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Alle drei haben mit Männern zusammen gearbeitet, die <strong>zum</strong> Teil mehr Anerkennung für die<br />

gemeinsamen Leistungen erfahren haben als sie selbst. Sie haben ihr Heim<strong>at</strong>land (Polen,<br />

Österreich) verlassen und als Migrantinnen im Ausland gelebt und es dort zu beruflichem<br />

Erfolg gebracht. Sie h<strong>at</strong>ten mit Vorurteilen zu kämpfen, die mit ihrem Geschlecht und ihrer<br />

Religion zu tun h<strong>at</strong>ten. Sie waren Gegenstand von Skandalen und Anfeindungen, aus<br />

priv<strong>at</strong>en Gründen (Curie), aus politischen Gründen (Meitner) sowie aus moralischen<br />

Gründen (Lamarr).<br />

Dennoch waren alle drei einzigartig. Sie unterschieden sich in ihrem Charakter, ihrer Lebensund<br />

Liebesweise (Curie war einmal verheir<strong>at</strong>et und h<strong>at</strong>te danach eine Liebesaffäre, Meitner<br />

blieb ledig, Lamarr erlebte sechs Ehen). Die Art der Selbstinszenierung wich ebenso von<br />

einander ab wie die Inszenierung ihrer Erfindungen und Entdeckungen. Fachlich gab es<br />

zwischen Curie und Meitner Überschneidungen, z. B. einen direkten Briefwechsel, in dem<br />

Meitner sich um ein Praktikum bei Curie bewarb, was diese ablehnte. Das Bewusstsein für<br />

Frauenangelegenheiten sowie gesellschaftspolitisches Engagement war stark bis gar nicht<br />

vorhanden.<br />

Der Antrieb, sich der Forschung zu verschreiben und neues Wissen zu generieren, war bei<br />

Curie und Meitner neben der Neugier insbesondere der Wunsch, Geheimnisse der N<strong>at</strong>ur zu<br />

entdecken, die noch nie zuvor entdeckt worden waren. Bei Lamarr war es hingegen das<br />

Anliegen, mit ihrer Erfindung zur Beendigung des Zweiten Weltkrieges beizutragen.<br />

Entgegen der Annahme, dass Frauen erst seit wenigen Jahren in den Bereich der Technik<br />

und N<strong>at</strong>urwissenschaft vorstoßen, zeigt die Geschichte, dass es hier immer wieder<br />

Einzelkämpferinnen gab, die sich mutig ihrer Leidenschaft widmeten oder aus<br />

unterschiedlichen Gründen innov<strong>at</strong>iv wurden.<br />

Die Vielfalt der Frauen, die sich in Technik und N<strong>at</strong>urwissenschaft engagiert haben, ist ein<br />

sichtbares Zeichen für die Möglichkeiten, die dieser Bereich bietet. Dass es sich dabei nicht<br />

um „langweilige M<strong>at</strong>erie“ handelt, sondern um spannende Beschäftigungsfelder, ist auch<br />

eine wichtige Botschaft für die Mädchen und Frauen von heute.<br />

Forschung und Technik als The<strong>at</strong>ergegenstand<br />

Wie bringt man Radioaktivität auf die Bühne? Wie werden Atome sichtbar? Wie lässt sich die<br />

Kernspaltung erzählen? Was ist das Besondere am Frequenzsprungverfahren? In dem<br />

The<strong>at</strong>erstück werden wir nicht nur aus dem Leben der drei Frauen erzählen, sondern auch<br />

ihre wissenschaftlichen Forschungsgebiete bzw. die technischen Erklärungen dafür<br />

veranschaulichen. Kein leichtes Unterfangen, da es sich um hochkomplexe M<strong>at</strong>erie handelt.<br />

Aus diesem Grund werden wir gemeinsam mit wissenschaftlichen Ber<strong>at</strong>erInnen nach<br />

Möglichkeiten der Übersetzung suchen. Damit wird gewährleistet, dass die Inhalte nicht nur<br />

verständlich, sondern inhaltlich richtig wieder gegeben werden. Das Publikum wollen wir<br />

interaktiv damit konfrontieren.<br />

Die Präsenz von N<strong>at</strong>urwissenschaft und Technik auf einer The<strong>at</strong>erbühne stellt etwas<br />

Besonderes dar. Das Bild, das viele Leute von Wissenschaft, Technik und den ausübenden<br />

Personen haben, ist häufig davon geprägt, dass es sich um „langweilige, unverständliche“<br />

M<strong>at</strong>erie handelt. Durch die lebendige Darstellung und Veranschaulichung in Form des<br />

The<strong>at</strong>erstücks kann sich bei den ZuschauerInnen genau dieses Bild positiv wandeln. Das<br />

<strong>Stück</strong> kann dazu beitragen, das Image von Forschung und Entwicklung zu verbessern und<br />

so das Interesse an diesen Gebieten bei vielen Menschen zu erhöhen.<br />

Gerade der viel beklagte Mangel an Frauen und Mädchen im Technologiebereich liefert ein<br />

wichtiges Argument, um neue Formen der Kommunik<strong>at</strong>ion zu suchen, die ein positives<br />

Image dieser Bereiche bei den Zielgruppen fördern. Wenn Zuschauerinnen auf der Bühne<br />

historische Personen als Identifik<strong>at</strong>ionsfiguren wahrnehmen, die sich im Spannungsfeld von<br />

Curie_Meitner_Lamarr unteilbar 6

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