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Verbale Angriffe im Schulalltag - Sekundarstufe I - Pädagogische ...

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<strong>Verbale</strong> <strong>Angriffe</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong><br />

Theoretischer Hintergrund<br />

<strong>Verbale</strong>r Angriff und Konflikt – eine Abgrenzung<br />

2.2.5 Konfliktparteien<br />

Da alle interviewten Personen betroffene Lehrpersonen sind, findet der Fall <strong>im</strong>mer<br />

innerhalb eines schulischen Kontextes statt. Schon in der Konfliktdefinition nach<br />

Kreyenberg ist deutlich geworden, dass Konflikte nur auftreten können, wenn voneinander<br />

abhängige Menschen einen Gegensatz, eine Spannung oder einen Unterschied<br />

zwischen einander haben. Eltern sowie Schülerinnen und Schüler sind abhängig<br />

von der Lehrperson, weil die Sekundarschule zur obligatorischen Schulzeit<br />

der Volksschule gehört. Die Lehrperson kann ihren Beruf nur mit den Schülerinnen<br />

und Schülern ausüben und ist auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen, da diese für<br />

die Erziehung der Jugendlichen ausserhalb der Schulzeit zuständig sind. Ziel ist es,<br />

zusammenzuarbeiten. Bei Menschen, die sonst überhaupt nichts miteinander zu tun<br />

haben und somit völlig voneinander unabhängig sind, können sich aus dem Wege<br />

gehen, wenn Differenzen auftreten. Dies ist <strong>im</strong> schulischen Kontext nicht der Fall.<br />

Lehrperson, Eltern und SchülerIn sind abhängig voneinander.<br />

Nach Kreyenberg (2005) gibt es prinzipiell zwei Kriterien, nach denen man die Beziehung<br />

zwischen den Konfliktpartnern unterscheiden kann:<br />

Einerseits ist dies der Grad und die Art der Abhängigkeit, wobei man fragt ob hierarchische<br />

Abhängigkeitsverhältnisse (vertikale Abhängigkeit) oder ob eine enge Vernetzung<br />

zwischen Gleichgestellten vorhanden sind, z.B. wenn die Mutter selbst auch<br />

Lehrperson derselben Schule ist (horizontale Abhängigkeit).<br />

Andererseits unterscheidet man ob es eine formelle oder informelle Beziehung ist:<br />

Unter formellen Beziehungen sind Beziehungen gemeint, die durch Organigramme,<br />

Vorschriften oder Ablaufprozeduren geregelt sind. Informelle Beziehungen sind Beziehungen,<br />

die ausserhalb der offiziellen Regelung laufen. Sie können Prozesse<br />

entweder fördern oder behindern und insofern eher Konfliktursache oder auch genauso<br />

gut Konfliktlösung sein. Grundsätzlich ist in schulischen Fällen die Beziehung<br />

formell, das heisst es ist klar best<strong>im</strong>mt, wer die Lehrperson ist und was sie für eine<br />

Funktion hat. Genauso ist dies für den Elternteil und die Schülerinnen und Schüler<br />

festgehalten. Die Rollen und Funktionen sind somit eindeutig. Es kann aber durchaus<br />

vorkommen, dass sich die Lehrperson und der Elternteil schon auf privater Basis<br />

kennen, da die Lehrperson <strong>im</strong> Umkreis vom Schulhaus lebt. Genauso gut kann es<br />

Masterarbeit Tanja Rothenfluh 8. November 2007 Seite 28 von 126

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