Sicherer Schulsport Teil 1
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Handball<br />
Der moderne Hallenhandball hat sich zu einer der schnellsten<br />
Mannschaftssportarten entwickelt. Physische Höchstleistungen<br />
sowie psychische und technische Perfektion werden von<br />
ihr gleichermaßen gefordert. Beim Handball ereignen sich die<br />
meisten Unfälle beim Zuspiel (Fingerverletzungen) sowie beim<br />
Laufen. Neben der Ausbildung der Grundfertigkeiten kommt der<br />
Einhaltung des Regelwerks und der Einheit von Fairness und<br />
Härteverträglichkeit große Bedeutung zu.<br />
1 Methodisch-organisatorische Gestaltung<br />
1.1 Materiell-technische Voraussetzungen<br />
K l e i d u n g<br />
Als Spielkleidung ist normale Sportkleidung ausreichend. Es<br />
sollten feste Hallensportschuhe mit rutschfester Sohle getragen<br />
werden. Das Tragen von Schmuck jeglicher Art ist zu unterbinden.<br />
M a t e r i a l<br />
Auch beim Üben sind Bälle zu verwenden, die in ihren Abmessungen<br />
der jeweiligen Altersklasse und dem Geschlecht<br />
entsprechen. Kleinere Handbälle werden von den Übenden zwar<br />
gern genutzt, verzerren aber den erreichten Ausprägungsgrad<br />
der Technik und können Mitspieler gefährden. Für spezielle<br />
Übungsaufgaben (Techniktraining, Wurfkraftschulung) ist differenziertes<br />
Ballmaterial recht hilfreich:<br />
• Softbälle für die Vorbereitung des Torhüters<br />
• Tennisbälle zur Entwicklung der Reaktionsschnelligkeit<br />
• 1-kg-Medizinbälle zur Verbesserung der Wurfkraft<br />
Als Tore sind Ballspieltore 3 m x 2 m zu verwenden, die gegen<br />
Umkippen gesichert sind.<br />
S p o r t f l ä c h e<br />
Nutzungsart Spielfeld zusätzlicher hindernis-<br />
(Mindestmaße) freier Abstand an den<br />
Längsseiten Stirnseiten<br />
1.2 Methodische Hinweise<br />
E r w ä r m u n g<br />
Der Erwärmung kommt im Lern-, Übungs- und Trainingsprozess<br />
eine entscheidende Bedeutung zu und sie ist variantenreich<br />
durchzuführen. Die allgemeine Erwärmung sollte mit Lauf-ABC,<br />
Gymnastik und Stretching vor allem die Sprung-, Rumpf- und<br />
Wurfmuskulatur vorbereiten. Besondere Aufmerksamkeit gilt<br />
auch der Hand- und Fingermuskulatur.<br />
In die spezielle Erwärmung sind kleine Spiele und spezielle<br />
vorbereitende Übungen für Wurfvariationen und die Torwarteinstellung<br />
einzuschließen.<br />
L e r n p r o z e s s<br />
Anfänger<br />
(Empfehlungen zur Vervollkommnung der Grundfertigkeiten)<br />
• Die Grundfertigkeiten Werfen, Fangen und (Frei-)Laufen sind<br />
in hoher Qualität auszuprägen. Dabei ist auf variantenreiche<br />
Übungen von Laufwegen und Abspielrichtungen sowie verschiedenartige<br />
Ballgröße und Ballgewichte zu achten.<br />
• Abwechslungsreiche Aufstellungsformen fördern die Aufmerksamkeit<br />
und das Spielverständnis.<br />
• Kleine Spiele wie Ablöseball, Jägerball, Zweifelderball, Turmball,<br />
Treibball und Brennball schulen das Werfen und Fangen.<br />
• Parteiball, Mattenball, Brettball und Linienball entwickeln das<br />
Freilaufen und Decken.<br />
Fortgeschrittene<br />
(Varianten zur Schulung der Angriffs- und Abwehrhandlungen)<br />
• Anpassung des Regelwerkes durch Zeitbegrenzung, Aufgabenwechsel<br />
nach Torerfolg oder Fehlwurf<br />
• Zwei Mannschaften spielen auf ein Tor (mit speziellen<br />
technisch-taktischen Aufgaben)<br />
• Gleichzeitiges Spielen von drei Mannschaften auf zwei Tore.<br />
komplexe mind. 0,5 m mind. 2 m *)<br />
Anwendung,<br />
Schulwettkampf<br />
wettkampfmäßi- 40 m x 20 m 1 m 2 m<br />
ge Nutzung<br />
(nach den Bestimmungen<br />
der<br />
Sportfachverbände)<br />
*)<br />
Reduzierung auf 1 m möglich, wenn Prallschutz vorhanden ist.<br />
Für grundlegende Übungsaufgaben ist durchaus auch eine<br />
Übungsstätte mit nur einem Tor und einem Wurf- bzw. Freiwurfkreis<br />
möglich.<br />
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