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UNTERRICHTSMATERIALIEN - SCHULKINO.at

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6. Mauern zwischen Völkern<br />

„Jude oder Araber, beide sind hier verrannt,<br />

in engstirnigem Hass, der sie nicht weiterbringt.<br />

Jeder sagt dem anderen: Nicht Du<br />

sollst hier sein.“<br />

Muhammad Asad bemühte sich stets um Beseitigung<br />

der Mauern zwischen Orient und Okzident<br />

(Abendland). Während es aber auch viele historische Beispiele<br />

für die friedvolle Koexistenz zwischen dem Islam,<br />

dem Judentum und dem (europäischen) Christentum gibt<br />

h<strong>at</strong>ten sich über Jahrhunderte hinweg zwischen diesen<br />

drei Religionen auch scheinbar unüberwindbare Mauern<br />

aufgebaut.<br />

Für dieses problem<strong>at</strong>ische Beziehungsgeflecht sind mehrere<br />

historische Gründe zu nennen. Zum einen waren<br />

zahlreiche europäische Sta<strong>at</strong>en (v.a. England und Frankreich)<br />

über lange Zeit hinweg Kolonialmächte in islamisch<br />

geprägten Sta<strong>at</strong>en (Marokko, Algerien, Tunesien,<br />

Ägypten, Indonesien u.a.). Da das koloniale Wirtschaftssystem<br />

in der Regel die Kolonien lediglich als Lieferanten<br />

von Rohstoffen bzw. nur geringfügig verarbeiteten Gütern<br />

vorsah, entwickelte sich dadurch ein strukturelles Abhängigkeitsverhältnis<br />

zum Mutterland, welches die Kolonie<br />

mit höherentwickelten Gütern versorgte: Zwischen den<br />

„besitzenden“ Kolonialmächten und den „fabrizierenden“<br />

Kolonien entstand eine wirtschaftliche Ungleichheit. Noch<br />

heute steht der Westen in den Augen vieler Muslime für<br />

Arroganz und M<strong>at</strong>erialismus, während der Islam in den<br />

Augen der „westlichen Welt“ als gesellschaftlich und wirtschaftlich<br />

rückständig gilt. Diese gegenseitigen Ressentiments<br />

spiegeln sich auch in vielen gegenwärtigen Konflikten<br />

wider. (Nahostkonflikt, „Krieg gegen den Terror“ in<br />

Afghanistan bzw. Irak etc.)<br />

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