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Speed-Magazin Sachsenring 2014 (Vorschau)

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2,80 Euro<br />

inklusive<br />

sachsenring <strong>2014</strong><br />

Gelingt Sandro Cortese ein Spitzenresultat<br />

und wie schlagen sich die yamaha-piloten?<br />

www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />

Juli <strong>2014</strong> / Nr. 7 / 20. Jahrgang


Alle paar Tage ist zurzeit die deutsche Nationalhymne zu hören. Sogar Sonntagnachmittag bei der Formel 1. Und natürlich<br />

aus Brasilien, beim Fußball. Nur nicht von den Motorrad Grand-Prix-Strecken. Da hört man so oft die spanische, die<br />

ohne Text, dass sie einem schon fast zu den Ohren wieder herauskommt. Als das in Brasilien auch noch damit anfing,<br />

war ich glatt versucht, einen Text dazu zu schreiben. Aber die spanischen Fußballspieler sind ja dann bald nach hause<br />

gefahren (genauso wie die Engländer, denen wars wohl einfach zu heiß dort), also hat sich das leidige Thema wenigstens<br />

beim Fußball erledigt. Und wann hört man das Deutschlandlied mal wieder nach einem Motorradrennen? Mitte Juli<br />

zum <strong>Sachsenring</strong>rennen wär doch ganz passend. So wie 2012, als Sandro Cortese den Moto3-Lauf gewann. Übrigens<br />

nach einem gewaltigen Regenguss zu Beginn des Rennens, so wie dieses Jahr in Assen. Nur gings in Holland eben nicht<br />

gut aus. Ausgeschieden nach sechs Runden, vielleicht besser als wie der Jonas Folger mit über zwei Runden Rückstand<br />

ins Ziel zu eiern. So geht das aber schon eine ganze Zeit lang. Folger und Cortese - seien wir mal ehrlich - die einzigen<br />

beiden Deutschen, die momentan Chancen auf ein WM-Podest haben sollten, fahren dauernd ins Kiesbett, hinterher<br />

oder aus sonstigen Gründen raus, so dass zur Zeit Marcel Schrötter stärkster deutscher Moto2-Pilot ist. Die beiden<br />

deutschen Jungspunde in der Moto3 brauchen auch noch ein paar tausend Rennkilometer, bis man sie ernst nehmen<br />

kann und Stefan Bradl - seien wir auch hier ehrlich - fährt nur weiter als Platz fünf nach vorn, wenn einer der vier „Aliens“ auf den Hondas<br />

und den Yamahas ausfällt, und in diesem Fall fährt dann sicher plötzlich eine Ducati oder irgendein Espargaro nach vorn - ein Podium für ihn<br />

ist weit weg, der erste Platz ungefähr auf dem Mars. Schlechte Zeiten also für die Fans von Hoffmann von Fallersleben und Joseph Haydn. Die<br />

Wahrscheinlichkeit, deren Deutschlandlied (Haydn schrieb die Melodie, von Fallersleben den Text) am <strong>Sachsenring</strong> zu hören, geht gen Null - und<br />

zwar von unten. Wahrscheinlicher ist schon, dass wieder öfter die Hymne ohne Text zu hören sein wird (oder wir greifen auf den alten DDR-Trick<br />

zurück und geben den Spaniern einfach keine Einfahrtgenehmigung nach Sachsen, das ginge doch mal, oder?). Obwohl - am dreizehnten Juli ist<br />

abends doch auch noch das Fußball-WM-Endspiel - da sollte die deutsche Nationalhymne eigentlich zu hören sein.<br />

In diesem Sinne: allen Motorrennsportfans viel Spaß am <strong>Sachsenring</strong> - gute Rennen wird es sicher geben, egal welche Musik die Jukebox am<br />

Ende ausspuckt!<br />

Euer André Birkenkampf<br />

LESERPOST<br />

Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.<br />

Die Mühe hat sich gelohnt. Zunächst einmal danke für die zwei Sonderhefte, wie ich finde gelungene<br />

Ausgaben. Die Historiendarstellung ist ganz großes Kino, und für alle Fans und Sammler des Motorsports<br />

eine wertvolle Bereicherung. Danke an alle Mitwirkenden dieses Projekts.<br />

Herzliche Grüsse an die Redaktion<br />

Heinz Rosner, Hundshübel<br />

<strong>Speed</strong>-Verlag<br />

Messe & Marketing<br />

André Birkenkampf<br />

Hüttengrundstraße 1<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />

Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />

e-mail: speed@speed-verlag.de<br />

Web: www.speed-verlag.de<br />

Verleger: André Birkenkampf<br />

Redaktionsmitarbeiter:<br />

Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />

E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />

Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />

André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />

Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />

Andrew Hartley, Peter Lange,<br />

Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />

Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />

Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />

Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />

Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />

Jörg Klöppner, Mike Lischka,<br />

Christian Bourget, Pierre Stevenin<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Motorradtest:<br />

Sebastian Brombacher<br />

VORWORT<br />

Sehr geehrter Herr Schwotzer,<br />

es ist mir ein Bedürfnis für die von ihnen und den anderen Mitarbeitern herausgebrachte wunderschöne<br />

Sonderausgabe „Streiflichter vom <strong>Sachsenring</strong> 1927 - <strong>2014</strong>“ Danke zu sagen.<br />

So wurden z. B. viele Details in Wort und in Bild genauestens erläutert. Viel Kleinarbeit im Vorfeld des<br />

Rennens, wie z. B., Einreiseanträge der Fahrer oder später Entschädigungszahlungen an Landbesitzer<br />

fanden dabei Erwähnung.<br />

Es ist vieles ein Spiegelbild dessen, was wir als ältere Fans live miterlebt haben.<br />

Man muss sagen, es ist eine sehr gelungene Sonderausgabe von Ihnen und allen daran beteiligten<br />

Mitarbeitern. Das Schmökern darin hat mir sehr viel Freude bereitet.<br />

Freundlichst<br />

Klaus Jost, Wolperndorf<br />

HJC Helmverlosung zum Grand Prix am <strong>Sachsenring</strong><br />

Liebe <strong>Speed</strong>-Leser, liebe leidenden Jorge-Lorenzo-Fans<br />

Vielen Dank für die Teilnahme an unserer diesjährigen HJC-Helmverlosung. Das Echo hat uns umgehauen,<br />

die Beteiligung war gewaltig (Vielleicht waren die Fragen zu leicht?)<br />

Hier die richtigen Antworten:<br />

In welchem Jahr wechselte Jorge Lorenzo vom MiniCross zum Straßenrennsport? Richtig: 1997<br />

2010 gewann Jorge Lorenzo seinen ersten MotoGP-Weltmeistertitel, zudem mit einer Rekordpunktzahl. Wieviele Zähler erreichte der Spanier damals?<br />

Richtig: 383 Punkte<br />

Die glücklichen Gewinner, die aus allen richtigen Antworten gezogen wurden, sind:<br />

1. Replica Original-Helm: Nadine Mäß, Berlin<br />

2. Replica Graffiti-Helm: Andreas Schleicher, München<br />

Die Helme werden anlässlich des <strong>Sachsenring</strong>-Rennens 11. - 13. Juli persönlich übergeben!<br />

Gratulation den Gewinnern!<br />

Druck: Limbacher Druck GmbH<br />

Heftpreis: 2,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />

über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />

von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />

Hamburg und Berlin.<br />

Abonnement: 39,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />

an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />

gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />

Rücksendung erfolgt nicht.<br />

Inhalt 07-<strong>2014</strong><br />

Seite 03 Vorwort<br />

Seite 04-05 Händler- und Verbrauchernews<br />

Seite 06-08 <strong>Sachsenring</strong> Ticketflyer<br />

Seite 09-11 Fischereihafen-Rennen<br />

Seite 12 IRRC Oss und Oostende<br />

Seite 14-18 TT Isle of Man <strong>2014</strong><br />

Seite 19-20 IDM Zolder<br />

Seite 21-22 IDM Oschersleben<br />

Seite 23-24 Yamaha R6-Dunlop-Cup Zolder<br />

Seite 25-28 Autogrammkarten/Poster<br />

Seite 29-30 Yamaha R6-Dunlop-Cup Oschersl.<br />

Seite 31-34 World Superbike Sepang<br />

Seite 35-38 World Superbike Misano<br />

Seite 39-42 MotoGP Mugello<br />

Seite 43-46 MotoGP Barcelona<br />

Seite 47-50 MotoGP Assen<br />

Titelbild-Foto:<br />

Fotos: Ronny Lekl (1), Peter Lange (1), Tobias Linke (1)<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

GL Suspension<br />

Andreas Vogt und seine hochqualifizierten Mitarbeiter sind spezialisiert<br />

auf das Optimieren, Warten und den Vertrieb von Fahrwerkskomponenten.<br />

Diese Dienstleistung steht auf Anforderung auch jederzeit vor Ort<br />

auf der Rennstrecke zur Verfügung. Sitz des Unternehmens ist Ostelsheim,<br />

im Landkreis Calw, am äußersten Rand des Schwarzwaldes gelegen.<br />

Seit Jahren arbeitet GL erfolgreich mit<br />

WP Suspension eng zusammen.<br />

WP Suspension wurde 1977 in den Niederlanden gegründet, 2009 wurde<br />

die Produktion und Entwicklung nach Österreich verlegt. WP Suspension<br />

ist heute der größte Motorrad-Fahrwerksproduzent in Europa und<br />

Erstausrüster für die beiden größten europäischen Motorradhersteller<br />

BMW Motorrad und KTM Sportmotorcycles AG.<br />

Durch die kontinuierliche Entwicklungsarbeit und langjährige Erfahrung<br />

aus allen Disziplinen des Motorradsports können die WP Produkte mit<br />

hohen Maß an Qualität und Funktionalität überzeugen. Dieses wird in<br />

über 150 Motorrad WM-Titeln bestätigt. Im Werk in Munderfing (Österreich)<br />

arbeiten und entwickeln auf einer Fläche von über 15.000m²<br />

insgesamt 280 Mitarbeiter an Fahrwerkskomponenten.<br />

Rennsport ist in der DNA von WP fest verankert.<br />

Seit dem ersten Motocross WM Titel mit KTM 1984 hat WP mehr als<br />

200 Weltmeister mit hochwertigen Federungselementen ausgestattet.<br />

Die Erfolge von WP reichen bis in die Königsklasse des Motorsports<br />

- der Formel 1. WP bietet Rennteams eine perfekte Kombination aus<br />

einem wettbewerbsfähigen Produkt und einem engagierten Service an<br />

der Rennstrecke.<br />

Sandro Cortese wurde Weltmeister 2012 Moto3 mit WP Performance<br />

Systems<br />

WP On Road Federn<br />

GL Suspension Service bietet alles Rund ums Motorrad- Fahrwerk.<br />

Optimalen Service für Federelemente oder Fahrwerks-Tuning für alle<br />

Marken.<br />

Der Geschäftsführer Andreas Vogt ist seit 1992 im Motorradrennsport<br />

tätig. Die aus diesen Erfahrungen heraus gegründete Firma GL Suspension<br />

Service hat sich in der Superbike Weltmeisterschaft, der Internationalen<br />

Deutschen Motorradmeisterschaft, der Europameisterschaft und<br />

bei vielen ambitionierten Sportfahrern einen hervorragenden Namen<br />

erarbeitet.<br />

Der GL Racing Service, der nun schon seit 2001 erfolgreich angeboten<br />

wird, steht für alle Marken und Ausführungen von Federelementen mit<br />

der ganzen Erfahrung aus der Arbeit von Weltmeisterschaft und Nationaler<br />

Meisterschaft zur Verfügung. Mit der erfolgreichen Vergangenheit,<br />

mit nun mehr als 10 IDM-Titeln und Siegen in der Superbike-WM auf<br />

fast allen Marken von Federelementen, entwickelte sich GL Suspension<br />

zur ersten Adresse in Bezug auf Optimierung und Wartung aller auf<br />

dem Markt verfügbaren Federelemente.<br />

Bei GL Suspension Service liefert die beste Qualität und den Service,<br />

den anspruchsvolle Biker erwarten dürfen. Die wechselnden Ansprüche<br />

der Kunden sowie neue Techniken sorgen dafür, daß sich das Unternehmen<br />

ständig weiterentwickelt. Durch die Zusammenarbeit mit GL<br />

Suspension Service ist es möglich, von den neuesten Dienstleistungen,<br />

Technologien und Entwicklungen der Branche zu profitieren.<br />

GL Suspension bietet seinen Kunden Fahrwerks-Tuning, das exakt auf<br />

die Bedürfnisse angepasst und abgestimmt wird. Nicht nur der Umbau<br />

und Optimierung der Federelemente, sondern das Ziel ist es, das Tuning<br />

der Federelemente auf individuelle Ansprüche abzustimmen.<br />

Es gehört zu unseren Aufgaben von GL Suspension, seine Kunden und<br />

deren Unternehmen genau zu kennen. Durch enge Zusammenarbeit<br />

wird sichergestellt, dass die angebotenen Lösungen genau auf deren<br />

besondere Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten sind.<br />

Oberste Priorität hat die Zufriedenheit der Kunden, erstklassige Betreuung<br />

ist das Markenzeichen. So könnte man die Philosophie von Andreas<br />

Vogt kurz zusammenfassen.<br />

Original Gabelfedern verlieren nach einer Laufleistung von ca. 20.000<br />

km ihre Tragfähigkeit und sollten getauscht werden, da sich das Fahrverhalten<br />

enorm verschlechtert. Deshalb bietet WP speziell auf die Motorräder<br />

abgestimmte Gabelfedern an.<br />

• WP Gabelfedern für die unterschiedlichsten Fahrergewichte und<br />

Ansprüche<br />

• Verbesserter Komfort und hohe Fahrsicherheit<br />

• Sonderanfertigungen möglich<br />

• Blockfeste Konstruktion<br />

WP Dämpferfedern<br />

Diese linearen WP Dämpferfedern sind für den Austausch der Original<br />

Feder entwickelt worden. Das Fahrverhalten des Motorrades kann durch<br />

diese einfache Modifikation deutlich verbessert oder auf verschiedene<br />

Zwecke geändert werden. Das Ergebnis: mehr Fahrsicherheit und Kontrolle.<br />

Mit der Kombination von linearen WP Gabelfedern erreicht der Sportfahrer<br />

eine optimale Balance seines Motorrades. Beide Produkte sind<br />

selbstverständlich unabhängig voneinander einsetzbar.<br />

• Lineare Dämpferfedern für den sportlichen Einsatz<br />

• Verbessert die Bremsstabilität der Motorrades<br />

• Sonderanfertigungen möglich<br />

• Blockfeste Konstruktion (Durchschlagsicherheit)<br />

WP stellt von hochwertigen Telegabeln über Federbeine, Lenkungsdämpfer,<br />

Dämpferfedern bis zu Gabelfedern sämtliche Teile selbst her,<br />

überwacht von einem ausgefeilten Qualitätssicherungssystem<br />

Egal ob Fahrwerkskomponenten für Wettbewerbe, Optimierung von<br />

Fahrwerkselementen oder Service benötigt werden, er hat das Richtige<br />

für Sie!<br />

<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


INTERMOT<br />

www.intermot.de<br />

KÖLN,<br />

1. - 5. OKT. <strong>2014</strong><br />

INTERNATIONALE<br />

MOTORRAD-, ROLLER-<br />

UND E-BIKE-MESSE


Ticketpreise<br />

Tribüne / Bereich Platin Fr+Sa+So Gold Sa+So Tagesticket So Tagesticket Sa Tagesticket Fr<br />

T1 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T2 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T3 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T3/1 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T4 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T7 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T8 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T9 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T10 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T10/1 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T11 Videowand 129 € 109 € 85 € 69 € 45 €<br />

T12 Videowand 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />

T13 Videowand 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />

T14 Schalensitze 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />

+ Videowand<br />

Stehplatzbereich 89 € 79 € 69 € 45 € 25 €<br />

ADAC GT Masters<br />

SACHSENRING – 19.09. bis 21.09.14<br />

Die Partner des ADAC GT Masters:<br />

Tickets bereits ab 20 Euro<br />

+49 (0) 1806-57 00 70 oder www.adac.de/gt-masters<br />

0,20 €/Anruf inkl. MwSt aus den Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den Mobilfunknetzen<br />

www.adac.de/motorsport


57. Internationales Fischereihafen-Rennen<br />

57. Internationales<br />

Fischereihafen-Rennen<br />

erfolgreich beendet<br />

Text: Presse Fischereihafen-Rennen<br />

Fotos: Peter Lange, Marc Sierk<br />

Herrliches Rennwochenende<br />

im Fischereihafen<br />

Gerold Meißner aus Pirna auf<br />

seiner 50ccm Meico MOT.<br />

Begeisterte Zuschauer, glückliche Fahrer, große Zufriedenheit bei Rennleitung<br />

und Organisatoren: Das 57. Internationale Fischereihafen-Rennen<br />

am 8. und 9. Juni in Bremerhaven war ein voller Erfolg.<br />

Ob im Fahrerlager oder auf der Händlermeile, an den Kurven oder<br />

an der seit 1952 am selben Platz befindlichen Start-/Zielgerade: Die<br />

Stimmung unter den rund 20.000 Besucherinnen und Besuchern war<br />

bestens.<br />

Nur Petrus sorgte mit seinen Kapriolen für zwischenzeitliche Unruhe.<br />

Während die große Mehrheit der Trainings- und Rennläufe bei strahlendem<br />

Sonnenschein stattfand, gab es am Sonntag- und am Montagnachmittag<br />

überraschende Schauer. Letztere (Montag gegen 17:30)<br />

so stark, dass das Rennen etwas kürzer ausfiel als geplant und schon<br />

nach 16 statt 19 Rennläufen beendet wurde.<br />

Schon bei der traditionellen Schlussrunde gegen 18 Uhr hatte der Himmel<br />

seine Schleusen wieder geschlossen, und eine bunte Mischung der<br />

verschiedensten Motorräder und Fahrer drehte unter großem Applaus<br />

eine oder auch mehrere Ehrenrunden – angeführt von Renn-Organisator<br />

Hinrich „Hinni“ Hinck und seinem Sohn Kenny, der <strong>2014</strong> auf eine<br />

eigene Rennteilnahme verzichtet hatte, um sich voll der Organisation<br />

widmen zu können.<br />

Lob für Sicherheit, Organisation und Atmosphäre<br />

Die besondere Mischung aus hochklassigem Rennsport und Volksfestatmosphäre<br />

in einer außergewöhnlichen Umgebung ließ niemanden<br />

kalt.<br />

Eine Schwalbe macht den Sommer! Rüdiger Dahlhaus<br />

aus Laer (Nordrhein Westfahlen)<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


57. Internationales Fischereihafen-Rennen<br />

Jim Redman gab sich auch die Ehre.<br />

Manfred Lienemann auf der Waldmann-KAWA, Baujahr 1982.<br />

Jörg Schreiber aus Zeven (Honda VTR 1000 SP) zeigte<br />

bei den Fishtown Twins and Triples großen Einsatz!<br />

Eberhard Jung mit der 50ccm Simson (6) und<br />

Reiner Steinert auf der legendären UHL-Stein.<br />

Hans Schlotter mit seiner BMW R100 BCD, Baujahr 1977.<br />

„Wer das Fischereihafen-Rennen noch nicht kennt, sollte es sich unbedingt<br />

anschauen“, schwärmte DMSB-Sportkommissar Wilfried Kasper<br />

(Ahrbrück). „Das war beste Werbung für den Motorsport!“<br />

„Eine Hammer-Veranstaltung“, bestätigte Rennleiter André Straßburger<br />

(Wuppertal), der die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ausdrücklich<br />

lobte: „Ich hatte das Gefühl, es in absolut allen Belangen mit Profis zu<br />

tun zu haben. Wann immer es etwas zu lösen gab, es hatte immer jemand<br />

eine Spitzenidee. Es hat mir einen Mordsspaß gemacht.“<br />

Keine schwerwiegenden Unfälle<br />

Unisono lobten alle Beteiligten der Abschlussbesprechung das hohe Sicherheitsniveau<br />

des Fischereihafenkurses: „Alles, was man an Sicherheit<br />

machen kann, wird auch gemacht.“<br />

Sehr zufrieden zeigte sich auch der Leitende Rennarzt Dr. Achim Strassner.<br />

Zwar gab es nach Stürzen einige typische Motorsportverletzungen<br />

zu behandeln (etwa an Handgelenk, Schulter oder Knie), doch, so<br />

Strassner: „Wir hatten keine schwerwiegenden Unfälle. Es lief so, wie<br />

es laufen sollte.“ Alle behandelten Fahrer befinden sich auf dem Weg<br />

der Besserung.<br />

Dreifachsiege von Kreutz und Merkens, Rundenrekord von Julian Neumann<br />

Schnellster Mann in Fishtown war einmal mehr Thomas Kreutz, der für<br />

die Teilnahme am Fischereihafen-Rennen auf den zeitgleichen Lauf der<br />

IRRC (International Road Racing Championship) im niederländischen<br />

Oss verzichtet hatte. Zwei erste Plätze in der „Königsklasse“ Fishtown<br />

Open und ein weiterer Sieg in Klasse 3 (Fishtown Junior 600) waren der<br />

Lohn.<br />

Zweiter in beiden Läufen der Klasse 1 wurde der mehrfache Deutsche<br />

Meister Toni Heiler, auf Rang drei folgten Thilo Günther (Rennen 1)<br />

und Julian Neumann (Rennen 2), der mit 1:29.110 den Rekord für die<br />

schnellste Runde auf der 2,7 Kilometer langen Strecke im Fischereihafen<br />

von Thomas Kreutz „stibitzte“ – obwohl dieser seinen eigenen,<br />

im vergangenen Jahr aufgestellten, Rekord von 1:29.915 auf 1:29.362<br />

verbessert hatte.<br />

Im Rennen um den 20. Sieg im Fischereihafen musste sich Kreutz aller-<br />

10 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


57. Internationales Fischereihafen-Rennen<br />

Fishtown Sidecar: Gebrüder Johnsen aus Norwegen.<br />

Stefan Merkens aus Düren begeisterte<br />

das sachkundige Publikum.<br />

Ralf Schaum wurde von seinem<br />

Kontrahenten unglücklich abgeschossen.<br />

dings Stefan Merkens (Düren) geschlagen geben, der im ersten Rennen<br />

der Klasse 7 bereits am Sonntag die „20“ voll machte. Auch die Klasse<br />

10 dominierte Merkens souverän und siegte in beiden Rennläufen.<br />

„Sportsgeist, Freude und Humor“<br />

Neben der Anerkennung für die sportlichen Spitzenleistungen und den<br />

fairen Umgang unter den rund 400 Fahrern sowie die gute Zusammenarbeit<br />

unter allen Beteiligten lobte Organisator Hinrich Hinck in seinem<br />

Fazit besonders das Publikum: „Der Fünfzehnte bekommt ebenso Applaus<br />

wie der Erste, und selbst der Kehrwagenfahrer wurde gefeiert, als<br />

er zwischendurch einmal ran musste. Es ist toll, mit wie viel Sportsgeist,<br />

Freude und Humor die Zuschauer hier mitgehen!“<br />

Ralf Schaum zum unglücklichen Wochenende:<br />

„Gut vorbereitet und voller Tatendrang ging es Pfingsten nach Bremerhaven.<br />

Leider konnte mich meine langjährige Helferin aus beruflichen<br />

Gründen nicht bei dieser Veranstaltung begleiten.<br />

Sonntagvormittag, nach nicht einmal anderthalb Runden holt mich ein<br />

Fahrer aus Ostfriesland mit einer in mehreren Punkten nicht dem Regelwerk<br />

entsprechenden Waldmann-Kawasaki, bestückt mit Reifen, welche<br />

mindestens 30 Jahre auf der Felge sitzen und dazu noch an den Flanken<br />

Risse zeigten, an der langsamsten Stelle der Strecke (Kurve 9) von<br />

der Maschine! Ergebnis: doppelter Unterarmbruch und 8-Wochen Pause.<br />

Keine Entschuldigung! Im Gegenteil, als ich den Fahrer nach dem<br />

Rennen angesprochen habe, erntete ich nur Hohn und Spott nach dem<br />

Motto: Was kann ich dafür, wenn du vor mir herfährst? Wenn solch ein<br />

Verhalten nicht geahndet wird, können wir den historischen Motorsport<br />

in ein paar Jahren beerdigen!<br />

Nun zu dem positiven Erlebnis.<br />

Während meiner Operation im Klinikum Bremerhaven haben sich meine<br />

Sportfreunde um das Verladen der zwei Rennmaschinen in den Transit<br />

gekümmert, gleichzeitig wurde die Fahrerbesetzung der anderen Transportfahrzeuge<br />

so geändert, dass ein Fahrer meinen Ford-Transit mit mir<br />

sicher im Pfingstverkehr nach Halle-Teicha bringen konnte.<br />

Für die erlebte Sportfreundschaft möchte ich mich insbesondere auf<br />

diesem Weg bei den Familien Hänisch, Kötting, Meißner und Schellig<br />

bedanken. Nächstes Jahr würde ich natürlich wieder gern vor dieser<br />

herrlichen Zuschauerkulisse antreten.“<br />

Doppelsieger der Klasse Fishtown Open: Thomas Kreutz aus Kelkheim.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

11


International Road Racing Championship II -<br />

Oss/Niederlande<br />

Tropische Hitze, Gewitter, Hagelschäden, Windhosen,<br />

zerstörte Zelte, durchnässtes Inventar,<br />

das war das Stichting Wegrace Oss, Niederlande<br />

auf dem Circuit Paalgraven,<br />

die zweite Sitzung der International<br />

Road Racing Championship<br />

in <strong>2014</strong> am 8. und 9. Juni.<br />

Ach ja, Motorradrennen fanden<br />

auch noch statt und zwar in der<br />

IRRC (die dort im Rahmen der<br />

holländischen und belgischen<br />

Meisterschaft fuhr) mit leicht<br />

dezimiertem Starterfeld, da einige<br />

Favoriten entweder durch<br />

Stürze (NorthWest200, IOM<br />

TT) auf den britischen Inseln<br />

verletzungsbedingt ausgefallen<br />

sind (z.B. Laurent Hoffmann,<br />

Franck Petricola) oder beim<br />

leider am Pfingstwochenende<br />

parallel stattfindenden Fischereihafenrennen<br />

in Bremerhaven antraten (u.a.<br />

Thomas Kreutz, Thilo Günther).<br />

W&G Motorsport mit Didier Grams wussten<br />

bei der Anreise nicht was sie erwartet, da<br />

diese Strecke noch nie im Rennkalender der<br />

IRRC stand. Nun gut, dreieinhalb Kilometer<br />

durch ein Gewerbegebiet u.a. mit einem Möbelwerk,<br />

einer Spedition, weitere Firmen und<br />

einer Brauerei (leider ohne Besichtigung) und<br />

die Straßen ringsum und mittendurch wurden<br />

über Pfingsten als Rennstrecke deklariert.<br />

Provisorisch aufgebaute Tribünen, auf der<br />

Kuhweide ein eingezäuntes Fahrerlager und<br />

weiße Striche auf dem Asphalt für die Startaufstellung<br />

sollten reichen - Road Racing ist<br />

nicht steril, sondern immer auch ein wenig<br />

abenteuerlich.<br />

In den Trainings wurde bestätigt, was die<br />

Teams schon vermutet hatten, auf dieser Stopand-Go-Strecke,<br />

noch verstärkt durch die Hitze,<br />

würde es bei fast allen Motorrädern Probleme<br />

mit zu heißen Bremsen geben. Das sogenannte<br />

Bremsfading trat auf, sprich die Bremsen werden<br />

zu heiß und verweigern letztendlich ihren<br />

Dienst. Mit den 1000 ccm-Maschinen in der<br />

Superbike werden dort trotzdem Geschwindigkeiten<br />

von 260 km/h erreicht, also war<br />

Vorsicht angesagt. Didier Grams qualifizierte<br />

sich auf Startplatz sieben und erreichte letztendlich,<br />

die holländischen Gaststarter nicht<br />

berücksichtigt, in den IRRC-Läufen die Plätze<br />

zwei und drei, was ihn seinen Vorsprung in der<br />

Tabelle ausbauen lässt, da sein direkter Verfolger<br />

Vick de Cooremeter (BMW, Belgien) die<br />

Anreise nach der Teilnahme an der TT auf der<br />

Isle of Man nicht rechtzeitig schaffte und somit<br />

punktlos blieb. Beide IRRC-Läufe gewann<br />

Arie Vos auf einer Kawasaki. Vos lebt in Oss<br />

12 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Text: Albrecht Wendritsch, Rainer Hechtl<br />

Fotos: Team<br />

IRRC<br />

und kennt die Strecke aus der belgischen und<br />

der holländischen SBK-Meisterschaft natürlich<br />

wie seine Westentasche.<br />

Didier Grams führt die IRRC-Superbike-Tabelle<br />

nun mit 86 Punkten vor den Holzschuhträgern<br />

Johan Fredriks (79 Punkte, auf BMW) und<br />

Didier Grams (oben) und Timothy Baken führen die Tabellen<br />

der Superbike und Supersport in der IRRC weiter an.<br />

Frank Bakker (42 Punkte, auf Kawasaki) souverän<br />

an, bevor es zwei Wochen später frisch<br />

motiviert nach Oostende (Belgien) geht. Die<br />

Hoffnung auf weitere Podestplätze dort ist<br />

berechtigt, dort fährt die IRRC schon mehrere<br />

Jahre, Didier hat dort schon einige Siege verbuchen<br />

können.<br />

International Road Racing Championship III<br />

- Oostende/Belgien<br />

Bei herrlichem Urlaubswetter fand am 21.-.22.<br />

Juni dann die dritte Sitzung der IRRC im Rahmen<br />

des 39. Snelheidspreis van de Noordzee<br />

(so heißt das dort) im belgischen Oostende<br />

statt. Ort des Geschehens ist das alte Hafengelände,<br />

das der Strecke in Bremerhaven ähnelt<br />

und somit dem Fahrstil von Didier Grams sehr<br />

entgegenkommt. Um die Trainingsmöglichkeit<br />

voll nutzen zu können, hatte er sich auch in die<br />

offenen Rennen der belgischen OBC Superbike<br />

eingeschrieben.<br />

Auf diesem Track war<br />

wieder Vorsicht angesagt,<br />

da durch viele<br />

Bremszonen und kurze<br />

Geraden die Bremsen<br />

mit dem Abkühlen<br />

nicht nachkommen<br />

und somit in der Leistung<br />

nachlassen bzw.<br />

ganz versagen können,<br />

mindestens aber extrem<br />

schnell verschleißen.<br />

Somit ging es in<br />

den Trainings ziemlich<br />

knapp zu. Da das<br />

W&G-Team aber vom<br />

letzten Jahr die Daten<br />

für´s Setup der BMW<br />

zur Verfügung hatte,<br />

konnte Didier in OBC<br />

und IRRC jeweils die Pole Position mit ca. einer<br />

halben Sekunde Vorsprung herausfahren.<br />

Professionelle Arbeit in diesem, auch im Road<br />

Racing immer wichtigeren Bereich, zahlt sich<br />

eben aus, obwohl nicht alle Parameter einfach<br />

übernommen werden können. Das Wetter hat<br />

auf die Fahrwerkseinstellung ziemlich starken<br />

Einfluss.<br />

Rennen eins fand noch am Samstagabend in<br />

der belgischen OBC statt. Didier kam vom<br />

Start schlecht weg. Drei, vier Fahrer schlüpften<br />

durch und die sind hier schwer zu überholen.<br />

Am Ende stand Platz zwei hinter Gaststarter<br />

Marc Fissette zu Buche. Beachtenswert war<br />

dabei der dritte Platz des sympathischen Holländers<br />

Jochem van den Hoek, der die betagte<br />

ex-Yamaha von Branko Srdanov pilotierte und<br />

sich hier mit diesem unterlegenem Material<br />

super in Szene setzen konnte (nachdem er im<br />

Mai auf der NorthWest200 den Motor verheizt<br />

und in Oss mit einem neuen<br />

technische Probleme hatte).<br />

Am Sonntag dann Rennen eins<br />

in der IRRC. Super Start von<br />

Didier, ohne behindernde Gegner<br />

konnte er jetzt seine fahrerische<br />

Klasse ausspielen und<br />

deklassierte Gaststarter Marc<br />

Fissette (Suzuki, Belgien) und<br />

David Drieghe (Honda, ebenfalls<br />

aus Belgien) um glatte<br />

dreizehn Sekunden. Zum ersten<br />

Mal in dieser Saison ganz<br />

oben auf dem Podium (die bisherigen<br />

Läufe gewannen jeweils<br />

Wildcard-Piloten) - das tat dem<br />

Champion und seinem Team<br />

sichtlich gut. Und die deutsche<br />

Nationalhymne zu seinen Ehren<br />

zu hören steht nicht nur<br />

Philipp Lahm oder Thomas Müller zu.<br />

Im zweiten OBC-Lauf folgte kurz danach ein<br />

klarer Start/Ziel Sieg vor Drieghe und Fissette.<br />

Nicht so jedoch im zweiten IRRC-Lauf. Position<br />

neun nach der ersten Runde. Was war passiert?<br />

Didier Grams ist nicht optimal vom Start<br />

weggekommen und im Gedrängel der ersten<br />

Linkskurve nach außen gedrängt worden und<br />

dadurch weit zurückgefallen. Lange Gesichter<br />

beim Team am Streckenrand, die sich aber immer<br />

mehr aufhellten, weil er sich Fahrer um<br />

Fahrer schnappte um am Ende den Pokal für<br />

Platz zwei hinter David Drieghe und vor Marc<br />

Fissette entgegenzunehmen.<br />

Fazit: Vier Pokale, ein heiles Motorrad, 20<br />

Punkte Vorsprung auf Johan Fredriks in der<br />

IRRC-Wertung. Auf ein Neues am 26. und 27<br />

Juli in Chimay, wieder in Belgien.<br />

Was die IRRC-Gemeinde sehr freute: Laurent<br />

Hoffmann aus Belgien, auf der Isle of Man<br />

schwer gestürzter amtierender IRRC-Supersportmeister<br />

2013 wurde mit Krücken und<br />

Rollstuhl, zumindest geistig und mental fit,<br />

im Fahrerlager gesehen. Was die Road-Racer<br />

nicht umbringt, macht sie nur noch härter.<br />

IRRC Superbike Gesamtstand:<br />

Didier Grams, D BMW S 1000 RR<br />

Johan Fredriks, BEL BMW S 1000 RR<br />

David Drieghe, BEL Honda CBR 1000RR<br />

Frank Bakker, NL Kawasaki ZX 10 R<br />

Vick de Cooremeter, BEL BMW S 1000 RR<br />

IRRC Supersport Gesamtstand:<br />

Timothy Baken, BEL Yamaha R6<br />

Joey den Besten, NL Yamaha R6<br />

Marek Cerveny, CZ Kawasaki<br />

Thilo Häfele, D Yamaha R6<br />

Thomas Kreutz, D Yamaha R6<br />

131<br />

111<br />

81<br />

65<br />

61<br />

100<br />

89<br />

78<br />

69<br />

60


<strong>Sachsenring</strong> Fahrertraining am 31.07.<strong>2014</strong><br />

Preis: 175 Euro - 01.08. ausgebucht<br />

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und ausreichend Rennstreckenerfahrung haben<br />

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Rennstrecke fahren wollen. In dieser Instruktor-geführten<br />

Einsteigergruppe werden die notwendigen Grundlagen für<br />

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isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />

Georg Meier 1939 mit der Kraft eines Kompressors<br />

zum Sieg der SeniorTT auf der Isle of Man.<br />

Erster BMW-Sieg bei<br />

der TT nach 75 Jahren<br />

Text: Toni Börner<br />

Fotos: highsidePR T. Börner<br />

Der Mountain Course auf der Isle of Man hat<br />

etwas von seinem Flair verloren: Viele Streckenabschnitte<br />

wurden neu asphaltiert und<br />

damit viele Bodenwellen ausgeglichen. Und<br />

trotzdem bleibt es das gefährlichste Road<br />

Racing der Welt. Der neue Asphalt in vielen<br />

Abschnitten bedeutete aber auch eins: Beste<br />

Voraussetzungen für neue Rekorde.<br />

Dunlop holt ersten BMW-Sieg<br />

nach 75 Jahren<br />

1939 hatte Georg Meier in der Senior TT zuletzt<br />

einen Solo-Sieg auf der Insel Man für den<br />

deutschen Hersteller eingefahren. Seither war<br />

Durststrecke. Der Paukenschlag gelang BMW<br />

dieses Jahr mit der Verpflichtung von Michael<br />

Dunlop, der letztes Jahr vier Rennen in einer<br />

TT-Woche gewinnen konnte. Dunlop wechselte<br />

von der bewährten Honda auf das unbekannte<br />

BMW S 1000 RR Superbike und wollte es allen<br />

zeigen.<br />

Und das tat er. Die Superbike TT hätte für Michael<br />

Dunlop fast nicht besser verlaufen können:<br />

Aus dem stehenden Start stellte er einen<br />

neuen absoluten Rundenrekord auf, in der<br />

zweite Runde brach er seine eigene Bestzeit<br />

erneut, obwohl er für den ersten Boxenstopp<br />

abbremsen musste.<br />

Dunlop hatte bald auch die Führung auf der<br />

Straße übernommen und fuhr einen soliden<br />

Vorsprung von über 20 Sekunden heraus.<br />

Den verwaltete er schließlich mit Bedacht.<br />

Im Schlepptau hatte er Tyco Suzuki-Star Guy<br />

Martin, der nicht vom Hinterrad Dunlops abzubringen<br />

war und sich damit auf den zweiten<br />

Platz schob.<br />

Die letzte Runde wurde ein wahrer Kracher:<br />

Bruce Anstey trug sich in die Geschichtsbücher<br />

ein, als er als erster Pilot überhaupt die<br />

132er-Mauer durchbrach und mit einer Durchschnittgeschwindigkeit<br />

von 132,298 Meilen<br />

pro Stunde (212,43 km/h) um den Mountain<br />

Course geprescht war. Zum dritten Mal an diesem<br />

Tage wurde damit der absolute Rundenrekord<br />

gebrochen, zuvor gehalten von John Mc-<br />

Guinness aus der vorjährigen Senior TT. Anstey<br />

brauchte auf dieser Runde für die reichlich 60<br />

Kilometer unglaubliche 17:06,682 Minuten.<br />

Den Sieg aber ließ sich Michael Dunlop nicht<br />

mehr nehmen. „Es sind 75 Jahre vergangen,<br />

seit BMW Motorrad 1939 die TT gewonnen<br />

hat – damit ist dieser Sieg in tolles Geschenk<br />

für BMW Motorrad“, strahlte der Sieger. „Das<br />

BMW Motorrad/Hawk Racing Team hat wirklich<br />

gute Arbeit geleistet, und wir haben allen<br />

gezeigt, dass man mit dieser BMW S 1000<br />

RR sechs Runden im vollen Renntempo fahren<br />

kann. Dass ein Bike die TT so übersteht, vor<br />

allem wenn man es so herannimmt wie ich, ist<br />

einfach fantastisch. Die BMW hat erst angefangen<br />

ihr Potential zu zeigen, mit diesem Bike<br />

ist noch viel mehr möglich. Mein Team hat die<br />

14 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Conor Cummins (10) der in der SeniorTT den zweiten Platz belegte und Steve Mercer in Action...


isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />

Guy Martin (4) wurde Dritter und Bruce Anstey verpasste das Podium nur knapp.<br />

20 Jahre lang haben Conrad Harrison und Mike<br />

Aylott versucht, die Tourist Trophy auf der Isle<br />

of Man bei den Seitenwagen zu gewinnen. Im<br />

21. Jahr hat es geklappt. Sechs Podeste hatte<br />

Harrison bis zur letztjährigen TT schon gesammelt,<br />

aber der Sieg stand noch aus. Nach<br />

der ersten Runde auf Platz vier liegend, hatten<br />

Harrison / Aylott schon fast nur noch das Podest<br />

zur Hoffnung, doch am Ende wurde es der<br />

Sieg – mit 17 Sekunden Vorsprung auf John<br />

Holden / Andy Winkle. Der letztjährige Sieger,<br />

Tim Reeves – jetzt mit Gregory Cluze an Bord<br />

– kam 16 weitere Sekunden dahinter als Dritganze<br />

Nacht gearbeitet, um meine RR perfekt<br />

vorzubereiten. Die Jungs haben einen fantastischen<br />

Job gemacht, und Kurt Böck von BMW<br />

Motorrad Motorsport ist ein echter Superstar.<br />

Ich kann dem Team gar nicht genug danken.“<br />

Auch BMW Motorrad Motorsport Technik-<br />

Direktor Berthold Hauser war ganz aus dem<br />

Häuschen. „Das ist absolut fantastisch, herzliche<br />

Gratulation an Michael und das gesamte<br />

Team“, sagte er. „Die Isle of Man ist eine ganz<br />

besondere Herausforderung, und wir sind stolz<br />

darauf, ein Teil dieses Erfolgs zu sein. In den<br />

vergangenen Wochen haben wir zusammen<br />

mit BMW Motorrad/Hawk Racing intensiv an<br />

der Vorbereitung auf die Isle of Man gearbeitet.<br />

Das ist etwas ganz anderes, als auf einer<br />

Rundstrecke Rennen zu fahren. Das Bike wird<br />

auf diesen schwierigen Straßen nicht nur an<br />

seine Grenzen gebracht, sondern weit darüber<br />

hinaus. Unser Ziel war, Michael eine RR zu<br />

geben, die diese ultimative Herausforderung<br />

Ian Hutchinson (3) und John McGuinness hatten mit der Podiums-Vergabe diesmal nichts zu tun.<br />

meistert – und das ist uns gelungen. Wir sind<br />

überglücklich, dass unsere enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Team zu diesem historischen<br />

Sieg geführt hat.“<br />

Sidecar A: Erster TT Sieg für<br />

Harrison/Aylott nach 21 Jahren<br />

ter ins Ziel.<br />

Bei perfekten Bedingungen hatten Tom und<br />

Ben Birchall auf der ersten Runde im ersten<br />

Sektor bis Glen Helen die Führung übernommen.<br />

Ende der ersten Runde hatten die Brüder<br />

ihre Führung auf vier Sekunden ausgebaut,<br />

Dave Molyneux und Patrick Farrance übernahmen<br />

Rang zwei.<br />

Auf der zweiten Runde fehlten die Birchalls bei<br />

Glen Helen und Moly führte mit zehn Sekunden<br />

Vorsprung auf Holden. Die Brüder hatten<br />

bei Black Dub einen Unfall, bei dem sie mit<br />

verhältnismäßig geringen Verletzungen davon<br />

kamen. Sie wurden dennoch mit dem Hubschrauber<br />

ins Nobles Hospital gebracht.<br />

Molyneux/Farrance hatten klare Sicht, waren<br />

sie doch als Erste losgedonnert. Mit der<br />

schnellsten Rennrunde bauten sie ihre Führung<br />

im zweiten Umlauf auf 21,5 Sekunden<br />

aus. Dahinter balgten sich Holden und Harrison<br />

um Rang zwei. Die beiden waren durch<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

15


isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />

weniger als eine Sekunde getrennt.<br />

Doch auch den erfahrenen Molyneux ereilt<br />

manchmal das Schicksal: Auf der dritten und<br />

letzten Runde schaffte es der 50-Jährige nicht<br />

mehr nach Glen Helen. Er musste sein Gespann<br />

am Hawthron mit Defekt abstellen.<br />

Plötzlich kämpften Harrison und Holden um<br />

den Sieg, nur 0,9 Sekunden trennten die beiden.<br />

Harrison/Aylott zogen im Verlauf der<br />

letzten Runde aber das Tempo noch mal an:<br />

Das Duo fuhr ihre persönlich schnellste Runde<br />

auf dem Mountain Course überhaupt und feierten<br />

ihren ersten TT-Sieg.<br />

„Ich habe jahrelange davon geträumt, eine TT<br />

zu gewinnen“, erklärte Harrison - Vater von<br />

Solo-Pilot Dean - im Anschluss. „Jetzt haben<br />

sich all die Jahre harter Arbeit ausgezahlt.“<br />

Supersport A: Johnson gewinnt auf Triumph<br />

Gary Johnson hat im ersten Supersport-Lauf<br />

der britischen Marke Triumph einen eben<br />

solchen beschert: Zum ersten Mal seit Bruce<br />

Anstey 2003 ebenfalls das erste Supersport<br />

Rennen gewonnen hatte, stand wieder eine Triumph<br />

auf dem obersten Treppchen einer TT.<br />

Was Johnson zu diesem Zeitpunkt noch nicht<br />

wusste: Er sollte in der diesjährigen Rennwoche<br />

der einzige bleiben, der Michael Dunlop<br />

in einem Rennen und auf der Straße schlagen<br />

konnte.<br />

Der Supersport-Lauf war zunächst um drei<br />

Stunden verschoben worden. In der Nacht<br />

hatte es geregnet, die Straßen waren noch<br />

nass und ohne Wind trockneten die nur sehr<br />

schlecht ab. Um 14:05 Uhr ging es dann<br />

schließlich auf die vier Runden Hatz der 600er<br />

(und 675er,...).<br />

Es war eines der spannendsten Rennen der<br />

TT<strong>2014</strong>. In Runde eins lag Johnson bei Glen<br />

Helen um 0,009 Sekunden vor Anstey, Dunlop<br />

verlor eine weitere halbe Sekunde. Dean Harrison<br />

und Guy Martin waren sogar zeitgleich.<br />

Johnson bekam den Credit des Führenden<br />

nach der ersten Runde, doch erneut bei Glen<br />

Helen hatte sich Anstey die erste Position geschnappt<br />

– um 0,8 Sekunden. Bis Ramsey war<br />

Johnson wieder um 0,7 Sekunden vorne. Derweil<br />

begann es auf den Bergen ganz leicht zu<br />

nieseln, doch das Spitzentrio aus Johnson, Anstey<br />

und Dunlop konnte es sich einfach nicht<br />

leisten, Dampf raus zu nehmen.<br />

Zum Boxenstopp führte Johnson nach der<br />

schnellsten Rennrunde mit 2,4 Sekunden. Allerdings<br />

arbeitete die Valvoline Racing / Padgetts<br />

Honda Crew von Anstey in der Box etwas<br />

schneller, sodass er sich bei Glen Helen wieder<br />

auf eine drittel Sekunde an den Führenden herangearbeitet<br />

hatte.<br />

Anstey holte auf der letzten Runde noch mal<br />

mächtig auf, schraubte die rund drei Sekunden<br />

Rückstand nach unten und bei Bungalow<br />

und Cronk ny Mona lagen beide fast zeitgleich.<br />

Johnson holte seinen Sieg dann auf den letzten<br />

Metern zur Glencrutchery Road. Es wurde<br />

sein zweiter TT-Sieg nachdem er vor drei Jahren<br />

den zweiten Supersport-Lauf gewonnen<br />

hatte. Michael Dunlop musste sich hinter Anstey<br />

mit Platz drei begnügen.<br />

Leider gab es beim ersten Supersport Rennen<br />

der TT<strong>2014</strong> das erste Todesopfer zu beklagen.<br />

Der 65-jährige Bob Price hatte auf der dritten<br />

Runde bei Ballaugh die Kontrolle über seine<br />

Maschine verloren und war nach dem Unfall<br />

seinen Verletzungen erlegen.<br />

Superstock: Dunlop gewinnt<br />

auch mit der Serien-BMW<br />

William Dunlop (8), Cameron Donald (19), Michael Dunlop (6) und Gary Johnson<br />

(7, Superstock) prügelten ihre Maschinen auch <strong>2014</strong> mit High<strong>Speed</strong> über die Insel.<br />

Das Superstock Rennen musste aufgrund<br />

einbrechender Dunkelheit – und dem Arbeitsschluss<br />

der meisten Manxmänner und –frauen<br />

16 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


- auf den Dienstag verschoben werden.<br />

Doch für Verwirrung sorgte das bei Michael<br />

Dunlop nicht. Der Nord-Ire holte sich seinen<br />

ersten Superstock TT-Sieg auf BMW, den<br />

zweiten der Woche, den neunten TT-Sieg insgesamt.<br />

Auf der ersten Runde zeichnete sich eine<br />

Wiederholung des Vorjahres und aus der Supersport<br />

TT ab. Gary Johnson unterstrich<br />

vom Start weg, dass er echte Ambitionen auf<br />

den Sieg anmelden wollte. Kurz hinter Ramsey<br />

Hairpin hoch zu Waterworks war seine TT<br />

<strong>2014</strong> allerdings beendet. Der sympathische<br />

Brite stürzte und musste mit vergleichsweise<br />

glimpflichen Knochenbrüchen ins Spital gebracht<br />

werden. Wenige Tage später war Johnson<br />

schon wieder im Fahrerlager unterwegs.<br />

„Ich bin beim Rausbeschleunigen auf einen<br />

nassen Fleck gekommen und das war’s dann“,<br />

sagte er der <strong>Speed</strong>.<br />

Von da ab hatte Dunlop keine<br />

echte Konkurrenz mehr.<br />

Im Ziel hatte der BMW-Pilot<br />

20,1 Sekunden Vorsprung<br />

auf Dean Harrison. Bruce<br />

Anstey sicherte sich Rang<br />

drei. „Diese Insel ist so etwas<br />

besonderes und ich liebe es<br />

einfach, hier zu gewinnen“,<br />

freute sich Dunlop aus Ballymoney.<br />

„Ich habe in dieser<br />

Klasse auf Honda, Kawasaki<br />

und BMW gewonnen. Ich<br />

möchte BMW danken, dass<br />

sie mir so ein Super-Straßenmotorrad<br />

her gestellt haben.<br />

Ich hätte noch schneller fahren<br />

können, wenn ich das<br />

gemusst hätte.“<br />

Unglaublich starker bester<br />

Newcomer wurde Peter Hickman<br />

vom Ice Valley by Motorsave<br />

Trade Team. Der BMW-<br />

Pilot klassierte sich am Ende<br />

als Achter. Auch starke Leistung von Horst<br />

Saiger in seinem zweiten Jahr bei der TT. Der<br />

Kawasaki-Pilot holte mit Platz elf seine beste<br />

TT-Platzierung.<br />

Im Team penz13.com BMW Racing von Rico<br />

Penzkofer durfte man sich bei der Superstock<br />

TT über den 15. Platz vom Schotten Jimmy<br />

Storrar freuen. Ohne ein Problem beim<br />

Nachtanken, hätte für die deutsche Truppe<br />

gar noch mehr drin gelegen. „Das Problem<br />

beim Boxenstopp nehme ich auf mich“, gab<br />

Teamchef Penzkofer unumwunden zu. „Wir haben<br />

einen Tankdeckel verbaut gehabt, der nur<br />

schwer zu öffnen und zu schließen geht. Das<br />

haben wir nach dem Rennen sofort behoben,<br />

sodass so etwas am Freitag nicht wieder passieren<br />

wird. Wir lernen halt auch noch dazu.<br />

Jimmy ist absolut stark gefahren und ich freue<br />

isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />

mich über seinen guten 15. Platz.“<br />

Leider kam auch auf der Superstock TT ein<br />

Fahrer ums Leben. Karl Harris, dreifacher britischer<br />

Supersport-Meister, stürzte auf der<br />

zweiten Runde bei Joeys und erlag seinen Verletzungen.<br />

Sein TT-Debüt hatte er 2012 gegeben.<br />

1999 hatte Harris den Superstock 1000<br />

European Cup gewonnen und war dann eine<br />

komplette Saison in der Supersport Weltmeisterschaft<br />

unterwegs. In der britischen Superbike<br />

saß er später auf Werks-Suzukis, -Hondas<br />

und –Yamahas. 2006 wurde er Gesamt-Fünfter<br />

der BSB. Insgesamt holte er in dieser Rennserie<br />

12 Podeste.<br />

McGuinness holt 21. TT-Sieg<br />

Sicherlich hatte sich The Morecambe Missile<br />

John McGuinness, der King of the Mountain,<br />

James Hillier wurde mit seiner Kawasaki bei der SeniorTT Fünfter.<br />

seine TT <strong>2014</strong> anders vorgestellt. Wenige Wochen<br />

vor dem Highlight des Jahres hatte sich<br />

der Honda-Pilot die Hand gebrochen, die Verletzung<br />

heilte nicht wirklich rechtzeitig aus.<br />

Doch McGuinness holte zumindest einen TT-<br />

Sieg in der Saison <strong>2014</strong>: Im Zero-Rennen mit<br />

den Elektromotorrädern. Sicherlich eine nach<br />

wie vor beschmunzelte Klasse, aber TT-Sieg<br />

ist TT-Sieg und McGuinness hat damit deren<br />

21 auf dem Konto. Und mit seiner Zeit von<br />

19:17,300 Minuten (Schnitt: 117,366 mph)<br />

unterbot er auf der Mugen den bestehenden<br />

Elektro-Rekord um Welten. „Es war eine harte<br />

Woche für mich, aber es ist toll, dass hier für<br />

dieses unglaubliche Team gewonnen zu haben“,<br />

gab er zu Protokoll. „Das sind wirklich<br />

sehr schlaue Leute. Ich war letztes Jahr etwas<br />

enttäuscht, dass ich es nicht geschafft habe,<br />

aber jetzt stehe ich ganz oben. Das war’s dann<br />

für mich diese Woche vermutlich mit Renn-Siegen<br />

– ich muss mich noch entscheiden, ob ich<br />

die Senior fahre. Ich werde nächstes Jahr fitter<br />

und stärker zurück sein.“<br />

Hinter McGuinness wurden in der Zero TT Bruce<br />

Anstey und Robert Barber gewertet. Nur<br />

Anstey schaffte noch den Sprung über die 100<br />

Meilen Grenze, er kam auf eine Bestzeit von<br />

115,048.<br />

Supersport B: Dunlop mit<br />

Nummer 3 der Woche<br />

Da BMW keine 600er baut, musste Michael<br />

Dunlop im Supersport Rennen erneut auf<br />

seine Honda CBR 600 RR zurückgreifen. Nach<br />

der enttäuschenden Niederlage vom Montag<br />

– als er nur Dritter wurde – baute der Nordire<br />

so ziemlich alles an seiner<br />

Sechser um, was umzubauen<br />

ging. Er wollte auch diese<br />

Klasse gewinnen.<br />

Und so viel gleich vorweg: Es<br />

hat sich ausgezahlt. Dunlop<br />

feierte am Ende rund zehn<br />

Sekunden vor Anstey seinen<br />

10. TT Sieg insgesamt. Damit<br />

reihte er sich in die Liste<br />

der Legenden wie Giacomo<br />

Agostini und Ian Lougher<br />

ein. Anstey war zwar vor<br />

Dunlop losgefahren, doch<br />

schon bald holte er den Kiwi<br />

ein und fortan blieb das Duo<br />

die meiste Zeit des Rennens<br />

auf der Straße zusammen.<br />

Bei der Anfahrt zum Ziel ließ<br />

Anstey dann auch Dunlop<br />

den Vortritt, damit der Sieger<br />

als Erster das schwarz-weiß<br />

karierte Tuch sehen konnte.<br />

„Das Motorrad war heute viel<br />

besser als am Montag und<br />

das geht auf das Konto des ausgezeichneten<br />

Teams, welches ich um mich habe“, bedankte<br />

sich der nun zehnfache TT-Sieger. „Ich hätte<br />

noch härter pushen können, wenn ich gemusst<br />

hätte, aber ich wusste, dass Bruce Zweiter ist<br />

und daher bin ich einfach mit ihm gefahren,<br />

um es nach Hause zu bringen. Es hat in den<br />

Bergen etwas heftiger angefangen zu regnen,<br />

aber ich habe wieder gewonnen und das ist<br />

einfach fantastisch.“<br />

Es wurde außerdem ein Dunlop-Doppelpodium,<br />

denn Bruder William schaffte hinter Anstey<br />

den dritten Platz.<br />

Sidecar B: Molyneux siegt mit 50<br />

Dave Molyneux hat sich als 50-Jähriger zusammen<br />

mit Patrick Farrance den Sieg im zweiten<br />

<br />

<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

17


Seitenwagen-Rennen geholt. Damit hat der<br />

Manama nun insgesamt 17 TT-Siege auf dem<br />

Konto: Eigentlich eine noch größere Leistung<br />

als bei McGuinness, Dunlop und Co, denn Molyneux<br />

hat jedes Jahr nur zwei Versuche...<br />

„Das ist brillant“, freute er sich. „Mein erster<br />

Sieg hier ist 25 Jahre her und es fühlt sich<br />

trotzdem noch genau so gut an. Ich bin echt<br />

happy. Das Team war die ganze Woche ausgezeichnet<br />

und Patrick war brillant wie immer.“<br />

Passagier Farrance fügte an: „Das ist das beste<br />

Gefühl, was es gibt, ich bin so happy.“<br />

Rang zwei ging an die Sieger vom Samstag,<br />

Conrad Harrison und Mike Aylott, Platz drei sicherten<br />

sich John Holden / Andrew Winkle vor<br />

Tim Reeves und Gregory Cluze. Michael Grabmüller<br />

aus Österreich wurde 20.<br />

Lightweight: Zweiter<br />

Harrison-Sieg der Woche<br />

Dean Harrison konnte den Sieg seines Vaters<br />

Conrad vom letzten Samstag nicht auf sich<br />

sitzen lassen: Der Spross zog mächtig am<br />

Kabel seiner Kawasaki ER-6n und gewann die<br />

Lightweight TT vor James Hillier und James<br />

Cowton. Keith Amor wurde bei seinem TT-<br />

Comeback starker Vierter.<br />

„Ich hatte eine echt gute Woche, aber das<br />

hier ist einfach fantastisch“, strahlte der 25-<br />

jährige Sieger. „Das Motorrad hat nie Mucken<br />

gemacht, die Bedingungen waren perfekt, ich<br />

bin absolut zufrieden.“<br />

Senior TT: Elfter TT-Sieg für Dunlop<br />

wird Erster Senior-Triumph<br />

Michael Dunlop hat auch am Freitag, dem letzten<br />

Renntag der TT<strong>2014</strong>, unterstrichen, dass<br />

absolut kein Weg mehr um ihn herumführt.<br />

Auf der BMW S 1000 RR holte er sich seinen<br />

elften TT-Sieg insgesamt und zum ersten Mal<br />

gewann er das wichtigste<br />

Rennen der Woche,<br />

die Senior TT. Er<br />

siegte mit exakt 14 Sekunden<br />

Vorsprung auf<br />

den gefeierten Manxman<br />

Conor Cummins<br />

(Honda Racing) und<br />

vor der Tyco Suzuki von<br />

Guy Martin.<br />

Dabei hatte es zunächst<br />

gar nicht so danach<br />

ausgesehen, als könne<br />

Dunlop ganz vorn<br />

mitmischen. Auf der<br />

ersten Runde hatte er<br />

beim ersten Zeitmesspunkt<br />

in Glen Helen nur<br />

Platz sieben inne. Doch<br />

der Neffe des legendären<br />

Joey zog schließlich<br />

mächtig am Kabel und<br />

bahnte sich seinen Weg nach vorn.<br />

In Runde 1 wurde das Rennen aber bei Glen<br />

Helen dennoch von einem Dunlop angeführt:<br />

Von Bruder William auf der Suzuki. Seine<br />

Führung sollte noch bis hinter Ramsey halten,<br />

dann machte Bruder Michael kurzen Prozess<br />

und schnappte sich die Führung. Am Ende der<br />

ersten Runde lag der BMW-Mann 0,8 Sekunden<br />

vor Martin, Cummins, seinem Bruder und<br />

Dean Harrison. Die Top Fünf waren gerade einmal<br />

durch drei Sekunden getrennt.<br />

Auf der zweiten Runde stellte der neue TT-Star<br />

einen neuen Rundenrekord für die Senior TT<br />

auf: 131,688 Meilen pro Stunde (210,824 km/<br />

h). Damit betrug seine Führung 7,7 Sekunden<br />

vor William Dunlop, Martin und Cummins.<br />

William Dunlops Senior TT war nach rund zwei<br />

drittel der dritten Runde beendet. Der 28-<br />

18 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />

jährige Suzuki-Pilot stürzte bei Les Graham<br />

Memorial und wurde mit einem gebrochenen<br />

Bein per Hubschrauber ins Nobles Hospital<br />

gebracht.<br />

Um den Sieg ging es dann nur noch zwischen<br />

Michael Dunlop und Conor Cummins. Nach<br />

dem zweiten Boxenstopp hatte sich der Manxman<br />

Cummins, der 2010 bei seinem Crash<br />

an der Verandah dem Tod nur knapp von der<br />

Schippe gesprungen war, den Rückstand von<br />

13 auf sieben Sekunden eingekürzt. Doch gegen<br />

die BMW hatte Honda-Mann Cummins keine<br />

Chance. Dennoch bekam er den allergrößten<br />

Respekt für sein Comeback bei der TT mit<br />

einem zweiten Platz im Senior-Rennen. Rang<br />

drei ging an Martin, der damit sein 15. TT<br />

Podium feierte, aber erneut ein weiteres Jahr<br />

ohne Sieg blieb.<br />

Bruce Anstey wurde Vierter, dahinter kamen<br />

James Hillier und John McGuinness ins Ziel.<br />

Der letztjährige schnellste Newcomer aller<br />

Zeiten, Joshua Brookes, holte sich mit der Yamaha<br />

den starken siebten Rang in der Senior.<br />

Von 2007 (Steve Plater) bis 2013 (Joshua<br />

Brookes) hatte der Newcomer-Rekord bestand.<br />

Es stand nicht zu erwarten, dass der so<br />

Action bei den Seitenwagen, Michael Dunlop gewinnt auch mit der<br />

Serien BMW und Horst Saiger stürzte in Gardeners Lane schwer,<br />

konnte jedoch nach einem Tag Krankenhaus nach Hause abreisen.<br />

schnell wieder gebrochen werden würde. Brookes<br />

war im Vorjahr mit 127,726 Meilen um<br />

rund 2 Meilen schneller gefahren, als Platers<br />

Rekord zuvor. Sechs Jahre lang hatte der Bestand.<br />

Der von Brookes nur eines: Newcomer<br />

Peter Hickmann feierte in der Senior TT nicht<br />

nur den absolut starken elften Rang, sondern<br />

trug sich mit 129,104 Meilen pro Stunde im<br />

Schnitt (207,605 km/h) in die Rekord-Bücher<br />

als schnellster Newcomer aller Zeiten ein.<br />

In der diesjährigen Senior TT hatten einige<br />

Fahrer sehr viel Glück. Angefangen von William<br />

Dunlop. „Ich hatte die ganze Woche schon Probleme<br />

mit Arm-Pump und ich denke, dass die<br />

zusätzliche Anspannung der Führung und den<br />

Sieg in Reichweite es noch schlimmer gemacht<br />

haben. Ich bin beim Gas geben etwas weit raus<br />

gekommen und dann, naja... Ich hatte meine<br />

Hände schon fast nicht mehr gespürt, aber<br />

wenn dir die Boxentafeln sagen, dass du Erster<br />

oder Zweiter bist, nimmst du kein Tempo<br />

raus. Ich habe mir in meinem Bein nur einen<br />

kleinen Knochen gebrochen und ich habe ein<br />

paar Prellungen und Quetschungen, aber ich<br />

hoffe, dass ich in vier Wochen wieder fahren<br />

kann.“<br />

Auch Glück im Unglück<br />

hatte Horst Saiger. Der<br />

Österreicher stürzte<br />

kurz vor der Ortschaft<br />

Ramsey bei rund 230<br />

km/h, nachdem er einen<br />

Bordstein angefahren<br />

hatte. „Ich habe<br />

mir nur eine Rippe<br />

und einen Zeh gebrochen,<br />

aber die Lunge<br />

ist geprellt“, lautete<br />

das glimpfliche Resümee.<br />

„Jetzt habe ich es<br />

mir gerade in meinem<br />

Krankenbett gemütlich<br />

gemacht und morgen<br />

muss ich schon wieder<br />

raus“, war der Kawasaki-Pilot<br />

gleich schon wieder zu Scherzen aufgelegt.<br />

Wenige Tage nach der TT und Saigers<br />

Rückkehr nach Hause stellte sich aber bei<br />

weiteren Untersuchungen heraus, dass er<br />

sich auch noch einen Bandscheiben-Vorfall<br />

zugezogen hatte, der auf einen Nervenstrang<br />

drückte. Der versorgte den in Liechtenstein<br />

lebenden Road Racer mit Schmerzen in Rücken<br />

und Beinen, sodass er doch noch einmal<br />

operiert werden musste. „Das Zeug ist draußen,<br />

nächster wichtiger Programmpunkt ist<br />

das Abendessen um 17 Uhr“, schrieb Saiger<br />

auf seiner Facebook-Fanseite.<br />

Dunlop war einmal mehr der Mann der Tourist<br />

Trophy. 1998 hatte Phillip McCallen als<br />

Erster überhaupt den Rekord von vier TT-Siegen<br />

in einer Woche aufgestellt.<br />

Dunlop schaffte<br />

das Kunststück von<br />

vier TT-Triumphen in<br />

einer Woche jetzt gleich<br />

zwei Jahre in Folge:<br />

2013 und <strong>2014</strong>. Lediglich<br />

den Rekord von<br />

fünf Siegen in einer TT-<br />

Woche, gehalten von Ian<br />

Hutchinson aus 2010,<br />

hat Dunlop noch nicht<br />

erreicht. Vorgenommen<br />

hat er sich allerdings<br />

deren sechs – sobald<br />

seine Lightweight-Maschine<br />

richtig läuft.<br />

Und auf die Seitenwagen-Klasse<br />

schielt der<br />

Mann aus Ballymoney<br />

auch schon eine Weile.


Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Text: Toni Börner<br />

Auch im belgischen Zolder führte kein Weg an<br />

den Ducati 1199 Panigale R des 3C-Racing<br />

Teams vorbei. Die Siege holten der Spanier<br />

Xavi Forés und der Deutsche Max Neukirchner.<br />

Best of the Rest wurde eine Mal mehr der amtierende<br />

Champion Markus Reiterberger vom<br />

Team VanZon Remeha BMW.<br />

Fores und Neukirchner gewinnen<br />

Auf eine Runde hat Champion Markus Reiterberger<br />

die Ducatis bereits im Griff. In der seit<br />

diesem Jahr ausgefahrenen Superpole holte<br />

sich der BMW S 1000 RR-Pilot klar die Pole<br />

Position. In 1:30,755 Minuten setzte er sich<br />

über sechs Zehntelsekunden vor die Konkurrenz.<br />

„Ich hatte zwei fliegende Runden“,<br />

freute sich der Bayer schließlich.<br />

„Eine bin ich auf Sicherheit<br />

gefahren, die andere völlig frei. Es<br />

war einfach geil und das Motorrad<br />

hat super gearbeitet. In den zwei<br />

Zeittrainings haben wir noch Änderungen<br />

an der Traktionskontrolle<br />

vorgenommen.“ Die erste Startreihe<br />

sollte er sich mit Xavi Forés und<br />

Max Neukirchner teilen. „Für mich<br />

war es das erste Rennwochenende<br />

in Zolder“, so der einzige Deutsche<br />

Superbike WM-Laufsieger Neukirchner.<br />

„Die Strecke liegt mir. Ich<br />

bin absolut happy mit dem Bike<br />

und der Abstimmung und freue<br />

mich über den Platz in der ersten<br />

IDM ZOLDER<br />

Ducati dominiert weiter<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Startreihe. Wir hoffen, das Blatt im Rennen<br />

wieder zu wenden und vorne zu sein.“<br />

Im ersten Lauf war dann aber „alles wie immer“.<br />

Forés holte sich seinen dritten Saisonsieg<br />

in Folge und gewann mit knapp drei<br />

Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Neukirchner,<br />

Reiterberger wurde Dritter. Wie also<br />

schon bei den beiden Auftaktrennen auf dem<br />

Lausitzring. Die 22 Sekunden Rückstand Reitbergers<br />

waren allerdings eine herbe Klatsche.<br />

Matej Smrz (Team Yamaha Motor Deutschland)<br />

verpasste zehn weitere Sekunden dahinter<br />

das Podest als Vierter. Stefan Nebel, BMW<br />

HP4 Entwicklungsfahrer im Wilbers Team, holte<br />

sich Platz fünf vor Danny de Boer aus dem<br />

Holzhauer-Team.<br />

Der sympathische Australier Damian Cudlin<br />

ist zurück in der IDM. Bei seinem Comeback<br />

auf der Weber-Diener Racing Kawasaki ZX-10R<br />

preschte er auf den siebten Platz.<br />

In der Superstock 1000 ging der Sieg an Lucy<br />

Glöckner. Die Rennamazone klassierte sich<br />

drei Sekunden vor Marco Nekvasil, Dominik<br />

Vincon wurde Dritter der Superstock. Die Top<br />

Drei STK-Piloten belegten in der Gesamtwertung<br />

des Rennens außerdem die starken Plätze<br />

acht bis zehn.<br />

Im zweiten Lauf ging es im Kampf um das<br />

Podium richtig zur Sache. Zwar machte Forés<br />

vom Start weg gleich wieder Druck und kam<br />

mit 1,4 Sekunden Vorsprung aus der ersten<br />

Runde, doch am Ende baute der Spanier einen<br />

Fehler ein. Nachdem Smrz und Ranseder<br />

gestürzt waren, hatte Reiterberger zur Rennhalbzeit<br />

erstmals in diesem Jahr die Führung<br />

übernommen. Der BMW-Top-Pilot im Team von<br />

Werner Daemen blieb vier Runden lang vorn,<br />

dann aber machte Forés seine Titel-Ambitionen<br />

wieder klar. Auf der letzten Runde dann<br />

der Fehler des Spaniers: Vor der Schikane war<br />

er etwas zu schnell und zu spät auf der Bremse.<br />

Es deutete sich ein Highsider an, bei dem<br />

er die Ideallinie kreuzen musste, mit seinem<br />

Teamkollegen Neukirchner kollidierte und dem<br />

seinen Schalthebel abriss. Der Sachse konnte<br />

sich im zweiten Gang als Sieger über den Zielstrich<br />

retten, Reiterberger schlüpfte noch auf<br />

zwei durch und Forés blieb nur Rang drei.<br />

„Es ist toll, die deutsche Nationalhymne zu hören“,<br />

freute sich Neukirchner. „Der zweite Lauf<br />

war echt hart. Von der Gesamtzeit her sind<br />

wir noch schneller als im ersten gefahren. Ich<br />

hatte eigentlich gedacht, dass Markus’ Reifen<br />

wie im ersten Lauf abbaut, aber das passierte<br />

nicht. Markus klebte förmlich hinter mir.“<br />

Für den Champion wurde es nach drei dritten<br />

Plätzen in Folge das beste Ergebnis der Saison<br />

bisher. „Das war zum Schluss ein echter Rodeo-<br />

Ritt und ein Glücksspiel, wer die<br />

beste Linie bis ins Ziel bekommt“,<br />

schilderte der 20-jährige Reiterberger.<br />

„Wäre ich gerade auf der anderen<br />

Seite neben Neukirchner gewesen,<br />

hätte mich der Zwischenfall<br />

von Forés gar nicht betroffen und<br />

ich hätte vielleicht sogar gewinnen<br />

können. Aber ich war eben genau<br />

dort, wo ich beim Ausweichen noch<br />

einen Haken schlagen musste.“<br />

Starker Auftritt des Superbike-Rookies<br />

und amtierenden STK1000<br />

Champions Bastien Mackels. Der<br />

Belgier fuhr mit der zweiten BMW<br />

von VanZon Remeha auf den vierten<br />

Platz. Endurance-Spezialist Erwan<br />

Nigon powerte die GSX-R1000 des<br />

HPC Power Suzuki Teams auf den<br />

fünften Platz, Cudlin verbesserte<br />

Erwan Nigon sicherte sich mit der Suzuki im zweiten Lauf Platz fünf.<br />

Markus Reiterberger (21) belegte bei den Superbikes die Positionen<br />

drei und zwei.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

19


Foto: Mike Lischka Foto: Mike Lischka<br />

Sturz von Lucy Glöckner im Training. In den Rennen<br />

machte sie es besser und gewann beide Läufe der STK.<br />

IDM ZOLDER<br />

sich auf Platz sechs. Stefan Nebel, Luca Hansen, Danny de Boer und<br />

Lucy Glöckner – erneut Gewinnerin in der Stock – machten die Top Ten<br />

komplett.<br />

Supersport: Siege für Kerschbaumer und Stamm<br />

kommen, doch der 37-Jährige warf dem „Jungspund“ die Tür immer<br />

wieder zu. „Die Fahrwerksprobleme, die wir seit dem Beginn des Wochenendes<br />

hatten, waren immer noch nicht weg, aber der Hinterradreifen<br />

schaute nach dem Rennen schon besser aus als nach dem ersten<br />

Lauf“, analysierte der Schweizer. „Jedes Wochenende können wir uns<br />

aber nicht so lange mit der Abstimmung des Motorrads befassen, dann<br />

läuft uns die Zeit wirklich davon. Im Nachhinein rächt sich, dass wir<br />

nicht wie meine unmittelbaren Gegner schon an dem Sondertraining vor<br />

ein paar Wochen auf der Strecke teilgenommen haben.“<br />

Fritz zeigte sich mit der Verteidigung der Gesamtführung und zwei zweiten<br />

Plätzen happy. „Ich bin zufrieden mit dem Ausgang des Wochenendes,<br />

nachdem ich am Freitag im freien Training gestürzt war“, fasste<br />

er zusammen. „Zwei zweite Plätze bedeuten 40 weitere Punkte in der<br />

Gesamtwertung, die ich anführe. Ich war im zweiten Lauf in der Spitzkehre<br />

schon einmal kurz vor Roman, aber er konnte besser Herausbeschleunigen<br />

und den Spieß wieder umgekehrt.“<br />

Sidecar: Steinhausen/Kölsch siegen<br />

In der Seitenwagen-Klasse ging der Sieg zwei Mal klar und erwartungsgemäß<br />

an Jörg Steinhausen und Axel Kölsch. Im Sprintrennen vom<br />

Samstag gewann das Duo mit über fünf Sekunden vor Hock/Becker<br />

und den amtierenden Champions Kretzer/Lehnertz. Am Sonntag dann<br />

fuhr Steinhausen wieder über fünf Sekunden Vorsprung heraus, dieses<br />

Mal allerdings klassierte sich Kretzer vor Hock.<br />

idm superbike und superstock qualifying<br />

1. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW<br />

2. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

3. M. Neukirchner<br />

4. M. Ranseder<br />

5. B. Mackels<br />

GER 3C-Racing Team<br />

AUT Holzhauer Racing<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

Ducati<br />

Honda<br />

BMW<br />

idm superbike und superstock rennen 1 - 17 Runden<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. M. Smrz<br />

5. S. Nebel<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />

GER Wilbers-BMW-Racing<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

Yamaha<br />

BMW<br />

1:30,755<br />

1:31,361<br />

1:31,546<br />

1:32,181<br />

1:32,200<br />

26:09,781<br />

+ 2,877<br />

+ 21,942<br />

+ 30,112<br />

+ 42,075<br />

idm superbike und superstock rennen 2 - 17 Runden<br />

1. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />

Ducati 26:09,272<br />

2. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW + 0,306<br />

3. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati + 0,334<br />

4. B. Mackels BEL VanZon Remeha BMW BMW + 24,178<br />

5. E. Nigon FRA HPC-Power Suzuki Racing Suzuki + 27,728<br />

idm superbike und superstock punktestand<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. S. Nebel<br />

5. M. Smrz<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

GER Wilbers-BMW-Racing<br />

CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

BMW<br />

Yamaha<br />

91<br />

85<br />

68<br />

39<br />

32<br />

Erster Saisonsieg für Roman Stamm bei den Supersportlern.<br />

Im ersten Lauf der Supersportler ging es heiß her. Pole-Setter Stefan<br />

Kerschbaumer hatte sich gleich in Führung gesetzt, doch nach drei Runden<br />

ging es zurück an die Box – für alle. Abbruch nach dreifach Sturz<br />

mit Ölspur. Beim Re-Start ließ sich Kerschbaumer nicht irritieren und<br />

fuhr gleich wieder an die Spitze. Den Doppelsieger vom Auftakt, Marvin<br />

Fritz, konnte der Österreicher zwar nicht abschütteln, doch Fritz selbst<br />

riskierte auch keinen Angriff – zu groß war die Zeitdifferenz aus dem<br />

ersten Teil-Rennen. „In meinem Fall war der Rennabbruch sogar nicht<br />

schlecht, sonst hätte ich 15 Runden vorneweg fahren müssen“, grinste<br />

Kerschbaumer. „So waren es nur elf. Marvin Fritz habe ich die ganze Zeit<br />

hinter mir gespürt, trotzdem war ich mir sicher, dass ich gewinnen würde.“<br />

Fritz wusste, warum er nicht angriff: „Hätte ich gewinnen wollen, hätte ich<br />

im zweiten Anlauf anderthalb Sekunden vor Stefan ins Ziel kommen müssen.<br />

Sein Vorsprung aus dem ersten Abschnitt war einfach zu groß. Ich<br />

bin deshalb lieber auf Nummer sicher gegangen. Mit dem zweiten Platz<br />

kann ich ganz gut leben, denn selbst mit ihm habe ich meinen Vorsprung<br />

in der Gesamtwertung ausgebaut. Für mich war wichtig, dass Roman<br />

Stamm hinter mir bleibt.“ Der wurde sieben Sekunden dahinter Dritter.<br />

Ex-Champion Tatu Lauslehto und IDM-Neuzugang Vittorio Iannuzzo rundeten<br />

die Top Fünf ab. Sarah Heide fuhr als Zwölfte in die Punkte – und<br />

bekam aufgrund der Gaststarter-Regelung sogar die Zähler für P9.<br />

Im zweiten Rennen war es dann an Roman Stamm, den ersten Saisonsieg<br />

einzufahren. Der Schweizer Kawasaki-Pilot gewann vor Fritz und Kerschbaumer.<br />

Leicht hatte es der zweifache Vize-Weltmeister der Endurance<br />

auf keinen Fall: Fritz probierte es immer wieder, an der ZX-6R vorbei zu<br />

idm supersport qualifying<br />

1. S. Kerschbaumer<br />

2. M. Fritz<br />

3. R. Stamm<br />

4. T. Lauslehto<br />

5. V. Iannuzzo<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

SUI Schnock Shell Advance<br />

FIN Suzuki Stoneline-Mayer<br />

ITA HPC-Power Suzuki Racing<br />

idm supersport rennen 1 - 11 Runden<br />

1. S. Kerschbaumer<br />

2. M. Fritz<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

3. R. Stamm<br />

4. T. Lauslehto<br />

5. V. Iannuzzo<br />

SUI<br />

FIN<br />

ITA<br />

Schnock Shell Advance<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

HPC-Power Suzuki Racing<br />

idm supersport rennen 2 - 15 Runden<br />

1. R. Stamm<br />

2. M. Fritz<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

4. T. Lauslehto<br />

5. W. van den Broeck<br />

SUI<br />

GER<br />

AUT<br />

FIN<br />

BEL<br />

Schnock Shell Advance<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Langenscheidt Racing<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

Vigenon Racing Team<br />

idm supersport punktestand<br />

1. M. Fritz<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

2. R. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />

3. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />

4. T. Lauslehto FIN Suzuki Stoneline-Mayer<br />

5. P. Bijsterbosch NED Langenscheidt Racing<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Suzuki<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

1:34,632<br />

1:34,825<br />

1:35,275<br />

1:35,595<br />

1:35,596<br />

17:33,187<br />

+ 0,590<br />

+ 7,460<br />

+ 11,544<br />

+ 12,013<br />

23:57,090<br />

+ 0,123<br />

+ 1,728<br />

+ 6,744<br />

+ 7,947<br />

90<br />

81<br />

67<br />

58<br />

40<br />

20 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


IDM OSCHERSLEBEN<br />

Text: Toni Börner<br />

Xavi Forés stellt<br />

Hackordnung wieder her<br />

Einen kleinen dunklen Fleck gibt es in der<br />

Saison des Spaniers Xavi Forés bisher: Den<br />

dritten Platz nach Verbremser und Beinahe-<br />

Abflug von Zolder. In Oschersleben hat der 3C-<br />

Racing Pilot mit seiner Ducati 1199 Panigale<br />

R die Hackordnung wieder hergestellt und beide<br />

Rennen gewonnen. Max Neukirchner und<br />

Markus Reiterberger teilten sich jeweils die<br />

verbleibenden Podestplätze.<br />

Mit einer Zeit von 1:24,636 Minuten rollte sich<br />

der Asphalt hinter der Ducati von Xavi Forés<br />

in der Superpole in der etropolis Motorsport<br />

Arena Oschersleben förmlich auf. Der Spanier<br />

klassierte sich um 0,699 Sekunden vor dem<br />

gesamten Rest des Feldes. „Ich habe ein sehr<br />

gutes Gefühl auf der Strecke und konnte meine<br />

Zeiten mit viel Sicherheit fahren“, ließ er<br />

der Konkurrenz die Nackenhaare senkrecht<br />

stehen. „Der Kurs kommt der Ducati auch<br />

sehr entgegen. Vor einer Woche haben wir hier<br />

schon getestet, denn uns standen zuvor keinerlei<br />

Elektronikdaten zur Verfügung.“<br />

Startplatz zwei ging an Teamkollege Max<br />

Neukirchner vor VanZon Remeha BMW-Pilot<br />

Markus Reiterberger. „In Zolder hatte ich die<br />

Superpole mit 0,6 Sekunden Vorsprung gewonnen,<br />

dafür siegte Xavi Forés im Rennen.<br />

Nun hat er die Superpole mit ebenfalls 0,6 Sekunden<br />

vor mir erreicht. Theoretisch müsste<br />

ich jetzt das Rennen gewinnen, aber ich bin<br />

nicht abergläubisch und gehe nicht davon aus,<br />

dass so etwas passiert“, so Reiterberger. „Die<br />

Strecke ist vom Layout her für Ducati wie gebacken.<br />

Mein Teamchef Werner Daemen hat<br />

mir aus seiner aktiven Zeit erzählt, dass die<br />

Zweizylinder hier immer schon schnell waren.“<br />

Das Top Trio der IDM Superbike also geschlossen<br />

an der Spitze.<br />

Besonders hervorzuheben bleibt Marco Nekvasil<br />

vom Interwetten Racing by Fritze Tuning<br />

Team, der es mit seiner Stock BMW S 1000<br />

RR in die Superpole schaffte. Dort allerdings<br />

kam er an seine Zeit aus dem zweiten Qualifying<br />

nicht mehr heran und es wurde „nur“<br />

Startplatz neun. Starke Leistung des jungen<br />

Österreichers.<br />

Forés mit Saisonsiegen vier<br />

und fünf aus sechs Rennen<br />

8,325 und 6,775 Sekunden Vorsprung, neuer<br />

Rundenrekord in Lauf 1, neuer Rundenrekord<br />

in Lauf 2: 3C-Racing Ducati-Pilot Xavi<br />

Forés ließ in Oschersleben überhaupt nichts<br />

anbrennen. Der 28jährige deklassierte die<br />

versammelte IDM-Prominenz mehr als klar,<br />

kein Kraut war gegen ihn gewachsen. „Das<br />

war ein perfektes Wochenende für mich und<br />

ich musste hart arbeiten, ehe ich das richtige<br />

Setup gefunden hatte“, stapelte er sogar tief.<br />

„Ich bin richtig glücklich und auch dankbar für<br />

die Elektronik, die uns zur Verfügung steht, die<br />

Reifen, über das Team.“<br />

Hinter Forés machten Neukirchner und Reiterberger<br />

die beiden restlichen Podestplätze<br />

unter sich aus. Im ersten Lauf ging das Duell<br />

an den Sachsen, im zweiten Rennen an den<br />

Bayern. „Ich konnte im zweiten Lauf die Linie<br />

nicht so halten wie ich wollte“, schilderte Neukirchner.<br />

„Das Vorderrad war sehr unruhig und<br />

als ich einen Rutscher hatte, flog Reiterberger<br />

vorbei.“<br />

Reiterberger selbst hatte zunächst ganz andere<br />

Sorgen. „Als ich im zweiten Lauf hinter Max<br />

fuhr, dachte ich irgendwann, dass ich nicht<br />

mehr an ihm vorbeikomme, denn immer mehr<br />

überrundete Fahrer kamen ins Spiel“, so der<br />

Mann mit der Startnummer 1. „Es war schon<br />

heftig, aber letztlich hat es ja doch noch geklappt.<br />

Nun freue ich mich schon auf die Rennen<br />

am kommenden Wochenende auf dem<br />

Nürburgring. Das ist MEIN Kurs – und eine<br />

BMW-Rennstrecke…“<br />

Zwei Mal Rang vier gab es für Matej Smrz, der<br />

damit zum vierten Mal in diesem Jahr hinter<br />

dem Top Trio Best-of-the-Rest wurde. Der<br />

Team Yamaha Motor Deutschland-Pilot sah<br />

das Ziel allerdings mit 19 und 29 Sekunden<br />

Rückstand.<br />

Alle bisher verteilten 18 Podestplätze aus<br />

sechs Läufen gingen damit an Forés, Neukirchner<br />

und Reiterberger. In der Gesamtwertung ist<br />

das Trio auch schon mächtig davon gezogen:<br />

Forés hat 141 Punkte, Neukirchner 121 und<br />

Reiterberger 104. Smrz auf Rang vier mit 58<br />

Punkten weniger als die Hälfte des Leaders.<br />

In der Superstock-Klasse ging der Sieg zwei<br />

Mal an Nekvasil, Lucy Glöckner wurde zwei<br />

Mal Zweite. Nekvasil führt in der Gesamtwertung<br />

der Unterkategorie der Superbikes mit<br />

136 Punkten vor Glöckner mit 110.<br />

In Oschersleben war das Feld der Superbiker<br />

noch voller: 36 Piloten standen in der Startaufstellung.<br />

Die niederländische Meisterschaft<br />

wurde in der Magdeburger Börde inte-<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Xavi Forés gewann beide Läufe in der Börde, Markus Reiterberger und<br />

Max Neukirchner tauschten im zweiten Rennen die Plätze zwei und drei.<br />

In der Stock-Wertung war das Podium in Rennen zwei<br />

analog zu Rennen eins. Nekvasil vor Glöckner und Phillis.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

21


Foto: Jörg Klöppner Foto: Jörg Klöppner<br />

IDM OSCHERSLEBEN<br />

der Gesamtwertung ausgebaut.“<br />

Kerschbaumer betrieb Wiedergutmachung vom Samstag. Nach seinem<br />

Sturz hatte er im zweiten Lauf zwar auch noch den Start versiebt, am<br />

Ende aber gab es Platz drei vor Lauslehto und Pepijn Bijsterbosch.<br />

In der Gesamtwertung ist Fritz mit 140 Zählern weiter davongezogen.<br />

Der Deutsche hat 19 Punkte Vorsprung auf Stamm, Lauslehto ist neuer<br />

Dritter. Er hat 87 Zähler, Kerschbaumer folgt im Windschatten mit 83<br />

Punkten.<br />

IDM Sidecar: Doppelsieg für Hock/Becker<br />

Jörg Steinhausen und Axel Kölsch, das Spitzen-Team der Seitenwagen<br />

in der IDM, fehlte in Oschersleben. Das Duo hatte eine Woche zuvor bei<br />

der Weltmeisterschaft in Rijeka einen schweren Abflug und musste die<br />

dritte Saisonstation der DM auslassen.<br />

Der erste Lauf am Samstag wurde abgebrochen, nachdem Phil Croft<br />

Beifahrer Sam Nicholas verloren hatte. Beim Re-Start dauerte es dann<br />

nicht lange, ehe Rookie Patrick Vincon mit Manuel Hirschi einen Unfall<br />

baute und der nächste Abbruch folgte. In der Kombination beider Rennen<br />

gewannen Hock/Becker vor Kretzer/Lehnertz und Sattler/Trautner.<br />

Hock übernahm die Gesamtführung von Steinhausen. „Wir hatten zwei<br />

super Starts“, so der Sieger. „Im zweiten Teil des Rennens musste ich<br />

nur hinter Kretzer bleiben. Dass ich in der Addition vor ihm sein musste,<br />

war mir schon klar, nachdem ich im ersten Turn sieben Sekunden<br />

Vorsprung vor ihm hatte.“<br />

idm superbike und superstock qualifying<br />

1. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. M. Ranseder<br />

5. B. Mackels<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

AUT Holzhauer Racing<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

Ducati<br />

BMW<br />

Honda<br />

BMW<br />

1:24,636<br />

1:25,335<br />

1:25,844<br />

1:26,317<br />

1:26,624<br />

Roman Stamm musste sich Marvin Fritz zwei Mal knapp geschlagen<br />

geben. Stefan Kerschbaumer, im ersten Lauf noch Dritter, stürzte im<br />

zweiten und somit erntete Tatu Lauslehto die Punkte für Platz drei.<br />

griert. Dort gingen die Siege an Arie Vos auf Kawasaki und Kevin Bos auf<br />

Honda.<br />

Supersport: Fritz macht’s wieder im Doppel<br />

Pole-Setter Roman Stamm konnte aus seiner Trainingsleistung nicht das<br />

Maximum heraus holen, denn die Siege gingen in beiden Supersport-<br />

Läufen an Marvin Fritz. Nach dem Saisonauftakt auf dem Lausitzring<br />

wurde es der zweite Doppelsieg des Gundelsheimers. Allerdings war es<br />

eine mehr als knappe Geschichte: Im ersten Lauf blieb Stamm 0,106<br />

Sekunden zurück, im zweiten gar nur deren 0,063.<br />

„Nach meinem Trainingssturz war das ein super Ergebnis“ freute sich<br />

Fritz nach Lauf 1 am Samstagabend. „Ich habe gemerkt, dass Roman<br />

Stamm immer knapp hinter mir war. Als er vorbeikam, musste ich kontern,<br />

denn vor ihm in die letzten Kurven zu gehen, erschien mir einfacher.“<br />

Bei Stamm war für einen ernsthaften Angriff auf den Sieg einfach der<br />

Reifen am Ende. „Ich hatte zwar kleine Reserven beim Fahren, aber Marvin<br />

den besseren Grip“, analysierte der Schweizer. „Als ich in Führung<br />

ging, tauchten überrundete Fahrer auf, zudem hatte ich einen Rutscher<br />

am Hinterrad, bei dem ich einige Meter verlor. Damit war Marvin wieder<br />

vorn.“<br />

Am Samstag schnappte sich Ex-Champion Tatu Lauslehto auf der Team<br />

Suzuki Stoneline-Mayer GSX-R Rang drei, Markenkollege Vittorio Iannuzzo<br />

wurde knapp dahinter Vierter. Die beiden sahen das Ziel mit rund 23<br />

Sekunden Rückstand auf das Spitzen-Duo. „Mit diesem Ergebnis habe<br />

ich echt nicht gerechnet“, staunte der Finne Lauslehto. „Das Fahrwerk an<br />

der Suzuki ist noch nicht optimal eingestellt und das Vorderrad hat wild<br />

geruckelt.“<br />

Titel-Mitfavorit Stefan Kerschbaumer manövrierte sich ins Aus. Der Österreicher<br />

stürzte und verlor damit schon fast den Anschluss an die Tabellenspitze.<br />

Am Sonntag ging es nicht über die volle Distanz. Nach einsetzendem<br />

Regen musste drei Runden vor Schluss abgebrochen werden. Stamm und<br />

Fritz hatten sich da rege um die Führung gebalgt, doch das Endergebnis<br />

war schließlich durch die rote Flagge und das Wetter bestimmt. Fritz hatte<br />

darauf schon spekuliert: „Ich habe damit gerechnet, dass das Rennen<br />

irgendwann abgebrochen wird, denn die Wolken sind immer dunkler geworden<br />

und es war nur eine Frage von wenigen Minuten, wann der Regen<br />

losgeht. Ich habe mich deshalb rechtzeitig an die Spitze gesetzt und in<br />

der 12. und 13. Runde auf der Start- und Ziellinie geführt. Als Roman in<br />

der 14. Runde wieder vorne war, wurde die rote Flagge geschwenkt. Wäre<br />

das eine halbe Runde später passiert und wir schon wieder eine Runde<br />

weiter, hätte Roman gewonnen. Aber so ist das nun einmal. Ich jedenfalls<br />

hatte ein super Wochenende: Volle Punktzahl geholt und die Führung in<br />

idm superbike und superstock rennen 1 - 12 Runden<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. M.Smrz<br />

5. M. Ranseder<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />

AUT Holzhauer Racing<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

17:15,388<br />

+ 8,325<br />

+ 9,894<br />

+ 18,744<br />

+ 18,894<br />

idm superbike und superstock rennen 2 - 18 Runden<br />

1. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati 25:51,742<br />

2. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW + 6,775<br />

3. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />

Ducati + 7,843<br />

4. M. Smrz CZE Yamaha Motor Deutschl. Yamaha + 28,894<br />

5. B. Mackels BEL VanZon Remeha BMW Honda + 28,926<br />

idm superbike und superstock punktestand<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. M. Smrz<br />

5. S. Nebel<br />

idm supersport qualifying<br />

1. R. Stamm<br />

2. M. Fritz<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

4. V. Iannuzzo<br />

5. T. Lauslehto<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

CZE Holzhauer Racing<br />

Ducati<br />

BMW<br />

Yamaha<br />

GER Wilbers-BMW Racing TeamBMW<br />

SUI<br />

GER<br />

AUT<br />

ITA<br />

FIN<br />

Schnock Shell Advance<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Langenscheidt Racing<br />

HPC-Power Suzuki Racing<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

idm supersport rennen 1 - 16 Runden<br />

1. M. Fritz<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

2. R. Stamm<br />

3. T. Lauslehto<br />

4. V. Iannuzzo<br />

5. C. von Gunthen<br />

SUI<br />

FIN<br />

ITA<br />

SUI<br />

Schnock Shell Advance<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

HPC-Power Suzuki Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

idm supersport rennen 2 - 13 Runden<br />

1. M. Fritz<br />

2. R. Stamm<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

4. T. Lauslehto<br />

5. P. Bijsterbosch<br />

GER<br />

SUI<br />

AUT<br />

FIN<br />

NED<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

Langenscheidt Racing<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

Langenscheidt Racing<br />

idm supersport punktestand<br />

1. M. Fritz<br />

GER<br />

2. R. Stamm SUI<br />

3. T. Lauslehto FIN<br />

4. S. Kerschbaumer AUT<br />

5. V. Iannuzzo ITA<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

Langenscheidt Racing<br />

HPC-Power Suzuki Racing<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Suzuki<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

141<br />

121<br />

104<br />

58<br />

54<br />

1:28,297<br />

1:28,544<br />

1:28,814<br />

1:29,578<br />

1:29,607<br />

24:08,392<br />

+ 0,106<br />

+ 22,820<br />

+ 23,541<br />

+ 34,666<br />

19:39,742<br />

+ 0,063<br />

+ 5,613<br />

+ 5,772<br />

+ 5,927<br />

140<br />

121<br />

87<br />

83<br />

59<br />

22 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Lukas Trautmann (Salzburg, Freudenberg/HF/Romero) feierte in Zolder<br />

seinen zweiten Saisonsieg im YAMAHA R6-DUNLOP-CUP. Der 18-jährige<br />

Österreicher siegte vor Roman Fischer (SUI-Elsau, BCC Racing Team /<br />

Zweirad Meggle) und Gian Mertens (Steenhuffel, Schüller Racing Team),<br />

der bei seinem Heimrennen als erster Belgier überhaupt ein Cup-Rennen<br />

auf dem Podium beendete. Polesetter Max Fritzsch (Claußnitz, Freudenberg<br />

Racing-LZ Sachsen-Mierisch) stürzte in der fünften Runde, als er die<br />

kleine Lücke zum führenden Trautmann etwas zu ungestüm schließen<br />

wollte, blieb aber unverletzt.<br />

Bei seinem Teamkollegen könnte es dagegen nicht besser laufen. Zwei<br />

Rennen, zwei Siege, volle Punktzahl für Lukas Trautmann. „Beim Start<br />

hatte ich ein wenig mit dem steigenden Vorderrad zu kämpfen, konnte<br />

aber schon in der dritten Kurve die Führung übernehmen. Ich habe dann<br />

recht schnell einen guten Rhythmus gefunden, aber als mir die Box signalisierte,<br />

dass Max aufholte, dachte ich, jetzt musst du aufpassen, denn<br />

er hatte im Training eine Hammer-Zeit vorgelegt. Eine Runde später sah<br />

ich ihn dann neben der Piste und versuchte, meinen Vorsprung gut zu<br />

verwalten. Das Wochenende war dennoch nicht leicht für mich, denn der<br />

Circuit Zolder ist die einzige Strecke, die ich zuvor noch nicht kannte“,<br />

verriet der Salzburger.<br />

„Der Kurs ist cool, aber sehr streng für die Unterarme“, beklagte Roman<br />

Fischer im Ziel das in Fahrerkreisen gefürchtete Armpump. „In der zweiten<br />

Runde konnte ich Max und Dominik überholen, Max bremste sich<br />

zwei Runden später wieder vorbei. Nach seinem Sturz versuchte ich, Luky<br />

nicht enteilen zu lassen. Ich hatte zeitweise auch das Gefühl, näher zu<br />

kommen, verlor dann aber beim Überrunden viele Meter und beschloss,<br />

den zweiten Platz sicher nach Hause zu fahren.“ Dank des dritten Platzes<br />

beim Saisonauftakt, ist der junge Schweizer in der Meisterschaftswertung<br />

jetzt erster Verfolger von Spitzenreiter Trautmann.<br />

Neben den Farben von Österreich und der Schweiz wurde am Sonntag<br />

erstmals in der immerhin 37-jährigen Geschichte des Yamaha-Cups die<br />

belgische Nationalflagge aufgezogen. Ein Verdienst von Gian Mertens -<br />

und dies ausgerechnet beim Heimspiel. „Mit Hilfe der Öhlins-Techniker<br />

hatten wir ein sehr gutes Setup für mein Motorrad gefunden. Ich war vom<br />

Start weg vorne mit dabei, merkte aber gleich, dass die Jungs vorne ein<br />

höllisches Tempo vorlegen. Das fahrerische Niveau ist top, das Cup-Paket<br />

zu diesem Preis einfach perfekt und Serie ist hervorragend organisiert.<br />

Ich bin sehr froh, dass ich mich dafür entschieden habe und natürlich<br />

überglücklich, schon bei meinem zweiten Rennen und dann auch noch<br />

zuhause auf dem Podest zu stehen“, strahlte der sympathische Belgier.<br />

Max Fritzsch konnte erneut aus seiner Pole-Position nichts machen<br />

und stürzte unglücklich bei seiner Aufholjagd in Runde fünf.<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Zweiter Saisonsieg für Lukas Trautmann aus Salzburg im Yamaha R6 Cup.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

23


Yamaha R6-Dunlop-Cup ZOLDER<br />

Wie vor vier Wochen am Lausitzring, kam Dominik Engelen (Leverkusen,<br />

Schüller Racing Team) erneut auf dem undankbaren vierten Platz ins Ziel<br />

und musste sich mit der Ehre des besten Deutschen begnügen. Dabei<br />

hatte das Rennen für den Titelverteidiger optimal begonnen: „Ich bin als<br />

Führender in die erste Kurve eingebogen, aber nach den Trainings hatte<br />

ich damit gerechnet, dass ich das Tempo an der Spitze nicht ganz würde<br />

mitgehen können“, erklärte Engelen. Den Podestplatz verspielte er zur<br />

Rennmitte, als er sich verbremste und durchs Kies musste. „Zwei der drei<br />

Plätze, die ich dabei eingebüßt habe, konnte ich zwar wieder gutmachen,<br />

zu mehr reichte die Zeit leider nicht.“ Ein kleiner Trost: Der 18-Jährige<br />

hatte im Vorjahr nach zwei Rennen vier Punkte weniger auf dem Konto<br />

und wurde am Ende dennoch Meister.<br />

jedoch unbeeindruckt und qualifizierte sich nur wenige Stunden später<br />

im Abschlusstraining für die dritte Reihe. „Beim Start konnte ich gleich<br />

einen weiteren Platz gutmachen und war lange Zeit direkt hinter Adrian,<br />

bis mir der Gang rausgesprungen ist. Dadurch habe ich den Anschluss<br />

verloren und bin mein Rennen einsam zu Ende gefahren“, beschrieb<br />

Maurice seinen siebten Rang.<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Schrecksekunde für Maurice Ullrich im Training.<br />

Um Platz acht erlebten die Zuschauer einen spannenden Dreikampf<br />

mit dem glücklichen Ende für Roger Gantner (Mühlethal, BCC Racing<br />

Team / Zweirad Meggle), der seinen Schweizer Landsmann Reto Wiederkehr<br />

(Steffisburg, Moto-Star Romero) und Daniel Bergau (Berlin,<br />

Team Bergau/Zweirad Nöbel) auf die Plätze verweisen konnte. „Zunächst<br />

muss ich mich bei Reto entschuldigen, dem ich gleich nach dem<br />

Start ins Heck geknallt bin. Glücklicherweise blieben wir beide sitzen,<br />

aber ich fiel bei der Aktion auf Platz 15 zurück. Als ich mich wieder<br />

vorgekämpft hatte, lieferten wir uns einige Überholmanöver. Am Schluss<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Erneuter undankbarer vierter Platz für Dominik Engelen.<br />

Andreas Klambauer (AUT-Tragwein, AC Motec Team Klambauer), der in<br />

Zolder im Vorjahr als Zweiter sein bestes Cup-Resultat eingefahren hatte,<br />

wurde diesmal Fünfter: „Mein Start war gut, sogar sehr gut. Die ersten<br />

vier Runden lief alles glatt, dann wollte die Hand nicht mehr so richtig.<br />

Ich bekam immer größere Schmerzen und konnte Dominik zum Schluss<br />

nichts mehr entgegensetzen“, räumte der Oberösterreicher ein. Auch<br />

Adrian Pasek (Komorów, AC MoTeC) war mit Rang sechs nicht wirklich<br />

zufrieden. „Beim freien Training am Freitag lief es perfekt und ich war<br />

sehr zuversichtlich, aber im Qualifying und heute im Rennen hatte ich<br />

einfach kein gutes Gefühl für das Bike. Schade, aber mehr ging heute<br />

nicht“, gab der polnische Cup-Rookie im Ziel zu Protokoll.<br />

Maurice Ullrich (Pepe-Tuning/Romero) erlebte einen Tag nach seinem 15.<br />

Geburtstag eine Schrecksekunde. Der Wörrstädter war am Samstagvormittag<br />

in einer schnellen Passage spektakulär abgeflogen, zeigte sich<br />

Platz drei ging an Gian Mertens.<br />

machte mir mein Kahnbein zu schaffen, das ich am Lausitzring angebrochen<br />

hatte. Aber ich bin froh, dass ich - nicht zuletzt dank der Hilfe<br />

von Cup-Physio Fritz Heuser - überhaupt schon wieder fahren konnte“,<br />

erklärte Gantner.<br />

Auf den weiteren Punkterängen kamen Colin Rossi (SUI-Winterthur,<br />

Zweirad Meggle), Kevin Rofner (AUT-Vils/Tirol, Team Meggle Rofner 64),<br />

Timo Kugler (SUI-Rebstein, Meggle Kugler Racing), Rafael Neuner (AUT-<br />

Karrösten, Motorrrad Bayer) und Pascal Krüsi (SUI-Möhlin, Moto Dreispitz<br />

White Line Racing) ins Ziel.<br />

Schnellste Rennrunde: Max Fritzsch 1:37.664 (Rekord)<br />

yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />

1. M. Fritzsch GER<br />

2. R. Fischer SUI<br />

3. L. Trautmann AUT<br />

4. D. Engelen GER<br />

5. A. Pasek POL<br />

Freudenberg Racing-LZ<br />

BCC Racing Team<br />

Freudenberg/HF/Romero<br />

Schüller Racing Team<br />

AC MoTeC<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1:37,564<br />

1:38,034<br />

1:38,183<br />

1:38,950<br />

1:39,138<br />

yamaha r6 dunlop cup rennen - 13 Runden<br />

1. L. Trautmann<br />

2. R. Fischer<br />

3. G. Mertens<br />

4. D. Engelen<br />

5. A. Klambauer<br />

AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

SUI BCC Racing Team<br />

BEL Schüller Racing Team<br />

GER Schüller Racing Team<br />

AUT AC MoTeC Klambauer<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

23:05,950<br />

+ 0,105<br />

+ 12,186<br />

+ 21,255<br />

+ 23,271<br />

Roman Fischer verpasste den Sieg um nur 0,105 Sekunden.<br />

24 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />

1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

2. R. Fischer SUI BCC Racing Team<br />

3. D. Engelen<br />

4. G. Mertens<br />

5. M. Fritzsch<br />

GER Schüller Racing Team<br />

BEL Schüller Racing Team<br />

GER Freudenberg Racing-LZ<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

50<br />

36<br />

26<br />

24<br />

20


Foto: Jörg Klöppner<br />

Yamaha R6-Dunlop-Cup Oschersleben<br />

Drei Rennen - Drei Siege für Lukas Trautmann (5)<br />

Yamaha R6-Dunlop-Cup Oschersleben<br />

Drei Rennen, drei Siege. Lukas Trautmann<br />

(Freudenberg-HF-Romero) war auch in<br />

Oschersleben nicht zu schlagen. Der Salzburger<br />

verwies seinen Teamkollegen Max Fritzsch<br />

(Claußnitz, Freudenberg ADAC Sachsen-LZ-<br />

Mierisch) knapp auf Rang zwei, vor Titelverteidiger<br />

Dominik Engelen (Leverkusen, Zweirad<br />

Schüller), der als Dritter endlich wieder aufs<br />

Podest steigen durften, nachdem er bei den<br />

ersten beiden Rennen jeweils mit Platz vier<br />

hatte Vorlieb nehmen müssen.<br />

Diese Reihenfolge entsprach genau der Startaufstellung,<br />

denn schon an den beiden Trainingstagen<br />

waren die beiden jungen Freudenberg-Piloten<br />

das Maß der Dinge und hatten<br />

die Vorjahres-Bestmarke nahezu zeitgleich um<br />

mehr als eine halbe Sekunde unterboten. „Im<br />

Rennen waren die Rundenzeiten nicht ganz<br />

so schnell wie erwartet, weil heute der Wind<br />

recht stark war und wir dadurch auch nicht<br />

die Topspeed erreichten, wie im Training. Ich<br />

wusste natürlich, dass Max die ganze Zeit hinter<br />

mir lauerte. Ein Runde vor Schluss kam<br />

dann sein Angriff, aber ich habe die Linie dicht<br />

gemacht und den Sieg ins Ziel gebracht“, berichtete<br />

Trautmann.<br />

Max Fritzsch war im ersten Moment verständlicherweise<br />

enttäuscht, am Ende aber doch<br />

zufrieden mit den 20 Punkten: „Eigentlich ist<br />

das ganze Wochenende gut gelaufen. Wir haben<br />

über alle Trainings konsequent am Setup<br />

gearbeitet und ich konnte mich in allen Sets<br />

steigern. Ich hatte erwartet, dass wir beide<br />

uns absetzen können, aber für die entscheidende<br />

Attacke auf Luky hätte ich ein sehr<br />

hohes Risiko eingehen müssen und nach der<br />

Nullnummer von Zolder wollte ich auf keinen<br />

Fall wieder stürzen“, räumte Fritzsch ein.<br />

Dominik Engelen war glücklich, endlich wieder<br />

auf dem Podest zu stehen. Drei Tage<br />

nach seinem 18. Geburtstag machte er sich<br />

damit selbst das schönste Geschenk. „Drei<br />

Mal in Folge Vierter, das wollte ich nun wirklich<br />

nicht“, schmunzelte der Leverkusener,<br />

dem wie fast immer ein prächtiger Start gelang.<br />

„Ich bin neben Lukas in die erste Kurve<br />

eingebogen, dann hat sich in der Hasseröder<br />

Max vorbeigezwängt. Die beiden haben gleich<br />

mächtig Tempo gemacht, das konnte ich nicht<br />

mitgehen. Zum Schluss hat sich dann Roman<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Foto: Mike Lischka Foto: Jörg Klöppner<br />

Platz zwei für Max Fritzsch im Rennen.<br />

Die Geschwister und Rookies Daniel (oben) und Dominik Rubin (43) belegten die Plätze 14 und 17.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

29


Yamaha R6-Dunlop-Cup Oschersleben<br />

noch einmal gezeigt, aber ich konnte seinen Angriff abwehren.“<br />

Roman Fischer (Elsau, BCC Racing Team / Zweirad Meggle) vepasste<br />

damit erstmals in dieser Saison die Siegerehrung, kann sich aber mit<br />

dem zweiten Rang in der Gesamtwertung trösten. „Ich hatte auf die<br />

letzte Runde gesetzt, doch ausgerechnet da habe ich mich verschaltet<br />

und schon ging eine kleine Lücke auf. Zudem bin ich hier vor einer Woche<br />

beim Testen heftig abgeflogen, vielleicht hatte ich das auch noch ein<br />

bisschen im Hinterkopf. Aber das Podium kommt schon wieder“, merkte<br />

der viertplatzierte Schweizer augenzwinkernd an, zumal Oschersleben<br />

nicht unbedingt zu seinen Lieblingsstrecken zählt.<br />

Mertens (Steenhuffel, Schüller Racing Team) wieder vom sechsten Platz<br />

verdrängen. „Das Ergebnis ist OK, aber ganz zufrieden bin ich nicht.<br />

Mein Start war nicht perfekt, aber die Kämpfe mit Adrian haben Spaß<br />

gemacht. Jetzt freue mich auf den Nürburgring, die Strecke kenne ich<br />

schon“, blickt der 24-jährige Belgier auf das nächste Rennen, das schon<br />

in der kommenden Woche in der Eifel ansteht.<br />

Andreas Klambauer wurde in Oschersleben Zehnter...<br />

Manou Antweiler (17) sicherte sich in<br />

einem spannenden Vierkampf Platz acht.<br />

Um Platz acht entbrannte ein reizvoller Kampf zwischen dem 18-jährigen<br />

Manou Antweiler (Bienenbüttel, AC MoTeC) und seinem fast zwanzig<br />

Jahre älteren Förderer. Daniel Bergau (Berlin, Team Bergau/Zweirad<br />

Nöbel) hatte mitgeholfen, dass Antweiler für den Rest der Saison Motorrad<br />

und Startplatz von Cagri Coskun übernehmen konnte, prompt<br />

musste der Routinier der Jugend gleich im ersten Rennen den Vortritt<br />

lassen: „Ich habe seit Oktober nicht mehr auf dem Motorrad gesessen,<br />

konnte mich von Tag zu Tag steigern und bin absolut zufrieden mit dem<br />

Ergebnis“, strahlte Antweiler, der vor zwei Jahren hier in Oschersleben<br />

das Cup-Rennen gewonnen hatte, über sein Comeback.<br />

Teamkollege Andreas Klambauer (AUT-Tragwein, AC Motec Team Klambauer)<br />

sicherte sich Platz zehn vor Landsmann Rafael Neuner (AUT-Karrösten,<br />

Motorrrad Bayer), die Schweizer Reto Wiederkehr (Steffisburg,<br />

Moto-Star Romero) und Timo Kugler (Rebstein, Meggle Kugler Racing),<br />

sowie Daniel Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin Racing Team) und Thomas<br />

Thomas Eder (GER-Falkenberg, LSRT / Zweirad Geier) holten sich<br />

die restlichen Punkteplätze.<br />

...und Reto Wiederkehr aus der Schweiz Zwölfter.<br />

Mit Rang fünf lieferte der erst 15-jährige Cup-Rookie Maurice Ullrich<br />

(Wörrstadt, Pepe-Tuning/Romero) erneut eine eindrucksvolle Talentprobe<br />

ab. „Die Ampel schaltete sehr schnell, dadurch entstand beim Start<br />

ein wenig Durcheinander, bei dem ich ein, zwei Plätze eingebüßt habe.<br />

Ich konnte Adrian überholen und Roman einige Runden lang folgen.<br />

Nach einige heftigen Hinterradslides beschloss ich dann, den fünften<br />

Platz sicher heimzufahren“.<br />

Adrian Pasek (POL-Komorów, AC MoTeC), der ebenfalls seine erste Cup-<br />

Saison bestreitet, kämpfte zunächst mit Engelen um den Podestplatz,<br />

büßte dann einige Plätze ein, konnte aber in der Schlussrunde Gian<br />

Die drei erstplatzierten in Oschersleben:<br />

Lukas Trautmann (mi.), Max Fritzsch (li.) und Dominik Engelen.<br />

yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />

1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

2. M. Fritzsch GER Freudenberg Racing-LZ<br />

3. D. Engelen GER Schüller Racing Team<br />

4. M. Ullrich GER Pepe-Tuning/Romero<br />

5. A. Pasek POL AC MoTeC<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1:30,914<br />

1:30,998<br />

1:32,099<br />

1:32,412<br />

1:32,523<br />

yamaha r6 dunlop cup rennen - 15 Runden<br />

L. Trautmann<br />

2. M. Fritzsch<br />

3. D. Engelen<br />

4. R. Fischer<br />

5. M. Ullrich<br />

AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

GER Freudenberg Racing-LZ<br />

GER Schüller Racing Team<br />

SUI BCC Racing Team<br />

GER Pepe-Tuning/Romero<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

23:05,859<br />

+ 0,158<br />

+ 9,819<br />

+ 10,710<br />

+ 17,872<br />

Zweikampf um den Sieg zwischen Lukas Trautmann und Max Fritzsch.<br />

30 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />

1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

2. R. Fischer SUI BCC Racing Team<br />

3. D. Engelen<br />

4. M. Fritzsch<br />

5. G. Mertens<br />

ger Schüller Racing Team<br />

GER Freudenberg Racing-LZ<br />

BEL Schüller Racing Team<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

75<br />

49<br />

42<br />

40<br />

33


WORLD SUPERBIKE SEPANG<br />

Green Rumble in the Jungle<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Superbike Weltmeisterschaft<br />

Station Sechs - Sepang/MAL<br />

Für die Überschrift zu diesem Rennen und die<br />

Gedanken dahinter bemühen wir gerne das allwissende<br />

Wikipedia:<br />

„Der Rumble in the Jungle (engl. „Kampf im<br />

Dschungel“) war ein historischer Boxkampf,<br />

der am 30. Oktober 1974 in Kinshasa (Zaire,<br />

heute: Demokratische Republik Kongo) zwischen<br />

George Foreman und Muhammad Ali<br />

stattfand. Der Kampf wurde organisiert vom<br />

Box-Promoter Don King und größtenteils von<br />

Diktator Mobutu Sese Seko als Werbemaßnahme<br />

für sein Land und ganz Afrika finanziert.<br />

Als Teil des Rahmenprogramms veranstaltete<br />

King ein Großkonzert, bei dem unter anderem<br />

Miriam Makeba, James Brown, B. B. King, The<br />

Spinners und The Crusaders auftraten. Das<br />

gesamte Ereignis war für das Selbstwertgefühl<br />

der Bevölkerung Afrikas von ungeheurer<br />

Bedeutung, da bis zu diesem Zeitpunkt noch<br />

keine ähnlich bedeutenden sportlichen Großereignisse<br />

auf dem afrikanischen Kontinent<br />

stattgefunden hatten.“<br />

Was das Rennen in Sepang mit Boxen zu tun<br />

hat?<br />

Nun, damals war George Foreman der Weltmeister<br />

und Ali der Herausforderer. Der aktuelle<br />

Superbike Weltmeister Sykes hat es mit einigen<br />

Herausfordern zu tun. In Donington hat<br />

er zwar die WM-Führung wieder übernommen,<br />

doch nicht nur die Honda-Fans warten auf das<br />

Zurückschlagen von Rea. Parallelen beim Veranstaltungsort?<br />

Nun - MotoGP gibt es schon<br />

seit 1999 in Sepang, aber die Superbikes erleben<br />

ihre Premiere. Und die politische Wirkung<br />

ist ebenfalls erwünscht, wenn der Sultan von<br />

Selangor seine Schatulle öffnet um das Rennen<br />

zu sponsoren. Doch wenn es um Selbstwertgefühl<br />

geht, steht dieses Mal eine Person<br />

im Mittelpunkt: Marco Melandri findet sich<br />

plötzlich auf dem Tiefpunkt seiner Aprilia-Karriere,<br />

da Interna nach dem Donington-Rennen<br />

an die italienische Presse getragen wurden<br />

und man schon den Ausstieg bei Aprilia sieht.<br />

Eine heiße Situation!<br />

Heiß und grün ist es auch um die Strecke von<br />

Sepang. Und besonders heiß sollte es in der<br />

grünen Kawasaki-Box werden. Rumble in the<br />

Jungle eben.<br />

Mit dem Rennen in Malaysia wurde aber auch<br />

deutlich, dass die Übernahme der Superbike<br />

Weltmeisterschaft durch die DORNA einige<br />

politische Vorteile mit sich gebracht hat. Es<br />

ist jetzt für MotoGP-Piloten, denen es an Angeboten<br />

mangelt, viel leichter möglich zu den<br />

Supersportlern oder Superbikes zu wechseln.<br />

Natürlich auch in die andere Richtung. Was<br />

aber noch viel wichtiger ist, sind die verbesserten<br />

Möglichkeiten bei Streckenauswahl<br />

und Terminabstimmung. Auch wenn die verantwortlichen<br />

Funktionäre und Manager noch<br />

nicht das Gespür der Flammini-Brüder an den<br />

Tag legen, so sind sie doch auf einem guten<br />

Weg. In Malaysia wurde die Superbike-Serie<br />

bei ihrer Premiere auf der MotoGP Test- und<br />

Rennstrecke bestens aufgenommen. Mit dem<br />

18jährigen Zaqhwan Zaidi fand sich dann auch<br />

ein namhafter Lokalmatador, der mit Ten Kate<br />

Unterstützung in das Supersport-Geschehen<br />

eingreifen konnte.<br />

Mick Doohan (re.) überreichte den Gewinnern die Pokale der<br />

Superpole: Sylvain Guintoli 1, Tom Sykes 2 und Davide Giugliano 3<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

31


WORLD SUPERBIKE SEPANG<br />

Und das Geschehen sprach schon im ersten<br />

freien Training für die V4 aus Noale: drei<br />

Aprilias (Melandri-Elias-Guintoli) rangierten<br />

vor Sykes. Dann folgten Giugliano-Davies-Rea<br />

und Baz. Im zweiten freien Training schob<br />

sich Sykes eine Position vor und war Dritter<br />

vor Elias, Laverty, Davies, Melandri, Rea und<br />

Baz. Schneller als der Weltmeister waren<br />

aber Giugliano und Guintoli, der die Bestzeit<br />

fuhr als Sykes in die Box abbog. In den Boxen<br />

herrschte während der Trainingssitzungen<br />

regelmäßig Hochbetrieb, da es hier Schatten<br />

und begrenzt auch Kühlung gab. Am Samstag<br />

lieferte dann Guintoli als Einziger eine 1:34 ab<br />

und war damit 0,4 Sekunden schneller als Giugliano,<br />

Sykes, Elias, Melandri, Baz, Davies und<br />

Rea. Laverty und Haslam schafften es ebenfalls<br />

direkt in die Superpole 2, wogegen Lowes,<br />

Corti und die besten Evo-Piloten es nur über<br />

die Superpole 1 in die Qualifikation für die besten<br />

12 Startplätze schaffen konnten. Canepa<br />

und Corti zogen dann den Kürzeren gegen Lowes<br />

und Salom, die aber beide die Pole von<br />

Sylvain Guintoli nicht verhindern konnten. Hinter<br />

dem Franzosen fuhr Sykes die zweitbeste<br />

Zeit vor Giugliano, Elias, Melandri und Baz.<br />

Reihe Drei ging an Laverty, Davies und Lowes,<br />

wobei sich Davies sich nicht sehr wohl in diesem<br />

Suzuki-Sandwich fühlen dürfte. Für Reihe<br />

Vier erhielten die beiden Honda-Piloten Rea<br />

Massencrash zu Beginn von Lauf eins.<br />

und Haslam „den Zuschlag“ vor dem besten<br />

Evo-Piloten David Salom mit der ZX 10 R.<br />

Rennen Eins<br />

Ein Wert sorgte für Eindruck: 35 Grad beim<br />

Start der Superbikes. Und das bei einer Luftfeuchtigkeit<br />

von über 70%. Am nächsten<br />

kommt dieser Rennerfahrung ein Saunagang<br />

mit Lederkombi und intensivem Fitnesstraining.<br />

Pole-Mann Guintoli zeigte sich davon<br />

unbeeindruckt und blieb in Führung vor Elias<br />

und Sykes. Doch in Kurve Zwei (eine langsame<br />

Links) kam es dann zum „Rumble“ als Loris<br />

Baz eine enge Linie wählt, überbremst und<br />

ausrutscht. Leider räumt der junge Franzose<br />

dabei auch Lowes und Weltmeister sowie<br />

Teamkollege Tom Sykes ab – ein Moment<br />

den man als Rennfahrer nicht erleben will.<br />

Die Kommentare in der Kawasaki-Box waren<br />

auch für Deutschland nicht druckreif! Guintoli<br />

freute sich dadurch über einen komfortablen<br />

Vorsprung vor Elias, Davies, Melandri, Laverty<br />

und Salom (6.). Rea ist nicht unter den ersten<br />

20, da er einen weiten Bogen beim Unfall nehmen<br />

musste. In Runde Zwei geht Davies dann<br />

an Elias vorbei, doch der Aprilia-Privatier kontert<br />

noch in dieser Runde. Noch mehr Frust<br />

gibt es dann für Davies, als Melandri sich auf<br />

der 900 Meter langen Geraden förmlich vor-<br />

bei katapultiert. Umgehend schnappt sich der<br />

Werkspilot dann auch Elias. Zum Ende der 4.<br />

Runde hat Guintoli eine Sekunde Vorsprung auf<br />

Melandri. Dann fährt Elias vor Davies, Laverty,<br />

Haslam, Giugliano, Salom und Iddon. Zehnter<br />

ist Guarnoni mit der privaten Evo Kawasaki.<br />

Aber nicht mehr lange denn Rea schnappt sich<br />

den Franzosen noch in der 4. Runde. Hinter<br />

den beiden Werks-Aprilias kämpfen Elias Davies<br />

und Laverty um den 3. Platz. In Runde<br />

6 kann Davies dann in einer Rechts innen bei<br />

Elias vorbei und eine Runde später schafft es<br />

Giugliano an Haslam vorbei mit einem ähnlichen<br />

Manöver. Kurz vor Halbzeit steigt Corti<br />

in der Box aus und auch für Morais ist das<br />

Rennen jetzt fast zu Ende, als er bis Platz 20<br />

durchgereicht wird. Bei Halbzeit rasen die<br />

beiden Aprilias schon sechs Sekunden vor<br />

Chaz Davis um den 5.548 Meter langen Kurs<br />

im Dschungel. In der 9. Runde findet Laverty<br />

endlich an Elias vorbei, doch die private Aprilia<br />

kann locker folgen. Jonathan Rea kommt auch<br />

immer besser in Schwung und greift nun erstmals<br />

Giugliano mit der Werks-Ducati an. Drei<br />

Kurven später ist dann auch Leon Haslam fällig.<br />

Doch wesentlicher ist ein anderer teaminterner<br />

Überholvorgang: vorne geht Melandri<br />

an Guintoli vorbei in Führung. Dahinter wird<br />

herzhaft um den vierten zwischen Elias und<br />

Laverty gestritten, doch auch der 3. Davis darf<br />

32 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Leon Camier (19) auf der EVO BMW vom Team BMW Motorrad Italia wurde im ersten Lauf Zehnter und im<br />

zweiten Lauf kämpfte er mit Alex Lowes (22) um Platz elf mit besserem Ausgang für den Suzuki-Pilot.


sich nicht zu sicher fühlen. In Runde 13 ist es<br />

dann so weit und Laverty kann sich vor Davies<br />

setzen. Mindestens zwei Runden zu lang<br />

ist das Rennen für Canepa, dessen Panigale<br />

ausrollt. Heftiger hat es zuvor Iddon erwischt,<br />

der die wunderschöne Bimota heftig zerkratzt.<br />

Dann läuft die letzte<br />

Runde: Guintoli<br />

ist fast dran. Doch<br />

der V4-Pilot riskiert<br />

nicht zu viel und ist<br />

mit dem 2. Platz<br />

zufrieden. Laverty<br />

rettet seinen ersten<br />

Podestplatz seit<br />

dem Sieg in Australien<br />

ins Ziel und Davies<br />

wird knapp vor<br />

Elias Vierter. Rea<br />

kommt nach einem<br />

farblosen Rennen<br />

als Sechster vor<br />

Haslam ins Ziel. Der Ungar Toth holt mit der<br />

BMW seine ersten beiden Superbike WM-<br />

Punkte. Laverty erklärt im Interview: „Es ist<br />

schön wieder auf dem Podium zu sein. Nach<br />

all dem, was ich in den letzten Wochen durch<br />

gemacht habe,“ und verzieht sich schnell wieder<br />

in einen kühlen Bereich. Gesprächiger<br />

zeigt sich Guintoli: „Ich habe Glück gehabt in<br />

der ersten Runde. Marco war heute nicht Bestandteil<br />

meines Plans. Er hat mich in einen<br />

Fehler getrieben – aber als Team können wir<br />

sehr zufrieden sein“.<br />

Sieger Melandri strahlt nach seinem ersten<br />

Aprilia-Sieg: Wir waren jetzt gut vorbereitet<br />

und das gute Ergebnis zeigt, dass die Maschine<br />

jetzt für meinen Fahrstil passt. Es war nicht<br />

ganz einfach, Sylvain wieder einzufangen. Hat<br />

aber geklappt.“<br />

Rennen Zwei<br />

Kurz vor dem Start zogen Gewitterstürme in<br />

der Region auf, verschonten aber den Sepang<br />

International Circuit. Für den Rumble sorgte<br />

aber dieses Mal die MV von Claudio Corti. Während<br />

vorne wieder Guintoli führte, entschied<br />

sich die F4 dafür, brennendes Öl um den Kurs<br />

zu verteilen. Der Abbruch sorgte dann dafür,<br />

dass die 26 Superbike-Piloten genau wie die<br />

Fußballer im tropischen Brasilien eine Trinkpause<br />

erhielten. Die war auch berechtigt, da<br />

das Thermometer nochmals weiter geklettert<br />

war. Der Re-Start ging dann über 10 Runden<br />

und war ganz nach dem Geschmack der Fans<br />

an der Strecke. Toni Elias ließ sich die erste<br />

Führungsrunde der Saison gutschreiben. Doch<br />

dahinter kämpften die beiden Werks-Aprilias<br />

und die beiden Werks-Kawasakis um jeden<br />

Zentimeter. Mit der Einschränkung allerdings,<br />

dass Loris Baz als Fünfter seinem Teamkollegen<br />

vorsichtig und mit Respektabstand folgte.<br />

Angeblich gab es im Team sogar Überlegungen<br />

den Sturzverursacher vom zweiten Rennen<br />

abzumelden. In der zweiten Runde konnte<br />

Baz - genau wie Sykes - am wilden Elias vorbei<br />

ziehen und hielt den 4. Platz bis ins Ziel.<br />

Das gleiche galt für Sykes, der als Dritter mit<br />

einer schmerzenden Hand das Ziel erreichte<br />

und mit den 16 Punkten seine WM-Führung<br />

festigen konnte. Das Team in Führung war sich<br />

über die Reihenfolge allerdings nicht einig:<br />

Melandri hätte fast in der zweiten Runde den<br />

Baz-Stunt wiederholt, als er den Bremspunkt<br />

verpasste und dabei beinahe Teamkollegen<br />

Guintoli und Toni Elias aus dem Rennen gerissen<br />

hätte. Mit Glück und Können wurde aber<br />

Schlimmeres verhindert und die durchaus<br />

brenzlige Situation nach dem Rennen als normale<br />

Rennbegegnung abgetan. Das traf dann<br />

auch für die teilweise recht mutigen Manöver<br />

WORLD SUPERBIKE SEPANG<br />

der beiden Aprilia-Angestellten in der letzten<br />

Runde zu. Melandri und Guintoli tauschten auf<br />

den letzten fünf Kilometern mehrfach die Positionen.<br />

Auf dem Zielstrich triumphierte der<br />

Italiener mit der 33 über seinen französischen<br />

Teamkollegen mit der Nummer 50. Doppelsieg<br />

Marco Melandri reiste aus Malaysia als Doppelsieger nach Italien ab.<br />

für Melandri und das zweite Aprilia-Doppel-Podium.<br />

Das freute dann auch die italienische<br />

Presse!<br />

Für Weltmeister Tom Sykes bedeutete der Weg<br />

auf das Treppchen - nach dem unverschuldeten<br />

Nuller aus dem ersten<br />

Lauf - eindeutig Schadensbegrenzung.<br />

Elias<br />

wurde Vierter vor<br />

Baz und Jonathan<br />

Rea, der damit weiter<br />

Boden in der WM<br />

eingebüßt hat. BMW-<br />

Italien Ersatzmann<br />

Leon Camier sicherte<br />

sich als Zwölfter<br />

den EVO-Sieg, Sechs<br />

Sekunden vor Badovini<br />

mit der Bimota<br />

(der ja nicht gewertet<br />

wird) und David Salom<br />

mit der Kawasaki.<br />

Einen Totalausfall<br />

erlebte das Pedercini-Team,<br />

wo sowohl<br />

Alessandro Andreozzi,<br />

als auch dessen<br />

Teamkollege Romain<br />

Lanusse mit ihren ZX<br />

10 R stürzten. Beide<br />

blieben unverletzt,<br />

sorgten dafür aber<br />

für noch mehr grünen<br />

Rumble!<br />

Tom Sykes: „Wir haben<br />

ein Podium und<br />

führen noch immer in<br />

der Meisterschaft, was<br />

sehr wichtig ist. Nach<br />

der Superpole und<br />

dem Warm-Up machten<br />

wir Änderungen<br />

am Motorrad und ich<br />

war mit der Ninja ZX-<br />

10R sehr zufrieden.<br />

Ich konnte vor dem<br />

Rennen ein paar gute<br />

Runden drehen und hatte ein sehr gutes Gefühl.<br />

Im zweiten Rennen hatte ich eine kleine<br />

Instabilität am Motorrad, denn ich war nicht in<br />

der Lage, meine rechte Hand voll einzusetzen.<br />

Es war hart zuzusehen, wie die beiden Jungs<br />

an der Spitze davonzogen, denn wenn ich fit<br />

gewesen wäre, denke ich, hätte wir denen eine<br />

härtere Aufgabe geboten. Mein Cheftechniker<br />

sagte mir vor dem zweiten Rennen, dass wir<br />

das Beste daraus machen müssen. Dritter ist<br />

das Beste was wir in diesem Rennen erreichen<br />

konnten.“<br />

Loris Baz darf sich natürlich auch erklären:<br />

„Im ersten Rennen hatte ich eine guten Start,<br />

Alex Lowes kam in der ersten Kurve auf die<br />

Innenseite und wir stießen aneinander. Ich<br />

wollte ihn in der Zweiten Kurve überholen.<br />

Tom bremste sehr hart um niemanden vor ihm<br />

zu berühren und<br />

ich musste auch<br />

richtig hart bremsen.<br />

Dabei verlor<br />

ich das Vorderrad<br />

und mein Motorrad<br />

beförderte ihn und<br />

Alex ins Aus. Es ist<br />

eine große Schande<br />

für das Team, aber<br />

ich konnte nichts<br />

machen. Ich stürzte<br />

für mich selbst,<br />

aber mein Motorrad<br />

holte jemand<br />

anderen herunter<br />

und unglücklicherweise<br />

war es Tom. Im zweiten Rennen habe<br />

ich versucht den ersten Drei zu folgen aber wir<br />

hatten in manchen Kurven zu wenig Grip. Ich<br />

verlor auf jeder Geraden Zeit, konnte aber an<br />

anderer Stelle des Rennens wieder aufholen.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

33


Vielleicht hätte ich Vierter werden können aber in der letzten Runde<br />

verlor ich das Hinterrad und Toni Elias überholte mich auf der Geraden,<br />

das war es dann. Es war für uns sicher nicht das Beste Wochenende,<br />

aber in Misano wird es besser werden.“<br />

Dreikampf zwischen Marco Melandri (33), Tom Sykes (1) und Loris Baz.<br />

Supersport WM<br />

Für weiteren „Grünen Rumble im Jungle“ sorgte der dreifache Supersport-Weltmeister<br />

Kenan Sofuoglu bereits im Training. Bei der grünen<br />

Supersport-Speerspitze gab es wieder technische Probleme und der<br />

Türke sorgte verständlicherweise für eine recht kühle Atmosphäre in<br />

der Mahi-Box. Wildcard-Pilot Zaidi schaffte es auf Startplatz 7. Dabei<br />

ist der Malaysier noch nicht einmal der Beste in der heimischen Supersport-Serie.<br />

Als solcher zeigte sich auf WM-Ebene Pole-Mann Jules Cluzel,<br />

der beim Start dann auch gut weg kommt. Noch besser startet aber<br />

Kenan, der sofort in Führung geht. Van der Mark ist als Dritter unterwegs.<br />

Der amerikanische Intermoto-Kawasaki Fahrer PJ Jacobsen fährt<br />

vor Zanetti mit der Pata-Honda und Urgestein Robby Rolfo. Zanetti kann<br />

sich noch in der ersten Runde vom ehemaligen 250er Vizeweltmeister<br />

Rolfo absetzen. Bei der nächsten Umrundung führt Sofuoglu immer<br />

noch vor Cluzel, Zanetti, van der Mark, Rolfo, Jacobsen, Zaidi, Wilairot,<br />

Coghlan (der den zweiten Startplatz hatte), Tamburini und Kennedy. Für<br />

den Russen Alexej Ivanov ist der Ausflug in die Tropen dann zu Ende,<br />

als er die R6 neben die Strecke wirft. Mit Einfahrt in die dritte Runde<br />

hat sich Rolfo auf Platz 4 vor Zanetti gesetzt, doch Zanetti kontert in<br />

der nächsten Kurve erfolgreich. Die Spitze ist dicht beisammen und es<br />

gelingt keinem sich abzusetzen. In der vierten Runde findet sich Zaidi<br />

auf dem 9. Platz wieder. Kevin Coghlan ist jetzt 7. und hat auch Wilairot<br />

überholt, was dem Malaysier im Asien-Duell nicht gefallen dürfte. Doch<br />

der Vorwärtsdrang des schnellen Briten mit der DMC – R6 wird in der 5.<br />

Runde durch einen Sturz jäh beendet. Obwohl sich das Rennen noch im<br />

ersten Drittel befindet, gibt es schon einige heftige Duelle: Rolfo und Zanetti<br />

haben sich in den Haaren. Marino und Kennedy werden sich über<br />

die Reihenfolge nicht einig (um den 11. Platz) und davor streitet eine<br />

Dreiergruppe mit De Rosa, Tamburini und Zaidi um den 8. Platz.<br />

Während Kenan immer noch führt, obwohl er das langsamste Motorrad<br />

in der Spitzengruppe hat, wird hinter ihm heftig gekämpft. In Runde<br />

7 zeigt sich Honda-Pilot und WM-Leader van der Mark dann erstmals<br />

beim Führenden. Rolfo ist jetzt 3. nach hartem Kampf mit Zanetti und<br />

Cluzel.<br />

Anfang der 8. Runde ist der Niederländer dann am Türken vorbei, der<br />

sich bei diesem Manöver auch noch vertut und plötzlich nur noch Vierter<br />

ist. Zum Ende dieser Runde fährt die Supersport-WM in der Reihenfolge<br />

van der Mark-Rolfo-Cluzel-Sofuoglu-Zanetti-De Rosa-Wilairot-Tamburini-<br />

Kennedy-Marino-Zaidi. Die Reihenfolge bei diesen 12 ändert sich dann<br />

eine Runde später, in dem Cluzel wieder auf die 2. Position vorstößt.<br />

Vorne fährt eine Fünfergruppe, dann folgen Sieben die sich um Platz<br />

6 streiten. Als das letzte Renndrittel anbricht sind daraus zwei Dreiergruppen<br />

und ein einsamer Wildcard-Malaysier geworden. Während<br />

Yamaha-Pilot Menghi durch Sturz ausscheidet, sammeln die verbliebenen<br />

Piloten Energie für den Endspurt Besonders die Verfolgergruppe<br />

macht jetzt viel Freude durch herzhafte Kämpfe. Kennedy, der ja von<br />

WORLD SUPERBIKE SEPANG<br />

der „grünen Insel“ Irland kommt, sorgt dann für den Supersport-Rumble.<br />

Kennedy schießt Tamburini ab und beide rutschen von der Strecke.<br />

Marino fährt direkt dahinter, erschrickt und fliegt ebenfalls aus dem<br />

Rennen. Dadurch entsteht eine Lücke und die Verfolger sind jetzt ohne<br />

Windschatten unterwegs. Die ersten Zehn mit van der Mark, Cluzel, Rolfo,<br />

Sofuoglu, Zanetti, De Rosa, Wilairot, Zaidi, Jacobsen und Bussolotti<br />

stören sich aber an solchen Gedanken nicht: es geht weiter um jeden<br />

Zentimeter, als die letzten zehn Kilometer des Rennens beginnen. Und<br />

die ersten beiden sind nur durch 10 Meter getrennt. Rolfo fährt ähnlich<br />

dicht vor Sofuoglu - aber 3 Sekunden weiter hinten. Dann ein einsamer<br />

Zanetti auf Fünf.<br />

In der vorletzten Runde geht der Türke dann an Rolfo. In der letzten<br />

Runde bremst sich Cluzel an die Spitze. Van der Mark ist aber auf der<br />

Geraden im Windschatten. Der ehemalige Supersport-Vize Cluzel spürt<br />

das und bremst extrem spät für die letzte Links. Doch zu spät. Er kann<br />

die Linie nicht halten, der Holländer bleibt dagegen auf der Linie und<br />

ist wieder vorne. Cluzel gibt auf den letzten Metern alles. Es reicht aber<br />

nicht mehr, mit 18 Tausendstel Vorsprung gewinnt der letztjährige Suzuka-Sieger<br />

van der Mark vor Cluzel. PJ Jacobsen schnappt noch Zaidi,<br />

der aber mit dem 9. Platz mehr als glücklich ist.<br />

Kenan erklärt nach der Siegerehrung: „Wir haben das Tempo nicht gefunden,<br />

also versuchte ich das Rennen von vorne zu kontrollieren. In der<br />

Endphase habe ich den vierten Platz erwartet. Mir dann aber doch noch<br />

Robby geschnappt“.<br />

Wenig Begeisterung auch bei Cluzel: „Es fühlte sich an wie Donington.<br />

Habe mir lange überlegt wo ich vorbei gehen könnte. Doch mein Plan<br />

ging nicht auf. Danke ans Team, die Saison ist noch lang. Wir wissen<br />

nun, wir können um die WM kämpfen.“<br />

Begeisterung bei Sieger van der Mark: “Ich liebe das Land und die Strecke.<br />

Ich bin zum ersten Mal hier. Zum Rennbeginn habe ich versucht zu<br />

folgen, was funktionierte. Doch die Reifen waren früh strapaziert. Umso<br />

schöner dass es so ausgegangen ist.“ Ob das alle, die im Kampf zu<br />

Boden gingen, genauso sehen? Mehr dazu im Rest der Saison!<br />

Superbike Superpole SEpang<br />

1. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

2. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

3. D. Giugliano<br />

4. T. Elias<br />

5. M. Melandri<br />

ITA<br />

SPA<br />

ITA<br />

Ducati Superbike Team<br />

Red Devils Roma<br />

Aprilia Racing Team<br />

Superbike rennen 1 sepang - 16 Runden<br />

1. M. Melandri<br />

2. S. Guintoli<br />

3. E. Laverty<br />

4. C. Davies<br />

5. T. Elias<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

IRL Voltcom Crescent Suzuki<br />

GBR Ducati Superbike Team<br />

SPA Red Devils Roma<br />

Superbike rennen 2 sepang - 10 Runden<br />

1. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />

2. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

3. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

4. T. Elias<br />

SPA Red Devils Roma<br />

5. L. Baz<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

Superbike-WM gesamtstand <strong>2014</strong><br />

1. T. Sykes<br />

2. S. Guintoli<br />

3. J. Rea<br />

4. l. Baz<br />

5. M. Melandri<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

GBR PATA Honda<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

Supersport qualifying sepang<br />

1. J. Cluzel<br />

2. K. Coghlan<br />

3. M. vd. Mark<br />

4. K. Sofuoglu<br />

FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />

GBR DMC Panavto-Yamaha<br />

NED PATA Honda<br />

TUR MAHI Racing Team India<br />

5. R. Rolfo<br />

ITA Team GO Eleven<br />

Supersport rennen SEPANG - 14 Runden<br />

1. M. vd. Mark NED PATA Honda<br />

2. J. Cluzel FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />

3. K. Sofuoglu TUR MAHI Racing Team India<br />

4. R. Rolfo<br />

5. L. Zanetti<br />

ITA<br />

ITA<br />

Team GO Eleven<br />

PATA Honda<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Suzuki<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Honda<br />

MV Agusta<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

2:03,002<br />

2:03,108<br />

2:03,137<br />

2:03,160<br />

2:03,971<br />

33:42,359<br />

+ 0,620<br />

+ 12,865<br />

+ 15,437<br />

+ 15,723<br />

21:00,424<br />

+ 0,166<br />

+ 2,689<br />

+ 5,386<br />

+ 5,514<br />

201<br />

188<br />

179<br />

170<br />

147<br />

MV Agusta 2:08,331<br />

Yamaha 2:08,424<br />

Honda 2:08,961<br />

Kawasaki 2:08,977<br />

Kawasaki 2:09,134<br />

30:23,854<br />

+ 0,018<br />

+ 4,526<br />

+ 4,651<br />

+ 9,187<br />

Michael vd. Mark gewinnt das Rennen der Supersportler.<br />

Supersport-wm gesamtstand <strong>2014</strong><br />

1. M. vd. Mark NED PATA Honda<br />

2. J. Cluzel<br />

3. F. Marino<br />

4. L. Zanetti<br />

FRA<br />

FRA<br />

ITA<br />

MV Agusta RC-Yakhnich<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

PATA Honda<br />

5. K. Coghlan GBR DMC Panavto-Yamaha<br />

Honda<br />

MV Agusta<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

115<br />

82<br />

76<br />

60<br />

60<br />

34 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Foto: Presse MV Agusta<br />

WORLD SUPERBIKE MISANO<br />

Tanz auf dem Vulkan<br />

Superbike Weltmeisterschaft<br />

Station Sieben - Misano/RSM<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Was zunächst mit einer recht dünnen DORNA-<br />

Pressemitteilung begann, entpuppte sich als<br />

recht komplizierte Angelegenheit.<br />

„MV Agusta Präsident Giovanni Castiglioni und<br />

Alex Yakhnich, Präsident von Yakhnich Motorsport<br />

unterzeichneten eine Abmachung, die<br />

Superbike-Weltmeisterschaft 2015, wenn die<br />

neuen Regeln in Kraft treten.“ sagte MV Chef<br />

Castiglioni. „Wir möchten unsere Erfolge noch<br />

ausbauen und noch mehr in den Rennsport investieren<br />

um nächstes Jahr, in beiden Meisterschaften<br />

noch bessere Resultate zu erzielen.“<br />

Ab sofort wird also die MV-Abteilung „Reparto<br />

Corse“ von Varese aus die Rennsportaktivitäten<br />

steuern. Zu diesem Zweck erhielten die beiden<br />

Piloten Claudio Corti und Jules Cluzel bereits<br />

Verträge für 2015. Der Russe Vladimir Leonov<br />

wurde dagegen arbeitslos. Seinen Platz nimmt<br />

zunächst Massimo Roccoli ein, der mit der F3<br />

die letzten Rennen zur italienischen Meisterschaft<br />

gewinnen konnte.<br />

So weit so gut.<br />

Spannend wird es aber dann, wenn der letztjährige<br />

MV-Partner Giuliano Rovelli auf seinen<br />

MV-Agusta Exklusiv-Partner-Vertrag pocht und<br />

deshalb Yakhnich und MV einen Eklat beim<br />

Rennen in Italien fürchten müssen. Was ja auch<br />

taktisch Sinn macht, wenn man weiß das Rovelli<br />

auch Manager von Chaz Davies und Chris<br />

Iddon ist, die beide auf (anderen) italienischen<br />

Produkten unterwegs sind und möglichst die<br />

(positive) Aufmerksamkeit auch sich ziehen<br />

wollen. Die Steuervergehen von Capirossi, Melandri<br />

und Rossi wurden auch jeweils „zufällig“<br />

vor einem Heimrennen publik gemacht. Und<br />

warum verhält sich Alex Yakhnich so auffallend<br />

ruhig, obwohl das gesamte Team (ohne ihn)<br />

von MV übernommen wird? Klar war dem ehrgeizigen<br />

Russen bekannt, dass sein MV-Vertrag<br />

auf wackeligen Beinen stand. Sicherlich hatte<br />

ihm auch sein Pilot Leonov gesagt, er würde<br />

lieber wieder auf einer Yamaha sitzen. Und<br />

spätestens da wird die Verschwörungstheorie<br />

rund: in der kommenden Saison möchte<br />

Yamaha mit der neuen R1 in die Superbike-<br />

WM zurückkehren. Und mit Sam Lowes gibt<br />

es da einen Yakhnich-Weltmeister der dann<br />

sofort aus der Moto2 wieder in das Superbike-<br />

Fahrerlager wechseln würde. Das Team- und<br />

Fahrerkarussell hat hiermit für 2015 Fahrt aufgenommen:<br />

sehen wir die Paarung Davies/Iddon<br />

auf ParkinGo-Yamaha? Oder etwa Lowes/<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Jules Cluzel (16) und Claudio Corti (Bild oben) haben ihren Vertrag für 2015 in der Tasche und Massimo Roccoli ersetzt bis auf weiteres Vladimir Leonov.<br />

es der MV Agusta Motor S.p.A. erlaubt, alle<br />

Aktivitäten in der Superbike- und Supersport<br />

Weltmeisterschaft zu übernehmen“ wurde<br />

kurz vor dem Misano Rennen in gegenseitigem<br />

Einvernehmen verkündet. „Wir haben bis jetzt<br />

in der Supersport-Weltmeisterschaft mit der<br />

F3 Großartiges erreicht und wir investieren<br />

noch immer in die Entwicklung der F4 für die<br />

Leonov auf Yakhnich-R1? Oder schlüpft auch<br />

der in Italien lebende „Frührentner“ Ben Spies<br />

wieder in die Lederkombi? In diesem Jahr wäre<br />

der Amerikaner noch an Ducati gebunden, für<br />

2015 aber frei. Die DORNA würde es begrüßen<br />

wieder einen schnellen Amerikaner bei den<br />

Superbikes zu haben. Briten hat man genug.<br />

Einen schnellen Spanier hat man mit Toni Eli-<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

35


as in die Serie gebracht. Ach ja lieber Gregorio<br />

Lavilla, bitte erinnere dich neben dem Reglement-Tüfteln<br />

auch an deine nationalen Titel in<br />

Spanien und England, sowie den deutschen Vizetitel<br />

und sorge dafür, dass auch bald wieder<br />

ein deutscher Superbiker in der WM fährt. Max<br />

Neukirchner, Reiti, Kevin Wahr, Marvin Fritz<br />

– genug Auswahl wartet auf eine Chance.<br />

Doch jetzt endlich zum Geschehen auf dem<br />

Misano World Circuit „Marco Simoncelli“. Zunächst<br />

sah es danach aus, als hätte Sepang-<br />

Doppelsieger Marco Melandri die Aprilia RSV4<br />

nun perfekt im Griff. Mit 1.36,938 lieferte er<br />

die schnellste Zeit vor<br />

seinem Teamkollegen<br />

Sylvain Guintoli ab.<br />

Chaz Davies fuhr mit<br />

der Ducati Panigale auf<br />

Position Drei vor Weltmeister<br />

Tom Sykes,<br />

Ducati Werkspilot Davide<br />

Giugliano, Loris<br />

Baz mit der Kawasaki,<br />

Alex Lowes mit der<br />

GSXR (Platz 7) sowie<br />

Jonathan Rea auf Honda.<br />

Fast vier Stunden<br />

später trieb die Sonne<br />

das Thermometer immer<br />

noch auf über 30<br />

Grad. Giugliano fühlte<br />

sich nun pudelwohl<br />

und sicherte sich die<br />

Freitags-Bestzeit vor<br />

Weltmeister Sykes und<br />

Melandri. Auch Davies,<br />

Baz, Lowes und Guintoli blieben unter der<br />

1:37 im zweiten Training. Zweimal wurde das<br />

Training unterbrochen: zunächst sorgte der<br />

Schweizer Wildcard-Pilot Michael Savary aus<br />

Genf mit der MV für eine Ölspur, bevor 20 Minuten<br />

später (und unmittelbar nach Trainingsfortführung)<br />

Aaron Yates mit EBR Öl für den<br />

nächsten Abbruch sorgte. Auch am Samstagmorgen<br />

holte sich dann Giugliano mit der Ducati<br />

die Bestzeit vor Melandri, dessen Teamkollegen<br />

Guintoli, Baz und Davies. Sykes war<br />

lediglich 6., aber genauso wie die Suzuki- und<br />

Honda-Paare direkt für die Superpole 2 qualifiziert.<br />

Im vierten Training setzte sich dann<br />

wieder Marco Melandri an die Spitze vor Baz,<br />

Guintoli, Sykes und Giugliano. Aufhorchen ließ<br />

einmal mehr Elias als 6., der sich aber noch in<br />

der Superpole 1 durchsetzen müsste. Und das<br />

36 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

WORLD SUPERBIKE MISANO<br />

Foto: Hans Denzler<br />

tat er dann auch; gemeinsam mit Niccolo Canepa<br />

zog er souverän in die Superpole 2 ein.<br />

Superpole<br />

Zunächst lieferte Baz die Bestzeit ab, wurde<br />

aber schon nach einer halben Minute von Aprilia-Pilot<br />

Guintoli an der Spitze abgelöst. Doch<br />

schon im Windschatten der Aprilia lieferte<br />

dann der Römer Giugliano mit der Ducati eine<br />

Bestzeit ab, die so lange Bestand hatte, bis sie<br />

von dem Ducati Piloten verbessert wurde. Die<br />

strahlenden Gesichter in der Ducati-Box verfinsterten<br />

dann aber deutlich, als wenige Minuten<br />

vor dem Ende Tommy Sykes als erster<br />

und Einziger eine 1:34 in den heissen Asphalt<br />

brannte. Der Rest der Aufmerksamkeit in dieser<br />

Zeitenjagd gehörte dann dem 31jährigen<br />

Leon Haslam, als er das Kunststück fertig<br />

brachte, innerhalb von 80 Sekunden zweimal<br />

zu stürzen. Damit blieb dem Mann aus Mittelengland<br />

nur der letzte Platz in der vierten<br />

Startreihe. Die Plätze ganz vorne sicherte sich<br />

Landsmann Sykes vor Giugliano und Guintoli.<br />

Reihe Zwei ging an Baz vor Melandri und dem<br />

sehr starken Elias mit der privaten Aprilia. Davies<br />

distanzierte als 7. Rea, Laverty, Canepa<br />

und Lowes.<br />

Rennen Eins<br />

Einmal mehr sorgten die EBRs für Aufregung.<br />

Dieses Mal war es Geoff May, der für einige<br />

Streckenposten überraschend in die Boxengasse<br />

abbog, um dort seinen Strafstart (Motorenkontingent<br />

überschritten, bzw. „abgeraucht“)<br />

zu absolvieren. Dessen ungeachtet kommt<br />

Sykes gut von der Pole weg. Doch Guintoli<br />

erwischt einen noch besseren Start und kann<br />

zu Sykes fast aufschließen. Aber nur fast, den<br />

zum einen wird der Vorwärtsdrang der Werks-<br />

Aprilia mit der Nummer 50 auf der letzten<br />

Hälfte der Startgerade nicht mehr perfekt.<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Tom Sykes bestimmte das Wochenende nach Belieben.<br />

Und zum anderen katapultiert sich ein unerschrockener<br />

Toni Elias mit der privaten Red<br />

Devils Roma Aprilia sensationell in Führung.<br />

Der Brite mit der Kawasaki versucht einen<br />

Angriff in der ersten Kurve, doch Elias kann<br />

den Angriff abwehren und startet bereits jetzt<br />

einen Fluchtversuch. Der Weltmeister Sykes ist<br />

durch sein angeschlagenes Handgelenk zwar<br />

etwas behindert, stellt den frechen spanischen<br />

Privatfahrer aber noch in der ersten Runde,<br />

kurz nachdem sich Guintoli neben ihm zeigt.<br />

Melandri verpasst den Einlenkpunkt in der<br />

Kurve „Rio“, als er in Gedanken scheinbar bei<br />

der Fußball-WM ist. Wenige Sekunden später<br />

nimmt auch Guintoli bei der Anfahrt zur langsamen<br />

Passage Carro die „Rettungslinie“ und<br />

verliert seinen dritten Platz an Loris Baz, der<br />

damit hinter Elias und dem führenden Teamkollegen<br />

in die zweite Runde geht. Hinter dem<br />

jungen Franzosen fährt Landsmann Guintoli<br />

vor Giugliano, Melandri, Davies, Rea, Laverty<br />

und Lowes. Canepa ist Elfter und bester Evo-<br />

Pilot vor Haslam, Badovini, Salom und Corsi,<br />

der sich erstmals als echter Werksfahrer fühlen<br />

darf, da er ja unter der Bewerbung von MV<br />

Reparto Corse unterwegs ist. Doch die Reihenfolge<br />

hält nicht lange, da Baz sich in dieser<br />

Runde hinter den Führenden Sykes bringt,<br />

Elias noch einen weiteren Platz an Guintoli<br />

verliert und Marco Melandri nach schlechtem<br />

Start und dem Fahrfehler in der ersten Runde<br />

nun vor die beiden Werks-Ducatis mit Giugliano<br />

(6.) und Davies<br />

gehen kann. Diesen<br />

folgt das Honda-Sandwich<br />

aus Rea (8.) und<br />

Haslam (10.), mit den<br />

beiden Suzukis von Laverty<br />

und Lowes in der<br />

Zange. Als es dann in<br />

die dritte Umrundung<br />

des 4226 Meter langen<br />

Misano World Circuits<br />

Marco Simoncelli geht<br />

ist Guintoli wieder als<br />

Dritter auf Podestkurs<br />

und sein Markenkollege<br />

Toni Elias versucht<br />

mutig die in der zweiten<br />

Runde verlorenen<br />

Plätze wieder zurück<br />

zu erobern. Als der<br />

Spanier aber innen<br />

Davies attackiert, übertreibt er es und muss<br />

den Notausgang nehmen. Der Waliser Davies<br />

hatte in diesem Augenblick einen Vorderrad-<br />

Rutscher und muss ebenfalls vom Gas gehen.<br />

Damit lautet die Reihenfolge an der Spitze<br />

Sykes-Baz-Guntoli-Melandri-Giugliano und Davies.<br />

Doch die Runde ist noch nicht zu Ende,<br />

den Sepang-Doppelsieger Melandri greift sich<br />

jetzt Guintoli. Herzhaft geht es hinter Giugliano<br />

zu: Davies und Elias tauschen ständig die<br />

Positionen, während Sykes vorne einen neuen<br />

Rundenrekord aufstellt. In der sechsten<br />

Runde kann sich Davies vor den Römer Giugliano<br />

aus dem eigenen Team setzen. Als das<br />

erste Drittel fast um ist wird heftig um Platz<br />

Vier zwischen Guintoli und Davies gestritten.<br />

Und weiter im Feld um die Ehre des besten<br />

Evo-Piloten zwischen Salom und Canepa, die<br />

um Platz 12 unterwegs sind und Badovini mit<br />

der Bimota und Corti mit der MV im Windschatten<br />

haben. Haslam erbt den 9. Platz als<br />

Landsmann Lowes die Suzuki neben die Piste<br />

wirft. Der Brite Davies will beim Heimrennen<br />

des Teams unbedingt bestes italienisches<br />

Motorrad werden – doch Melandri wehrt sich<br />

hartnäckig gegen die Attacken des Walisers. In<br />

der 16. Runde haben sich Elias und Rea in den<br />

Windschatten von Trainings-Dominator Giugliano<br />

gebracht. Elias ist überraschend schnell


am Werks-Piloten vorbei, wogegen sich Rea in<br />

den nächsten Runden noch die Zähne am wilden<br />

Italiener mit der Nummer 34 ausbeißt. In<br />

der 18. Runde klappt es dann für die Honda-<br />

Sperrspitze aus Ballymena und die Positionen<br />

scheinen für die letzten Runden bezogen. Als<br />

sich dann Haslam gerade den Ducati-Piloten<br />

Giugliano zum Überholen zurecht legen will,<br />

setzt seine CBR 1000 aus und innerhalb von<br />

wenigen Sekunden wird der Brite vom Irländer<br />

Laverty geschnupft. Laverty mobilisierte dann<br />

noch einmal alle Kräfte um sich auch noch den<br />

waidwunden Giugliano zu packen – was ihm<br />

aber nicht gelingt. Auf dem Podium strahlen<br />

dann zwei Kawasaki-Piloten, im Parc Ferme<br />

stehen drei Kawasakis (Salom bester Evo-Pilot)<br />

und lediglich eine italienische Aprilia, die<br />

für das 25 jährige Rennjubiläum in Loris Reggiani-Retro-Lackierung<br />

unterwegs war. Corti<br />

wird guter 13. Mit der MV, Wildcard Pilot Ivan<br />

Goi kommt dahinter ins Ziel und freut sich<br />

genauso wie Rückkehrer Sylvain Barrier über<br />

den ersten WM-Punkt der Saison. „Ein gutes<br />

Gefühl in die Punkte gefahren zu sein“, verrät<br />

der Franzose. „Es war ein hartes Wochenende<br />

und die hohen Temperaturen kamen mir nicht<br />

entgegen. Ich hatte noch Trainingsrückstand,<br />

bin aber froh, dass das Team zu mir gehalten<br />

hat.“<br />

Rennen Zwei<br />

Mit einem furiosen Start geht die Ducati mit<br />

der Nummer 34 in die vorderste Position, gefolgt<br />

von Sykes, Elias, Baz und Melandri. Doch<br />

Toni Elias geht zu wild mit der privaten Aprilia<br />

zur Sache und kann nur als 8. in die zweite<br />

Runde gehen. In dieser kommt dann die Hiobsbotschaft<br />

für die Ducati-Mannschaft: Durchfahrtstrafe<br />

für Giugliano wegen Frühstart. Der<br />

WORLD SUPERBIKE MISANO<br />

hochmotivierte Römer hatte am Start etwas<br />

gezuckt – doch die Überwachung der Piloten<br />

durch die Zeitnahme-Transponder ist hier genauso<br />

unbestechlich wie die Torkamera bei<br />

der WM in Brasilien. Schon wenige Zentimeter<br />

sind zu viel. Damit ergibt sich mit dem Abbiegen<br />

von Giugliano die altbekannte Hackordnung:<br />

zwei Werks-Kawasakis vor den beiden<br />

Werks-Aprilias. Andere italienische Motorräder<br />

werden dagegen aus dem Rennen geworfen:<br />

als Chris Iddon die Bimota im Duell mit Salom<br />

auf der Kawasaki schmerzhaft neben die<br />

Strecke befördert, ist das Bimota-Team halbiert.<br />

Eine Übung, die die EBR-Truppe schon<br />

vor dem Start erledigt hat, da die Maschine<br />

von Yates schon nicht mehr will. Es geht hektisch<br />

und frustrierend weiter, als Chaz Davies<br />

die Ducati mit der Nummer 7 dann ebenfalls<br />

wegwirft. Rea erbt damit den fünften Platz und<br />

fährt als das erste Renndrittel zu Ende geht<br />

vor Elias und seinem Teamkollegen Haslam.<br />

In der nächsten Runde kann der Schlechtstarter<br />

Eugene Laverty an Elias vorbei ziehen.<br />

Doch der schnelle Spanier ist damit noch<br />

nicht einverstanden und kontert erfolgreich.<br />

Als dann Rea einen Fehler macht, wird aus<br />

diesem Zweikampf plötzlich ein Vierkampf, da<br />

sich auch Lowes gerne einmischen möchte. Direkt<br />

hinter dieser Gruppe hatten sich auch die<br />

Evo-Piloten Salom, Barrier und Canepa in ein<br />

spannendes Markenduell verwickelt. Immerhin<br />

geht es dort um die Ehre, seine Maschine mit<br />

den ersten Drei in den Parc Ferme zu stellen.<br />

Weiter hinten pflügt ein sicherlich kochender<br />

Giugliano nach seinem Umweg über die Boxengasse<br />

durch das Feld und überholt jetzt<br />

in jeder Runde mindestens einen Gegner. In<br />

der 11. Runde ist der temperamentvolle Römer<br />

auf Position 11 angekommen. Sollte es<br />

so weiter gehen, könnte er in den nächsten<br />

10 Runden noch auf die Spitze vorstoßen.<br />

Aber in den TopTen werden die Überholmanöver<br />

natürlich schwieriger. Als dann das letzte<br />

Renndrittel eingeläutet wird verabschiedet<br />

sich Haslam mit einem Rutscher in den Dreck<br />

von einem möglichen TopFive Platz und findet<br />

sich zunächst auf Platz 19 wieder. Doch<br />

für Begeisterungsstürme bei den Zuschauern<br />

sorgt jetzt der Vierkampf zwischen Elias, Rea<br />

und den beiden Suzukis die sich herzhaft um<br />

den fünften Platz streiten. Um den zweiten<br />

Platz kämpfen Baz und Melandri und um den<br />

Evo-Sieg geht es zwischen Rückkehrer Sylvain<br />

Barrier und dem Kawasaki-Piloten Salom<br />

hin und her. Bis dann eine Sportstrafe gegen<br />

Barrier verhängt wird und der Franzose seine<br />

Position kampflos an Salom abgeben muss.<br />

Der BMW-Pilot hatte bei dem Haslam-Crash<br />

unter Gelb überholt. So bringt Salom den 10.<br />

Platz nach Hause und wird einmal mehr bester<br />

Evo-Pilot. Das Grüne Festival wird ganz vorne<br />

durch den Doppelsieg von Sykes und Baz abgerundet.<br />

Melandri kommt als dritter wieder<br />

auf das Podest, wogegen Guintoli diese Ehre<br />

als Vierter knapp verpasst. Der Franzose mit<br />

britischem Wohnsitz und italienischem Arbeitgeber<br />

hat nur noch 2 WM-Punkte Vorsprung<br />

auf Baz. „Wenigstens bin ich im Titel-Rennen<br />

noch Zweiter. Aber ich hatte mir definitiv mehr<br />

ausgerechnet. Uns fehlt es nicht am puren<br />

<strong>Speed</strong>, aber wir müssen an einer konstanteren<br />

Performance arbeiten, was die Rennen angeht.<br />

Im ersten Lauf haben wir den falschen<br />

Reifen genommen, im zweiten Rennen konnten<br />

wir mit der richtigen Wahl und ein paar<br />

Änderungen an der Geometrie den Rückstand<br />

massiv verkürzen. Als ich an Marco und Baz<br />

dran war, habe ich ein paar Fehler gemacht,<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Für Davide Giugliano (34), Alex Lowes (22), Marco Melandri (33) und Sylvain Barrier verlief das Wochenende in Misano recht unterschiedlich.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

37


WORLD SUPERBIKE MISANO<br />

Weg vorbei.<br />

Ein italienischer Sieg, besonders nachdem Ducati und Aprilia dieses<br />

Kunststück heute noch nicht erledigt hatten, würde den MV Verantwortlichen<br />

beim ersten Rennen als Werksteam prima gefallen. Dessen ungeachtet<br />

holte sich zu diesem Zeitpunkt unser Mann Kevin Wahr den 13.<br />

Platz vom neuen, zweiten MV Agusta Werkspiloten Roccoli und macht<br />

sich an die Verfolgung von Kennedy, der vor einigen Wochen noch zum<br />

WM-Favoritenkreis gehörte. „Well done, Kevin!“ Aber ein noch größeres<br />

Lob geht an Cluzel, der in einer sicherlich nervenaufreibenden Woche<br />

sich nicht ablenken ließ und am Rennwochenende alles richtig machte.<br />

Van der Mark ist mit 20 Punkten zufrieden und baut die Führung aus.<br />

Superstock 1000<br />

Die Zuschauer sahen in Misano zwei gleiche Podien.<br />

Doppelsieger Tom Sykes vor Loris Baz und Marco Melandri.<br />

sodass ich am Ende nicht um das Podest fahren konnte. Schade, dass<br />

es keinen dritten Lauf gibt... Spaß beiseite, wir müssen daran arbeiten,<br />

in den Rennen konstanter zu sein.“ Melandri war dagegen mit den Punkten<br />

zufrieden, hatte sich aber mehr versprochen. „In Portimao sollte es<br />

besser laufen. Das Streckenlayout dort sollte uns mehr liegen;“ blickte<br />

der kleingewachsene Ex-Weltmeister zur nächsten Runde. Was aber nicht<br />

davon ablenkt, dass er immer noch einen schweren Stand bei den schreibenden<br />

Landsleuten hat.<br />

Supersport WM<br />

Pole-Mann und „Neu-Werkspilot“ Cluzel kommt super weg. Kenan Sofuoglu<br />

kann an van der Mark vorbei auf Zwei ziehen. Dahinter sortiert sich<br />

auf Platz Vier PJ Jacobsen vor Raffaele De Rosa und Florian Marino.<br />

Pata Honda Pilot Zanetti hat seine Mühe mit dem Thailänder Wilairot und<br />

Landsmann Tamburini. In der zweiten Runde hat Cluzel bereits fast 2<br />

Sekunden Vorsprung herausgefahren, wogegen der einzige Deutsche Kevin<br />

Wahr in Folge heftiger Kämpfe im Mittelfeld vier Plätze verliert. In der<br />

dritten Runde kommt es fast zu einem Zusammenstoß zwischen Kenan<br />

und Michael van der Mark. Die heikle Situation führt dazu, dass sich der<br />

Amerikaner Jacobsen mit seiner Intermoto Kawasaki in den Windschatten<br />

von Sofuoglu bringen kann. In der fünften Runde verabschiedete sich<br />

Lorenzo Savadori holte von der Pole im vierten Rennen der Saison seinen<br />

ersten Sieg. Das Rennen wurde nach einem Sturz von Biaggi Neffe<br />

Federico Sandi in der elften Runde abgebrochen. Dadurch erbte der<br />

Meisterschaftsführende Leandro „Tati“ Mercado auf Platz Zwei. Fabio<br />

Massei wurde mit der EAB Ducati Dritter vor Ondrej Jezek mit der Barni<br />

Ducati. Dahinter kamen David McFadden (Kawasaki) und Federico<br />

D’Annunzio ins Ziel. Marc Moser schied mit seiner Ducati aus.<br />

Superstock 600<br />

Marco Faccani holte sich mit einem Sieg über Landsmann Federico<br />

Caricasulo die Gesamtführung zurück. Caricasulo fuhr auf dem Weg<br />

zu seinem ersten Podium einen neuen Superstock-Rundenrekord. Pech<br />

hatten dagegen sechs Piloten die schon in der ersten Runde aus dem<br />

Sattel flogen. Es erwischte auch den bis dahin Gesamtführenden Niki<br />

Tuuli vom Kallio Racing Team. Wildcard-Pilot Davide Stirpe wurde Dritter<br />

vor Wayne Tessels, Gennaro Sabatino und Nicola Morrentino. Der<br />

Schleizer Julian Puffe holte sich nach einem starken Rennen als 13.<br />

drei weitere Punkte.<br />

Superbike Superpole misano<br />

1. T. Sykes<br />

2. D. Giugliano<br />

3. S. Guintoli<br />

4. L. Baz<br />

5. M. Melandri<br />

GBR<br />

ITA<br />

FRA<br />

FRA<br />

ITA<br />

Kawasaki Racing Team<br />

Ducati Superbike Team<br />

Aprilia Racing Team<br />

Kawasaki Racing Team<br />

Aprilia Racing Team<br />

Superbike rennen 1 Misano - 21 Runden<br />

1. T. Sykes<br />

2. L. Baz<br />

3. M. Melandri<br />

4. C. Davies<br />

5. S. Guintoli<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

GBR Ducati Superbike Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

Kawasaki<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

1:34,883<br />

1:35,079<br />

1:35,106<br />

1:35,254<br />

1:35,316<br />

33:46,932<br />

+ 5,012<br />

+ 6,417<br />

+ 7,783<br />

+ 16,248<br />

Superbike rennen 2 misano - 21 Runden<br />

1. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

2. L. Baz<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

3. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />

4. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

5. J. Rea<br />

GBR PATA Honda<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Honda<br />

33:55,695<br />

+ 3,083<br />

+ 3,413<br />

+ 5,092<br />

+ 18,975<br />

Superbike-WM gesamtstand<br />

1. T. Sykes<br />

2. S. Guintoli<br />

3. L. Baz<br />

4. J. Rea<br />

5. M. Melandri<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

GBR PATA Honda<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Aprilia<br />

251<br />

212<br />

199<br />

179<br />

143<br />

Jules Cluzel gewann überlegen das Rennen der Supersport.<br />

dann De Rosa vom 5. Platz in Richtung Kies. Mit der schnellsten Rennrunde<br />

bringt sich in dieser Runde „Patrick“ Jacobsen am türkischen Markenkollegen<br />

Kenan vorbei auf Platz Zwei. Der dreifache Ex-Weltmeister<br />

gerät unter Druck von van der Mark, der in der 6. Runde einen ersten Angriff<br />

setzt. Dieser war aber zu optimistisch und der talentierte Holländer<br />

musste einen neuen Anlauf nehmen. In dieser Phase katapultierte sich<br />

dann auch unser deutscher Hoffnungsträger Kevin Wahr mit der privaten<br />

Yamaha von Platz 19 auf den 16., um damit Punkte zu wittern. In der<br />

folgenden Runde kann dann der Niederländer mit der Ten Kate Honda am<br />

schnellen Türken vorbei gehen und sich den frechen Amerikaner mit der<br />

Kawasaki ins Visier nehmen. Bei Halbzeit ist van der Mark dann direkt<br />

im Windschatten von Jacobsen und kommt in der 11. Runde vorbei auf<br />

den zweiten Platz. Doch vorne treibt Jules Cluzel die wunderschöne MV<br />

mit einem infernalischen Sound um den Kurs. Als der Honda Pilot aus<br />

der Käsestadt Gouda dann einige Zehntel vom Vorsprung des Franzosen<br />

kappen kann, zündet der frische MV Werkspilot den Turbo und brennt<br />

drei schnelle Runden in den Asphalt von Misano. Doch der Holländer lässt<br />

nicht von seinem Plan ab und bleibt dran und findet wenig später einen<br />

Supersport qualifying misano<br />

1. J. Cluzel<br />

2. M. vd Mark<br />

FRA MV Agusta Reparto Corse<br />

NED PATA Honda<br />

3. De Rosa<br />

ITA CIA Insurance Honda<br />

4. K. Sofuoglu<br />

5. R. Wilairot<br />

TUR Mahi Racing Team India<br />

THA Core PTR Honda<br />

Supersport rennen misano - 19 Runden<br />

1. J. Cluzel FRA MV Agusta Reparto Corse<br />

2. M. vd Mark<br />

3. P. Jacobsen<br />

4. K. Sofuoglu<br />

NED PATA Honda<br />

USA Intermoto Ponyexpress<br />

TUR Mahi Racing Team India<br />

5. R. Tamburini ITA Intermoto Ponyexpres<br />

Supersport-wm gesamtstand<br />

1. M. vd Mark NED PATA Honda<br />

2. J. Cluzel FRA<br />

3. F. Marino FRA<br />

4. L. Zanetti ITA<br />

5. K. Coghlan GBR<br />

MV Agusta Reparto Corse<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

PATA Honda<br />

DMC Panavto Honda<br />

MV Agusta<br />

Honda<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

MV Agusta<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

MV Agusta<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Honda<br />

1:38,616<br />

1:39,083<br />

1:39,090<br />

1:39,146<br />

1:39,382<br />

31:40,587<br />

+ 1,537<br />

+ 3,400<br />

+ 5,638<br />

+ 9,923<br />

135<br />

107<br />

85<br />

70<br />

68<br />

38 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Foto: Tobias Linke<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Der Freitag in Mugello ließ weder bei den Zuschauern,<br />

noch bei den Fahrern so richtiges<br />

Race-Feeling aufkommen. Kalte Temperaturen<br />

und immer wieder einsetzende Schauer beeinflussten<br />

den Trainingsablauf auf der italienischen<br />

Strecke maßgeblich.<br />

Waren am Vormittag noch alle Piloten der MotoGP<br />

auf der Strecke, so waren es am Nachmittag<br />

lediglich Ducati-Pilot Michele Pirro und<br />

die Honda-Piloten Nicky Hayden, Alvaro Bautista<br />

und Hiroshi Aoyama, die eine gezeitete<br />

Runde zustande brachten.<br />

Die Bestzeit des Tages ging mit 1:48.004 an<br />

Marc Marquez, gefolgt von Valentino Rossi, der<br />

allerdings schon knapp vier Zehntel auf den<br />

amtierenden Weltmeister verlor. Andrea Iannone,<br />

Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo, Aleix<br />

Espargaro, Stefan Bradl, Cal Crutchlow, Alvaro<br />

Bautista und Bradley Smith komplettierten<br />

die Top Ten. Ein Fragezeichen stand hinter<br />

Dani Pedrosa - ob sein operierter Unterarm<br />

das Wochenende schmerzfrei überstehen würde?<br />

Der kleine Spanier ging kein großes Risiko<br />

ein und platzierte sich zunächst mit über einer<br />

Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen<br />

nur auf Position elf.<br />

Sechste Pole im sechsten Rennen<br />

Schon am Samstagmorgen war zu erkennen,<br />

dass sich das Regengebiet aus der Toskana<br />

verzogen hatte. Hier war es am Vormittag Dani<br />

Pedrosa, der als einziger Fahrer die 1.47er<br />

Marke knackte und sich somit zunächst an die<br />

• Zweikampf für die Geschichtsbücher<br />

• Valentino Rossi fährt 300. Grand Prix<br />

Spitze setzte. Mark Marquez behauptete Platz<br />

zwei vor Dovizioso und Lorenzo. Valentino Rossi<br />

fiel hinter Bradley Smith auf Platz sechs<br />

zurück. Dahinter folgten Cal Crutchlow, Pol Espargaro,<br />

Stefan Bradl und Andrea Iannone.<br />

Der deutsche musste kurz vor Schluss noch einen<br />

Sturz hinnehmen, bei dem er selbst zwar<br />

unverletzt blieb, seine Maschine aber leicht<br />

ramponierte. Andrea Iannone stellte unterdessen<br />

einen neuen Geschwindigkeits-Rekord auf,<br />

bei dem er mit 349,6 km/h gemessen wurde.<br />

Der bis dahin amtierende Rekordhalter Dani<br />

Pedrosa schaffte es 2009 auf 349,288 km/h,<br />

allerdings noch mit der 800ccm Werks-Honda.<br />

Der Amerikaner Nicky Hayden entschloss sich<br />

am Samstag dazu, das Rennwochenende in<br />

Mugello nicht weiter fortzusetzen. Wegen Problemen<br />

mit seinem Handgelenk, die ihn schon<br />

seit dem Wochenende in Jerez plagten, ließ er<br />

die verbleibenden Sitzungen aus und begab<br />

sich im Anschluss zu weiteren Untersuchungen<br />

zum italienischen Hand-Spezialisten Dr. Riccardo<br />

Luchetti. „Die Probleme mit meinem<br />

Handgelenk werden einfach nicht besser. Deshalb<br />

ist es wohl das Beste, auf den Rat der<br />

Ärzte zu hören und auf einen weiteren Einsatz<br />

in Mugello zu verzichten. Es ist zwar bitter, gerade<br />

weil ich die Strecke so liebe, aber trotzdem<br />

wohl die beste Entscheidung.“<br />

Einen herben Rückschlag hatte auch Alvaro<br />

Bautista zu verzeichnen, der nach seinem<br />

grandiosen Auftritt in Le Mans einfach keine<br />

gute Zeit zusammen brachte. Als Zwölfter<br />

schaffte er es nicht, sich für den direkten Einzug<br />

in Quali 2 zu qualifizieren.<br />

Im Kampf um die ersten zwölf Startplätze war<br />

es dann einmal mehr der Weltmeister, der den<br />

Rest des Feldes deklassierte. Marc Marquez<br />

holte sich in 1:47.270 die sechste Pole im<br />

sechsten Rennen und verwies Andrea Iannone<br />

und einen erstarkten Jorge Lorenzo auf die<br />

weiteren zwei verbliebenen Plätze in der ersten<br />

Startreihe. Dani Pedrosa, Pol Espargaro und<br />

Cal Crutchlow stellten sich eine Reihe dahinter<br />

auf und in der dritten fanden sich Bradley<br />

Smith, Andrea Dovizioso und Stefan Bradl wie-<br />

Nicky Hayden gab verletzungsbedingt auf.<br />

Foto: Tobias Linke<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

39


Foto: Tobias Linke<br />

der. Der Zahlinger hatte sich eigentlich etwas<br />

weiter vorn erwartet und sagte im Anschluss<br />

des Qualifyings: „Es war ein hartes Qualifying<br />

und ich bin enttäuscht über meine Startposition,<br />

weil ich weiter vorn sein wollte, speziell<br />

auf dieser Rennstrecke. Die Rundenzeit ist gut<br />

und wenn ich eine zehntel Sekunde schneller<br />

gewesen wäre, hätten wir in der zweiten Reihe<br />

sein können. Das Team hat heute nach dem<br />

Crash einen guten Job gemacht und ich habe<br />

ein gutes Gefühl auf dem Bike für das Rennen<br />

morgen. Von der dritten Startreihe aus zu starten,<br />

ist nicht das, was ich erwartet habe, aber<br />

es ist ein langer Weg<br />

bis zur ersten Kurve<br />

und da kann viel passieren.<br />

Wie ich schon<br />

gestern sagte, haben<br />

die Ducati-Fahrer eine<br />

ordentliche Geschwindigkeit<br />

und es wird ein<br />

sehr enges Rennen,<br />

aber wir geben unser<br />

Bestes, um das Rennen<br />

unter den Top-Fünf zu<br />

beenden.“<br />

Valentino Rossi, der nur<br />

Platz zehn für sich verbuchen<br />

konnte, machte<br />

ebenfalls keinen Hehl<br />

aus seiner Unzufriedenheit. „Platz zehn ist<br />

natürlich nicht das, was wir erwartet haben.<br />

Der Abstand nach vorn ist allerdings auch<br />

nicht ganz so groß, sodass ich mir für morgen<br />

schon noch einiges vornehme. Wir müssen<br />

sehen, dass wir im Warmup ein gutes Setting<br />

fürs Rennen hinbekommen, um dann ein paar<br />

Positionen nach vorn zu kommen.“<br />

Zweikampf der Superlative<br />

Nach dem Erlöschen der roten Ampel war es<br />

zunächst Andrea Iannone mit seiner Pramac-<br />

Ducati, der sich als Führender an die Spitze<br />

setzte. Es dauerte allerdings keine Runde, bevor<br />

er diese an Jorge Lorenzo abgeben musste,<br />

der sein Heil zunächst in der Flucht suchte.<br />

Marc Marquez fackelte nicht lange und ging<br />

kurz darauf ebenfalls an seinem Landsmann<br />

Iannone vorbei.<br />

Eine starke Startphase hatte auch Jubilar Valentino<br />

Rossi, der sich von Platz zehn in kürzester<br />

Zeit auf Position drei vorkämpfte.<br />

Riesiges Pech hatte in dieser Rennphase Stefan<br />

Bradl, der schon im Warmup per Highsider<br />

einen schweren Sturz zu verkraften hatte. Diesmal<br />

traf ihn die über die Strecke rutschende<br />

Ducati von Cal Crutchlow. „Ich bin sprachlos.<br />

Ich war heiß drauf, hier in Mugello das Rennen<br />

zu fahren, aber jetzt möchte ich das Wochenende<br />

so schnell wie möglich vergessen.<br />

Heute Morgen hatte ich einen massiven Crash<br />

im Warm-Up und ich musste mit den Schmerzen<br />

im Rennen zurecht kommen, vor allem<br />

schmerzte der rechte Arm und der Ellbogen.<br />

MotoGP MUGELLO<br />

Ich hatte ein gutes Gefühl mit dem Bike aber<br />

nach dem Start, in der ersten Kurve, fuhr ich<br />

zu weit raus und verlor drei Positionen. Danach<br />

machte ich mich bereit, die Jungs vor mir<br />

zu überholen, aber dann plötzlich, nach der<br />

zweiten Schikane bei Kurve fünf, stürzte Crutchlow.<br />

Sein Bike kreuzte die Fahrbahn und ich<br />

konnte ihm nicht ausweichen. Seine Maschine<br />

traf mich hinten und ich hatte einen weiteren<br />

großen Crash, ähnlich wie heute Morgen. Heute<br />

Morgen einen 360er und heute Nachmittag<br />

einen 180er-Backflip. Ich werde Italien mit null<br />

Punkten und mit einer Menge Schmerzen verlassen.<br />

Wieder einmal<br />

muss ich mich beim<br />

Team für deren Einsatz<br />

bedanken und auch bei<br />

allen LCR-Sponsoren<br />

und Fans für deren Unterstützung.“<br />

An der Spitze<br />

schrumpfte Jorge Lorenzos<br />

Vorsprung von<br />

Runde zu Runde, bis<br />

es sieben Runden vor<br />

Ende des Rennes zum<br />

direkten Schlagabtausch<br />

kommen sollte.<br />

Stefan Bradl crashte im Rennen, Lorenzo (99)<br />

und Marquez begeisterten die Massen.<br />

Es war ein Zweikampf der auf des Messers<br />

Schneide geführt wurde, mit unzähligen<br />

Überholmanövern. Besonders auf der langen<br />

Start-Ziel-Geraden gelang es Marquez immer<br />

wieder, Lorenzo aus dem Windschatten heraus<br />

zu attackieren. Genau dies geschah dann auch<br />

Andrea Dovizioso wurde bester Ducati-Pilot.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

40 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


auf dem Weg in die<br />

letzte Rennrunde. Marquez<br />

schnappte sich<br />

Lorenzo am Ende der<br />

langen Geraden, konnte<br />

allerdings nicht ganz<br />

die Ideallinie halten<br />

und machte innen eine<br />

Lücke auf. Lorenzo,<br />

der ihm unmittelbar<br />

am Hinterrad klebte,<br />

konnte diesen kleinen<br />

Fehler des Weltmeisters<br />

allerdings nicht<br />

zu seinen Gunsten nutzen<br />

und musste diesmal<br />

hinter ihm bleiben.<br />

Seine Chance sah er<br />

im Finish, um Marquez<br />

seinen sechsten Saisonsieg<br />

noch streitig<br />

zu machen. Doch leider<br />

reichte es am Ende<br />

nicht ganz. Marquez<br />

überquerte die Ziellinie mit einem Vorsprung<br />

von 0,121 Sekunden und setzte damit seine<br />

Siegesserie fort. „Ich bin sehr zufrieden mit<br />

dem Sieg. Jorge und ich hatten heute einen<br />

wirklich spannenden Zweikampf und eine<br />

Menge Spaß da draußen. Ich hatte nicht erwartet,<br />

das Rennen hier zu gewinnen und auch<br />

garnicht erst daran gedacht. Ich bin hier her<br />

gekommen und die Strecke war in meinem Kalender<br />

maximal für ein paar Punkte markiert.<br />

Im Rennen sah ich aber dann, dass etwas geht<br />

und nahm mehr Risiko auf mich, als bei den<br />

Rennen zuvor. Wir haben auch im Warmup den<br />

sechsten Gang noch etwas anders übersetzt,<br />

um am Ende der Zielgeraden einen kleinen<br />

Vorteil zu erzielen. Jorge und Vale waren sehr<br />

schnell und es war wirklich schwierig für uns,<br />

das Tempo aufrecht zu erhalten. Am Ende bin<br />

ich jetzt sehr zufrieden, wie das Wochenende<br />

gelaufen ist. Mein Team hat wieder einmal einen<br />

tollen Job gemacht und dafür möchte ich<br />

mich bedanken. Jetzt schauen wir nach vorn<br />

zu meinem Heim-Grand Prix. Das Rennen in<br />

Montmelo ist immer etwas Besonderes.“ so<br />

der Weltmeister im Anschluss.<br />

Jorge Lorenzo äußerte sich folgendermaßen<br />

zum Duell der Geschichte: „Ich bin happy.<br />

Aber ich könnte glücklicher sein, wenn ich das<br />

Rennen gewonnen hätte. Ich habe mein Bestes<br />

versucht, habe jedoch in der letzten Kurve einen<br />

kleinen Fehler gemacht und musste eine<br />

weitere Linie fahren. Somit war es dann unmöglich,<br />

auf der Geraden zu überholen. Wenn<br />

ich körperlich fit bin und wir noch am Bike<br />

einige Verbesserungen machen können, kann<br />

ich da sein und mit ihm kämpfen.“<br />

Lokalmatador Valentino Rossi sah sich das<br />

Duell aus einer Distanz von ca. 100 Meter an,<br />

schaffte es aber nicht mehr, direkt in diesen<br />

MotoGP MUGELLO<br />

Valentino Rossi beendet 300. Grand Prix auf Platz drei.<br />

Zweikampf einzugreifen. „Heute war ein großer<br />

Tag für alle Leute und die MotoGP. Mugello<br />

zählt zu den besten Rennstrecken der Welt,<br />

mit vielen Zuschauern. Das Rennen war sehr<br />

lustig mit einem großen Kampf zwischen Jorge<br />

und Marc und ich war nicht allzu weit von<br />

ihnen entfernt. Ich denke, die Leute sind auch<br />

mit meinem dritten Platz recht glücklich, denn<br />

aus der vierten Reihe aufs Podium zu fahren<br />

ist doch recht zufriedenstellend. Vielleicht hätte<br />

ich sogar um den Sieg mitkämpfen können,<br />

doch unser Fehler im Quali gestern machte es<br />

eigentlich unmöglich. Es ist immer etwas Besonderes,<br />

in Mugello auf dem Podium zu stehen.<br />

Es ist wie ein großes Konzert - eine große<br />

Party für die MotoGP und die Motorradfahrer,<br />

weil die Leidenschaft in Italien erstaunlich und<br />

ergreifend ist. Es War mein 300. Grand Prix<br />

und somit bin ich in der Mitte meiner Karriere.<br />

300 liegen jetzt noch vor mir.“<br />

Dani Pedrosa fehlten gut zwölf Sekunden auf<br />

Valentino Rossi und Platz drei. Die weiteren<br />

Platzierungen gingen bis Platz zehn an Pol<br />

Espargaro, Andrea Dovizioso, Andrea Iannone,<br />

Alvaro Bautista, Aleix Espargaro und Yonny<br />

Hernandez.<br />

Moto2: Tito Rabat in bestechender Manier<br />

Der WM-Führende der Moto2 machte auch<br />

in Mugello deutlich, dass der Weg zum Weltmeistertitel<br />

<strong>2014</strong> nur über ihn führen würde.<br />

Bis auf das verregnete zweite freie Training<br />

bestimmte der Spanier sämtliche Trainingssitzungen.<br />

Immer in seiner Nähe befanden sich unsere<br />

deutschen Piloten Sandro Cortese und Jonas<br />

Folger, die im Qualifying die starken Ränge drei<br />

und vier für sich verbuchen konnten. Zwischen<br />

Foto: Tobias Linke<br />

sie und dem Polesetter<br />

schob sich lediglich<br />

noch der stark auftrumpfende<br />

Brite Sam<br />

Lowes mit seiner <strong>Speed</strong><br />

Up. Hinter Jonas Folger<br />

reihten sich Dominique<br />

Aegerter, Luis Salom,<br />

Jordi Torres, Franco<br />

Morbidelli, Tom Lüthi<br />

und Marcel Schrötter<br />

auf Platz zehn ein.<br />

Der WM Zweite Mika<br />

Kallio erwischte einen<br />

weniger guten Tag<br />

und stellte seine Kalex<br />

diesmal nur auf Platz<br />

elf. Die anderen beiden<br />

verbliebenen Schweizer<br />

Randy Krummenacher<br />

und Robin Mulhauser<br />

errangen die Startplätze<br />

21 und 31.<br />

Jonas Folger im Rennen top<br />

Nachdem sich das Feld der Moto2 am Sonntag<br />

in Bewegung setzte, war es sofort Jonas Folger,<br />

der sich an die Spitze des Feldes setzte.<br />

Dahinter wurde es zwischen Salom und Rabat<br />

so eng, dass es zur Berührung kam und Rabat<br />

fast im Kiesbett landete. Davon profitierte auch<br />

der Schweizer Aegerter, der sich zunächst an<br />

Position drei schob. Rabat, nun mit ordentlich<br />

Adrenalin versehen, fackelte nicht lange und<br />

begann sich Position um Position zurückzuerobern.<br />

Der Finne Mika Kallio machte in den<br />

ersten Runden ebenfalls ordentlich Betrieb<br />

und fand sich nach der vierten Runde bereits<br />

auf Platz fünf wieder. Pech hatte unterdessen<br />

Tom Lüthi, als ihm Takaaki Nakagami vors Vorderrad<br />

fuhr, er nicht ausweichen konnte und<br />

daraufhin zu Sturz kam.<br />

Vorn waren Folger und Salom derweil in der<br />

Lage, eine kleine Lücke aufzufahren, die Rabat<br />

jedoch im letzten Renndrittel schloss und kurz<br />

darauf auch an den Führenden vorbeiging und<br />

danach ungefährdet seinem dritten Saisonsieg<br />

entgegenfuhr. Jonas Folger musste am Ende<br />

des Rennens ebenfalls noch Luis Salom ziehen<br />

lassen, untermauerte aber mit Platz drei seine<br />

hervorragende Rookie-Bilanz. „Hier in Mugello<br />

auf das Podium zu fahren ist etwas ganz<br />

besonderes; ich freue mich daher riesig über<br />

diesen dritten Rang. Die Vorbereitung für das<br />

Rennen ist optimal gelungen und der Start selber<br />

war der Schlüssel für den heutigen Erfolg.<br />

Obwohl ich nach den ersten Metern etwas abgedrängt<br />

wurde, konnte ich noch auf der Bremse<br />

im Kurveneingang zu Turn One die Führung<br />

übernehmen. Ab diesen Zeitpunkt konnte ich<br />

dann ein konstant hohes Tempo fahren. Vor<br />

allem auch deshalb, weil ich in keine Positions-<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Luis Salom kämpft gegen Tito Rabat und Jonas Folger - Simone Corsi gegen Mika Kallio und Dominique Aegerter in der Moto2.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

41


Foto: Ronny Lekl<br />

kämpfe verwickelt war. In der Anfangsphase wollte ich mich unbedingt<br />

gleich von meinen Verfolgern abzusetzen und einen sicheren Vorsprung<br />

herstellen, was aber leider nicht gelungen ist. Luis ist heute ebenso ein<br />

super Rennen gefahren und klebte die ganze Zeit hartnäckig an meinem<br />

Hinterrad. Bis zum letzten Renndrittel hatte ich an der Spitze alles unter<br />

Kontrolle, jedoch ab diesen Zeitpunkt hatte ich mit jeder Runde mit mehr<br />

Chattering vorne zu kämpfen. In der Schlussphase musste ich also Rabat<br />

und Luis ziehen lassen. Wahrscheinlich war der Vorderreifen die Ursache<br />

dafür. Diesen habe ich bei meinen Fluchtversuch wohl um die Spur<br />

zu hart beansprucht. In dieser Phase habe ich nämlich auf jeden Meter<br />

im Verlauf eine Runde Kurve bis ans Maximum gepusht. Der Grip-Level<br />

war über die gesamte Distanz gut, aber auf der Bremse habe ich zum<br />

Schluss wegen der Vibrationen Zeit verloren. Jedenfalls war es ein super<br />

Gefühl, ein Moto2-Rennen über zwei Drittel der Distanz anzuführen. Ich<br />

habe jede einzelne Runde in vollen Zügen genossen. In erster Linie auch<br />

deshalb, weil meine Kalex perfekt abgestimmt war. Von dem her war es<br />

ein gelungener Einstand mit dem neuen Fahrwerk. Meine Eindrücke nach<br />

dem ersten Rennen damit sind natürlich sehr positiv, zumal ich in den<br />

ersten Runden ein extrem gutes Gefühl auf dem Motorrad hatte. Nichtsdestotrotz<br />

ist uns das ganze System noch sehr fremd. Aber wir wissen<br />

nun, worauf wir uns beim Test am Dienstag hier konzentrieren müssen.<br />

Ich freue mich schon jetzt auf die bevorstehende Aufgabe und möchte<br />

gleichzeitig meinem Team für den großartigen Job an den vergangenen<br />

Tagen danken. Mugello war insgesamt betrachtet ein super Wochenende.<br />

Von mir aus kann so weiter gehen und hoffentlich gelingt es mir bald ein<br />

Rennen bis ins Ziel an der Spitze anzuführen.“<br />

Marcel Schrötter und Sandro Cortese belegten die Plätze zwölf und<br />

dreizehn. Der Berkheimer, der das Rennen aus der ersten Startreihe in<br />

Angriff nahm, kollidierte mit einem Kontrahenten und sagte nach dem<br />

Rennen folgendes: „Der Start war super, ich bin als Dritter eingebogen<br />

und war in den ersten paar Kurven Vierter. Aber dann hatte ich in der<br />

Senke unten einen riesen Schlag und bin schier gestürzt. Mir ist einer<br />

voll reingefahren und von dem Moment an hatte ich unheimliches Chattering.<br />

Danach bin ich über dem Limit gefahren, um überhaupt mitzuhalten.<br />

Das war sehr schade. Ich hab mein Bestes gegeben und es tut mir<br />

sehr leid. Ich bin weiter zurückgefallen und habe mit stumpfen Waffen<br />

gekämpft. Das Ergebnis ist natürlich nicht das, was ich mir vorgestellt<br />

hab.”<br />

Moto3: Romano Fenati gewinnt vor<br />

heimischer Kulisse<br />

Das Rennen des Wochenendes lieferten zweifelsohne die Piloten der<br />

Moto3. In einer Kampfgruppe, bestehen aus zwölf Piloten, wechselten<br />

die Positionen im Sekundentakt. An der Spitze tummelten sich neben<br />

Polesetter Alex Rins unter anderem sein Teamkollege Alex Marquez, Jack<br />

Miller, Romano Fenati, John McPhee, Alex Masbou, Jakub Kornfeil, Isaac<br />

Vinales, Enea Bastianini und Efren Vazquez. Der Spanier, in Diensten des<br />

SaxoPrint Racing Team Germany, verabschiedete sich dann als Erster<br />

aus dieser Gruppe, da er für einen Frühstart bestraft wurde und damit<br />

eine unfreiwillige Boxendurchfahrt antreten musste. Kurz darauf krachte<br />

Antonelli am Ende der Zielgerade Kornfeil ins Heck, worauf das Rennen<br />

für diese Beiden beendet war. Kornfeil fuhr zwar noch kurz weiter, gab<br />

aber fünf Runden vor Schluss auf. John McPhee erwischte es auf Platz<br />

drei liegend ebenfalls.<br />

In der letzten Rennrunde, als es im die Vergabe der Podiumsplatzierungen<br />

ging, reduzierte der Australier Miller die Spitzengruppe von zehn<br />

Piloten auf sieben. Beim Überholversuch an Alex Masbou, stach er sehr<br />

optimistisch innen am Franzosen rein, als er plötzlich merkte, dass es da<br />

eigentlich gar keine Lücke gab. Beim Ausweichmanöver fuhr er Marquez<br />

vors Vorderrad, der ihn daraufhin unweigerlich touchierte und von hinten<br />

kommend krachte noch Antonelli in die Beiden.<br />

In einem Foto-Finish sicherte sich Fenati mit 0,01 Sekunden Vorsprung<br />

den Sieg vor Isaac Vinales und Alex Rins. Die Beiden überquerten zeitgleich<br />

die Ziellinie, worauf die letzte Zieldurchfahrt gewertet wurde und<br />

da lag Vinales 0,001 Sekunden vor seinem Landsmann.<br />

MotoGP MUGELLO<br />

Romano Fenati gewinnt die Moto3.<br />

Moto3 Qualifying mugello<br />

1. A. Rins<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0 Honda<br />

2. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo KTM<br />

3. J. Kornfeil CZE Calvo Team<br />

KTM<br />

4. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46 KTM<br />

5. A. Masbou FRA Ongetta-Rivacold Honda<br />

Moto3 Rennen mugello - 20 runden<br />

1. R. Fenati<br />

2. I. Vinales<br />

3. A. Rins<br />

4. M. Oliveira<br />

5. N. Ajo<br />

ITA SKY Racing Team VR46<br />

SPA Calvo Team<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

POR Mahindra Racing<br />

FIN Avant Tecno Husqvarna<br />

Moto3 Punktestand<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />

3. A. Rins<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

4. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />

5. I. Vinales SPA Calvo Team<br />

Moto2 Qualifying mugello<br />

1. E. Rabat<br />

2. S. Lowes<br />

3. S. Cortese<br />

4. J. Folger<br />

5. D. Aegerter<br />

Moto2 Rennen mugello - 21 Runden<br />

1. E. Rabat<br />

2. L. Salom<br />

3. J. Folger<br />

4. S. Corsi<br />

5. D. Aegerter<br />

SPA Marc VDS Racing Team<br />

GBR <strong>Speed</strong> Up<br />

GER Dynavolt Intact<br />

GER AGR Team<br />

SUI Technomag carXpert<br />

SPA Marc VDS Racing Team<br />

SPA Pons HP 40<br />

GER AGR Team<br />

ITA NGM Forward Racing<br />

SUI Technomag carXpert<br />

Moto2 Punktestand<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. M. Vinales<br />

4. D. Aegerter<br />

5. S. Corsi<br />

SPA<br />

FIN<br />

SPA<br />

SUI<br />

ITA<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

NGM Forward Racing<br />

motogp qualifying mugello<br />

1. M. Marquez<br />

2. A. Iannone<br />

3. J. Lorenzo<br />

4. D. Pedrosa<br />

5. A. Espargaro<br />

SPA<br />

ITA<br />

SPA<br />

SPA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Pramac Racing<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Monster Yamaha Tech3<br />

1:56,999<br />

1:57,264<br />

1:57,326<br />

1:57,435<br />

1:57,580<br />

KTM 39:46,256<br />

KTM + 0,010<br />

Honda + 0,010<br />

Mahindra + 0,121<br />

Husqvarna + 0,260<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

KTM<br />

Kalex<br />

<strong>Speed</strong> Up<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

motogp rennen mugello - 23 runden<br />

1. M. Marquez SPA Repsol Honda Team Honda<br />

2. J. Lorenzo<br />

3. V. Rossi<br />

SPA<br />

ITA<br />

Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

4. D. Pedrosa<br />

5. P. Espargaro<br />

SPA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Ducati Team<br />

Honda<br />

Ducati<br />

104<br />

99<br />

87<br />

76<br />

64<br />

1:52,901<br />

1:52,915<br />

1:53,008<br />

1:53,093<br />

1:53,162<br />

39:45,660<br />

+ 0,248<br />

+ 3,600<br />

+ 8,117<br />

+ 8,124<br />

124<br />

102<br />

69<br />

69<br />

66<br />

1:47,270<br />

1:47,450<br />

1:47,521<br />

1:47,584<br />

1:47,612<br />

41:38,254<br />

+ 0,121<br />

+ 2,688<br />

+ 14,046<br />

+ 15,603<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

42 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Moto3 spannend wie immer.<br />

Motogp punktestand<br />

1. M. Marquez<br />

2. V. Rossi<br />

3. D. Pedrosa<br />

4. J. Lorenzo<br />

5. A. Dovizioso<br />

SPA<br />

ITA<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Ducati Team<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

150<br />

97<br />

96<br />

65<br />

63


Foto: Peter Lange<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Siebter Saisonsieg für Marc Marquez<br />

und 100. MotoGP-Sieg für Honda<br />

Es war das erste Rennen der Saison, bei der<br />

Marc Marquez nicht von der Pole aus ins Rennen<br />

ging.<br />

In einem nervenaufreibenden Qualifying sicherte<br />

sich diesmal Teamkollege Dani Pedrosa<br />

den ersten Startplatz vor Jorge Lorenzo<br />

und Marc Marquez. Der Weltmeister wollte<br />

gerade zu seinem letzten Angriff auf die Pole<br />

starten, als ihm wenige Minuten vor Ende des<br />

Quali in Kurve eins das Vorderrad wegrutschte<br />

und er im Kiesbett landete. Für eine schnelle<br />

Rückkehr in die Box war es zu spät und somit<br />

musste er die verbleibende Zeit kampflos abwarten,<br />

was sich an der Spitze tat.<br />

Dani Pedrosa hingegen war mit dem Ergebnis<br />

äußerst zufrieden. „Ich bin sehr glücklich, die<br />

Pole-Position vor meiner Familie und den heimischen<br />

Fans errungen zu haben. Es ist die<br />

erste in dieser Saison und ich fühlte mich von<br />

Beginn an wohl auf dem Motorrad. Ich werde<br />

morgen versuchen, von der Pole einen guten<br />

Start hinzubekommen und bin mir sicher,<br />

dass es morgen sehr heiß sein wird, was bedeutet,<br />

die Reifen im Rennen gut zu verwalten.<br />

Auf alle Fälle werden wir unser Maximum geben,<br />

um das Beste aus<br />

dieser Ausgangslage zu<br />

machen.“<br />

Hinter den drei Spaniern<br />

platzierte sich Stefan<br />

Bradl, der nach dem<br />

sturzreichen Wochenende<br />

von Mugello zu<br />

neuer Hochform auflief.<br />

„Die vergangenen zwei<br />

Tage waren sehr positiv<br />

für uns und wir sind<br />

ziemlich glücklich über<br />

die zweite Startreihe.<br />

Wir haben in allen Sessions<br />

gezeigt, dass unsere<br />

Pace sehr gut ist<br />

und wir sind nicht weit entfernt von den vorderen<br />

Jungs. Vor der Qualifying-Session machten<br />

wir ein paar Einstellungen an der Suspension,<br />

die sich als sehr gut herausgestellt haben und<br />

auch die Reifenfrage ist geklärt. Im Qualifying<br />

wurde ich ein bisschen von den Gelben Flaggen<br />

wegen der Stürze von Marquez und Bautista<br />

gestört und Pedrosa behinderte mich in<br />

Foto: Peter Lange<br />

Dani Pedrosa holt Pole und wird im Rennen Dritter.<br />

der ersten Kurve meiner zweiten „fliegenden<br />

Runde“, aber was soll‘s, es ist ein gutes Gefühl,<br />

wieder zurück in der Front des Feldes zu<br />

sein, besonders nach Mugello.“<br />

Außer Stefan Bradl befanden sich noch Valentino<br />

Rossi und Aleix Espargaro in Startreihe<br />

zwei. Hinter ihnen nahmen Andrea Dovizioso,<br />

Bradley Smith und Yonny Hernandez Auf-<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

43


stellung und in Startreihe vier Pol Espargaro,<br />

Andrea Iannone und Alvaro Bautista von<br />

GO&FUN Gresini Racing. Der Spanier hatte in<br />

Q2 einen spektakulären Highsider fabriziert<br />

und blieb daraufhin zunächst im Kiesbett liegen.<br />

Er konnte zwar später in die Box zurückkehren,<br />

an eine Zeitenverbesserung war allerdings<br />

nicht mehr zu denken. „Der Crash war<br />

ziemlich heftig und nun habe ich am ganzen<br />

Körper Schürfwunden, insbesondere auf der<br />

Brust und am rechten Knöchel. Aber zum<br />

Glück ist nichts gebrochen. Ich hatte heute auf<br />

dem Motorrad ein besseres Gefühl als gestern.<br />

Trotzdem bin ich optimistisch fürs Rennen. Ich<br />

muss jetzt schnell vergessen, was heute passiert<br />

ist.“<br />

Rückkehrer Nicky Hayden, der schmerzbedingt<br />

das Rennen in Mugello ausgelassen hatte, biss<br />

die Zähne zusammen und startete von Position<br />

sechzehn.<br />

MotoGP BARCELONA<br />

bin ein wenig enttäucht, wir wussten zwar,<br />

dass die anderen hier sehr schnell sein werden,<br />

aber auch mein Bike war heute sehr gut.<br />

Von Vorteil war auch, dass die Strecke nicht<br />

so heiß war. Leider konnte ich in den ersten<br />

Runden keine Lücke zu meinen Verfolgern<br />

auffahren, was eigentlich mein Plan war. Als<br />

Vale dann an mir vorbeiging, konnte ich nicht<br />

mehr so fahren, als wenn ich das Tempo allein<br />

bestimmen konnte. Das Bike war heute, wie<br />

ich schon sagte, sehr gut, aber gerade in den<br />

letzten beiden Kurven waren wir nicht so stark<br />

auf der Bremse als letztes Jahr. Beim Herausbeschleunigen<br />

verlor ich dann in diesen Ecken<br />

die Bodenhaftung und somit auch die nötige<br />

Zeit, um an Dani dranzubleiben. Hätte dieses<br />

Problem nicht bestanden, wäre es heute eine<br />

gute Gelegenheit gewesen, um zu gewinnen.“<br />

Valentino Rossi, der fast das gesamte Rennen<br />

in Führung lag, konnte fünf Runden vor Schluss<br />

Stefan Bradl (6) zeigte in Barcelona eine ausgezeichnete Performance, das Rennen gewann aber Marc Marquez vor Valentino Rossi.<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: Peter Lange<br />

waren sicherlich besonders spektakulär, gerade<br />

fürs Publikum. Ich bin sehr glücklich über<br />

die weiteren 25 Punkte und auch, weil mein<br />

Bruder sein Heimrennen in der kleinen Klasse<br />

gewinnen konnte. Das ist wirklich etwas ganz<br />

Besonderes.“<br />

Valentino Rossi, der den zweiten Platz quasi<br />

von Dani Pedrosa erbte sagte folgendes zum<br />

Rennverlauf. „Ich bin so glücklich, weil es ein<br />

tolles Rennen war. Ich begann das Rennen mit<br />

sehr viel Tempo und war in der Lage, über weite<br />

Teile in Führung zu bleiben. Ganz zufrieden<br />

bin ich deshalb nicht, weil ich dachte, das<br />

Rennen gewinnen zu können. Als mich Dani<br />

überholte, verlor ich ein wenig Zeit, aber in<br />

den letzten Runden waren die beiden einfach<br />

schneller als ich. Es war ein gutes Rennen und<br />

ein weiterer Podestplatz. Ich hoffe, wir können<br />

so weitermachen.“<br />

Dani Pedrosa hingegen war mit Ende des Ren-<br />

Jorge Lorenzo hatte mit Lewis Hamilton prominenten Besuch in der Box, im Rennen wurde er Vierter.<br />

Marc Marquez entscheidet Rennen für sich auch nur noch zusehen, wie die Honda-Piloten<br />

Marquez und Pedrosa den Sieg unter sich ausmachten.<br />

nens logischerweise nicht so ganz zufrieden.<br />

„Es war ein hartumkämpftes Rennen. Wir<br />

Nach dem Start war es Jorge Lorenzo, der das<br />

Feld in die erste Kurve führte. Hinter ihm bog<br />

der Polesetter ein, der seinen zweiten Platz<br />

jedoch unmittelbar darauf an Valentino Rossi<br />

verlor. Der Italiener sorgte somit für eine<br />

Yamaha-Doppelführung, was das spanische<br />

Publikum mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm.<br />

Dani Pedrosa, Marc Marquez, Stefan Bradl und<br />

Andrea Dovizioso folgten in Schlagdistanz.<br />

In der vierten Runde übernahm Valentino Rossi<br />

die Führung und wenig später musste der<br />

Mallorquiner auch das Honda-Werks-Duo passieren<br />

lassen. Bis sechs Runden vor Schluss<br />

lag er noch in unmittelbarer Schlagdistanz,<br />

musste dann aber abreißen lassen. Ein Podium<br />

wäre nur noch drin gewesen, wenn sich<br />

einer der drei Führenden unfreiwillig aus dem<br />

Rennen verabschiedet hätte, wozu es aber,<br />

dies sei vorweggenommen, nicht kam. „Ich<br />

In der letzten Rennrunde versuchte<br />

Pedrosa dann, innen an seinen Teamkollegen<br />

vorbeizugehen, was aber nicht gelang. Marquez<br />

zog innen auf die Ideallinie und Pedrosa<br />

fuhr seinem Kontrahenten aufs Hinterrad. Davon<br />

profitierte wiederum Valentino Rossi, der<br />

den weit fahrenden Pedrosa innen überholte<br />

und somit zu Platz zwei fuhr.<br />

Marquez machte seinen siebten Sieg im siebten<br />

Rennen perfekt und damit auch den 100.<br />

MotoGP- Sieg für Honda seit der Einführung im<br />

Jahre 2002. „Über diesen Sieg freue ich mich<br />

ganz besonders, denn Barcelona ist für mich<br />

eine Strecke, die ich als besonders schwierig<br />

empfinde. Es war das erste Rennen, bei dem<br />

ich durch meinen Crash im Qualifying nicht<br />

von der Pole aus ins Rennen gehen konnte und<br />

die Kämpfe mit Jorge, Vale und Dani waren<br />

auch sehr hart. Ich denke, die letzten Kurven<br />

hatten viele Überholmanöver und das Tempo<br />

unter uns vier Fahrern an der Spitze war sehr<br />

schnell. Auch wenn das Ende für mich nicht<br />

das Beste war, nehme ich das Positive aus<br />

dem Rennen mit. Es war mein Wunsch, an der<br />

Spitze um den Sieg zu kämpfen und diesen<br />

habe ich mir erfüllt. Ich beendete das Rennen<br />

mit Marc im Kampf um den Sieg.“<br />

Stefan Bradl überquerte mit elf Sekunden<br />

Rückstand auf den Sieger als Fünfter die Ziellinie.<br />

„Wir sind sehr glücklich, denn ich bin<br />

heute der beste Satelliten-Fahrer hinter den<br />

Werksmaschinen. Zunächst einmal möchte<br />

ich meiner Mannschaft danken, die nach dem<br />

schwierigen Wochenende von Mugello einen<br />

tollen Job gemacht hat. Ich war heute auch<br />

der einzige Fahrer, der mit einem harten Vorderradreifen<br />

ins Rennen ging und fühlte mich<br />

gleich sehr wohl damit. Im Verlauf des Ren-<br />

44 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Foto: Peter Lange<br />

MotoGP BARCELONA<br />

nens war es für mich aber sehr hart, das Tempo<br />

der Top-Fahrer mitzugehen, denn sie haben<br />

einfach einen Tick mehr Power. Natürlich<br />

möchte man als MotoGP-Fahrer immer aufs<br />

Podium fahren, aber es ist sehr schwierig, die<br />

Werkspiloten zu schlagen.“<br />

Rabat gewinnt mit vier Sekunden Vorsprung<br />

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Foto: Peter Lange<br />

Aleix Espargaro überquerte bei seinem Heimrennen als Sechster die Ziellinie.<br />

Moto2: Chaotisches Rennen -<br />

Marcel Schrötter hält deutsche Fahne hoch<br />

Das Rennen der Moto2 in Katalonien entwickelte<br />

sich aus deutscher Sicht zu einem kleinen<br />

Desaster. Nachdem Sandro Cortese und<br />

Jonas Folger in den Trainingssitzungen ständig<br />

an der Spitze zu finden waren, verlief das<br />

Rennen für die beiden katastrophal. Marcel<br />

Schrötter machte es besser und fuhr im Rennen<br />

auf Platz neun.<br />

WM-Spitzenreiter<br />

holt Pole Position<br />

Esteve Rabat sicherte<br />

sich beim Grand Prix<br />

von Katalonien die Pole<br />

mit über einer halben<br />

Sekunde Vorsprung auf<br />

Teamkollege Mika Kallio.<br />

Maverick Vinales, in gelber<br />

Lackierung des neuen<br />

Hauptsponsors Paginas<br />

Amarillas (die gelben<br />

Seiten eines spanischen<br />

Telefonanbieters) unterwegs,<br />

sicherte sich vor<br />

heimischen Publikum Startplatz drei. Dahinter<br />

folgten Sandro Cortese, Jonas Folger und Mattia<br />

Pasini, bevor Tom Lüthi, Johann Zarco und<br />

Sam Lowes in Reihe drei folgten. Der Schweizer<br />

Dominique Aegerter schaffte diesmal nur<br />

den zehnten Platz in der Startaufstellung und<br />

Marcel Schrötter musste sich mit Rang siebzehn<br />

begnügen.<br />

Schon die Startphase des Rennens verlief<br />

mehr oder weniger chaotisch. Gleich in<br />

der ersten Kurve räumten sich Randy Krummenacher,<br />

Simone Corsi und Franco Morbidelli<br />

ab. Zwischen Folger und Cortese kam es<br />

zur Berührung, womit beide ihren Rennverlauf<br />

entscheidend beeinflussten. Der Berkheimer,<br />

getroffen von Folger, musste eine weite Linie<br />

durch die asphaltierte Auslaufzone fahren und<br />

verlor damit gleich mal fünfzehn Positionen,<br />

bevor er sich bei seiner Aufholjagd durch einen<br />

Sturz ganz aus dem Rennen verabschiedete.<br />

„Mir ist der Jonas in der ersten Kurve<br />

voll reingefahren. Ich musste dann erst einmal<br />

alles wieder richten und habe dadurch sehr,<br />

sehr viele Plätze verloren.<br />

Dann habe ich die Kontrolle<br />

über das Motorrad verloren.<br />

Eigentlich kann man gar<br />

nichts mehr dazu sagen. Im<br />

Moment läuft alles einfach<br />

nur schief. Es tut mir sehr<br />

leid.”<br />

An der Spitze kämpften Rabat,<br />

Kallio, ein gut gestarteter<br />

Domi Aegerter, Vinales,<br />

Folger, Lüthi und Salom<br />

verbissen um die Führung,<br />

bevor es nur einen Umlauf<br />

später auch Jonas Folger<br />

Für Jonas Folger (94) und Sandro Cortese verlief das Rennen unglücklich.<br />

Zuerst touchierten sie sich und danach fielen beide durch Sturz aus.<br />

endgültig erwischte. Er konnte einen Zusammenstoß<br />

mit dem ihm vors Vorderrad rutschenden<br />

Luis Salom gerade so vermeiden,<br />

wich durchs Kiesbett aus und kam zu Fall.<br />

„Schade, denn das Rennen hat auf den ersten<br />

Metern super begonnen. Ich hatte einen guten<br />

Start, aber in der ersten Kurve ging es wieder<br />

ein Mal ziemlich eng her. Ich habe auch gleich<br />

Foto: Peter Lange<br />

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45


Foto: Peter Lange<br />

MotoGP BARCELONA<br />

den anderen Fahrern vorbeizufahren. Ich habe immer wieder versucht<br />

zu pushen. Ab Mitte des Rennens habe ich gemerkt, dass ich mich nicht<br />

von der Gruppe absetzen kann. Ich freue mich, wieder auf dem Podest<br />

zu stehen und in der Gesamtwertung näher an die Spitze herangerückt<br />

zu sein.“ Sein Teamkollege John McPhee zeigte mit Platz neun nach<br />

seinem Sturz von Mugello ebenfalls ein starkes Rennen und bescherte<br />

dem Team damit weitere wichtige Punkte im Kampf um die Gesamtwertung.<br />

Teamchef Dirk Heidolf zum Rennen seiner Piloten: „Nach den<br />

Problemen gestern bin ich heute einfach nur erleichtert und glücklich<br />

über das Ergebnis. Wieder einen Podestplatz einzufahren ist ein tolles<br />

Gefühl. Beide Fahrer haben einen super tollen Job gemacht. Großes Lob<br />

an John, der einen neuen Rundenrekord gefahren hat. Leider musste er<br />

ab der Mitte des Rennens etwas abreisen lassen, weil seine Reifen nicht<br />

mehr ganz in Ordnung waren. Er ist auf Sicherheit gefahren, weil es ihm<br />

nach dem Ausfall im letzten Rennen wichtig war, Punkte einzufahren.<br />

Efren ist super gefahren. Auch wenn er sich in seiner Gruppe nicht klar<br />

durchsetzen konnte, war der Podestplatz wichtig für sein Selbstvertrauen.“<br />

Interwetten-Pilot Philipp Öttl blieb als 19. leider Punktelos.<br />

Tito Rabat (53) von Marc VDS Racing baute mit seinem<br />

Sieg den Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus.<br />

einen Schlag von hinten bekommen und infolgedessen kam es zur Berührung<br />

mit Sandro (Cortese). Das tut mir auch leid, aber ich war auch<br />

heilfroh, selber halbwegs sicher durch die erste Schikane zu kommen.<br />

Nach zwei Runden, als Ruhe eingekehrt war, war ich eben dabei in meinen<br />

Rhythmus zu kommen, um meine Rundenzeiten zu fahren und die<br />

Pace zu steigern. Plötzlich hatte vor mir Luis (Salom) einen Highsider.<br />

Es ging alles ziemlich schnell, aber zum Glück hatte ich eine super Reaktion<br />

und ich konnte ihm gerade noch ausweichen. Leider bin ich dann<br />

im Kiesbett umgefallen und dabei ist der Motor abgestorben. Das größte<br />

Pech war, dass sich das Motorrad danach nicht mehr starten lies.<br />

Schade, denn ich hatte ein gutes Gefühl. Das hätte bestimmt ein gutes<br />

Rennen werden können.“<br />

Tito Rabat und Maverick Vinales setzten sich derweil vorn ab, wobei<br />

Rabat im weiteren Verlauf auch Vinales distanzieren konnte und das<br />

Rennen vor seinem Landsmann gewann.<br />

Im Kampf um Platz drei machte sieben Runden vor Schluss noch Jordi<br />

Torres Dominique Aegerters Hoffnungen auf einen Podestplatz zunichte,<br />

als er per Highsider abstieg und sein Motorrad das vom Schweizer<br />

traf. Aegerter konnte zwar weiterfahren, doch mehr als zwei Pünktchen<br />

waren für ihn einfach nichtmehr zu holen. „Das Podest war heute in<br />

Griffnähe. Leider hat das Schicksal anders entschieden. Das Motorrad<br />

von Torres hat mich heftig getroffen, die ganze Verkleidung ist davon gezeichnet.<br />

Irgendwie habe ich es wie durch ein Wunder geschafft, im Kies<br />

auf den Rädern zu bleiben. Danach habe ich mich als Neunter wieder<br />

eingereiht. Ich wollte weiterkämpfen, als das Motorrad plötzlich ausgesetzt<br />

hat. Bis ich den Kontaktschalter wieder umgelegt hatte, hatte ich<br />

erneut fünf Ränge eingebüßt. Mit dem beim Zusammenprall ziemlich<br />

ramponierten Motorrad habe ich danach noch Rundenzeiten geschafft,<br />

die für die vordersten Plätze gereicht hätten. Bisher hat sich Torres noch<br />

nicht bei mir für seinen Fehler entschuldigt.“<br />

Von diesen Querelen profitierte ein gut aufgelegter Johann Zarco, der<br />

sich über Platz drei freuen konnte. Mika Kallio, Tom Lüthi, Mattia Pasini,<br />

Ricard Cardus, Axel Pons, Marcel Schrötter und Anthony West machten<br />

die Top Ten in Katalonien rund.<br />

Moto3: Marquez gewinnt vor<br />

Bastianini und Vazquez<br />

Im Rennen selbst ließ der von Platz eins gestartet Alex Marquez nichts<br />

anbrennen. Schon frühzeitig im Rennen konnte sich der Lokalmatador<br />

vom Rest des Feldes absetzen und fuhr damit seinen ungefährdeten<br />

zweiten Saisonsieg ein. Hinter ihm kämpften Bastianini, Vazquez, Miller,<br />

Fenati, Binder und Vinales um die verbleibenden Podiumsplatzierungen.<br />

Jack Miller, der sich im direkten Duell mit seinem Hauptkonkurrenten im<br />

die Weltmeisterschaft, Romano Fenati befand, fuhr zunächst in Lauerstellung<br />

aber am Ende reichte es für ihn nur zu Platz vier.<br />

Das Podium belegten außer Alex Marquez noch Enea Bastianini und<br />

Efren Vazquez, der nach dem Frühstart von Mugello erneut einen Pokal<br />

für das deutsche SaxoPrint Racing Team Germany einfuhr. Efren Vazquez<br />

nach dem Rennen: „Ich bin mit dem Rennen voll zufrieden. Ich<br />

hatte einen guten Start und konnte den Rhythmus der Spitzengruppe<br />

sofort mitgehen. In den ersten 3 Runden hatte ich Schwierigkeiten, an<br />

Moto3 Qualifying barcelona<br />

1. A. Marquez<br />

2. E. Bastianini<br />

3. A. Rins<br />

SPA<br />

ITA<br />

SPA<br />

Estrella-Galicia 0,0<br />

Junior Team GO&FUN<br />

Estrella-Galicia 0,0<br />

4. B. Binder RSA Ambrogio Racing<br />

5. N. Ajo<br />

FIN Avant Tecno Husqvarna<br />

Moto3 Rennen Barcelona - 22 runden<br />

1. A. Marquez<br />

2. E. Bastianini<br />

3. E. Vazquez<br />

4. J. Miller<br />

5. R. Fenati<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

ITA Junior Team GO&FUN<br />

SPA SaxoPrint-RTG<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

ITA SKY Racing Team VR46<br />

Moto3 Punktestand<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />

3. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />

4. A. Rins<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

5. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

Moto2 Qualifying barcelona<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. M. Vinales<br />

4. S. Cortese<br />

5. J. Folger<br />

Moto2 Rennen barcelona - 23 Runden<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Vinales<br />

3. J. Zarco<br />

4. M. Kallio<br />

5. T. Lüthi<br />

SPA Marc VDS Racing Team<br />

FIN Marc VDS Racing Team<br />

SPA Pons HP 40<br />

GER Dynavolt Intact<br />

GER AGR Team<br />

SPA<br />

SPA<br />

FRA<br />

FIN<br />

SUI<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

AirAsia Caterham<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Interwetten Paddock<br />

Moto2 Punktestand<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. M. Vinales<br />

4. D. Aegerter<br />

5. S. Corsi<br />

SPA<br />

FIN<br />

SPA<br />

SUI<br />

ITA<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

NGM Forward Racing<br />

motogp qualifying barcelona<br />

1. D. Pedrosa<br />

2. J. Lorenzo<br />

3. M. Marquez<br />

4. S. Bradl<br />

5. V. Rossi<br />

SPA<br />

SPA<br />

SPA<br />

GER<br />

ITA<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

LCR Honda<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Honda 1:50,232<br />

KTM 1:50,850<br />

Honda 1:50,912<br />

Mahindra 1:51,024<br />

Husqvarna 1:51,308<br />

Honda<br />

KTM<br />

Honda<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

41:11,656<br />

+ 3,236<br />

+ 3,512<br />

+ 3,764<br />

+ 3,862<br />

117<br />

110<br />

92<br />

87<br />

85<br />

1:46,569<br />

1:47,140<br />

1:47,192<br />

1:47,267<br />

1:47,444<br />

Kalex 41:23,197<br />

Kalex + 4,244<br />

Cat. Suter + 11,157<br />

Kalex + 11,301<br />

Suter + 11,424<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

149<br />

115<br />

89<br />

71<br />

66<br />

1:40,985<br />

1:41,100<br />

1:41,135<br />

1:41,220<br />

1:41,290<br />

Foto: Peter Lange<br />

motogp rennen barcelona - 25 runden<br />

1. M. Marquez SPA Repsol Honda Team Honda<br />

2. V. Rossi<br />

ITA Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

3. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team Honda<br />

4. J. Lorenzo SPA Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

5. S. Bradl<br />

GER LCR Honda<br />

Honda<br />

42:56,914<br />

+ 0,512<br />

+ 1,834<br />

+ 4,540<br />

+ 11,148<br />

Efren Vazquez (7) vom Saxoprint RTG erzielte Platz drei.<br />

46 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Motogp punktestand<br />

1. M. Marquez<br />

2. V. Rossi<br />

3. D. Pedrosa<br />

4. J. Lorenzo<br />

5. A. Dovizioso<br />

SPA<br />

ITA<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Ducati Team<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

175<br />

117<br />

112<br />

78<br />

71


Foto: highside PR, T. Börnerl<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Chaos in der Kathedrale<br />

Bei trockenen Wetterbedingungen begannen<br />

sich die Piloten der MotoGP am Donnerstag<br />

auf das Wochenende im niederländischen Assen<br />

einzuschießen. Mit einer Zeit von 1:34.530<br />

war es Monster Yamaha Tech3-Pilot-Pol Espargaro,<br />

der die Bestmarke am Vormittag setzte.<br />

Hinter ihm folgten mit knapp zwei Zehntel<br />

Rückstand sein Bruder Aleix auf der NGM Forward<br />

Yamaha und Markenkollege Jorge Lorenzo,<br />

der nur 0,206 Sekunden auf die Bestzeit<br />

einbüßte. Bester Honda-Pilot war Marc Marquez<br />

als Vierter, bevor mit Bradley Smith und<br />

Valentino Rossi zwei weitere Yamahas folgten.<br />

Stefan Bradl konnte, mit über einer Sekunde<br />

Rückstand, nur den zehnten Platz für sich verbuchen.<br />

Als die Fahrer am Nachmittag zu ihrem zweiten<br />

Einsatz ausrückten, hatte sich der Grip auf<br />

der Strecke schon so verbessert, dass die Rundenzeiten<br />

um ca. eine Sekunde fielen.<br />

Aleix Espargaro machte hier den besten Job<br />

und setzte sich mit 1:33.653 an die Spitze des<br />

Feldes und war somit auch der Schnellste am<br />

Freitag. Marquez verbesserte sich auf Platz<br />

zwei und hinter ihm reihten sich bis Platz zehn<br />

Teamkollege Pedrosa, Jorge Lorenzo, Andrea<br />

Iannone, Bradley Smith, Valentino Rossi, Pol<br />

Espargaro, Stefan Bradl und Andrea Dovizioso<br />

ein.<br />

Samstag durchwachsen<br />

Nachdem es am Samstagvormittag keine<br />

Zeitenverbesserungen zu verzeichnen gab, war<br />

es Marc Marquez, der mit 1:33.462 in FP4 die<br />

schnellste Zeit des Wochenendes ablieferte.<br />

Das vierte freie Training nutzten alle Piloten<br />

nochmals, um sich so gut wie möglich auf die<br />

folgenden beiden Qualifyings vorzubereiten.<br />

Doch es kam anders, als erwartet.<br />

Aleix Espargaro fährt zur Pole<br />

Zunächst waren es Alvaro Bautista und Cal<br />

Crutchlow, die sich in Q1 durchsetzen und somit<br />

in den Kampf um die ersten zwölf Startplätze<br />

in Q2 eingreifen konnten und pünktlich<br />

zu Beginn von diesem begann es leicht zu nieseln.<br />

Da der Asphalt zu diesem Zeitpunkt die<br />

Feuchtigkeit noch gut aufnahm, rückten alle<br />

Piloten aus, um möglichst noch eine schnelle<br />

Runde auf Slicks zu fahren.<br />

Dies gelang Aleix Espargaro auf seiner Open-<br />

Yamaha mit einer Bestzeit von 1:38.789 am<br />

besten und somit sicherte er sich seine erste<br />

Pole Position seiner MotoGP-Karriere. Dieser<br />

Zeit hatte auch Weltmeister Marc Marquez<br />

nichts mehr entgegenzusetzen, der als Zweiter<br />

schon 1,4 Sekunden Rückstand hinnehmen<br />

musste. Dani Pedrosa reservierte sich als Dritter<br />

den letzten Startplatz in der ersten Reihe.<br />

Fahrertrainings + BMW-Testrides<br />

am <strong>Sachsenring</strong>:<br />

02./03. Juni <strong>2014</strong><br />

04.05. August <strong>2014</strong><br />

08./09. September <strong>2014</strong><br />

Hinter ihnen folgten die Ducati-Piloten Andrea<br />

Iannone und Cal Crutchlow, Bradley Smith<br />

auf der Monster Tech3 Yamaha als Sechster<br />

in Reihe zwei. Die weiteren Platzierungen in<br />

Reihe drei gingen an Andrea Dovizioso, Stefan<br />

Bradl und Jorge Lorenzo. Bradl und Lorenzo<br />

schon mit über drei Sekunden Rückstand auf<br />

die Pole-Zeit. Reihe vier besetzten Alvaro Bautista,<br />

Pol Espargaro und Valentino Rossi. Der<br />

Vorjahressieger der Dutch TT war stinksauer<br />

und hätte sich am liebsten verkrochen. „Es ist<br />

eine Schande, denn ich war in allen Sitzungen<br />

wettbewerbsfähig. Also dachte ich, ich könnte<br />

mir eine gute Ausgangslage fürs morgige Rennen<br />

schaffen. Leider begann es zu regnen und<br />

das genau im falschen Moment. Jetzt muss ich<br />

aus der vierten Reihe starten und dadurch ändert<br />

sich viel, alles wird schwieriger. Jorge ist<br />

zwar auch in meiner Nähe, doch unsere Hauptkonkurrenten<br />

stehen in der ersten Reihe. Ich<br />

weiß, dass ich im trockenen konkurrenzfähig<br />

sein kann und habe da auch eine gute Pace.<br />

Wir müssen das Bike noch etwas verbessern,<br />

Infos und Buchung unter:<br />

www.team-motobike.de<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

47


MotoGP ASSEN<br />

Fotos: Ronny Lekl (5), Egbert Hammer (1)<br />

so dass ich morgen pushen kann. Wir müssen<br />

den morgigen Tag abwarten, aber ich hoffe auf<br />

trockene Bedingungen.“<br />

Marquez schwimmt als Sieger<br />

über die Ziellinie<br />

Gerade als sich das Feld der MotoGP auf der<br />

Besichtigungsrunde befand, fing es in Assen<br />

heftigst an zu regnen. Da alle Piloten vor dem<br />

Start auf profillose Reifen setzten, begann das<br />

Chaos bereits, bevor das Rennen freigegeben<br />

wurde. In der Schikane vor der Zielgeraden<br />

schlitterte Stefan Bradl ins Aus, der seine<br />

ramponierte Maschine unmittelbar den Streckenposten<br />

überlies und sich flinken Fußes in<br />

die Boxengasse begab, um auf seine Ersatzmaschine<br />

auszuweichen. Diesen kleinen Zwischenspurt<br />

hätte sich der Zahlinger sparen<br />

können, denn der Rennstart wurde zunächst<br />

bis auf weiteres verschoben.<br />

Um kurz nach Zwei wurde dann die Boxengasse<br />

erneut geöffnet und am Himmel zeigte sich<br />

bereits wieder die Sonne. Zusätzliche zwei Besichtigungsrunden<br />

sollte den Fahrern bei der<br />

Entscheidung helfen, mit welchem Setup sie<br />

ins Rennen starten möchten.<br />

Zunächst rückten alle Piloten mit Regenreifen<br />

aus, nur Valentino Rossi, Pol Espargaro und<br />

Yonny Hernandez taten das auf Slicks. Rossi<br />

fuhr nochmals zurück in die Box, um nun doch<br />

das Motorrad mit den profilierten Reifen zu<br />

nutzen, tat das aber etwas zu spät und somit<br />

blieb sein Startplatz leer, denn er musste das<br />

Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen.<br />

Broc Parkes ging es ähnlich, doch hatte<br />

er seine Maschine in der Warmup-Lap zum Restart<br />

auf die Seite gelegt.<br />

Nachdem es nun endlich losgehen konnte, war<br />

es Ducati-Pilot Andrea Dovizioso, der den besten<br />

Start erwischte, doch Marc Marquez ging<br />

noch in der ersten Runde an ihm vorbei. Aleix<br />

Espargaro Dritter gefolgt von Pedrosa, Iannone<br />

und Crutchlow. Lorenzo auf sieben und<br />

Bradl auf elf.<br />

Marquez und Dovizioso, dem Rest des Feldes<br />

schon etwas enteilt, kamen in Runde fünf gemeinsam<br />

an die Box, um ihr Bike zu wechseln.<br />

Eine Runde später ging Dovizioso an Marquez<br />

vorbei, der auf Grund eines Fast-Highsiders in<br />

Ramshoek weit gehen musste. Genau in dieser<br />

Runde kam dann auch der Rest des Feldes<br />

zum Motorrad-Tausch.<br />

Marquez, inzwischen wieder an Dovizioso<br />

vorbei, machte sich auf den Weg, seinen<br />

achten Saisonsieg perfekt zu machen, der<br />

Italiener ungefährdet auf Platz zwei. Dahinter<br />

entbrannte ein sehenswerter Zweikampf<br />

zwischen Aleix Espargaro und Dani Pedrosa<br />

um den verbleibenden Podiumsplatz. Pedrosa<br />

setzte sich letztendlich durch und konnte sogar<br />

noch knapp neun Sekunden auf den Trainingsschnellsten<br />

herausfahren.<br />

Ein Desaster bahnte sich unterdessen bei Jorge<br />

Lorenzo an, der inzwischen auf Platz 14 zurückgefallen<br />

war und mit Karel Abraham und<br />

Danilo Petrucci um die letzten zu vergebenden<br />

Punkte kämpfen musste. Am Ende blieb ein ernüchternder<br />

dreizehnter Platz und damit auch<br />

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48 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


sein schlechtestes Ergebnis, was er seit seiner<br />

Zeit in der MotoGP eingefahren hat. „Ich muss<br />

ehrlich sagen, dass mein Motorrad heute sowohl<br />

bei nassen als auch bei trockenen Bedingungen<br />

recht gut funktioniert hat, ich hatte<br />

nur ein schlechtes Rennen als Fahrer. Mein<br />

Vertrauen war nicht das Beste und ich wollte,<br />

wie im Vorjahr, auch nicht stürzen. Heute war<br />

es auf alle Fälle mein schlechtestes Rennen<br />

überhaupt und dafür möchte ich mich bei<br />

meinem Team und bei meinen Fans entschuldigen.<br />

Im Trockenen hatte ich keine Probleme,<br />

doch im Nassen kamen mir die Gedanken vom<br />

letzten Jahr und ich war deshalb sehr unkonzentriert.“<br />

Sein Teamkollege Valentino Rossi schaffte es<br />

auf Platz fünf und war mit dem Rennverlauf<br />

dann doch zufrieden, zumal er aus der Boxengasse<br />

starten musste. Hinter ihm landeten Andrea<br />

Iannone, Alvaro Bautista, Bradley Smith,<br />

Cal Crutchlow und Stefan Bradl.<br />

Marc Marquez, als Schwimmer über die Ziellinie<br />

gefahren, war nach seinem Auftritt außer<br />

Rand und Band: „Es war heute ein harter Tag,<br />

an dem ich hätte viele Punkte verlieren können.<br />

Dennoch waren wir in der Lage, unter<br />

diesen Bedingungen unseren Vorsprung in der<br />

Gesamtwertung auszubauen. Es war das erste<br />

Mal für mich, unter solchen Nass- Trocken- Bedingungen<br />

zu fahren. Dieser Sieg erfüllt uns<br />

mit Zufriedenheit, vor allem die 25 Punkte, die<br />

wir dafür erhalten haben.“<br />

Moto2: Pole für Rabat<br />

Am Samstag nach dem Qualifying war<br />

es WM-Leader Tito Rabat, der sich über<br />

eine weitere Pole Position freuen konnte.<br />

Dominique Aegerter folgte ihm auf<br />

Platz zwei und hinter dem Schweizer<br />

der Brite Sam Lowes.<br />

Mika Kallio, der die zweite Startreihe<br />

eröffnete, ließ Takaaki Nakagami<br />

und Simone Corsi hinter sich. Danach<br />

folgten Johann Zarco, Maverick Vinales<br />

und Ricard Cardus.<br />

Bester Deutscher im Qualifying war<br />

Sandro Cortese als Vierzehnter, Marcel<br />

Schrötter 16 und Jonas Folger 21.<br />

MotoGP ASSEN<br />

Entscheidung in Sachen Setup treffen mussten.<br />

Da hatte es allerdings schon den Trainingsschnellsten<br />

von der Strecke gekegelt. Rabat<br />

profitierte vom Rennabbruch und konnte beim<br />

Restart seine Position wieder einnehmen. Die<br />

Mehrzahl der Piloten entschied sich daraufhin<br />

für Regenreifen, Jonas Folger tat das Gegenteil<br />

und setzte auf Slicks, was ein fataler Fehler war.<br />

„Es war definitiv die falsche Entscheidung mit<br />

Slicks in das Rennen zu starten. Aber das Wetter<br />

hier ist immer schwer einzuschätzen, weil<br />

es bei unbeständigen Bedingungen eigentlich<br />

ständig von einer Minute auf die andere umschlägt.<br />

Jedenfalls habe ich nach zwei Runden<br />

entschieden in die Box zu fahren, um auf Regenreifen<br />

zu wechseln. In diesen zwei Runden<br />

habe ich eindeutig zu viel Zeit verloren, es war<br />

absolut sinnlos überhaupt so loszufahren. Ich<br />

wollte daher einfach nur schnellstmöglich das<br />

Rennen unter normalen Voraussetzungen für<br />

diese Bedingungen fortsetzen und habe dabei<br />

in der Hektik in der Boxenstraße das <strong>Speed</strong>-Limit<br />

überschritten. Es hat nicht lange gedauert,<br />

bis mir die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe<br />

aufgebrummt hat. Nach diesem Penalty hat<br />

dann endlich mein Rennen begonnen. Obwohl<br />

ich aussichtslos weit hinterher gefahren bin,<br />

fuhr ich es zu Ende, denn es war ein gutes<br />

Training. Es war für mich mehr oder weniger<br />

zum ersten Mal im Regen mit der Moto2. Von<br />

dem her wollte ich möglichst viele Erfahrungen<br />

sammeln, was auch super gelungen ist. Mein<br />

Ziel war es, auf ansprechende Rundenzeiten<br />

genauso wie das Wetter am Start. Nach dem<br />

kurzen, aber heftigen Regen zum Zeitpunkt<br />

des ersten Startvorgangs war die Piste richtig<br />

nass. Deswegen habe ich mich dann in der<br />

Startaufstellung von vornherein gegen einen<br />

Wechsel auf Slick ausgesprochen. Natürlich<br />

war ich mir nicht sicher, ob es abtrocknen<br />

oder wieder zu regnen beginnen würde. Es war<br />

uns auch klar, dass es hier schnell abtrocknen<br />

wird, sobald die Sonne herauskommt, aber<br />

zumindest in der Anfangsphase hätte es auf<br />

gar keinen Fall Sinn gemacht, mit Slicks ins<br />

Rennen zu gehen. Man hätte bei weitem zu viel<br />

Zeit verloren. Daher bin ich mit Regenreifen<br />

und mit einer relativ harten Abstimmung für<br />

regnerische Bedingungen gestartet. Im Nachhinein<br />

betrachtet war dies auch die richtige<br />

Entscheidung, denn erst in den letzten fünf<br />

Runden konnte ich vollen Nutzen daraus ziehen.<br />

Zuvor habe ich mir im Nassen schwer getan<br />

ein besseres Gefühl für diese schwierigen<br />

Bedingungen aufzubauen und ich wollte auch<br />

auf gar keinen Fall stürzen. Ein Regenrennen<br />

gewinnt man mit Sicherheit nicht in den ersten<br />

Runden. Die erste Hälfte des Rennens war<br />

daher eher eine verhaltene Fahrt. Erst gegen<br />

Schluss bin ich besser in Schwung gekommen<br />

und konnte auch zügig zu meinen Vorderleuten<br />

Gino (Rea) und Hafiq (Syahrin) aufholen<br />

und an die beiden ranfahren. Gino war sogar<br />

um einiges langsamer als ich und ich hatte<br />

ihn auch schon überholt. Aber in der letzten<br />

Runde hat er auf der Geraden gekontert und<br />

ich konnte danach bis ins Ziel<br />

nichts mehr gegen ihn ausrichten.<br />

Dazu muss ich aber auch<br />

eingestehen, dass ich nichts<br />

Unnötiges riskieren wollte. Ich<br />

war heilfroh, dieses schwierige<br />

Rennen überhaupt überstanden<br />

zu haben. Die vier Punkte waren<br />

mir wichtiger, als leer auszugehen.<br />

Nach einem schwierigen<br />

Wochenende mit einem noch<br />

schwierigeren Rennen zum Abschluss<br />

wollte ich unbedingt mit<br />

einem zählbaren Ergebnis von<br />

hier abreisen. Hoffentlich geht es<br />

beim nächsten Rennen, das noch<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Regengott Anthony<br />

Genau elf Jahre war es her, als Anthony West<br />

sein letztes Rennen gewann. Der Australier<br />

kam mit dem turbulenten Rennverlauf am besten<br />

zurecht und sicherte sich nach 24 Runden<br />

und einem Vorsprung von 0,3 Sekunden<br />

auf Maverick Vinales den Sieg bei der Dutch<br />

TT <strong>2014</strong>. Dritter wurde der Finne Mika Kallio.<br />

Nachdem es in der Startphase (Einführungsrunde)<br />

zu Regen- und Hagelschauern kam,<br />

wurde der Start abgebrochen und das Rennen<br />

kurze Zeit später als Wet Race gestartet. Das<br />

bedeutete, dass es keinen Rennabbruch geben<br />

würde und die Fahrer fürs Rennen die richtige<br />

zu kommen und ein Gefühl für derartige Bedingungen<br />

aufzubauen. Abgesehen davon,<br />

war ich im Regen der Schnellste. Schade um<br />

dieses Rennen, denn heute wäre einiges mehr<br />

drinnen gewesen. Das Problem am Start bzw.<br />

in der Anfangsphase war, dass es ein zweites<br />

Mal zu regnen begann. Das hat gereicht, dass<br />

die Piste erst spät abtrocknete.“<br />

Bester Deutscher wurde Marcel Schrötter auf<br />

Platz zwölf. „„Diese vier Punkte für den zwölften<br />

Rang sind wirklich hart verdient, auch<br />

wenn heute sogar wieder ein Top-10-Resultat<br />

in Reichweite lag. Es war von Beginn bis zur<br />

Zieldurchfahrt ein schwieriges Rennen. Die<br />

Bedingungen waren schwer einzuschätzen,<br />

dazu mein Heimrennen auf dem <strong>Sachsenring</strong><br />

ist, wieder mehr aufwärts.“<br />

Dominique Aegerter ließ sich hinten mit Slick<br />

und vorn mit Regenreifen bestücken, was ihm<br />

zwar am Ende des Rennens die schnellsten<br />

Rundenzeiten bescherte, doch der Rückstand<br />

auf die Spitze war dann schon zu groß, um<br />

nochmal entscheidend ins Renngeschehen<br />

einzugreifen. „Ich habe die Entscheidung ganz<br />

allein getroffen und wir haben den Hinterreifen<br />

in der Startaufstellung getauscht. Ich war<br />

überzeugt, dass die Strecke schneller auftrocknen<br />

würde und wollte zuerst sogar auch<br />

vorne einen Slick montieren lassen. Doch mein<br />

Cheftechniker Gilles Bigot hat mir davon abge-<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

49


aten. Natürlich war ich am Ende der Leidtragende, aber ehrlich gesagt,<br />

würde ich in der gleichen Situation exakt dieselbe Entscheidung treffen.<br />

Ich wollte dieses Rennen gewinnen, und da ich im Regen noch nicht<br />

so viel Erfahrung mit der Maschine habe, habe ich mir dieses Szenario<br />

zusammengestellt. Wären wir im letzten Rennen der Saison gewesen<br />

und ein wichtiger Rang in der Weltmeisterschaft hätte verteidigt werden<br />

müssen, hätte ich weniger Risiko gewählt. Doch wie gesagt, ich stehe<br />

zu meiner Wahl.“ Am Ende blieb für den Schweizer nur Platz 21. Sein<br />

Landsmann Tom Lüthi machte es da mit Platz sechs um einiges besser.<br />

Randy Krummenacher und Sandro Cortese stürzten und gingen somit<br />

punktlos aus.<br />

Moto3: Alex Marquez (42) siegt – Jack Miller (8) out<br />

MotoGP ASSEN<br />

Jack Miller, der am Samstag noch souverän die Pole Position einfuhr,<br />

hatte mit dem Rennausgang am Sonntag nichts zu tun. Er verlor mit<br />

diesem erneuten Nuller weitere wichtige Zähler im Kampf um die Weltmeisterschaft.<br />

Nach dem Start zum 8. Lauf der Moto3 waren es die Estrella Galicia<br />

0,0-Fahrer Alex Marquez und Alex Rins, die schon frühzeitig im Rennen<br />

vom Rest des Feldes absetzen konnten. Dahinter folgte, ebenfalls<br />

schon von der Verfolgergruppe losgelöst, Mahindra-Pilot Miguel Oliveira,<br />

der den Anschluss zu<br />

Rins suchte und später<br />

auch fand. Am<br />

Ende reichte es für<br />

ihn dennoch nur zu<br />

Platz drei.<br />

Interessant war es<br />

auch im Kampf um<br />

Platz vier, den Alexis<br />

Masbou, Niccolo<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Punkte möglich sind. Auch wenn einige Leute vor mir ausgefallen sind,<br />

aber wenn alles passt können wir auch angreifen.“<br />

Philipp Öttl fuhr als Fünfzehnter in die Punkte. Sein Vater und Manager<br />

Peter Öttl nach dem Rennen: „Philipp war in der Anfangsphase sehr gut<br />

dabei. Dann verlor er einige Plätze und hatte Mühe, sich in der Gruppe<br />

durchzusetzen. Aber ganz am Ende hat er seine Stärke ausgespielt.<br />

Nach langem Kampf in<br />

der Gruppe, bei dem<br />

er immer wieder die<br />

Zähne zeigte, blieb er<br />

sattelfest und beendete<br />

das Rennen mit einem<br />

Erfolg. Die Zielflagge<br />

zu erreichen, ist Teil<br />

der Aufgabe, und das<br />

gelingt Philipp immer.<br />

Und deshalb hat er den<br />

Punkt verdient!”<br />

Luca Grünwald im Pech.<br />

Moto3 Qualifying ASSEN<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. A. Marquez<br />

3. N. Ajo<br />

4. A. Masbou<br />

5. N. Antonelli<br />

SPA<br />

FIN<br />

FRA<br />

ITA<br />

Estrella-Galicia 0,0<br />

Avant Tecno Ajo<br />

Ongetta-Rivacold<br />

Junior Team GO&FUN<br />

Moto3 Rennen Assen - 22 runden<br />

1. A. Marquez<br />

2. A. Rins<br />

3. M. Oliveira<br />

4. A. Masbou<br />

5. N. Antonelli<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

SPA Estrella Galicia 0,0<br />

POR Mahindra Racing<br />

FRA Ongetta-Rivacold<br />

ITA Junior Team GO&FUN<br />

KTM<br />

Honda<br />

Husqvarna<br />

Honda<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

Mahindra<br />

Honda<br />

KTM<br />

1:42,240<br />

1:42,356<br />

1:42,430<br />

1:42,458<br />

1:42,515<br />

38:07,648<br />

+ 2,960<br />

+ 3,644<br />

+ 16,350<br />

+ 16,466<br />

Foto: Christian Bourget<br />

Foto: Christian Bourget<br />

Antonelli, Efren Vazquez,<br />

Isaac Vinales,<br />

Danny Kent, Niclas<br />

Ajo, Romano Fenati<br />

und Karel Hanika<br />

versuchten unter<br />

sich auszufechten.<br />

Diese Gruppe wurde<br />

allerdings leicht dezimiert,<br />

als sich Hanika<br />

als Erster, und dann auch Fenati und Ajo via Sturz verabschiedeten.<br />

Riesiges Pech ereilte kurz vor Ende des Rennens Kiefer-Pilot Luca Grünwald.<br />

Er stürzte auf Platz dreizehn liegend in der Timmer-Schikane und<br />

ließ damit wichtige Punkte liegen. Mit involviert waren in diesen Crash<br />

noch Tonucci und Guevara. Grünwald schob zwar seine schwer beschädigte<br />

Maschine noch über die Ziellinie, mehr als Platz 28 war aber nicht<br />

mehr zu holen. „Ich bin in der vorletzten Runde von einem anderen Fahrer<br />

„weit“ geschickt worden und musste mich wieder hinfahren. Als ich<br />

dann in der letzten Runde Dritter oder Vierter der Gruppe war, konnte<br />

ich im hinteren Teil der Strecke aus dem Windschatten drei Fahrer überholen.<br />

Das war perfekt. Dann fuhr Tonucci bei der Anfahrt zur letzten<br />

Schikane an mir vorbei und ich wollte dagegenhalten, aber das hat nicht<br />

funktioniert. Ich hatte in der Rechtskurve der Schikane schon das Vorderrad<br />

verloren und bin dann gestürzt. Dabei gingen auch noch zwei<br />

andere Fahrer zu Boden, was mir sehr leid tut. Natürlich war das jetzt<br />

schade aber man kann es nicht ändern und beim nächsten Mal greifen<br />

wir wieder voll an. Wir haben heute gezeigt, dass wenn alles passt<br />

Moto3 Punktestand<br />

1. J. Miller<br />

AUS<br />

2. R. Fenati ITA<br />

3. A. Marquez SPA<br />

4. A. Rins<br />

SPA<br />

5. E. Vazquez SPA<br />

Moto2 Qualifying ASSEN<br />

1. E. Rabat<br />

2. D. Aegerter<br />

3. S. Lowes<br />

4. M. Kallio<br />

5. T. Nakagami<br />

Moto2 Punktestand<br />

1. E. Rabat SPA<br />

2. M. Kallio FIN<br />

3. M. Vinales SPA<br />

4. D. Aegerter SUI<br />

5. S. Corsi<br />

ITA<br />

Red Bull KTM Ajo<br />

SKY Racing Team VR46<br />

Estrella-Galicia 0,0<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

SaxoPrint-RTG<br />

Moto2 Rennen ASSEN - 24 Runden<br />

1. A. West<br />

2. M. Vinales<br />

3. M. Kallio<br />

4. J. Zarco<br />

5. A. de Angelis<br />

motogp qualifying ASSEN<br />

1. A. Espargaro<br />

2. M. Marquez<br />

3. D. Pedrosa<br />

4. A. Iannone<br />

5. C. Crutchlow<br />

SPA Marc VDS Racing Team<br />

SUI Technomag carXpert<br />

GBR <strong>Speed</strong> Up<br />

FIN Marc VDS Racing Team<br />

JAP IDEMITSU Honda Team<br />

AUS QMMF Racing Team<br />

SPA Paginas Amarillas HP 40<br />

FIN Marc VDS Racing Team<br />

FRA AirAsia Caterham<br />

RSM Tasca Racing Moto2<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

NGM Forward Racing<br />

SPA NGM Forward Racing<br />

SPA Repsol Honda Team<br />

SPA Repsol Honda Team<br />

ITA Pramac Racing<br />

GBR Ducati Team<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

Kalex<br />

Suter<br />

<strong>Speed</strong> Up<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

<strong>Speed</strong> Up<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Cat. Suter<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

117<br />

110<br />

110<br />

107<br />

107<br />

1:37,311<br />

1:37,462<br />

1:37,674<br />

1:37,699<br />

1:37,876<br />

46:02,089<br />

+ 0,318<br />

+ 0,743<br />

+ 7,300<br />

+ 11,253<br />

157<br />

131<br />

109<br />

71<br />

69<br />

1:38,789<br />

1:40,194<br />

1:40,732<br />

1:40,786<br />

1:40,796<br />

motogp rennen assen - 26 runden<br />

1. M. Marquez SPA<br />

2. A. Dovizioso ITA<br />

3. D. Pedrosa SPA<br />

4. A. Espargaro SPA<br />

5. V. Rossi<br />

ITA<br />

Motogp punktestand<br />

1. M. Marquez<br />

2. V. Rossi<br />

3. D. Pedrosa<br />

4. A. Dovizioso<br />

5. J. Lorenzo<br />

SPA<br />

ITA<br />

SPA<br />

ITA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Ducati Team<br />

Repsol Honda Team<br />

NGM Forward Racing<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Ducati Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Yamaha<br />

43:29,954<br />

+ 6,714<br />

+ 10,791<br />

+ 19,199<br />

+ 25,813<br />

200<br />

128<br />

128<br />

91<br />

81<br />

50 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin

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