Schnell schaffen es Persephone, eine sehr emotionale,<br />
gespannte Stimmung hervorzurufen, und mehr als ein Mal scheint das Publikum nach<br />
Verklingen eines Liedes noch für einen Augenblick den Atem anzuhalten, bevor Beifall<br />
losbricht. Sonja bringt an diesem Abend auch ihr schauspielerisches und pantomimisches<br />
Können zur Geltung, erzählt mit ihren Liedern eine Geschichte und entrückt ihr Publikum<br />
der Wirklichkeit. Dieses dankt es ihr und der Band am Schluss mit Standing Ovations, die<br />
erst verklingen, als Sonja mit The Man Who Swallowed My Soul eine Zugabe anstimmt und so<br />
noch einmal ihre Fans für einige Minuten begeistert. (AS)<br />
This Morn’ Omina • MG<br />
Altes Landratsamt<br />
19.40 Uhr<br />
Vom ersten Song weg gehen die Fans bei This Morn’ Omina ab wie geölte Blitze, oder<br />
sagen wir besser: schweißnasse Blitze. Bongos sorgen für wahres Dschungelfeeling, was<br />
die drückende Schwüle im Alten Landratsamt bestens untermalt. All dies kann die Meute<br />
jedoch nicht vom Tanzen abhalten, und so verwandelt sich die Location zusehends in<br />
einen brodelnden Hexenkessel. Die Belgier, die ihren Sound als „Industrial Ritual Techno“<br />
bezeichnen, haben das Tanzvolk über die gesamten 70 Minuten fest in ihrer Hand, und als<br />
Mika Goedrijk und Karolus Lerocq auch noch die Leute auf die Bühne holen, gibt es wirklich<br />
kein Halten mehr! (MLH)<br />
Arena<br />
Apocalyptica • MG<br />
17.00 Uhr<br />
Integriert in die Veranstaltungen des Wave Gotik Treffens, liefert das Live-Spektakel<br />
Wagner_Reloaded einen vielversprechenden Blick über den Tellerrand. Anlässlich des 200.<br />
Geburtstags von Richard Wagner im vergangenen Jahr, kreierte der Berliner Choreograph<br />
Gregor Seyffert ein Gesamtkunstwerk, bei welchem das Leben und Schaffen Wagners, die<br />
Künste von MDR Sinfonieorchester und MDR Rundfunkchor sowie die avantgardistischen<br />
Klänge der finnischen Cello Rocker Apocalyptica nicht nur eine Schnittmenge bilden,<br />
sondern nahtlos ineinander übergehen. Die Wahnsinnsshow, die sowohl von musikalisch<br />
ausgeklügelten Kompositionen als auch optisch ansprechenden Elementen aus dem<br />
Bereich Tanz, Artistik und Pyrotechnik lebt, kommt beim bunt durchmischten Publikum<br />
gut an, sorgt für Gänsehautmomente und wird bei vielen sicher lange im Gedächtnis<br />
nachhallen. (TP)<br />
Apocalyptica • MG<br />
Apocalyptica • MG<br />
Apocalyptica • MG<br />
Apocalyptica • MG<br />
90 - <strong>Orkus</strong>!
Ulterior • CS<br />
Slowdive • MG<br />
Photos: Melanie Haack<br />
Leserwettbewerb (Endrunde)<br />
Claudia Helmert Doreen Schulz Isabelle Irrgang Lea von Lusazia Peter Burckhardt<br />
Anne Clark • AH<br />
Anne Clark • CS<br />
Montag, 09.06.<br />
agra<br />
19.30 Uhr<br />
Für einen frühen Montagabend ist die agra beachtlich gefüllt,<br />
aber der Grund liegt auf der Hand: Faderhead. Die letzten<br />
zehn Minuten bis zum Auftritt werden heruntergezählt,<br />
und mit Dirtygrrrls/Dirtybois stürmt Sami Mark Yahya mit<br />
drei weiteren Herren die Bühne und legt gleich ordentlich<br />
los. Schon nach kurzer Zeit sucht Sami die obligatorische<br />
Wodkaflasche und freut sich ein ums andere Mal, dass bei<br />
solch einem Wetter und auch noch an einem Montag so<br />
viele in die agra gekommen sind, um mit ihm gemeinsam<br />
abzurocken. Ein Tanzflächenhit jagt den nächsten, und die<br />
drei Mannen an den Reglern sorgen ihrerseits auch für<br />
ordentlich Partylaune. Es wird ausgelassen gepogt, der<br />
Schweiß fließt in Strömen, und mittendrin Sami, der immer<br />
wieder mit den Fans schäkert. Mit TZDV verabschieden sich<br />
Faderhead und hinterlassen ein ausgelassenes und mehr<br />
als befriedigtes Publikum. (MLH)<br />
Faderhead • SG
Absolute Body Control • CS<br />
Oomph! • SG<br />
Nachtblut • MH<br />
Absolute Body Control • SG<br />
Oomph! • CS<br />
Equilibrium • MH<br />
fetisch:Mensch • MG<br />
Mantus • AH<br />
21.10 Uhr<br />
Erneut ist die Zeit gekommen, wahre Veteranen der Szene zu begrüßen.<br />
Die beiden Belgier Dirk Ivens und Eric Van Wonterghem aka Absolute Body<br />
Control betreten pünktlich die Bühne, und Dirk ist sofort in flammender<br />
Ekstase. Es ist ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus, diesem sexgeladenen<br />
Set beizuwohnen. Dirk spielt lasziv mit dem Publikum, peitscht mit dem<br />
Mikrokabel und lässt manches Mal doppeldeutig die Hüften kreisen. Eric<br />
steht cool mit Sonnenbrille vor der Leinwand, auf der eine Achtziger-lastige<br />
Graphikpräsentation dem Auftritt einen ganz besonders nostalgischen Touch<br />
verleiht. Um kurz nach 22.00 Uhr müssen wir uns dann jedoch aus dieser Welt<br />
wieder herausbegeben und sind gespannt auf den letzten Act des letzten WGT-<br />
Tages. (MLH)<br />
22.50 Uhr<br />
Man wird sich schon beim Soundcheck bewusst, dass nun etwas Großes folgt.<br />
Die agra füllt sich, und so stehen die Scharen bereits vor Beginn des Konzertes<br />
dicht gedrängt, um ja einen Platz mit gutem Blick auf die Bühne zu haben. Und<br />
dann geht es auch schon direkt krachend los. In Matrosenanzügen stürmen<br />
Oomph! die Stage, Dero Goi kommt im Superheldenkostüm angerannt.<br />
Heute Abend sollen hauptsächlich ältere Nummern gespielt werden, was für<br />
Begeisterungsausbrüche sorgt. Etwas anderes als „hammergeil“ kann man<br />
über diese Show nicht sagen. Die Gitarren rocken ohne Rücksicht auf Verluste,<br />
und Dero zeigt, was für ein Entertainer in ihm steckt. Die agra ist proppenvoll,<br />
und es ist ein atemberaubender Anblick, Tausende Hände in die Luft gereckt<br />
zu sehen und alle wie aus einer Kehle grölen zu hören. Was will man sich mehr<br />
wünschen als solch einen Festivalausklang?! (MLH)<br />
Kohlrabizirkus<br />
18.20 Uhr<br />
Unterhaltsam wird es noch einmal mit Nachtblut, der wohl einzigen Band des<br />
ganzen Festivals, die zu früh anfängt. Obendrein sind die fünf Dark Metaller<br />
aus Osnabrück auch die Fiesesten, die sich auf dem WGT herumtreiben –<br />
zumindest, wenn man die Wirkung auf das Zwerchfell betrachtet. Nach der<br />
Vorgängertruppe EÏS verzieht sich ein Großteil in die Sonne, doch ein paar<br />
Jungspunde und Jung-Goths in Unterwäsche bleiben vor der Bühne stehen und<br />
röhren die bemerkenswerten Lyrics (wie: „Ich trinke Blut, und ich fühl’ mich<br />
dabei gut“) aus vollem Halse mit. „Ist euch auch so warm?“, kreischt Fronter<br />
Askeroth in Dani Filth-Stimmlage in die böse Runde. Die Antwort mag wohl<br />
zwiegespalten sein. Fakt ist, dass die Fans in den ersten drei Reihen sichtlich um<br />
ihr Leben bangen. Zur Belohnung spritzt Netzhemdträger Askeroth mit Wasser,<br />
hopst von der Bühne, springt ins Volk, hüpft dreimal im Kreis und entert erneut<br />
die Bretter. „Aaah, ich schalt’ jetzt ein paar Gänge zurück!“ Es folgen Ohrwürmer<br />
wie Antik oder das Prinzen-Cover Alles nur geklaut. Sensationell! (NA)<br />
22.40 Uhr<br />
Die letzte Band, die im Rahmen des WGT 2014 die Bühne des Kohlrabizirkus<br />
betritt, ist niemand Geringeres als die Metal-Formation Equilibrium, welche<br />
sich erst seit Pfingstsamstag mit Bassistin Jen Majura endlich wieder als komplett<br />
versteht. Zwar lichtet sich der kreisrunde Hallenboden allmählich, dennoch<br />
bleiben der harte Kern des Publikums und wahre Fans, um ein letztes Mal die<br />
Haare schütteln zu können. Und nicht nur die Menge hat bei Krachern der<br />
Marke Blut im Auge sichtlich Spaß, auch dem Musikergespann selbst ist deutlich<br />
anzusehen, dass es hier und heute künstlerische Erfüllung verspürt. „Zeigt mir<br />
eure Patschehändchen“, hallt es von der lustvoll bespielten Bühne, und der<br />
langhaarige, mit blutverschmiertem T-Shirt geschmückte Fronter Robert Dahn<br />
zeigt, dass oft als böse verschriene Metaller doch vielmehr sympathische Jungs<br />
von nebenan sind. Eine wirklich grandiose Show mit Unmengen an Energie,<br />
fliegenden Haaren und Händen und ein gebührender Abschluss! (TP)<br />
Parkbühne<br />
15.30 Uhr<br />
Am Montagnachmittag treffen sich alte WGT-Bekannte in der Parkbühne: die<br />
strahlende Sonne, schwarz gewandete Musikfans und eine Band auf der Bühne<br />
– in diesem Falle erfreulicherweise fetisch:Mensch. Die Texte von Oswald<br />
Henke bilden einen Kontrast zu dem unbeschwert scheinenden Sommertag,<br />
erzählen von zärtlicher Zwischenmenschlichkeit, von Unzulänglichkeiten und<br />
Ungerechtigkeiten, Verlorenheit und Traurigkeit. Egal ob Zwischenseelenträume,<br />
Schwarzer Schnee, Narbengarten oder das sehr intensive (Ich bin) übrig, jeder<br />
Song erzielt seine Wirkung beim Publikum und endet mit großem Applaus. Auch<br />
die Cover-Version von Caspers Lilablau kommt gut an. Zwischendrin verschafft<br />
ein Fan mit einer Wasserpistole Oswald Henke kurzfristig etwas Kühlung. Doch<br />
nach einer Stunde machen fetisch:Mensch Platz für die folgende Band, und so<br />
ist auch dieses emotionale WGT-Konzert irgendwie viel zu schnell zu Ende. (AS)<br />
19.10 Uhr<br />
Noch während Felsenreich vor ihren Fans spielen, füllt sich die Parkbühne<br />
zusätzlich mit vielen, vielen Mantus-Begeisterten. Und als die Band schließlich<br />
zum instrumentalen Intro auf der Bühne erscheint, ist die Location fast bis<br />
auf den letzten Quadratmeter mit jungen und älteren Gothics gefüllt. Nach<br />
15 Jahren Bandgeschichte ist es der erste Auftritt von Mantus auf dem WGT.<br />
Und den nutzen Martin Schindler, die neue Sängerin Chiara Amberia und<br />
ihre Musikerkollegen zu einem mitreißenden Reigen ihrer Hits, während die<br />
frühere Frontfrau Thalia sich als Photographin betätigt. Das Konzert und die<br />
positive Resonanz machen Mantus sichtlich Spaß und geben ihnen jede Menge<br />
Spielfreude. Tränenpalast, Ein Schatten, Kleiner Engel flügellos, Tausend Tode<br />
oder die regelrechte Gothic-Hymne Hoffnungslos allein – die Band verzückt<br />
ihre Anhänger von Song zu Song, bringt sie zum Tanzen, Jubeln, Mitsingen, bis<br />
schließlich das Stück Gemeinsam in den Tod einen würdigen Abschluss bildet.<br />
(AS)
20.40 Uhr<br />
Illuminate polarisieren die Szene mit ihrer Art Musik nach wie vor, und<br />
so erfolgt an diesem Abend in der Parkbühne nach dem Auftritt der Gothic<br />
Rocker Mantus ein fast kompletter Wechsel des Publikums, bevor Johannes<br />
Berthold und seine Band an der Reihe sind. Bereits ihren zehnten WGT-<br />
Auftritt absolvieren die Musiker. Gesanglich unterstützt wird Johannes dieses<br />
Mal gleich von zwei Damen: natürlich von seiner Frau Sylvia und ebenso von<br />
Mareike Makosch, Fronterin der Symphonic Metal-Formation Coronatus. Mit<br />
„Hey, ihr Süßen“ begrüßt er seine Fans und beginnt mit ZwischenWelten eine<br />
musikalische Reise durch die verschiedenen Illuminate-Alben. Schon bei den<br />
ersten Klängen wird jedes Lied vom Auditorium begeistert beklatscht, das mit<br />
Hits wie Der Torweg, Leuchtfeuer, Es brennt die Welt, Dunkellicht oder Bittersüßes<br />
Gift wirklich verwöhnt wird. Live setzen Illuminate dabei auch die älteren<br />
Songs etwas gitarrenorientierter um – so, wie die Lieder eher dem heutigen<br />
Bandstil entsprechen. Während die langsam einsetzende Dämmerung etwas<br />
Abkühlung bringt, tanzen die Fans zu Der Traum des Tänzers. Das folgende<br />
Verloren soll eigentlich den Abend beschließen, doch schnell wird mehr<br />
gefordert. Und so gibt es als Zugabe Nur für Dich und zu guter Letzt auch<br />
noch den Klassiker aller Illuminate-Konzerte: Geheimes Leben. Danach aber<br />
ist auch das WGT 2014, zumindest in der Parkbühne, Geschichte. (AS)<br />
Täubchenthal<br />
18.40 Uhr<br />
Dass die auf dem WGT gebotene Szene-Musik wirklich vielfältig ist, merkt<br />
man spätestens bei der Wiener Combo Kitty in a Casket, die mit ihrer<br />
Frontmieze Kitty nicht nur musikalisch, sondern vor allem auch optisch<br />
einiges zu bieten hat. Als die quirlige, blonde Schönheit zu Monster Highschool<br />
Party zwischen ihren musizierenden Jungs auf die Bühne hüpft, fühlt es<br />
sich an, als würden sich imaginäre Konfettibomben schlagartig entladen.<br />
Statt mit düsterer Traurigkeit überzeugen die Herren und die Dame, die<br />
sich dem Punk’n’Roll verschrieben haben, durch ausgelassene, rotzfreche,<br />
spaßgeladene Musik, die vom ersten Ton an alles zum Tanzen anstiftet, was<br />
sich in der ansprechenden neuen Konzertlocation bewegen kann. (TP)<br />
Kitty in a Casket • MG<br />
Leserwettbewerb (Endrunde)<br />
Illuminate • AH<br />
Der Fluch • AH<br />
20.00 Uhr<br />
Punkig und mit genauso viel Energie legen Der Fluch nach, mischen dem<br />
Ganzen allerdings noch eine Prise Horror und ein Schippchen Psychobilly<br />
hinzu. Bei dem ohnehin schon gut gelaunten Publikum haben die Herren<br />
um Sonnenbrillenträger Deutscher W. nun leichtes Spiel, sodass der Fluch,<br />
die Menge auf ewig im tanzenden Zustand zu halten, auch unausgesprochen<br />
Wirkung zeigt. Die gruftigste Kapelle Deutschlands schüttelt, ohne mit der<br />
Wimper zu zucken, mit Stücken wie Fuersten der Nacht, Rattengift oder Halb<br />
Mensch halb Tier einen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel. Mit Sicherheit<br />
tanzen einige der Verfluchten noch Wochen später gedanklich: ein Schritt<br />
vor, ein Schritt zurück... (TP)<br />
Sven Löscher<br />
Stefan Krüger<br />
Stefan Lechner<br />
Peter Burckhardt<br />
Maria Schelski<br />
Anja Zimmermann<br />
Unsere Highlights:<br />
Melanie Haack<br />
Ganz eindeutig Hamferð! Vorher nie von der Band gehört<br />
gehabt, aber nach wenigen Sekunden fasziniert gewesen.<br />
Intensiv. Düster. Schwermütig. Episch. Doomig. Metallisch.<br />
Mit geschlossenen Augen liegend auf dem Hallenboden des<br />
Kohlrabizirkus genossen. Grandios.<br />
Nadine Ahlig<br />
Die gigantischen Nachtblut mit Mütze, Stalin und lecker<br />
Softeis – was wurde die Lachmuskulatur strapaziert. Gute<br />
Musik gab es dann bei Satyricon und Primordial (besonders<br />
auf dem Heidnischen Dorf ein Fest). Bettinterview mit Lord<br />
Of The Lost und die Neuentdeckung von Hamferð. Nicht zu<br />
vergessen auch der beste Grill der Welt/Getränkehändler<br />
eine Station vor dem agra-Gelände, mit besonders<br />
freundlichem Personal und immer einer kalten Pfeffi-<br />
Flasche... und das Gefühl, Melanie nach neun Jahren WGT-<br />
Abstinenz eine Freude zu machen. All das und Speck am<br />
Morgen.<br />
Marie-Luise Henke<br />
Als großer Marlene Dietrich-Verehrer war es ein ganz<br />
besonderer Moment, vor dem Bestattungswagen der Diva<br />
zu stehen. Und ja, Noisuf-X und xotox haben mich erneut<br />
von den (temperaturgeschuldet qualmenden) Socken<br />
gehauen.<br />
Axel Schön<br />
1. Euch alle, meine Lieben, getroffen zu haben.<br />
2. Die neue Location Täubchenthal.<br />
3. Die freundliche Security, die beim Spetsnaz-Auftritt sogar<br />
kostenlos Wasser verteilte.<br />
4. Zu sehen, dass all die vielen Veranstaltungsangebote auch<br />
abseits der reinen Bandauftritte tatsächlich angenommen<br />
wurden.<br />
Natürlich auch die Konzerte, die ich erleben durfte.<br />
Tanja Pannwitz<br />
Das 23. WGT bescherte mir direkt mehrere Highlights. Zum<br />
einen wäre da der wunderbar beflügelnde Auftritt von<br />
The Fair Sex zu nennen, der mich gedanklich in eine Zeit<br />
versetzte, die ich aufgrund meines Geburtsjahrs de facto<br />
noch nicht bewusst und aktiv miterleben durfte, mir aber<br />
dennoch den Hauch einer Ahnung einpflanzte, wie das<br />
damals so gewesen ist, in den Anfangstagen der Szene-<br />
Musik. Auch Inkubus Sukkubus haben mit ihrer Show<br />
einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, der mich<br />
nun laut nach mehr schreien lässt. Zum anderen möchte<br />
ich aber auch die Zeit mit den lieben Kollegen als Highlight<br />
festhalten: es ist Wahnsinn, wie nah man sich ist, wie<br />
herzlich, offen und lustig die Gespräche sind, auch wenn<br />
man sich zum großen Teil ein komplettes Jahr nicht mehr<br />
gesehen oder gesprochen hat. Ich freue mich jetzt schon<br />
auf nächstes Jahr!<br />
Fabian Ritter<br />
Wie immer der Montagabend, normalerweise im Werk II,<br />
diesmal im Täubchenthal. Super Ersatzlocation, diesmal<br />
mit Kitty in a Casket, The Creepshow, Bloodsucking<br />
Zombies From Outer Space. Ansonsten die Gelassenheit<br />
der Besucher, wenn’s zu heiß oder zu voll war. Wenn man<br />
sich mit den Securityleuten unterhält, ist das „Schwarze<br />
Publikum“ das entspannteste. Leider diesmal keine<br />
„großen Namen“, dafür viele kleine Lichtblicke. Und eben<br />
unser super Team. Ach, und nicht zu vergessen: die netten<br />
Gespräche mit Künstlern nachts beim Rauchen vor dem<br />
Hotel.<br />
Claudia Schöne<br />
Wohl vor allem, weil ich viele potenzielle<br />
Highlightkandidaten (Vitalic, Slowdive, Hundreds, Lebanon<br />
Hanover, Architect...) aus verschiedenen Gründen leider<br />
nicht gesehen habe, bin ich ohne echten Höhepunkt durch<br />
das 23. WGT gegangen. Meine glückliche Viertelstunde<br />
hatte ich in diesem Jahr bei Placebo Effect, und auch Front<br />
Line Assembly waren ein Genuss.<br />
Michael Gamon<br />
Dass die „Flucht in eine andere Welt“ allgemein und die<br />
Zeit mit dem Team im Speziellen wieder großartig werden<br />
würde, daran gab es keinen Zweifel... klasse war es daher<br />
wieder und richtig lustig! Musikalisch war ich da schon<br />
skeptischer, aber tolle Auftritte von The Fair Sex, Inkubus<br />
Sukkubus, The Klinik, Slowdive und den tollen Newcomern<br />
Beastmilk haben mich ebenso überzeugt wie das<br />
Wagner_Reloaded mit Apocalyptica und der traditionelle<br />
Montagsausklang bei Horror Punk & Co., der dieses<br />
Mal leider nicht im Werk II, dafür im ebenso großartigen<br />
Täubchenthal stattfand.<br />
Axel Heyder<br />
Eine neue Location, das Täubchenthal, macht richtig Laune<br />
auf Festival. Da hat mal jemand gut geplant und umgesetzt.<br />
Musikalisch haben mich æon sable durchaus beeindruckt,<br />
The Cure nicht ganz unähnlich, aber mit einigen<br />
emotionalen Ausbrüchen, die der Altmeister so nicht auf<br />
die Bühne bringen würde. Auch Alcest spielten schöne<br />
Stücke, kein Grund also, sich – wie die Band es offenbar<br />
mag – im Dunklen zu verstecken und den Photographen<br />
keinen Schimmer Licht zu gönnen. Auch Ewigheim legten,<br />
nach langer Pause, einen satten Auftritt hin. So lange will<br />
aber niemand wieder warten, bis es damit weitergeht. Die<br />
Ohren schlackerten aber nicht bei einer Band: Dr. Mark<br />
Beneckes Vortrag zu (fast) ungeklärten Todesfällen ging<br />
durch Mark und Bein.<br />
Sandro Griesbach<br />
Auch wenn ich mir mehr musikalische Highlights und<br />
spannende Neuentdeckungen gewünscht hätte, war es<br />
in der Gesamtheit doch eines der schöneren Treffen.<br />
Besonders mitreißend fand ich den Auftritt von Rotersand.<br />
Rascal und Krischan brachten als Doppel-MCs den aus<br />
allen Nähten platzenden „Klozirkus“ ordentlich zum<br />
Beben. Um einiges spärlicher ging es hingegen beim<br />
Mitternachtsspezial mit Vitalic zu. Das machte aber nichts,<br />
denn so hatte man mehr Platz, um sich den Beats des<br />
französischen DJs voll und ganz hinzugeben und chillig<br />
das Tanzbein zu schwingen. Eher abschreckend wirkten<br />
hingegen OST+FRONT auf mich. So bleibt es mir wohl auch<br />
weiter ein Rätsel, warum es in der Szene ankommt, mit<br />
Klischees zu „spielen“... WGT, cu next year!<br />
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63... Aschaffenburg/Miltenberg. Geige, Drums und<br />
Bass suchen Gitarren, Keys und Gesang. Geigerin<br />
(ehemals Adversus/Charlett Schwarz), Bassist<br />
(Advocatus Diaboli) und Drummer sind auf der Suche<br />
nach „bösen“ Gitarren, Keyboard und Gesang zur<br />
Neugründung. Wenn ihr jemanden kennt, der<br />
Interesse haben könnte, oder sogar selbst Interesse<br />
habt, dann meldet euch bitte. vanhovesch@gmx.de<br />
Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />
Junger Mann, 48 Jahre, 1,86 m groß, 69 kg schwer,<br />
sucht Brieffreundin zwischen 18 und 50 Jahren.<br />
Hobbys: Wandern, Schwimmen, Tanzen, Stadtbummel,<br />
Musik hören (Rock, Gothic und Pop).<br />
Chiffre: 14/07/02<br />
Hallo Freunde der Nacht! Seid mir alle ganz lieb<br />
gegrüßt. Ich, ein 27 Jahre alter Single-Bi-Boy, suche<br />
nach coolen und frechen Boys bis 35 Jahren, die nicht<br />
auf den Mund gefallen sind. Die Lust haben, auf eine<br />
düstere, bizarre und gerne auch erotische<br />
Brieffreundschaft. Wenn’s passt, bin ich auch gerne<br />
für mehr bereit. Doch das braucht Zeit und Vertrauen.<br />
Meine Hobbys sind: Bücher, Briefe schreiben,<br />
Geschichten, Horrorfilme. H.P. Lovecraft und E.A. Poe.<br />
Ich suche auch nach einem Boy, der mit mir Schach<br />
spielen möchte. Bin blutiger Anfänger! Traut euch.<br />
Ich freu mich über jeden Brief und antworte zu 100<br />
Prozent. Chiffre: 14/07/03<br />
Sei gegrüßt! Ich bin noch auf der Suche nach einer<br />
netten, sanften Sie, mit welcher ich mich gepflegt<br />
austauschen und gerne eine liebevolle, zärtliche<br />
Freundschaft mit gegenseitigem sexuellen Interesse<br />
aufbauen kann. Wenn’s passt, bin ich auch gerne für<br />
„mehr“ bereit. Doch das braucht freilich Zeit. Mal ein<br />
paar Eckdaten zu meiner Person: Ich bin männlich,<br />
28 Jahre alt, 1,80 m groß, wiege 95 kg, habe lange<br />
braune Haare, blaugraue Augen, trage eine Brille<br />
und habe ein bisschen Bauch, was Dich nicht stören<br />
sollte. Ich bin durch meine ausnahmslose Ehrlichkeit,<br />
meinen Humor, meine Lebensfreude, meinen<br />
Wissensdurst, meinen Respekt und meine<br />
Hilfsbereitschaft bekannt. Es wäre schön, wenn Du<br />
auch diese Eigenschaften erfülltest. Ich bin zudem ein<br />
Mensch, der sowohl gerne gemütliche Wochenenden<br />
verbringt als auch gerne mal auf ein Konzert geht.<br />
Dein Alter sowie Dein Wohnort ist mir nicht so wichtig<br />
(gerne darfst Du auch in einem der Nachbarländer<br />
Deutschlands wohnen). Äußerlichkeiten sind mir<br />
ebenfalls nicht so wichtig. Mit einer Ausnahme: Ich<br />
mag mollige und dicke Frauen eher als schlanke,<br />
daher wäre es schön, wenn Du zumindest ein bisschen<br />
runder wärst. Gerne auch „Vollweib“. :-) Wenn ich<br />
nun Dein Interesse geweckt habe, so schreibe mir<br />
doch einfach eine E-Mail: Possessizor@GMX.de oder<br />
eine SMS bzw. MMS: 01604087478. Bitte keine<br />
Zuschriften von psychisch Kranken/Borderlinern,<br />
politisch Extremen jeglicher Art, SM-Fanatikern,<br />
militanten Veganerinnen und starken Raucherinnen!<br />
Sonst freue ich mich auf jede ernstgemeinte<br />
Nachricht.<br />
Ein Fall für zwei<br />
Gibt es die Liebe fürs Leben, oder gibt es sie nicht?<br />
Hast du auch keine Lust mehr, allein zu sein? Bist du<br />
bereit, dein Leben mit mir (28, 193, 98) zu teilen?<br />
Dann greife nach Stift und Papier und schreibe an:<br />
Patrick Dirr, Werner-von-Siemens-Str. 2, 92224<br />
Amberg<br />
Hast du das Alleinsein auch so satt? Möchtest du die<br />
lauen Sommerabende zu zweit verbringen? Dann<br />
erobere mein Herz. Auf dich wartet ein romantischer<br />
Kuschelbär (34), der das Mittelalter und SM liebt. Du<br />
solltest zwischen 25 und 40 Jahren sein, weiblich,<br />
gern auch mit Kind. Mehr von mir im ersten Brief.<br />
Schreib an: Rico Arnold, Ringenwalder Str. 55, 12679<br />
Berlin<br />
Engel der Nacht, sanft erwacht. Lebst, um zu<br />
träumen, träumtest, um zu leben. Die Liebe erfüllt<br />
mein Herz, doch am Ende blieb nur der Schmerz. Ich,<br />
w. 31, mollig, habe den Schmerz besiegt und stehe<br />
glücklich, mit meinem Sohn, mit beiden Beinen im<br />
Leben. Ich suche für mich hier einen Mann, um etwas<br />
Festes, Langes aufzubauen. Bin humorvoll,<br />
leidenschaftlich, verlässlich, ehrlich (manchmal<br />
vielleicht zu sehr), treu und... den Rest erfährst du<br />
per Brief bzw. realem Treffen. Deine Checkliste: 1.<br />
du stehst auf mollige Frauen, 2. du kommst aus<br />
Nürnberg und Umgebung, 3. du bist bodenständig<br />
und weißt, was du willst, 4. dir ist klar, dass ich<br />
alleinerziehend bin, und kannst/könntest damit<br />
umgehen. Wenn das alles zutrifft, dann leg los und<br />
schreib mir. Chiffre: 14/07/01<br />
Kurzhaariger Metaller mit musikalischem<br />
Hauptinteresse für Death- und Blackmetal, aber auch<br />
für vernünftigen Heiden- und Folkmetal und alles,<br />
was damit zusammenhängt, wünscht sich<br />
Briefkontakt zu einer Sie, die damit etwas anfangen<br />
Die privaten Kleinanzeigen sind kostenlos.<br />
Eine Chiffreanzeige kostet 1,45 Euro<br />
(bitte eine Marke à 1,45 Euro beilegen)<br />
und erscheint voraussichtlich in der September-<br />
Ausgabe, sofern sie bis spätestens Freitag, den<br />
25.07.2014, bei uns eingetroffen ist.<br />
Bitte in deutschen Euro-Briefmarken! Aus dem nichteuropäischen<br />
Ausland wird auch Bargeld in Euro<br />
akzeptiert.<br />
Es gilt die Höchstwortzahl von 300 Wörtern.<br />
Gewerbliche Kleinanzeigen werden nicht berücksichtigt.<br />
Pro Person und Ausgabe werden höchstens zwei Kleinanzeigen<br />
abgedruckt. Neben dem postalischen Weg könnt<br />
Ihr Eure Kleinanzeigen auch per e-mail zu uns schicken:<br />
kleinanzeigen@orkus.de<br />
Vielen Dank!<br />
kann. Gerne auch aus dem Gothic-Bereich. Ich bin 40<br />
Jahre jung und freue mich auf deine Zuschrift.<br />
Schreibe an: Wolf Niemann, Bruno-Apitz-Str. 15,<br />
99427 Weimar<br />
Ich, Devillyn, ein schwarz romantischer Vampir, der<br />
44 Winter zählt, bin auf der Suche nach dir.<br />
Momentan befinde ich mich in Therapie. Ohne dich,<br />
weiblich zwischen 30 und 40 Jahren aus dem Raum<br />
Kaufbeuren bis Augsburg, ist es sehr einsam hier. Ich<br />
bin von roten Haaren und Tattoos angetan. Sollte<br />
meine Queen Of Darkness irgendwo da draußen sein,<br />
dann sollte Treue und Ehrlichkeit für sie kein<br />
Fremdwort sein. Sie möge nur ernstgemeinte<br />
Zuschriften über die Nacht mir zukommen lassen, mit<br />
einem Abbild meiner Vampirella, an: „Devillyn“,<br />
J. Müller (fs 01), Kemnater Str. 16, 87600 Kaufbeuren.<br />
Lindenstraße<br />
... fractal visions. www.netvel.de<br />
Kostenlose Kleinanzeigen<br />
<strong>Orkus</strong>!<br />
„Kleinanzeigen“ • Postfach 1121<br />
61477 Glashütten/Taunus<br />
Antworten auf Chiffreanzeigen verseht Ihr bitte außen<br />
auf dem Umschlag mit der betreffenden Chiffrenummer.<br />
Aber bitte deutlich und groß!!!<br />
Wir leiten die Briefe dann an den jeweiligen Empfänger<br />
weiter (allerdings nur gewöhnliche Briefe; Groß- oder Maxibriefe<br />
sowie Päckchen können nicht weitergeleitet werden).<br />
Gewerbliche Kleinanzeigen:<br />
bis 100 Zeichen = 29,00<br />
von 101–130 = 34,90<br />
von 131–140 = 39,90<br />
von 141–150 = 44,90<br />
von 151–160 = 49,90<br />
von 161–170 = 54,90<br />
von 171–180 = 59,90<br />
von 181–190 = 64,90<br />
von 191–200 = 69,90<br />
Preise in Euro inkl. 19% MwSt.!<br />
Zahlbar per Vorauskasse, Rechnung folgt nach<br />
Geldeingang.
5 Abo-Werbe-Geschenke<br />
Bei Abschluss eines Werbe-Abos über ein Jahr erhält der Werbende eine Prämien-CD seiner<br />
Wahl, eine CD nach unserer Wahl plus einen der folgenden Artikel nach seinem Wunsch:<br />
Bei Abschluss eines Werbe-Abos über zwei Jahre kann sich der Werbende zwei Extra-Prämien aussuchen!<br />
Bei Abschluss eines Werbe-Abos für ein halbes Jahr erhält der Werbende keine Extra-Prämie!<br />
1.<br />
Extra-Prämien<br />
Liebe Abonnentinnen und Abonnenten!<br />
Ganz einfach:<br />
Der neue <strong>Orkus</strong>!-Abonnent und der Prämienempfänger dürfen nicht identisch sein. Die Prämien erhaltet Ihr nach Bezahlung mit<br />
separater Lieferung. Dieses Angebot gilt nicht für Geschenk-Abonnements sowie ein Abo ohne Werber.<br />
Du musst selbst kein Abonnent sein, um einen neuen Abonnenten zu werben.<br />
<br />
<br />
Achtung! Das Abo verlängert sich NICHT automatisch und muss NICHT gekündigt werden.<br />
Bei eventuell auftauchenden Fragen ist für Euch Kerstin unter abo@orkus.de zu erreichen.<br />
Bildband von Andy Julia<br />
Ideal<br />
oder<br />
Lyrikband<br />
Gedanken 2<br />
oder<br />
<strong>Orkus</strong><br />
10 Jahre – Sonderausgabe<br />
(über 250 Seiten!)<br />
Leichter als gedacht!<br />
Ja, hiermit abonniere ich <strong>Orkus</strong>! ab Ausgabe<br />
für ein halbes Jahr (5 Ausgaben) für ein Jahr (10)<br />
zum Preis von 29,95 Euro (1/2 Jahr, D) 48,95 Euro (1/2 Jahr, Europa)<br />
für zwei Jahre (20)<br />
69,90 Euro (1/2 Jahr, Welt)<br />
59,95 Euro<br />
(1 Jahr, D)<br />
Abo (ohne Werber)<br />
119 Euro<br />
(2 Jahre, D)<br />
Werbe-Abo<br />
87,90 Euro<br />
(1 Jahr, Europa)<br />
Geschenk-Abo<br />
139,00 Euro<br />
(1 Jahr, Welt)<br />
oder<br />
Buch<br />
Black Celebration<br />
20 Jahre Wave-Gotik-Treffen<br />
oder<br />
Mütze<br />
SAW VII<br />
oder<br />
DJ-Single von Samsas Traum<br />
Auf den Spiralnebeln<br />
Werbe-Abo<br />
Prämienempfänger<br />
(Adresse des Werbenden):<br />
Geschenk-Abo<br />
Adresse des Schenkenden:<br />
2.<br />
oder<br />
Doppelsingle von<br />
Project <strong>Pitchfork</strong>/Santa Hates You<br />
Lament/Raise The Devil<br />
(Digipak)<br />
oder<br />
Doppelsingle von<br />
Samsas Traum/Weena Morloch<br />
Durch die Wand der Träume/Kaputt!<br />
(Digipak – signiert!)<br />
Wunsch-CDs & -DVDs<br />
Adresse des Abonnenten/Geworbenen/Beschenkten<br />
Name<br />
Straße<br />
PLZ<br />
Land<br />
Telefon (bitte Nummer des<br />
Schenkenden für Rückfragen angeben)<br />
Ort<br />
e-mail<br />
Geburtstag<br />
Beruf<br />
Click Click<br />
Those Nervous Surgeons<br />
Deathstars<br />
The Perfect Cult<br />
Deine Lakaien<br />
Crystal Palace<br />
Eisbrecher<br />
Eiskalt<br />
(„Best Of“)<br />
Ort, Datum<br />
Telefon (bitte für Rückfragen angeben)<br />
Unterschrift<br />
Newsletter-Aufnahme<br />
Front Line Assembly<br />
Echoes<br />
Schandmaul<br />
Unendlich<br />
The Sisters Of Mercy<br />
Original Album Series<br />
(5-CD-Box)<br />
Depeche Mode<br />
101<br />
(Doppel-DVD)<br />
Lacrimosa<br />
Live in Mexico City<br />
(DCD – signiert!)<br />
Subway to Sally<br />
Mitgift<br />
(„Fan Edition“)<br />
Tarja Turunen & Mike Terrana<br />
Beauty & the BEAT<br />
(DCD)<br />
Der Herr der Ringe<br />
Trilogie<br />
(3-DVD-Box)<br />
Linkin Park<br />
The Hunting Party<br />
Sündenklang<br />
Tränenreich<br />
(signiert!)<br />
VNV Nation<br />
Transnational<br />
The Crow*<br />
Rammstein<br />
Made in Germany 1995–2011<br />
(DCD)<br />
Cover lag noch<br />
nicht vor.<br />
The Cure<br />
4:14 Scream<br />
(2014)<br />
Joachim Witt<br />
Neumond<br />
(DCD)<br />
The Lost Boys*<br />
„Special Edition“<br />
(Doppel-DVD)<br />
*Bitte Altersnachweis beifügen!<br />
Ich habe<br />
den Abo-Betrag als Scheck beigelegt<br />
den Abo-Betrag überwiesen<br />
(bitte eine Kopie des Überweisungsscheines beifügen)<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
5.<br />
Meine Extra-Prämie:<br />
Wir legen noch 1 CD drauf! Kreuze einfach Deine Dark Wave<br />
bevorzugten Musikrichtungen (mind. 2) an: Electro/Industrial<br />
Synth Pop<br />
Mittelalter<br />
Die Abo-Prämien gelten nur für Abos, die über das <strong>Orkus</strong>! Magazin und nicht über eine Zweitfirma (amazon...) abgeschlossen werden.<br />
Bestellen unter www.orkus.de<br />
oder einsenden an:<br />
<strong>Orkus</strong>!, Stichwort: „Abo”,<br />
Postfach 1121, 61477 Glashütten/Taunus<br />
e-mail: abo@orkus.de<br />
Kreissparkasse Waiblingen:<br />
Claus Müller, Konto Nr. 203 35 01, BLZ 602 500 10<br />
Zusatz für Auslandsüberweisungen:<br />
BIC/SWIFT: SOLADES1WBN<br />
IBAN: DE63 6025 0010 0002 0335 01<br />
Meine Wunsch-CD ist (bitte unbedingt mindestens 5 Titel zur Wahl angeben):<br />
A)<br />
D)<br />
B)<br />
C)<br />
<strong>Orkus</strong>-Postkarte<br />
(schwarz)<br />
<strong>Orkus</strong><br />
E)<br />
F)<br />
Dark Metal<br />
Gothic<br />
egal<br />
Noch einfacher geht es unter www.orkus.de... und das ganz ohne Briefmarke!<br />
4.<br />
Coraline-Aufkleberbogen<br />
im A4-Format<br />
<strong>Orkus</strong>! - 95
18 Summers<br />
06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />
(Nocturnal Culture Night 9 )<br />
Aeverium<br />
04.07. Berlin, Volkspark Mariendorf (ROCKTREFF)<br />
A Life [Divided]<br />
04.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />
26.07. Speichersdorf, Wackel Festival V<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Ally the Fiddle<br />
04.10. Havetoftloit, Land-Art<br />
Arch Enemy<br />
27.06. Dischingen, Härtsfeldsee<br />
(Rock am Härtsfeldsee)<br />
11.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />
(Rockharz Open Air 2014)<br />
19.07. Neukirchen-Vluyn, Dongberg<br />
(Dong Open Air 2014)<br />
02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />
09.08. B-Kortrijk, VIVES<br />
(Alcatraz Hard Rock & Metal Festival)<br />
14.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />
04.12. NL-Tilburg, 013<br />
05.12. Ludwigsburg, MHPArena<br />
06.12. Oberhausen, Turbinenhalle<br />
07.12. Saarbrücken, Garage<br />
08.12. Hamburg, DOCKS<br />
09.12. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />
11.12. Wiesbaden, Schlachthof<br />
12.12. Geiselwind, EventHalle<br />
13.12. München, TonHalle<br />
14.12. CH-Pratteln, Z7<br />
Asking Alexandria<br />
08.10. Hamburg, Grosse Freiheit 36<br />
13.10. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />
17.10. München, TonHalle<br />
18.10. Köln, E-Werk<br />
19.10. Wiesbaden, Schlachthof<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
ASP<br />
02.10. Potsdam, Waschhaus*<br />
03.10. Potsdam, Waschhaus**<br />
04.10. Leipzig, Haus Auensee**<br />
05.10. Leipzig, Haus Auensee*<br />
07.10. Stuttgart, Theaterhaus**<br />
08.10. Stuttgart, Theaterhaus*<br />
09.10. München, Backstage*<br />
10.10. München, Backstage**<br />
11.10. Oberhausen, Turbinenhalle**<br />
12.10. Oberhausen, Turbinenhalle*<br />
23.10. Dresden, Alter Schlachthof*<br />
24.10. Dresden, Alter Schlachthof**<br />
25.10. Schwabach, Markgrafensaal**<br />
26.10. Schwabach, Markgrafensaal*<br />
28.10. Frankfurt/M., Batschkapp**<br />
29.10. Frankfurt/M., Batschkapp*<br />
30.10. Hamburg, Markthalle*<br />
31.10. Hamburg, Markthalle**<br />
01.11. Erfurt, Stadtgarten**<br />
02.11. Erfurt, Stadtgarten*<br />
*„Rar und Pur“/**„Best of Rock“<br />
Black Blitz<br />
30.08. Schleswig, Auf der Freiheit<br />
(Baltic Open Air)<br />
27.09. Wiesent, Sommerkeller (Rocktoberfest)<br />
Black Sabbath<br />
27.06. Essen, Stadion<br />
Schickt bitte alle Eure Tourdaten<br />
für die nächste Ausgabe bis<br />
spätestens Freitag, 25.07.2014,<br />
an e-mail: tourdates@orkus.de<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Blind Passenger<br />
04.07. Beelitz, Jakobs-Hof (10th US-Car Meeting)<br />
30.08. Hennigsdorf, Postplatz<br />
(18. Hennigsdorfer Festmeile)<br />
06.09. Potsdam, Waschhaus<br />
12.09. Hoyerswerda, 19. Stadtfest<br />
20.09. Lübben, Spreewaldfest<br />
Bonsai Kitten<br />
06.09. Trier, Exzellenzhaus<br />
26.09. Potsdam, Club Charlotte<br />
Bring Me The Horizon<br />
29.06. B-Dessel, Kastelsedijk<br />
(Graspop Metal Meeting)<br />
05.07. Münster, Am Hawerkamp<br />
(Vainstream Rockfest)<br />
06.07. Roitzschjora, Flugplatz<br />
(With Full Force Summer Open Air)<br />
01.08. Wacken, Wacken Open Air<br />
16.08. B-Hasselt, Kiewit (Pukkelpop)<br />
Broilers<br />
18.07. Cuxhaven,<br />
Deichbrand Rockfestival am Meer<br />
25.07. Dresden, Filmnächte am Elbufer<br />
26.07. Berlin, Zitadelle Spandau<br />
08.08. Eschwege, Open Flair Festival<br />
09.08. Rothenburg o.d. Tauber,<br />
Taubertal Festival 2014<br />
14.08. Übersee, Chiemsee Summer<br />
15.08. A-St. Pölten, Green Park (FM4 Frequency 2014)<br />
30.08. Rostock, IGA Park<br />
07.09. Bochum, Kemnader See (Zeltfestival Ruhr)<br />
27.11. Braunschweig, Stadthalle<br />
28.11. Siegen, Siegerlandhalle<br />
29.11. Würzburg, s.Oliver Arena<br />
06.12. Freiburg, Rothaus Arena (Zäpfle Club)<br />
19.12. Düsseldorf, ISS DOME<br />
20.12. Düsseldorf, ISS DOME<br />
27.12. Stuttgart, Schleyer-Halle<br />
28.12. Frankfurt/M., Jahrhunderthalle<br />
30.12. Trier, Arena<br />
Camouflage<br />
26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
20.01.2015 Aschaffenburg, Colos-Saal<br />
22.01.2015 München, Backstage<br />
23.01.2015 Stuttgart, LKA/Longhorn<br />
24.01.2015 Köln, Live Music Hall<br />
25.01.2015 Hamburg, DOCKS<br />
27.01.2015 Magdeburg, Factory<br />
29.01.2015 Erfurt, Stadtgarten<br />
30.01.2015 Dresden, REITHALLE STRASSE E®<br />
31.01.2015 Berlin, Kesselhaus<br />
01.02.2015 Hannover, MusikZentrum<br />
Anne Clark<br />
05.11. München, Ampere<br />
06.11. Nürnberg, HIRSCH<br />
07.11. Erfurt, HsD<br />
08.11. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />
09.11. Berlin, Postbahnhof<br />
11.11. Magdeburg, FestungMark<br />
12.11. Hamburg, FABRIK<br />
13.11. Bremen, DETE<br />
14.11. Bochum, Christuskirche<br />
15.11. Köln, Gloria<br />
16.11. Aachen, Musikbunker<br />
18.11. Mannheim, Alte Seilerei<br />
19.11. Pforzheim, Kulturhaus Osterfeld<br />
Corvus Corax<br />
06.07. B-Vorselaar, Na Fir Bolg 2014<br />
11.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier<br />
12.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier<br />
13.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier<br />
19.07. Bückeburg, MPS<br />
24.07. Schongau, Schongauer Sommer<br />
26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
08.08. Geltendorf, Die Zwerge live<br />
09.08. Dresden, MPS<br />
16.08. Saarbrücken, 5. Phantasie & Mittelaltertage<br />
23.08. Aach, MPS<br />
30.08. Speyer, MPS<br />
05.09. Schwedt, Wir sind Elfenwald!<br />
06.09. Hamburg, MPS<br />
26.09. Bad Windsheim, Fränkisches Freilandmuseum<br />
03.10. Hohenlockstedt, MPS<br />
19.12. Berlin, Passionskirche<br />
20.12. Berlin, K17<br />
26.12. Gera, Comma<br />
27.12. Dresden, beatpol<br />
28.12. Kempten, kultBOX<br />
29.12. CH-Pratteln, Z7<br />
30.12. Braunschweig, Meier Music Hall<br />
15.01.2015 Augsburg, Spectrum Club<br />
16.01.2015 Ulm, ROXY<br />
17.01.2015 Stuttgart, LKA/Longhorn<br />
21.01.2015 Hannover, MusikZentrum<br />
22.01.2015 Frankfurt/M., Batschkapp<br />
23.01.2015 Bochum, Matrix<br />
24.01.2015 Andernach, Juz Live Club<br />
28.01.2015 A-Wörgl, Komma<br />
29.01.2015 München, Ampere<br />
30.01.2015 Kaiserslautern, Kammgarn<br />
31.01.2015 Hamburg, Markthalle<br />
Covenant<br />
10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />
Crematory<br />
05.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />
02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />
25.10. Alsfeld, Feuer & Eis Festival<br />
Deine Lakaien<br />
09./10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />
26.09. Hamburg, Grosse Freiheit 36<br />
27.09. Dresden, Alter Schlachthof<br />
28.09. A-Wien, ((szene))<br />
29.09. München, Theaterfabrik<br />
01.10. Frankfurt/M., Batschkapp<br />
02.10. Filderstadt, FILharmonie<br />
03.10. Freiburg, Jazzhaus<br />
04.10. Köln, Live Music Hall<br />
05.10. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />
26.11. CH-Zürich, X-TRA<br />
27.11. Saarbrücken, Garage<br />
29.11. Nürnberg, Löwensaal<br />
Die Apokalyptischen Reiter<br />
Tanzwut<br />
Die Vorboten<br />
02.10. Rostock, MAU Club<br />
03.10. Bremen, Aladin<br />
04.10. Erfurt, Stadtgarten<br />
05.10. Saarbrücken, Garage<br />
09.10. Ludwigsburg, Rockfabrik<br />
10.10. Oberhausen, Turbinenhalle<br />
11.10. Straubing, Messeareal (Metal Invasion)<br />
12.10. Frankfurt/M., Batschkapp<br />
16.10. Berlin, C-Club<br />
17.10. Dresden, REITHALLE STRASSE E®<br />
18.10. Köln, Essigfabrik<br />
19.10. Hamburg, Markthalle<br />
23.10. CH-Pratteln, Z7<br />
24.10. Lindau, Club Vaudeville<br />
25.10. A-Steyr, röda<br />
26.10. A-Wien, Arena<br />
Die Form<br />
20.09. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />
21.09. Köln, Live Music Hall<br />
Die Herren Wesselsky<br />
19.11. Berlin, C-Club<br />
20.11. Rüsselsheim, Das Rind<br />
21.11. Memmingen, Kaminwerk<br />
22.11. Illingen, Illipse (X-Mas Hexentanz)<br />
23.11. Bochum, Matrix<br />
Die KAMMER<br />
19.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
21.11. Aschaffenburg, Colos-Saal<br />
22.11. München, STROM<br />
28.11. Leipzig, Moritzbastei<br />
29.11. Hamburg, INDRA<br />
12.12. Wuppertal, Live Club Barmen<br />
Die Krupps<br />
27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />
Dillon<br />
19.07. Gräfenhainichen, Ferropolis (Melt!)<br />
Einstürzende Neubauten<br />
08.11. B-Diksmuide, GoneWest<br />
09.11. Stolberg, Zinkhütter Hof<br />
11.11. Berlin, Tempodrom<br />
16.11. München, Muffathalle<br />
Eisbrecher<br />
26.07. Neuhaus an der Pegnitz, Burg<br />
Veldenstein (Veldensteiner Festival)<br />
27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
08.08. Aschaffenburg, Colos-Saal<br />
09.08. Mittelbach, Rock im Betonwerk VI<br />
29.08. Schleswig, Auf der Freiheit (Baltic Open Air)<br />
20.12. Köln, MS RheinEnergie<br />
21.12. Köln, MS RheinEnergie<br />
27.02.2015 Leipzig, Werk II<br />
28.02.2015 Berlin, C-Halle<br />
05.03.2015 Saarbrücken, Garage<br />
06.03.2015 CH-Pratteln, Z7<br />
07.03.2015 Stuttgart, Liederhalle<br />
11.03.2015 Hamburg, DOCKS<br />
12.03.2015 Bremen, Aladin<br />
13.03.2015 Bielefeld, Ringlokschuppen<br />
14.03.2015 Oberhausen, Turbinenhalle<br />
15.03.2015 Frankfurt/M., Batschkapp<br />
17.03.2015 A-Wien, Arena<br />
18.03.2015 Nürnberg, Löwensaal<br />
19.03.2015 Erfurt, Stadtgarten<br />
20.03.2015 Dresden, Alter Schlachthof<br />
21.03.2015 München, Kesselhaus<br />
Forced To Mode<br />
05.07. Sandersleben, Sportplatz (Familientreffen X)<br />
19.07. Blankenfelde, Natursportpark<br />
(Blank It Open Air)<br />
08.08. Berlin, Jagger<br />
29.08. Hamburg, Kaiserkeller<br />
12.09. Hoyerswerda, 19. Stadtfest<br />
13.09. Schwarzheide, NARRENHOF®<br />
20.09. Lübben, Spreewaldfest<br />
26.09. Bremen, Meisenfrei<br />
11.10. Treuenbrietzen, Gaststätte Treffpunkt<br />
18.10. Affalter, Gasthof zur Linde<br />
Gothminister<br />
14.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />
Hamferð<br />
15.11. Würzburg, Posthalle<br />
(IX. Hammer of Doom Festival)<br />
Harpyie<br />
17.10. Köln, MTC<br />
13.11. Augsburg, Spectrum Club<br />
14.11. Ingolstadt, BUDDHA eventclub<br />
Peter Heppner<br />
06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />
(Nocturnal Culture Night 9 )<br />
Billy Idol<br />
03.07. Dresden, Junge Garde<br />
Ignis Fatuu<br />
28.06. Brande-Hörnerkirchen, Hörnerfest<br />
In Extremo<br />
11.07. Gießen, Open Air-Kino-Gelände<br />
12.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />
(Rockharz Open Air 2014)<br />
17.07. Singen, Festungsruine Hohentwiel<br />
18.07. Merseburg, Schlosshof<br />
19.07. Cuxhaven,<br />
Deichbrand Rockfestival am Meer<br />
01.08. Trier, Amphitheater<br />
03.08. Ludwigsburg, Residenzschloss<br />
10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />
16.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />
22.08. Elspe, Freilichtbühne<br />
29.08. Chemnitz, Wasserschloß Klaffenbach<br />
30.08. Schleswig, Baltic Open Air<br />
05.09. Meißen, Albrechtsburg<br />
06.09. Creuzburg, Burg Creuzburg<br />
11.10. Straubing, Messeareal (Metal Invasion)<br />
In Flames<br />
30.09. Hamburg, Grosse Freiheit 36<br />
03.10. CH-Zürich, Komplex N o 457<br />
04.10. CH-Lausanne, Les Docks<br />
15.10. B-Brüssel, Ancienne Belgique<br />
20.10. NL-Tilburg, 013<br />
24.10. Frankfurt/M., Jahrhunderthalle<br />
25.10. Kempten, bigBOX<br />
26.10. Leipzig, Haus Auensee<br />
27.10. A-Wien, Gasometer<br />
29.10. Berlin, C-Halle<br />
30.10. Ludwigsburg, MHPArena<br />
31.10. Köln, Palladium<br />
01.11. Bochum, RuhrCongress<br />
In Solitude<br />
Beastmilk<br />
Obnoxious Youth<br />
06.10. Hamburg, Hafenklang<br />
08.10. Berlin, cassiopeia<br />
09.10. Leipzig, Hellraiser<br />
10.10. A-Wien, Arena<br />
20.10. Köln, MTC<br />
21.10. München, Feierwerk<br />
22.10. A-Innsbruck, Weekender Club<br />
23.10. Trier, Exzellenzhaus<br />
24.10. Essen, turock<br />
25.10. B-Antwerpen, Kavka<br />
26.10. NL-Arnheim, Willemeen<br />
Insomnium<br />
27.06. Dischingen, Härtsfeldsee<br />
(Rock am Härtsfeldsee)<br />
10.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />
(Rockharz Open Air 2014)<br />
14.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr!<br />
96 - <strong>Orkus</strong>!
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Lacrimas Profundere<br />
Placebo<br />
20.08. Mönchengladbach, Warsteiner HockeyPark<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
sukekiyo<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Project <strong>Pitchfork</strong><br />
27. & 28.06. Brande-Hörnerkirchen<br />
02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />
09.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />
06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />
(Nocturnal Culture Night 9 )<br />
24.10. CH-Herisau, Metalvetia (Bridge Blast 2014)<br />
31.10. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />
01.11. NL-Kerkrade, De Steen<br />
02.11. Berlin, K17<br />
03.11. Hamburg, Knust<br />
04.11. Wiesbaden, Schlachthof<br />
05.11. Augsburg, Spectrum Club<br />
06.11. Köln, MTC<br />
07.11. Jena, F-Haus<br />
08.11. Oberhausen, Helvete<br />
09.11. Nürnberg, Rockfabrik<br />
13.11. A-Wien, Aera<br />
14.11. CH-Pratteln, Z7<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
L’âme Immortelle<br />
27.11. Frankfurt/M., Batschkapp<br />
28.11. Bochum, Matrix<br />
29.11. Dresden, REITHALLE STRASSE E®<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Letzte Instanz<br />
Ally the Fiddle<br />
03.10. Dresden, EVENTWERK*<br />
05.11. Köln, Live Music Hall<br />
06.11. Bochum, Matrix<br />
07.11. Hamburg, Markthalle<br />
08.11. Hannover, MusikZentrum<br />
13.11. Frankfurt/M., Batschkapp<br />
14.11. CH-Zürich, Komplex N o 457<br />
15.11. München, Backstage (tanzt! 2014)*<br />
20.11. Nürnberg, HIRSCH<br />
21.11. Leipzig, Werk II<br />
22.11. Berlin, Kesselhaus<br />
27.11. A-Wien, ((szene))<br />
28.11. Karlsruhe, SUBSTAGE<br />
29.11. Erfurt, HsD<br />
*ohne Ally the Fiddle<br />
Maerzfeld<br />
26.07. Neuhaus an der Pegnitz,<br />
Burg Veldenstein (Veldensteiner Festival)<br />
27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
12.09. Lübeck, Rider’s Café<br />
13.09. Emden, Nordseehalle (Full HD)<br />
25.10. Alsfeld, Stadthalle (Feuer & Eis Festival)<br />
Dieter Meier<br />
02.08. Freiburg, Spiegelzelt (Zelt-Musik-Festival)<br />
25.07. Köln, MS RheinEnergie<br />
(„Call The Ship 2 Port“)<br />
26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
02.08. Königstein, Festung Königstein<br />
(Open Air 2014)<br />
25.12. Chemnitz, Stadthalle<br />
(18. The Dark Storm Festival)<br />
Prong<br />
26.07. Viersen, am Hohen Busch<br />
(Eier mit Speck Festival)<br />
27.07. NL-Eindhoven, Dynamo<br />
29.07. NL-Rotterdam, Baroeg<br />
30.07. Weinheim, Café Central<br />
31.07. Wiesbaden, Schlachthof<br />
01.08. Wacken, Wacken Open Air<br />
09.08. B-Kortrijk, VIVES<br />
(Alcatraz Hard Rock & Metal Festival)<br />
23.08. Bad Wünnenberg, Grillhütte<br />
(Wünnstock Open Air 2014)<br />
ROME<br />
06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />
(Nocturnal Culture Night 9 )<br />
18.10. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />
(Runes & Men Festival)<br />
Schandmaul<br />
31.07. A-Lustenau, am Alten Rhein<br />
(25. Szene Openair)<br />
01.08. Magdeburg, Altes Theater<br />
02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />
16.08. Hamburg, Stadtpark Open R*<br />
22.08. Erfurt, Zitadelle Petersberg*<br />
23.08. Hanau, Amphitheater<br />
*mit Versengold<br />
Schöngeist<br />
06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />
(Nocturnal Culture Night 9 )<br />
Seelennacht<br />
16.08. Witten, Excalibur*<br />
30.08. Kirchheilingen, Freibad<br />
(Pool of Darkness Festival 1.0)<br />
*mit Eisenstein und Der Zar<br />
Solar Fake<br />
26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />
Solitary Experiments<br />
09.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />
01.11. Leipzig, Haus Auensee<br />
(Gothic meets Klassik)<br />
02.11. Leipzig, Gewandhaus<br />
(Gothic meets Klassik)<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Songs Of Lemuria (feat. Nik Page)<br />
13.09. RUS-Moskau, P!PL<br />
15.09. FIN-Helsinki, Nosturi<br />
17.09. F-Paris, Divan du Monde<br />
18.09. GB-London, O 2<br />
Academy Islington<br />
20.09. Berlin, C-Club<br />
21.09. Bochum, Zeche<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Tanzwut<br />
27.06. Brande-Hörnerkirchen, Hörnerfest*<br />
28.06. Delitzsch, Peter & Paul Stadtfest**<br />
18.07. Geltendorf, Kaltenberger Gauklernacht**<br />
19.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier**<br />
20.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier**<br />
23.08. Aach, Hirtenhof (MPS)**<br />
30.08. Wuppertal, Waldbühne Hardt<br />
(Feuertal Festival 2014)*<br />
06.09. Großenhain, Tag der Sachsen**<br />
*Rockshow/**Mittelalter-Show<br />
Tarja<br />
16.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />
Thirty Seconds to Mars<br />
01.07. A-Wien, Marx Halle<br />
02.07. A-Klam, Burgarena Clam<br />
Midge Ure<br />
26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />
13.11. Hannover, Pavillon<br />
14.11. Braunschweig, Meier Music Hall<br />
16.11. Darmstadt, Centralstation<br />
17.11. Detmold, Stadthalle<br />
18.11. Leverkusen, Scala Club<br />
19.11. Krefeld, Kulturfabrik<br />
21.11. Essen, Zeche Carl<br />
22.11. Ludwigsburg, Scala<br />
23.11. Karlsruhe, jubez<br />
Welle: Erdball<br />
07.11. Kaiserslautern, Kammgarn<br />
21.11. Hannover, MusikZentrum<br />
29.11. Singwitz, KesselhausLAGER<br />
30.11. Berlin, C-Club<br />
05.12. Osnabrück, Rosenhof<br />
06.12. Würzburg, Posthalle<br />
19.12. Krefeld, Kulturfabrik<br />
20.12. Lahr, Universal D.O.G. (Dark Dance Treffen)<br />
21.12. Augsburg, Spectrum Club<br />
25.12. Chemnitz, Stadthalle<br />
(18. The Dark Storm Festival)<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Xandria<br />
Owls ’n’ Bats Festival<br />
mit Soror Dolorosa, Unzucht, No<br />
More, salvation AMP, Hurricane Dean<br />
05.07. Detmold, Waldbühne am Hermannsdenkmal<br />
Rockharz Open Air 2014<br />
mit Tiamat, Amorphis, Children Of<br />
Bodom, In Extremo, Saltatio Mortis...<br />
10.–12.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />
Mittelalter Open Air Festival<br />
15 Jahre Met-Amensis<br />
mit Tanzwut, Nachtgeschrei, Angel Of<br />
Grief, Brocelian, Coronatus...<br />
11.–13.07. Pastetten<br />
X. Amphi Festival – Open Air 2014<br />
mit Eisbrecher, Front 242, Lacrimosa,<br />
Project <strong>Pitchfork</strong>, Apoptygma Berzerk...<br />
26. & 27.07. Köln, Tanzbrunnen<br />
Brutal Assault 19<br />
mit Bring Me The Horizon, Amon<br />
Amarth, Children Of Bodom,<br />
My Dying Bride, Venom...<br />
06.–09.08. CZ-Jaroměř, Festung Josefov<br />
M’era Luna Festival 2014<br />
mit And One, In Extremo, Deine<br />
Lakaien, Subway to Sally, Asps Von<br />
Zaubererbrüdern...<br />
09. & 10.08. Hildesheim, Flugplatz<br />
Summer Breeze 2014<br />
mit Machine Head, Heaven Shall Burn,<br />
Children Of Bodom, In Extremo,<br />
Hypocrisy...<br />
14.–16.08. Dinkelsbühl, Flugplatz<br />
Burgfolk MMXIV<br />
mit Saltatio Mortis, Fiddler’s Green,<br />
InVictus, Versengold, The Dolmen...<br />
15. & 16.08. Mülheim/Ruhr, Schloß Broich<br />
Rock’n’Heim<br />
mit Beatsteaks, Placebo, The Prodigy,<br />
Skrillex, Billy Talent...<br />
15.–17.08. Hockenheim, Hockenheimring<br />
Baltic Open Air<br />
mit In Extremo, Saxon, Subway to<br />
Sally, Doro, Eisbrecher...<br />
29. & 30.08. Schleswig, Auf der Freiheit<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Tanzritual Festival<br />
mit Letzte Instanz, OST+FRONT,<br />
Unzucht, Fliehende Stürme, EXT!ZE...<br />
12. & 13.09. Bexbach, Utopion<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
New Model Army<br />
03.10. Lindau, Club Vaudeville<br />
04.10. Augsburg, Kantine<br />
05.10. Freiburg, Jazzhaus<br />
07.10. Karlsruhe, SUBSTAGE<br />
08.10. Saarbrücken, Garage<br />
09.10. Jena, F-Haus<br />
10.10. Coesfeld, Fabrik<br />
11.10. Kiel, MAX<br />
12.10. Beverungen, Stadthalle<br />
18.10. Bremen, Aladin<br />
19.10. Celle, CD-Kaserne<br />
20.10. Frankfurt/M., Batschkapp<br />
20.12. Köln, Palladium<br />
26.09. Guben, Fabrik<br />
27.09. Güstrow, Ernst-Barlach-Theater<br />
05.10. Greifswald, St. Spiritus<br />
17.10. Pirna, Q24<br />
01.11. Fürstenwalde, Kulturfabrik<br />
02.11. Schwedt, Parkschloss Monplaisir<br />
16.11. Zossen, E-Werk<br />
Spiral69<br />
07.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />
(Nocturnal Culture Night 9 )<br />
Spiritual Front<br />
17.10. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />
(Runes & Men Festival)<br />
Sündenklang<br />
05.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />
09./10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />
11.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />
(Rockharz Open Air 2014)<br />
TICKETS: www.orkus.de<br />
– unter „Tourdaten“!<br />
Rob Zombie<br />
28.06. CH-Wetzikon, Eishalle<br />
01.07. NL-Utrecht, Vredenburg<br />
02.07. L-Esch-sur-Alzette, Rockhal<br />
05.07. Roitzschjora, Flugplatz<br />
(With Full Force Summer Open Air)<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
Hörnerfest<br />
mit Tanzwut, Letzte Instanz,<br />
Versengold, Ignis Fatuu...<br />
Gothic meets Klassik<br />
mit MONO INC., Front Line<br />
Assembly, Suicide Commando, Solitary<br />
Experiments...<br />
01.11. Leipzig, Haus Auensee<br />
02.11. Leipzig, Gewandhaus<br />
<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />
18. The Dark Storm Festival<br />
mit Project <strong>Pitchfork</strong>, Hocico,<br />
In Strict Confidence, Rotersand,<br />
Grausame Töchter...<br />
25.12. Chemnitz, Stadthalle<br />
<strong>Orkus</strong>! - 97
Von NEMI gibt es bisher drei Bände mit unzähligen Strips<br />
und Geschichten, erschienen bei U-Line und Ubooks!<br />
Man muss sie einfach alle haben!<br />
Das Leben<br />
ist kurz.<br />
Ist da noch was, was du erleben<br />
willst - bevor du es bereust? Ich will das<br />
Alphabet rülpsen<br />
können.<br />
Ich will<br />
mehr Bier.<br />
Deathstars, Deine Lakaien, Depeche Mode, Eisbrecher, Front Line Assembly,<br />
Lacrimosa, Linkin Park, Rammstein, Schandmaul, Subway to Sally, Sündenklang,<br />
The Cure, The Sisters Of Mercy, Tarja Turunen, VNV Nation, Joachim Witt,<br />
Der Herr der Ringe, The Crow, The Lost Boys...<br />
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Die nächste Ausgabe erscheint am 15.08.2014<br />
Herausgeber:<br />
Zoomia Medien Gruppe Claus Müller<br />
<strong>Orkus</strong>! Magazin<br />
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<strong>Orkus</strong>! Compilation:<br />
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Claus Müller, Fabian Ritter<br />
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Fabian Ritter Artworks<br />
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Fabian Ritter Artworks, Brigitta Settels<br />
Lektorat/Korrektorat:<br />
Agnes Merklein<br />
Titelphoto Project <strong>Pitchfork</strong>:<br />
Silent-View (www.silent-view.com)<br />
Titelphoto Blues Pills:<br />
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Ständige MitarbeiterInnen:<br />
Nadine Ahlig, Manuela Ausserhofer, Marc<br />
Halupczok, Marie-Luise Henke, Isabell Köster,<br />
Doreen Krase, Axel Schön, Björn Springorum<br />
Freie MitarbeiterInnen:<br />
Enrico Ahlig, Sarah Beilharz, Sebastian Berning,<br />
Annie Bertram, Jessica Boucher-Rétif, Miriam<br />
Claus, Peter Eskriba, Claudia Feger, Marc Frei,<br />
Melanie Haack, Michael Hertel, Christian Hesse,<br />
Richard Klasen, Martin Kreischer, Sascha M.<br />
Kühne, Alexander Maciol, Kerstin Müller, Dinah<br />
Nelke, Jens Pan, Tanja Pannwitz, Giovanni Perna,<br />
Ronja Pludra, Bettina Pudmensky, Annabelle<br />
Reiter, Jana Rischke-Tanaka, Julian Rohrer,<br />
Gaetano Rothenburg, Steffen Rüth, Saskia Scherf,<br />
Evelyn Schön, Lars Schubert, David Skrinjar,<br />
André Steinigen, Ecki Stieg, Christopher Sturm,<br />
Thomas Thyssen, Alexander Triesch, Carsten<br />
Weirich, Elena Winter, Silvio Wolff<br />
Ständige PhotographInnen:<br />
Michael Gamon, Axel Heyder, Christin Kersten,<br />
Thomas Nattermann, Lorenz Pietzsch,<br />
Claudia Schöne<br />
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25.07.2014<br />
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25.07.2014<br />
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O rkus<br />
O rkus<br />
XXXL-WGT-Bericht mit 100en Photos!<br />
Nr. 07/08 · Juli/August 2014<br />
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DEM WGT<br />
+ Facts mit:<br />
Project <strong>Pitchfork</strong> + Empyrium + Belphegor + Nine Inch Nails<br />
Vintersorg + Amberian Dawn + Flip Grater + ROME + Anathema<br />
Noisuf-X + FrontAngel + The Dreamside + Eluveitie<br />
Bacio di Tosca + New Days Delay + Anomalie + Surgyn<br />
Burden of Grief + Ekat Bork + Sonic Syndicate