HEFT 16: Juni 2006 THEMA: Nachhaltigkeit bedeutet ... HEFT 16 ...

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Nachhaltigkeit heißt …
Überwindung von Armut – Gleichstellung von Mann und Frau – Medizinische Grundversorgung für alle – Umweltschutz – Ländliche Entwicklung
Wirkungen der Musik im Dritten Reich
im Kontext von Demokratie-Erziehung
Nachhaltigkeit ist Lernen aus der Vergangenheit
HLW Kufstein
Im Rahmen einer Schulveranstaltung ist es
gelungen, Herrn a.o. Prof. Dr. Thomas Nußbaumer
als Referenten für einen Workshop
zu gewinnen.
Wir, Schülerinnen der 5C/HLW, setzen
uns in den Unterrichtsfächern Politische
Bildung und Recht, Geschichte und Musikerziehung
mit diesem Thema auseinander.
Nach einer Einführung in die Thematik hatten
wir den Arbeitsauftrag die „Wirkungen
der Musik im Dritten Reich“ als Mittel der
Erziehung zu hinterfragen.
Dabei wurde uns erst richtig bewusst,
wer aller in die Machenschaften der Nationalsozialisten
verstrickt war. Interessant für
uns war zu erfahren, dass Richard Strauss
vom damaligen Propagandaminister Goebbels
zum Reichsmusikdirektor gemacht
wurde.
Nach und nach haben wir verstanden, wie
man in der damaligen Zeit versuchte, über
die Musik die Jugend zu formen und so junge
„Helden“ zu produzieren. Musikerzieher
waren bestrebt dieses Ziel zu erreichen und
brachten den jungen Menschen das Spielen
von martialischen Fanfaren und Trompeten
bei. Miteinbezogen wurden auch Mädchen,
die auf Blockflöte und Gesang spezialisiert
waren und deren Auftritte die Frontsoldaten
erfreuen sollten.
Dr. Nußbaumer untermalte den hoch
interessanten Workshop mit alten Schallplattenaufnahmen
und Filmen, die uns
neue Einsichten in das damalige politische
System und dessen Erziehungsmethoden
verschafften. So war Musik ein Mittel der
Erziehung, um den Bund zwischen den
Regierenden und dem Volk zu zementieren.
Erstmals bewusst geworden ist uns auch,
dass Hausmusik niemals zuvor in einem
solchen Ausmaß politisiert wurde wie unter
den Nationalsozialisten. Diese Form einer
systematischen Musikerziehung ermöglichte
die Einbindung aller Altersgruppen und
damit wurde das ideologische und Charakter
formende Potential der Musik für politische
Zwecke missbraucht.
Dieser Workshop hat uns völlig in den
Bann gezogen und hätte noch länger dauern
können. Mit großem Fachwissen und sehr
viel pädagogischem Geschick ist es Professor
Nußbaumer gelungen, uns vollauf zu
begeistern.
Ganz sicher werden wir für unser weiteres
Leben mitnehmen, dass Demokratie
nicht statisch ist, Demokratie ist beweglich
und wir müssen daran arbeiten, damit uns
die Demokratie erhalten bleibt.
Wir bedanken uns ganz herzlich, dass wir
dabei sein durften.
Klasse 5CHW