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Neue gemeinschaftliche Wohnformen für alle Lebensphasen«

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Handout zum Vortrag<br />

»<strong>Neue</strong> <strong>gemeinschaftliche</strong><br />

<strong>Wohnformen</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong> <strong>Lebensphasen«</strong><br />

Kreis Offenbach, 29.04.2010<br />

Inhalt:<br />

• »WohnreWIR« am Tremoniapark<br />

• »Wir Wohnen Anders«<br />

• »buntStift« in Bochum<br />

Norbert Post<br />

Hartmut Welters<br />

Architekten & Stadtplaner BDA/SRL<br />

Arndtstraße 37, 44135 Dortmund<br />

Tel. 02 31. 47 73 48. 60 / Fax 02 31. 55 44 44<br />

info@post-welters.de / www.post-welters.de


Norbert Post • Hartmut welters • Architekten BDA & Stadtplaner SRL • Dortmund / Köln • Arndtstraße 37 • 44135 Dortmund • Tel.: 02 31. 47 73 48. 60 • Fax: 02 31. 55 44 44 • www.post-welters.de<br />

Generationenübergreifendes Wohnen<br />

am Tremoniapark in Dortmund<br />

Generalplanung im Auftrag der WohnreWIR<br />

GbR, Dortmund (2003 - 2004)<br />

Freiraumplanung: Dipl.-Ing. Rüdiger Brosk<br />

Grundstücksgröße: 3.286 m 2 , BGF: 2.403 m 2,<br />

Gesamtkosten: 4.338.000 Euro<br />

Auf dem Areal der stillgelegten Zeche »Tremonia«<br />

entsteht am Rande der Innenstadt und<br />

angrenzend an den Tremoniapark ein ökologisch<br />

orientiertes Wohnprojekt mit 21 Wohneinheiten<br />

zwischen 55 und 150 qm, gruppiert um einen<br />

gemeinsamen Quartiersplatz.<br />

Dem von der Bauherrngemeinschaft initiierten<br />

Motto »miteinander wohnen - miteinander bauen«<br />

folgt die Architektur in Form einer autofreien<br />

Wohnhofanlage mit Gemeinschaftshaus. Die<br />

individuellen Grundrisse berücksichtigen sowohl<br />

die Bedüfnisse von Familien als auch von<br />

<strong>alle</strong>instehenden älteren Menschen.<br />

Preise und Auszeichnungen<br />

1. Preis beim Innovationspreis Wohnungsbau<br />

des Landes NRW, Thema: Wohnungsbau auf<br />

innerstädtischen Standorten, März 2005<br />

1. Preis beim Wettbewerb “Wohnort<br />

Innenstadt” der Allianz-Dresdner Bauspar AG<br />

und der Zeitschrift Capital, März 2003<br />

Kategoriepreis: Soziales und Wohnumfeld,<br />

Wettbewerb »SternStadt« von Stern /<br />

Schwäbisch Hall, 2002<br />

WohnreWir am Tremoniapark in Dortmund


Zukunftsweisende Wohnprojekte<br />

in der Stadt


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Kompetenzzentrum „Kostengünstig qualitätsbewusst Bauen“ im<br />

Institut <strong>für</strong> Erhaltung und Modernisierung<br />

von Bauwerken e.V. an der TU Berlin<br />

Salzufer 14<br />

10587 Berlin<br />

Telefon: 030/39921-888<br />

Telefax: 030/39921-889<br />

E-mail: kompetenz@iemb.de<br />

www.kompetenzzentrum-iemb.de<br />

Geschäftsstelle<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Bauwesen und Raumordnung<br />

Geschäftsstelle<br />

Initiative „Kostengünstig qualitätsbewusst Bauen“<br />

Deichmanns Aue 31 – 37<br />

53179 Bonn<br />

E-mail: guenstig.bauen@bbr.bund.de<br />

www.bbr.bund.de<br />

Grafik<br />

Institut <strong>für</strong> Erhaltung und Modernisierung<br />

von Bauwerken e.V. an der TU Berlin<br />

Druck<br />

Dieser Bericht soll dem interessierten Kreis der privaten Bauherren und Eigentümer Informationen, Tipps und Anregungen<br />

geben. Er will und kann Gesetzestexte nicht ersetzen. Bei Rechtsfragen sollten daher immer die zuständigen Behörden oder<br />

die allgemein zur Rechtsauskunft befugten Stellen befragt werden. Dort können Sie z.B. auch Ausführungsbestimmungen<br />

erfahren, die nicht immer <strong>alle</strong> dargestellt werden können und die häufi g von Bundesland zu Bundesland verschieden sind.<br />

Stand: März 2008<br />

Alle Rechte vorbehalten


Zukunftsweisende Wohnprojekte<br />

in der Stadt<br />

Bearbeitung:<br />

Projektleitung:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Rietz, Architekt BDB<br />

Wissenschaftliche Mitarbeit:<br />

Dipl.-Ing. Heidemarie Schütz<br />

Prof. Dr.-Ing. Frank Ulrich Vogdt<br />

Mitarbeit:<br />

Sina Katherine Arzt<br />

Jan Legner<br />

Anna Marschall<br />

Doris Meyer<br />

Naja Schüller<br />

u.a.


Inhalt<br />

1 Hintergründe<br />

1.1 Geschichte des Wohnens in Deutschland - Strukturwandel in der Stadt ab 1945 6<br />

1.1.1 Haushaltsstrukturen und Bevölkerungsentwicklung 6<br />

1.1.2 Entwicklung des Wohnungsbedarfs und der Wohnungsversorgung in der Stadt 12<br />

1.2 Aktuelle <strong>Wohnformen</strong> und sozialräumliche Aspekte in der Stadt 16<br />

1.2.1 Wohnbedürfnisse 16<br />

1.2.2 <strong>Wohnformen</strong> 17<br />

2 Realisierte und beispielhafte Projekte<br />

2.1 Generationsübergreifendes Wohnen 22<br />

2.1.1 Generationenhaus West – Haus der Brüder Rudolf Schmid und Hermann Schmid 23<br />

Stiftung in Stuttgart<br />

2.1.2 Generationsübergreifendes und integratives Wohnen in der ehemaligen Alten Schule 26<br />

Karlshorst in Berlin<br />

2.1.3 „WohnreWir“ am Tremoniapark – generationsübergreifendes Wohnprojekt in Dortmund 29<br />

2.1.4 Generationenwohnen in Privatinitiative in Weikersheim 32<br />

2.1.5 Generationenwohnen innerhalb einer Familie in Darmstadt 35<br />

2.2 Familienübergreifendes und <strong>gemeinschaftliche</strong>s Wohnen 38<br />

Gemeinschaftliches Wohnen in einem Innenhof in Köln 38<br />

2.3 Wohnprojekte <strong>für</strong> ältere Menschen 41<br />

2.3.1 Seniorenzentrum <strong>für</strong> betreutes und selbstständiges Wohnen in Lich 41<br />

2.3.2 Senioren-Wohnmodell im ehemaligen Kaufhaus Breuer in Eschweiler 44<br />

2.4 Soziale Wohnprojekte 47<br />

2.4.1 Wohnen an der Gasselstiege – soziales Wohnprojekt in der ehemaligen Lincolnkaserne 47<br />

in Münster<br />

2.4.2 Wohnvarianten im sozial geförderten Mehrfamilienhaus in Wien 50<br />

2.5 Projekte <strong>für</strong> Wohnen und Arbeiten 53<br />

2.5.1 Gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten im Aegidienhof in Lübeck 53<br />

2.5.2 Wohn- und Atelierhaus Hopp in Weimar 56<br />

2.5.3 Wohnen und Arbeiten in einer Maisonettewohnung in Berlin 59<br />

2.6 Flächenoptimierte Konzepte und Modulbauweisen <strong>für</strong> verschiedene <strong>Wohnformen</strong> 62<br />

2.6.1 Komprimierter, multifunktionaler Wohngrundriss – Umbau eines ehemaligen 62<br />

Feuerwehrhauses zum Mehrfamilienhaus in Bad Waltersdorf, Österreich<br />

2.6.2 Komprimiertes Wohnraumkonzept <strong>für</strong> eine 5-köpfi ge Familie in Attersee, Österreich 63<br />

2.6.3 „plug&live“ - das Wohnkonzept Students-Loft® 64<br />

2.6.4 Mobile, ortsunabhängige Wohneinheit „Loftcube“ 65<br />

2.6.5 „Pile UP ® “ - Patentiertes Stapel-Raumkonzept in Rheinfelden, Schweiz 66


2.1.3 „WohnreWir“ am Tremoniapark – generationsübergreifendes<br />

Wohnprojekt in Dortmund<br />

Bauherr:<br />

WohnreWir Tremonia GbR, Baugemeinschaft aus 30 Erwachsenen<br />

und 11 Kindern, von 6 bis 75 Jahre<br />

Architekt:<br />

Post • Welters Architekten & Stadtplaner BDA/SRL, Dortmund<br />

Freiraumplanung: brosk, landschaftsarchitektur und freiraumplanung, Essen<br />

Standort:<br />

Dortmund<br />

Fertigstellung: 2004<br />

Grundstücksfl äche: 3.285 m² gesamt<br />

Wohnfl äche: 21 WE zwischen 55 und 165 m² Gemeinschaftshaus: 190 m²<br />

Gesamtwohnfl äche: 1.940 m²<br />

Bruttogeschossfl äche: 2.403 m²<br />

Geschosse: 3 bis 4<br />

Baukosten: ca. 4,3 Mio. €<br />

Bild 2.23: Lageplan Bild 2.24: Süd-Westfassade<br />

„So viel Gemeinschaft wie möglich – so<br />

viel Privatheit wie nötig“ lautet das Motto<br />

der Baugemeinschaft und stellt die Grundidee<br />

des generationsübergreifenden,<br />

<strong>gemeinschaftliche</strong>n Projekts am Tremoniapark<br />

in Dortmund dar. Die Eigentümergemeinschaft<br />

verfolgte einerseits das<br />

Ziel ein Wohnprojekt als Basis <strong>für</strong> lebendiges<br />

Zusammenleben verschiedener<br />

Altersgruppen zu schaffen, andererseits<br />

sollte selbstständiges Wohnen im Alter<br />

möglich sein. Eine stark durchmischte<br />

Eigentümerstruktur war von Anfang an<br />

gewünscht. Das rege Miteinander von<br />

Jung und Alt erlaubt es, von den Stärken<br />

und Erfahrungen der Generationen und<br />

Kulturen zu profi tieren sowie Toleranz<br />

und Solidarität aktiv zu leben.<br />

Die Wohnanlage wurde auf dem sanierten<br />

Gelände der ehemaligen Zeche<br />

Tremonia unweit des Stadtzentrums von<br />

Bild 2.25:<br />

Innenhof<br />

29


Bild 2.26: Freiräume Bild 2.27: Innenhof<br />

Bild 2.28: Laubengang<br />

Dortmund errichtet. Gut angeschlossen<br />

an den Öffentlichen Personennahverkehr<br />

lässt sich die Innenstadt in wenigen<br />

Minuten bequem erreichen. Besonders<br />

wertvoll ist die direkte Nähe zum aufwendig<br />

erneuerten Tremoniapark, der mit<br />

seinen großzügigen Grünfl ächen ausgezeichnete<br />

Spiel-, Sport- und Aufenthaltsmöglichkeiten<br />

bietet.<br />

Der Innenhof ist als kollektiver Treff- und<br />

Spielbereich gedacht. Er ist von <strong>alle</strong>n<br />

Wohnungen einsehbar und bietet so eine<br />

optimale, geschützte Spielfläche <strong>für</strong> Kinder.<br />

Bewohner ohne eigenen Garten können<br />

hier Pflanzenbeete anlegen und Freiflächen<br />

mit Sitzgelegenheiten als Terrasse<br />

nutzen. Die großzügigen Carports und<br />

der Platz davor können ebenfalls <strong>für</strong> Feste<br />

oder zum Spielen genutzt werden. Eine<br />

Boulebahn wurde <strong>für</strong> den gemeinsamen<br />

Zeitvertreib der Erwachsenen angelegt.<br />

Die Architektur ist ausgerichtet auf die<br />

Ausgewogenheit von <strong>gemeinschaftliche</strong>n<br />

und persönlichen Interessen. Die Grundrisse<br />

der Wohnungen sind individuell auf<br />

die Bedürfnisse und fi nanziellen Verhältnisse<br />

der einzelnen Bewohner zugeschnitten.<br />

Jede Wohnung wurde als<br />

„Haus im Haus“ <strong>für</strong> den Eigentümer und<br />

Bauherren in Größe, Zuschnitt und Ausstattung<br />

völlig individuell gestaltet. Die<br />

wechselnden Schottenbreiten von 6,70 m<br />

und 3,35 m und die durchgängige Laubengangerschließung<br />

erlauben variable<br />

Wohnungsgrößen von 55 bis 162 m².<br />

Jede der 21 Wohnungen definiert die<br />

Schnittstelle zwischen Gemeinschaft und<br />

Privatheit. Alle Hauptwohn- und Schlafräume<br />

sowie die privaten Freibereiche<br />

fügen sich am äußeren Rand der Anlage<br />

ein und orientieren sich nach Süden und<br />

nach Westen zum Tremoniapark. So ist<br />

der Schutz der Privatsphäre garantiert.<br />

Veranden und großzügige Laubengänge<br />

stellen die wettergeschützte und barrierefreie<br />

Verbindung <strong>alle</strong>r Wohnungen mit<br />

den Gemeinschaftsanlagen her. In Anlehnung<br />

an die Funktion eines Kreuzgangs<br />

werden sie selbst zum Aufenthaltsraum<br />

bzw. Ort der Begegnung und<br />

bilden den Rahmen <strong>für</strong> den <strong>gemeinschaftliche</strong>n<br />

zentral gelegenen Wohnhof,<br />

in dessen Mitte sich das Gemeinschaftshaus<br />

befi ndet. Die offene Zuwegung<br />

und die damit verbundene Einsicht<br />

<strong>alle</strong>r Eingänge sorgt <strong>für</strong> Kommunikation<br />

und Sicherheit. Rückzugsorte bieten<br />

die Terrassen und Balkone, die zu jeder<br />

Wohnung gehören und nur der privaten<br />

Nutzung der einzelnen Besitzer dienen.<br />

Schon in der Planungsphase war es den<br />

zukünftigen Bewohnern möglich ihre Vorstellungen<br />

und Bedürfnisse in Diskussionsgruppen<br />

zu definieren und zu einem<br />

Ganzen zu vereinen. Gemeinschaftlich<br />

wurde an den Häusern und Gärten gearbeitet,<br />

um bereits im Vorfeld ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

zu schaffen und<br />

denen, die nicht bzw. nicht mehr im Berufsleben<br />

stehen eine sinnvolle Beschäftigung<br />

und Anerkennung zu geben.<br />

Das Zusammenleben der Gruppe am<br />

Tremoniapark geht über das übliche Maß<br />

eines nachbarschaftlichen Verhältnisses<br />

in einer Großstadt hinaus. So wird es<br />

als eine Art Infrastrukturoptimierung verstanden,<br />

die Privatbesitz „von der Hilti-<br />

Bohrmaschine bis zum Klavier“ teilt und<br />

nachbarschaftliche Hilfe von „der Tasse<br />

Milch bis zum Nagel in der Wand“ leistet.<br />

Hierdurch können Defi zite einzelner<br />

Haushalte durch eine aktive Nachbarschaft<br />

ausgeglichen und die Lebensqualität<br />

<strong>für</strong> <strong>alle</strong> verbessert werden.<br />

30


Bild 2.29:<br />

Blick zum Aufzugsturm<br />

Bild 2.30:<br />

Querschnitt<br />

Der Rückblick nach den ersten Jahren<br />

des Zusammenwohnens gewährt den<br />

Bewohnern einen entspannten Blick in<br />

die Zukunft. Die Erfahrungen aus dem<br />

langjährigen Prozess des Austausches<br />

und der Fähigkeit Kompromisse einzugehen<br />

und zu leben, haben zu einem harmonischen<br />

Leben in der Gemeinschaft<br />

geführt.<br />

Das WohnreWIR-Projekt wurde u.a.<br />

2004 mit dem 1. Preis beim „Innovationspreis<br />

Wohnungsbau des Landes NRW“<br />

zum Thema „Wohnungsbau auf innerstädtischen<br />

Standorten“ und 2003 mit<br />

dem 1.Preis beim Wettbewerb „Wohnort<br />

Innenstadt“ der Allianz-Dresdner Bauspar<br />

AG und der Zeitschrift Capital ausgezeichnet.<br />

Bild 2.31:<br />

Grundriss EG<br />

N<br />

[2-6], [2-7], [2-8]<br />

Bild 2.32:<br />

Grundrissvarianten<br />

31


© Norbert Post • Hartmut Welters • Architekten BDA & Stadtplaner SRL • Dortmund / Köln • Arndtstr. 37 • 44135 Dortmund • Tel.: 02 31. 47 73 48. 60 • Fax: 02 31. 55 44 44 • www.post-welters.de<br />

Nachbarschaftliches Wohnprojekt in<br />

Dortmund-Brünninghausen<br />

Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 25<br />

Mietwohnungen und einem Gemeinschaftsraum<br />

sowie13 Eigenheimen im Auftrag des<br />

Spar- und Bauvereins e.V. Dortmund und der<br />

Eigentümergemeinschaft<br />

Baubeginn: März 2009<br />

In fußläufiger Nähe (10 min.) zur belebten<br />

Fußgängerzone des Dortmunder Stadtteils<br />

Hombruch entsteht ein <strong>gemeinschaftliche</strong>s<br />

Wohnprojekt als »Dorf in der Stadt« mit Mietwohnungen<br />

und Eigenheimen, das dritte Projekt<br />

des W.I.R. e.V. Dortmund.<br />

Eigenheime<br />

»Wir Wohnen Anders« in Dortmund-Brünninghausen<br />

Das Konzept der verlässlichen Nachbarschaft<br />

antwortet auf die sich ändernden Wohnbedürfnisse<br />

der sich ändernden Gesellschaft.<br />

Zunehmend mehr Menschen suchen eine<br />

Wohnsituation in einer Nachbarschaft, die<br />

freundlich bis freundschaftlich, tolerant bis<br />

hilfsbereit, offen <strong>für</strong> <strong>Neue</strong>s und <strong>Neue</strong> sein soll.<br />

»Wir Wohnen Anders« ist ein Ort <strong>für</strong> Jung und<br />

Alt, <strong>alle</strong>inlebend oder <strong>alle</strong>inerziehend, <strong>für</strong> Paare<br />

und Familien, die diesen Wunsch verwirklichen<br />

wollen.<br />

Initiativgruppe<br />

Mehrfamilienhaus<br />

Dorf in der Stadt


W I R<br />

W O H N E N<br />

A N D E R S<br />

G E M E I N S C H A F T L I C H W O H N E N I N<br />

D O R T M U N D - B R Ü N N I N G H A U S E N<br />

Wer will mit uns in Dortmund-Brünninghausen ein<br />

„Dorf in der Stadt“<br />

planen und bauen?<br />

Alt und Jung, mit und ohne Kinder, Singles und Paare,...<br />

<strong>für</strong> ein tolerantes, <strong>gemeinschaftliche</strong>s Leben.


DAS W.I.R.-KONZEPT:<br />

GEMEINSCHAFTLICHES WOHNEN<br />

VON JUNG UND ALT<br />

IN VERLÄSSLICHER NACHBARSCHAFT<br />

Warum wollen Menschen gemeinschaftlich Wohnen und Leben?<br />

Die Gesellschaft verändert sich, das Leben ist immer mehr aufgeteilt in<br />

Phasen mit veränderten Familien- bzw. Haushaltsstrukturen und sich<br />

ändernden Anforderungen an den Menschen und seine gebaute Umwelt.<br />

Der vielbeschriebene demografische Wandel führt nicht nur dazu,<br />

dass immer mehr Menschen älter werden, sondern sie gestalten ihre<br />

Lebensphase im „Ruhestand“ häufiger aktiv als neuen Lebensabschnitt.<br />

Dieses hat Auswirkungen auf Wohnbedürfnisse.<br />

Dialog von Individualität und Gemeinschaft<br />

Wohnbedürfnisse mit dem<br />

Wunsch nach Gemeinschaft<br />

oder Rückzug, nach Nähe und<br />

Distanz sind dynamisch, ändern<br />

sich ständig. Deshalb zielt die<br />

zentrale Entwurfsidee <strong>für</strong> die<br />

baulich-räumliche Umsetzung<br />

des nachbarschaftlichen Wohnprojektes<br />

auf die Wahlfreiheit<br />

der Bewohner. Erst die Möglichkeit<br />

völligen Rückzuges und<br />

die individuelle Gestaltung und<br />

Nutzung des privaten Wohnbereiches<br />

bietet die Gewähr, die<br />

angebotene Nähe der Gemeinschaft<br />

annehmen zu können. Im<br />

Vordergrund stehen dabei nicht<br />

etwa die <strong>gemeinschaftliche</strong>n Einrichtungen,<br />

sondern der Bereich<br />

informeller Begegnung vor und<br />

zwischen den Wohnungen.<br />

Zunehmend mehr Menschen finden sich auf unterschiedlichen Wegen<br />

zusammen, um ihre wohnliche Zukunft nicht dem Zufall zu überlassen.<br />

Sie suchen mehr als „Schöner Wohnen“ und etwas anderes als „Betreutes<br />

Wohnen“. Sie suchen zu einer neuen Wohnsituation eine Nachbarschaft,<br />

die freundlich bis freundschaftlich, tolerant bis hilfsbereit, offen<br />

<strong>für</strong> <strong>Neue</strong>s und <strong>Neue</strong> sein soll. Sie wünschen sich in einer komplexen,<br />

meist städtischen Welt eine „<strong>Neue</strong> Heimat“ durch Wahlverwandtschaften,<br />

einen Ort <strong>für</strong> Jung und alt, <strong>alle</strong>inlebend und <strong>alle</strong>inerziehend, <strong>für</strong><br />

Paare und auch Familien – ein Dorf in der Stadt - mit Gleichgesinnten.<br />

1997 haben diesen Wunsch die ersten Dortmunder in ein Seminar<br />

getragen, 1998 den Verein WIR – „Wohnen Innovativ Realisieren“<br />

gegründet und mit viel Geduld und fachlicher Unterstützung bis 2004<br />

im WohnreWIR das 1. Projekt unter dem Dach des Vereins realisiert. Die<br />

Nachfrage war geweckt, Interessierte mit demselben Traum machten<br />

sich auf den Weg und 2006 blickten bereits ca. 80 WIR-Mitglieder in 2<br />

Projekten auf 39 Wohnungen. Für beide Projekte gelten als Standard:<br />

unterschiedliche Wohnungsgrößen mit größtmöglicher Individualität<br />

der Wohnungen, barrierefreie Erschliessung der Wohnungen, geringe<br />

Heizkosten, die Nutzung regenerativer Energien sowie Regenwassernutzung<br />

. Beide Projekte sind mit Gemeinschaftsräumen ausgestattet.<br />

Das ist auch das Ziel <strong>für</strong> weitere Projekte.<br />

Wir Wohnen Anders<br />

Bereits 2005 machten sich die Initiatoren des 3. WIR Projektes auf den<br />

Weg, diesmal mit dem Wunsch Miete und Eigentum zu schaffen. Das<br />

ist gelungen.<br />

Neben 25 Mietwohnungen werden in einem kleinen Baugebiet in Brünninghausen<br />

13 Einzel- und Doppelhäuser im Eigentum entstehen.<br />

Bauen in der Baugemeinschaft<br />

• Zuerst erklären Interessenten Ihre Übereinstimmung mit den Zielen des<br />

Wohnprojektes und werden Mitglied in der Baugemeinschaft (W.I.R.e.V.).<br />

• Danach beauftragt jeder Bauherr den Architekten mit der individuellen<br />

Planung in der Gemeinschaft und der Bauüberwachung.<br />

• Über die Grundstücke verfügt der W.I.R.e.V. (Option). Nach Zustimmung<br />

des Vereines wird der notarielle Grundstückskaufvertrag individuell mit<br />

jedem Mitglied der Baugemeinschaft geschlossen.<br />

• Jeder Bauherr beauftragt eine gemeinsam ausgewählte Baufirma mit der<br />

Errichtung seines Gebäudes.


Gemeinsam ist diesen Häusern:<br />

• eine gemeinsame Grundlage der Gestaltung, wie Gebäudetyp, Farb- und<br />

Materialkonzept oder Dachform, die auf Grundlage des Architekten diskutiert<br />

werden;<br />

• Modulsysteme, die das Grundkonzept des Hauses erweiterbar machen (von<br />

100 –160 qm)<br />

• Gemeinsame Überlegungen und Suche nach Synergien <strong>für</strong> die Optimierung<br />

des Energieverbrauchs sowie den Einsatz erneuerbarer Energien<br />

Aber ganz viel ist insbesondere bei den „Eigenheimen“ individuell:<br />

• die Wahl der genauen Lage und Größe des Hauses mit einem Angebot<br />

unterschiedlicher Grundstücksgrößen<br />

• selbstverständlich die Grundrissgestaltung und natürlich auch die Fenstergrößen,<br />

d.h. das individuelle Gesicht jedes Hauses<br />

• die Gestaltung der Außenanlagen<br />

• die individuelle Entscheidung zum ökologischen Standard<br />

und wer früh genug kommt, kann evtl. auch den Nachbarn mitbestimmen.<br />

Planung: ab sofort<br />

Treffen:<br />

Einmal im Monat, montags<br />

Baubeginn:<br />

ab Frühjahr 2009<br />

Einzug: ab Mai 2010<br />

Luftbild: © Stadt Dortmund<br />

»EIN DORF IN DER STADT«<br />

WIR WOHNEN ANDERS<br />

EINFAMILIENHÄUSER<br />

reserviert<br />

reserviert<br />

reserviert<br />

Die städtebauliche Idee nachbarschaftlichen Wohnens<br />

WIR WOHNEN ANDERS<br />

MEHRFAMILIENHAUS<br />

© post-welters, Architekten BDA<br />

Die geplante städtebauliche Gesamt-Anlage ist vergleichbar mit einem kleinen Dorf in der Stadt. 35 unterschiedlich<br />

große Wohnungen und Einfamilienhäuser bilden ein in sich ablesbares kleines Wohnquartier. Den Kern bildet das<br />

den Wohnhof umschließende 3-geschossige Wohnprojekt mit 23 Wohnungen <strong>für</strong> Singles und Paare. Begleitet wird<br />

es von 13 Einfamilienhäusern <strong>für</strong> größere Haushalte mit Kindern. Während die Familienheime sich mit ihren privaten<br />

Freibereichen nach außen zum Quartiersrand orientieren, bilden die Wohnungen des dreigeschossigen Wohnprojektes<br />

einen autofreien Wohnhof als ihre gemeinsame Mitte aus. Die Wohnstraße stellt den verbindenden öffentlichen<br />

Raum dar.


W I R<br />

W O H N E N<br />

A N D E R S<br />

Gemeinschaftlich Wohnen<br />

in Dortmund-Brünninghausen<br />

Infos unter: www.wir-dortmund.de<br />

Initiativgruppe<br />

WIR WOHNEN ANDERS<br />

Gruppe Einfamilienhäuser<br />

c/o Volker Giese<br />

Tel. 02 31- 84 72 862<br />

Mail: g2009@t-online.de<br />

Ein Projekt des Vereins<br />

Moderation/Entwicklung:<br />

Grundstückseigentümerin:<br />

Stadt<br />

Dortmund<br />

Amt <strong>für</strong> Liegenschaften –<br />

Immobilienentwicklung<br />

Wie können Sie mitmachen?<br />

• Nehmen Sie Kontakt zur Initiativgruppe auf: Ansprechpartner Volker Giese (s.o.)<br />

• Kommen Sie zu den gemeinsamen Sitzungen <strong>alle</strong> 4 Wochen ins Gemeinschaftshaus<br />

des 1. WIR-Wohnprojektes Am Tremoniapark 13, Termine bitte erfragen<br />

• Lernen Sie dabei vielleicht Ihre zukünftigen Nachbarn kennen<br />

• Und wenn Sie Interesse haben, erhalten Sie einen Paten aus der Gruppe, der Ihnen<br />

<strong>alle</strong>s Wissenswerte über den Stand des Projektes erzählt.<br />

Dieses Material erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Änderungen und Irrtümer bleiben vorbehalten. Grundrisse, Grafiken und Fotos offerieren<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und haben keine Verbindlichkeit <strong>für</strong> spätere Realisierungen.<br />

Diese Broschüre und die enthaltenen Pläne und Planskizzen sind unser geistiges Eigentum und urheberrechtlich geschützt. Die Weitergabe oder die<br />

Eigenverwendung der enthaltenen Unterlagen ist ohne unsere ausdrückliche Genehmigung nicht statthaft.<br />

© W.I.R. eV, Dortmund im September 2008


Norbert Post<br />

Hartmut Welters<br />

Architekten & Stadtplaner BDA/SRL<br />

Arndtstraße 37, 44135 Dortmund<br />

Tel. 02 31. 47 73 48. 60 / Fax 02 31. 55 44 44<br />

info@post-welters.de / www.post-welters.de<br />

»Wir Wohnen Anders« -– Gemeinschaftlich Wohnen in Dortmund-Brünninghausen<br />

Erläuterungsbericht<br />

Entstehung des Projekts<br />

Das Wohnprojekt »Wir Wohnen Anders« entstand durch die Initiative einer Dortmunder Projektgruppe, die sich<br />

zum Ziel gesetzt hatte,<br />

• gemeinschaftlich und in verlässlicher Nachbarschaft<br />

• generationsübergreifend<br />

• in unterschiedlichen Haushaltformen und -größen<br />

• barrierefrei<br />

• und ökologisch anspruchsvoll zu wohnen und zu leben.<br />

Um ihre Wohn- und Lebensvision umzusetzen, beauftragte die Gruppe die Moderatorin Birgit Pohlmann mit der<br />

Moderation und Projektbegleitung und die Architekten Norbert Post • Hartmut Welters BDA/SRL mit der planerischen<br />

Umsetzung. Die Stadt Dortmund gewährte eine Option auf das ausgesuchte Grundstück. Der Dortmunder<br />

»Spar- und Bauverein e.G.«, eine traditionsreiche Dortmunder Wohnungsbaugenossenschaft konnte als Investor<br />

und Vermieter <strong>für</strong> das Mehrfamilienhaus gewonnen werden.<br />

Ansprüche und Realisierung<br />

Schon zu Beginn der Planung war zu erkennen, dass persönliche Wohnwünsche und Ansprüche der Einzelnen<br />

an die Gemeinschaft, sowie die Ansprüche an Städtebau, Architektur und energetische Nachhaltigkeit sich in der<br />

Regel nicht widersprachen.<br />

Diese Ansprüche galt es, in gebaute Realität umzusetzen:<br />

• ein Standort, der in hohem Maße die tägliche Vorsorgung, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und<br />

die Nähe zum Grün verbindet,<br />

• eine städtebauliche Figur und Gestaltung, die das Gemeinschaftliche nach außen und innen zum Ausdruck<br />

bringt,<br />

• eine Kombination von unterschiedlichen Miethöhen und Eigentumsformen,<br />

• Barrierefreiheit incl. Aufzug, um eine lange Selbständigkeit und ein Zusammenleben mit bewegungseingeschränkten<br />

Menschen möglich zu machen,<br />

• umgesetzt mittels einer Galerieerschließung als großzügige »LIVING STREET« ausgeprägt, die neben dem privaten<br />

Freibereich eine zweite Möglichkeit bietet, sich draußen aufzuhalten und Nachbarn zu treffen,<br />

• unterschiedliche Wohnungsgrößen und -typen (Maisonette- und Etagenwohnungen) <strong>für</strong> unterschiedliche Haushaltstypen<br />

in einem Gebäude bzw. Projekt,<br />

• flexible Nutzung der Räume sowie Mitbestimmungsmöglichkeiten im Planungsprozess (im Mietwohnungsbau<br />

im vorher festgelegten Rahmen),<br />

• möglichst viel Helligkeit und Großzügigkeit auch in kleinen Wohnungen durch die Prinzipien des „Durchwohnens“,<br />

• einen Gemeinschaftsraum, sowohl <strong>für</strong> gemeinsame Feste, periodische Frühstücke und Abendessen bei Bedarf<br />

und Lust, Organisationstreffen, Weinproben etc oder auch kleine eigenorganisierte kulturelle Veranstaltungen,


• gemeinsame technische Einrichtungen, die außer der Energieversorgung oder einer gemeinsamen Photovoltaikanlage<br />

z.B. ein gemeinsames Waschhaus, einen Werkraum, Fahrradräume etc. umfassen.<br />

• Das ökologische Bewusstsein von Menschen, die sich um das Gut „Wohnen“ Gedanken machen, ist sehr ausgeprägt.<br />

Die energetische Optimierung mit Heizsystem, kontrollierter Lüftung, gutem Dämmwert und der Nutzung<br />

regenerativer Energien spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Regenwasserbewirtschaftung oder die Wahl<br />

der Baustoffe.<br />

Alle Kriterien machen kein <strong>gemeinschaftliche</strong>s Wohnprojekt aus, aber sie stellen mehr als die Hardware. Die Software,<br />

d.h. die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Leben, ihren Verabredungen zum Gemeinschaftsleben,<br />

ihrem Alltag mit gegenseitiger Hilfestellung und der Wahrung der Privatheit jedes Einzelnen sind der gleichwertige<br />

zweite Teil. Ziel einer Projektentwicklung wie dieser ist es, beide Bereiche in Harmonie und gegenseitiger<br />

Ergänzung zu entwickeln .<br />

Die Lage<br />

Das Projektgrundstück befindet sich in Dortmund-Brünninghausen im Dreieck zwischen der Zillestraße, der Stockumer<br />

Straße und der Hagener Straße. Der unmittelbar nördlich angrenzende Grünzug verbindet den Standort<br />

sowohl mit dem angrenzenden Stadtteil Hombruch als auch mit dem Rombergpark. In wenigen Gehminuten<br />

ist der Grünzug »Bolmke« zu erreichen. Das benachbarte Zentrum von Hombruch bietet <strong>alle</strong> erforderlichen und<br />

wünschenswerten Infrastruktureinrichtungen. Einkaufsmöglichkeiten <strong>für</strong> den täglichen Bedarf befinden sich darüber<br />

hinaus direkt an der Hagener Straße. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Innenstadt von Dortmund in ca.<br />

10 Minuten erreichbar. Das Baugrundstück befindet sich im grünen Innenbereich östlich des Brünninghausener<br />

Schulzentrums. Das Baugelände verfügt über vorhandenen Baumbestand und ist beinahe vollständig von einem<br />

Baum- und Gehölzsaum umgeben. Die Zufahrt erfolgt über die Posener Straße. Fuß- und Radwege führen unmittelbar<br />

in <strong>alle</strong> Richtungen. Durchgangsverkehr ist nicht vorhanden. Äußere Geräuscheinwirkungen sind durch<br />

die südliche Zillestraße und den nördlich gelegenen städtischen Betriebshof möglich. Je nach Orientierung der<br />

Aufenthaltsräume sind im Einzelfall geringe Störungen nicht auszuschließen.<br />

Die städtebauliche Idee nachbarschaftlichen Wohnens<br />

Die geplante städtebauliche Gesamt-Anlage ist vergleichbar mit einem kleinen Dorf in der Stadt. 35 unterschiedlich<br />

große Wohnungen und Einfamilienhäuser bilden ein in sich ablesbares kleines Wohnquartier. Den Kern bildet<br />

das den Wohnhof umschließende 3-geschossige Wohnprojekt mit 25 Wohnungen <strong>für</strong> Singles und Paare. Begleitet<br />

wird es von 13 Einfamilienhäusern <strong>für</strong> größere Haushalte mit Kindern. Während die Familienheime sich mit ihren<br />

privaten Freibereichen nach außen zum Quartiersrand orientieren, bilden die Wohnungen des dreigeschossigen<br />

Wohnprojektes einen autofreien Wohnhof als ihre gemeinsame Mitte aus. Die Wohnstraße stellt den verbindenden<br />

öffentlichen Raum dar.<br />

Rückzug garantiert<br />

Im 3-geschossigen Gebäude bilden 25 Wohnungen von 56 bis 92 qm Wohnfläche <strong>für</strong> jeweils ein bis drei Personen<br />

das gemeinschaftsorientierte Wohnprojekt. Die Gesamtwohnfläche des Mehrfamilienhauses beträgt 1.810 qm.<br />

Für die Eigenheime gibt es eine »Standardhaus-Planung«, die modulartig aufgebaut ist:<br />

• Grundmodul: Erdgeschoss und Obergeschoss<br />

• Erweiterungsmodul: Dachgeschoss und Dachterrasse<br />

• Erweiterungsmodul: Keller<br />

• Erweiterungsmodul: Garage oder Carport, bei Bedarf mit Abstellhaus<br />

Das Tragwerk ist so konzipiert, dass jeder Bauherr die Möglichkeit wahrnehmen konnte seinen Grundriss in Zusammenarbeit<br />

mit dem Architekten individuell zu planen. Es entstanden Häuser mit Wohnflächen von 120 - 236<br />

qm.<br />

Alle Mietwohnungen und Eigenheime entsprechen grundsätzlich den Anforderungen an:<br />

• barrierefreie Erreichbarkeit


• eigene Haustür auch in Geschosslage<br />

• helle und sonnige Räume durch große Fensterflächen und das Prinzip des Durchwohnens<br />

• flexible Grundrissaufteilung <strong>für</strong> unterschiedliche Wohnbe<strong>für</strong>fnisse<br />

• Aufteilbarkeit der größeren Wohnungen in zwei selbständig zu nutzende Wohneinheiten<br />

• auf Wunsch barrierefreie, behindertengerechte Sanitärausstattung<br />

• optimaler Schallschutz<br />

• überdurchschnittlicher Wärmeschutz.<br />

Jede Wohnung im Mehrfamilienhaus verfügt über einen privaten Freibereich im Erdgeschoss als Garten und in<br />

den Obergeschossen als Wintergarten. Private Freibereiche sowie die Hauptwohn- und insbesondere die Schlafräume<br />

sind auf der privaten Wohnseite, d. h. von der gemeinsamen Mitte/Galerieerschließung weg orientiert.<br />

So bleibt die Privatsphäre gewahrt und die Rückzugsmöglichkeit garantiert. Dies ist die Voraussetzung <strong>für</strong> gute<br />

Nachbarschaft.<br />

Ort der Begegnung – barrierefrei und behindertengerecht<br />

Jede Wohnung im 3-geschossigen Gebäude ist barrierefrei erreichbar, unabhängig davon, ob ihr/e Bewohner/in<br />

diesen Komfort benötigt, ihr/e Nachbar/in oder Besucher. Mit einem zentralen verglasten Aufzug werden die<br />

drei Wohngeschosse stufenlos erreicht. Die Wohnungen sind über galerieartige Umgänge und Veranden auf der<br />

Hofinnenseite erreichbar. Hier befinden sich die Haustüren <strong>alle</strong>r 23 Wohnungen. Vor jeder Haustür ist genügend<br />

Raum <strong>für</strong> einen Sitzplatz, <strong>für</strong> Pflanzen und <strong>für</strong> Begegnung. Die Detailgestaltung sichert den Sozialabstand vor den<br />

privaten Fenstern.<br />

Zusammen mit den offenen Treppenläufen und dem begrünten und gestalteten Innenhof bildet das Erschließungssystem<br />

den erweiterten Wohnbereich.<br />

Identifikationsort und Treffpunkt<br />

Die Fassaden mit den Wohnungseingängen, Küchenfenstern, Treppenläufen, Galerien und dem Aufzug bilden,<br />

zusammen mit dem Wohnhof, die Bühne <strong>für</strong> das Leben im Mittelpunkt der Wohnanlage. Mit Sitzplätzen, Wasser,<br />

Pflanzen und Kunst bietet dieser Ort Aufenthaltsmöglichkeit, Begegnungsmöglichkeit, Festraum oder einfach<br />

einen schönen Rahmen <strong>für</strong> das tägliche Kommen und Gehen der Bewohner/innen und ihrer Gäste. Ergänzt wird<br />

das Wohnangebot durch eine Gemeinschafts-wohnung mit Kamin, Küche und Dachterrasse <strong>für</strong> gesellige Anlässe<br />

und als Gästewohnung.<br />

Baukosten-Optimierung<br />

Ein anspruchsvolles innovatives Wohnprojekt an einem attraktiven Standort bietet höchste Gewähr <strong>für</strong> eine nachhaltige<br />

Investition. Zukunftssichere Planung beinhaltet die Auswahl solider schadstoffarmer Baustoffe und Bauweisen<br />

und ein zukunftsfähiges Energiekonzept. Die offene multifunktionale Erschließung mit nur einem Aufzug<br />

<strong>für</strong> 23 Wohneinheiten und überwiegend ebenerdigen Stellplätzen bietet hohen Komfort bei durchschnittlichen<br />

Kosten.<br />

Der Verzicht auf Vollunterkellerung zugunsten wohnungsnaher und wohnungsintegrierter Abstellmöglichkeiten<br />

spart Bauvolumen und erhöht ebenfalls den Wohnkomfort. Die komplette Gebäudehülle mit den integrierten,<br />

multifunktionalen Wintergärten anstelle auskragender Balkone oder schattiger Loggien bietet einen besonders<br />

niedrigen Heizenergieverbrauch, eine Wärmebrücken-freie sichere Baukonstruktion sowie gleichzeitig einen überdurchschnittlichen<br />

Gebrauchswert.<br />

Beim Bau der Eigenheime wurden durch die Vergabe <strong>alle</strong>r Hauptgewerke an einen gemeinsamen Generalunternehmer<br />

Kosten eingespart. Der weitere Ausbau der Häuser wurde auf Wunsch von den Bauherren in Eigenleistung<br />

erstellt.


Das Energiekonzept<br />

Standard <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Wohnungen im Mehrfamilienhaus ist die Nutzung regenerativer Energien und KfW 40-Energiestandard.<br />

Die Energie <strong>für</strong> Heizung und Warmwasser wird CO2-neutral in einer mit Holzpellets und Solarthermie betriebenen<br />

Heizzentrale <strong>für</strong> das gesamte Quartier erzeugt. Durch den hohen Dämmstandard und durch eine kontrollierte Beund<br />

Entlüftung der Wohnungen und Eigenheime wird der Energieverbrauch der Siedlung optimiert.<br />

Dialog von Individualität und Gemeinschaft<br />

Wohnbedürfnisse mit dem Wunsch nach Gemeinschaft oder Rückzug, nach Nähe und Distanz sind dynamisch,<br />

ändern sich ständig. Deshalb zielt die zentrale Entwurfsidee <strong>für</strong> die baulich-räumliche Umsetzung des nachbarschaftlichen<br />

Wohnprojektes auf die Wahlfreiheit der Bewohner. Erst die Möglichkeit völligen Rückzuges und die<br />

individuelle Gestaltung und Nutzung des privaten Wohnbereiches bietet die Gewähr, die angebotene Nähe der<br />

Gemeinschaft annehmen zu können. Im Vordergrund stehen dabei nicht etwa die <strong>gemeinschaftliche</strong>n Einrichtungen,<br />

sondern der Bereich informeller Begegnung vor und zwischen den Wohnungen


© Norbert Post • Hartmut Welters • Architekten BDA & Stadtplaner SRL • Dortmund / Köln • Arndtstr. 37 • 44135 Dortmund • Tel.: 02 31. 47 73 48. 60 • Fax: 02 31. 55 44 44 • www.post-welters.de<br />

Nutzungsänderung, Sanierung, Umbau<br />

und Erweiterung eines ehemaligen<br />

Altenheimes zu einem Mehrgenerationen-<br />

Wohnprojekt<br />

im Auftrag der Wohnraum eG<br />

Der ehemalige Kaiser-Wilhelm-Stift in<br />

Bochum-Langendreer, erbaut im 19.<br />

Jahrhundert, wird umgebaut und erweitert<br />

in ein gemeinschatliches Wohnprojekt mit 8<br />

zweigeschossigen Maisonettewohnungen,<br />

14 Etagenwohnungen sowie einen<br />

Gemeinschaftsraum. Die vorhandene<br />

Gebäudesubstanz wird, auf ihren Ursprung<br />

reduziert, weitmöglichst erhalten sowie<br />

um eine Dachaufstockung und einen<br />

eingeschossigen Gemeinschaftsraum<br />

erweitert. Alle Wohnungen sind barrierefrei<br />

erreichbar, der Wärmedämmstandard wird<br />

30 % über EnEV liegen. Die Planung erfolgt in<br />

enger Zusammenarbeit mit den zukünftigen<br />

Mietern. Die Mieterstruktur reicht von<br />

Familien mit Kindern bis zu <strong>alle</strong>instehenden<br />

älteren Personen.<br />

Baubeginn 2009<br />

Baukosten (KG 200-700): 2,6 Mio €<br />

Wohnfläche:<br />

1.840qm<br />

Volumen:<br />

11.400cbm<br />

LPH 1-8<br />

»buntStift« in Bochum-Langendreer

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