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Neustädter Neueste Nachrichten

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<strong>Neustädter</strong> <strong>Neueste</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Ihr NNN­Magazin mit Informationen über Neustadt a.d. Sim in Wort und Bild<br />

Ausgabe 6 Juli 2014<br />

Themenheft: Sommer, Sonne, Kunst und Musik<br />

Besuch im "Haus der Kunst"<br />

Einweihung: "Kunst im Alten Bauernhof"<br />

Interviews mit <strong>Neustädter</strong> Künstlern<br />

Modeschöpfer Valentino Versati<br />

Die <strong>Neustädter</strong> Musikszene<br />

und vieles mehr ...


Liebe Leser,<br />

Das Sommerheft ist dieses Mal ganz den schönen Seiten des Lebens gewidmet. Nach dem Motto "Sommer, Sonne,<br />

Kunst und Musik" stellen wir Ihnen die Kunstgalerie "Haus der Kunst" in der Würfelsiedlung vor, zeigen Bilder von der<br />

Einweihung des Kunsthandwerkhauses "Kunst im Alten Bauernhof", besuchen bekannte Künstler und Designer in<br />

ihren Ateliers, sehen uns auf den <strong>Neustädter</strong> Straßen bei Musikbands und Pflastermalern um und berichten von einer<br />

Aufführung im "Kaffeehaus am Kleinen Platz".<br />

Im weitesten Sinne Kunst betreiben auch der eigenwillige Landwirt Steve Spinner mit seiner experimentellen<br />

Anbauweise im "Amalienhof" und die gefeierte Starköchin Sabine Schmidt, die seit neuestem im "Ratskeller" kocht.<br />

Lassen Sie sich also überraschen!<br />

Ihre Chefredakteurin<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

11<br />

3 "Haus der Kunst"<br />

6 Einweihung: "Kunst im Alten Bauernhof"<br />

11 Atelierbesuch beim Maler und Bildhauer Luis Mahler<br />

15 Straßenkunst in Neustadt: Pflastermaler und Musikbands<br />

15<br />

17 Passiert ­ notiert<br />

19 Zu Besuch bei Modeschöpfer Valentino Versati<br />

23 Landwirtschaft kreativ: "Amalienhof"<br />

23<br />

26 Gespräch mit Starköchin Sabine Schmidt<br />

28 Restaurantkritik: "Kleines Kaffeehaus"<br />

30 Die <strong>Neustädter</strong> Musikszene<br />

2 NNN­Magazin 3/2014


Haus der Kunst<br />

Die <strong>Neustädter</strong> Kunstgalerie für moderne Kunst findet sich in der Würfelsiedlung.<br />

Schon äußerlich vertritt sie das Konzept eines modernen Gebäudes, das zu den dortigen Apartmenthäusern passt.<br />

Ausgestellt sind hier meist neuere Werke noch lebender Künstler aus dem Umkreis der Stadt.<br />

Außer der Ausstellung von<br />

Bildern und Skulpturen im<br />

Innern des Gebäudes bietet die<br />

Galerie im Außenbereich ein<br />

Sebstbedienungscafé und die<br />

Gelegenheit zu eigenem<br />

künstlerischen Schaffen.<br />

Hier können die Besucher sich<br />

selbst ans Werk machen und<br />

versuchen, eine Skulptur zu<br />

erstellen oder ein Bild zu malen.<br />

An Wochenenden kommen<br />

ganze Familien, um hier ihren<br />

Tag zu verbringen.<br />

Das Haus der Kunst ist täglich<br />

von 8 ­ 22 Uhr geöffnet. Der<br />

Eintritt ist frei, nur die<br />

verwendeten Materialien werden<br />

berechnet.<br />

3/2014 NNN­Magazin 3


4 NNN­Magazin 3/2014


3/2014 NNN­Magazin 5


Einweihung: "Kunst im Alten Bauernhof"<br />

Neustadt erhält eine neue öffentliche Einrichtung: ein Kunsthandwerkshaus, das vielerlei zu bieten hat. Wir<br />

haben die Einweihungsfeier besucht und zeigen Ihnen, was Sie hier erwartet.<br />

Die Idee, einen alten Bauernhof umzuwandeln in eine<br />

öffentliche Einrichtung, die sich dem Kunsthandwerk<br />

widmet, gefiel unseren OB Halstroem so gut, dass er den<br />

Initiator Gerhard Grasschneider großzügig unterstützte<br />

und es sich nicht nehmen ließ, persönlich zur<br />

Einweihungsfeier zu erscheinen und eine Rede zu halten.<br />

Zahlreiche interessierte <strong>Neustädter</strong> Bürger waren ebenfalls<br />

erschienen und ließen sich die Leckereien am kalten Büfett<br />

schmecken, bevor sie die Räumlichkeiten besichtigten.<br />

Vom ursprünglichen Bauernhof blieben alle Gebäude<br />

erhalten, sie wurden nur vorsichtig modernisiert. Am<br />

meisten verändert wurde die alte Scheune. Viel Glas sorgt<br />

für eine lichte Atmosphäre in der Kunstgalerie.<br />

Der alte Bauerngarten wurde gar nicht verändert und dient<br />

den Besuchern als Ort der Erholung. In den ehemaligen<br />

Vorratsräumen entstanden die Glasbläserei und eine<br />

Skulpturenwerkstatt.<br />

Ein kleiner Verkaufsladen sowie ein gemütliches Café<br />

laden zum Stöbern und Verweilen ein. Im Obergeschoss<br />

versteckt sich ein kleines Maleratelier, das auch von den<br />

Besuchern genutzt werden kann.<br />

6 NNN­Magazin 3/2014


Von oben nach unten:<br />

Kunstgalerie in der alten Scheune<br />

Werkstatt für Skulpturen und Glasbläserei<br />

Café<br />

Ladenverkauf<br />

3/2014 NNN­Magazin 7


Vor kurzem fand dann die Einweihungsfeier statt, bei der Bürgermeister Halstroem die Festrede hielt. Eine Reihe<br />

begeisterter Kunstliebhaber aus Neustadt ließ es sich natürlich nicht nehmen, dabei zu sein. Vielleicht auch nur wegen<br />

des köstlichen Büfetts, das es im Anschluss im Café des Hauses gab?<br />

8 NNN­Magazin 3/2014


Was uns aber selbstverständlich am meisten freute, war, dass der Inhaber Gerhard Grasschneider sich im Anschluss zu<br />

einem kurzen Interview bereit fand.<br />

E.E.K.: Herr Grasschneider ­ heute ist sicher ein stolzer<br />

Tag für Sie, Sie haben sozusagen ihr Lebensziel erreicht!<br />

Können Sie uns sagen, wie Sie auf die Idee kamen, den<br />

alten Bauernhof in ein Zentrum für Kunst und<br />

Kunsthandwerk umzuwandeln?<br />

G.G.: Nun ­ schon als Kind habe ich wie meine beiden<br />

älteren Brüder Gernot und Gunther die Arbeit auf dem<br />

Bauernhof gehasst. Auf den Staub des Getreides<br />

reagierten wir allergisch und die Kühe flößten uns sogar<br />

Angst ein. Trotzdem mussten wir immer wieder bei der<br />

Ernte helfen und den Stall ausmisten. Sehnsuchtsvoll<br />

warteten wir auf den Tag der Hofübergabe, denn schon<br />

lange hatten wir beschlossen, den Betrieb von Grund auf<br />

umzuwandeln.<br />

E.E.K.: Von Ihrem Bruder Gunther haben wir ja schon<br />

berichtet, dass er in dem alten Hof einen Fischzuchtbetrieb<br />

eingerichtet hat. Wie kommt es, dass noch ein weiterer Hof<br />

für Ihre Zwecke vorhanden war.<br />

G.G.: Nun ­ mein Vater war ein leidenschaftlicher Landwirt<br />

und hat diesen Hof nach dem Tode unseres Onkels<br />

zusätzlich übernommen. Ihm war die Arbeit nie zuviel und<br />

er konnte unsere Abneigung absolut nicht begreifen.<br />

E.E.K.: Sie alle hatten schon früh Ihre eigenen Träume von<br />

der Zukunft?<br />

G.G.: Ja, Gernot, der Älteste und Abenteuerlustigste, wollte<br />

ferne Länder bereisen und Expeditionen unternehmen,<br />

Gunther träumte von einer Fischzucht, und ich war<br />

derjenige, der sein Leben der Kunst widmen wollte.<br />

E.E.K.: Gab das denn nicht arge Spannungen in der<br />

Familie, wenn die Wünsche so weit auseinander lagen?<br />

G.G.: Nun ­ mein Vater hatte ja überhaupt kein Verständnis<br />

für unsere Bestrebungen. Mutter dagegen versuchte immer<br />

auszugleichen, uns zu fördern, wo es nur ging. Ihre<br />

eigenen Wünsche und Bedürfnisse hat sie immer<br />

zurückgestellt. Oft litt sie unter dem Jähzorn ihres Mannes,<br />

aber sie hat sich nie beschwert und ihr Leid still ertragen.<br />

Immer wieder sagte sie sich, dass alles besser werden<br />

würde, wenn der Hof an uns übergeben würde.<br />

E.E.K.: Und unter den Brüdern gab es keine Probleme?<br />

G.G.: Nein, wir waren uns eigentlich schon früh einig, dass<br />

jeder versuchen sollte, das Beste aus seinem Leben zu<br />

machen. So übernahm Gunther den Hof und ich den vom<br />

Onkel, Gernot bekommt zum Ausgleich Geld aus unseren<br />

Einkünften und kann nun die Welt bereisen.<br />

3/2014 NNN­Magazin 9


Machen Sie "Urlaub" am "Seepferdchen-Strand"!


Besuch beim <strong>Neustädter</strong> Maler und Bildhauer Luis Mahler<br />

ein Beitrag unseres Reporters Egon Erwin Klitsch<br />

Luis Mahler ist eine <strong>Neustädter</strong> Lokalgröße und gleichzeitig weit über Neustadt hinaus bekannt. Deshalb freue ich mich<br />

ganz besonders, Ihnen sowohl sein Atelier als auch sein Haus vorstellen zu dürfen.<br />

Auf meine Nachfrage hin, war er zwar nicht zu einem Interview bereit, wollte mir aber gerne erlauben, ihn bei der Arbeit<br />

zu zeigen.<br />

3/2014 NNN­Magazin 11


Betritt man das Haus, so gelangt man gleich ins lichte, großzügige Atelier des Künstlers. Eine Reihe angefangener<br />

Gemälde fällt auf, und ich erfahre, dass es Mahlers Arbeitsstil entspricht, an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten.<br />

Je nach Stimmungslage und Inspiration entscheidet er sich spontan für dieses oder jenes.<br />

12 NNN­Magazin 3/2014


Aber unser Künstler ist nicht nur ein begeisterter und talentierter Maler, sondern widmet sich auch der Bildhauerei mit<br />

Hingabe, wie Sie wohl schon am Skulpturengarten bemerkt haben dürften. In der Tat wurde er mit diesem "Kopf des<br />

Denkers" und den "Verzweifelten Händen" weithin berühmt.<br />

3/2014 NNN­Magazin 13


Beim Blick in den herrlichen Wintergarten<br />

treffe ich auf Lulu Strass, die Verlobte von<br />

Luis Mahler ­ oder sollte ich besser sagen<br />

seine Muse?<br />

Bereitwillig erzählt sie mir, dass sie ihm<br />

anfangs nur Modell stand, aber nun mit<br />

ihrer Katze Luisa hier eingezogen ist.<br />

Lulu Strass ist offensichtlich ganz stolz<br />

darauf, in dem schönen alten Haus<br />

wohnen zu können und einen so<br />

begabten Mann an ihrer Seite zu haben.<br />

Fast könnte man meinen, sie habe es von<br />

Anfang an darauf abgesehen gehabt!<br />

Jedenfalls macht sie gerne mit mir einen<br />

kleinen Rundgang durchs Haus und zeigt<br />

mir voller Freude einige Zimmer, vor<br />

allem aber auch die schöne Luisa.<br />

Ich bin sehr zufrieden mit der Ausbeute dieses Atelierbesuchs. Und wenn es auch kein Interview gab, so doch einige<br />

interessante Informationen.<br />

Wenn Sie sich für die Werke von Luis Mahler begeistern können, dürfen Sie auch gerne vorbeischauen. Bis auf wenige<br />

Stücke ist alles käuflich zu erwerben. Allerdings sollten Sie vorher einen Termin vereinbaren.<br />

14 NNN­Magazin 3/2014


Straßenkunst in Neustadt a. d. Sim: Pflastermaler und Straßenmusiker<br />

Auf den Straßen der <strong>Neustädter</strong> Altstadt ist immer was los: Hier treffen sich Leute auf einen Plausch beim<br />

Einkaufsbummel, stöbern im Angebot der Marktplatzbuden, genießen die Schönheit des Marktstreifens, besuchen die<br />

verschiedenen Gaststätten ... Klar, dass sich hier auch diejenigen tummeln, die sich mit ihrer Kunst gerne ein<br />

Trinkgeld verdienen möchten.<br />

Sogar am Abend trafen wir noch auf<br />

ausdauernd jammende Musiker wie<br />

Robby Roy und Nao Watanabe. Auf<br />

unsere Fragen erklärten die beiden, dass<br />

sie sich hier öfter Geld verdienen.<br />

Außerdem sei es eine wunderbare<br />

Gelegenheit zum Üben, ohne zu Hause<br />

der Familie oder den Nachbarn auf die<br />

Nerven zu gehen, teilte Nao uns<br />

augenzwinkernd mit. Zum Flair der Altstadt<br />

trägt die Musik in jedem Falle bei.<br />

Am frühen Morgen dann konnten wir<br />

diesen eifrigen Straßenmaler beobachten.<br />

Wir wollten wissen, warum er sich denn<br />

schon so früh ans Werk gemacht habe. Da<br />

gestand er uns, dass er ein <strong>Neustädter</strong><br />

Neubürger sei und nicht ganz sicher, ob er<br />

das hier überhaupt dürfe.<br />

3/2014 NNN­Magazin 15


Und mitten am Tage durften wir dann auch beobachten, welch ein Aufreger so ein Werk eines Pflastermalers sein kann.<br />

Die Dame konnte sich ob der Verschandelung "ihres" <strong>Neustädter</strong> Marktstreifens rein gar nicht mehr beruhigen.<br />

Unseren Neubürger Juan Pablo Garcia Aspe konnten wir aber trösten. In Neustadt ist die Straßenmalerei durchaus<br />

erlaubt, ja die Stadt vergibt sogar Aufträge an begabte Straßenkünstler. Der nächste Regen sorgt ohnehin dafür, dass<br />

wieder alles verschwindet. Die <strong>Neustädter</strong> Stadtväter sehen das ganz gelassen.<br />

"Ratskeller"<br />

Besuchen Sie unsere<br />

Gaststätte. Wir<br />

versprechen<br />

Ihnen, Sie werden<br />

begeistert sein<br />

Genießen Sie jetzt im<br />

Sommer unsere Sonnenterrasse<br />

direkt am<br />

Marktstreifen.<br />

Bar und Bistro sind<br />

täglich von 11- 3 Uhr<br />

geöffnet<br />

16 NNN­Magazin 3/2014


Passiert - notiert<br />

Casinoverbot für bekannten Bürger<br />

In dieser Rubrik gibt es immer mal wieder eine Notiz vom<br />

Leben in Neustadt an der Sim zu lesen. Wir berichten von<br />

alltäglichen Ereignissen ebenso wie von mehr oder<br />

weniger prominenten Persönlichkeiten der Stadt.<br />

Sandkastenspiele des OB<br />

Ist er es oder ist er es nicht ­ tja ­ das fragt man sich, wenn<br />

man den OB Halstroem in der Morgendämmerung selig<br />

lächelnd im Sandkasten spielen sieht!<br />

Regelmäßige Casinobesucher kennen es: Spielersperren.<br />

Just das passierte jüngst einem bekannten Bürger der<br />

Stadt ­ nämlich Hans­Joachim von Appenzeller.<br />

Nun wir haben recherchiert: Er war es!<br />

So sieht Stadtplanung doch wohl hoffentlich nicht aus ...<br />

Ein Augenzeuge stürmte mit den Fotos die Redaktion und<br />

berichtete uns kopfschüttelnd: „Ich hab noch nie in meinem<br />

Leben soviele Erwachsene im Sandkasten gesehen, und<br />

es waren ja am Ende vier, wurden immer mehr ... und<br />

überall lagen drumherum noch Burgenreste ... war wohl ‘ne<br />

rauschende Nacht, die der Bürgermeister da mit den<br />

Damen hatte, und dann wohl völlig voll (mit LSD?) auf dem<br />

Spielplatz ... so was hab ich mir da gedacht!“ (cal)<br />

Dieser reagierte fassungslos, weil er es bisher gewohnt<br />

war, dass seine Frau Klarissa ihn auslöste. Diese aber<br />

scheint ob seiner Spielsucht endgültig die Geduld verloren<br />

zu haben und legte in aller Öffentlichkeit einen furiosen<br />

Auftritt hin. Mehr als peinlich! (ing)<br />

Feuersbrunst im <strong>Neustädter</strong> Kino ­<br />

alles nur Show?<br />

Gestern hat das Kino mit brandaktueller High Definition­<br />

Leinwand seine Tore eröffnet. Gezeigt wurde der<br />

Katastrophenfilm "Flammendes Inferno", der wohl so<br />

authentisch wirkte, dass ein paar Zuschauer ernsthaft in<br />

Panik gerieten.<br />

„Das Feuer war außer Kontrolle, die Flammen so klar,<br />

scharf und lebendig ...“, berichtete einer der Zuschauer<br />

noch immer ganz verstört.<br />

Schwangeren und besonders sensiblen Sims wird nun von<br />

einem Kinobesuch abgeraten. (eek)<br />

3/2014 NNN­Magazin 17


Sommermode von Chantal<br />

beste Qualität zu fairem Preis


Interview mit dem Modeschöpfer Valentino Versati<br />

ein Beitrag unserer Reporter Egon Erwin Klitsch und Silvia Schlecker<br />

Valentino Versati arbeitet derzeit noch als Stylist im "Zwei Brüder­Salon", sieht sich aber als zukünftigen Stern am<br />

Modehimmel. Mit einer eigenen Kollektion möchte er demnächst groß herauskommen. Deshalb sah er wohl auch in<br />

diesem Interview die Chance, auf sich aufmerksam zu machen.<br />

Er war auch gerne bereit, uns Atelier und Wohnung im chicen Apartmenthaus in der Würfelsiedlung zu zeigen, wo er<br />

gemeinsam mit seinem Lebensgefährten, dem Musiker Robby Roy, wohnt.<br />

Wir wurden schon an der Haustür freundlich<br />

von einem leicht nervösen Robby Roy<br />

empfangen. Er begleitete uns dann nach<br />

oben, wo Valentino Versati bereits mit heißen<br />

Getränken auf uns wartete.<br />

Wie wir schon am flotten Sportwagen unten<br />

erkennen konnten, scheinen die beiden ein<br />

Faible für Modernes und die Farben Rot, Weiß<br />

und Schwarz zu teilen ­ oder ist es nur<br />

Versatis Geschmack, der hier alles bestimmt?<br />

Nun wir würden ja gleich Näheres beim<br />

Interview erfahren.<br />

3/2014 NNN­Magazin 19


E.E.K.: Herr Versati ­ wir freuen uns sehr darüber, dass Sie<br />

uns für das Interview sogar zu sich nach Hause eingeladen<br />

haben. Andere Prominente sind da meist sehr viel<br />

vorsichtiger im Umgang mit der Presse.<br />

V.V.: Nun ja ­ vielleicht habe ich einfach noch keine<br />

schlechten Erfahrungen gemacht.<br />

S.S.: Wie dem auch sei ­ ich finde es toll, dieses<br />

geschmackvolle Apartment zu Gesicht zu kriegen. Hätte<br />

Ihnen nicht auch die Arbeit als Innenarchitekt gut gefallen?<br />

V.V.: Ja ­ Spaß macht mir das Einrichten schon. Das<br />

Problem ist nur, dass man sich als Innenarchitekt ganz<br />

nach den Wünschen der Kunden richten muss.<br />

S. S.: Und als Modeschöpfer muss man das nicht?<br />

V.V.: Nein ­ da kann ich meiner Fantasie und Intuition<br />

freien Raum lassen! Und das ist es, was mich fasziniert.<br />

Kompromisse sind einfach nichts für mich<br />

E.E.K.: Für wen machen Sie am liebsten Mode ­ Männer<br />

oder Frauen?<br />

V.V.: Das ist nicht leicht zu beantworten. Bei den Frauen<br />

habe ich viel mehr Möglichkeiten mit Formen, Farben und<br />

Stoffen zu spielen. Das ist natürlich fantastisch und sehr<br />

inspirierend. Noch reizvoller aber finde ich die<br />

Herausforderung, etwas Schönes für Männer zu kreieren.<br />

E.E.K.: Man sagt, vor Ihrer Mode hätten Männer keine<br />

Angst. Wie ist das zu verstehen?<br />

V.V.: Ganz einfach ­ ich liebe Männer!<br />

S. S.: Herr Versati ­ Sie leben ja auch mit einem Mann<br />

zusammen. Aber wie gehen andere Männer damit um?<br />

Haben die nicht Angst vor "schwuler" Mode?<br />

V.V.: Es ist ja nicht so, dass schwule Männer schwule<br />

Mode produzieren. Aber wir haben vielleicht ein feineres<br />

Gespür für Eleganz und Schönheit. Im übrigen habe ich<br />

aus meinem Privatleben noch nie ein Geheimnis gemacht.<br />

Warum auch? Was zählt ist der berufliche Erfolg, und da<br />

bin ich ­ so denke ich ­ auf einem guten Weg.<br />

E. E. K.: Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?<br />

V.V.: Meine Herrenmode ist weitgehend dezent, hat aber<br />

dennoch das gewisse Etwas. Farbe setze ich ein wie ein<br />

Schreiber seine Ausrufezeichen. Bei mir gibt es kein<br />

"Farbe! Farbe! Farbe!" Ich platziere sie dort, wo es sitzt:<br />

eine bunt gestreifte Krawatte zu einem dunkelblauen<br />

Anzug. Ein paar rosa Socken zu Jeans und braunen<br />

Wildlederschuhen. Farbe bringt den Männern ein Minimum<br />

an Individualität, ohne sie bescheuert wirken zu lassen.<br />

E.E.K.: Das klingt gut! Wir wünschen Ihnen jedenfalls<br />

weiterhin viel Erfolg!<br />

20 NNN­Magazin 3/2014


Im Anschluss an dieses Gespräch durften wir uns im Apartment umsehen, Versati und Roy bei der Arbeit und beim<br />

Freizeitvergnügen beobachten und ein paar Bilder machen.<br />

Wir waren sehr beeindruckt von soviel Großzügigkeit und Lässigkeit im Umgang mit der Presse. Die beiden scheinen<br />

Publicity wahrlich nicht zu scheuen und eher ein bisschen exhibitionistisch veranlagt zu sein. Aber vielleicht gehört<br />

das auch dazu, wenn man als Künstler die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sucht.<br />

Für uns war es ein in jeder Hinsicht lohnender Besuch. Allein schon das moderne Ambiente und die stilsichere<br />

Einrichtung haben uns sehr beeindruckt.<br />

Gleichzeitig haben wir den Eindruck gewonnen, dass man von den beiden in Zukunft noch viel zu erwarten hat.<br />

3/2014 NNN­Magazin 21


Sommermode von Chantal<br />

elegant, chic, modern


Im Rahmen unserer Reihe "Landwirtschaftliche Betriebe in der Region" stellt Egon Erwin Klitsch Ihnen heute den<br />

"Amalienhof" vor, der von Steve Spinner bewirtschaftet wird.<br />

Dieser Brief an die Redaktion machte uns neugierig:<br />

"Mein Name ist Steve Spinner, und es gibt welche, die<br />

behaupten, der passe supergut zu mir! Soll ich das nun als<br />

Beleidigung auffassen ...?<br />

Bevor ich den Hof meiner verstorbenen Tante Amalie erbte,<br />

war der "Amalienhof" noch ein ganz normaler Bauernhof, wo<br />

die Tante Obst und Gemüse anbaute und Hühner hielt. Ich ­<br />

ein junger Erwachsener, der einmal der einfallsreichste,<br />

innovativste, außergewöhnlichste etc. Erfinder und Bauer<br />

sein möchte, habe damit gründlich aufgeräumt. Zuerst stellte<br />

ich meinen alten Trailer in der Auffahrt auf und riss Tantes<br />

altes Häuschen ab, um Platz für meine geplante "Eco­<br />

Plantage" zu schaffen. Nur die alte hohe Birke ließ ich ­<br />

sozusagen als Stütze der Plantage ­ stehen und die alte<br />

Scheune, in der ich ungehindert und unbeobachtet<br />

experimentieren möchte. Schauen Sie sich doch einfach mal<br />

selbst den kreativsten Bauernhof an, den es gibt!"<br />

Also beschlossen wir Steve zu besuchen und seinen Hof<br />

eventuell in diesem Heft zu zeigen.<br />

3/2014 NNN­Magazin 23


Als wir bei Steve Spinner eintrafen,<br />

mussten wir ihn zuerst einmal suchen.<br />

Wir fanden ihn schließlich bei der<br />

Körperpflege in seinem sogenannten<br />

"Freiluftbadezimmer" und bekamen dabei<br />

schon einen Vorgeschmack auf das<br />

Außergewöhnliche, das uns hier erwarten<br />

sollte.<br />

Dann aber wurden wir sogeich auf einen<br />

Kräutertee in seinen Trailer eingeladen,<br />

wo er uns die Anlage seiner einzigartigen<br />

"Eco­Plantage" erläuterte. Bevor er uns<br />

die einzelnen Anbaustätten zeigte,<br />

durften wir ­ ausnahmsweise ­ einen Blick<br />

in sein "Geheimlabor" in der ehemaligen<br />

Scheune werfen, das uns aber eher wie<br />

ein großes Wohnzimmer erschien.<br />

Hier verbringen er und sein Hund Spotty einen großen Teil des Tages. Wie sehr er an Spotty hängt, der ihm zugelaufen<br />

ist und praktisch die Familie ersetzt, kann man daran sehen, dass hier alles zum Spielen, Fressen und Schlafen für ihn<br />

bereit steht. Ansonsten gibt es kunterbunt verteilt allerlei Geräte, eine Werkbank, einen Schreibtisch etc. Eben alles, was<br />

Steve braucht, um seine Ideen zu entwickeln, die die Landwirtschaft revolutionieren sollen.<br />

24 NNN­Magazin 3/2014


1<br />

2<br />

3 4<br />

5 6<br />

Hier sehen wir die praktische Umsetzung seiner "wissenschaftlichen" Theorien, die Steve Spinner in seinem Buch<br />

"Gärtnern einmal anders" bereits veröffentlicht hat. (Seine Erkenntnisse sind in Klammern zugefügt.)<br />

1 Vogelperspektive<br />

2 Bananenplantage im Senkgarten ("Bananen vertragen kein Sonnenlicht.")<br />

3+4 Eco­Plantage mit integrierter nächtlicher Bewässerung ("Besondere Pflanzen, wie zum Beispiel Geldbaum,<br />

Multikultipflanze etc., brauchen besondere Bedingungen.")<br />

5 Experimente im Bunker ("Grünes Licht ist das A und O für die optimale Entwicklung von Fischen und Gemüse.")<br />

6 Pilzgarten im Pool ("Nicht nur der Fußpilz gedeiht am besten im Pool.")<br />

3/2014 NNN­Magazin 25


Zubereitung:<br />

Karotten und Zwiebel schälen und mit der Tomate klein<br />

schneiden.<br />

In einem Topf 1 TL Puderzucker bei milder Hitze hell<br />

karamellisieren, das Gemüse dazugeben und darin<br />

anschwitzen. Mit der Geflügelbrühe aufgießen und das<br />

Gemüse etwa 20 Minuten mehr ziehen als köcheln lassen.<br />

Mit Ingwer, Knoblauchscheiben und Curry würzen. Den<br />

Apfel vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. Eine<br />

Spalte davon schälen und in die Suppe geben.<br />

Sahne und 30 g Butter zur Suppe geben und alles mit dem<br />

Stabmixer pürieren.<br />

In einer Pfanne den übrigen Puderzucker bernsteinfarben<br />

karamellisieren. Die Apfelspalten einlegen, die restliche<br />

Butter hinzufügen und die Spalten darin von beiden Seiten<br />

karamellisieren lassen.<br />

Die Suppe mit einem Stabmixer aufschäumen und mit den<br />

Apfelspalten anrichten.<br />

Gebratene Geflügelkeulen in Marsalasauce<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

2 Zwiebeln<br />

3 Selleriestangen<br />

2 Knoblauchzehen<br />

je 2 gelbe und rote Paprikaschoten<br />

4 Hähnchenkeulen<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

5 EL Olivenöl<br />

50 ml Marsala<br />

1/8 l Geflügelbrühe<br />

1 Lorbeerblatt<br />

2 Rosmarinzweige<br />

.<br />

Zubereitung:<br />

Zwiebel schälen und in 2 cm große Stücke schneiden. Den<br />

Sellerie waschen, putzen und schräg in Scheiben<br />

schneiden. Knoblauchzehen schälen und halbieren. Die<br />

Paprikaschoten putzen, waschen und mit dem Sparschäler<br />

dünn abschälen und in etwa 2 cm große Stücke schneiden.<br />

Hähnchenkeulen waschen, trockentupfen und mit Salz und<br />

Pfeffer würzen. In einer Pfanne in 3 EL Olivenöl rundherum<br />

anbraten. Im Ofen bei 150° etwa 50 Minuten garen.<br />

Zwiebeln und Sellerie in restlichem Olivenöl glasig<br />

andünsten. Die Paprikastücke hinzufügen, mit Marsala<br />

ablöschen und die Brühe angießen. Nach 30 Minuten mit<br />

dem Knoblauch, Lorbeerblatt und Rosmarin zu den<br />

Geflügelkeulen geben und mitschmoren. Diese Gewürze<br />

wieder entfernen und jeweils eine Keule mit etwas Gemüse<br />

und Bratensaft auf vorgewärmten Tellern anrichten.<br />

Bunter Obstsalat<br />

Die beliebtesten Zutaten für Obstsalat sind Äpfel, Birnen, Ananas, Weintrauben, Pfirsiche oder Nektarinen, Honigmelone<br />

oder Wassermelone, Grapefruit oder Orangen und Bananen. Je nach Geschmack kann man so seine Lieblingsfrüchte<br />

kombinieren. Achten Sie bei der Zusammenstellung möglichst auf eine möglichst farbenprächtige Mischung. Die Früchte<br />

sollten dabei reif, aber nicht zu weich sein. Mit Zitronensaft, evtl. etwas Zucker oder Orangenlikör abschmecken.<br />

3/2014 NNN­Magazin 27


Reihe: Restaurants und Kneipen in Neustadt<br />

Unsere freiberufliche Mitarbeiterin Silvia Schlecker stellt hier in lockerer Folge die <strong>Neustädter</strong> Gastronomiebetriebe vor.<br />

Sie berichtet direkt von den Erfahrungen, die sie bei ihrem Besuch gemacht hat. Auf diese Weise ermöglichen wir Ihnen<br />

einen sehr persönlichen Einblick in die Betriebe, ohne dass die Information zu kurz komm<br />

Das "Kaffeehaus am Kleinen Platz" hat eine wunderschöne Terrasse mit Blick auf die Sim. Hier treffen sich an schönen<br />

Tagen die <strong>Neustädter</strong> oft schon zum Frühstück oder auf einen kleinen Snack im Laufe des Tages. Das Café bietet seinen<br />

Gästen Heiß­ und Kaltgetränke jeder Art sowie Kuchen, Torten, Gebäck und eine Reihe herzhafter kleiner Gerichte zu<br />

moderaten Preisen. Die Selbstbedienungstheke befindet sich innen im Erdgeschoss. Das Kaffeehaus hat täglich von 6<br />

bis 24 Uhr geöffnet, sodass man auch nach den Abendveranstaltungen hier noch etwas verzehren kann.<br />

28 NNN­Magazin 3/2014


Im ersten Stock gibt es dann noch eine Bühne für allerlei Veranstaltungen, wie Musik­ und Varietéaufführungen, die<br />

von den <strong>Neustädter</strong>n gerne besucht werden.<br />

3/2014 NNN­Magazin 29


Die <strong>Neustädter</strong> Musikszene<br />

Heute stellen wir Ihnen hier die bekanntesten <strong>Neustädter</strong> Musiker vor:<br />

Viola Valotti ist der neue strahlende Stern am <strong>Neustädter</strong><br />

Musikhimmel. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass sie mit<br />

ihrem Lebensgefährten, dem Zauberkünstler Roberto van<br />

Buren ­ genannt Roberto der Magier ­ die bisher<br />

leerstehende Villa Stern im Snobviertel käuflich erworben<br />

hat. Das Paar ist bisher durch keinerlei Skandale<br />

aufgefallen. Ganz im Gegenteil ­ sie engagieren sich beide<br />

für das Kinderhilfswerk "Global Care", dem sie<br />

regelmäßig ein Viertel ihrer Gagen zukommen lassen. Bei<br />

einer Rede vor zahlreichen Staatschefs hatte Viola Valetti<br />

viele Bewunderer. Vor allem Präsident Barrama war<br />

hingerissen und belohnte die Sängerin mit einem<br />

Küsschen.<br />

Dagegen scheint Lady Iron nicht viel für den Nachwuchs<br />

übrig zu haben: „Ich mag keine Kinder”, sagte die<br />

Musikerin in einem Interview mit dem "Musik­Magazin".<br />

„Ich mag sie nicht, weil ich früher mit zu vielen Kindern<br />

zusammen war”, erklärte der ehemalige Disney­Star. „Sie<br />

sind so verdammt gemein. Manchmal höre ich Kinder mit<br />

ihren Eltern reden und würde ihnen gerne eine Backpfeife<br />

geben!”<br />

Die Sängerin hat sich vom Image des braven Teeniestars<br />

gründlich losgesagt. Mit freizügigen Auftritten und einem<br />

auffälligen Look schafft sie es, zu polarisieren. Ihr Motto<br />

lautet: Schlimmer geht’s immer!<br />

Lady Iron zeigt auf ihrer Welttournee, was sie bisher hinter<br />

verschlossenen Türen trieb. Sex­Posen, Porno­Outfits und<br />

Zunge, Zunge, Zunge. Da landet die Hand schon Mal im<br />

Schritt – vor dem Publikum auf der Bühne, für alle<br />

Zuschauer gut sichtbar. Die Skandal­Diva wirkt regelrecht<br />

süchtig nach grotesken Show­Auftritten. So stellte der<br />

Höhepunkt ihres Tour­Auftaktes ein imaginärer Blowjob<br />

dar, den sie einem als Bill C. verkleideten Tänzer gab.<br />

Wie solide wirken dagegen Robby Roy und Nao<br />

Watanabe, die man gelegentlich auf der Altstadtinsel als<br />

Straßenmusiker sehen kann, aber mehrmals in der Woche<br />

abends auch im "Marktkrug" vor regelmäßig begeistertem<br />

Publikum. Beide sind talentierte Musiker, denen es nach<br />

dem Studium nur noch an der nötigen Berufserfahrung<br />

fehlt, um wirkliche Stars zu werden. Oder müssten sie<br />

dafür auch das eine oder andere Skandälchen liefern? Wir<br />

hoffen doch nicht!<br />

Im Moment sind sie noch auf der Suche nach<br />

Gleichgesinnten, da sie gerne eine 4­Mann­Band gründen<br />

möchten. Wir drücken ihnen die Daumen, dass es bald<br />

klappt.<br />

30 NNN­Magazin 3/2014

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