Asten
Ein Dorf mit Zukunft
Leitziele und Visionen unserer Dorfgemeinschaft
Inhaltsverzeichnis
1. Grußwort des Bürgermeisters.....................................................................................................................................................................................................4
Vorwort der Projektgruppe................................................................................................................................................................................................................5
2. Vorstellung des Dorfes Asten........................................................................................................................................................................................................6
2.1 Geschichte
2.2 Strukturen
3. Wo wollen wir hin? ............................................................................................................................................................................................................................................8
Leitziele und Visionen unserer Dorfgemeinschaft
4. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen ..............................................................................................10
5. Soziales und kulturelles Leben.............................................................................................................................................................................................16
6. Baugestaltung und -entwicklung..................................................................................................................................................................................31
7. Grüngestaltung und -entwicklung..............................................................................................................................................................................38
8. Das Dorf in der Landschaft............................................................................................................................................................................................................42
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Grußwort
Sehr verehrte Gäste, liebe Astner
Bürgerinnen und Bürger,
die Dorfgemeinschaft Asten hat sich auf
den Weg gemacht und gestaltet zusammen
mit der Stadt Tittmoning aktiv den
eigenen Lebensraum des Ortes und der
ehemaligen Gemeinde Asten. Dieser Prozess
begann mit dem Wunsch nach einer
Dorfwerkstatt am 27. Januar 2011. Da
war erkennbar, die Astner wollen für ihre
Heimat etwas voranbringen.
Bereits ein halbes Jahr später bildete
sich in der 2. Dorfwerkstatt eine Projektgruppe,
die sich mit der Dorfwirtschaft
befasste. Die Stadt Tittmoning konnte
das Gasthaus erwerben und hat der
Projektgruppe für die Konzepterstellung
ein halbes Jahr eingeräumt. Der Stadtrat
hatte vorgegeben, dass die Stadt weder
Investor noch Betreiber sein wolle.
In nur fünf Monaten erarbeitete die Projektgruppe
ihren Vorschlag für die Sanierung
der Dorfwirtschaft und schlug vor,
dafür eine Genossenschaft zu gründen.
Es sprach für die Astner Bürgerinnen und
Bürger, dass schon bei der Gründung
viele Mitgliedschaften gezeichnet wurden.
Der Grundstein für den Projektbeginn
war gelegt.
Die außergewöhnliche Einsatzbereitschaft
drückte sich dann in über 15.000
Stunden freiwilliger Arbeitsleistung aus,
in denen ein Großteil der Sanierungsarbeiten
bewältigt wurde. Nur was mit
eigener Kraft nicht zu bewältigen war,
wurde an Firmen vergeben. Das Projekt
und das Engagement der Astner
überzeugte auch das Amt für ländliche
Entwicklung, so dass eine Förderung
möglich war. Die Stadt hat dann den
Parkplatz und den Biergarten als Treffpunkt
auch für die örtlichen Vereine neu
gestaltet.
Die „DorfWirtschaft“ Asten hat sich
damit als eine beispielhafte Initiative
erwiesen, die als Vorbild für eine Bürgerschaft
dient, die sich aktiv einbringt und
in guter Zusammenarbeit mit der Kommune
ein positives Zeichen setzt.
Der Weg geht weiter! Die Astner Bürgerinnen
und Bürger wollen noch mehr
erreichen, um Ihrem Dorf eine gute
Zukunft zu sichern. Deshalb werden
nun weitere Schritte und neue Projekte
angegangen, die das Leben in der ehemaligen
Gemeinde attraktiv und reizvoll
gestalten, um junge Menschen für das
Verbleiben im Dorf zu gewinnen. So
konnten bei der Breitbandversorgung
bereits Fortschritte gemacht werden und
die Ausweisung von Bauplätzen für Einheimische
ist im Verfahren. Neue Pläne
sind bereits in Arbeit. Weitere Ziele sind
formuliert.
Auf diesem Weg des Dorfes Asten in
eine gute Zukunft, dürfen wir der Bezirkskommission
des Wettbewerbs
„Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf
soll schöner werden“ den Stand der
Dorfentwicklung präsentieren.
Im Namen der Stadt Tittmoning und für
die Astner Bürgerinnen und Bürger darf
ich die Gäste in Asten herzlich willkommen
heißen.
Ihr
Konrad Schupfner
Erster Bürgermeister
4
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser dieser
Broschüre,
unser Dorf wurde 2013 Sieger beim
Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
und hat sich damit zur Teilnahme
am Bezirksentscheid Oberbayern 2014
qualifiziert.
Wir konnten bereits die Juroren im Landkreis
davon überzeugen, dass wir durch
unsere Aktivitäten eine in die Zukunft
gerichtete, lebendige Dorfentwicklung
anstreben.
Nun hat die Projektgruppe „Unser Dorf
hat Zukunft“ zusammen mit der gesamten
Dorfgemeinschaft und der Unterstützung
der Stadt Tittmoning intensiv
daran gearbeitet, auf die Entwicklung
der letzten 20 Jahre in einem geschichtsträchtigen
Ort zu blicken, sowie auf
die Zukunftsaufgaben aufmerksam zu
machen.
Die Verfasser dieser Broschüre sind sich
bewusst, dass die darin angesprochenen
Themen keinen Anspruch auf Vollständigkeit
haben können und nicht alle
Leistungen der Einwohnerinnen und
Einwohner, der Gewerbetreibenden, der
Initiativen und Vereine wie auch der
engagierten Kommunalpolitiker wiedergeben
können.
Es war und ist schön zu erleben, wie sich
die generationsübergreifende Astner und
Dorfner Dorfgemeinschaft in mehreren
Zukunftswerkstätten den Herausforderungen
unserer Heimat annimmt.
Dabei hat sich bewährt, einerseits
Bestehendes zu analysieren und Erhaltenswertes
zu bewahren, andererseits
strategische Konzepte für die Weiterentwicklung
und umsetzungsorientierte
Pläne zu erstellen, die aufeinander aufbauen
und eng miteinander verflochten
sind. Diese regelmäßig zu überprüfen
und nach Bedarf fortzusetzen, ist selbstverständlich.
Solch eine Entwicklung ist nicht anzuordnen.
Die Aktivitäten müssen von
den Einwohnerinnen und Einwohnern
selbst kommen. Wir haben eindrucksvoll
bewiesen, dass eine lebendige Dorfgemeinschaft
in der Lage ist, viele zu
begeistern und zum Mitmachen zu motivieren,
um damit den „Sozialverbund
Dorf“ zu erhalten.
Trotz aller Begeisterung sind wir erst
am Anfang unserer Entwicklung und die
zukunftsweisenden Ideen müssen weiter
auf Machbarkeit geprüft und auch umgesetzt
werden. Hier sind wir auf einem
sehr guten Weg.
In enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung
der Stadt Tittmoning können
wir bereits erste Erfolge verbuchen.
Wichtig ist, dass der entstandene
positive Prozess der Dorfentwicklung
am Leben erhalten und von engagierten
Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickelt
wird.
Deshalb an dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön an alle, die es ermöglicht
haben und hoffentlich auch weiterhin
mitwirken, dass Asten ein Dorf mit Zukunft
ist und bleibt.
Das wünscht sich die Projektgruppe
„Unser Dorf hat Zukunft“.
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2. Vorstellung des Dorfes Asten
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2.1 Geschichte
Asten liegt, mit etwa 500 Einwohnern,
in exponierter Lage auf einem
eiszeitlichen Endmoränenhügel aus der
Würmkaltzeit (517 Meter ü. NN) 6 km
nördlich von Tittmoning oberhalb des
Salzachtals, unmittelbar an der deutschösterreichischen
Staatsgrenze. Es ist das
nördlichste Dorf des so genannten „Rupertiwinkels“,
der nach der Teilung des
Erzstifts Salzburg 1816 entstanden ist.
Von Asten aus hat man einen weiten
Ausblick nach Süden in das Salzachbecken,
auf die Berge des Salzkammerguts
und des Chiemgaus.
Um 715 schenkte Herzog Theodebert,
der Sohn von Herzog Theodo, Grundbesitz
in der Gegend an die Salzburger
Kirche. Vor allem das Kloster Nonnberg
war hier, im „unteren Salzburggau“,
reich begütert. Das Frauenkloster Nonnberg
besaß 70% aller Höfe zu Asten und
prägte somit bis 1816 das ländliche und
gesellschaftliche Leben in Asten.
Der Name des Ortsteils Nonnreit („Rodung
der Nonnen“) erinnert daran. Der
Ortsname Asten geht vermutlich auf das
indogermanisch-althochdeutsche „awiwiste“
zurück, was Schaf-Aufenthalt
bedeutet. In den Breves Notitae von 790
erscheint der Ort Asten als Stiftungsgut
des Klosters Otting bei Waging, welches
749 gegründet wurde und nur sehr kurz
bestand. Die Grafschaftsrechte im unteren
Salzburggau hatten die Grafen von
Lebenau inne.
Als 1229 der letzte Graf von Lebenau
starb, beanspruchte Erzbischof Eberhard
II. die Grafschaft. Der Herzog von Bayern
erkannte 1275 die Grenzen des weltlichen
Herrschaftsbereiches der Salzburger
Erzbischöfe weitgehend an. Im Jahr
1328 erließ Erzbischof Friedrich III. eine
eigene „Landesordnung“ und löste sich
und seine Besitzungen damit endgültig
von Bayern. Das Erzstift Salzburg war
seither ein weitgehend eigenständiges
Land innerhalb des Heiligen Römischen
Reiches. Asten lag im so genannten
„Flachen Land“ des Erzstifts Salzburg.
1810 fiel das Salzburger Land an das
Königreich Bayern. Im Jahr 1816 wurde
das „Flache Land“ geteilt: Salzburg fiel
an Österreich, Asten blieb zusammen
mit dem so genannten „Rupertiwinkel“,
westlich der Salzach, bei Bayern.
Am 1. Januar 1976 verlor die Gemeinde
Asten im Zuge der Gebietsreform ihre
Selbständigkeit und wurde in die Stadt
Tittmoning eingegliedert.
2.2 Strukturdaten
Einwohnerzahlen: 500
Gemarkungsfläche: 14,42 km 2
Gewerbebetriebe: ca. 30
Arbeitsplätze: ca. 200
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3. Wo wollen wir hin
Asten
Dem Himmel nahe!
Mit einer lebendigen Dorfgemeinschaft
– Jung und Alt verwurzelt im Dorf –
gestalten wir unsere Gegenwart und Zukunft.
Mit diesem Leitmotto stellen wir Astner und Dorfner uns generationsübergreifend
aktiv der Verantwortung um unsere Heimat. Die Entwicklung unseres Dorfes
mit allen Herausforderungen betrachten wir als wesentliche Zukunftsaufgabe.
Wir setzen uns aktiv mit unserem Lebensraum auseinander.
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Leitziele und Visionen unserer Dorfgemeinschaft
Ô Wirtschaft und Energie
– Wir produzieren die benötigte Energie aus lokalen Ressourcen
– Wir haben eine gute informationstechnische Anbindung in allen Haushalten und Gewerbebetrieben
– Wir kaufen auch in Zukunft unseren täglichen Bedarf im Dorfladen ein
– Wir erhalten die Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort
Ô Soziales, Kultur und Sport
– Jung und Alt sind verwurzelt im Dorf und bereit sich zu begegnen und gemeinsam zu wachsen
– Zusammenarbeit der Vereine und der Kirche
– Wir stärken die Kooperation mit der früheren Gemeinde Dorfen
Ô Bauen und Wohnen
– Wir haben eine sichere und gutausgebaute Infrastruktur, um die Naherholungsziele
im Gemeindegebiet Tittmoning zu erreichen
– Wir stellen sicher, dass die Lebensqualität in den Siedlungen und im Ortskern steigt
– Wir stellen sicher, dass wir den Brand- und Hilfssschutz für die Bevölkerung gewährleisten können
– Wir haben steigende Bevölkerungszahlen mit sinkendem Altersdurchschnitt
Ô Lebensqualität, Ortsbild und Natur
– Gäste und Einheimische fühlen sich in Asten wohl
– Wir wertschätzen und bewahren unsere vorhandenen Naturschätze
für jetzige und künftige Generationen
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4. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Ausgangslage vor 2011 war:
Eine gute Dorfgemeinschaft von Jung
und Alt, ein aktives Vereins- und Dorfleben,
ein gut funktionierendes Lebensmittelgeschäft,
ein noch vorhandenes
Wirtshaus und die Einbindung in eine
wunderschöne Landschaft oberhalb des
Salzachtals, machen in unseren Augen
Asten besonders lebens- und liebenswert.
Allerdings waren auch folgende Tendenzen
nicht zu übersehen:
Die Einwohnerzahl von Asten hat sich
von 550 Einwohnern im Jahr 2000 auf
500 Einwohner zum 01.01.2014 verringert.
Überproportional reduzierten sich
dabei die Bevölkerungsgruppen von 0
bis 18 Jahren und von 19 bis 40 Jahren.
Ihr Anteil beträgt aktuell 40% der Gesamtbevölkerung.
Im Jahr 2000 waren
dies noch 50%. Als Ursache wurden u.a.
fehlende Baugrundstücke ausgemacht.
Eine Überalterung droht.
Asten hatte seit 1838 eine traditionelle
Dorfwirtschaft, die allerdings in den
letzten Jahren mehrere Pächterwechsel
verkraften musste und auch baulich
nicht in dem Zustand war, um zukunftsfähig
betrieben werden zu können. Eine
Schließung drohte.
Es fehlte ein erkennbarer Dorfmittelpunkt,
ein Platz für Feste und Feiern
im Freien.
Langsames Internet durch die fehlende
Breitbandversorgung machte unseren
Betrieben und den Privathaushalten zu
schaffen.
Nur schimpfen und nichts tun ist nicht
unsere Sache. Wir forderten deshalb bei
der Stadt eine Bürgerwerkstatt ein, in
der die Zukunft unseres Ortes und die
Möglichkeiten zur positiven Veränderung
diskutiert werden sollten.
Am 27.01.2011 traf sich deshalb eine
große Anzahl von Bürgern mit unserem
Bürgermeister und den Stadträten. In
der extern moderierten Veranstaltung
kristallisierte sich nach einer Phase der
Kritik schnell heraus, dass die Dorfgemeinschaft
bei ausreichender Unterstützung
durch die Stadt ihr Schicksal selbst
in die Hand nehmen will.
Weitere Bürgerwerkstätten mit der
Bildung von Arbeitskreisen folgten und
stets fanden sich genügend aktive Bürger,
die sich der angesprochenen Themen
annehmen wollten.
Ziel: Alle für Asten wichtigen Themen werden mit unseren Bürgern besprochen,
abgestimmt und in Eigenverantwortung weiterentwickelt.
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Günstige Entwicklungen veränderten
die Situation so, dass erste Maßnahmen
zur Verbesserung schnell in Angriff genommen
werden konnten. Es ergab sich,
dass die Stadt die alte Gastwirtschaft
samt großzügigem Umgriff kurzfristig
erwerben konnte.
In weiteren Versammlungen wurde die
Bereitschaft bekundet, in Eigenregie das
Wirtshaus zu einer neuen Dorfwirtschaft
und zu Vereinsräumen umzubauen.
Dazu gründete sich eine Genossenschaft,
die heute knapp 600 Mitglieder
zählt. Sie baute das von der Stadt
zur Verfügung gestellte Gebäude mit
großem finanziellen Aufwand und rd.
15.000 Stunden Eigenleistung zu einer
gut funktionierenden Dorfwirtschaft mit
Vereinsräumen um.
Mit einer eigenen Maßnahme, unterstützt
durch einen Zuschuss vom Amt
für ländliche Entwicklung, gestaltete die
Stadt das zentral gelegene Grundstück
vor und hinter dem Wirtshaus zu dem
gewünschten Dorfmittelpunkt um. Ein
Salettl für Veranstaltungen im Freien erweitert
die Möglichkeiten der Nutzung.
Der Platz wird von allen Vereinen, aber
auch von vielen Gästen sehr gut angenommen.
Dort steht auch der Astner
Maibaum. Die Außenanlagen werden
von uns mitgestaltet und gepflegt.
Die Bevölkerung des 1976 in die Stadt
Tittmoning eingemeindeten Ortsteils
Asten hat sich eine große Eigenständigkeit
bewahrt. Die Schule ging aufgrund
der Errichtung des Schulverbandes 1976
verloren. Der 2001 gegründete Dorfkindergarten
konnte bis heute, auch durch
die Aufnahme von Dorfner Kindern
(Gemeinde Burgkirchen a. d. Alz) aufrechterhalten
werden. Das soll auch so
bleiben.
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Wir kaufen im dörflichen Lebensmittelgeschäft
rege ein, obwohl es im Umfeld
zahlreiche Einkaufszentren mit großen
Verkaufsflächen gibt.
Dies sichert die Nahversorgung für Asten
und ermöglicht auch unseren weniger
mobilen Bewohnern sich mit den Dingen
des täglichen Bedarfs einzudecken.
Durch die Steigerung der Einwohnerzahl
könnte das Geschäft noch gestärkt und
auch für eine evtl. Nachfolge interessanter
gemacht werden.
Ziel: Wir kaufen weiterhin überwiegend in unserem Dorfladen ein.
Asten ist landwirtschaftlich geprägt, mit
zahlreichen noch aktiven Landwirten.
Daneben stellen aber mehr als 30 Unternehmen
Ausbildungsplätze und über 200
Arbeitsplätze bereit. Größere Betriebe
im Ort sind die Schreinerei Asenkerschbaumer,
das Baugeschäft Brandl, das
Bekleidungsgeschäft Winklbauer, das
Busunternehmen Wengler und das Lohnunternehmen
Mayer. Nach langwierigen
Verhandlungen gab es endlich einen
Anbieter für den Ausbau der Breitbandversorgung.
Dadurch haben sich die infrastrukturellen
Voraussetzungen für die
Betriebe und Haushalte erheblich verbessert.
Große Betriebe in den naheliegenden
Städten Burghausen, Burgkirchen
und Traunreut bieten tausende Arbeitsplätze,
sodass auch viele Auspendler aus
unserem Ort nur relativ geringe Entfernungen
zu ihren Arbeitsstätten haben.
Ziel: Den Betrieben wird eine maßvolle Erweiterung ermöglicht. Das restliche
Gemeindegebiet wird eine Breitbandversorgung erhalten. Dadurch könnte
z.B. in Nonnreit Entwicklungspotential u.a. für Gewerbebetriebe entstehen.
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Asten ist in der glücklichen Lage, dass
drei stark frequentierte überörtlich ausgewiesene
Radwege und ein Pilgerweg
den Ort durchqueren. Auch der Salzhandelsweg
von Bad Reichenhall führte
über Astner Gemeindegebiet. Dies stellt
neben der schönen Landschaft und dem
Naherholungsgebiet Leitgeringer See
Potential für mehr Tourismus dar. Derzeit
verzeichnen die vier örtlichen Vermieter
jährlich knapp 1000 Übernachtungen.
Im Wirtshaus machen viele Rast und
stärken sich für die Weiterreise.
Ziel: Das Übernachtungsangebot wird ausgeweitet. Neben der Dorfwirtschaft
werden Raststationen angeboten. Auch die besonderen Sehenswürdigkeiten
von Asten können diesem Personenkreis vermittelt werden.
Auch der vom Landkreis Traunstein
initiierte Vario-Bus bringt künftig Verbesserungen
für Asten. Mit diesem System
des öffentlichen Nahverkehrs haben alle
Bürger die Möglichkeit kostengünstig
von mehreren Haltestellen aus zum Arzt,
zum Einkaufen oder zu anderen Zielen
zu gelangen.
Ziel: Wir werben für das neue ÖPNV-System und nutzen es.
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Beispiel einer von zahlreichen PV-Anlagen im Ort
Wasserkraftanlage in der Klaffmühle
Trotz relativ hohen Energieverbrauchs
durch die einheimische Industrie werden
in der Stadt Tittmoning aktuell schon
über 40% des Gesamtstromverbrauchs
regenerativ erzeugt. Mit einer Wasserkraftanlage,
zwei Biogasanlagen und
zahlreichen z. T. sehr großflächigen
Photovoltaikanlagen trägt Asten einen
wesentlichen Anteil dazu bei. Dabei wird
ein Vielfaches von dem Strom erzeugt,
der als Eigenverbrauch in der ehemaligen
Gemeinde anfällt.
Mit dem bereits vor längerer Zeit fertiggestellten
Energienutzungsplan beabsichtigt
die Stadt Tittmoning, weiteres
Potential für zusätzliche regenerative
Energie zu aktivieren. Dieser Plan beschäftigt
sich aber auch mit Einsparmöglichkeiten
sowohl im öffentlichen als
auch im privaten Bereich. Bei uns im Ort
wurde die vorhandene Straßenbeleuchtung
durch LED-Leuchtmittel ersetzt und
das städtische Gebäude energetisch
saniert.
Für das geplante Baugebiet soll der
Energienutzungsplan erweitert werden,
um für die besondere Situation die bestmögliche
Lösung zu finden. Außerdem
wurde eine Umtauschaktion für stromsparende
Heizungspumpen organisiert.
Über 100 Heizungspumpen wurden
ausgetauscht, darunter viele auch aus
Asten.
Ziel: Ausbau eines Nahwärmenetzes auch für das städt. Gebäude, betrieben mit
nachwachsenden Rohstoffen. Weiterer Ausbau erneuerbarer Energien,
wie Photovoltaikanlagen auf Dächern evtl. ergänzt durch Windkraft.
Sensibilisierung der Bürger für Energieeinsparmöglichkeiten.
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1996 wurde Asten kanalisiert. Dadurch
wurden die alten Hauskläranlagen mit
Sickerschächten abgelöst. Diese werden
heute noch teilweise für das Ableiten
von Regenwasser verwendet.
Der Kanal wurde als Trennsystem ausgebaut,
wobei nur das Schmutzwasser
zur Kläranlage in Tittmoning geleitet
wird. Straßenabwässer und das nicht
versickerte Regenwasser aus Dachrinnen
und befestigten Flächen werden nach
einer Vorreinigung teilweise ins Astner
Moos geleitet und verbessern dadurch
kleinräumig das Klima. Die Bodenverhältnisse
stellen immer schon und
auch für das geplante Baugebiet eine
große Herausforderung dar, weil kaum
sickerfähige Stellen vorhanden sind. Die
Wasserversorgung des Ortes ist dem
Zweckverband der „Otting-Pallinger-
Gruppe“ übertragen und funktioniert
ausgezeichnet.
Ziel: Langfristige Lösung für die Entsorgung von Oberflächenwasser.
Eigentum der Stadt Tittmoning sind
neben dem erworbenenen Wirtshausgrund:
- Das ehemalige Lehrerwohnhaus,
in dem einige Wohnungen,
Vereinsräume und der Dorfkindergarten
untergebracht sind.
- Das in die Jahre gekommene und
nicht mehr dem aktuellen Stand
der Technik entsprechende Feuerwehrhaus.
Ziel: Erwerb eines Grundstückes und Bau eines neuen Feuerwehrhauses.
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5. Soziales und kulturelles Leben
Wie sehr den Astner Bürgern die Zukunft
ihres Dorfes am Herzen liegt,
spiegelt sich wieder in der hohen und
engagierten Beteiligung an der jährlichen
Bürgerversammlung, an den
Dorfwerkstätten 2011 und 2014 und an
der Veranstaltung zur Entwicklung des
Leitbildes. Auch in den Projektgruppen
„DorfWirtschaft“ und „Unser Dorf hat
Zukunft“ zeigten die Astner großen
Einsatz. Die derzeit ca. 600 Genossenschaftsmitglieder
mit einer Einlage von
ca. 210.000 Euro sprechen für sich. Seit
der Auflösung des örtlichen Gemeinderates
waren immer Vertreter aus Asten
im Tittmoninger Stadtrat: Bis 2002 zwei,
ab 2005 drei,
ab 2008 fünf. Auch in der 2013 entstandenen
Entwicklungsgruppe für „die faire
Stadt Tittmoning“ ist Asten vertreten.
Ziel: Menschen motivieren, sich handelnd, politisch und gesellschaftlich,
für die Zukunft unseres Dorfes einzubringen.
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Dass Haus, Hof und Garten einen
gepflegten Eindruck machen, ist uns
Astnern ein selbstverständliches Anliegen.
Daneben werden auch Aufgaben
wahrgenommen, die über den privaten
Bereich hinausgehen: Beetpaten pflegen
die Außenanlagen bei der „DorfWirtschaft“,
Bolzplatz und Friedhof werden
gemäht; der Friedhof wird von Unkraut
gesäubert und die Kirche innen geputzt.
Im Winter halten Schneeräumer den
Weg zur Kirche frei. Jemand ist verantwortlich
für das Kriegerdenkmal, den
Mesnergarten, die öffentliche Beflaggung,
den Schaukasten bei der Kirche
und die Begrüßungstafeln. Für alle wurde
eine Boulebahn angelegt. Eltern haben
beim Kindergarten einen Maibaum
aufgestellt und halten den Wichtelplatz
in Schuss. Die Landjugend pflanzte
eine Friedenslinde und stellte einen
Gedenkstein auf. 2013 gab es erstmalig
einen beleuchteten, vom Kindergarten
geschmückten Christbaum neben der
Ortsdurchfahrt. Die Eigentümer der zahlreichen
Flurdenkmäler kümmern sich um
deren Pflege und Erhaltung. Neue Ruhebänke
wurden aufgestellt.
Ziel: Neben der Verantwortung für den eigenen Besitz auch weitere Aufgaben
wahrnehmen, die der Gestaltung des Dorfes zugutekommen.
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Kirche und Dorf bilden in Asten nicht nur
optisch, sondern auch tatsächlich immer
noch eine Einheit. Viele Ehrenamtliche
sorgen für eine lebendige Kirchengemeinde
vor Ort. Die Wahlbeteiligung für
PGR und KV ist seit Jahren überdurchschnittlich
hoch (PGR 2014: 51,8%),
ebenso der Kirchenbesuch mit ca. 28%
an gewöhnlichen Sonntagen und mehr
als 50% an hohen Feiertagen. Schon als
Asten noch salzburgisch war, reichte der
Kirchensprengel über die Grenze nach
Bayern. Bis heute gehören Bewohner
der ehemaligen Gemeinde Dorfen (jetzt
Burgkirchen) und einige Halsbacher zur
Kuratie Asten mit derzeit ca. 590 Mitgliedern.
Asten ist Teil des Pfarrverbandes
Tittmoning.
Getragen wird das kirchliche Leben gemeinsam
mit den Seelsorgern vom Pfarrgemeinderat,
der Frauengemeinschaft
(mit 140 Mitgliedern), der KLJB (mit 60
Mitgliedern), den Ministranten (z. Zt. 21
von 9 bis 17 Jahren), einem achtköpfigen
Gruppenleiterteam, das regelmäßige
Gruppenstunden für Kinder ab neun
Jahren anbietet, der MMC (mit ca. 30
Mitgliedern), drei Chören (Erwachsene,
Jugend, Kinder), einer Familienpastoral,
einer Familien-Kind-Gruppe, einer Gebetsgruppe
sowie weiteren Freiwilligen,
die sich nach Bedarf einbringen. Die
Kirchenverwaltung kümmert sich um die
kirchlichen Gebäude und Liegenschaften
und treibt mit dem Pfarrgemeinderat die
längst notwendige Kirchenrenovierung
voran. Dafür wird mit Veranstaltungen
und Aktionen, auch mit Unterstützung
der Vereine und privaten Sponsoren,
denen „ihre Kirche“ ein Anliegen ist,
das notwendige Renovierungskapital
angespart.
Es ist uns sehr wichtig, dass an allen
Sonn- und Feiertagen, sowie einmal
werktags ein Gottesdienst stattfindet.
Dabei werden auch regelmäßig Familien
und Jugendliche als Zielgruppen ange-
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sprochen und übernehmen die Vorbereitung.
Unterschiedliche Gebetsformen
wie z. B. Rosenkränze, Maiandachten,
Taizégebet usw. sorgen für Leben im
Gotteshaus. Auch Erstkommunion,
Taufen und Beerdigungsgottesdienste
werden in unserer Kirche gehalten. Die
Hochfeste im Kirchenjahr feiern wir mit
festlichen Gottesdiensten. Ältere Mitbürger,
die nicht mehr aktiv am Gemeindeleben
teilnehmen können, werden
zuhause besucht. Allen Senioren wird zu
besonderen Jubiläen gratuliert. Ebenso
werden Täuflinge mit einem Geschenk
bedacht.
Ziel: Wir wollen eine eigenständige Kirchengemeinde bleiben, in der viele
Ehrenamtliche mitwirken und Kirche für alle Altersgruppen glaubhaft
lebendig gestalten.
Kinder und Jugendliche fühlen sich in der Ortskirche geborgen.
Wir wollen vielen Menschen die Möglichkeit anbieten, sich mit ihren
Talenten und Interessen aktiv am kirchlichen Leben zu beteiligen.
Wir integrieren Kinder, Jugendliche und junge Familien.
Kirche muss im Dorf bleiben.
Wir wollen, dass unsere kunsthistorisch bedeutsame Kirche renoviert
wird und erhalten bleibt.
Älteren Menschen zeigen wir unsere Wertschätzung durch Gesten der
Verbundenheit.
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Von der Aussendung der Sternsinger
über die Fastenzeit, Palmsonntag,
Ostern, den Marienmonat Mai, das
Kirchenpatrozinium, das Erntedankfest,
Allerheiligen und den Advent bis hin zu
Weihnachten wird allgemeines religiöses
Brauchtum ortstypisch praktiziert. Dabei
ist es ein besonderes Anliegen, Kindern
bestimmte Rituale zu vermitteln und
ihnen mit auf den Weg zu geben. So
bringt z. B. jedes Kind seine Kommunionkerze
an Lichtmess selbst zur Weihe
oder bindet seinen eigenen Kräuterkranz
für Mariä Himmelfahrt. Es gibt einen
besonderen Kreuzweg für Kinder und
eine Maiandacht. Kinder gestalten das
Hirtenspiel und treffen sich beim Kinderbibeltag.
Eine Gruppe von Kindern belebt in der
Adventszeit den Brauch des Kletzgehens
und sammelt Geld für Kinder in Kenia.
Den Nikolausbesuch bei den Astner
Kindern übernimmt seit vielen Jahren
die KLJB Gruppe. Durch eine private
Initiative wird alle drei Jahre mit viel
Einsatz ein Hl. Grab aufgebaut, das von
zahlreichen Einheimischen und Gästen
besucht wird. Heuer gab es erstmals einen
Emmausgang.
Musikalisches Brauchtum pflegen die
„Astner Wirtshausmusi“ und Sepp
Winklbauer mit seiner Ziach im hiesigen
Erlebnisdorf Winklbauer. Unterstützt
wird er dabei u. a. von Hochzeitslader
Rupert Wolfswinkler, der hier wohnt und
dessen Wirkungsbereich weit über die
Ortsgrenze hinausgeht.
Ziel: Wir erhalten und pflegen Brauchtum in seiner ursprünglichen Form.
Kindern vermitteln wir Rituale.
Feste feiern wir miteinander in einem würdigen Rahmen und mit dem
entsprechenden Brauchtum.
20
Bei allen Gruppen und Gremien wird
Geselligkeit gepflegt. Ehrenamtliche
werden zu einem gemeinsamen Frühschoppen
eingeladen. Für Senioren gibt
es zwei Mal im Jahr einen unterhaltsamen
Nachmittag und von September bis
April einen wöchentlichen Spielenachmittag.
Dazu kommen vier Ausflugsfahrten
während des Sommerhalbjahres.
Drei Mal im Jahr erscheint ein Pfarrbrief,
der verteilt an alle Haushalte über das
Geschehen in der Kuratie informiert. Alle
zwei Jahre laden PGR und KV zu einem
informativen Pfarrfamilienabend ein.
Ziel: Wir schaffen Möglichkeiten für geselliges Beisammensein und
nehmen sie innerhalb der Altersgruppen und übergreifend wahr,
auch als Möglichkeit zur Integration.
21
egionale und fair gehandelte Produkte
verwendet. Auch das Einzelhandelsgeschäft,
die „DorfWirtschaft“ und einige
Betriebe am Ort bieten jeweils fair gehandelte
Produkte an bzw. verwenden
solche.
Aus der Kuratie Asten werden auch soziale
Hilfsprojekte unterstützt. Das jährliche
Solidaritätsessen wird zugunsten
der Gemeinde von Pater Domingos in
Brasilien veranstaltet. Seit vielen Jahren
beteiligt sich die KLJB an der Hilfsaktion
„Junge Leute helfen“. Mit der Aktion
„Rumpelkammer“ erwirtschaftet die
KLJB Geld, das Projekten in aller Welt
zugutekommt. Auch aus der Aktion
„Minibrot“, dem Erlös aus dem jährlich
stattfindenden Astner Festl und der Nikolausaktion
fließen regelmäßig Beträge
für die Schule in Kenia. Zu verschiedenen
Anlässen werden Produkte aus fairem
Handel angeboten. Im Pfarrheim werden
Ziel: Wir setzen uns gezielt für Hilfsprojekte in den Ländern der Einen Welt ein
und erkennen die Notwendigkeit fairen Handels.
22
Unser Kindergarten mitten im Dorf
bedeutet kurze Wege von und nach
Hause, zum nahen Lebensmittelgeschäft,
zum Spielplatz, ins Pfarrheim, wo die
Turnstunde stattfindet und zum Erlebnisplatz
im Wald. Im eigenen Garten
bewirtschaften die Kinder einige Beete
und ernten Äpfel vom selbst gepflanzten
Baum.
Ins örtliche Brauchtum sind sie z. B. am
Erntedankfest, beim Kirtahutschn oder
an St. Martin integriert.
Mit dem Kindergarten haben wir Astner
ein zusätzliches Stück Lebensqualität
gewonnen. Wie schön ist es, die Kinder
auf dem Spielplatz zu beobachten oder
an vielen Tagen ihr herzerfrischendes
Lachen oder auch Geschrei zu hören.
Kinder brauchen das Dorf und wir brauchen
Kinder.
Für junge Familien bietet der Kindergarten
einen Anreiz sich in Asten niederzulassen.
Ziel: Wir möchten unseren Dorfkindergarten weiter erhalten
und durch ihn Lebensfreude erfahren.
23
Neben dem kirchlichen Leben prägt
auch das Vereinsgeschehen unser Dorfleben.
Vereine sind wichtiges Kulturgut.
Viele Bürger finden in den Vereinen Kameradschaft
und ein Stück Heimat. Vereinslokal
für alle ist die Dorfwirtschaft
mit dem Vereinsheim. Alle Treffen und
Feiern finden dort statt. Asten hat vier
Ortsvereine: Die freiwillige Feuerwehr
(161 Mitglieder, davon 67 Aktive und
22 Jungfeuerwehrler), die Reservistenkameradschaft
(43), eng verbunden mit
der Krieger- und Soldatenkameradschaft
Asten-Dorfen (noch 5 Kriegsteilnehmer
und 150 Reservisten) und die Salzachtaler
Schützen (200 Mitglieder und 20
Schüler und Jugendliche). Die Vereine
halten Mitgliederversammlungen und
Kameradschaftsabende ab, nehmen
Ehrungen ihrer Mitglieder vor, gratulieren
zu Festtagen, beteiligen sich in
Uniform und mit der Fahne an Beerdigungen,
unternehmen jeweils Ausflüge
und organisieren Grillfeste, sowie den
traditionellen „Oasenball“. Die Kriegerund
Soldatenkameradschaft begeht am
Pfingstmontag ihren Jahrestag mit den
örtlichen Vereinen und Abordnungen
aus dem Euregiobereich. Die Reservisten
haben einen eigenen Chor. Besondere
Jubiläen werden mit dem ganzen Dorf
gefeiert. So begeht 2015 die Kriegerund
Soldatenkameradschaft ihr 125jähriges
Jubiläum. Ins Vereinsgeschehen
eingebunden ist auch die Freiwillige
Feuerwehr Dorfen.
Ortsübergreifend zählt der Gartenbauverein
Kay-Asten 116 Mitglieder aus
unserem Dorf. Sein besonderes Anliegen
sind neben dem Blumenschmuck, naturnahe
Gärten und heimische Gehölze.
Er bietet Kurse und Fachvorträge an
(z. B. Baumschneidekurs) und organisiert
den Tittmoninger Apfelmarkt. Er pflegt
Verkehrsinseln und kümmert sich um
die Dekoration des Ortes bei besonderen
Anlässen. Vertreter aller Vereine
betreiben gemeinsam einen Stand bei
der Waldweihnacht im benachbarten
Halsbach. Der Erlös kommt der Genossenschaft
zugute.
24
Allen Vereinen ist der Nachwuchs ein
besonderes Anliegen. Die Jungfeuerwehr
beobachten wir oft bei ihren Übungen
im Dorf. An Weihnachten bringt sie uns
das Friedenslicht. Die Schützen bieten
regelmäßig Trainingsabende am örtlichen
Schießstand für die Jugend an.
Alle Vereine engagieren sich im Ferienprogramm
für Kinder. Das gilt auch für
den Trachtenverein Alpenrose Grassach,
Tittmoning, dem ca. 25 Astner Mitglieder
angehören. 150 Mitglieder aus Asten
zählt der Alpenverein Tittmoning. Am
jährlichen Berggottesdienst auf der Gleiwitzer
Hütte beteiligen sich viele Astner.
Anlässlich der Wiedereröffnung des Astner
Wirtshauses gründete sich die „Astner
Wirtshausmusi“. Etwa 30 Mitglieder,
vorwiegend Jugendliche und junge
Erwachsene aus dem Einzugsgebiet der
Dorfwirtschaft spielen unter der Leitung
von Franz Deser echte, traditionelle
Blasmusik, auch mit Liedtexten, wie sie
von ca. 1850-1950 in oberbayerischen
Wirtshäusern gespielt wurde. Die Wirtshausmusi
versteht sich als Projektgruppe
zur Pflege altbayerischer Blasmusik und
spielt bei besonderen Anlässen, auch in
der Kirche, zur Freude aller aus nah und
fern auf.
Vor einigen Jahren hat sich in Asten eine
Trommelgruppe gebildet. Gemeinsam
mit Trommlerinnen aus Trostberg tritt die
10köpfige Gruppe z. B. beim Weltgebetstag
und Pfarrfest in Asten oder beim
Stadtfest in Tittmoning auf.
Seinen Sitz in Asten hat auch der gemeinnützige
Verein „Für Kinder in Kenia
e. V.“ mit derzeit 30 Mitgliedern.
Ziel: Wir fördern und erhalten die Ortsvereine als bedeutendes Kulturgut und
wichtigen Bestandteil sozialer Integration.
Kinder und Jugendliche binden wir altersgerecht ein und versuchen
sie zu begeistern.
Wir erkennen Mitgliedschaften in Vereinen als sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Menschen finden in Vereinen Heimat.
25
Bei uns im Dorf kennt jeder jeden.
Gegenseitige Anteilnahme und Hilfsbereitschaft
sind selbstverständlich.
Zugezogene erleben hier eine offene
Nachbarschaft und werden schnell in
die Dorfgemeinschaft aufgenommen.
Für Familien mit Kindern sind die Eltern-
Kind-Gruppe, der Kindergarten,
der Spielplatz und der Bolzplatz mögliche
Begegnungsstätten. Im Sommer ist
die Boulebahn ein beliebter Treffpunkt.
Jung und Alt begegnen sich im Lebensmittelgeschäft
oder in oder nach der
Kirche. Es besteht die Möglichkeit, einem
Verein, einer kirchlichen Gruppe oder
einem der Astner Chöre beizutreten.
Im Dorfwirtshaus, im Gastgarten, beim
Frauen- oder Männerstammtisch oder
bei einer Veranstaltung im Pfarrheim
treffen sich Alteingesessene und Neuzugänge.
Von der Pfarrei erhalten Zugezogene
einen Begrüßerbrief, der
alle wichtigen Kontaktpersonen und
Telefonnummern enthält.
Ziel: Wir nehmen Neuzugezogene wahr und lassen ihnen notwendige
Information und Hilfe zukommen.
Wir laden sie zu einem der verschiedenen Treffpunkte ein.
26
Leute treffen und kennenlernen kann
man auch bei der jährlichen Spielsaison
der Astner Theatergruppe. 2013 gab es
erstmals ein Kabarett mit der Astner Wirtin.
Zum musikalischen Frühschoppen,
Dämmerschoppen und zum Pfarrfest
spielt die „Astner Wirtshausmusi“ auf.
Der Astner Singkreis gibt Konzerte und
in der Kirche finden Gitarren- und Trommelkonzerte
statt, sowie jährlich eine
Erntedankandacht mit Texten, Liedern
und Bildern. Das Astner Adventsingen
gestalten ortsansässige Sänger und Musikanten.
Alle 10 Jahre feiert das ganze
Dorf nach alter Tradition die Faschingshochzeit.
Auf Anfrage finden Kirchenführungen
statt.
Ziel: Wir führen Menschen verschiedenen Alters zusammen.
Kirche und Dorfwirtschaft nutzen wir als geeignete Rahmen
für kulturelle Veranstaltungen.
27
Im Astner Pfarrheim wird zwei Mal im
Jahr ein Kurs für Rückenschule angeboten.
Ein Musiklehrer erteilt Schülern
Musikunterricht. Im Saal des Pfarrheims
treffen sich Interessierte zu Vorträgen,
Filmabenden, Einkehrtagen oder Kursen
wie z. B. Tanzkurs oder Erste Hilfe Kurs.
Hier finden auch Ausstellungen statt.
Ziel: Das Pfarrheim bleibt ein weiterer Treffpunkt.
Es muss gepflegt und erhalten werden.
Langjährige Tradition haben in Asten
zwei Flurprozessionen, wobei die Felder
und Wiesen der ehemaligen Gemeinden
Asten und Dorfen umgangen und
gesegnet werden. An der traditionellen
Fronleichnamsprozession beteiligen sich
Abordnungen der kirchlichen Gruppen
und der örtlichen Vereine mit ihren Fahnen.
Eine der ältesten Traditionen ist die
Wallfahrt von Salzburg und Tittmoning
aus dem 16. Jhdt. nach Altötting. Sie lebt
heute weiter in der Wallfahrt der Rupertiwinkler,
die in Asten Quartier erhalten.
In unserer Kirche werden an Weihnachten
ein großer Christbaum und die mehr
als 300 Jahre alte Krippe aufgestellt.
2011 feierte die Kuratie den 550ten Wei-
28
hetag ihrer Kirche. Der Festtag wurde
in einem Bildband dokumentiert. Eine
Fotoausstellung über die Geschichte
der Kuratie Asten war Impuls für ein
Heimatbuch, das in den nächsten Jahren
entstehen wird.
2011 wurden auch zwei neue Kirchenführer
aufgelegt. 2007 wurden alle
Denkmäler katalogisiert. Aktuell fasst
eine Broschüre alle Flurdenkmäler zusammen
und schlägt Routen für Fußgänger
und Radfahrer vor. Straßennamen
im Dorf erinnern neben verdienten Tittmoningern
auch an den ersten Lehrer,
Joseph Neudecker (1778 - 1840), an ein
früheres Brechelbad, an den Herrnsitz
und Gangsteig, einen alten Kirchenweg.
2000 und 2002 gab es einen Astner
Kalender, der besondere Gegebenheiten,
Gebäude und Plätze im Dorf festhielt.
Auf eine 36-jährige Tradition schaut
die Partnerschaft der Astner KLJB mit
Forchheim zurück, die weiterhin gepflegt
wird. Die KLJB organisiert auch das bekannte
„AstnerFestl“, wo sich Jugendliche
aus der ganzen Umgebung treffen
und feiern.
Seit mehr als 20 Jahren feiern wir an
Erntedank unser Pfarrfest mit Essen,
Trinken, der Astner Blasmusik und einem
unterhaltsamen Programm. Jung und Alt
feiern miteinander.
Groß gefeiert werden in Asten Vereinsjubiläen.
Alle fünf Jahre stellt die Astner
Feuerwehr einen Maibaum auf. Auch
daran nimmt Alt und Jung teil.
Ziel: Wir pflegen Traditionen und halten die Dorfgeschichte fest.
Wir werden ein Heimatbuch für Asten herausgeben.
29
Wir Astner haben das große Glück,
mitten in der Natur zu leben. Von der
Haustür weg können wir zu Spaziergängen
und Wanderungen in die nähere und
weitere Umgebung aufbrechen. Der nahe
Wald, das Astner Moos oder die Linde
am Herrnsitz sind lohnende Ziele, genauso
wie die vielen Kapellen und Kreuze
im Dorf und außerhalb, meist unter
einem Baum und mit einer einladenden
Bank. Auf den vielen Wegen rund ums
Dorf machen auch Radfahren oder Walken
Spaß. Die zahlreichen durchfahrenden
Radler sind der Beweis. Für E-Bikes
gibt es eine Tankstelle beim Wirtshaus.
Wer es abenteuerlich mag, wandert oder
radelt hinunter zur Salzach, wo er in der
Au die besondere Pflanzenwelt bewundern
kann. Unsere Kinder sind auf dem
Spielplatz, dem Bolzplatz oder im Erlebnisdorf
Winklbauer gut aufgehoben. An
den Wochenenden trifft man sich an der
Boulebahn. Im Sommer lädt der nahe
Leitgeringer See zum Baden ein. Der
Astner Biergarten ist immer einen Ausflug
wert. Die Astner Schützen treffen
sich regelmäßig an ihrem Schießstand
neben dem Wirtshaus. Für Kinder gibt es
Gruppenstunden und während der Sommerferien
verschiedene Angebote des
Ferienprogramms hier am Ort.
Ziel: Wir erkennen und schätzen den Freizeitwert unseres Ortes und seiner
Umgebung und die damit verbundene Lebensqualität.
Wir erhalten die intakte Natur.
Das Rad- und Wegenetz werden wir sanft ausbauen und den Bolz- und
Spielplatz im Dorf erhalten.
Wir nutzen und fördern sinnvolle Freizeitangebote.
30
6. Baugestaltung und -entwicklung
Von allen Richtungen, aus denen man
sich Asten nähert, blicken wir auf die
spätgotische Kuratiekirche „Mariä Himmelfahrt“,
als markanten Mittelpunkt
des Dorfes.
Der Tuffquaderbau mit nicht eingezogenem
Chor und Westturm wurde in der
2. Hälfte des 15. Jahrhunderts durch den
Braunauer Baumeister Stephan Krummenauer
errichtet. Wegen des weithin
sichtbaren Kirchturms, von dem aus man
bei klarer Sicht mindestens 50 weitere
Kirchtürme erblicken kann, ist die Astner
Kirche ein bedeutender trigonometrischer
Vermessungspunkt.
Umgeben von mächtigen Tuffsteinmauern
fügt sich der alte und erweiterte
Friedhof harmonisch in die Ansicht der
Dorfkirche ein. Am Eingang zum Friedhof
steht das historische Kriegerdenkmal,
erbaut von Richard Puchner im Jahre
1920, das an die Opfer des 1. Weltkrieges
erinnert.
Kirche „Mariä Himmelfahrt“
Neben der Kirche steht das im Jahr 1980
liebevoll renovierte denkmalgeschützte
Pfarrheim - ehemaliges Mesnerhaus
und noch früher Schulhaus - das uns als
Pfarrgemeinde für die verschiedensten
Veranstaltungen zur Verfügung steht.
Dieser stattliche zweigeschossige Walmdachbau
wurde im 18. Jahrhundert
erbaut.
Pfarrheim (ehemaliges Mesnerhaus)
Kriegerdenkmal
31
Ein weiterer ortsbildprägender Bau in
exponierter Lage ist das imposante
Pfarrhaus (1880/81), ein spätklassizistischer
zweigeschossiger Walmdachbau
mit Mezzanin.
Pfarrhaus
Im alten Lehrerhaus – ehemaliges
Schul- und Gemeindehaus – welches
von der Stadt Tittmoning substantiell
und energetisch saniert wurde, ist neben
Mietwohnungen auch der städtische
Dorfkindergarten untergebracht. Hierzu
gehört auch der von den Hausbewohnern
und dem Kindergarten gestaltete
Garten mit Beeten und Obstbäumen.
Dorfkindergarten
32
Von Süden her blickt man auf die von
der Astner Dorfgemeinschaft mit hohem
Aufwand und Gemeinsinn neu renovierte
„DorfWirtschaft“ mit dem Platz für
Kultur und Vereine. Die Wirtschaft haben
wir im Jahr 2013 als kulturelles und soziales
Zentrum des Dorfes für Jung und
Alt wiederbelebt.
Das Astner Wirtshaus wurde 1838 von
dem Nonnreiter Gastwirt Josef Remmelberger
erbaut und seither ohne Unterbrechung
bis Ende 2011 als Wirtschaft
betrieben.
Bei der Gestaltung der Außenbereiche
der „DorfWirtschaft“ achteten wir darauf,
dass sich diese unaufdringlich und
ökologisch in die umgebende Architektur
einfügen. So wurden die Flächen um
die „DorfWirtschaft“ Asten weitgehend
unversiegelt gestaltet.
„DorfWirtschaft“ mit Biergarten
Das in die Jahre gekommene Feuerwehrgeräteaus
ist in die Ortsmitte integriert.
Derzeit werden Konzepte über einen
Neubau entwickelt. Hierbei ist es uns ein
großes Anliegen, dass sich neuzeitliche
Gebäude gut in das vorhandene Ortsbild
einfügen.
Zahlreiche dokumentierte und beschriebene
denkmalgeschützte Flur- und Bodendenkmäler,
sowie Kapellen wurden
und werden in Eigenregie renoviert
und von den Eigentümern behutsam
gepflegt und betreut.
Krötzinger Kapelle
Ziel: Kulturdenkmäler und historische Gebäude erhalten, nutzen
und zugänglich machen!
33
Im ländlich geprägten Außenbereich von
Asten befinden sich stattliche und ausgezeichnet
sanierte landwirtschaftliche
Gebäude mit Bundwerkstadel, teils als
Dreiseit- oder Vierseithöfe mit Tuffsteingemäuer.
Unsere Denkmäler sind wichtige Quellen
und Zeugnisse der Astner Geschichte
und damit unbedingt erhaltenswert.
Alle Baudenkmäler von Asten sind in der
Denkmalliste des Bayerischen Landesamtes
für Denkmalpflege erfasst.
Die Lebens- und Wohnqualität unseres
Dorfes und somit seine Identität werden
maßgeblich durch die Erhaltung, Pflege
und Entwicklung der ortsbildprägenden
Bausubstanz mitbestimmt
Im Ortskern gibt es kaum mehr landwirtschaftlich
aktive Anwesen bzw. tragen
sich die Eigentümer mit dem Gedanken,
die Hofstellen aufzugeben bzw. auszusiedeln.
Hier ist es unsere erste Aufgabe
und unser Ziel, diese Gebäude sinnvoll
einer anderen Nutzung zuzuführen.
Ein Großteil der landwirtschaftlichen
Anwesen, sowie viele weitere Gebäude
nutzen alternative Energien wie Hackschnitzelheizungen,
Solaranlagen und
Photovoltaikanlagen. Zusätzlich werden
im Ortsgebiet Asten zwei Biogasanlagen
betrieben. Eine wichtige Einrichtung ist
der noch vorhandene Dorfladen, der für
die Nahversorgung der Dorfbewohner
eine herausragende Rolle spielt.
Schon in den neunziger Jahren hat man
dafür Sorge getragen, dass durch eine
Erweiterungs- und Änderungsplanung
eine nachhaltige Bauentwicklung in
Asten möglich war. Die wenigen neugebauten
Einfamilienhäuser fügen sich
harmonisch in das Ortsbild ein.
Im Dorf gibt es einige unbebaute Grundstücke,
sowie Leerstände von Häusern
und Gebäuden der sechziger Jahre. Hier
wollen wir Konzepte entwickeln, um
durch eine mögliche Änderung der Bebauungsplanung,
Gebäude auch einer
anderen Bestimmung zuzuführen bzw.
eine zukunftsfähige Bebauung mit Unterstützung
zur Nutzung von erneuerbaren
Energien zu ermöglichen.
Eine zukunftsweisende und flächensparende
Dorfentwicklung zu schaffen, hat
für uns hohe Priorität.
Ziel: Erhalt und nachhaltige Modernisierung der charakteristischen Bausubstanz
und Entwicklung neuer Nutzungskonzepte für private und öffentliche Gebäude.
Überarbeitung von bestehenden Bebauungsplänen, um neue Spielräume
für eine zukunftsfähige Bebauung zu ermöglichen.
Wir wollen junge Familien motivieren, sich für ältere Häuser und Leerstände
zu interessieren.
Stärkung, Entwicklung und moderate Nachverdichtung des Ortskerns.
34
Entwicklung des Dorfes Asten anhand historischer Flurkarten
1817
1849
1966
2014
35
Des Weiteren haben wir beim Umbau
der „DorfWirtschaft“ auf barrierefreie
Gestaltung geachtet und möchten
öffentliche Gebäude und Dorfgemeinschaftseinrichtungen,
sowie Plätze bei
Umgestaltung auf Barrierefreiheit überprüfen.
Baugestaltung und -entwicklung, verbunden
mit einem raumsparenden
Flächenmanagement ist uns für eine zukunftsorientierte
Dorfentwicklung sehr
wichtig.
Um eine maßvolle Erweiterung von
Bauflächen zu ermöglichen, ist geplant,
am westlichen Ortsrand ein Baugebiet
im Einheimischenmodell auszuweisen.
Hier soll insbesondere der sparsame
Verbrauch von Landschaft und Energie
untersucht und berücksichtigt werden.
Für diese Planung wurde eine im Flächennutzungsplan
bereits ausgewiesene
Fläche für Wohnbebauung zurückgenommen,
da das aktuelle Vorhaben aus
städtebaulicher Sicht eine erhebliche
Verbesserung für die Abrundung des
Ortes Asten darstellt.
Flächennutzungsplan Asten
Ziel: Wir setzen uns für eine maßvolle und ökologische Siedlungsentwicklung ein.
Mit Haus- und Hoftafeln, auf denen kurz
die Geschichte der Anwesen beschrieben
ist, wird bei den wichtigsten historischen
Häusern das Geschichtsinteresse geweckt
und erhalten.
Haustafel Wirtshaus
Im Dorfkern entwickeln wir zusammen
mit der Stadt Tittmoning Konzepte für
die Gestaltung von entsiegelten privaten
und öffentlichen Flächen wie z. B. den
Vorplatz des Dorfladens bzw. die Parkfläche
vor der Kirche.
Wir sind bestrebt, durch eine gestalterische
Aufwertung der „Ortsmitte“ die
Aufenthaltsqualität im Straßen- und
übrigen Bereich für die Einwohner und
Besucher zu steigern.
Neben der Erweiterung von Bauflächen
ist es uns wichtig, für die vorhandenen
Gewerbebetriebe Möglichkeiten für eine
maßvolle Erweiterung zu schaffen.
Schon vor vielen Jahren hat die Stadt
Tittmoning u. a. auch für Asten einen
Flächennutzungsplan mit integriertem
Landschaftsplan unter Einbeziehung der
Öffentlichkeit festgelegt. Hierbei ließen
wir auf den ortsbildprägenden Dorfanger
(Obstanger) in der Dorfmitte besondere
Beachtung zukommen.
Ziel: Wir gestalten unsere Straßen und Plätze dorfgemäß und ökologisch.
36
Bei der Gestaltung des Ortskerns achteten
wir auch auf den Erhalt des Bolzplatzes
mit Boulebahn und des anliegenden
Spielplatzes als öffentliche Gemeinschaftsflächen
für Jung und Alt.
Wir sind bestrebt, den ins Leben gerufenen
positiven Dorfentwicklungsprozess
mit den daraus resultierenden zukunftsweisenden
Projektideen voranzutreiben
um unsere dörflichen Strukturen zu verbessern
und attraktiver zu gestalten.
Ziel: Wir erhalten die Ausgewogenheit von Bebauung und Begrünung
als attraktive Landschaftsfläche in Abwägung von Nachfrage
und der Gebäudesituation von Altbauten.
37
7. Grüngestaltung und -entwicklung
Für unseren dörflichen Charakter ist sowohl der offene
Wiesenbereich sehr prägend als auch der Wald, als grünes
Rückgrat des Ortes. Ein weiteres Merkmal stellen unsere alten
Baumbestände an den verschiedenen Flurdenkmälern dar, die
als Solitärbäume unser Landschaftsbild gestalten.
Im Ortskern befindet sich der Obstanger, der weiterhin von
Bebauung frei bleiben soll. Diese Forderung wird vom privaten
Besitzer ausdrücklich unterstützt. Wurde noch in der älteren
Siedlung auf Bepflanzung der Straßenränder wenig Wert gelegt,
so konnten wir in der Badstraße die Bepflanzung schon
in den Straßenbereich mit einbeziehen. Zudem wurden hier
die Parkbuchten unversiegelt gestaltet. Im neuen Baugebiet
werden wir unter Einbeziehung der Bürger weiter an dieser Art
der Bebauung arbeiten. Die Grundstücksgrenzen werden zunehmend
offen gestaltet und die Umzäunungen als Staketenzaun
erstellt. Den Hang bei der Kirche und die Verkehrsinseln
im Gemeindegebiet bepflanzt der Gartenbauverein.
Der neue Friedhof wurde bewusst mit viel Grün und einheimischen
Baumarten gestaltet. Er schmiegt sich damit sehr gut an
die noch intakte Umfriedung des alten Friedhofes an.
Auf private Initiative hin konnten Bänke im Ort aufgestellt
werden, damit die zahlreichen Wanderer und Fahrradfahrer im
Ort bessere Rastmöglichkeiten für ihren Aufenthalt vorfinden
und Asten ein einladendes Ziel für Besucher wird.
Im Ortskern ist mit dem Bolzplatz, der Boulebahn und dem
Ziel: Im Ortsbereich werden Straßen im Rahmen einer anstehenden Überplanung
entsiegelt.
Die Plätze bei Wengler und Obermayer werden neugestaltet, um dem
Dorfcharakter besser zu entsprechen.
Wir möchten, dass am Platz des alten, abgerissenen Dorfbrunnens ein neuer
Brunnen als Treffpunkt der Astner, Radlfahrer und Pilger entsteht.
38
Die sehr naturnahe Gestaltung unserer
Gärten ist Heimat für viele Insekten und
Tiere. Der Hausgarten mit Kräutern und
Gemüsepflanzungen ist noch ein fester
Bestandteil des Dorfbildes und in den
Weilern außerhalb. Rosenstauden und
Kletterpflanzen an den Hauswänden verschönern
die Fassaden. Ebenso werden
die Balkone mit Blumen geschmückt.
Wir haben in der Vergangenheit darauf
geachtet, dass Solitärbäume gezielt ersetzt
wurden und auch gepflegt werden.
Ebenso wurden an Feldrainen von der
Jugend des Landesbundes für Vogelschutz
viele Sträucher gepflanzt und am
St. Rupert Pilgerweg säumen auf Grund
einer privaten Initiative eine Reihe alter
Apfelsorten den Weg. Hier hatte sich
im Vorfeld eine Gruppe für die Beibehaltung
der historischen Wegführung
eingesetzt und den Anschluss an den
neuen Pilgerweg von Altötting bis nach
Bischofshofen möglich gemacht (Geschichtsträchtiger
Weg - dieser Weg war
lange Zeit die Grenze zwischen Salzburg
und Bayern).
Kinderspielplatz noch sehr viel Grünfläche
vorhanden. Hier trifft sich Alt und
Jung des Dorfes zum Spielen. Diese Flächen
gilt es zu erhalten. Die heimischen
Obstbäume in den Gärten und die Spalierbäume
sind ein weiteres charakteristisches
Merkmal unseres Dorfbildes. Seit
drei Jahren verkaufen der Gartenbauverein
und die Dorfgenossenschaft auf
dem Halsbacher Waldweihnachtsmarkt
Apfelmost und andere Apfelprodukte
aus Eigenerzeugung. Damit wird die Sanierung
der Wirtschaft ganz wesentlich
finanziell unterstützt.
Ziel: Obstanger in der Dorfmitte auch für die Zukunft erhalten.
Obstbaumbepflanzungen auch weiterhin unterstützen
und den Wert für Tier- und Pflanzenwelt heraus stellen.
39
Alles beginnt aber damit, dass bereits die Kinder an die Natur
und das Gärtnern herangeführt werden. So betreut der Kindergarten
seinen „Schulgarten“ und im nahen Waldstück gibt
es den „Wichtelplatz“, wo die Gruppe unsere Natur erfahren,
erlernen und erleben kann.
Auf entsprechenden Hinweistafeln können sowohl Gäste als
auch Einheimische etwas über die Geschichte unseres Ortes
erfahren. Die Pfarrgemeinde bietet Kirchenführungen an, die
immer mehr in Anspruch genommen werden. Die Pflege des
gesamten Platzes um die „DorfWirtschaft“ wird von freiwilligen
Helfern übernommen; einige der Neupflanzungen konnten
wir über Baum-Patenschaften ermöglichen.
An den Häusern und in den Gärten wird viel Wert auf den Blumenschmuck
gelegt.
Ziel: Wir bleiben ein familienfreundliches Dorf, in dem Besucher der „DorfWirtschaft“
gerne einen Spaziergang mit der gesamten Familie machen (Spielplatz Dorf).
Im südlichen Bereich vor dem Dorfkern liegt der Endmoränenweiher,
das Astner Moos, als Naturdenkmal. Hier wurde in den
letzten Jahren sowohl von der Stadt als auch vom Landesbund
für Vogelschutz Fläche erworben bzw. gepachtet, um eine
naturverträgliche Bewirtschaftung zu gewährleisten. Die Beweidung
dieser Streifen wird von Heckrindern vorgenommen.
Zudem gibt es im gesamten Gemeindegebiet einen Grünflächenpflegeplan
für alle öffentlichen Grünflächen, der Festlegungen
über die naturgemäße Pflege der Flächen trifft.
Am Astner Moos ist eine Ausdehnung des schon vorhandenen
Randstreifens vorgesehen, um den Eintrag von Nitraten weiter
zu reduzieren. In einer Pflanzaktion im Jahr 2013 wurden
durch die Jagdgenossenschaft und den Landschaftspflegeverband
Traunstein 350 Sträucher gepflanzt. So konnte zu einer
weiteren Vernetzung des Biotopes mit den Waldflächen beigetragen
werden. Viele Vögel (Schwäne, Reiher, Störche, Enten,
Möwen) nutzen dieses Gewässer jedes Jahr, um hier zu rasten
oder auch zu brüten. Das Abwassersystem im Ortsbereich ist
als Trennsystem im gesamten Bereich ausgelegt.
40
Zu diesen Wasserflächen gibt es im Gemeindegebiet eine
stattliche Anzahl von Toteislöchern als Überbleibsel der Eiszeiten.
Als Rückzugsort für Tiere (Molche, Kröten und Salamander)
und für seltene Wasserlilien werden diese geschätzt
und auch im Rahmen eines Programmes von Seiten der Stadt
können Besitzer in der Pflege unterstützt werden. Mehrere der
Toteislöcher sind als Bodendenkmäler festgehalten.
Die Salzach-Auenlandschaft hat ebenfalls eine wichtige Funktion
als Schutzwald an den Salzachhängen. Sie ist ein wertvoller
Wasserspeicher, ein Quellgebiet und dient als Schutz vor
Muren und als notwendiger Speicher für die Wasseraufnahme
bei Starkregen. An den Hängen bei Klaffmühle ist eine Sinterterrasse;
die wachsenden Tuffsteine stellen ein sehr schützenwertes
Biotop dar.
Ein Naturbadesee – der Leitgeringer See – liegt zum Teil auch
im Gemeindegebiet von Asten; dieser Moorbadesee ist schon
seit 1972 Landschaftsschutzgebiet. Die Wasserqualität konnte
seit 1992, beginnend durch ein von der Stadt aufgelegtes freiwilliges
Seenprogramm unter Mithilfe der Landwirte (Verzicht
auf Düngung), erheblich verbessert werden. Die Werte sind
seit dem Jahre 2005 als hervorragend eingestuft und liegen
weit unter den Grenzwerten. Mit dem Badesee und dem Astner
Weiher umfasst die Wasserfläche 18 ha.
Ziel: Die Biotope im Gemeindebereich als etwas Besonderes achten.
Die Natur und die Ressourcen hier bewusst schützen und vor
schädigenden Eingriffen bewahren.
Weiterer Flächenerwerb am Astner Moos, um die extensive
Bewirtschaftung auf mehr Umland auszudehnen.
Die Vernetzung der Biotope für die Tierwelt weiter ausbauen.
41
8. Das Dorf in der Landschaft
Bedingt durch seine exponierte Lage auf
einer eiszeitlichen Endmoräne aus der Würmkaltzeit
(vor ca. 115.000 bis 10.000 Jahren)
oberhalb des Salzachtals ist Asten für seine
weite Fernsicht bekannt. Bei klarer Wetterlage
bietet sich somit ein großartiger Ausblick nach
Süden in das Salzachbecken und auf die Berge
des Salzkammerguts und des Chiemgaus.
Viele Ausflügler genießen diesen freien Blick
auf das Alpenpanorama u. a bei der Rast im
schattigen Biergarten unserer Dorfwirtschaft.
Dies veranlasste uns, hier eine Panoramatafel
aufzustellen, die dem interessierten Beobachter
wichtige Hinweise gibt.
Einen besonderen Reiz von Asten macht die
abwechslungsreiche Landschaft aus. Asten
ist aber auch für die Landschaft bemerkenswert,
da es aus allen Richtungen von weit
her sichtbar ist. Ein Großteil der Flächen rund
um das Dorf ist bewaldet. Den größten Anteil
bilden immer noch Fichtenwälder. Mit ihrer
dunkelgrünen Farbe sind sie charakteristisch
für die Region. In der Nachpflanzung wird
aber immer mehr auf Mischwälder geachtet.
Wir sind auf unsere ausgeprägte Ortsrandeingrünung
stolz, da sie die Lebensqualität
unseres Dorfes erhöht.
Ziel: Den Grüngürtel um unser Dorf durch abwechslungsreiche Mischwaldränder
erhalten. Wildstrauchhecken und Einzelbäume in der Feldflur sowie (Obst-)
Baumreihen pflanzen und privat fördern.
42
Grünflächen und Obstbäume gestalten
auch das Ortsbild und erinnern, dass die
wirtschaftliche Struktur des Ortes stark
von der Landwirtschaft geprägt ist.
Wir wollen das Ortsbild und die bestehende
Bausubstanz erhalten und mit gezielten
Baugebietsausweisungen unser
Dorf weiterhin attraktiv gestalten.
Ziel: Obstbäume und Grünflächen im Dorf schützen und bewahren.
Hierzu wurde die bestehende Obstbaumwiese in den Flächennutzungsplan
integriert. Wenn möglich maßvoll wachsen, aber nicht um jeden Preis.
Eine Vielzahl von bäuerlichen Betrieben
formt das umgebende Landschaftsbild.
Wir wollen den Wert unserer Bauern für
den Erhalt unserer Kulturlandschaft herausstellen.
Außerdem ist es uns ein Anliegen,
den ländlich geprägten Charakter
des dörflichen Umfelds zu bewahren und
dabei ökologisch wertvolle Kleinflächen
zu gewinnen. Sie garantieren den Erhalt
seltener Tier- und Pflanzenarten.
43
Zum Wildbestand gehören Reh, Hase,
Fuchs, Marder, Dachs und Fasan; seit
kurzem gibt es sogar wieder vereinzelt
Wildschweine.
In der Viehzucht dominieren Milchkühe.
Es werden aber auch Ziegen, Schafe
und Hühner gehalten. In den letzten
Jahren ist die Anzahl der Biobauernhöfe
gestiegen. Zur Unterstützung unserer
Landwirte bei der Regionalvermarktung
findet in Tittmoning ein wöchentlicher
Bauernmarkt statt.
In Asten und Dorfen wird von drei
Familien Schafzucht betrieben und
somit ein wichtiger Beitrag zur Pflege
der Landschaft und zum Erhalt von
wertvoller Blumenwiesen geleistet. Die
Schafzucht gab vor rd. 1000 Jahren
dem neu entstandenen Dorf Asten
den Namen (awiste bedeutet Schaf-
Aufenthalt).
44
Neben der Kirche weist Asten in der näheren Umgebung eine
Reihe sehr schöner Flurdenkmäler auf. Flurdenkmäler sind
echte Zeitzeugen und erzählen oft von menschlichen Schicksalen.
Zahlreiche Bildstöcke, Kapellen, Weg- und Wetterkreuze
legen Zeugnis ab von dem großen Gottvertrauen unserer
Vorfahren.
Es ist wichtig, unsere Geschichte und damit auch unsere Herkunft
zu erhalten.
Damit jeder die Möglichkeit zur Besichtigung der Denkmäler
hat und die wertvollen Lebenserinnerungen nicht in Vergessenheit
geraten, wurde eine entsprechende Informationsschrift
mit einem Rundweg zusammengestellt.
Ziel: Die Bestandssicherung unserer Flurdenkmäler ist uns wichtig. Es ist unsere
Aufgabe, den geistigen Wert des Flurdenkmals, seine Funktion als Bindeglied
zwischen Mensch und Landschaft weiterhin bewusst zu halten. Ein wichtiger
Beitrag dazu ist unsere Informationsschrift mit Routenvorschlägen.
45
Neben den Flurdenkmälern prägen die Umgebung von Asten
mehrere alte Bäume, die das Landschaftsbild verschönern
und bereichern. Einige alte Kastanienbäume, Eichen und Linden
sind im Flächennutzungsplan als Naturdenkmäler ausgewiesen.
Wir wollen diese jahrhundertealten Bäume erhalten.
Besonders wertvoll ist uns das Naturschutzgebiet Astner
Moos. Es liegt als großflächiges Toteisloch mit einer markanten
ovalen Form in einer Talmulde südlich von Asten. Eine
ausgeprägte Verlandungszone z.T. mit Weidengebüschen,
kennzeichnet den See, an den sich im Osten ein Streuwiesengebiet
anschließt. Das Naturschutzgebiet ist bedeutend
für die Avifauna als Rastplatz und Ganzjahreslebensraum.
Darum wurde um die Wasserfläche ein weites Landschaftsschutzgebiet
erschlossen. Der Moorweiher wird von zahlreichen
Vogelarten bevölkert: Zwergtaucher, Zwergrohrdommel,
Kiebitz, Schwarzhalstaucher, verschiedene Entenarten,
Flussregenpfeifer und Teichrohrsänger geben sich hier ein
Stelldichein. Darüber hinaus benutzen ihn viele Gastvögel
z. B. Reiher und Gänse, als Durchzugs- und Rastgebiet. Der
Grasfrosch ist rund um den See zu hören und bei genügend
Aufmerksamkeit zu sehen. Außerdem verfügt das Moos über
eine vielseitige Flora.
Das Gemeine Schilf und der breitblättrige Rohrkolben säumen
den Gewässerrand.
Im Rahmen eines Beweidungsprojekts des Landschaftspflegeverbands
werden die Wiesen südlich des Naturschutzgebietes
für eine Ganzjahresbeweidung mit Heckrindern
(zurückgezüchtete Auerochsen) genützt. Die Beweidung ist
eine kostengünstige Alternative zur Mahd. Außerdem bleibt
ein offenes Landschaftsbild erhalten.
Ziel: Das Astner Moos, die Toteislöcher und unsere Naturdenkmäler für jetzige
und künftige Generation erhalten, bewahren und wertschätzen.
Oberflächenwassereinleitung ins Astner Moos neu konzipieren.
46
Wie bereits erwähnt, liegt Asten oberhalb des Salzachtales;
somit ist die Nähe und Verbundenheit
zur Salzach mit ihren Auen über Generationen
gewachsen. Die Salzachaue ist ein Lebensraumkomplex
von bayernweiter Bedeutung. Die hohe
ökologische Wertigkeit liegt in der Größe und Geschlossenheit,
sowie Naturnähe und Artenausstattung
dieser Flusslandschaft. Die Auengebiete sind
Lebensraum vieler Greifvogel- und Spechtarten.
Der aufmerksame Beobachter kann die Gelbbauchunke
und den Feuersalamander entdecken oder
sieht, wie sich eine Äskulapnatter durch das Gras
schlängelt. Dazu kommen Großschmetterlinge und
Wiesenbrüter. Hier wachsen noch viele geschützte
Pflanzen wie Seidelblast, Blaustern, Sumpfdotterblume,
Türkenbundlilie und das „Josephibleamerl“.
Auch Dolden-Milchstern, Melissen-Immenblatt,
Aronstab, Maiglöckchen, Frühlingsschlüsselblume,
Löffelkraut, Rosslaich, Spargelschote, ästige Graslilie,
Edel-Gamander, Akelei, Sumpf-Haarstrang, Haselwurz,
Rotes Waldvögelein, Vogelnestwurz und
Helmknabenkraut sind zu bewundern.
Die Berghänge von der Salzach in Richtung Nonnreit
mit ihren zur Salzach fließenden Quellwassern,
sind für Asten von jeher von hoher Bedeutung. Es
ist ein wichtiges Wasserschutzgebiet.
In den vorhandenen Gewässerentwicklungsplänen
ist die ökologisch ausgerichtete Pflege und Gestaltung
der kleineren Bäche wichtiger Bestandteil.
Wir führen Renaturierungen von geschädigten
Gewässerlebensräumen durch. Besonders erwähnenswert
ist hier die naturnahe Gestaltung des
Siechenbaches, der bei Nonnreit in die Salzach
fließt. Das Auengebiet dient als Wohnraum für den
Biber, der seit geraumer Zeit wieder in der Region
lebt.
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Da Asten von vielen Radfahrern aus
nah und fern besucht wird, ist der Ausbau
des Fahrradwegenetzes von hoher
Bedeutung. Viele Rad- und Pilgerwege
führen durch Asten. Eine Route des St.
Rupert Pilgerweges folgt den Spuren des
„Salzheiligen“ und „Apostels Bayerns“
von Altötting über Asten, Tittmoning
durch den Rupertiwinkel nach Salzburg
zu dessen Grab. Der Benediktweg wurde
als Pilgerweg zu Ehren von Papst
Benedikt XVI errichtet. Man pilgert an
Stationen der Kindheit und Jugend des
Papstes vorüber. Dabei führt der Weg
von Marktl kommend, auf der Strecke
nach Tittmoning, durch Asten.
Für Asten ist neben den überregionalen
Radwegen die Fahrradanbindung an
das Naherholungsgebiet Leitgeringer
See besonders wichtig. Der See wird
vollständig von einem Gehölzsaum
umgeben.
Die Stadt Tittmoning betreibt ergänzend
zum Kulturlandschaftsprogramm ein
eigenes kommunales Seenprogramm,
das eine gewässerschonende und umweltverträgliche
Bewirtschaftung der
seenahen Grundstücke zusätzlich honoriert
(gegen Zusatzauflagen). Der See ist
bei den Einheimischen und Gästen sehr
beliebt.
Ziel: Den Fahrradweg zum Leitgeringer See durchgängig ausbauen
und eine Anbindung nach Tyrlaching in die Planung aufnehmen.
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Umrahmt von weitläufigen Waldflächen ist
Asten ein sehr grüner Ort. Damit dies so
bleibt, ist es wichtig die Bedeutung und den
Bezug zur Natur zu erhalten und weiter zu
geben. Der Naturlehrpfad, am Waldrand auf
dem Gelände der Familie Winklbauer, ist
daher ein wichtiger Lern- und Informationsbeitrag.
Auf dem Rundgang werden an den
verschiedenen Stationen heimische Baumarten
beschrieben, sowie weitere interessante
Informationen über verschiedene naturkundliche
Themen vermittelt. Waldameisen
und ein Insektenhotel sind zu bewundern.
Neubauten fügen sich harmonisch in das
Gesamterscheinungsbild unseres Dorfes.
Es wird Wert darauf gelegt, dass sich neue
Baugebiete nahtlos an den Ort anschließen
bzw. in den Ort integriert sind.
Wir wollen die Zersiedelung der Landschaft
verhindern. Bauliche Anlagen werden
schonend in die Landschaft eingebunden.
Zwischen den Siedlungseinheiten bleiben
ausreichend Freiflächen erhalten.
Ziel: Baugebiete nahtlos an den Ort anschließen bzw. in den Ort integrieren.
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Impressum
Herausgeber
Stadt Tittmoning
Ortsteil Asten
Stadtplatz 1
84529 Tittmoning
Telefon +49 8683 7007-0
E-Mail: info@tittmoning.de
Texte und Fotos
Projektgruppe „Unser Dorf hat Zukunft“
Team Broschüre
Helmut Hiermeier, Ludwig Hinterecker,
Josef Ober, Rosemarie Rahn,
Albert Schauer
Gestaltung und Druck
bergamott - more than a fruit
Reinhard Koller, Traunreut
Telefon +49 8669 7895151
E-Mail: info@bergamott.de
Auflage: 1.000 Stück
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