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2,80 Euro<br />
inklusive<br />
sachsenring <strong>2014</strong><br />
Gelingt Sandro Cortese ein Spitzenresultat<br />
und wie schlagen sich die yamaha-piloten?<br />
www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />
Juli <strong>2014</strong> / Nr. 7 / 20. Jahrgang
Alle paar Tage ist zurzeit die deutsche Nationalhymne zu hören. Sogar Sonntagnachmittag bei der Formel 1. Und natürlich<br />
aus Brasilien, beim Fußball. Nur nicht von den Motorrad Grand-Prix-Strecken. Da hört man so oft die spanische, die<br />
ohne Text, dass sie einem schon fast zu den Ohren wieder herauskommt. Als das in Brasilien auch noch damit anfing,<br />
war ich glatt versucht, einen Text dazu zu schreiben. Aber die spanischen Fußballspieler sind ja dann bald nach hause<br />
gefahren (genauso wie die Engländer, denen wars wohl einfach zu heiß dort), also hat sich das leidige Thema wenigstens<br />
beim Fußball erledigt. Und wann hört man das Deutschlandlied mal wieder nach einem Motorradrennen? Mitte Juli<br />
zum <strong>Sachsenring</strong>rennen wär doch ganz passend. So wie 2012, als Sandro Cortese den Moto3-Lauf gewann. Übrigens<br />
nach einem gewaltigen Regenguss zu Beginn des Rennens, so wie dieses Jahr in Assen. Nur gings in Holland eben nicht<br />
gut aus. Ausgeschieden nach sechs Runden, vielleicht besser als wie der Jonas Folger mit über zwei Runden Rückstand<br />
ins Ziel zu eiern. So geht das aber schon eine ganze Zeit lang. Folger und Cortese - seien wir mal ehrlich - die einzigen<br />
beiden Deutschen, die momentan Chancen auf ein WM-Podest haben sollten, fahren dauernd ins Kiesbett, hinterher<br />
oder aus sonstigen Gründen raus, so dass zur Zeit Marcel Schrötter stärkster deutscher Moto2-Pilot ist. Die beiden<br />
deutschen Jungspunde in der Moto3 brauchen auch noch ein paar tausend Rennkilometer, bis man sie ernst nehmen<br />
kann und Stefan Bradl - seien wir auch hier ehrlich - fährt nur weiter als Platz fünf nach vorn, wenn einer der vier „Aliens“ auf den Hondas<br />
und den Yamahas ausfällt, und in diesem Fall fährt dann sicher plötzlich eine Ducati oder irgendein Espargaro nach vorn - ein Podium für ihn<br />
ist weit weg, der erste Platz ungefähr auf dem Mars. Schlechte Zeiten also für die Fans von Hoffmann von Fallersleben und Joseph Haydn. Die<br />
Wahrscheinlichkeit, deren Deutschlandlied (Haydn schrieb die Melodie, von Fallersleben den Text) am <strong>Sachsenring</strong> zu hören, geht gen Null - und<br />
zwar von unten. Wahrscheinlicher ist schon, dass wieder öfter die Hymne ohne Text zu hören sein wird (oder wir greifen auf den alten DDR-Trick<br />
zurück und geben den Spaniern einfach keine Einfahrtgenehmigung nach Sachsen, das ginge doch mal, oder?). Obwohl - am dreizehnten Juli ist<br />
abends doch auch noch das Fußball-WM-Endspiel - da sollte die deutsche Nationalhymne eigentlich zu hören sein.<br />
In diesem Sinne: allen Motorrennsportfans viel Spaß am <strong>Sachsenring</strong> - gute Rennen wird es sicher geben, egal welche Musik die Jukebox am<br />
Ende ausspuckt!<br />
Euer André Birkenkampf<br />
LESERPOST<br />
Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.<br />
Die Mühe hat sich gelohnt. Zunächst einmal danke für die zwei Sonderhefte, wie ich finde gelungene<br />
Ausgaben. Die Historiendarstellung ist ganz großes Kino, und für alle Fans und Sammler des Motorsports<br />
eine wertvolle Bereicherung. Danke an alle Mitwirkenden dieses Projekts.<br />
Herzliche Grüsse an die Redaktion<br />
Heinz Rosner, Hundshübel<br />
<strong>Speed</strong>-Verlag<br />
Messe & Marketing<br />
André Birkenkampf<br />
Hüttengrundstraße 1<br />
09337 Hohenstein-Ernstthal<br />
Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />
Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />
e-mail: speed@speed-verlag.de<br />
Web: www.speed-verlag.de<br />
Verleger: André Birkenkampf<br />
Redaktionsmitarbeiter:<br />
Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />
E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />
Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />
André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />
Freie Mitarbeiter:<br />
Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />
Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />
Andrew Hartley, Peter Lange,<br />
Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />
Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />
Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />
Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />
Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />
Jörg Klöppner, Mike Lischka,<br />
Christian Bourget, Pierre Stevenin<br />
Presseagenturen:<br />
effel.media, highsidePR<br />
Presseagenturen:<br />
effel.media, highsidePR<br />
Motorradtest:<br />
Sebastian Brombacher<br />
VORWORT<br />
Sehr geehrter Herr Schwotzer,<br />
es ist mir ein Bedürfnis für die von ihnen und den anderen Mitarbeitern herausgebrachte wunderschöne<br />
Sonderausgabe „Streiflichter vom <strong>Sachsenring</strong> 1927 - <strong>2014</strong>“ Danke zu sagen.<br />
So wurden z. B. viele Details in Wort und in Bild genauestens erläutert. Viel Kleinarbeit im Vorfeld des<br />
Rennens, wie z. B., Einreiseanträge der Fahrer oder später Entschädigungszahlungen an Landbesitzer<br />
fanden dabei Erwähnung.<br />
Es ist vieles ein Spiegelbild dessen, was wir als ältere Fans live miterlebt haben.<br />
Man muss sagen, es ist eine sehr gelungene Sonderausgabe von Ihnen und allen daran beteiligten<br />
Mitarbeitern. Das Schmökern darin hat mir sehr viel Freude bereitet.<br />
Freundlichst<br />
Klaus Jost, Wolperndorf<br />
HJC Helmverlosung zum Grand Prix am <strong>Sachsenring</strong><br />
Liebe <strong>Speed</strong>-Leser, liebe leidenden Jorge-Lorenzo-Fans<br />
Vielen Dank für die Teilnahme an unserer diesjährigen HJC-Helmverlosung. Das Echo hat uns umgehauen,<br />
die Beteiligung war gewaltig (Vielleicht waren die Fragen zu leicht?)<br />
Hier die richtigen Antworten:<br />
In welchem Jahr wechselte Jorge Lorenzo vom MiniCross zum Straßenrennsport? Richtig: 1997<br />
2010 gewann Jorge Lorenzo seinen ersten MotoGP-Weltmeistertitel, zudem mit einer Rekordpunktzahl. Wieviele Zähler erreichte der Spanier damals?<br />
Richtig: 383 Punkte<br />
Die glücklichen Gewinner, die aus allen richtigen Antworten gezogen wurden, sind:<br />
1. Replica Original-Helm: Nadine Mäß, Berlin<br />
2. Replica Graffiti-Helm: Andreas Schleicher, München<br />
Die Helme werden anlässlich des <strong>Sachsenring</strong>-Rennens 11. - 13. Juli persönlich übergeben!<br />
Gratulation den Gewinnern!<br />
Druck: Limbacher Druck GmbH<br />
Heftpreis: 2,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />
Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />
über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />
von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />
Hamburg und Berlin.<br />
Abonnement: 39,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />
an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />
gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />
Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />
Rücksendung erfolgt nicht.<br />
Inhalt 07-<strong>2014</strong><br />
Seite 03 Vorwort<br />
Seite 04-05 Händler- und Verbrauchernews<br />
Seite 06-08 <strong>Sachsenring</strong> Ticketflyer<br />
Seite 09-11 Fischereihafen-Rennen<br />
Seite 12 IRRC Oss und Oostende<br />
Seite 14-18 TT Isle of Man <strong>2014</strong><br />
Seite 19-20 IDM Zolder<br />
Seite 21-22 IDM Oschersleben<br />
Seite 23-24 Yamaha R6-Dunlop-Cup Zolder<br />
Seite 25-28 Autogrammkarten/Poster<br />
Seite 29-30 Yamaha R6-Dunlop-Cup Oschersl.<br />
Seite 31-34 World Superbike Sepang<br />
Seite 35-38 World Superbike Misano<br />
Seite 39-42 MotoGP Mugello<br />
Seite 43-46 MotoGP Barcelona<br />
Seite 47-50 MotoGP Assen<br />
Titelbild-Foto:<br />
Fotos: Ronny Lekl (1), Peter Lange (1), Tobias Linke (1)<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
GL Suspension<br />
Andreas Vogt und seine hochqualifizierten Mitarbeiter sind spezialisiert<br />
auf das Optimieren, Warten und den Vertrieb von Fahrwerkskomponenten.<br />
Diese Dienstleistung steht auf Anforderung auch jederzeit vor Ort<br />
auf der Rennstrecke zur Verfügung. Sitz des Unternehmens ist Ostelsheim,<br />
im Landkreis Calw, am äußersten Rand des Schwarzwaldes gelegen.<br />
Seit Jahren arbeitet GL erfolgreich mit<br />
WP Suspension eng zusammen.<br />
WP Suspension wurde 1977 in den Niederlanden gegründet, 2009 wurde<br />
die Produktion und Entwicklung nach Österreich verlegt. WP Suspension<br />
ist heute der größte Motorrad-Fahrwerksproduzent in Europa und<br />
Erstausrüster für die beiden größten europäischen Motorradhersteller<br />
BMW Motorrad und KTM Sportmotorcycles AG.<br />
Durch die kontinuierliche Entwicklungsarbeit und langjährige Erfahrung<br />
aus allen Disziplinen des Motorradsports können die WP Produkte mit<br />
hohen Maß an Qualität und Funktionalität überzeugen. Dieses wird in<br />
über 150 Motorrad WM-Titeln bestätigt. Im Werk in Munderfing (Österreich)<br />
arbeiten und entwickeln auf einer Fläche von über 15.000m²<br />
insgesamt 280 Mitarbeiter an Fahrwerkskomponenten.<br />
Rennsport ist in der DNA von WP fest verankert.<br />
Seit dem ersten Motocross WM Titel mit KTM 1984 hat WP mehr als<br />
200 Weltmeister mit hochwertigen Federungselementen ausgestattet.<br />
Die Erfolge von WP reichen bis in die Königsklasse des Motorsports<br />
- der Formel 1. WP bietet Rennteams eine perfekte Kombination aus<br />
einem wettbewerbsfähigen Produkt und einem engagierten Service an<br />
der Rennstrecke.<br />
Sandro Cortese wurde Weltmeister 2012 Moto3 mit WP Performance<br />
Systems<br />
WP On Road Federn<br />
GL Suspension Service bietet alles Rund ums Motorrad- Fahrwerk.<br />
Optimalen Service für Federelemente oder Fahrwerks-Tuning für alle<br />
Marken.<br />
Der Geschäftsführer Andreas Vogt ist seit 1992 im Motorradrennsport<br />
tätig. Die aus diesen Erfahrungen heraus gegründete Firma GL Suspension<br />
Service hat sich in der Superbike Weltmeisterschaft, der Internationalen<br />
Deutschen Motorradmeisterschaft, der Europameisterschaft und<br />
bei vielen ambitionierten Sportfahrern einen hervorragenden Namen<br />
erarbeitet.<br />
Der GL Racing Service, der nun schon seit 2001 erfolgreich angeboten<br />
wird, steht für alle Marken und Ausführungen von Federelementen mit<br />
der ganzen Erfahrung aus der Arbeit von Weltmeisterschaft und Nationaler<br />
Meisterschaft zur Verfügung. Mit der erfolgreichen Vergangenheit,<br />
mit nun mehr als 10 IDM-Titeln und Siegen in der Superbike-WM auf<br />
fast allen Marken von Federelementen, entwickelte sich GL Suspension<br />
zur ersten Adresse in Bezug auf Optimierung und Wartung aller auf<br />
dem Markt verfügbaren Federelemente.<br />
Bei GL Suspension Service liefert die beste Qualität und den Service,<br />
den anspruchsvolle Biker erwarten dürfen. Die wechselnden Ansprüche<br />
der Kunden sowie neue Techniken sorgen dafür, daß sich das Unternehmen<br />
ständig weiterentwickelt. Durch die Zusammenarbeit mit GL<br />
Suspension Service ist es möglich, von den neuesten Dienstleistungen,<br />
Technologien und Entwicklungen der Branche zu profitieren.<br />
GL Suspension bietet seinen Kunden Fahrwerks-Tuning, das exakt auf<br />
die Bedürfnisse angepasst und abgestimmt wird. Nicht nur der Umbau<br />
und Optimierung der Federelemente, sondern das Ziel ist es, das Tuning<br />
der Federelemente auf individuelle Ansprüche abzustimmen.<br />
Es gehört zu unseren Aufgaben von GL Suspension, seine Kunden und<br />
deren Unternehmen genau zu kennen. Durch enge Zusammenarbeit<br />
wird sichergestellt, dass die angebotenen Lösungen genau auf deren<br />
besondere Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten sind.<br />
Oberste Priorität hat die Zufriedenheit der Kunden, erstklassige Betreuung<br />
ist das Markenzeichen. So könnte man die Philosophie von Andreas<br />
Vogt kurz zusammenfassen.<br />
Original Gabelfedern verlieren nach einer Laufleistung von ca. 20.000<br />
km ihre Tragfähigkeit und sollten getauscht werden, da sich das Fahrverhalten<br />
enorm verschlechtert. Deshalb bietet WP speziell auf die Motorräder<br />
abgestimmte Gabelfedern an.<br />
• WP Gabelfedern für die unterschiedlichsten Fahrergewichte und<br />
Ansprüche<br />
• Verbesserter Komfort und hohe Fahrsicherheit<br />
• Sonderanfertigungen möglich<br />
• Blockfeste Konstruktion<br />
WP Dämpferfedern<br />
Diese linearen WP Dämpferfedern sind für den Austausch der Original<br />
Feder entwickelt worden. Das Fahrverhalten des Motorrades kann durch<br />
diese einfache Modifikation deutlich verbessert oder auf verschiedene<br />
Zwecke geändert werden. Das Ergebnis: mehr Fahrsicherheit und Kontrolle.<br />
Mit der Kombination von linearen WP Gabelfedern erreicht der Sportfahrer<br />
eine optimale Balance seines Motorrades. Beide Produkte sind<br />
selbstverständlich unabhängig voneinander einsetzbar.<br />
• Lineare Dämpferfedern für den sportlichen Einsatz<br />
• Verbessert die Bremsstabilität der Motorrades<br />
• Sonderanfertigungen möglich<br />
• Blockfeste Konstruktion (Durchschlagsicherheit)<br />
WP stellt von hochwertigen Telegabeln über Federbeine, Lenkungsdämpfer,<br />
Dämpferfedern bis zu Gabelfedern sämtliche Teile selbst her,<br />
überwacht von einem ausgefeilten Qualitätssicherungssystem<br />
Egal ob Fahrwerkskomponenten für Wettbewerbe, Optimierung von<br />
Fahrwerkselementen oder Service benötigt werden, er hat das Richtige<br />
für Sie!<br />
<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
INTERMOT<br />
www.intermot.de<br />
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1. - 5. OKT. <strong>2014</strong><br />
INTERNATIONALE<br />
MOTORRAD-, ROLLER-<br />
UND E-BIKE-MESSE
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T1 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
Videowand<br />
T2 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
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T3 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T3/1 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T4 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T7 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
Videowand<br />
T8 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
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T9 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
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T10 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T10/1 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T11 Videowand 129 € 109 € 85 € 69 € 45 €<br />
T12 Videowand 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />
T13 Videowand 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />
T14 Schalensitze 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />
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www.adac.de/motorsport
57. Internationales Fischereihafen-Rennen<br />
57. Internationales<br />
Fischereihafen-Rennen<br />
erfolgreich beendet<br />
Text: Presse Fischereihafen-Rennen<br />
Fotos: Peter Lange, Marc Sierk<br />
Herrliches Rennwochenende<br />
im Fischereihafen<br />
Gerold Meißner aus Pirna auf<br />
seiner 50ccm Meico MOT.<br />
Begeisterte Zuschauer, glückliche Fahrer, große Zufriedenheit bei Rennleitung<br />
und Organisatoren: Das 57. Internationale Fischereihafen-Rennen<br />
am 8. und 9. Juni in Bremerhaven war ein voller Erfolg.<br />
Ob im Fahrerlager oder auf der Händlermeile, an den Kurven oder<br />
an der seit 1952 am selben Platz befindlichen Start-/Zielgerade: Die<br />
Stimmung unter den rund 20.000 Besucherinnen und Besuchern war<br />
bestens.<br />
Nur Petrus sorgte mit seinen Kapriolen für zwischenzeitliche Unruhe.<br />
Während die große Mehrheit der Trainings- und Rennläufe bei strahlendem<br />
Sonnenschein stattfand, gab es am Sonntag- und am Montagnachmittag<br />
überraschende Schauer. Letztere (Montag gegen 17:30)<br />
so stark, dass das Rennen etwas kürzer ausfiel als geplant und schon<br />
nach 16 statt 19 Rennläufen beendet wurde.<br />
Schon bei der traditionellen Schlussrunde gegen 18 Uhr hatte der Himmel<br />
seine Schleusen wieder geschlossen, und eine bunte Mischung der<br />
verschiedensten Motorräder und Fahrer drehte unter großem Applaus<br />
eine oder auch mehrere Ehrenrunden – angeführt von Renn-Organisator<br />
Hinrich „Hinni“ Hinck und seinem Sohn Kenny, der <strong>2014</strong> auf eine<br />
eigene Rennteilnahme verzichtet hatte, um sich voll der Organisation<br />
widmen zu können.<br />
Lob für Sicherheit, Organisation und Atmosphäre<br />
Die besondere Mischung aus hochklassigem Rennsport und Volksfestatmosphäre<br />
in einer außergewöhnlichen Umgebung ließ niemanden<br />
kalt.<br />
Eine Schwalbe macht den Sommer! Rüdiger Dahlhaus<br />
aus Laer (Nordrhein Westfahlen)<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
57. Internationales Fischereihafen-Rennen<br />
Jim Redman gab sich auch die Ehre.<br />
Manfred Lienemann auf der Waldmann-KAWA, Baujahr 1982.<br />
Jörg Schreiber aus Zeven (Honda VTR 1000 SP) zeigte<br />
bei den Fishtown Twins and Triples großen Einsatz!<br />
Eberhard Jung mit der 50ccm Simson (6) und<br />
Reiner Steinert auf der legendären UHL-Stein.<br />
Hans Schlotter mit seiner BMW R100 BCD, Baujahr 1977.<br />
„Wer das Fischereihafen-Rennen noch nicht kennt, sollte es sich unbedingt<br />
anschauen“, schwärmte DMSB-Sportkommissar Wilfried Kasper<br />
(Ahrbrück). „Das war beste Werbung für den Motorsport!“<br />
„Eine Hammer-Veranstaltung“, bestätigte Rennleiter André Straßburger<br />
(Wuppertal), der die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ausdrücklich<br />
lobte: „Ich hatte das Gefühl, es in absolut allen Belangen mit Profis zu<br />
tun zu haben. Wann immer es etwas zu lösen gab, es hatte immer jemand<br />
eine Spitzenidee. Es hat mir einen Mordsspaß gemacht.“<br />
Keine schwerwiegenden Unfälle<br />
Unisono lobten alle Beteiligten der Abschlussbesprechung das hohe Sicherheitsniveau<br />
des Fischereihafenkurses: „Alles, was man an Sicherheit<br />
machen kann, wird auch gemacht.“<br />
Sehr zufrieden zeigte sich auch der Leitende Rennarzt Dr. Achim Strassner.<br />
Zwar gab es nach Stürzen einige typische Motorsportverletzungen<br />
zu behandeln (etwa an Handgelenk, Schulter oder Knie), doch, so<br />
Strassner: „Wir hatten keine schwerwiegenden Unfälle. Es lief so, wie<br />
es laufen sollte.“ Alle behandelten Fahrer befinden sich auf dem Weg<br />
der Besserung.<br />
Dreifachsiege von Kreutz und Merkens, Rundenrekord von Julian Neumann<br />
Schnellster Mann in Fishtown war einmal mehr Thomas Kreutz, der für<br />
die Teilnahme am Fischereihafen-Rennen auf den zeitgleichen Lauf der<br />
IRRC (International Road Racing Championship) im niederländischen<br />
Oss verzichtet hatte. Zwei erste Plätze in der „Königsklasse“ Fishtown<br />
Open und ein weiterer Sieg in Klasse 3 (Fishtown Junior 600) waren der<br />
Lohn.<br />
Zweiter in beiden Läufen der Klasse 1 wurde der mehrfache Deutsche<br />
Meister Toni Heiler, auf Rang drei folgten Thilo Günther (Rennen 1)<br />
und Julian Neumann (Rennen 2), der mit 1:29.110 den Rekord für die<br />
schnellste Runde auf der 2,7 Kilometer langen Strecke im Fischereihafen<br />
von Thomas Kreutz „stibitzte“ – obwohl dieser seinen eigenen,<br />
im vergangenen Jahr aufgestellten, Rekord von 1:29.915 auf 1:29.362<br />
verbessert hatte.<br />
Im Rennen um den 20. Sieg im Fischereihafen musste sich Kreutz aller-<br />
10 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
57. Internationales Fischereihafen-Rennen<br />
Fishtown Sidecar: Gebrüder Johnsen aus Norwegen.<br />
Stefan Merkens aus Düren begeisterte<br />
das sachkundige Publikum.<br />
Ralf Schaum wurde von seinem<br />
Kontrahenten unglücklich abgeschossen.<br />
dings Stefan Merkens (Düren) geschlagen geben, der im ersten Rennen<br />
der Klasse 7 bereits am Sonntag die „20“ voll machte. Auch die Klasse<br />
10 dominierte Merkens souverän und siegte in beiden Rennläufen.<br />
„Sportsgeist, Freude und Humor“<br />
Neben der Anerkennung für die sportlichen Spitzenleistungen und den<br />
fairen Umgang unter den rund 400 Fahrern sowie die gute Zusammenarbeit<br />
unter allen Beteiligten lobte Organisator Hinrich Hinck in seinem<br />
Fazit besonders das Publikum: „Der Fünfzehnte bekommt ebenso Applaus<br />
wie der Erste, und selbst der Kehrwagenfahrer wurde gefeiert, als<br />
er zwischendurch einmal ran musste. Es ist toll, mit wie viel Sportsgeist,<br />
Freude und Humor die Zuschauer hier mitgehen!“<br />
Ralf Schaum zum unglücklichen Wochenende:<br />
„Gut vorbereitet und voller Tatendrang ging es Pfingsten nach Bremerhaven.<br />
Leider konnte mich meine langjährige Helferin aus beruflichen<br />
Gründen nicht bei dieser Veranstaltung begleiten.<br />
Sonntagvormittag, nach nicht einmal anderthalb Runden holt mich ein<br />
Fahrer aus Ostfriesland mit einer in mehreren Punkten nicht dem Regelwerk<br />
entsprechenden Waldmann-Kawasaki, bestückt mit Reifen, welche<br />
mindestens 30 Jahre auf der Felge sitzen und dazu noch an den Flanken<br />
Risse zeigten, an der langsamsten Stelle der Strecke (Kurve 9) von<br />
der Maschine! Ergebnis: doppelter Unterarmbruch und 8-Wochen Pause.<br />
Keine Entschuldigung! Im Gegenteil, als ich den Fahrer nach dem<br />
Rennen angesprochen habe, erntete ich nur Hohn und Spott nach dem<br />
Motto: Was kann ich dafür, wenn du vor mir herfährst? Wenn solch ein<br />
Verhalten nicht geahndet wird, können wir den historischen Motorsport<br />
in ein paar Jahren beerdigen!<br />
Nun zu dem positiven Erlebnis.<br />
Während meiner Operation im Klinikum Bremerhaven haben sich meine<br />
Sportfreunde um das Verladen der zwei Rennmaschinen in den Transit<br />
gekümmert, gleichzeitig wurde die Fahrerbesetzung der anderen Transportfahrzeuge<br />
so geändert, dass ein Fahrer meinen Ford-Transit mit mir<br />
sicher im Pfingstverkehr nach Halle-Teicha bringen konnte.<br />
Für die erlebte Sportfreundschaft möchte ich mich insbesondere auf<br />
diesem Weg bei den Familien Hänisch, Kötting, Meißner und Schellig<br />
bedanken. Nächstes Jahr würde ich natürlich wieder gern vor dieser<br />
herrlichen Zuschauerkulisse antreten.“<br />
Doppelsieger der Klasse Fishtown Open: Thomas Kreutz aus Kelkheim.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
11
International Road Racing Championship II -<br />
Oss/Niederlande<br />
Tropische Hitze, Gewitter, Hagelschäden, Windhosen,<br />
zerstörte Zelte, durchnässtes Inventar,<br />
das war das Stichting Wegrace Oss, Niederlande<br />
auf dem Circuit Paalgraven,<br />
die zweite Sitzung der International<br />
Road Racing Championship<br />
in <strong>2014</strong> am 8. und 9. Juni.<br />
Ach ja, Motorradrennen fanden<br />
auch noch statt und zwar in der<br />
IRRC (die dort im Rahmen der<br />
holländischen und belgischen<br />
Meisterschaft fuhr) mit leicht<br />
dezimiertem Starterfeld, da einige<br />
Favoriten entweder durch<br />
Stürze (NorthWest200, IOM<br />
TT) auf den britischen Inseln<br />
verletzungsbedingt ausgefallen<br />
sind (z.B. Laurent Hoffmann,<br />
Franck Petricola) oder beim<br />
leider am Pfingstwochenende<br />
parallel stattfindenden Fischereihafenrennen<br />
in Bremerhaven antraten (u.a.<br />
Thomas Kreutz, Thilo Günther).<br />
W&G Motorsport mit Didier Grams wussten<br />
bei der Anreise nicht was sie erwartet, da<br />
diese Strecke noch nie im Rennkalender der<br />
IRRC stand. Nun gut, dreieinhalb Kilometer<br />
durch ein Gewerbegebiet u.a. mit einem Möbelwerk,<br />
einer Spedition, weitere Firmen und<br />
einer Brauerei (leider ohne Besichtigung) und<br />
die Straßen ringsum und mittendurch wurden<br />
über Pfingsten als Rennstrecke deklariert.<br />
Provisorisch aufgebaute Tribünen, auf der<br />
Kuhweide ein eingezäuntes Fahrerlager und<br />
weiße Striche auf dem Asphalt für die Startaufstellung<br />
sollten reichen - Road Racing ist<br />
nicht steril, sondern immer auch ein wenig<br />
abenteuerlich.<br />
In den Trainings wurde bestätigt, was die<br />
Teams schon vermutet hatten, auf dieser Stopand-Go-Strecke,<br />
noch verstärkt durch die Hitze,<br />
würde es bei fast allen Motorrädern Probleme<br />
mit zu heißen Bremsen geben. Das sogenannte<br />
Bremsfading trat auf, sprich die Bremsen werden<br />
zu heiß und verweigern letztendlich ihren<br />
Dienst. Mit den 1000 ccm-Maschinen in der<br />
Superbike werden dort trotzdem Geschwindigkeiten<br />
von 260 km/h erreicht, also war<br />
Vorsicht angesagt. Didier Grams qualifizierte<br />
sich auf Startplatz sieben und erreichte letztendlich,<br />
die holländischen Gaststarter nicht<br />
berücksichtigt, in den IRRC-Läufen die Plätze<br />
zwei und drei, was ihn seinen Vorsprung in der<br />
Tabelle ausbauen lässt, da sein direkter Verfolger<br />
Vick de Cooremeter (BMW, Belgien) die<br />
Anreise nach der Teilnahme an der TT auf der<br />
Isle of Man nicht rechtzeitig schaffte und somit<br />
punktlos blieb. Beide IRRC-Läufe gewann<br />
Arie Vos auf einer Kawasaki. Vos lebt in Oss<br />
12 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Text: Albrecht Wendritsch, Rainer Hechtl<br />
Fotos: Team<br />
IRRC<br />
und kennt die Strecke aus der belgischen und<br />
der holländischen SBK-Meisterschaft natürlich<br />
wie seine Westentasche.<br />
Didier Grams führt die IRRC-Superbike-Tabelle<br />
nun mit 86 Punkten vor den Holzschuhträgern<br />
Johan Fredriks (79 Punkte, auf BMW) und<br />
Didier Grams (oben) und Timothy Baken führen die Tabellen<br />
der Superbike und Supersport in der IRRC weiter an.<br />
Frank Bakker (42 Punkte, auf Kawasaki) souverän<br />
an, bevor es zwei Wochen später frisch<br />
motiviert nach Oostende (Belgien) geht. Die<br />
Hoffnung auf weitere Podestplätze dort ist<br />
berechtigt, dort fährt die IRRC schon mehrere<br />
Jahre, Didier hat dort schon einige Siege verbuchen<br />
können.<br />
International Road Racing Championship III<br />
- Oostende/Belgien<br />
Bei herrlichem Urlaubswetter fand am 21.-.22.<br />
Juni dann die dritte Sitzung der IRRC im Rahmen<br />
des 39. Snelheidspreis van de Noordzee<br />
(so heißt das dort) im belgischen Oostende<br />
statt. Ort des Geschehens ist das alte Hafengelände,<br />
das der Strecke in Bremerhaven ähnelt<br />
und somit dem Fahrstil von Didier Grams sehr<br />
entgegenkommt. Um die Trainingsmöglichkeit<br />
voll nutzen zu können, hatte er sich auch in die<br />
offenen Rennen der belgischen OBC Superbike<br />
eingeschrieben.<br />
Auf diesem Track war<br />
wieder Vorsicht angesagt,<br />
da durch viele<br />
Bremszonen und kurze<br />
Geraden die Bremsen<br />
mit dem Abkühlen<br />
nicht nachkommen<br />
und somit in der Leistung<br />
nachlassen bzw.<br />
ganz versagen können,<br />
mindestens aber extrem<br />
schnell verschleißen.<br />
Somit ging es in<br />
den Trainings ziemlich<br />
knapp zu. Da das<br />
W&G-Team aber vom<br />
letzten Jahr die Daten<br />
für´s Setup der BMW<br />
zur Verfügung hatte,<br />
konnte Didier in OBC<br />
und IRRC jeweils die Pole Position mit ca. einer<br />
halben Sekunde Vorsprung herausfahren.<br />
Professionelle Arbeit in diesem, auch im Road<br />
Racing immer wichtigeren Bereich, zahlt sich<br />
eben aus, obwohl nicht alle Parameter einfach<br />
übernommen werden können. Das Wetter hat<br />
auf die Fahrwerkseinstellung ziemlich starken<br />
Einfluss.<br />
Rennen eins fand noch am Samstagabend in<br />
der belgischen OBC statt. Didier kam vom<br />
Start schlecht weg. Drei, vier Fahrer schlüpften<br />
durch und die sind hier schwer zu überholen.<br />
Am Ende stand Platz zwei hinter Gaststarter<br />
Marc Fissette zu Buche. Beachtenswert war<br />
dabei der dritte Platz des sympathischen Holländers<br />
Jochem van den Hoek, der die betagte<br />
ex-Yamaha von Branko Srdanov pilotierte und<br />
sich hier mit diesem unterlegenem Material<br />
super in Szene setzen konnte (nachdem er im<br />
Mai auf der NorthWest200 den Motor verheizt<br />
und in Oss mit einem neuen<br />
technische Probleme hatte).<br />
Am Sonntag dann Rennen eins<br />
in der IRRC. Super Start von<br />
Didier, ohne behindernde Gegner<br />
konnte er jetzt seine fahrerische<br />
Klasse ausspielen und<br />
deklassierte Gaststarter Marc<br />
Fissette (Suzuki, Belgien) und<br />
David Drieghe (Honda, ebenfalls<br />
aus Belgien) um glatte<br />
dreizehn Sekunden. Zum ersten<br />
Mal in dieser Saison ganz<br />
oben auf dem Podium (die bisherigen<br />
Läufe gewannen jeweils<br />
Wildcard-Piloten) - das tat dem<br />
Champion und seinem Team<br />
sichtlich gut. Und die deutsche<br />
Nationalhymne zu seinen Ehren<br />
zu hören steht nicht nur<br />
Philipp Lahm oder Thomas Müller zu.<br />
Im zweiten OBC-Lauf folgte kurz danach ein<br />
klarer Start/Ziel Sieg vor Drieghe und Fissette.<br />
Nicht so jedoch im zweiten IRRC-Lauf. Position<br />
neun nach der ersten Runde. Was war passiert?<br />
Didier Grams ist nicht optimal vom Start<br />
weggekommen und im Gedrängel der ersten<br />
Linkskurve nach außen gedrängt worden und<br />
dadurch weit zurückgefallen. Lange Gesichter<br />
beim Team am Streckenrand, die sich aber immer<br />
mehr aufhellten, weil er sich Fahrer um<br />
Fahrer schnappte um am Ende den Pokal für<br />
Platz zwei hinter David Drieghe und vor Marc<br />
Fissette entgegenzunehmen.<br />
Fazit: Vier Pokale, ein heiles Motorrad, 20<br />
Punkte Vorsprung auf Johan Fredriks in der<br />
IRRC-Wertung. Auf ein Neues am 26. und 27<br />
Juli in Chimay, wieder in Belgien.<br />
Was die IRRC-Gemeinde sehr freute: Laurent<br />
Hoffmann aus Belgien, auf der Isle of Man<br />
schwer gestürzter amtierender IRRC-Supersportmeister<br />
2013 wurde mit Krücken und<br />
Rollstuhl, zumindest geistig und mental fit,<br />
im Fahrerlager gesehen. Was die Road-Racer<br />
nicht umbringt, macht sie nur noch härter.<br />
IRRC Superbike Gesamtstand:<br />
Didier Grams, D BMW S 1000 RR<br />
Johan Fredriks, BEL BMW S 1000 RR<br />
David Drieghe, BEL Honda CBR 1000RR<br />
Frank Bakker, NL Kawasaki ZX 10 R<br />
Vick de Cooremeter, BEL BMW S 1000 RR<br />
IRRC Supersport Gesamtstand:<br />
Timothy Baken, BEL Yamaha R6<br />
Joey den Besten, NL Yamaha R6<br />
Marek Cerveny, CZ Kawasaki<br />
Thilo Häfele, D Yamaha R6<br />
Thomas Kreutz, D Yamaha R6<br />
131<br />
111<br />
81<br />
65<br />
61<br />
100<br />
89<br />
78<br />
69<br />
60
<strong>Sachsenring</strong> Fahrertraining am 31.07.<strong>2014</strong><br />
Preis: 175 Euro - 01.08. ausgebucht<br />
• in 3 Leistungsgruppen auf der MotoGP Grand Prix Strecke<br />
• Fahrzeit ca. 7x 20 min.<br />
Gruppen:<br />
Sportfahrer: für Fahrer die schon einige Motorrad-<br />
Trackdays auf einer Rennstrecke absolviert haben.<br />
Sportfahrer Schnell: für Fahrer die Streckenkenntnisse<br />
und ausreichend Rennstreckenerfahrung haben<br />
Einsteiger: Motorradfahrer, die zum ersten Mal auf einer<br />
Rennstrecke fahren wollen. In dieser Instruktor-geführten<br />
Einsteigergruppe werden die notwendigen Grundlagen für<br />
unsere Sportfahrertrainings gelegt.<br />
• Instruktionsgruppen mit 5-6 Teilnehmern.<br />
• großes Fahrerlager - Boxen-Anmietung vor Ort möglich.<br />
• Buchung unter dunn-racing.de
isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />
Georg Meier 1939 mit der Kraft eines Kompressors<br />
zum Sieg der SeniorTT auf der Isle of Man.<br />
Erster BMW-Sieg bei<br />
der TT nach 75 Jahren<br />
Text: Toni Börner<br />
Fotos: highsidePR T. Börner<br />
Der Mountain Course auf der Isle of Man hat<br />
etwas von seinem Flair verloren: Viele Streckenabschnitte<br />
wurden neu asphaltiert und<br />
damit viele Bodenwellen ausgeglichen. Und<br />
trotzdem bleibt es das gefährlichste Road<br />
Racing der Welt. Der neue Asphalt in vielen<br />
Abschnitten bedeutete aber auch eins: Beste<br />
Voraussetzungen für neue Rekorde.<br />
Dunlop holt ersten BMW-Sieg<br />
nach 75 Jahren<br />
1939 hatte Georg Meier in der Senior TT zuletzt<br />
einen Solo-Sieg auf der Insel Man für den<br />
deutschen Hersteller eingefahren. Seither war<br />
Durststrecke. Der Paukenschlag gelang BMW<br />
dieses Jahr mit der Verpflichtung von Michael<br />
Dunlop, der letztes Jahr vier Rennen in einer<br />
TT-Woche gewinnen konnte. Dunlop wechselte<br />
von der bewährten Honda auf das unbekannte<br />
BMW S 1000 RR Superbike und wollte es allen<br />
zeigen.<br />
Und das tat er. Die Superbike TT hätte für Michael<br />
Dunlop fast nicht besser verlaufen können:<br />
Aus dem stehenden Start stellte er einen<br />
neuen absoluten Rundenrekord auf, in der<br />
zweite Runde brach er seine eigene Bestzeit<br />
erneut, obwohl er für den ersten Boxenstopp<br />
abbremsen musste.<br />
Dunlop hatte bald auch die Führung auf der<br />
Straße übernommen und fuhr einen soliden<br />
Vorsprung von über 20 Sekunden heraus.<br />
Den verwaltete er schließlich mit Bedacht.<br />
Im Schlepptau hatte er Tyco Suzuki-Star Guy<br />
Martin, der nicht vom Hinterrad Dunlops abzubringen<br />
war und sich damit auf den zweiten<br />
Platz schob.<br />
Die letzte Runde wurde ein wahrer Kracher:<br />
Bruce Anstey trug sich in die Geschichtsbücher<br />
ein, als er als erster Pilot überhaupt die<br />
132er-Mauer durchbrach und mit einer Durchschnittgeschwindigkeit<br />
von 132,298 Meilen<br />
pro Stunde (212,43 km/h) um den Mountain<br />
Course geprescht war. Zum dritten Mal an diesem<br />
Tage wurde damit der absolute Rundenrekord<br />
gebrochen, zuvor gehalten von John Mc-<br />
Guinness aus der vorjährigen Senior TT. Anstey<br />
brauchte auf dieser Runde für die reichlich 60<br />
Kilometer unglaubliche 17:06,682 Minuten.<br />
Den Sieg aber ließ sich Michael Dunlop nicht<br />
mehr nehmen. „Es sind 75 Jahre vergangen,<br />
seit BMW Motorrad 1939 die TT gewonnen<br />
hat – damit ist dieser Sieg in tolles Geschenk<br />
für BMW Motorrad“, strahlte der Sieger. „Das<br />
BMW Motorrad/Hawk Racing Team hat wirklich<br />
gute Arbeit geleistet, und wir haben allen<br />
gezeigt, dass man mit dieser BMW S 1000<br />
RR sechs Runden im vollen Renntempo fahren<br />
kann. Dass ein Bike die TT so übersteht, vor<br />
allem wenn man es so herannimmt wie ich, ist<br />
einfach fantastisch. Die BMW hat erst angefangen<br />
ihr Potential zu zeigen, mit diesem Bike<br />
ist noch viel mehr möglich. Mein Team hat die<br />
14 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Conor Cummins (10) der in der SeniorTT den zweiten Platz belegte und Steve Mercer in Action...
isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />
Guy Martin (4) wurde Dritter und Bruce Anstey verpasste das Podium nur knapp.<br />
20 Jahre lang haben Conrad Harrison und Mike<br />
Aylott versucht, die Tourist Trophy auf der Isle<br />
of Man bei den Seitenwagen zu gewinnen. Im<br />
21. Jahr hat es geklappt. Sechs Podeste hatte<br />
Harrison bis zur letztjährigen TT schon gesammelt,<br />
aber der Sieg stand noch aus. Nach<br />
der ersten Runde auf Platz vier liegend, hatten<br />
Harrison / Aylott schon fast nur noch das Podest<br />
zur Hoffnung, doch am Ende wurde es der<br />
Sieg – mit 17 Sekunden Vorsprung auf John<br />
Holden / Andy Winkle. Der letztjährige Sieger,<br />
Tim Reeves – jetzt mit Gregory Cluze an Bord<br />
– kam 16 weitere Sekunden dahinter als Dritganze<br />
Nacht gearbeitet, um meine RR perfekt<br />
vorzubereiten. Die Jungs haben einen fantastischen<br />
Job gemacht, und Kurt Böck von BMW<br />
Motorrad Motorsport ist ein echter Superstar.<br />
Ich kann dem Team gar nicht genug danken.“<br />
Auch BMW Motorrad Motorsport Technik-<br />
Direktor Berthold Hauser war ganz aus dem<br />
Häuschen. „Das ist absolut fantastisch, herzliche<br />
Gratulation an Michael und das gesamte<br />
Team“, sagte er. „Die Isle of Man ist eine ganz<br />
besondere Herausforderung, und wir sind stolz<br />
darauf, ein Teil dieses Erfolgs zu sein. In den<br />
vergangenen Wochen haben wir zusammen<br />
mit BMW Motorrad/Hawk Racing intensiv an<br />
der Vorbereitung auf die Isle of Man gearbeitet.<br />
Das ist etwas ganz anderes, als auf einer<br />
Rundstrecke Rennen zu fahren. Das Bike wird<br />
auf diesen schwierigen Straßen nicht nur an<br />
seine Grenzen gebracht, sondern weit darüber<br />
hinaus. Unser Ziel war, Michael eine RR zu<br />
geben, die diese ultimative Herausforderung<br />
Ian Hutchinson (3) und John McGuinness hatten mit der Podiums-Vergabe diesmal nichts zu tun.<br />
meistert – und das ist uns gelungen. Wir sind<br />
überglücklich, dass unsere enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Team zu diesem historischen<br />
Sieg geführt hat.“<br />
Sidecar A: Erster TT Sieg für<br />
Harrison/Aylott nach 21 Jahren<br />
ter ins Ziel.<br />
Bei perfekten Bedingungen hatten Tom und<br />
Ben Birchall auf der ersten Runde im ersten<br />
Sektor bis Glen Helen die Führung übernommen.<br />
Ende der ersten Runde hatten die Brüder<br />
ihre Führung auf vier Sekunden ausgebaut,<br />
Dave Molyneux und Patrick Farrance übernahmen<br />
Rang zwei.<br />
Auf der zweiten Runde fehlten die Birchalls bei<br />
Glen Helen und Moly führte mit zehn Sekunden<br />
Vorsprung auf Holden. Die Brüder hatten<br />
bei Black Dub einen Unfall, bei dem sie mit<br />
verhältnismäßig geringen Verletzungen davon<br />
kamen. Sie wurden dennoch mit dem Hubschrauber<br />
ins Nobles Hospital gebracht.<br />
Molyneux/Farrance hatten klare Sicht, waren<br />
sie doch als Erste losgedonnert. Mit der<br />
schnellsten Rennrunde bauten sie ihre Führung<br />
im zweiten Umlauf auf 21,5 Sekunden<br />
aus. Dahinter balgten sich Holden und Harrison<br />
um Rang zwei. Die beiden waren durch<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
15
isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />
weniger als eine Sekunde getrennt.<br />
Doch auch den erfahrenen Molyneux ereilt<br />
manchmal das Schicksal: Auf der dritten und<br />
letzten Runde schaffte es der 50-Jährige nicht<br />
mehr nach Glen Helen. Er musste sein Gespann<br />
am Hawthron mit Defekt abstellen.<br />
Plötzlich kämpften Harrison und Holden um<br />
den Sieg, nur 0,9 Sekunden trennten die beiden.<br />
Harrison/Aylott zogen im Verlauf der<br />
letzten Runde aber das Tempo noch mal an:<br />
Das Duo fuhr ihre persönlich schnellste Runde<br />
auf dem Mountain Course überhaupt und feierten<br />
ihren ersten TT-Sieg.<br />
„Ich habe jahrelange davon geträumt, eine TT<br />
zu gewinnen“, erklärte Harrison - Vater von<br />
Solo-Pilot Dean - im Anschluss. „Jetzt haben<br />
sich all die Jahre harter Arbeit ausgezahlt.“<br />
Supersport A: Johnson gewinnt auf Triumph<br />
Gary Johnson hat im ersten Supersport-Lauf<br />
der britischen Marke Triumph einen eben<br />
solchen beschert: Zum ersten Mal seit Bruce<br />
Anstey 2003 ebenfalls das erste Supersport<br />
Rennen gewonnen hatte, stand wieder eine Triumph<br />
auf dem obersten Treppchen einer TT.<br />
Was Johnson zu diesem Zeitpunkt noch nicht<br />
wusste: Er sollte in der diesjährigen Rennwoche<br />
der einzige bleiben, der Michael Dunlop<br />
in einem Rennen und auf der Straße schlagen<br />
konnte.<br />
Der Supersport-Lauf war zunächst um drei<br />
Stunden verschoben worden. In der Nacht<br />
hatte es geregnet, die Straßen waren noch<br />
nass und ohne Wind trockneten die nur sehr<br />
schlecht ab. Um 14:05 Uhr ging es dann<br />
schließlich auf die vier Runden Hatz der 600er<br />
(und 675er,...).<br />
Es war eines der spannendsten Rennen der<br />
TT<strong>2014</strong>. In Runde eins lag Johnson bei Glen<br />
Helen um 0,009 Sekunden vor Anstey, Dunlop<br />
verlor eine weitere halbe Sekunde. Dean Harrison<br />
und Guy Martin waren sogar zeitgleich.<br />
Johnson bekam den Credit des Führenden<br />
nach der ersten Runde, doch erneut bei Glen<br />
Helen hatte sich Anstey die erste Position geschnappt<br />
– um 0,8 Sekunden. Bis Ramsey war<br />
Johnson wieder um 0,7 Sekunden vorne. Derweil<br />
begann es auf den Bergen ganz leicht zu<br />
nieseln, doch das Spitzentrio aus Johnson, Anstey<br />
und Dunlop konnte es sich einfach nicht<br />
leisten, Dampf raus zu nehmen.<br />
Zum Boxenstopp führte Johnson nach der<br />
schnellsten Rennrunde mit 2,4 Sekunden. Allerdings<br />
arbeitete die Valvoline Racing / Padgetts<br />
Honda Crew von Anstey in der Box etwas<br />
schneller, sodass er sich bei Glen Helen wieder<br />
auf eine drittel Sekunde an den Führenden herangearbeitet<br />
hatte.<br />
Anstey holte auf der letzten Runde noch mal<br />
mächtig auf, schraubte die rund drei Sekunden<br />
Rückstand nach unten und bei Bungalow<br />
und Cronk ny Mona lagen beide fast zeitgleich.<br />
Johnson holte seinen Sieg dann auf den letzten<br />
Metern zur Glencrutchery Road. Es wurde<br />
sein zweiter TT-Sieg nachdem er vor drei Jahren<br />
den zweiten Supersport-Lauf gewonnen<br />
hatte. Michael Dunlop musste sich hinter Anstey<br />
mit Platz drei begnügen.<br />
Leider gab es beim ersten Supersport Rennen<br />
der TT<strong>2014</strong> das erste Todesopfer zu beklagen.<br />
Der 65-jährige Bob Price hatte auf der dritten<br />
Runde bei Ballaugh die Kontrolle über seine<br />
Maschine verloren und war nach dem Unfall<br />
seinen Verletzungen erlegen.<br />
Superstock: Dunlop gewinnt<br />
auch mit der Serien-BMW<br />
William Dunlop (8), Cameron Donald (19), Michael Dunlop (6) und Gary Johnson<br />
(7, Superstock) prügelten ihre Maschinen auch <strong>2014</strong> mit High<strong>Speed</strong> über die Insel.<br />
Das Superstock Rennen musste aufgrund<br />
einbrechender Dunkelheit – und dem Arbeitsschluss<br />
der meisten Manxmänner und –frauen<br />
16 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
- auf den Dienstag verschoben werden.<br />
Doch für Verwirrung sorgte das bei Michael<br />
Dunlop nicht. Der Nord-Ire holte sich seinen<br />
ersten Superstock TT-Sieg auf BMW, den<br />
zweiten der Woche, den neunten TT-Sieg insgesamt.<br />
Auf der ersten Runde zeichnete sich eine<br />
Wiederholung des Vorjahres und aus der Supersport<br />
TT ab. Gary Johnson unterstrich<br />
vom Start weg, dass er echte Ambitionen auf<br />
den Sieg anmelden wollte. Kurz hinter Ramsey<br />
Hairpin hoch zu Waterworks war seine TT<br />
<strong>2014</strong> allerdings beendet. Der sympathische<br />
Brite stürzte und musste mit vergleichsweise<br />
glimpflichen Knochenbrüchen ins Spital gebracht<br />
werden. Wenige Tage später war Johnson<br />
schon wieder im Fahrerlager unterwegs.<br />
„Ich bin beim Rausbeschleunigen auf einen<br />
nassen Fleck gekommen und das war’s dann“,<br />
sagte er der <strong>Speed</strong>.<br />
Von da ab hatte Dunlop keine<br />
echte Konkurrenz mehr.<br />
Im Ziel hatte der BMW-Pilot<br />
20,1 Sekunden Vorsprung<br />
auf Dean Harrison. Bruce<br />
Anstey sicherte sich Rang<br />
drei. „Diese Insel ist so etwas<br />
besonderes und ich liebe es<br />
einfach, hier zu gewinnen“,<br />
freute sich Dunlop aus Ballymoney.<br />
„Ich habe in dieser<br />
Klasse auf Honda, Kawasaki<br />
und BMW gewonnen. Ich<br />
möchte BMW danken, dass<br />
sie mir so ein Super-Straßenmotorrad<br />
her gestellt haben.<br />
Ich hätte noch schneller fahren<br />
können, wenn ich das<br />
gemusst hätte.“<br />
Unglaublich starker bester<br />
Newcomer wurde Peter Hickman<br />
vom Ice Valley by Motorsave<br />
Trade Team. Der BMW-<br />
Pilot klassierte sich am Ende<br />
als Achter. Auch starke Leistung von Horst<br />
Saiger in seinem zweiten Jahr bei der TT. Der<br />
Kawasaki-Pilot holte mit Platz elf seine beste<br />
TT-Platzierung.<br />
Im Team penz13.com BMW Racing von Rico<br />
Penzkofer durfte man sich bei der Superstock<br />
TT über den 15. Platz vom Schotten Jimmy<br />
Storrar freuen. Ohne ein Problem beim<br />
Nachtanken, hätte für die deutsche Truppe<br />
gar noch mehr drin gelegen. „Das Problem<br />
beim Boxenstopp nehme ich auf mich“, gab<br />
Teamchef Penzkofer unumwunden zu. „Wir haben<br />
einen Tankdeckel verbaut gehabt, der nur<br />
schwer zu öffnen und zu schließen geht. Das<br />
haben wir nach dem Rennen sofort behoben,<br />
sodass so etwas am Freitag nicht wieder passieren<br />
wird. Wir lernen halt auch noch dazu.<br />
Jimmy ist absolut stark gefahren und ich freue<br />
isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />
mich über seinen guten 15. Platz.“<br />
Leider kam auch auf der Superstock TT ein<br />
Fahrer ums Leben. Karl Harris, dreifacher britischer<br />
Supersport-Meister, stürzte auf der<br />
zweiten Runde bei Joeys und erlag seinen Verletzungen.<br />
Sein TT-Debüt hatte er 2012 gegeben.<br />
1999 hatte Harris den Superstock 1000<br />
European Cup gewonnen und war dann eine<br />
komplette Saison in der Supersport Weltmeisterschaft<br />
unterwegs. In der britischen Superbike<br />
saß er später auf Werks-Suzukis, -Hondas<br />
und –Yamahas. 2006 wurde er Gesamt-Fünfter<br />
der BSB. Insgesamt holte er in dieser Rennserie<br />
12 Podeste.<br />
McGuinness holt 21. TT-Sieg<br />
Sicherlich hatte sich The Morecambe Missile<br />
John McGuinness, der King of the Mountain,<br />
James Hillier wurde mit seiner Kawasaki bei der SeniorTT Fünfter.<br />
seine TT <strong>2014</strong> anders vorgestellt. Wenige Wochen<br />
vor dem Highlight des Jahres hatte sich<br />
der Honda-Pilot die Hand gebrochen, die Verletzung<br />
heilte nicht wirklich rechtzeitig aus.<br />
Doch McGuinness holte zumindest einen TT-<br />
Sieg in der Saison <strong>2014</strong>: Im Zero-Rennen mit<br />
den Elektromotorrädern. Sicherlich eine nach<br />
wie vor beschmunzelte Klasse, aber TT-Sieg<br />
ist TT-Sieg und McGuinness hat damit deren<br />
21 auf dem Konto. Und mit seiner Zeit von<br />
19:17,300 Minuten (Schnitt: 117,366 mph)<br />
unterbot er auf der Mugen den bestehenden<br />
Elektro-Rekord um Welten. „Es war eine harte<br />
Woche für mich, aber es ist toll, dass hier für<br />
dieses unglaubliche Team gewonnen zu haben“,<br />
gab er zu Protokoll. „Das sind wirklich<br />
sehr schlaue Leute. Ich war letztes Jahr etwas<br />
enttäuscht, dass ich es nicht geschafft habe,<br />
aber jetzt stehe ich ganz oben. Das war’s dann<br />
für mich diese Woche vermutlich mit Renn-Siegen<br />
– ich muss mich noch entscheiden, ob ich<br />
die Senior fahre. Ich werde nächstes Jahr fitter<br />
und stärker zurück sein.“<br />
Hinter McGuinness wurden in der Zero TT Bruce<br />
Anstey und Robert Barber gewertet. Nur<br />
Anstey schaffte noch den Sprung über die 100<br />
Meilen Grenze, er kam auf eine Bestzeit von<br />
115,048.<br />
Supersport B: Dunlop mit<br />
Nummer 3 der Woche<br />
Da BMW keine 600er baut, musste Michael<br />
Dunlop im Supersport Rennen erneut auf<br />
seine Honda CBR 600 RR zurückgreifen. Nach<br />
der enttäuschenden Niederlage vom Montag<br />
– als er nur Dritter wurde – baute der Nordire<br />
so ziemlich alles an seiner<br />
Sechser um, was umzubauen<br />
ging. Er wollte auch diese<br />
Klasse gewinnen.<br />
Und so viel gleich vorweg: Es<br />
hat sich ausgezahlt. Dunlop<br />
feierte am Ende rund zehn<br />
Sekunden vor Anstey seinen<br />
10. TT Sieg insgesamt. Damit<br />
reihte er sich in die Liste<br />
der Legenden wie Giacomo<br />
Agostini und Ian Lougher<br />
ein. Anstey war zwar vor<br />
Dunlop losgefahren, doch<br />
schon bald holte er den Kiwi<br />
ein und fortan blieb das Duo<br />
die meiste Zeit des Rennens<br />
auf der Straße zusammen.<br />
Bei der Anfahrt zum Ziel ließ<br />
Anstey dann auch Dunlop<br />
den Vortritt, damit der Sieger<br />
als Erster das schwarz-weiß<br />
karierte Tuch sehen konnte.<br />
„Das Motorrad war heute viel<br />
besser als am Montag und<br />
das geht auf das Konto des ausgezeichneten<br />
Teams, welches ich um mich habe“, bedankte<br />
sich der nun zehnfache TT-Sieger. „Ich hätte<br />
noch härter pushen können, wenn ich gemusst<br />
hätte, aber ich wusste, dass Bruce Zweiter ist<br />
und daher bin ich einfach mit ihm gefahren,<br />
um es nach Hause zu bringen. Es hat in den<br />
Bergen etwas heftiger angefangen zu regnen,<br />
aber ich habe wieder gewonnen und das ist<br />
einfach fantastisch.“<br />
Es wurde außerdem ein Dunlop-Doppelpodium,<br />
denn Bruder William schaffte hinter Anstey<br />
den dritten Platz.<br />
Sidecar B: Molyneux siegt mit 50<br />
Dave Molyneux hat sich als 50-Jähriger zusammen<br />
mit Patrick Farrance den Sieg im zweiten<br />
<br />
<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
17
Seitenwagen-Rennen geholt. Damit hat der<br />
Manama nun insgesamt 17 TT-Siege auf dem<br />
Konto: Eigentlich eine noch größere Leistung<br />
als bei McGuinness, Dunlop und Co, denn Molyneux<br />
hat jedes Jahr nur zwei Versuche...<br />
„Das ist brillant“, freute er sich. „Mein erster<br />
Sieg hier ist 25 Jahre her und es fühlt sich<br />
trotzdem noch genau so gut an. Ich bin echt<br />
happy. Das Team war die ganze Woche ausgezeichnet<br />
und Patrick war brillant wie immer.“<br />
Passagier Farrance fügte an: „Das ist das beste<br />
Gefühl, was es gibt, ich bin so happy.“<br />
Rang zwei ging an die Sieger vom Samstag,<br />
Conrad Harrison und Mike Aylott, Platz drei sicherten<br />
sich John Holden / Andrew Winkle vor<br />
Tim Reeves und Gregory Cluze. Michael Grabmüller<br />
aus Österreich wurde 20.<br />
Lightweight: Zweiter<br />
Harrison-Sieg der Woche<br />
Dean Harrison konnte den Sieg seines Vaters<br />
Conrad vom letzten Samstag nicht auf sich<br />
sitzen lassen: Der Spross zog mächtig am<br />
Kabel seiner Kawasaki ER-6n und gewann die<br />
Lightweight TT vor James Hillier und James<br />
Cowton. Keith Amor wurde bei seinem TT-<br />
Comeback starker Vierter.<br />
„Ich hatte eine echt gute Woche, aber das<br />
hier ist einfach fantastisch“, strahlte der 25-<br />
jährige Sieger. „Das Motorrad hat nie Mucken<br />
gemacht, die Bedingungen waren perfekt, ich<br />
bin absolut zufrieden.“<br />
Senior TT: Elfter TT-Sieg für Dunlop<br />
wird Erster Senior-Triumph<br />
Michael Dunlop hat auch am Freitag, dem letzten<br />
Renntag der TT<strong>2014</strong>, unterstrichen, dass<br />
absolut kein Weg mehr um ihn herumführt.<br />
Auf der BMW S 1000 RR holte er sich seinen<br />
elften TT-Sieg insgesamt und zum ersten Mal<br />
gewann er das wichtigste<br />
Rennen der Woche,<br />
die Senior TT. Er<br />
siegte mit exakt 14 Sekunden<br />
Vorsprung auf<br />
den gefeierten Manxman<br />
Conor Cummins<br />
(Honda Racing) und<br />
vor der Tyco Suzuki von<br />
Guy Martin.<br />
Dabei hatte es zunächst<br />
gar nicht so danach<br />
ausgesehen, als könne<br />
Dunlop ganz vorn<br />
mitmischen. Auf der<br />
ersten Runde hatte er<br />
beim ersten Zeitmesspunkt<br />
in Glen Helen nur<br />
Platz sieben inne. Doch<br />
der Neffe des legendären<br />
Joey zog schließlich<br />
mächtig am Kabel und<br />
bahnte sich seinen Weg nach vorn.<br />
In Runde 1 wurde das Rennen aber bei Glen<br />
Helen dennoch von einem Dunlop angeführt:<br />
Von Bruder William auf der Suzuki. Seine<br />
Führung sollte noch bis hinter Ramsey halten,<br />
dann machte Bruder Michael kurzen Prozess<br />
und schnappte sich die Führung. Am Ende der<br />
ersten Runde lag der BMW-Mann 0,8 Sekunden<br />
vor Martin, Cummins, seinem Bruder und<br />
Dean Harrison. Die Top Fünf waren gerade einmal<br />
durch drei Sekunden getrennt.<br />
Auf der zweiten Runde stellte der neue TT-Star<br />
einen neuen Rundenrekord für die Senior TT<br />
auf: 131,688 Meilen pro Stunde (210,824 km/<br />
h). Damit betrug seine Führung 7,7 Sekunden<br />
vor William Dunlop, Martin und Cummins.<br />
William Dunlops Senior TT war nach rund zwei<br />
drittel der dritten Runde beendet. Der 28-<br />
18 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
isle of man tourist trophy <strong>2014</strong><br />
jährige Suzuki-Pilot stürzte bei Les Graham<br />
Memorial und wurde mit einem gebrochenen<br />
Bein per Hubschrauber ins Nobles Hospital<br />
gebracht.<br />
Um den Sieg ging es dann nur noch zwischen<br />
Michael Dunlop und Conor Cummins. Nach<br />
dem zweiten Boxenstopp hatte sich der Manxman<br />
Cummins, der 2010 bei seinem Crash<br />
an der Verandah dem Tod nur knapp von der<br />
Schippe gesprungen war, den Rückstand von<br />
13 auf sieben Sekunden eingekürzt. Doch gegen<br />
die BMW hatte Honda-Mann Cummins keine<br />
Chance. Dennoch bekam er den allergrößten<br />
Respekt für sein Comeback bei der TT mit<br />
einem zweiten Platz im Senior-Rennen. Rang<br />
drei ging an Martin, der damit sein 15. TT<br />
Podium feierte, aber erneut ein weiteres Jahr<br />
ohne Sieg blieb.<br />
Bruce Anstey wurde Vierter, dahinter kamen<br />
James Hillier und John McGuinness ins Ziel.<br />
Der letztjährige schnellste Newcomer aller<br />
Zeiten, Joshua Brookes, holte sich mit der Yamaha<br />
den starken siebten Rang in der Senior.<br />
Von 2007 (Steve Plater) bis 2013 (Joshua<br />
Brookes) hatte der Newcomer-Rekord bestand.<br />
Es stand nicht zu erwarten, dass der so<br />
Action bei den Seitenwagen, Michael Dunlop gewinnt auch mit der<br />
Serien BMW und Horst Saiger stürzte in Gardeners Lane schwer,<br />
konnte jedoch nach einem Tag Krankenhaus nach Hause abreisen.<br />
schnell wieder gebrochen werden würde. Brookes<br />
war im Vorjahr mit 127,726 Meilen um<br />
rund 2 Meilen schneller gefahren, als Platers<br />
Rekord zuvor. Sechs Jahre lang hatte der Bestand.<br />
Der von Brookes nur eines: Newcomer<br />
Peter Hickmann feierte in der Senior TT nicht<br />
nur den absolut starken elften Rang, sondern<br />
trug sich mit 129,104 Meilen pro Stunde im<br />
Schnitt (207,605 km/h) in die Rekord-Bücher<br />
als schnellster Newcomer aller Zeiten ein.<br />
In der diesjährigen Senior TT hatten einige<br />
Fahrer sehr viel Glück. Angefangen von William<br />
Dunlop. „Ich hatte die ganze Woche schon Probleme<br />
mit Arm-Pump und ich denke, dass die<br />
zusätzliche Anspannung der Führung und den<br />
Sieg in Reichweite es noch schlimmer gemacht<br />
haben. Ich bin beim Gas geben etwas weit raus<br />
gekommen und dann, naja... Ich hatte meine<br />
Hände schon fast nicht mehr gespürt, aber<br />
wenn dir die Boxentafeln sagen, dass du Erster<br />
oder Zweiter bist, nimmst du kein Tempo<br />
raus. Ich habe mir in meinem Bein nur einen<br />
kleinen Knochen gebrochen und ich habe ein<br />
paar Prellungen und Quetschungen, aber ich<br />
hoffe, dass ich in vier Wochen wieder fahren<br />
kann.“<br />
Auch Glück im Unglück<br />
hatte Horst Saiger. Der<br />
Österreicher stürzte<br />
kurz vor der Ortschaft<br />
Ramsey bei rund 230<br />
km/h, nachdem er einen<br />
Bordstein angefahren<br />
hatte. „Ich habe<br />
mir nur eine Rippe<br />
und einen Zeh gebrochen,<br />
aber die Lunge<br />
ist geprellt“, lautete<br />
das glimpfliche Resümee.<br />
„Jetzt habe ich es<br />
mir gerade in meinem<br />
Krankenbett gemütlich<br />
gemacht und morgen<br />
muss ich schon wieder<br />
raus“, war der Kawasaki-Pilot<br />
gleich schon wieder zu Scherzen aufgelegt.<br />
Wenige Tage nach der TT und Saigers<br />
Rückkehr nach Hause stellte sich aber bei<br />
weiteren Untersuchungen heraus, dass er<br />
sich auch noch einen Bandscheiben-Vorfall<br />
zugezogen hatte, der auf einen Nervenstrang<br />
drückte. Der versorgte den in Liechtenstein<br />
lebenden Road Racer mit Schmerzen in Rücken<br />
und Beinen, sodass er doch noch einmal<br />
operiert werden musste. „Das Zeug ist draußen,<br />
nächster wichtiger Programmpunkt ist<br />
das Abendessen um 17 Uhr“, schrieb Saiger<br />
auf seiner Facebook-Fanseite.<br />
Dunlop war einmal mehr der Mann der Tourist<br />
Trophy. 1998 hatte Phillip McCallen als<br />
Erster überhaupt den Rekord von vier TT-Siegen<br />
in einer Woche aufgestellt.<br />
Dunlop schaffte<br />
das Kunststück von<br />
vier TT-Triumphen in<br />
einer Woche jetzt gleich<br />
zwei Jahre in Folge:<br />
2013 und <strong>2014</strong>. Lediglich<br />
den Rekord von<br />
fünf Siegen in einer TT-<br />
Woche, gehalten von Ian<br />
Hutchinson aus 2010,<br />
hat Dunlop noch nicht<br />
erreicht. Vorgenommen<br />
hat er sich allerdings<br />
deren sechs – sobald<br />
seine Lightweight-Maschine<br />
richtig läuft.<br />
Und auf die Seitenwagen-Klasse<br />
schielt der<br />
Mann aus Ballymoney<br />
auch schon eine Weile.
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Text: Toni Börner<br />
Auch im belgischen Zolder führte kein Weg an<br />
den Ducati 1199 Panigale R des 3C-Racing<br />
Teams vorbei. Die Siege holten der Spanier<br />
Xavi Forés und der Deutsche Max Neukirchner.<br />
Best of the Rest wurde eine Mal mehr der amtierende<br />
Champion Markus Reiterberger vom<br />
Team VanZon Remeha BMW.<br />
Fores und Neukirchner gewinnen<br />
Auf eine Runde hat Champion Markus Reiterberger<br />
die Ducatis bereits im Griff. In der seit<br />
diesem Jahr ausgefahrenen Superpole holte<br />
sich der BMW S 1000 RR-Pilot klar die Pole<br />
Position. In 1:30,755 Minuten setzte er sich<br />
über sechs Zehntelsekunden vor die Konkurrenz.<br />
„Ich hatte zwei fliegende Runden“,<br />
freute sich der Bayer schließlich.<br />
„Eine bin ich auf Sicherheit<br />
gefahren, die andere völlig frei. Es<br />
war einfach geil und das Motorrad<br />
hat super gearbeitet. In den zwei<br />
Zeittrainings haben wir noch Änderungen<br />
an der Traktionskontrolle<br />
vorgenommen.“ Die erste Startreihe<br />
sollte er sich mit Xavi Forés und<br />
Max Neukirchner teilen. „Für mich<br />
war es das erste Rennwochenende<br />
in Zolder“, so der einzige Deutsche<br />
Superbike WM-Laufsieger Neukirchner.<br />
„Die Strecke liegt mir. Ich<br />
bin absolut happy mit dem Bike<br />
und der Abstimmung und freue<br />
mich über den Platz in der ersten<br />
IDM ZOLDER<br />
Ducati dominiert weiter<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Startreihe. Wir hoffen, das Blatt im Rennen<br />
wieder zu wenden und vorne zu sein.“<br />
Im ersten Lauf war dann aber „alles wie immer“.<br />
Forés holte sich seinen dritten Saisonsieg<br />
in Folge und gewann mit knapp drei<br />
Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Neukirchner,<br />
Reiterberger wurde Dritter. Wie also<br />
schon bei den beiden Auftaktrennen auf dem<br />
Lausitzring. Die 22 Sekunden Rückstand Reitbergers<br />
waren allerdings eine herbe Klatsche.<br />
Matej Smrz (Team Yamaha Motor Deutschland)<br />
verpasste zehn weitere Sekunden dahinter<br />
das Podest als Vierter. Stefan Nebel, BMW<br />
HP4 Entwicklungsfahrer im Wilbers Team, holte<br />
sich Platz fünf vor Danny de Boer aus dem<br />
Holzhauer-Team.<br />
Der sympathische Australier Damian Cudlin<br />
ist zurück in der IDM. Bei seinem Comeback<br />
auf der Weber-Diener Racing Kawasaki ZX-10R<br />
preschte er auf den siebten Platz.<br />
In der Superstock 1000 ging der Sieg an Lucy<br />
Glöckner. Die Rennamazone klassierte sich<br />
drei Sekunden vor Marco Nekvasil, Dominik<br />
Vincon wurde Dritter der Superstock. Die Top<br />
Drei STK-Piloten belegten in der Gesamtwertung<br />
des Rennens außerdem die starken Plätze<br />
acht bis zehn.<br />
Im zweiten Lauf ging es im Kampf um das<br />
Podium richtig zur Sache. Zwar machte Forés<br />
vom Start weg gleich wieder Druck und kam<br />
mit 1,4 Sekunden Vorsprung aus der ersten<br />
Runde, doch am Ende baute der Spanier einen<br />
Fehler ein. Nachdem Smrz und Ranseder<br />
gestürzt waren, hatte Reiterberger zur Rennhalbzeit<br />
erstmals in diesem Jahr die Führung<br />
übernommen. Der BMW-Top-Pilot im Team von<br />
Werner Daemen blieb vier Runden lang vorn,<br />
dann aber machte Forés seine Titel-Ambitionen<br />
wieder klar. Auf der letzten Runde dann<br />
der Fehler des Spaniers: Vor der Schikane war<br />
er etwas zu schnell und zu spät auf der Bremse.<br />
Es deutete sich ein Highsider an, bei dem<br />
er die Ideallinie kreuzen musste, mit seinem<br />
Teamkollegen Neukirchner kollidierte und dem<br />
seinen Schalthebel abriss. Der Sachse konnte<br />
sich im zweiten Gang als Sieger über den Zielstrich<br />
retten, Reiterberger schlüpfte noch auf<br />
zwei durch und Forés blieb nur Rang drei.<br />
„Es ist toll, die deutsche Nationalhymne zu hören“,<br />
freute sich Neukirchner. „Der zweite Lauf<br />
war echt hart. Von der Gesamtzeit her sind<br />
wir noch schneller als im ersten gefahren. Ich<br />
hatte eigentlich gedacht, dass Markus’ Reifen<br />
wie im ersten Lauf abbaut, aber das passierte<br />
nicht. Markus klebte förmlich hinter mir.“<br />
Für den Champion wurde es nach drei dritten<br />
Plätzen in Folge das beste Ergebnis der Saison<br />
bisher. „Das war zum Schluss ein echter Rodeo-<br />
Ritt und ein Glücksspiel, wer die<br />
beste Linie bis ins Ziel bekommt“,<br />
schilderte der 20-jährige Reiterberger.<br />
„Wäre ich gerade auf der anderen<br />
Seite neben Neukirchner gewesen,<br />
hätte mich der Zwischenfall<br />
von Forés gar nicht betroffen und<br />
ich hätte vielleicht sogar gewinnen<br />
können. Aber ich war eben genau<br />
dort, wo ich beim Ausweichen noch<br />
einen Haken schlagen musste.“<br />
Starker Auftritt des Superbike-Rookies<br />
und amtierenden STK1000<br />
Champions Bastien Mackels. Der<br />
Belgier fuhr mit der zweiten BMW<br />
von VanZon Remeha auf den vierten<br />
Platz. Endurance-Spezialist Erwan<br />
Nigon powerte die GSX-R1000 des<br />
HPC Power Suzuki Teams auf den<br />
fünften Platz, Cudlin verbesserte<br />
Erwan Nigon sicherte sich mit der Suzuki im zweiten Lauf Platz fünf.<br />
Markus Reiterberger (21) belegte bei den Superbikes die Positionen<br />
drei und zwei.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
19
Foto: Mike Lischka Foto: Mike Lischka<br />
Sturz von Lucy Glöckner im Training. In den Rennen<br />
machte sie es besser und gewann beide Läufe der STK.<br />
IDM ZOLDER<br />
sich auf Platz sechs. Stefan Nebel, Luca Hansen, Danny de Boer und<br />
Lucy Glöckner – erneut Gewinnerin in der Stock – machten die Top Ten<br />
komplett.<br />
Supersport: Siege für Kerschbaumer und Stamm<br />
kommen, doch der 37-Jährige warf dem „Jungspund“ die Tür immer<br />
wieder zu. „Die Fahrwerksprobleme, die wir seit dem Beginn des Wochenendes<br />
hatten, waren immer noch nicht weg, aber der Hinterradreifen<br />
schaute nach dem Rennen schon besser aus als nach dem ersten<br />
Lauf“, analysierte der Schweizer. „Jedes Wochenende können wir uns<br />
aber nicht so lange mit der Abstimmung des Motorrads befassen, dann<br />
läuft uns die Zeit wirklich davon. Im Nachhinein rächt sich, dass wir<br />
nicht wie meine unmittelbaren Gegner schon an dem Sondertraining vor<br />
ein paar Wochen auf der Strecke teilgenommen haben.“<br />
Fritz zeigte sich mit der Verteidigung der Gesamtführung und zwei zweiten<br />
Plätzen happy. „Ich bin zufrieden mit dem Ausgang des Wochenendes,<br />
nachdem ich am Freitag im freien Training gestürzt war“, fasste<br />
er zusammen. „Zwei zweite Plätze bedeuten 40 weitere Punkte in der<br />
Gesamtwertung, die ich anführe. Ich war im zweiten Lauf in der Spitzkehre<br />
schon einmal kurz vor Roman, aber er konnte besser Herausbeschleunigen<br />
und den Spieß wieder umgekehrt.“<br />
Sidecar: Steinhausen/Kölsch siegen<br />
In der Seitenwagen-Klasse ging der Sieg zwei Mal klar und erwartungsgemäß<br />
an Jörg Steinhausen und Axel Kölsch. Im Sprintrennen vom<br />
Samstag gewann das Duo mit über fünf Sekunden vor Hock/Becker<br />
und den amtierenden Champions Kretzer/Lehnertz. Am Sonntag dann<br />
fuhr Steinhausen wieder über fünf Sekunden Vorsprung heraus, dieses<br />
Mal allerdings klassierte sich Kretzer vor Hock.<br />
idm superbike und superstock qualifying<br />
1. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW<br />
2. X. Fores<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
3. M. Neukirchner<br />
4. M. Ranseder<br />
5. B. Mackels<br />
GER 3C-Racing Team<br />
AUT Holzhauer Racing<br />
BEL VanZon Remeha BMW<br />
Ducati<br />
Honda<br />
BMW<br />
idm superbike und superstock rennen 1 - 17 Runden<br />
1. X. Fores<br />
2. M. Neukirchner<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. M. Smrz<br />
5. S. Nebel<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
GER 3C-Racing Team<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />
GER Wilbers-BMW-Racing<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Yamaha<br />
BMW<br />
1:30,755<br />
1:31,361<br />
1:31,546<br />
1:32,181<br />
1:32,200<br />
26:09,781<br />
+ 2,877<br />
+ 21,942<br />
+ 30,112<br />
+ 42,075<br />
idm superbike und superstock rennen 2 - 17 Runden<br />
1. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />
Ducati 26:09,272<br />
2. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW + 0,306<br />
3. X. Fores<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati + 0,334<br />
4. B. Mackels BEL VanZon Remeha BMW BMW + 24,178<br />
5. E. Nigon FRA HPC-Power Suzuki Racing Suzuki + 27,728<br />
idm superbike und superstock punktestand<br />
1. X. Fores<br />
2. M. Neukirchner<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. S. Nebel<br />
5. M. Smrz<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
GER 3C-Racing Team<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
GER Wilbers-BMW-Racing<br />
CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
BMW<br />
BMW<br />
Yamaha<br />
91<br />
85<br />
68<br />
39<br />
32<br />
Erster Saisonsieg für Roman Stamm bei den Supersportlern.<br />
Im ersten Lauf der Supersportler ging es heiß her. Pole-Setter Stefan<br />
Kerschbaumer hatte sich gleich in Führung gesetzt, doch nach drei Runden<br />
ging es zurück an die Box – für alle. Abbruch nach dreifach Sturz<br />
mit Ölspur. Beim Re-Start ließ sich Kerschbaumer nicht irritieren und<br />
fuhr gleich wieder an die Spitze. Den Doppelsieger vom Auftakt, Marvin<br />
Fritz, konnte der Österreicher zwar nicht abschütteln, doch Fritz selbst<br />
riskierte auch keinen Angriff – zu groß war die Zeitdifferenz aus dem<br />
ersten Teil-Rennen. „In meinem Fall war der Rennabbruch sogar nicht<br />
schlecht, sonst hätte ich 15 Runden vorneweg fahren müssen“, grinste<br />
Kerschbaumer. „So waren es nur elf. Marvin Fritz habe ich die ganze Zeit<br />
hinter mir gespürt, trotzdem war ich mir sicher, dass ich gewinnen würde.“<br />
Fritz wusste, warum er nicht angriff: „Hätte ich gewinnen wollen, hätte ich<br />
im zweiten Anlauf anderthalb Sekunden vor Stefan ins Ziel kommen müssen.<br />
Sein Vorsprung aus dem ersten Abschnitt war einfach zu groß. Ich<br />
bin deshalb lieber auf Nummer sicher gegangen. Mit dem zweiten Platz<br />
kann ich ganz gut leben, denn selbst mit ihm habe ich meinen Vorsprung<br />
in der Gesamtwertung ausgebaut. Für mich war wichtig, dass Roman<br />
Stamm hinter mir bleibt.“ Der wurde sieben Sekunden dahinter Dritter.<br />
Ex-Champion Tatu Lauslehto und IDM-Neuzugang Vittorio Iannuzzo rundeten<br />
die Top Fünf ab. Sarah Heide fuhr als Zwölfte in die Punkte – und<br />
bekam aufgrund der Gaststarter-Regelung sogar die Zähler für P9.<br />
Im zweiten Rennen war es dann an Roman Stamm, den ersten Saisonsieg<br />
einzufahren. Der Schweizer Kawasaki-Pilot gewann vor Fritz und Kerschbaumer.<br />
Leicht hatte es der zweifache Vize-Weltmeister der Endurance<br />
auf keinen Fall: Fritz probierte es immer wieder, an der ZX-6R vorbei zu<br />
idm supersport qualifying<br />
1. S. Kerschbaumer<br />
2. M. Fritz<br />
3. R. Stamm<br />
4. T. Lauslehto<br />
5. V. Iannuzzo<br />
AUT Langenscheidt Racing<br />
GER Bayer-Bikerbox Racing<br />
SUI Schnock Shell Advance<br />
FIN Suzuki Stoneline-Mayer<br />
ITA HPC-Power Suzuki Racing<br />
idm supersport rennen 1 - 11 Runden<br />
1. S. Kerschbaumer<br />
2. M. Fritz<br />
AUT Langenscheidt Racing<br />
GER Bayer-Bikerbox Racing<br />
3. R. Stamm<br />
4. T. Lauslehto<br />
5. V. Iannuzzo<br />
SUI<br />
FIN<br />
ITA<br />
Schnock Shell Advance<br />
Suzuki Stoneline-Mayer<br />
HPC-Power Suzuki Racing<br />
idm supersport rennen 2 - 15 Runden<br />
1. R. Stamm<br />
2. M. Fritz<br />
3. S. Kerschbaumer<br />
4. T. Lauslehto<br />
5. W. van den Broeck<br />
SUI<br />
GER<br />
AUT<br />
FIN<br />
BEL<br />
Schnock Shell Advance<br />
Bayer-Bikerbox Racing<br />
Langenscheidt Racing<br />
Suzuki Stoneline-Mayer<br />
Vigenon Racing Team<br />
idm supersport punktestand<br />
1. M. Fritz<br />
GER Bayer-Bikerbox Racing<br />
2. R. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
3. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />
4. T. Lauslehto FIN Suzuki Stoneline-Mayer<br />
5. P. Bijsterbosch NED Langenscheidt Racing<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Suzuki<br />
Suzuki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Suzuki<br />
Suzuki<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
Yamaha<br />
1:34,632<br />
1:34,825<br />
1:35,275<br />
1:35,595<br />
1:35,596<br />
17:33,187<br />
+ 0,590<br />
+ 7,460<br />
+ 11,544<br />
+ 12,013<br />
23:57,090<br />
+ 0,123<br />
+ 1,728<br />
+ 6,744<br />
+ 7,947<br />
90<br />
81<br />
67<br />
58<br />
40<br />
20 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
IDM OSCHERSLEBEN<br />
Text: Toni Börner<br />
Xavi Forés stellt<br />
Hackordnung wieder her<br />
Einen kleinen dunklen Fleck gibt es in der<br />
Saison des Spaniers Xavi Forés bisher: Den<br />
dritten Platz nach Verbremser und Beinahe-<br />
Abflug von Zolder. In Oschersleben hat der 3C-<br />
Racing Pilot mit seiner Ducati 1199 Panigale<br />
R die Hackordnung wieder hergestellt und beide<br />
Rennen gewonnen. Max Neukirchner und<br />
Markus Reiterberger teilten sich jeweils die<br />
verbleibenden Podestplätze.<br />
Mit einer Zeit von 1:24,636 Minuten rollte sich<br />
der Asphalt hinter der Ducati von Xavi Forés<br />
in der Superpole in der etropolis Motorsport<br />
Arena Oschersleben förmlich auf. Der Spanier<br />
klassierte sich um 0,699 Sekunden vor dem<br />
gesamten Rest des Feldes. „Ich habe ein sehr<br />
gutes Gefühl auf der Strecke und konnte meine<br />
Zeiten mit viel Sicherheit fahren“, ließ er<br />
der Konkurrenz die Nackenhaare senkrecht<br />
stehen. „Der Kurs kommt der Ducati auch<br />
sehr entgegen. Vor einer Woche haben wir hier<br />
schon getestet, denn uns standen zuvor keinerlei<br />
Elektronikdaten zur Verfügung.“<br />
Startplatz zwei ging an Teamkollege Max<br />
Neukirchner vor VanZon Remeha BMW-Pilot<br />
Markus Reiterberger. „In Zolder hatte ich die<br />
Superpole mit 0,6 Sekunden Vorsprung gewonnen,<br />
dafür siegte Xavi Forés im Rennen.<br />
Nun hat er die Superpole mit ebenfalls 0,6 Sekunden<br />
vor mir erreicht. Theoretisch müsste<br />
ich jetzt das Rennen gewinnen, aber ich bin<br />
nicht abergläubisch und gehe nicht davon aus,<br />
dass so etwas passiert“, so Reiterberger. „Die<br />
Strecke ist vom Layout her für Ducati wie gebacken.<br />
Mein Teamchef Werner Daemen hat<br />
mir aus seiner aktiven Zeit erzählt, dass die<br />
Zweizylinder hier immer schon schnell waren.“<br />
Das Top Trio der IDM Superbike also geschlossen<br />
an der Spitze.<br />
Besonders hervorzuheben bleibt Marco Nekvasil<br />
vom Interwetten Racing by Fritze Tuning<br />
Team, der es mit seiner Stock BMW S 1000<br />
RR in die Superpole schaffte. Dort allerdings<br />
kam er an seine Zeit aus dem zweiten Qualifying<br />
nicht mehr heran und es wurde „nur“<br />
Startplatz neun. Starke Leistung des jungen<br />
Österreichers.<br />
Forés mit Saisonsiegen vier<br />
und fünf aus sechs Rennen<br />
8,325 und 6,775 Sekunden Vorsprung, neuer<br />
Rundenrekord in Lauf 1, neuer Rundenrekord<br />
in Lauf 2: 3C-Racing Ducati-Pilot Xavi<br />
Forés ließ in Oschersleben überhaupt nichts<br />
anbrennen. Der 28jährige deklassierte die<br />
versammelte IDM-Prominenz mehr als klar,<br />
kein Kraut war gegen ihn gewachsen. „Das<br />
war ein perfektes Wochenende für mich und<br />
ich musste hart arbeiten, ehe ich das richtige<br />
Setup gefunden hatte“, stapelte er sogar tief.<br />
„Ich bin richtig glücklich und auch dankbar für<br />
die Elektronik, die uns zur Verfügung steht, die<br />
Reifen, über das Team.“<br />
Hinter Forés machten Neukirchner und Reiterberger<br />
die beiden restlichen Podestplätze<br />
unter sich aus. Im ersten Lauf ging das Duell<br />
an den Sachsen, im zweiten Rennen an den<br />
Bayern. „Ich konnte im zweiten Lauf die Linie<br />
nicht so halten wie ich wollte“, schilderte Neukirchner.<br />
„Das Vorderrad war sehr unruhig und<br />
als ich einen Rutscher hatte, flog Reiterberger<br />
vorbei.“<br />
Reiterberger selbst hatte zunächst ganz andere<br />
Sorgen. „Als ich im zweiten Lauf hinter Max<br />
fuhr, dachte ich irgendwann, dass ich nicht<br />
mehr an ihm vorbeikomme, denn immer mehr<br />
überrundete Fahrer kamen ins Spiel“, so der<br />
Mann mit der Startnummer 1. „Es war schon<br />
heftig, aber letztlich hat es ja doch noch geklappt.<br />
Nun freue ich mich schon auf die Rennen<br />
am kommenden Wochenende auf dem<br />
Nürburgring. Das ist MEIN Kurs – und eine<br />
BMW-Rennstrecke…“<br />
Zwei Mal Rang vier gab es für Matej Smrz, der<br />
damit zum vierten Mal in diesem Jahr hinter<br />
dem Top Trio Best-of-the-Rest wurde. Der<br />
Team Yamaha Motor Deutschland-Pilot sah<br />
das Ziel allerdings mit 19 und 29 Sekunden<br />
Rückstand.<br />
Alle bisher verteilten 18 Podestplätze aus<br />
sechs Läufen gingen damit an Forés, Neukirchner<br />
und Reiterberger. In der Gesamtwertung ist<br />
das Trio auch schon mächtig davon gezogen:<br />
Forés hat 141 Punkte, Neukirchner 121 und<br />
Reiterberger 104. Smrz auf Rang vier mit 58<br />
Punkten weniger als die Hälfte des Leaders.<br />
In der Superstock-Klasse ging der Sieg zwei<br />
Mal an Nekvasil, Lucy Glöckner wurde zwei<br />
Mal Zweite. Nekvasil führt in der Gesamtwertung<br />
der Unterkategorie der Superbikes mit<br />
136 Punkten vor Glöckner mit 110.<br />
In Oschersleben war das Feld der Superbiker<br />
noch voller: 36 Piloten standen in der Startaufstellung.<br />
Die niederländische Meisterschaft<br />
wurde in der Magdeburger Börde inte-<br />
Foto: Jörg Klöppner<br />
Foto: Jörg Klöppner<br />
Foto: Jörg Klöppner<br />
Xavi Forés gewann beide Läufe in der Börde, Markus Reiterberger und<br />
Max Neukirchner tauschten im zweiten Rennen die Plätze zwei und drei.<br />
In der Stock-Wertung war das Podium in Rennen zwei<br />
analog zu Rennen eins. Nekvasil vor Glöckner und Phillis.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
21
Foto: Jörg Klöppner Foto: Jörg Klöppner<br />
IDM OSCHERSLEBEN<br />
der Gesamtwertung ausgebaut.“<br />
Kerschbaumer betrieb Wiedergutmachung vom Samstag. Nach seinem<br />
Sturz hatte er im zweiten Lauf zwar auch noch den Start versiebt, am<br />
Ende aber gab es Platz drei vor Lauslehto und Pepijn Bijsterbosch.<br />
In der Gesamtwertung ist Fritz mit 140 Zählern weiter davongezogen.<br />
Der Deutsche hat 19 Punkte Vorsprung auf Stamm, Lauslehto ist neuer<br />
Dritter. Er hat 87 Zähler, Kerschbaumer folgt im Windschatten mit 83<br />
Punkten.<br />
IDM Sidecar: Doppelsieg für Hock/Becker<br />
Jörg Steinhausen und Axel Kölsch, das Spitzen-Team der Seitenwagen<br />
in der IDM, fehlte in Oschersleben. Das Duo hatte eine Woche zuvor bei<br />
der Weltmeisterschaft in Rijeka einen schweren Abflug und musste die<br />
dritte Saisonstation der DM auslassen.<br />
Der erste Lauf am Samstag wurde abgebrochen, nachdem Phil Croft<br />
Beifahrer Sam Nicholas verloren hatte. Beim Re-Start dauerte es dann<br />
nicht lange, ehe Rookie Patrick Vincon mit Manuel Hirschi einen Unfall<br />
baute und der nächste Abbruch folgte. In der Kombination beider Rennen<br />
gewannen Hock/Becker vor Kretzer/Lehnertz und Sattler/Trautner.<br />
Hock übernahm die Gesamtführung von Steinhausen. „Wir hatten zwei<br />
super Starts“, so der Sieger. „Im zweiten Teil des Rennens musste ich<br />
nur hinter Kretzer bleiben. Dass ich in der Addition vor ihm sein musste,<br />
war mir schon klar, nachdem ich im ersten Turn sieben Sekunden<br />
Vorsprung vor ihm hatte.“<br />
idm superbike und superstock qualifying<br />
1. X. Fores<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
2. M. Neukirchner<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. M. Ranseder<br />
5. B. Mackels<br />
GER 3C-Racing Team<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
AUT Holzhauer Racing<br />
BEL VanZon Remeha BMW<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Honda<br />
BMW<br />
1:24,636<br />
1:25,335<br />
1:25,844<br />
1:26,317<br />
1:26,624<br />
Roman Stamm musste sich Marvin Fritz zwei Mal knapp geschlagen<br />
geben. Stefan Kerschbaumer, im ersten Lauf noch Dritter, stürzte im<br />
zweiten und somit erntete Tatu Lauslehto die Punkte für Platz drei.<br />
griert. Dort gingen die Siege an Arie Vos auf Kawasaki und Kevin Bos auf<br />
Honda.<br />
Supersport: Fritz macht’s wieder im Doppel<br />
Pole-Setter Roman Stamm konnte aus seiner Trainingsleistung nicht das<br />
Maximum heraus holen, denn die Siege gingen in beiden Supersport-<br />
Läufen an Marvin Fritz. Nach dem Saisonauftakt auf dem Lausitzring<br />
wurde es der zweite Doppelsieg des Gundelsheimers. Allerdings war es<br />
eine mehr als knappe Geschichte: Im ersten Lauf blieb Stamm 0,106<br />
Sekunden zurück, im zweiten gar nur deren 0,063.<br />
„Nach meinem Trainingssturz war das ein super Ergebnis“ freute sich<br />
Fritz nach Lauf 1 am Samstagabend. „Ich habe gemerkt, dass Roman<br />
Stamm immer knapp hinter mir war. Als er vorbeikam, musste ich kontern,<br />
denn vor ihm in die letzten Kurven zu gehen, erschien mir einfacher.“<br />
Bei Stamm war für einen ernsthaften Angriff auf den Sieg einfach der<br />
Reifen am Ende. „Ich hatte zwar kleine Reserven beim Fahren, aber Marvin<br />
den besseren Grip“, analysierte der Schweizer. „Als ich in Führung<br />
ging, tauchten überrundete Fahrer auf, zudem hatte ich einen Rutscher<br />
am Hinterrad, bei dem ich einige Meter verlor. Damit war Marvin wieder<br />
vorn.“<br />
Am Samstag schnappte sich Ex-Champion Tatu Lauslehto auf der Team<br />
Suzuki Stoneline-Mayer GSX-R Rang drei, Markenkollege Vittorio Iannuzzo<br />
wurde knapp dahinter Vierter. Die beiden sahen das Ziel mit rund 23<br />
Sekunden Rückstand auf das Spitzen-Duo. „Mit diesem Ergebnis habe<br />
ich echt nicht gerechnet“, staunte der Finne Lauslehto. „Das Fahrwerk an<br />
der Suzuki ist noch nicht optimal eingestellt und das Vorderrad hat wild<br />
geruckelt.“<br />
Titel-Mitfavorit Stefan Kerschbaumer manövrierte sich ins Aus. Der Österreicher<br />
stürzte und verlor damit schon fast den Anschluss an die Tabellenspitze.<br />
Am Sonntag ging es nicht über die volle Distanz. Nach einsetzendem<br />
Regen musste drei Runden vor Schluss abgebrochen werden. Stamm und<br />
Fritz hatten sich da rege um die Führung gebalgt, doch das Endergebnis<br />
war schließlich durch die rote Flagge und das Wetter bestimmt. Fritz hatte<br />
darauf schon spekuliert: „Ich habe damit gerechnet, dass das Rennen<br />
irgendwann abgebrochen wird, denn die Wolken sind immer dunkler geworden<br />
und es war nur eine Frage von wenigen Minuten, wann der Regen<br />
losgeht. Ich habe mich deshalb rechtzeitig an die Spitze gesetzt und in<br />
der 12. und 13. Runde auf der Start- und Ziellinie geführt. Als Roman in<br />
der 14. Runde wieder vorne war, wurde die rote Flagge geschwenkt. Wäre<br />
das eine halbe Runde später passiert und wir schon wieder eine Runde<br />
weiter, hätte Roman gewonnen. Aber so ist das nun einmal. Ich jedenfalls<br />
hatte ein super Wochenende: Volle Punktzahl geholt und die Führung in<br />
idm superbike und superstock rennen 1 - 12 Runden<br />
1. X. Fores<br />
2. M. Neukirchner<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. M.Smrz<br />
5. M. Ranseder<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
GER 3C-Racing Team<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />
AUT Holzhauer Racing<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
17:15,388<br />
+ 8,325<br />
+ 9,894<br />
+ 18,744<br />
+ 18,894<br />
idm superbike und superstock rennen 2 - 18 Runden<br />
1. X. Fores<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati 25:51,742<br />
2. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW + 6,775<br />
3. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />
Ducati + 7,843<br />
4. M. Smrz CZE Yamaha Motor Deutschl. Yamaha + 28,894<br />
5. B. Mackels BEL VanZon Remeha BMW Honda + 28,926<br />
idm superbike und superstock punktestand<br />
1. X. Fores<br />
2. M. Neukirchner<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. M. Smrz<br />
5. S. Nebel<br />
idm supersport qualifying<br />
1. R. Stamm<br />
2. M. Fritz<br />
3. S. Kerschbaumer<br />
4. V. Iannuzzo<br />
5. T. Lauslehto<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
GER 3C-Racing Team<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
CZE Holzhauer Racing<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Yamaha<br />
GER Wilbers-BMW Racing TeamBMW<br />
SUI<br />
GER<br />
AUT<br />
ITA<br />
FIN<br />
Schnock Shell Advance<br />
Bayer-Bikerbox Racing<br />
Langenscheidt Racing<br />
HPC-Power Suzuki Racing<br />
Suzuki Stoneline-Mayer<br />
idm supersport rennen 1 - 16 Runden<br />
1. M. Fritz<br />
GER Bayer-Bikerbox Racing<br />
2. R. Stamm<br />
3. T. Lauslehto<br />
4. V. Iannuzzo<br />
5. C. von Gunthen<br />
SUI<br />
FIN<br />
ITA<br />
SUI<br />
Schnock Shell Advance<br />
Suzuki Stoneline-Mayer<br />
HPC-Power Suzuki Racing<br />
Schnock Shell Advance<br />
idm supersport rennen 2 - 13 Runden<br />
1. M. Fritz<br />
2. R. Stamm<br />
3. S. Kerschbaumer<br />
4. T. Lauslehto<br />
5. P. Bijsterbosch<br />
GER<br />
SUI<br />
AUT<br />
FIN<br />
NED<br />
Bayer-Bikerbox Racing<br />
Schnock Shell Advance<br />
Langenscheidt Racing<br />
Suzuki Stoneline-Mayer<br />
Langenscheidt Racing<br />
idm supersport punktestand<br />
1. M. Fritz<br />
GER<br />
2. R. Stamm SUI<br />
3. T. Lauslehto FIN<br />
4. S. Kerschbaumer AUT<br />
5. V. Iannuzzo ITA<br />
Bayer-Bikerbox Racing<br />
Schnock Shell Advance<br />
Suzuki Stoneline-Mayer<br />
Langenscheidt Racing<br />
HPC-Power Suzuki Racing<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
Suzuki<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Suzuki<br />
Suzuki<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Suzuki<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
141<br />
121<br />
104<br />
58<br />
54<br />
1:28,297<br />
1:28,544<br />
1:28,814<br />
1:29,578<br />
1:29,607<br />
24:08,392<br />
+ 0,106<br />
+ 22,820<br />
+ 23,541<br />
+ 34,666<br />
19:39,742<br />
+ 0,063<br />
+ 5,613<br />
+ 5,772<br />
+ 5,927<br />
140<br />
121<br />
87<br />
83<br />
59<br />
22 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Lukas Trautmann (Salzburg, Freudenberg/HF/Romero) feierte in Zolder<br />
seinen zweiten Saisonsieg im YAMAHA R6-DUNLOP-CUP. Der 18-jährige<br />
Österreicher siegte vor Roman Fischer (SUI-Elsau, BCC Racing Team /<br />
Zweirad Meggle) und Gian Mertens (Steenhuffel, Schüller Racing Team),<br />
der bei seinem Heimrennen als erster Belgier überhaupt ein Cup-Rennen<br />
auf dem Podium beendete. Polesetter Max Fritzsch (Claußnitz, Freudenberg<br />
Racing-LZ Sachsen-Mierisch) stürzte in der fünften Runde, als er die<br />
kleine Lücke zum führenden Trautmann etwas zu ungestüm schließen<br />
wollte, blieb aber unverletzt.<br />
Bei seinem Teamkollegen könnte es dagegen nicht besser laufen. Zwei<br />
Rennen, zwei Siege, volle Punktzahl für Lukas Trautmann. „Beim Start<br />
hatte ich ein wenig mit dem steigenden Vorderrad zu kämpfen, konnte<br />
aber schon in der dritten Kurve die Führung übernehmen. Ich habe dann<br />
recht schnell einen guten Rhythmus gefunden, aber als mir die Box signalisierte,<br />
dass Max aufholte, dachte ich, jetzt musst du aufpassen, denn<br />
er hatte im Training eine Hammer-Zeit vorgelegt. Eine Runde später sah<br />
ich ihn dann neben der Piste und versuchte, meinen Vorsprung gut zu<br />
verwalten. Das Wochenende war dennoch nicht leicht für mich, denn der<br />
Circuit Zolder ist die einzige Strecke, die ich zuvor noch nicht kannte“,<br />
verriet der Salzburger.<br />
„Der Kurs ist cool, aber sehr streng für die Unterarme“, beklagte Roman<br />
Fischer im Ziel das in Fahrerkreisen gefürchtete Armpump. „In der zweiten<br />
Runde konnte ich Max und Dominik überholen, Max bremste sich<br />
zwei Runden später wieder vorbei. Nach seinem Sturz versuchte ich, Luky<br />
nicht enteilen zu lassen. Ich hatte zeitweise auch das Gefühl, näher zu<br />
kommen, verlor dann aber beim Überrunden viele Meter und beschloss,<br />
den zweiten Platz sicher nach Hause zu fahren.“ Dank des dritten Platzes<br />
beim Saisonauftakt, ist der junge Schweizer in der Meisterschaftswertung<br />
jetzt erster Verfolger von Spitzenreiter Trautmann.<br />
Neben den Farben von Österreich und der Schweiz wurde am Sonntag<br />
erstmals in der immerhin 37-jährigen Geschichte des Yamaha-Cups die<br />
belgische Nationalflagge aufgezogen. Ein Verdienst von Gian Mertens -<br />
und dies ausgerechnet beim Heimspiel. „Mit Hilfe der Öhlins-Techniker<br />
hatten wir ein sehr gutes Setup für mein Motorrad gefunden. Ich war vom<br />
Start weg vorne mit dabei, merkte aber gleich, dass die Jungs vorne ein<br />
höllisches Tempo vorlegen. Das fahrerische Niveau ist top, das Cup-Paket<br />
zu diesem Preis einfach perfekt und Serie ist hervorragend organisiert.<br />
Ich bin sehr froh, dass ich mich dafür entschieden habe und natürlich<br />
überglücklich, schon bei meinem zweiten Rennen und dann auch noch<br />
zuhause auf dem Podest zu stehen“, strahlte der sympathische Belgier.<br />
Max Fritzsch konnte erneut aus seiner Pole-Position nichts machen<br />
und stürzte unglücklich bei seiner Aufholjagd in Runde fünf.<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Zweiter Saisonsieg für Lukas Trautmann aus Salzburg im Yamaha R6 Cup.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
23
Yamaha R6-Dunlop-Cup ZOLDER<br />
Wie vor vier Wochen am Lausitzring, kam Dominik Engelen (Leverkusen,<br />
Schüller Racing Team) erneut auf dem undankbaren vierten Platz ins Ziel<br />
und musste sich mit der Ehre des besten Deutschen begnügen. Dabei<br />
hatte das Rennen für den Titelverteidiger optimal begonnen: „Ich bin als<br />
Führender in die erste Kurve eingebogen, aber nach den Trainings hatte<br />
ich damit gerechnet, dass ich das Tempo an der Spitze nicht ganz würde<br />
mitgehen können“, erklärte Engelen. Den Podestplatz verspielte er zur<br />
Rennmitte, als er sich verbremste und durchs Kies musste. „Zwei der drei<br />
Plätze, die ich dabei eingebüßt habe, konnte ich zwar wieder gutmachen,<br />
zu mehr reichte die Zeit leider nicht.“ Ein kleiner Trost: Der 18-Jährige<br />
hatte im Vorjahr nach zwei Rennen vier Punkte weniger auf dem Konto<br />
und wurde am Ende dennoch Meister.<br />
jedoch unbeeindruckt und qualifizierte sich nur wenige Stunden später<br />
im Abschlusstraining für die dritte Reihe. „Beim Start konnte ich gleich<br />
einen weiteren Platz gutmachen und war lange Zeit direkt hinter Adrian,<br />
bis mir der Gang rausgesprungen ist. Dadurch habe ich den Anschluss<br />
verloren und bin mein Rennen einsam zu Ende gefahren“, beschrieb<br />
Maurice seinen siebten Rang.<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Schrecksekunde für Maurice Ullrich im Training.<br />
Um Platz acht erlebten die Zuschauer einen spannenden Dreikampf<br />
mit dem glücklichen Ende für Roger Gantner (Mühlethal, BCC Racing<br />
Team / Zweirad Meggle), der seinen Schweizer Landsmann Reto Wiederkehr<br />
(Steffisburg, Moto-Star Romero) und Daniel Bergau (Berlin,<br />
Team Bergau/Zweirad Nöbel) auf die Plätze verweisen konnte. „Zunächst<br />
muss ich mich bei Reto entschuldigen, dem ich gleich nach dem<br />
Start ins Heck geknallt bin. Glücklicherweise blieben wir beide sitzen,<br />
aber ich fiel bei der Aktion auf Platz 15 zurück. Als ich mich wieder<br />
vorgekämpft hatte, lieferten wir uns einige Überholmanöver. Am Schluss<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Erneuter undankbarer vierter Platz für Dominik Engelen.<br />
Andreas Klambauer (AUT-Tragwein, AC Motec Team Klambauer), der in<br />
Zolder im Vorjahr als Zweiter sein bestes Cup-Resultat eingefahren hatte,<br />
wurde diesmal Fünfter: „Mein Start war gut, sogar sehr gut. Die ersten<br />
vier Runden lief alles glatt, dann wollte die Hand nicht mehr so richtig.<br />
Ich bekam immer größere Schmerzen und konnte Dominik zum Schluss<br />
nichts mehr entgegensetzen“, räumte der Oberösterreicher ein. Auch<br />
Adrian Pasek (Komorów, AC MoTeC) war mit Rang sechs nicht wirklich<br />
zufrieden. „Beim freien Training am Freitag lief es perfekt und ich war<br />
sehr zuversichtlich, aber im Qualifying und heute im Rennen hatte ich<br />
einfach kein gutes Gefühl für das Bike. Schade, aber mehr ging heute<br />
nicht“, gab der polnische Cup-Rookie im Ziel zu Protokoll.<br />
Maurice Ullrich (Pepe-Tuning/Romero) erlebte einen Tag nach seinem 15.<br />
Geburtstag eine Schrecksekunde. Der Wörrstädter war am Samstagvormittag<br />
in einer schnellen Passage spektakulär abgeflogen, zeigte sich<br />
Platz drei ging an Gian Mertens.<br />
machte mir mein Kahnbein zu schaffen, das ich am Lausitzring angebrochen<br />
hatte. Aber ich bin froh, dass ich - nicht zuletzt dank der Hilfe<br />
von Cup-Physio Fritz Heuser - überhaupt schon wieder fahren konnte“,<br />
erklärte Gantner.<br />
Auf den weiteren Punkterängen kamen Colin Rossi (SUI-Winterthur,<br />
Zweirad Meggle), Kevin Rofner (AUT-Vils/Tirol, Team Meggle Rofner 64),<br />
Timo Kugler (SUI-Rebstein, Meggle Kugler Racing), Rafael Neuner (AUT-<br />
Karrösten, Motorrrad Bayer) und Pascal Krüsi (SUI-Möhlin, Moto Dreispitz<br />
White Line Racing) ins Ziel.<br />
Schnellste Rennrunde: Max Fritzsch 1:37.664 (Rekord)<br />
yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />
1. M. Fritzsch GER<br />
2. R. Fischer SUI<br />
3. L. Trautmann AUT<br />
4. D. Engelen GER<br />
5. A. Pasek POL<br />
Freudenberg Racing-LZ<br />
BCC Racing Team<br />
Freudenberg/HF/Romero<br />
Schüller Racing Team<br />
AC MoTeC<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1:37,564<br />
1:38,034<br />
1:38,183<br />
1:38,950<br />
1:39,138<br />
yamaha r6 dunlop cup rennen - 13 Runden<br />
1. L. Trautmann<br />
2. R. Fischer<br />
3. G. Mertens<br />
4. D. Engelen<br />
5. A. Klambauer<br />
AUT Freudenberg/HF/Romero<br />
SUI BCC Racing Team<br />
BEL Schüller Racing Team<br />
GER Schüller Racing Team<br />
AUT AC MoTeC Klambauer<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
23:05,950<br />
+ 0,105<br />
+ 12,186<br />
+ 21,255<br />
+ 23,271<br />
Roman Fischer verpasste den Sieg um nur 0,105 Sekunden.<br />
24 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />
1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero<br />
2. R. Fischer SUI BCC Racing Team<br />
3. D. Engelen<br />
4. G. Mertens<br />
5. M. Fritzsch<br />
GER Schüller Racing Team<br />
BEL Schüller Racing Team<br />
GER Freudenberg Racing-LZ<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
50<br />
36<br />
26<br />
24<br />
20
Foto: Jörg Klöppner<br />
Yamaha R6-Dunlop-Cup Oschersleben<br />
Drei Rennen - Drei Siege für Lukas Trautmann (5)<br />
Yamaha R6-Dunlop-Cup Oschersleben<br />
Drei Rennen, drei Siege. Lukas Trautmann<br />
(Freudenberg-HF-Romero) war auch in<br />
Oschersleben nicht zu schlagen. Der Salzburger<br />
verwies seinen Teamkollegen Max Fritzsch<br />
(Claußnitz, Freudenberg ADAC Sachsen-LZ-<br />
Mierisch) knapp auf Rang zwei, vor Titelverteidiger<br />
Dominik Engelen (Leverkusen, Zweirad<br />
Schüller), der als Dritter endlich wieder aufs<br />
Podest steigen durften, nachdem er bei den<br />
ersten beiden Rennen jeweils mit Platz vier<br />
hatte Vorlieb nehmen müssen.<br />
Diese Reihenfolge entsprach genau der Startaufstellung,<br />
denn schon an den beiden Trainingstagen<br />
waren die beiden jungen Freudenberg-Piloten<br />
das Maß der Dinge und hatten<br />
die Vorjahres-Bestmarke nahezu zeitgleich um<br />
mehr als eine halbe Sekunde unterboten. „Im<br />
Rennen waren die Rundenzeiten nicht ganz<br />
so schnell wie erwartet, weil heute der Wind<br />
recht stark war und wir dadurch auch nicht<br />
die Topspeed erreichten, wie im Training. Ich<br />
wusste natürlich, dass Max die ganze Zeit hinter<br />
mir lauerte. Ein Runde vor Schluss kam<br />
dann sein Angriff, aber ich habe die Linie dicht<br />
gemacht und den Sieg ins Ziel gebracht“, berichtete<br />
Trautmann.<br />
Max Fritzsch war im ersten Moment verständlicherweise<br />
enttäuscht, am Ende aber doch<br />
zufrieden mit den 20 Punkten: „Eigentlich ist<br />
das ganze Wochenende gut gelaufen. Wir haben<br />
über alle Trainings konsequent am Setup<br />
gearbeitet und ich konnte mich in allen Sets<br />
steigern. Ich hatte erwartet, dass wir beide<br />
uns absetzen können, aber für die entscheidende<br />
Attacke auf Luky hätte ich ein sehr<br />
hohes Risiko eingehen müssen und nach der<br />
Nullnummer von Zolder wollte ich auf keinen<br />
Fall wieder stürzen“, räumte Fritzsch ein.<br />
Dominik Engelen war glücklich, endlich wieder<br />
auf dem Podest zu stehen. Drei Tage<br />
nach seinem 18. Geburtstag machte er sich<br />
damit selbst das schönste Geschenk. „Drei<br />
Mal in Folge Vierter, das wollte ich nun wirklich<br />
nicht“, schmunzelte der Leverkusener,<br />
dem wie fast immer ein prächtiger Start gelang.<br />
„Ich bin neben Lukas in die erste Kurve<br />
eingebogen, dann hat sich in der Hasseröder<br />
Max vorbeigezwängt. Die beiden haben gleich<br />
mächtig Tempo gemacht, das konnte ich nicht<br />
mitgehen. Zum Schluss hat sich dann Roman<br />
Foto: Jörg Klöppner<br />
Foto: Mike Lischka Foto: Jörg Klöppner<br />
Platz zwei für Max Fritzsch im Rennen.<br />
Die Geschwister und Rookies Daniel (oben) und Dominik Rubin (43) belegten die Plätze 14 und 17.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
29
Yamaha R6-Dunlop-Cup Oschersleben<br />
noch einmal gezeigt, aber ich konnte seinen Angriff abwehren.“<br />
Roman Fischer (Elsau, BCC Racing Team / Zweirad Meggle) vepasste<br />
damit erstmals in dieser Saison die Siegerehrung, kann sich aber mit<br />
dem zweiten Rang in der Gesamtwertung trösten. „Ich hatte auf die<br />
letzte Runde gesetzt, doch ausgerechnet da habe ich mich verschaltet<br />
und schon ging eine kleine Lücke auf. Zudem bin ich hier vor einer Woche<br />
beim Testen heftig abgeflogen, vielleicht hatte ich das auch noch ein<br />
bisschen im Hinterkopf. Aber das Podium kommt schon wieder“, merkte<br />
der viertplatzierte Schweizer augenzwinkernd an, zumal Oschersleben<br />
nicht unbedingt zu seinen Lieblingsstrecken zählt.<br />
Mertens (Steenhuffel, Schüller Racing Team) wieder vom sechsten Platz<br />
verdrängen. „Das Ergebnis ist OK, aber ganz zufrieden bin ich nicht.<br />
Mein Start war nicht perfekt, aber die Kämpfe mit Adrian haben Spaß<br />
gemacht. Jetzt freue mich auf den Nürburgring, die Strecke kenne ich<br />
schon“, blickt der 24-jährige Belgier auf das nächste Rennen, das schon<br />
in der kommenden Woche in der Eifel ansteht.<br />
Andreas Klambauer wurde in Oschersleben Zehnter...<br />
Manou Antweiler (17) sicherte sich in<br />
einem spannenden Vierkampf Platz acht.<br />
Um Platz acht entbrannte ein reizvoller Kampf zwischen dem 18-jährigen<br />
Manou Antweiler (Bienenbüttel, AC MoTeC) und seinem fast zwanzig<br />
Jahre älteren Förderer. Daniel Bergau (Berlin, Team Bergau/Zweirad<br />
Nöbel) hatte mitgeholfen, dass Antweiler für den Rest der Saison Motorrad<br />
und Startplatz von Cagri Coskun übernehmen konnte, prompt<br />
musste der Routinier der Jugend gleich im ersten Rennen den Vortritt<br />
lassen: „Ich habe seit Oktober nicht mehr auf dem Motorrad gesessen,<br />
konnte mich von Tag zu Tag steigern und bin absolut zufrieden mit dem<br />
Ergebnis“, strahlte Antweiler, der vor zwei Jahren hier in Oschersleben<br />
das Cup-Rennen gewonnen hatte, über sein Comeback.<br />
Teamkollege Andreas Klambauer (AUT-Tragwein, AC Motec Team Klambauer)<br />
sicherte sich Platz zehn vor Landsmann Rafael Neuner (AUT-Karrösten,<br />
Motorrrad Bayer), die Schweizer Reto Wiederkehr (Steffisburg,<br />
Moto-Star Romero) und Timo Kugler (Rebstein, Meggle Kugler Racing),<br />
sowie Daniel Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin Racing Team) und Thomas<br />
Thomas Eder (GER-Falkenberg, LSRT / Zweirad Geier) holten sich<br />
die restlichen Punkteplätze.<br />
...und Reto Wiederkehr aus der Schweiz Zwölfter.<br />
Mit Rang fünf lieferte der erst 15-jährige Cup-Rookie Maurice Ullrich<br />
(Wörrstadt, Pepe-Tuning/Romero) erneut eine eindrucksvolle Talentprobe<br />
ab. „Die Ampel schaltete sehr schnell, dadurch entstand beim Start<br />
ein wenig Durcheinander, bei dem ich ein, zwei Plätze eingebüßt habe.<br />
Ich konnte Adrian überholen und Roman einige Runden lang folgen.<br />
Nach einige heftigen Hinterradslides beschloss ich dann, den fünften<br />
Platz sicher heimzufahren“.<br />
Adrian Pasek (POL-Komorów, AC MoTeC), der ebenfalls seine erste Cup-<br />
Saison bestreitet, kämpfte zunächst mit Engelen um den Podestplatz,<br />
büßte dann einige Plätze ein, konnte aber in der Schlussrunde Gian<br />
Die drei erstplatzierten in Oschersleben:<br />
Lukas Trautmann (mi.), Max Fritzsch (li.) und Dominik Engelen.<br />
yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />
1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero<br />
2. M. Fritzsch GER Freudenberg Racing-LZ<br />
3. D. Engelen GER Schüller Racing Team<br />
4. M. Ullrich GER Pepe-Tuning/Romero<br />
5. A. Pasek POL AC MoTeC<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1:30,914<br />
1:30,998<br />
1:32,099<br />
1:32,412<br />
1:32,523<br />
yamaha r6 dunlop cup rennen - 15 Runden<br />
L. Trautmann<br />
2. M. Fritzsch<br />
3. D. Engelen<br />
4. R. Fischer<br />
5. M. Ullrich<br />
AUT Freudenberg/HF/Romero<br />
GER Freudenberg Racing-LZ<br />
GER Schüller Racing Team<br />
SUI BCC Racing Team<br />
GER Pepe-Tuning/Romero<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
23:05,859<br />
+ 0,158<br />
+ 9,819<br />
+ 10,710<br />
+ 17,872<br />
Zweikampf um den Sieg zwischen Lukas Trautmann und Max Fritzsch.<br />
30 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />
1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero<br />
2. R. Fischer SUI BCC Racing Team<br />
3. D. Engelen<br />
4. M. Fritzsch<br />
5. G. Mertens<br />
ger Schüller Racing Team<br />
GER Freudenberg Racing-LZ<br />
BEL Schüller Racing Team<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
75<br />
49<br />
42<br />
40<br />
33
WORLD SUPERBIKE SEPANG<br />
Green Rumble in the Jungle<br />
Text: Bernd Lukas George<br />
Superbike Weltmeisterschaft<br />
Station Sechs - Sepang/MAL<br />
Für die Überschrift zu diesem Rennen und die<br />
Gedanken dahinter bemühen wir gerne das allwissende<br />
Wikipedia:<br />
„Der Rumble in the Jungle (engl. „Kampf im<br />
Dschungel“) war ein historischer Boxkampf,<br />
der am 30. Oktober 1974 in Kinshasa (Zaire,<br />
heute: Demokratische Republik Kongo) zwischen<br />
George Foreman und Muhammad Ali<br />
stattfand. Der Kampf wurde organisiert vom<br />
Box-Promoter Don King und größtenteils von<br />
Diktator Mobutu Sese Seko als Werbemaßnahme<br />
für sein Land und ganz Afrika finanziert.<br />
Als Teil des Rahmenprogramms veranstaltete<br />
King ein Großkonzert, bei dem unter anderem<br />
Miriam Makeba, James Brown, B. B. King, The<br />
Spinners und The Crusaders auftraten. Das<br />
gesamte Ereignis war für das Selbstwertgefühl<br />
der Bevölkerung Afrikas von ungeheurer<br />
Bedeutung, da bis zu diesem Zeitpunkt noch<br />
keine ähnlich bedeutenden sportlichen Großereignisse<br />
auf dem afrikanischen Kontinent<br />
stattgefunden hatten.“<br />
Was das Rennen in Sepang mit Boxen zu tun<br />
hat?<br />
Nun, damals war George Foreman der Weltmeister<br />
und Ali der Herausforderer. Der aktuelle<br />
Superbike Weltmeister Sykes hat es mit einigen<br />
Herausfordern zu tun. In Donington hat<br />
er zwar die WM-Führung wieder übernommen,<br />
doch nicht nur die Honda-Fans warten auf das<br />
Zurückschlagen von Rea. Parallelen beim Veranstaltungsort?<br />
Nun - MotoGP gibt es schon<br />
seit 1999 in Sepang, aber die Superbikes erleben<br />
ihre Premiere. Und die politische Wirkung<br />
ist ebenfalls erwünscht, wenn der Sultan von<br />
Selangor seine Schatulle öffnet um das Rennen<br />
zu sponsoren. Doch wenn es um Selbstwertgefühl<br />
geht, steht dieses Mal eine Person<br />
im Mittelpunkt: Marco Melandri findet sich<br />
plötzlich auf dem Tiefpunkt seiner Aprilia-Karriere,<br />
da Interna nach dem Donington-Rennen<br />
an die italienische Presse getragen wurden<br />
und man schon den Ausstieg bei Aprilia sieht.<br />
Eine heiße Situation!<br />
Heiß und grün ist es auch um die Strecke von<br />
Sepang. Und besonders heiß sollte es in der<br />
grünen Kawasaki-Box werden. Rumble in the<br />
Jungle eben.<br />
Mit dem Rennen in Malaysia wurde aber auch<br />
deutlich, dass die Übernahme der Superbike<br />
Weltmeisterschaft durch die DORNA einige<br />
politische Vorteile mit sich gebracht hat. Es<br />
ist jetzt für MotoGP-Piloten, denen es an Angeboten<br />
mangelt, viel leichter möglich zu den<br />
Supersportlern oder Superbikes zu wechseln.<br />
Natürlich auch in die andere Richtung. Was<br />
aber noch viel wichtiger ist, sind die verbesserten<br />
Möglichkeiten bei Streckenauswahl<br />
und Terminabstimmung. Auch wenn die verantwortlichen<br />
Funktionäre und Manager noch<br />
nicht das Gespür der Flammini-Brüder an den<br />
Tag legen, so sind sie doch auf einem guten<br />
Weg. In Malaysia wurde die Superbike-Serie<br />
bei ihrer Premiere auf der MotoGP Test- und<br />
Rennstrecke bestens aufgenommen. Mit dem<br />
18jährigen Zaqhwan Zaidi fand sich dann auch<br />
ein namhafter Lokalmatador, der mit Ten Kate<br />
Unterstützung in das Supersport-Geschehen<br />
eingreifen konnte.<br />
Mick Doohan (re.) überreichte den Gewinnern die Pokale der<br />
Superpole: Sylvain Guintoli 1, Tom Sykes 2 und Davide Giugliano 3<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
31
WORLD SUPERBIKE SEPANG<br />
Und das Geschehen sprach schon im ersten<br />
freien Training für die V4 aus Noale: drei<br />
Aprilias (Melandri-Elias-Guintoli) rangierten<br />
vor Sykes. Dann folgten Giugliano-Davies-Rea<br />
und Baz. Im zweiten freien Training schob<br />
sich Sykes eine Position vor und war Dritter<br />
vor Elias, Laverty, Davies, Melandri, Rea und<br />
Baz. Schneller als der Weltmeister waren<br />
aber Giugliano und Guintoli, der die Bestzeit<br />
fuhr als Sykes in die Box abbog. In den Boxen<br />
herrschte während der Trainingssitzungen<br />
regelmäßig Hochbetrieb, da es hier Schatten<br />
und begrenzt auch Kühlung gab. Am Samstag<br />
lieferte dann Guintoli als Einziger eine 1:34 ab<br />
und war damit 0,4 Sekunden schneller als Giugliano,<br />
Sykes, Elias, Melandri, Baz, Davies und<br />
Rea. Laverty und Haslam schafften es ebenfalls<br />
direkt in die Superpole 2, wogegen Lowes,<br />
Corti und die besten Evo-Piloten es nur über<br />
die Superpole 1 in die Qualifikation für die besten<br />
12 Startplätze schaffen konnten. Canepa<br />
und Corti zogen dann den Kürzeren gegen Lowes<br />
und Salom, die aber beide die Pole von<br />
Sylvain Guintoli nicht verhindern konnten. Hinter<br />
dem Franzosen fuhr Sykes die zweitbeste<br />
Zeit vor Giugliano, Elias, Melandri und Baz.<br />
Reihe Drei ging an Laverty, Davies und Lowes,<br />
wobei sich Davies sich nicht sehr wohl in diesem<br />
Suzuki-Sandwich fühlen dürfte. Für Reihe<br />
Vier erhielten die beiden Honda-Piloten Rea<br />
Massencrash zu Beginn von Lauf eins.<br />
und Haslam „den Zuschlag“ vor dem besten<br />
Evo-Piloten David Salom mit der ZX 10 R.<br />
Rennen Eins<br />
Ein Wert sorgte für Eindruck: 35 Grad beim<br />
Start der Superbikes. Und das bei einer Luftfeuchtigkeit<br />
von über 70%. Am nächsten<br />
kommt dieser Rennerfahrung ein Saunagang<br />
mit Lederkombi und intensivem Fitnesstraining.<br />
Pole-Mann Guintoli zeigte sich davon<br />
unbeeindruckt und blieb in Führung vor Elias<br />
und Sykes. Doch in Kurve Zwei (eine langsame<br />
Links) kam es dann zum „Rumble“ als Loris<br />
Baz eine enge Linie wählt, überbremst und<br />
ausrutscht. Leider räumt der junge Franzose<br />
dabei auch Lowes und Weltmeister sowie<br />
Teamkollege Tom Sykes ab – ein Moment<br />
den man als Rennfahrer nicht erleben will.<br />
Die Kommentare in der Kawasaki-Box waren<br />
auch für Deutschland nicht druckreif! Guintoli<br />
freute sich dadurch über einen komfortablen<br />
Vorsprung vor Elias, Davies, Melandri, Laverty<br />
und Salom (6.). Rea ist nicht unter den ersten<br />
20, da er einen weiten Bogen beim Unfall nehmen<br />
musste. In Runde Zwei geht Davies dann<br />
an Elias vorbei, doch der Aprilia-Privatier kontert<br />
noch in dieser Runde. Noch mehr Frust<br />
gibt es dann für Davies, als Melandri sich auf<br />
der 900 Meter langen Geraden förmlich vor-<br />
bei katapultiert. Umgehend schnappt sich der<br />
Werkspilot dann auch Elias. Zum Ende der 4.<br />
Runde hat Guintoli eine Sekunde Vorsprung auf<br />
Melandri. Dann fährt Elias vor Davies, Laverty,<br />
Haslam, Giugliano, Salom und Iddon. Zehnter<br />
ist Guarnoni mit der privaten Evo Kawasaki.<br />
Aber nicht mehr lange denn Rea schnappt sich<br />
den Franzosen noch in der 4. Runde. Hinter<br />
den beiden Werks-Aprilias kämpfen Elias Davies<br />
und Laverty um den 3. Platz. In Runde<br />
6 kann Davies dann in einer Rechts innen bei<br />
Elias vorbei und eine Runde später schafft es<br />
Giugliano an Haslam vorbei mit einem ähnlichen<br />
Manöver. Kurz vor Halbzeit steigt Corti<br />
in der Box aus und auch für Morais ist das<br />
Rennen jetzt fast zu Ende, als er bis Platz 20<br />
durchgereicht wird. Bei Halbzeit rasen die<br />
beiden Aprilias schon sechs Sekunden vor<br />
Chaz Davis um den 5.548 Meter langen Kurs<br />
im Dschungel. In der 9. Runde findet Laverty<br />
endlich an Elias vorbei, doch die private Aprilia<br />
kann locker folgen. Jonathan Rea kommt auch<br />
immer besser in Schwung und greift nun erstmals<br />
Giugliano mit der Werks-Ducati an. Drei<br />
Kurven später ist dann auch Leon Haslam fällig.<br />
Doch wesentlicher ist ein anderer teaminterner<br />
Überholvorgang: vorne geht Melandri<br />
an Guintoli vorbei in Führung. Dahinter wird<br />
herzhaft um den vierten zwischen Elias und<br />
Laverty gestritten, doch auch der 3. Davis darf<br />
32 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Leon Camier (19) auf der EVO BMW vom Team BMW Motorrad Italia wurde im ersten Lauf Zehnter und im<br />
zweiten Lauf kämpfte er mit Alex Lowes (22) um Platz elf mit besserem Ausgang für den Suzuki-Pilot.
sich nicht zu sicher fühlen. In Runde 13 ist es<br />
dann so weit und Laverty kann sich vor Davies<br />
setzen. Mindestens zwei Runden zu lang<br />
ist das Rennen für Canepa, dessen Panigale<br />
ausrollt. Heftiger hat es zuvor Iddon erwischt,<br />
der die wunderschöne Bimota heftig zerkratzt.<br />
Dann läuft die letzte<br />
Runde: Guintoli<br />
ist fast dran. Doch<br />
der V4-Pilot riskiert<br />
nicht zu viel und ist<br />
mit dem 2. Platz<br />
zufrieden. Laverty<br />
rettet seinen ersten<br />
Podestplatz seit<br />
dem Sieg in Australien<br />
ins Ziel und Davies<br />
wird knapp vor<br />
Elias Vierter. Rea<br />
kommt nach einem<br />
farblosen Rennen<br />
als Sechster vor<br />
Haslam ins Ziel. Der Ungar Toth holt mit der<br />
BMW seine ersten beiden Superbike WM-<br />
Punkte. Laverty erklärt im Interview: „Es ist<br />
schön wieder auf dem Podium zu sein. Nach<br />
all dem, was ich in den letzten Wochen durch<br />
gemacht habe,“ und verzieht sich schnell wieder<br />
in einen kühlen Bereich. Gesprächiger<br />
zeigt sich Guintoli: „Ich habe Glück gehabt in<br />
der ersten Runde. Marco war heute nicht Bestandteil<br />
meines Plans. Er hat mich in einen<br />
Fehler getrieben – aber als Team können wir<br />
sehr zufrieden sein“.<br />
Sieger Melandri strahlt nach seinem ersten<br />
Aprilia-Sieg: Wir waren jetzt gut vorbereitet<br />
und das gute Ergebnis zeigt, dass die Maschine<br />
jetzt für meinen Fahrstil passt. Es war nicht<br />
ganz einfach, Sylvain wieder einzufangen. Hat<br />
aber geklappt.“<br />
Rennen Zwei<br />
Kurz vor dem Start zogen Gewitterstürme in<br />
der Region auf, verschonten aber den Sepang<br />
International Circuit. Für den Rumble sorgte<br />
aber dieses Mal die MV von Claudio Corti. Während<br />
vorne wieder Guintoli führte, entschied<br />
sich die F4 dafür, brennendes Öl um den Kurs<br />
zu verteilen. Der Abbruch sorgte dann dafür,<br />
dass die 26 Superbike-Piloten genau wie die<br />
Fußballer im tropischen Brasilien eine Trinkpause<br />
erhielten. Die war auch berechtigt, da<br />
das Thermometer nochmals weiter geklettert<br />
war. Der Re-Start ging dann über 10 Runden<br />
und war ganz nach dem Geschmack der Fans<br />
an der Strecke. Toni Elias ließ sich die erste<br />
Führungsrunde der Saison gutschreiben. Doch<br />
dahinter kämpften die beiden Werks-Aprilias<br />
und die beiden Werks-Kawasakis um jeden<br />
Zentimeter. Mit der Einschränkung allerdings,<br />
dass Loris Baz als Fünfter seinem Teamkollegen<br />
vorsichtig und mit Respektabstand folgte.<br />
Angeblich gab es im Team sogar Überlegungen<br />
den Sturzverursacher vom zweiten Rennen<br />
abzumelden. In der zweiten Runde konnte<br />
Baz - genau wie Sykes - am wilden Elias vorbei<br />
ziehen und hielt den 4. Platz bis ins Ziel.<br />
Das gleiche galt für Sykes, der als Dritter mit<br />
einer schmerzenden Hand das Ziel erreichte<br />
und mit den 16 Punkten seine WM-Führung<br />
festigen konnte. Das Team in Führung war sich<br />
über die Reihenfolge allerdings nicht einig:<br />
Melandri hätte fast in der zweiten Runde den<br />
Baz-Stunt wiederholt, als er den Bremspunkt<br />
verpasste und dabei beinahe Teamkollegen<br />
Guintoli und Toni Elias aus dem Rennen gerissen<br />
hätte. Mit Glück und Können wurde aber<br />
Schlimmeres verhindert und die durchaus<br />
brenzlige Situation nach dem Rennen als normale<br />
Rennbegegnung abgetan. Das traf dann<br />
auch für die teilweise recht mutigen Manöver<br />
WORLD SUPERBIKE SEPANG<br />
der beiden Aprilia-Angestellten in der letzten<br />
Runde zu. Melandri und Guintoli tauschten auf<br />
den letzten fünf Kilometern mehrfach die Positionen.<br />
Auf dem Zielstrich triumphierte der<br />
Italiener mit der 33 über seinen französischen<br />
Teamkollegen mit der Nummer 50. Doppelsieg<br />
Marco Melandri reiste aus Malaysia als Doppelsieger nach Italien ab.<br />
für Melandri und das zweite Aprilia-Doppel-Podium.<br />
Das freute dann auch die italienische<br />
Presse!<br />
Für Weltmeister Tom Sykes bedeutete der Weg<br />
auf das Treppchen - nach dem unverschuldeten<br />
Nuller aus dem ersten<br />
Lauf - eindeutig Schadensbegrenzung.<br />
Elias<br />
wurde Vierter vor<br />
Baz und Jonathan<br />
Rea, der damit weiter<br />
Boden in der WM<br />
eingebüßt hat. BMW-<br />
Italien Ersatzmann<br />
Leon Camier sicherte<br />
sich als Zwölfter<br />
den EVO-Sieg, Sechs<br />
Sekunden vor Badovini<br />
mit der Bimota<br />
(der ja nicht gewertet<br />
wird) und David Salom<br />
mit der Kawasaki.<br />
Einen Totalausfall<br />
erlebte das Pedercini-Team,<br />
wo sowohl<br />
Alessandro Andreozzi,<br />
als auch dessen<br />
Teamkollege Romain<br />
Lanusse mit ihren ZX<br />
10 R stürzten. Beide<br />
blieben unverletzt,<br />
sorgten dafür aber<br />
für noch mehr grünen<br />
Rumble!<br />
Tom Sykes: „Wir haben<br />
ein Podium und<br />
führen noch immer in<br />
der Meisterschaft, was<br />
sehr wichtig ist. Nach<br />
der Superpole und<br />
dem Warm-Up machten<br />
wir Änderungen<br />
am Motorrad und ich<br />
war mit der Ninja ZX-<br />
10R sehr zufrieden.<br />
Ich konnte vor dem<br />
Rennen ein paar gute<br />
Runden drehen und hatte ein sehr gutes Gefühl.<br />
Im zweiten Rennen hatte ich eine kleine<br />
Instabilität am Motorrad, denn ich war nicht in<br />
der Lage, meine rechte Hand voll einzusetzen.<br />
Es war hart zuzusehen, wie die beiden Jungs<br />
an der Spitze davonzogen, denn wenn ich fit<br />
gewesen wäre, denke ich, hätte wir denen eine<br />
härtere Aufgabe geboten. Mein Cheftechniker<br />
sagte mir vor dem zweiten Rennen, dass wir<br />
das Beste daraus machen müssen. Dritter ist<br />
das Beste was wir in diesem Rennen erreichen<br />
konnten.“<br />
Loris Baz darf sich natürlich auch erklären:<br />
„Im ersten Rennen hatte ich eine guten Start,<br />
Alex Lowes kam in der ersten Kurve auf die<br />
Innenseite und wir stießen aneinander. Ich<br />
wollte ihn in der Zweiten Kurve überholen.<br />
Tom bremste sehr hart um niemanden vor ihm<br />
zu berühren und<br />
ich musste auch<br />
richtig hart bremsen.<br />
Dabei verlor<br />
ich das Vorderrad<br />
und mein Motorrad<br />
beförderte ihn und<br />
Alex ins Aus. Es ist<br />
eine große Schande<br />
für das Team, aber<br />
ich konnte nichts<br />
machen. Ich stürzte<br />
für mich selbst,<br />
aber mein Motorrad<br />
holte jemand<br />
anderen herunter<br />
und unglücklicherweise<br />
war es Tom. Im zweiten Rennen habe<br />
ich versucht den ersten Drei zu folgen aber wir<br />
hatten in manchen Kurven zu wenig Grip. Ich<br />
verlor auf jeder Geraden Zeit, konnte aber an<br />
anderer Stelle des Rennens wieder aufholen.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
33
Vielleicht hätte ich Vierter werden können aber in der letzten Runde<br />
verlor ich das Hinterrad und Toni Elias überholte mich auf der Geraden,<br />
das war es dann. Es war für uns sicher nicht das Beste Wochenende,<br />
aber in Misano wird es besser werden.“<br />
Dreikampf zwischen Marco Melandri (33), Tom Sykes (1) und Loris Baz.<br />
Supersport WM<br />
Für weiteren „Grünen Rumble im Jungle“ sorgte der dreifache Supersport-Weltmeister<br />
Kenan Sofuoglu bereits im Training. Bei der grünen<br />
Supersport-Speerspitze gab es wieder technische Probleme und der<br />
Türke sorgte verständlicherweise für eine recht kühle Atmosphäre in<br />
der Mahi-Box. Wildcard-Pilot Zaidi schaffte es auf Startplatz 7. Dabei<br />
ist der Malaysier noch nicht einmal der Beste in der heimischen Supersport-Serie.<br />
Als solcher zeigte sich auf WM-Ebene Pole-Mann Jules Cluzel,<br />
der beim Start dann auch gut weg kommt. Noch besser startet aber<br />
Kenan, der sofort in Führung geht. Van der Mark ist als Dritter unterwegs.<br />
Der amerikanische Intermoto-Kawasaki Fahrer PJ Jacobsen fährt<br />
vor Zanetti mit der Pata-Honda und Urgestein Robby Rolfo. Zanetti kann<br />
sich noch in der ersten Runde vom ehemaligen 250er Vizeweltmeister<br />
Rolfo absetzen. Bei der nächsten Umrundung führt Sofuoglu immer<br />
noch vor Cluzel, Zanetti, van der Mark, Rolfo, Jacobsen, Zaidi, Wilairot,<br />
Coghlan (der den zweiten Startplatz hatte), Tamburini und Kennedy. Für<br />
den Russen Alexej Ivanov ist der Ausflug in die Tropen dann zu Ende,<br />
als er die R6 neben die Strecke wirft. Mit Einfahrt in die dritte Runde<br />
hat sich Rolfo auf Platz 4 vor Zanetti gesetzt, doch Zanetti kontert in<br />
der nächsten Kurve erfolgreich. Die Spitze ist dicht beisammen und es<br />
gelingt keinem sich abzusetzen. In der vierten Runde findet sich Zaidi<br />
auf dem 9. Platz wieder. Kevin Coghlan ist jetzt 7. und hat auch Wilairot<br />
überholt, was dem Malaysier im Asien-Duell nicht gefallen dürfte. Doch<br />
der Vorwärtsdrang des schnellen Briten mit der DMC – R6 wird in der 5.<br />
Runde durch einen Sturz jäh beendet. Obwohl sich das Rennen noch im<br />
ersten Drittel befindet, gibt es schon einige heftige Duelle: Rolfo und Zanetti<br />
haben sich in den Haaren. Marino und Kennedy werden sich über<br />
die Reihenfolge nicht einig (um den 11. Platz) und davor streitet eine<br />
Dreiergruppe mit De Rosa, Tamburini und Zaidi um den 8. Platz.<br />
Während Kenan immer noch führt, obwohl er das langsamste Motorrad<br />
in der Spitzengruppe hat, wird hinter ihm heftig gekämpft. In Runde<br />
7 zeigt sich Honda-Pilot und WM-Leader van der Mark dann erstmals<br />
beim Führenden. Rolfo ist jetzt 3. nach hartem Kampf mit Zanetti und<br />
Cluzel.<br />
Anfang der 8. Runde ist der Niederländer dann am Türken vorbei, der<br />
sich bei diesem Manöver auch noch vertut und plötzlich nur noch Vierter<br />
ist. Zum Ende dieser Runde fährt die Supersport-WM in der Reihenfolge<br />
van der Mark-Rolfo-Cluzel-Sofuoglu-Zanetti-De Rosa-Wilairot-Tamburini-<br />
Kennedy-Marino-Zaidi. Die Reihenfolge bei diesen 12 ändert sich dann<br />
eine Runde später, in dem Cluzel wieder auf die 2. Position vorstößt.<br />
Vorne fährt eine Fünfergruppe, dann folgen Sieben die sich um Platz<br />
6 streiten. Als das letzte Renndrittel anbricht sind daraus zwei Dreiergruppen<br />
und ein einsamer Wildcard-Malaysier geworden. Während<br />
Yamaha-Pilot Menghi durch Sturz ausscheidet, sammeln die verbliebenen<br />
Piloten Energie für den Endspurt Besonders die Verfolgergruppe<br />
macht jetzt viel Freude durch herzhafte Kämpfe. Kennedy, der ja von<br />
WORLD SUPERBIKE SEPANG<br />
der „grünen Insel“ Irland kommt, sorgt dann für den Supersport-Rumble.<br />
Kennedy schießt Tamburini ab und beide rutschen von der Strecke.<br />
Marino fährt direkt dahinter, erschrickt und fliegt ebenfalls aus dem<br />
Rennen. Dadurch entsteht eine Lücke und die Verfolger sind jetzt ohne<br />
Windschatten unterwegs. Die ersten Zehn mit van der Mark, Cluzel, Rolfo,<br />
Sofuoglu, Zanetti, De Rosa, Wilairot, Zaidi, Jacobsen und Bussolotti<br />
stören sich aber an solchen Gedanken nicht: es geht weiter um jeden<br />
Zentimeter, als die letzten zehn Kilometer des Rennens beginnen. Und<br />
die ersten beiden sind nur durch 10 Meter getrennt. Rolfo fährt ähnlich<br />
dicht vor Sofuoglu - aber 3 Sekunden weiter hinten. Dann ein einsamer<br />
Zanetti auf Fünf.<br />
In der vorletzten Runde geht der Türke dann an Rolfo. In der letzten<br />
Runde bremst sich Cluzel an die Spitze. Van der Mark ist aber auf der<br />
Geraden im Windschatten. Der ehemalige Supersport-Vize Cluzel spürt<br />
das und bremst extrem spät für die letzte Links. Doch zu spät. Er kann<br />
die Linie nicht halten, der Holländer bleibt dagegen auf der Linie und<br />
ist wieder vorne. Cluzel gibt auf den letzten Metern alles. Es reicht aber<br />
nicht mehr, mit 18 Tausendstel Vorsprung gewinnt der letztjährige Suzuka-Sieger<br />
van der Mark vor Cluzel. PJ Jacobsen schnappt noch Zaidi,<br />
der aber mit dem 9. Platz mehr als glücklich ist.<br />
Kenan erklärt nach der Siegerehrung: „Wir haben das Tempo nicht gefunden,<br />
also versuchte ich das Rennen von vorne zu kontrollieren. In der<br />
Endphase habe ich den vierten Platz erwartet. Mir dann aber doch noch<br />
Robby geschnappt“.<br />
Wenig Begeisterung auch bei Cluzel: „Es fühlte sich an wie Donington.<br />
Habe mir lange überlegt wo ich vorbei gehen könnte. Doch mein Plan<br />
ging nicht auf. Danke ans Team, die Saison ist noch lang. Wir wissen<br />
nun, wir können um die WM kämpfen.“<br />
Begeisterung bei Sieger van der Mark: “Ich liebe das Land und die Strecke.<br />
Ich bin zum ersten Mal hier. Zum Rennbeginn habe ich versucht zu<br />
folgen, was funktionierte. Doch die Reifen waren früh strapaziert. Umso<br />
schöner dass es so ausgegangen ist.“ Ob das alle, die im Kampf zu<br />
Boden gingen, genauso sehen? Mehr dazu im Rest der Saison!<br />
Superbike Superpole SEpang<br />
1. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />
2. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
3. D. Giugliano<br />
4. T. Elias<br />
5. M. Melandri<br />
ITA<br />
SPA<br />
ITA<br />
Ducati Superbike Team<br />
Red Devils Roma<br />
Aprilia Racing Team<br />
Superbike rennen 1 sepang - 16 Runden<br />
1. M. Melandri<br />
2. S. Guintoli<br />
3. E. Laverty<br />
4. C. Davies<br />
5. T. Elias<br />
ITA Aprilia Racing Team<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
IRL Voltcom Crescent Suzuki<br />
GBR Ducati Superbike Team<br />
SPA Red Devils Roma<br />
Superbike rennen 2 sepang - 10 Runden<br />
1. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />
2. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />
3. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
4. T. Elias<br />
SPA Red Devils Roma<br />
5. L. Baz<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
Superbike-WM gesamtstand <strong>2014</strong><br />
1. T. Sykes<br />
2. S. Guintoli<br />
3. J. Rea<br />
4. l. Baz<br />
5. M. Melandri<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
GBR PATA Honda<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
ITA Aprilia Racing Team<br />
Supersport qualifying sepang<br />
1. J. Cluzel<br />
2. K. Coghlan<br />
3. M. vd. Mark<br />
4. K. Sofuoglu<br />
FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />
GBR DMC Panavto-Yamaha<br />
NED PATA Honda<br />
TUR MAHI Racing Team India<br />
5. R. Rolfo<br />
ITA Team GO Eleven<br />
Supersport rennen SEPANG - 14 Runden<br />
1. M. vd. Mark NED PATA Honda<br />
2. J. Cluzel FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />
3. K. Sofuoglu TUR MAHI Racing Team India<br />
4. R. Rolfo<br />
5. L. Zanetti<br />
ITA<br />
ITA<br />
Team GO Eleven<br />
PATA Honda<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Ducati<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Suzuki<br />
Ducati<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Honda<br />
MV Agusta<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
2:03,002<br />
2:03,108<br />
2:03,137<br />
2:03,160<br />
2:03,971<br />
33:42,359<br />
+ 0,620<br />
+ 12,865<br />
+ 15,437<br />
+ 15,723<br />
21:00,424<br />
+ 0,166<br />
+ 2,689<br />
+ 5,386<br />
+ 5,514<br />
201<br />
188<br />
179<br />
170<br />
147<br />
MV Agusta 2:08,331<br />
Yamaha 2:08,424<br />
Honda 2:08,961<br />
Kawasaki 2:08,977<br />
Kawasaki 2:09,134<br />
30:23,854<br />
+ 0,018<br />
+ 4,526<br />
+ 4,651<br />
+ 9,187<br />
Michael vd. Mark gewinnt das Rennen der Supersportler.<br />
Supersport-wm gesamtstand <strong>2014</strong><br />
1. M. vd. Mark NED PATA Honda<br />
2. J. Cluzel<br />
3. F. Marino<br />
4. L. Zanetti<br />
FRA<br />
FRA<br />
ITA<br />
MV Agusta RC-Yakhnich<br />
Intermoto Ponyexpres<br />
PATA Honda<br />
5. K. Coghlan GBR DMC Panavto-Yamaha<br />
Honda<br />
MV Agusta<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
115<br />
82<br />
76<br />
60<br />
60<br />
34 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Foto: Presse MV Agusta<br />
WORLD SUPERBIKE MISANO<br />
Tanz auf dem Vulkan<br />
Superbike Weltmeisterschaft<br />
Station Sieben - Misano/RSM<br />
Text: Bernd Lukas George<br />
Was zunächst mit einer recht dünnen DORNA-<br />
Pressemitteilung begann, entpuppte sich als<br />
recht komplizierte Angelegenheit.<br />
„MV Agusta Präsident Giovanni Castiglioni und<br />
Alex Yakhnich, Präsident von Yakhnich Motorsport<br />
unterzeichneten eine Abmachung, die<br />
Superbike-Weltmeisterschaft 2015, wenn die<br />
neuen Regeln in Kraft treten.“ sagte MV Chef<br />
Castiglioni. „Wir möchten unsere Erfolge noch<br />
ausbauen und noch mehr in den Rennsport investieren<br />
um nächstes Jahr, in beiden Meisterschaften<br />
noch bessere Resultate zu erzielen.“<br />
Ab sofort wird also die MV-Abteilung „Reparto<br />
Corse“ von Varese aus die Rennsportaktivitäten<br />
steuern. Zu diesem Zweck erhielten die beiden<br />
Piloten Claudio Corti und Jules Cluzel bereits<br />
Verträge für 2015. Der Russe Vladimir Leonov<br />
wurde dagegen arbeitslos. Seinen Platz nimmt<br />
zunächst Massimo Roccoli ein, der mit der F3<br />
die letzten Rennen zur italienischen Meisterschaft<br />
gewinnen konnte.<br />
So weit so gut.<br />
Spannend wird es aber dann, wenn der letztjährige<br />
MV-Partner Giuliano Rovelli auf seinen<br />
MV-Agusta Exklusiv-Partner-Vertrag pocht und<br />
deshalb Yakhnich und MV einen Eklat beim<br />
Rennen in Italien fürchten müssen. Was ja auch<br />
taktisch Sinn macht, wenn man weiß das Rovelli<br />
auch Manager von Chaz Davies und Chris<br />
Iddon ist, die beide auf (anderen) italienischen<br />
Produkten unterwegs sind und möglichst die<br />
(positive) Aufmerksamkeit auch sich ziehen<br />
wollen. Die Steuervergehen von Capirossi, Melandri<br />
und Rossi wurden auch jeweils „zufällig“<br />
vor einem Heimrennen publik gemacht. Und<br />
warum verhält sich Alex Yakhnich so auffallend<br />
ruhig, obwohl das gesamte Team (ohne ihn)<br />
von MV übernommen wird? Klar war dem ehrgeizigen<br />
Russen bekannt, dass sein MV-Vertrag<br />
auf wackeligen Beinen stand. Sicherlich hatte<br />
ihm auch sein Pilot Leonov gesagt, er würde<br />
lieber wieder auf einer Yamaha sitzen. Und<br />
spätestens da wird die Verschwörungstheorie<br />
rund: in der kommenden Saison möchte<br />
Yamaha mit der neuen R1 in die Superbike-<br />
WM zurückkehren. Und mit Sam Lowes gibt<br />
es da einen Yakhnich-Weltmeister der dann<br />
sofort aus der Moto2 wieder in das Superbike-<br />
Fahrerlager wechseln würde. Das Team- und<br />
Fahrerkarussell hat hiermit für 2015 Fahrt aufgenommen:<br />
sehen wir die Paarung Davies/Iddon<br />
auf ParkinGo-Yamaha? Oder etwa Lowes/<br />
Foto: worldsbk.com<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Jules Cluzel (16) und Claudio Corti (Bild oben) haben ihren Vertrag für 2015 in der Tasche und Massimo Roccoli ersetzt bis auf weiteres Vladimir Leonov.<br />
es der MV Agusta Motor S.p.A. erlaubt, alle<br />
Aktivitäten in der Superbike- und Supersport<br />
Weltmeisterschaft zu übernehmen“ wurde<br />
kurz vor dem Misano Rennen in gegenseitigem<br />
Einvernehmen verkündet. „Wir haben bis jetzt<br />
in der Supersport-Weltmeisterschaft mit der<br />
F3 Großartiges erreicht und wir investieren<br />
noch immer in die Entwicklung der F4 für die<br />
Leonov auf Yakhnich-R1? Oder schlüpft auch<br />
der in Italien lebende „Frührentner“ Ben Spies<br />
wieder in die Lederkombi? In diesem Jahr wäre<br />
der Amerikaner noch an Ducati gebunden, für<br />
2015 aber frei. Die DORNA würde es begrüßen<br />
wieder einen schnellen Amerikaner bei den<br />
Superbikes zu haben. Briten hat man genug.<br />
Einen schnellen Spanier hat man mit Toni Eli-<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
35
as in die Serie gebracht. Ach ja lieber Gregorio<br />
Lavilla, bitte erinnere dich neben dem Reglement-Tüfteln<br />
auch an deine nationalen Titel in<br />
Spanien und England, sowie den deutschen Vizetitel<br />
und sorge dafür, dass auch bald wieder<br />
ein deutscher Superbiker in der WM fährt. Max<br />
Neukirchner, Reiti, Kevin Wahr, Marvin Fritz<br />
– genug Auswahl wartet auf eine Chance.<br />
Doch jetzt endlich zum Geschehen auf dem<br />
Misano World Circuit „Marco Simoncelli“. Zunächst<br />
sah es danach aus, als hätte Sepang-<br />
Doppelsieger Marco Melandri die Aprilia RSV4<br />
nun perfekt im Griff. Mit 1.36,938 lieferte er<br />
die schnellste Zeit vor<br />
seinem Teamkollegen<br />
Sylvain Guintoli ab.<br />
Chaz Davies fuhr mit<br />
der Ducati Panigale auf<br />
Position Drei vor Weltmeister<br />
Tom Sykes,<br />
Ducati Werkspilot Davide<br />
Giugliano, Loris<br />
Baz mit der Kawasaki,<br />
Alex Lowes mit der<br />
GSXR (Platz 7) sowie<br />
Jonathan Rea auf Honda.<br />
Fast vier Stunden<br />
später trieb die Sonne<br />
das Thermometer immer<br />
noch auf über 30<br />
Grad. Giugliano fühlte<br />
sich nun pudelwohl<br />
und sicherte sich die<br />
Freitags-Bestzeit vor<br />
Weltmeister Sykes und<br />
Melandri. Auch Davies,<br />
Baz, Lowes und Guintoli blieben unter der<br />
1:37 im zweiten Training. Zweimal wurde das<br />
Training unterbrochen: zunächst sorgte der<br />
Schweizer Wildcard-Pilot Michael Savary aus<br />
Genf mit der MV für eine Ölspur, bevor 20 Minuten<br />
später (und unmittelbar nach Trainingsfortführung)<br />
Aaron Yates mit EBR Öl für den<br />
nächsten Abbruch sorgte. Auch am Samstagmorgen<br />
holte sich dann Giugliano mit der Ducati<br />
die Bestzeit vor Melandri, dessen Teamkollegen<br />
Guintoli, Baz und Davies. Sykes war<br />
lediglich 6., aber genauso wie die Suzuki- und<br />
Honda-Paare direkt für die Superpole 2 qualifiziert.<br />
Im vierten Training setzte sich dann<br />
wieder Marco Melandri an die Spitze vor Baz,<br />
Guintoli, Sykes und Giugliano. Aufhorchen ließ<br />
einmal mehr Elias als 6., der sich aber noch in<br />
der Superpole 1 durchsetzen müsste. Und das<br />
36 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
WORLD SUPERBIKE MISANO<br />
Foto: Hans Denzler<br />
tat er dann auch; gemeinsam mit Niccolo Canepa<br />
zog er souverän in die Superpole 2 ein.<br />
Superpole<br />
Zunächst lieferte Baz die Bestzeit ab, wurde<br />
aber schon nach einer halben Minute von Aprilia-Pilot<br />
Guintoli an der Spitze abgelöst. Doch<br />
schon im Windschatten der Aprilia lieferte<br />
dann der Römer Giugliano mit der Ducati eine<br />
Bestzeit ab, die so lange Bestand hatte, bis sie<br />
von dem Ducati Piloten verbessert wurde. Die<br />
strahlenden Gesichter in der Ducati-Box verfinsterten<br />
dann aber deutlich, als wenige Minuten<br />
vor dem Ende Tommy Sykes als erster<br />
und Einziger eine 1:34 in den heissen Asphalt<br />
brannte. Der Rest der Aufmerksamkeit in dieser<br />
Zeitenjagd gehörte dann dem 31jährigen<br />
Leon Haslam, als er das Kunststück fertig<br />
brachte, innerhalb von 80 Sekunden zweimal<br />
zu stürzen. Damit blieb dem Mann aus Mittelengland<br />
nur der letzte Platz in der vierten<br />
Startreihe. Die Plätze ganz vorne sicherte sich<br />
Landsmann Sykes vor Giugliano und Guintoli.<br />
Reihe Zwei ging an Baz vor Melandri und dem<br />
sehr starken Elias mit der privaten Aprilia. Davies<br />
distanzierte als 7. Rea, Laverty, Canepa<br />
und Lowes.<br />
Rennen Eins<br />
Einmal mehr sorgten die EBRs für Aufregung.<br />
Dieses Mal war es Geoff May, der für einige<br />
Streckenposten überraschend in die Boxengasse<br />
abbog, um dort seinen Strafstart (Motorenkontingent<br />
überschritten, bzw. „abgeraucht“)<br />
zu absolvieren. Dessen ungeachtet kommt<br />
Sykes gut von der Pole weg. Doch Guintoli<br />
erwischt einen noch besseren Start und kann<br />
zu Sykes fast aufschließen. Aber nur fast, den<br />
zum einen wird der Vorwärtsdrang der Werks-<br />
Aprilia mit der Nummer 50 auf der letzten<br />
Hälfte der Startgerade nicht mehr perfekt.<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Tom Sykes bestimmte das Wochenende nach Belieben.<br />
Und zum anderen katapultiert sich ein unerschrockener<br />
Toni Elias mit der privaten Red<br />
Devils Roma Aprilia sensationell in Führung.<br />
Der Brite mit der Kawasaki versucht einen<br />
Angriff in der ersten Kurve, doch Elias kann<br />
den Angriff abwehren und startet bereits jetzt<br />
einen Fluchtversuch. Der Weltmeister Sykes ist<br />
durch sein angeschlagenes Handgelenk zwar<br />
etwas behindert, stellt den frechen spanischen<br />
Privatfahrer aber noch in der ersten Runde,<br />
kurz nachdem sich Guintoli neben ihm zeigt.<br />
Melandri verpasst den Einlenkpunkt in der<br />
Kurve „Rio“, als er in Gedanken scheinbar bei<br />
der Fußball-WM ist. Wenige Sekunden später<br />
nimmt auch Guintoli bei der Anfahrt zur langsamen<br />
Passage Carro die „Rettungslinie“ und<br />
verliert seinen dritten Platz an Loris Baz, der<br />
damit hinter Elias und dem führenden Teamkollegen<br />
in die zweite Runde geht. Hinter dem<br />
jungen Franzosen fährt Landsmann Guintoli<br />
vor Giugliano, Melandri, Davies, Rea, Laverty<br />
und Lowes. Canepa ist Elfter und bester Evo-<br />
Pilot vor Haslam, Badovini, Salom und Corsi,<br />
der sich erstmals als echter Werksfahrer fühlen<br />
darf, da er ja unter der Bewerbung von MV<br />
Reparto Corse unterwegs ist. Doch die Reihenfolge<br />
hält nicht lange, da Baz sich in dieser<br />
Runde hinter den Führenden Sykes bringt,<br />
Elias noch einen weiteren Platz an Guintoli<br />
verliert und Marco Melandri nach schlechtem<br />
Start und dem Fahrfehler in der ersten Runde<br />
nun vor die beiden Werks-Ducatis mit Giugliano<br />
(6.) und Davies<br />
gehen kann. Diesen<br />
folgt das Honda-Sandwich<br />
aus Rea (8.) und<br />
Haslam (10.), mit den<br />
beiden Suzukis von Laverty<br />
und Lowes in der<br />
Zange. Als es dann in<br />
die dritte Umrundung<br />
des 4226 Meter langen<br />
Misano World Circuits<br />
Marco Simoncelli geht<br />
ist Guintoli wieder als<br />
Dritter auf Podestkurs<br />
und sein Markenkollege<br />
Toni Elias versucht<br />
mutig die in der zweiten<br />
Runde verlorenen<br />
Plätze wieder zurück<br />
zu erobern. Als der<br />
Spanier aber innen<br />
Davies attackiert, übertreibt er es und muss<br />
den Notausgang nehmen. Der Waliser Davies<br />
hatte in diesem Augenblick einen Vorderrad-<br />
Rutscher und muss ebenfalls vom Gas gehen.<br />
Damit lautet die Reihenfolge an der Spitze<br />
Sykes-Baz-Guntoli-Melandri-Giugliano und Davies.<br />
Doch die Runde ist noch nicht zu Ende,<br />
den Sepang-Doppelsieger Melandri greift sich<br />
jetzt Guintoli. Herzhaft geht es hinter Giugliano<br />
zu: Davies und Elias tauschen ständig die<br />
Positionen, während Sykes vorne einen neuen<br />
Rundenrekord aufstellt. In der sechsten<br />
Runde kann sich Davies vor den Römer Giugliano<br />
aus dem eigenen Team setzen. Als das<br />
erste Drittel fast um ist wird heftig um Platz<br />
Vier zwischen Guintoli und Davies gestritten.<br />
Und weiter im Feld um die Ehre des besten<br />
Evo-Piloten zwischen Salom und Canepa, die<br />
um Platz 12 unterwegs sind und Badovini mit<br />
der Bimota und Corti mit der MV im Windschatten<br />
haben. Haslam erbt den 9. Platz als<br />
Landsmann Lowes die Suzuki neben die Piste<br />
wirft. Der Brite Davies will beim Heimrennen<br />
des Teams unbedingt bestes italienisches<br />
Motorrad werden – doch Melandri wehrt sich<br />
hartnäckig gegen die Attacken des Walisers. In<br />
der 16. Runde haben sich Elias und Rea in den<br />
Windschatten von Trainings-Dominator Giugliano<br />
gebracht. Elias ist überraschend schnell
am Werks-Piloten vorbei, wogegen sich Rea in<br />
den nächsten Runden noch die Zähne am wilden<br />
Italiener mit der Nummer 34 ausbeißt. In<br />
der 18. Runde klappt es dann für die Honda-<br />
Sperrspitze aus Ballymena und die Positionen<br />
scheinen für die letzten Runden bezogen. Als<br />
sich dann Haslam gerade den Ducati-Piloten<br />
Giugliano zum Überholen zurecht legen will,<br />
setzt seine CBR 1000 aus und innerhalb von<br />
wenigen Sekunden wird der Brite vom Irländer<br />
Laverty geschnupft. Laverty mobilisierte dann<br />
noch einmal alle Kräfte um sich auch noch den<br />
waidwunden Giugliano zu packen – was ihm<br />
aber nicht gelingt. Auf dem Podium strahlen<br />
dann zwei Kawasaki-Piloten, im Parc Ferme<br />
stehen drei Kawasakis (Salom bester Evo-Pilot)<br />
und lediglich eine italienische Aprilia, die<br />
für das 25 jährige Rennjubiläum in Loris Reggiani-Retro-Lackierung<br />
unterwegs war. Corti<br />
wird guter 13. Mit der MV, Wildcard Pilot Ivan<br />
Goi kommt dahinter ins Ziel und freut sich<br />
genauso wie Rückkehrer Sylvain Barrier über<br />
den ersten WM-Punkt der Saison. „Ein gutes<br />
Gefühl in die Punkte gefahren zu sein“, verrät<br />
der Franzose. „Es war ein hartes Wochenende<br />
und die hohen Temperaturen kamen mir nicht<br />
entgegen. Ich hatte noch Trainingsrückstand,<br />
bin aber froh, dass das Team zu mir gehalten<br />
hat.“<br />
Rennen Zwei<br />
Mit einem furiosen Start geht die Ducati mit<br />
der Nummer 34 in die vorderste Position, gefolgt<br />
von Sykes, Elias, Baz und Melandri. Doch<br />
Toni Elias geht zu wild mit der privaten Aprilia<br />
zur Sache und kann nur als 8. in die zweite<br />
Runde gehen. In dieser kommt dann die Hiobsbotschaft<br />
für die Ducati-Mannschaft: Durchfahrtstrafe<br />
für Giugliano wegen Frühstart. Der<br />
WORLD SUPERBIKE MISANO<br />
hochmotivierte Römer hatte am Start etwas<br />
gezuckt – doch die Überwachung der Piloten<br />
durch die Zeitnahme-Transponder ist hier genauso<br />
unbestechlich wie die Torkamera bei<br />
der WM in Brasilien. Schon wenige Zentimeter<br />
sind zu viel. Damit ergibt sich mit dem Abbiegen<br />
von Giugliano die altbekannte Hackordnung:<br />
zwei Werks-Kawasakis vor den beiden<br />
Werks-Aprilias. Andere italienische Motorräder<br />
werden dagegen aus dem Rennen geworfen:<br />
als Chris Iddon die Bimota im Duell mit Salom<br />
auf der Kawasaki schmerzhaft neben die<br />
Strecke befördert, ist das Bimota-Team halbiert.<br />
Eine Übung, die die EBR-Truppe schon<br />
vor dem Start erledigt hat, da die Maschine<br />
von Yates schon nicht mehr will. Es geht hektisch<br />
und frustrierend weiter, als Chaz Davies<br />
die Ducati mit der Nummer 7 dann ebenfalls<br />
wegwirft. Rea erbt damit den fünften Platz und<br />
fährt als das erste Renndrittel zu Ende geht<br />
vor Elias und seinem Teamkollegen Haslam.<br />
In der nächsten Runde kann der Schlechtstarter<br />
Eugene Laverty an Elias vorbei ziehen.<br />
Doch der schnelle Spanier ist damit noch<br />
nicht einverstanden und kontert erfolgreich.<br />
Als dann Rea einen Fehler macht, wird aus<br />
diesem Zweikampf plötzlich ein Vierkampf, da<br />
sich auch Lowes gerne einmischen möchte. Direkt<br />
hinter dieser Gruppe hatten sich auch die<br />
Evo-Piloten Salom, Barrier und Canepa in ein<br />
spannendes Markenduell verwickelt. Immerhin<br />
geht es dort um die Ehre, seine Maschine mit<br />
den ersten Drei in den Parc Ferme zu stellen.<br />
Weiter hinten pflügt ein sicherlich kochender<br />
Giugliano nach seinem Umweg über die Boxengasse<br />
durch das Feld und überholt jetzt<br />
in jeder Runde mindestens einen Gegner. In<br />
der 11. Runde ist der temperamentvolle Römer<br />
auf Position 11 angekommen. Sollte es<br />
so weiter gehen, könnte er in den nächsten<br />
10 Runden noch auf die Spitze vorstoßen.<br />
Aber in den TopTen werden die Überholmanöver<br />
natürlich schwieriger. Als dann das letzte<br />
Renndrittel eingeläutet wird verabschiedet<br />
sich Haslam mit einem Rutscher in den Dreck<br />
von einem möglichen TopFive Platz und findet<br />
sich zunächst auf Platz 19 wieder. Doch<br />
für Begeisterungsstürme bei den Zuschauern<br />
sorgt jetzt der Vierkampf zwischen Elias, Rea<br />
und den beiden Suzukis die sich herzhaft um<br />
den fünften Platz streiten. Um den zweiten<br />
Platz kämpfen Baz und Melandri und um den<br />
Evo-Sieg geht es zwischen Rückkehrer Sylvain<br />
Barrier und dem Kawasaki-Piloten Salom<br />
hin und her. Bis dann eine Sportstrafe gegen<br />
Barrier verhängt wird und der Franzose seine<br />
Position kampflos an Salom abgeben muss.<br />
Der BMW-Pilot hatte bei dem Haslam-Crash<br />
unter Gelb überholt. So bringt Salom den 10.<br />
Platz nach Hause und wird einmal mehr bester<br />
Evo-Pilot. Das Grüne Festival wird ganz vorne<br />
durch den Doppelsieg von Sykes und Baz abgerundet.<br />
Melandri kommt als dritter wieder<br />
auf das Podest, wogegen Guintoli diese Ehre<br />
als Vierter knapp verpasst. Der Franzose mit<br />
britischem Wohnsitz und italienischem Arbeitgeber<br />
hat nur noch 2 WM-Punkte Vorsprung<br />
auf Baz. „Wenigstens bin ich im Titel-Rennen<br />
noch Zweiter. Aber ich hatte mir definitiv mehr<br />
ausgerechnet. Uns fehlt es nicht am puren<br />
<strong>Speed</strong>, aber wir müssen an einer konstanteren<br />
Performance arbeiten, was die Rennen angeht.<br />
Im ersten Lauf haben wir den falschen<br />
Reifen genommen, im zweiten Rennen konnten<br />
wir mit der richtigen Wahl und ein paar<br />
Änderungen an der Geometrie den Rückstand<br />
massiv verkürzen. Als ich an Marco und Baz<br />
dran war, habe ich ein paar Fehler gemacht,<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Für Davide Giugliano (34), Alex Lowes (22), Marco Melandri (33) und Sylvain Barrier verlief das Wochenende in Misano recht unterschiedlich.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
37
WORLD SUPERBIKE MISANO<br />
Weg vorbei.<br />
Ein italienischer Sieg, besonders nachdem Ducati und Aprilia dieses<br />
Kunststück heute noch nicht erledigt hatten, würde den MV Verantwortlichen<br />
beim ersten Rennen als Werksteam prima gefallen. Dessen ungeachtet<br />
holte sich zu diesem Zeitpunkt unser Mann Kevin Wahr den 13.<br />
Platz vom neuen, zweiten MV Agusta Werkspiloten Roccoli und macht<br />
sich an die Verfolgung von Kennedy, der vor einigen Wochen noch zum<br />
WM-Favoritenkreis gehörte. „Well done, Kevin!“ Aber ein noch größeres<br />
Lob geht an Cluzel, der in einer sicherlich nervenaufreibenden Woche<br />
sich nicht ablenken ließ und am Rennwochenende alles richtig machte.<br />
Van der Mark ist mit 20 Punkten zufrieden und baut die Führung aus.<br />
Superstock 1000<br />
Die Zuschauer sahen in Misano zwei gleiche Podien.<br />
Doppelsieger Tom Sykes vor Loris Baz und Marco Melandri.<br />
sodass ich am Ende nicht um das Podest fahren konnte. Schade, dass<br />
es keinen dritten Lauf gibt... Spaß beiseite, wir müssen daran arbeiten,<br />
in den Rennen konstanter zu sein.“ Melandri war dagegen mit den Punkten<br />
zufrieden, hatte sich aber mehr versprochen. „In Portimao sollte es<br />
besser laufen. Das Streckenlayout dort sollte uns mehr liegen;“ blickte<br />
der kleingewachsene Ex-Weltmeister zur nächsten Runde. Was aber nicht<br />
davon ablenkt, dass er immer noch einen schweren Stand bei den schreibenden<br />
Landsleuten hat.<br />
Supersport WM<br />
Pole-Mann und „Neu-Werkspilot“ Cluzel kommt super weg. Kenan Sofuoglu<br />
kann an van der Mark vorbei auf Zwei ziehen. Dahinter sortiert sich<br />
auf Platz Vier PJ Jacobsen vor Raffaele De Rosa und Florian Marino.<br />
Pata Honda Pilot Zanetti hat seine Mühe mit dem Thailänder Wilairot und<br />
Landsmann Tamburini. In der zweiten Runde hat Cluzel bereits fast 2<br />
Sekunden Vorsprung herausgefahren, wogegen der einzige Deutsche Kevin<br />
Wahr in Folge heftiger Kämpfe im Mittelfeld vier Plätze verliert. In der<br />
dritten Runde kommt es fast zu einem Zusammenstoß zwischen Kenan<br />
und Michael van der Mark. Die heikle Situation führt dazu, dass sich der<br />
Amerikaner Jacobsen mit seiner Intermoto Kawasaki in den Windschatten<br />
von Sofuoglu bringen kann. In der fünften Runde verabschiedete sich<br />
Lorenzo Savadori holte von der Pole im vierten Rennen der Saison seinen<br />
ersten Sieg. Das Rennen wurde nach einem Sturz von Biaggi Neffe<br />
Federico Sandi in der elften Runde abgebrochen. Dadurch erbte der<br />
Meisterschaftsführende Leandro „Tati“ Mercado auf Platz Zwei. Fabio<br />
Massei wurde mit der EAB Ducati Dritter vor Ondrej Jezek mit der Barni<br />
Ducati. Dahinter kamen David McFadden (Kawasaki) und Federico<br />
D’Annunzio ins Ziel. Marc Moser schied mit seiner Ducati aus.<br />
Superstock 600<br />
Marco Faccani holte sich mit einem Sieg über Landsmann Federico<br />
Caricasulo die Gesamtführung zurück. Caricasulo fuhr auf dem Weg<br />
zu seinem ersten Podium einen neuen Superstock-Rundenrekord. Pech<br />
hatten dagegen sechs Piloten die schon in der ersten Runde aus dem<br />
Sattel flogen. Es erwischte auch den bis dahin Gesamtführenden Niki<br />
Tuuli vom Kallio Racing Team. Wildcard-Pilot Davide Stirpe wurde Dritter<br />
vor Wayne Tessels, Gennaro Sabatino und Nicola Morrentino. Der<br />
Schleizer Julian Puffe holte sich nach einem starken Rennen als 13.<br />
drei weitere Punkte.<br />
Superbike Superpole misano<br />
1. T. Sykes<br />
2. D. Giugliano<br />
3. S. Guintoli<br />
4. L. Baz<br />
5. M. Melandri<br />
GBR<br />
ITA<br />
FRA<br />
FRA<br />
ITA<br />
Kawasaki Racing Team<br />
Ducati Superbike Team<br />
Aprilia Racing Team<br />
Kawasaki Racing Team<br />
Aprilia Racing Team<br />
Superbike rennen 1 Misano - 21 Runden<br />
1. T. Sykes<br />
2. L. Baz<br />
3. M. Melandri<br />
4. C. Davies<br />
5. S. Guintoli<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
ITA Aprilia Racing Team<br />
GBR Ducati Superbike Team<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
Kawasaki<br />
Ducati<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Ducati<br />
Aprilia<br />
1:34,883<br />
1:35,079<br />
1:35,106<br />
1:35,254<br />
1:35,316<br />
33:46,932<br />
+ 5,012<br />
+ 6,417<br />
+ 7,783<br />
+ 16,248<br />
Superbike rennen 2 misano - 21 Runden<br />
1. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
2. L. Baz<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
3. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />
4. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />
5. J. Rea<br />
GBR PATA Honda<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Honda<br />
33:55,695<br />
+ 3,083<br />
+ 3,413<br />
+ 5,092<br />
+ 18,975<br />
Superbike-WM gesamtstand<br />
1. T. Sykes<br />
2. S. Guintoli<br />
3. L. Baz<br />
4. J. Rea<br />
5. M. Melandri<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
GBR PATA Honda<br />
ITA Aprilia Racing Team<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Aprilia<br />
251<br />
212<br />
199<br />
179<br />
143<br />
Jules Cluzel gewann überlegen das Rennen der Supersport.<br />
dann De Rosa vom 5. Platz in Richtung Kies. Mit der schnellsten Rennrunde<br />
bringt sich in dieser Runde „Patrick“ Jacobsen am türkischen Markenkollegen<br />
Kenan vorbei auf Platz Zwei. Der dreifache Ex-Weltmeister<br />
gerät unter Druck von van der Mark, der in der 6. Runde einen ersten Angriff<br />
setzt. Dieser war aber zu optimistisch und der talentierte Holländer<br />
musste einen neuen Anlauf nehmen. In dieser Phase katapultierte sich<br />
dann auch unser deutscher Hoffnungsträger Kevin Wahr mit der privaten<br />
Yamaha von Platz 19 auf den 16., um damit Punkte zu wittern. In der<br />
folgenden Runde kann dann der Niederländer mit der Ten Kate Honda am<br />
schnellen Türken vorbei gehen und sich den frechen Amerikaner mit der<br />
Kawasaki ins Visier nehmen. Bei Halbzeit ist van der Mark dann direkt<br />
im Windschatten von Jacobsen und kommt in der 11. Runde vorbei auf<br />
den zweiten Platz. Doch vorne treibt Jules Cluzel die wunderschöne MV<br />
mit einem infernalischen Sound um den Kurs. Als der Honda Pilot aus<br />
der Käsestadt Gouda dann einige Zehntel vom Vorsprung des Franzosen<br />
kappen kann, zündet der frische MV Werkspilot den Turbo und brennt<br />
drei schnelle Runden in den Asphalt von Misano. Doch der Holländer lässt<br />
nicht von seinem Plan ab und bleibt dran und findet wenig später einen<br />
Supersport qualifying misano<br />
1. J. Cluzel<br />
2. M. vd Mark<br />
FRA MV Agusta Reparto Corse<br />
NED PATA Honda<br />
3. De Rosa<br />
ITA CIA Insurance Honda<br />
4. K. Sofuoglu<br />
5. R. Wilairot<br />
TUR Mahi Racing Team India<br />
THA Core PTR Honda<br />
Supersport rennen misano - 19 Runden<br />
1. J. Cluzel FRA MV Agusta Reparto Corse<br />
2. M. vd Mark<br />
3. P. Jacobsen<br />
4. K. Sofuoglu<br />
NED PATA Honda<br />
USA Intermoto Ponyexpress<br />
TUR Mahi Racing Team India<br />
5. R. Tamburini ITA Intermoto Ponyexpres<br />
Supersport-wm gesamtstand<br />
1. M. vd Mark NED PATA Honda<br />
2. J. Cluzel FRA<br />
3. F. Marino FRA<br />
4. L. Zanetti ITA<br />
5. K. Coghlan GBR<br />
MV Agusta Reparto Corse<br />
Intermoto Ponyexpres<br />
PATA Honda<br />
DMC Panavto Honda<br />
MV Agusta<br />
Honda<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
MV Agusta<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
MV Agusta<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Honda<br />
1:38,616<br />
1:39,083<br />
1:39,090<br />
1:39,146<br />
1:39,382<br />
31:40,587<br />
+ 1,537<br />
+ 3,400<br />
+ 5,638<br />
+ 9,923<br />
135<br />
107<br />
85<br />
70<br />
68<br />
38 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Foto: Tobias Linke<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Der Freitag in Mugello ließ weder bei den Zuschauern,<br />
noch bei den Fahrern so richtiges<br />
Race-Feeling aufkommen. Kalte Temperaturen<br />
und immer wieder einsetzende Schauer beeinflussten<br />
den Trainingsablauf auf der italienischen<br />
Strecke maßgeblich.<br />
Waren am Vormittag noch alle Piloten der MotoGP<br />
auf der Strecke, so waren es am Nachmittag<br />
lediglich Ducati-Pilot Michele Pirro und<br />
die Honda-Piloten Nicky Hayden, Alvaro Bautista<br />
und Hiroshi Aoyama, die eine gezeitete<br />
Runde zustande brachten.<br />
Die Bestzeit des Tages ging mit 1:48.004 an<br />
Marc Marquez, gefolgt von Valentino Rossi, der<br />
allerdings schon knapp vier Zehntel auf den<br />
amtierenden Weltmeister verlor. Andrea Iannone,<br />
Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo, Aleix<br />
Espargaro, Stefan Bradl, Cal Crutchlow, Alvaro<br />
Bautista und Bradley Smith komplettierten<br />
die Top Ten. Ein Fragezeichen stand hinter<br />
Dani Pedrosa - ob sein operierter Unterarm<br />
das Wochenende schmerzfrei überstehen würde?<br />
Der kleine Spanier ging kein großes Risiko<br />
ein und platzierte sich zunächst mit über einer<br />
Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen<br />
nur auf Position elf.<br />
Sechste Pole im sechsten Rennen<br />
Schon am Samstagmorgen war zu erkennen,<br />
dass sich das Regengebiet aus der Toskana<br />
verzogen hatte. Hier war es am Vormittag Dani<br />
Pedrosa, der als einziger Fahrer die 1.47er<br />
Marke knackte und sich somit zunächst an die<br />
• Zweikampf für die Geschichtsbücher<br />
• Valentino Rossi fährt 300. Grand Prix<br />
Spitze setzte. Mark Marquez behauptete Platz<br />
zwei vor Dovizioso und Lorenzo. Valentino Rossi<br />
fiel hinter Bradley Smith auf Platz sechs<br />
zurück. Dahinter folgten Cal Crutchlow, Pol Espargaro,<br />
Stefan Bradl und Andrea Iannone.<br />
Der deutsche musste kurz vor Schluss noch einen<br />
Sturz hinnehmen, bei dem er selbst zwar<br />
unverletzt blieb, seine Maschine aber leicht<br />
ramponierte. Andrea Iannone stellte unterdessen<br />
einen neuen Geschwindigkeits-Rekord auf,<br />
bei dem er mit 349,6 km/h gemessen wurde.<br />
Der bis dahin amtierende Rekordhalter Dani<br />
Pedrosa schaffte es 2009 auf 349,288 km/h,<br />
allerdings noch mit der 800ccm Werks-Honda.<br />
Der Amerikaner Nicky Hayden entschloss sich<br />
am Samstag dazu, das Rennwochenende in<br />
Mugello nicht weiter fortzusetzen. Wegen Problemen<br />
mit seinem Handgelenk, die ihn schon<br />
seit dem Wochenende in Jerez plagten, ließ er<br />
die verbleibenden Sitzungen aus und begab<br />
sich im Anschluss zu weiteren Untersuchungen<br />
zum italienischen Hand-Spezialisten Dr. Riccardo<br />
Luchetti. „Die Probleme mit meinem<br />
Handgelenk werden einfach nicht besser. Deshalb<br />
ist es wohl das Beste, auf den Rat der<br />
Ärzte zu hören und auf einen weiteren Einsatz<br />
in Mugello zu verzichten. Es ist zwar bitter, gerade<br />
weil ich die Strecke so liebe, aber trotzdem<br />
wohl die beste Entscheidung.“<br />
Einen herben Rückschlag hatte auch Alvaro<br />
Bautista zu verzeichnen, der nach seinem<br />
grandiosen Auftritt in Le Mans einfach keine<br />
gute Zeit zusammen brachte. Als Zwölfter<br />
schaffte er es nicht, sich für den direkten Einzug<br />
in Quali 2 zu qualifizieren.<br />
Im Kampf um die ersten zwölf Startplätze war<br />
es dann einmal mehr der Weltmeister, der den<br />
Rest des Feldes deklassierte. Marc Marquez<br />
holte sich in 1:47.270 die sechste Pole im<br />
sechsten Rennen und verwies Andrea Iannone<br />
und einen erstarkten Jorge Lorenzo auf die<br />
weiteren zwei verbliebenen Plätze in der ersten<br />
Startreihe. Dani Pedrosa, Pol Espargaro und<br />
Cal Crutchlow stellten sich eine Reihe dahinter<br />
auf und in der dritten fanden sich Bradley<br />
Smith, Andrea Dovizioso und Stefan Bradl wie-<br />
Nicky Hayden gab verletzungsbedingt auf.<br />
Foto: Tobias Linke<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
39
Foto: Tobias Linke<br />
der. Der Zahlinger hatte sich eigentlich etwas<br />
weiter vorn erwartet und sagte im Anschluss<br />
des Qualifyings: „Es war ein hartes Qualifying<br />
und ich bin enttäuscht über meine Startposition,<br />
weil ich weiter vorn sein wollte, speziell<br />
auf dieser Rennstrecke. Die Rundenzeit ist gut<br />
und wenn ich eine zehntel Sekunde schneller<br />
gewesen wäre, hätten wir in der zweiten Reihe<br />
sein können. Das Team hat heute nach dem<br />
Crash einen guten Job gemacht und ich habe<br />
ein gutes Gefühl auf dem Bike für das Rennen<br />
morgen. Von der dritten Startreihe aus zu starten,<br />
ist nicht das, was ich erwartet habe, aber<br />
es ist ein langer Weg<br />
bis zur ersten Kurve<br />
und da kann viel passieren.<br />
Wie ich schon<br />
gestern sagte, haben<br />
die Ducati-Fahrer eine<br />
ordentliche Geschwindigkeit<br />
und es wird ein<br />
sehr enges Rennen,<br />
aber wir geben unser<br />
Bestes, um das Rennen<br />
unter den Top-Fünf zu<br />
beenden.“<br />
Valentino Rossi, der nur<br />
Platz zehn für sich verbuchen<br />
konnte, machte<br />
ebenfalls keinen Hehl<br />
aus seiner Unzufriedenheit. „Platz zehn ist<br />
natürlich nicht das, was wir erwartet haben.<br />
Der Abstand nach vorn ist allerdings auch<br />
nicht ganz so groß, sodass ich mir für morgen<br />
schon noch einiges vornehme. Wir müssen<br />
sehen, dass wir im Warmup ein gutes Setting<br />
fürs Rennen hinbekommen, um dann ein paar<br />
Positionen nach vorn zu kommen.“<br />
Zweikampf der Superlative<br />
Nach dem Erlöschen der roten Ampel war es<br />
zunächst Andrea Iannone mit seiner Pramac-<br />
Ducati, der sich als Führender an die Spitze<br />
setzte. Es dauerte allerdings keine Runde, bevor<br />
er diese an Jorge Lorenzo abgeben musste,<br />
der sein Heil zunächst in der Flucht suchte.<br />
Marc Marquez fackelte nicht lange und ging<br />
kurz darauf ebenfalls an seinem Landsmann<br />
Iannone vorbei.<br />
Eine starke Startphase hatte auch Jubilar Valentino<br />
Rossi, der sich von Platz zehn in kürzester<br />
Zeit auf Position drei vorkämpfte.<br />
Riesiges Pech hatte in dieser Rennphase Stefan<br />
Bradl, der schon im Warmup per Highsider<br />
einen schweren Sturz zu verkraften hatte. Diesmal<br />
traf ihn die über die Strecke rutschende<br />
Ducati von Cal Crutchlow. „Ich bin sprachlos.<br />
Ich war heiß drauf, hier in Mugello das Rennen<br />
zu fahren, aber jetzt möchte ich das Wochenende<br />
so schnell wie möglich vergessen.<br />
Heute Morgen hatte ich einen massiven Crash<br />
im Warm-Up und ich musste mit den Schmerzen<br />
im Rennen zurecht kommen, vor allem<br />
schmerzte der rechte Arm und der Ellbogen.<br />
MotoGP MUGELLO<br />
Ich hatte ein gutes Gefühl mit dem Bike aber<br />
nach dem Start, in der ersten Kurve, fuhr ich<br />
zu weit raus und verlor drei Positionen. Danach<br />
machte ich mich bereit, die Jungs vor mir<br />
zu überholen, aber dann plötzlich, nach der<br />
zweiten Schikane bei Kurve fünf, stürzte Crutchlow.<br />
Sein Bike kreuzte die Fahrbahn und ich<br />
konnte ihm nicht ausweichen. Seine Maschine<br />
traf mich hinten und ich hatte einen weiteren<br />
großen Crash, ähnlich wie heute Morgen. Heute<br />
Morgen einen 360er und heute Nachmittag<br />
einen 180er-Backflip. Ich werde Italien mit null<br />
Punkten und mit einer Menge Schmerzen verlassen.<br />
Wieder einmal<br />
muss ich mich beim<br />
Team für deren Einsatz<br />
bedanken und auch bei<br />
allen LCR-Sponsoren<br />
und Fans für deren Unterstützung.“<br />
An der Spitze<br />
schrumpfte Jorge Lorenzos<br />
Vorsprung von<br />
Runde zu Runde, bis<br />
es sieben Runden vor<br />
Ende des Rennes zum<br />
direkten Schlagabtausch<br />
kommen sollte.<br />
Stefan Bradl crashte im Rennen, Lorenzo (99)<br />
und Marquez begeisterten die Massen.<br />
Es war ein Zweikampf der auf des Messers<br />
Schneide geführt wurde, mit unzähligen<br />
Überholmanövern. Besonders auf der langen<br />
Start-Ziel-Geraden gelang es Marquez immer<br />
wieder, Lorenzo aus dem Windschatten heraus<br />
zu attackieren. Genau dies geschah dann auch<br />
Andrea Dovizioso wurde bester Ducati-Pilot.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
40 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
auf dem Weg in die<br />
letzte Rennrunde. Marquez<br />
schnappte sich<br />
Lorenzo am Ende der<br />
langen Geraden, konnte<br />
allerdings nicht ganz<br />
die Ideallinie halten<br />
und machte innen eine<br />
Lücke auf. Lorenzo,<br />
der ihm unmittelbar<br />
am Hinterrad klebte,<br />
konnte diesen kleinen<br />
Fehler des Weltmeisters<br />
allerdings nicht<br />
zu seinen Gunsten nutzen<br />
und musste diesmal<br />
hinter ihm bleiben.<br />
Seine Chance sah er<br />
im Finish, um Marquez<br />
seinen sechsten Saisonsieg<br />
noch streitig<br />
zu machen. Doch leider<br />
reichte es am Ende<br />
nicht ganz. Marquez<br />
überquerte die Ziellinie mit einem Vorsprung<br />
von 0,121 Sekunden und setzte damit seine<br />
Siegesserie fort. „Ich bin sehr zufrieden mit<br />
dem Sieg. Jorge und ich hatten heute einen<br />
wirklich spannenden Zweikampf und eine<br />
Menge Spaß da draußen. Ich hatte nicht erwartet,<br />
das Rennen hier zu gewinnen und auch<br />
garnicht erst daran gedacht. Ich bin hier her<br />
gekommen und die Strecke war in meinem Kalender<br />
maximal für ein paar Punkte markiert.<br />
Im Rennen sah ich aber dann, dass etwas geht<br />
und nahm mehr Risiko auf mich, als bei den<br />
Rennen zuvor. Wir haben auch im Warmup den<br />
sechsten Gang noch etwas anders übersetzt,<br />
um am Ende der Zielgeraden einen kleinen<br />
Vorteil zu erzielen. Jorge und Vale waren sehr<br />
schnell und es war wirklich schwierig für uns,<br />
das Tempo aufrecht zu erhalten. Am Ende bin<br />
ich jetzt sehr zufrieden, wie das Wochenende<br />
gelaufen ist. Mein Team hat wieder einmal einen<br />
tollen Job gemacht und dafür möchte ich<br />
mich bedanken. Jetzt schauen wir nach vorn<br />
zu meinem Heim-Grand Prix. Das Rennen in<br />
Montmelo ist immer etwas Besonderes.“ so<br />
der Weltmeister im Anschluss.<br />
Jorge Lorenzo äußerte sich folgendermaßen<br />
zum Duell der Geschichte: „Ich bin happy.<br />
Aber ich könnte glücklicher sein, wenn ich das<br />
Rennen gewonnen hätte. Ich habe mein Bestes<br />
versucht, habe jedoch in der letzten Kurve einen<br />
kleinen Fehler gemacht und musste eine<br />
weitere Linie fahren. Somit war es dann unmöglich,<br />
auf der Geraden zu überholen. Wenn<br />
ich körperlich fit bin und wir noch am Bike<br />
einige Verbesserungen machen können, kann<br />
ich da sein und mit ihm kämpfen.“<br />
Lokalmatador Valentino Rossi sah sich das<br />
Duell aus einer Distanz von ca. 100 Meter an,<br />
schaffte es aber nicht mehr, direkt in diesen<br />
MotoGP MUGELLO<br />
Valentino Rossi beendet 300. Grand Prix auf Platz drei.<br />
Zweikampf einzugreifen. „Heute war ein großer<br />
Tag für alle Leute und die MotoGP. Mugello<br />
zählt zu den besten Rennstrecken der Welt,<br />
mit vielen Zuschauern. Das Rennen war sehr<br />
lustig mit einem großen Kampf zwischen Jorge<br />
und Marc und ich war nicht allzu weit von<br />
ihnen entfernt. Ich denke, die Leute sind auch<br />
mit meinem dritten Platz recht glücklich, denn<br />
aus der vierten Reihe aufs Podium zu fahren<br />
ist doch recht zufriedenstellend. Vielleicht hätte<br />
ich sogar um den Sieg mitkämpfen können,<br />
doch unser Fehler im Quali gestern machte es<br />
eigentlich unmöglich. Es ist immer etwas Besonderes,<br />
in Mugello auf dem Podium zu stehen.<br />
Es ist wie ein großes Konzert - eine große<br />
Party für die MotoGP und die Motorradfahrer,<br />
weil die Leidenschaft in Italien erstaunlich und<br />
ergreifend ist. Es War mein 300. Grand Prix<br />
und somit bin ich in der Mitte meiner Karriere.<br />
300 liegen jetzt noch vor mir.“<br />
Dani Pedrosa fehlten gut zwölf Sekunden auf<br />
Valentino Rossi und Platz drei. Die weiteren<br />
Platzierungen gingen bis Platz zehn an Pol<br />
Espargaro, Andrea Dovizioso, Andrea Iannone,<br />
Alvaro Bautista, Aleix Espargaro und Yonny<br />
Hernandez.<br />
Moto2: Tito Rabat in bestechender Manier<br />
Der WM-Führende der Moto2 machte auch<br />
in Mugello deutlich, dass der Weg zum Weltmeistertitel<br />
<strong>2014</strong> nur über ihn führen würde.<br />
Bis auf das verregnete zweite freie Training<br />
bestimmte der Spanier sämtliche Trainingssitzungen.<br />
Immer in seiner Nähe befanden sich unsere<br />
deutschen Piloten Sandro Cortese und Jonas<br />
Folger, die im Qualifying die starken Ränge drei<br />
und vier für sich verbuchen konnten. Zwischen<br />
Foto: Tobias Linke<br />
sie und dem Polesetter<br />
schob sich lediglich<br />
noch der stark auftrumpfende<br />
Brite Sam<br />
Lowes mit seiner <strong>Speed</strong><br />
Up. Hinter Jonas Folger<br />
reihten sich Dominique<br />
Aegerter, Luis Salom,<br />
Jordi Torres, Franco<br />
Morbidelli, Tom Lüthi<br />
und Marcel Schrötter<br />
auf Platz zehn ein.<br />
Der WM Zweite Mika<br />
Kallio erwischte einen<br />
weniger guten Tag<br />
und stellte seine Kalex<br />
diesmal nur auf Platz<br />
elf. Die anderen beiden<br />
verbliebenen Schweizer<br />
Randy Krummenacher<br />
und Robin Mulhauser<br />
errangen die Startplätze<br />
21 und 31.<br />
Jonas Folger im Rennen top<br />
Nachdem sich das Feld der Moto2 am Sonntag<br />
in Bewegung setzte, war es sofort Jonas Folger,<br />
der sich an die Spitze des Feldes setzte.<br />
Dahinter wurde es zwischen Salom und Rabat<br />
so eng, dass es zur Berührung kam und Rabat<br />
fast im Kiesbett landete. Davon profitierte auch<br />
der Schweizer Aegerter, der sich zunächst an<br />
Position drei schob. Rabat, nun mit ordentlich<br />
Adrenalin versehen, fackelte nicht lange und<br />
begann sich Position um Position zurückzuerobern.<br />
Der Finne Mika Kallio machte in den<br />
ersten Runden ebenfalls ordentlich Betrieb<br />
und fand sich nach der vierten Runde bereits<br />
auf Platz fünf wieder. Pech hatte unterdessen<br />
Tom Lüthi, als ihm Takaaki Nakagami vors Vorderrad<br />
fuhr, er nicht ausweichen konnte und<br />
daraufhin zu Sturz kam.<br />
Vorn waren Folger und Salom derweil in der<br />
Lage, eine kleine Lücke aufzufahren, die Rabat<br />
jedoch im letzten Renndrittel schloss und kurz<br />
darauf auch an den Führenden vorbeiging und<br />
danach ungefährdet seinem dritten Saisonsieg<br />
entgegenfuhr. Jonas Folger musste am Ende<br />
des Rennens ebenfalls noch Luis Salom ziehen<br />
lassen, untermauerte aber mit Platz drei seine<br />
hervorragende Rookie-Bilanz. „Hier in Mugello<br />
auf das Podium zu fahren ist etwas ganz<br />
besonderes; ich freue mich daher riesig über<br />
diesen dritten Rang. Die Vorbereitung für das<br />
Rennen ist optimal gelungen und der Start selber<br />
war der Schlüssel für den heutigen Erfolg.<br />
Obwohl ich nach den ersten Metern etwas abgedrängt<br />
wurde, konnte ich noch auf der Bremse<br />
im Kurveneingang zu Turn One die Führung<br />
übernehmen. Ab diesen Zeitpunkt konnte ich<br />
dann ein konstant hohes Tempo fahren. Vor<br />
allem auch deshalb, weil ich in keine Positions-<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Luis Salom kämpft gegen Tito Rabat und Jonas Folger - Simone Corsi gegen Mika Kallio und Dominique Aegerter in der Moto2.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
41
Foto: Ronny Lekl<br />
kämpfe verwickelt war. In der Anfangsphase wollte ich mich unbedingt<br />
gleich von meinen Verfolgern abzusetzen und einen sicheren Vorsprung<br />
herstellen, was aber leider nicht gelungen ist. Luis ist heute ebenso ein<br />
super Rennen gefahren und klebte die ganze Zeit hartnäckig an meinem<br />
Hinterrad. Bis zum letzten Renndrittel hatte ich an der Spitze alles unter<br />
Kontrolle, jedoch ab diesen Zeitpunkt hatte ich mit jeder Runde mit mehr<br />
Chattering vorne zu kämpfen. In der Schlussphase musste ich also Rabat<br />
und Luis ziehen lassen. Wahrscheinlich war der Vorderreifen die Ursache<br />
dafür. Diesen habe ich bei meinen Fluchtversuch wohl um die Spur<br />
zu hart beansprucht. In dieser Phase habe ich nämlich auf jeden Meter<br />
im Verlauf eine Runde Kurve bis ans Maximum gepusht. Der Grip-Level<br />
war über die gesamte Distanz gut, aber auf der Bremse habe ich zum<br />
Schluss wegen der Vibrationen Zeit verloren. Jedenfalls war es ein super<br />
Gefühl, ein Moto2-Rennen über zwei Drittel der Distanz anzuführen. Ich<br />
habe jede einzelne Runde in vollen Zügen genossen. In erster Linie auch<br />
deshalb, weil meine Kalex perfekt abgestimmt war. Von dem her war es<br />
ein gelungener Einstand mit dem neuen Fahrwerk. Meine Eindrücke nach<br />
dem ersten Rennen damit sind natürlich sehr positiv, zumal ich in den<br />
ersten Runden ein extrem gutes Gefühl auf dem Motorrad hatte. Nichtsdestotrotz<br />
ist uns das ganze System noch sehr fremd. Aber wir wissen<br />
nun, worauf wir uns beim Test am Dienstag hier konzentrieren müssen.<br />
Ich freue mich schon jetzt auf die bevorstehende Aufgabe und möchte<br />
gleichzeitig meinem Team für den großartigen Job an den vergangenen<br />
Tagen danken. Mugello war insgesamt betrachtet ein super Wochenende.<br />
Von mir aus kann so weiter gehen und hoffentlich gelingt es mir bald ein<br />
Rennen bis ins Ziel an der Spitze anzuführen.“<br />
Marcel Schrötter und Sandro Cortese belegten die Plätze zwölf und<br />
dreizehn. Der Berkheimer, der das Rennen aus der ersten Startreihe in<br />
Angriff nahm, kollidierte mit einem Kontrahenten und sagte nach dem<br />
Rennen folgendes: „Der Start war super, ich bin als Dritter eingebogen<br />
und war in den ersten paar Kurven Vierter. Aber dann hatte ich in der<br />
Senke unten einen riesen Schlag und bin schier gestürzt. Mir ist einer<br />
voll reingefahren und von dem Moment an hatte ich unheimliches Chattering.<br />
Danach bin ich über dem Limit gefahren, um überhaupt mitzuhalten.<br />
Das war sehr schade. Ich hab mein Bestes gegeben und es tut mir<br />
sehr leid. Ich bin weiter zurückgefallen und habe mit stumpfen Waffen<br />
gekämpft. Das Ergebnis ist natürlich nicht das, was ich mir vorgestellt<br />
hab.”<br />
Moto3: Romano Fenati gewinnt vor<br />
heimischer Kulisse<br />
Das Rennen des Wochenendes lieferten zweifelsohne die Piloten der<br />
Moto3. In einer Kampfgruppe, bestehen aus zwölf Piloten, wechselten<br />
die Positionen im Sekundentakt. An der Spitze tummelten sich neben<br />
Polesetter Alex Rins unter anderem sein Teamkollege Alex Marquez, Jack<br />
Miller, Romano Fenati, John McPhee, Alex Masbou, Jakub Kornfeil, Isaac<br />
Vinales, Enea Bastianini und Efren Vazquez. Der Spanier, in Diensten des<br />
SaxoPrint Racing Team Germany, verabschiedete sich dann als Erster<br />
aus dieser Gruppe, da er für einen Frühstart bestraft wurde und damit<br />
eine unfreiwillige Boxendurchfahrt antreten musste. Kurz darauf krachte<br />
Antonelli am Ende der Zielgerade Kornfeil ins Heck, worauf das Rennen<br />
für diese Beiden beendet war. Kornfeil fuhr zwar noch kurz weiter, gab<br />
aber fünf Runden vor Schluss auf. John McPhee erwischte es auf Platz<br />
drei liegend ebenfalls.<br />
In der letzten Rennrunde, als es im die Vergabe der Podiumsplatzierungen<br />
ging, reduzierte der Australier Miller die Spitzengruppe von zehn<br />
Piloten auf sieben. Beim Überholversuch an Alex Masbou, stach er sehr<br />
optimistisch innen am Franzosen rein, als er plötzlich merkte, dass es da<br />
eigentlich gar keine Lücke gab. Beim Ausweichmanöver fuhr er Marquez<br />
vors Vorderrad, der ihn daraufhin unweigerlich touchierte und von hinten<br />
kommend krachte noch Antonelli in die Beiden.<br />
In einem Foto-Finish sicherte sich Fenati mit 0,01 Sekunden Vorsprung<br />
den Sieg vor Isaac Vinales und Alex Rins. Die Beiden überquerten zeitgleich<br />
die Ziellinie, worauf die letzte Zieldurchfahrt gewertet wurde und<br />
da lag Vinales 0,001 Sekunden vor seinem Landsmann.<br />
MotoGP MUGELLO<br />
Romano Fenati gewinnt die Moto3.<br />
Moto3 Qualifying mugello<br />
1. A. Rins<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0 Honda<br />
2. J. Miller<br />
AUS Red Bull KTM Ajo KTM<br />
3. J. Kornfeil CZE Calvo Team<br />
KTM<br />
4. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46 KTM<br />
5. A. Masbou FRA Ongetta-Rivacold Honda<br />
Moto3 Rennen mugello - 20 runden<br />
1. R. Fenati<br />
2. I. Vinales<br />
3. A. Rins<br />
4. M. Oliveira<br />
5. N. Ajo<br />
ITA SKY Racing Team VR46<br />
SPA Calvo Team<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
POR Mahindra Racing<br />
FIN Avant Tecno Husqvarna<br />
Moto3 Punktestand<br />
1. J. Miller<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
2. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />
3. A. Rins<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
4. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />
5. I. Vinales SPA Calvo Team<br />
Moto2 Qualifying mugello<br />
1. E. Rabat<br />
2. S. Lowes<br />
3. S. Cortese<br />
4. J. Folger<br />
5. D. Aegerter<br />
Moto2 Rennen mugello - 21 Runden<br />
1. E. Rabat<br />
2. L. Salom<br />
3. J. Folger<br />
4. S. Corsi<br />
5. D. Aegerter<br />
SPA Marc VDS Racing Team<br />
GBR <strong>Speed</strong> Up<br />
GER Dynavolt Intact<br />
GER AGR Team<br />
SUI Technomag carXpert<br />
SPA Marc VDS Racing Team<br />
SPA Pons HP 40<br />
GER AGR Team<br />
ITA NGM Forward Racing<br />
SUI Technomag carXpert<br />
Moto2 Punktestand<br />
1. E. Rabat<br />
2. M. Kallio<br />
3. M. Vinales<br />
4. D. Aegerter<br />
5. S. Corsi<br />
SPA<br />
FIN<br />
SPA<br />
SUI<br />
ITA<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Pons HP 40<br />
Technomag carXpert<br />
NGM Forward Racing<br />
motogp qualifying mugello<br />
1. M. Marquez<br />
2. A. Iannone<br />
3. J. Lorenzo<br />
4. D. Pedrosa<br />
5. A. Espargaro<br />
SPA<br />
ITA<br />
SPA<br />
SPA<br />
SPA<br />
Repsol Honda Team<br />
Pramac Racing<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Repsol Honda Team<br />
Monster Yamaha Tech3<br />
1:56,999<br />
1:57,264<br />
1:57,326<br />
1:57,435<br />
1:57,580<br />
KTM 39:46,256<br />
KTM + 0,010<br />
Honda + 0,010<br />
Mahindra + 0,121<br />
Husqvarna + 0,260<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
KTM<br />
Kalex<br />
<strong>Speed</strong> Up<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Honda<br />
Ducati<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
motogp rennen mugello - 23 runden<br />
1. M. Marquez SPA Repsol Honda Team Honda<br />
2. J. Lorenzo<br />
3. V. Rossi<br />
SPA<br />
ITA<br />
Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
4. D. Pedrosa<br />
5. P. Espargaro<br />
SPA<br />
SPA<br />
Repsol Honda Team<br />
Ducati Team<br />
Honda<br />
Ducati<br />
104<br />
99<br />
87<br />
76<br />
64<br />
1:52,901<br />
1:52,915<br />
1:53,008<br />
1:53,093<br />
1:53,162<br />
39:45,660<br />
+ 0,248<br />
+ 3,600<br />
+ 8,117<br />
+ 8,124<br />
124<br />
102<br />
69<br />
69<br />
66<br />
1:47,270<br />
1:47,450<br />
1:47,521<br />
1:47,584<br />
1:47,612<br />
41:38,254<br />
+ 0,121<br />
+ 2,688<br />
+ 14,046<br />
+ 15,603<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
42 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Moto3 spannend wie immer.<br />
Motogp punktestand<br />
1. M. Marquez<br />
2. V. Rossi<br />
3. D. Pedrosa<br />
4. J. Lorenzo<br />
5. A. Dovizioso<br />
SPA<br />
ITA<br />
SPA<br />
SPA<br />
ITA<br />
Repsol Honda Team<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Repsol Honda Team<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Ducati Team<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Ducati<br />
150<br />
97<br />
96<br />
65<br />
63
Foto: Peter Lange<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Siebter Saisonsieg für Marc Marquez<br />
und 100. MotoGP-Sieg für Honda<br />
Es war das erste Rennen der Saison, bei der<br />
Marc Marquez nicht von der Pole aus ins Rennen<br />
ging.<br />
In einem nervenaufreibenden Qualifying sicherte<br />
sich diesmal Teamkollege Dani Pedrosa<br />
den ersten Startplatz vor Jorge Lorenzo<br />
und Marc Marquez. Der Weltmeister wollte<br />
gerade zu seinem letzten Angriff auf die Pole<br />
starten, als ihm wenige Minuten vor Ende des<br />
Quali in Kurve eins das Vorderrad wegrutschte<br />
und er im Kiesbett landete. Für eine schnelle<br />
Rückkehr in die Box war es zu spät und somit<br />
musste er die verbleibende Zeit kampflos abwarten,<br />
was sich an der Spitze tat.<br />
Dani Pedrosa hingegen war mit dem Ergebnis<br />
äußerst zufrieden. „Ich bin sehr glücklich, die<br />
Pole-Position vor meiner Familie und den heimischen<br />
Fans errungen zu haben. Es ist die<br />
erste in dieser Saison und ich fühlte mich von<br />
Beginn an wohl auf dem Motorrad. Ich werde<br />
morgen versuchen, von der Pole einen guten<br />
Start hinzubekommen und bin mir sicher,<br />
dass es morgen sehr heiß sein wird, was bedeutet,<br />
die Reifen im Rennen gut zu verwalten.<br />
Auf alle Fälle werden wir unser Maximum geben,<br />
um das Beste aus<br />
dieser Ausgangslage zu<br />
machen.“<br />
Hinter den drei Spaniern<br />
platzierte sich Stefan<br />
Bradl, der nach dem<br />
sturzreichen Wochenende<br />
von Mugello zu<br />
neuer Hochform auflief.<br />
„Die vergangenen zwei<br />
Tage waren sehr positiv<br />
für uns und wir sind<br />
ziemlich glücklich über<br />
die zweite Startreihe.<br />
Wir haben in allen Sessions<br />
gezeigt, dass unsere<br />
Pace sehr gut ist<br />
und wir sind nicht weit entfernt von den vorderen<br />
Jungs. Vor der Qualifying-Session machten<br />
wir ein paar Einstellungen an der Suspension,<br />
die sich als sehr gut herausgestellt haben und<br />
auch die Reifenfrage ist geklärt. Im Qualifying<br />
wurde ich ein bisschen von den Gelben Flaggen<br />
wegen der Stürze von Marquez und Bautista<br />
gestört und Pedrosa behinderte mich in<br />
Foto: Peter Lange<br />
Dani Pedrosa holt Pole und wird im Rennen Dritter.<br />
der ersten Kurve meiner zweiten „fliegenden<br />
Runde“, aber was soll‘s, es ist ein gutes Gefühl,<br />
wieder zurück in der Front des Feldes zu<br />
sein, besonders nach Mugello.“<br />
Außer Stefan Bradl befanden sich noch Valentino<br />
Rossi und Aleix Espargaro in Startreihe<br />
zwei. Hinter ihnen nahmen Andrea Dovizioso,<br />
Bradley Smith und Yonny Hernandez Auf-<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
43
stellung und in Startreihe vier Pol Espargaro,<br />
Andrea Iannone und Alvaro Bautista von<br />
GO&FUN Gresini Racing. Der Spanier hatte in<br />
Q2 einen spektakulären Highsider fabriziert<br />
und blieb daraufhin zunächst im Kiesbett liegen.<br />
Er konnte zwar später in die Box zurückkehren,<br />
an eine Zeitenverbesserung war allerdings<br />
nicht mehr zu denken. „Der Crash war<br />
ziemlich heftig und nun habe ich am ganzen<br />
Körper Schürfwunden, insbesondere auf der<br />
Brust und am rechten Knöchel. Aber zum<br />
Glück ist nichts gebrochen. Ich hatte heute auf<br />
dem Motorrad ein besseres Gefühl als gestern.<br />
Trotzdem bin ich optimistisch fürs Rennen. Ich<br />
muss jetzt schnell vergessen, was heute passiert<br />
ist.“<br />
Rückkehrer Nicky Hayden, der schmerzbedingt<br />
das Rennen in Mugello ausgelassen hatte, biss<br />
die Zähne zusammen und startete von Position<br />
sechzehn.<br />
MotoGP BARCELONA<br />
bin ein wenig enttäucht, wir wussten zwar,<br />
dass die anderen hier sehr schnell sein werden,<br />
aber auch mein Bike war heute sehr gut.<br />
Von Vorteil war auch, dass die Strecke nicht<br />
so heiß war. Leider konnte ich in den ersten<br />
Runden keine Lücke zu meinen Verfolgern<br />
auffahren, was eigentlich mein Plan war. Als<br />
Vale dann an mir vorbeiging, konnte ich nicht<br />
mehr so fahren, als wenn ich das Tempo allein<br />
bestimmen konnte. Das Bike war heute, wie<br />
ich schon sagte, sehr gut, aber gerade in den<br />
letzten beiden Kurven waren wir nicht so stark<br />
auf der Bremse als letztes Jahr. Beim Herausbeschleunigen<br />
verlor ich dann in diesen Ecken<br />
die Bodenhaftung und somit auch die nötige<br />
Zeit, um an Dani dranzubleiben. Hätte dieses<br />
Problem nicht bestanden, wäre es heute eine<br />
gute Gelegenheit gewesen, um zu gewinnen.“<br />
Valentino Rossi, der fast das gesamte Rennen<br />
in Führung lag, konnte fünf Runden vor Schluss<br />
Stefan Bradl (6) zeigte in Barcelona eine ausgezeichnete Performance, das Rennen gewann aber Marc Marquez vor Valentino Rossi.<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: Peter Lange<br />
waren sicherlich besonders spektakulär, gerade<br />
fürs Publikum. Ich bin sehr glücklich über<br />
die weiteren 25 Punkte und auch, weil mein<br />
Bruder sein Heimrennen in der kleinen Klasse<br />
gewinnen konnte. Das ist wirklich etwas ganz<br />
Besonderes.“<br />
Valentino Rossi, der den zweiten Platz quasi<br />
von Dani Pedrosa erbte sagte folgendes zum<br />
Rennverlauf. „Ich bin so glücklich, weil es ein<br />
tolles Rennen war. Ich begann das Rennen mit<br />
sehr viel Tempo und war in der Lage, über weite<br />
Teile in Führung zu bleiben. Ganz zufrieden<br />
bin ich deshalb nicht, weil ich dachte, das<br />
Rennen gewinnen zu können. Als mich Dani<br />
überholte, verlor ich ein wenig Zeit, aber in<br />
den letzten Runden waren die beiden einfach<br />
schneller als ich. Es war ein gutes Rennen und<br />
ein weiterer Podestplatz. Ich hoffe, wir können<br />
so weitermachen.“<br />
Dani Pedrosa hingegen war mit Ende des Ren-<br />
Jorge Lorenzo hatte mit Lewis Hamilton prominenten Besuch in der Box, im Rennen wurde er Vierter.<br />
Marc Marquez entscheidet Rennen für sich auch nur noch zusehen, wie die Honda-Piloten<br />
Marquez und Pedrosa den Sieg unter sich ausmachten.<br />
nens logischerweise nicht so ganz zufrieden.<br />
„Es war ein hartumkämpftes Rennen. Wir<br />
Nach dem Start war es Jorge Lorenzo, der das<br />
Feld in die erste Kurve führte. Hinter ihm bog<br />
der Polesetter ein, der seinen zweiten Platz<br />
jedoch unmittelbar darauf an Valentino Rossi<br />
verlor. Der Italiener sorgte somit für eine<br />
Yamaha-Doppelführung, was das spanische<br />
Publikum mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm.<br />
Dani Pedrosa, Marc Marquez, Stefan Bradl und<br />
Andrea Dovizioso folgten in Schlagdistanz.<br />
In der vierten Runde übernahm Valentino Rossi<br />
die Führung und wenig später musste der<br />
Mallorquiner auch das Honda-Werks-Duo passieren<br />
lassen. Bis sechs Runden vor Schluss<br />
lag er noch in unmittelbarer Schlagdistanz,<br />
musste dann aber abreißen lassen. Ein Podium<br />
wäre nur noch drin gewesen, wenn sich<br />
einer der drei Führenden unfreiwillig aus dem<br />
Rennen verabschiedet hätte, wozu es aber,<br />
dies sei vorweggenommen, nicht kam. „Ich<br />
In der letzten Rennrunde versuchte<br />
Pedrosa dann, innen an seinen Teamkollegen<br />
vorbeizugehen, was aber nicht gelang. Marquez<br />
zog innen auf die Ideallinie und Pedrosa<br />
fuhr seinem Kontrahenten aufs Hinterrad. Davon<br />
profitierte wiederum Valentino Rossi, der<br />
den weit fahrenden Pedrosa innen überholte<br />
und somit zu Platz zwei fuhr.<br />
Marquez machte seinen siebten Sieg im siebten<br />
Rennen perfekt und damit auch den 100.<br />
MotoGP- Sieg für Honda seit der Einführung im<br />
Jahre 2002. „Über diesen Sieg freue ich mich<br />
ganz besonders, denn Barcelona ist für mich<br />
eine Strecke, die ich als besonders schwierig<br />
empfinde. Es war das erste Rennen, bei dem<br />
ich durch meinen Crash im Qualifying nicht<br />
von der Pole aus ins Rennen gehen konnte und<br />
die Kämpfe mit Jorge, Vale und Dani waren<br />
auch sehr hart. Ich denke, die letzten Kurven<br />
hatten viele Überholmanöver und das Tempo<br />
unter uns vier Fahrern an der Spitze war sehr<br />
schnell. Auch wenn das Ende für mich nicht<br />
das Beste war, nehme ich das Positive aus<br />
dem Rennen mit. Es war mein Wunsch, an der<br />
Spitze um den Sieg zu kämpfen und diesen<br />
habe ich mir erfüllt. Ich beendete das Rennen<br />
mit Marc im Kampf um den Sieg.“<br />
Stefan Bradl überquerte mit elf Sekunden<br />
Rückstand auf den Sieger als Fünfter die Ziellinie.<br />
„Wir sind sehr glücklich, denn ich bin<br />
heute der beste Satelliten-Fahrer hinter den<br />
Werksmaschinen. Zunächst einmal möchte<br />
ich meiner Mannschaft danken, die nach dem<br />
schwierigen Wochenende von Mugello einen<br />
tollen Job gemacht hat. Ich war heute auch<br />
der einzige Fahrer, der mit einem harten Vorderradreifen<br />
ins Rennen ging und fühlte mich<br />
gleich sehr wohl damit. Im Verlauf des Ren-<br />
44 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Foto: Peter Lange<br />
MotoGP BARCELONA<br />
nens war es für mich aber sehr hart, das Tempo<br />
der Top-Fahrer mitzugehen, denn sie haben<br />
einfach einen Tick mehr Power. Natürlich<br />
möchte man als MotoGP-Fahrer immer aufs<br />
Podium fahren, aber es ist sehr schwierig, die<br />
Werkspiloten zu schlagen.“<br />
Rabat gewinnt mit vier Sekunden Vorsprung<br />
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N°1 IN THE WORLD<br />
Foto: Peter Lange<br />
Aleix Espargaro überquerte bei seinem Heimrennen als Sechster die Ziellinie.<br />
Moto2: Chaotisches Rennen -<br />
Marcel Schrötter hält deutsche Fahne hoch<br />
Das Rennen der Moto2 in Katalonien entwickelte<br />
sich aus deutscher Sicht zu einem kleinen<br />
Desaster. Nachdem Sandro Cortese und<br />
Jonas Folger in den Trainingssitzungen ständig<br />
an der Spitze zu finden waren, verlief das<br />
Rennen für die beiden katastrophal. Marcel<br />
Schrötter machte es besser und fuhr im Rennen<br />
auf Platz neun.<br />
WM-Spitzenreiter<br />
holt Pole Position<br />
Esteve Rabat sicherte<br />
sich beim Grand Prix<br />
von Katalonien die Pole<br />
mit über einer halben<br />
Sekunde Vorsprung auf<br />
Teamkollege Mika Kallio.<br />
Maverick Vinales, in gelber<br />
Lackierung des neuen<br />
Hauptsponsors Paginas<br />
Amarillas (die gelben<br />
Seiten eines spanischen<br />
Telefonanbieters) unterwegs,<br />
sicherte sich vor<br />
heimischen Publikum Startplatz drei. Dahinter<br />
folgten Sandro Cortese, Jonas Folger und Mattia<br />
Pasini, bevor Tom Lüthi, Johann Zarco und<br />
Sam Lowes in Reihe drei folgten. Der Schweizer<br />
Dominique Aegerter schaffte diesmal nur<br />
den zehnten Platz in der Startaufstellung und<br />
Marcel Schrötter musste sich mit Rang siebzehn<br />
begnügen.<br />
Schon die Startphase des Rennens verlief<br />
mehr oder weniger chaotisch. Gleich in<br />
der ersten Kurve räumten sich Randy Krummenacher,<br />
Simone Corsi und Franco Morbidelli<br />
ab. Zwischen Folger und Cortese kam es<br />
zur Berührung, womit beide ihren Rennverlauf<br />
entscheidend beeinflussten. Der Berkheimer,<br />
getroffen von Folger, musste eine weite Linie<br />
durch die asphaltierte Auslaufzone fahren und<br />
verlor damit gleich mal fünfzehn Positionen,<br />
bevor er sich bei seiner Aufholjagd durch einen<br />
Sturz ganz aus dem Rennen verabschiedete.<br />
„Mir ist der Jonas in der ersten Kurve<br />
voll reingefahren. Ich musste dann erst einmal<br />
alles wieder richten und habe dadurch sehr,<br />
sehr viele Plätze verloren.<br />
Dann habe ich die Kontrolle<br />
über das Motorrad verloren.<br />
Eigentlich kann man gar<br />
nichts mehr dazu sagen. Im<br />
Moment läuft alles einfach<br />
nur schief. Es tut mir sehr<br />
leid.”<br />
An der Spitze kämpften Rabat,<br />
Kallio, ein gut gestarteter<br />
Domi Aegerter, Vinales,<br />
Folger, Lüthi und Salom<br />
verbissen um die Führung,<br />
bevor es nur einen Umlauf<br />
später auch Jonas Folger<br />
Für Jonas Folger (94) und Sandro Cortese verlief das Rennen unglücklich.<br />
Zuerst touchierten sie sich und danach fielen beide durch Sturz aus.<br />
endgültig erwischte. Er konnte einen Zusammenstoß<br />
mit dem ihm vors Vorderrad rutschenden<br />
Luis Salom gerade so vermeiden,<br />
wich durchs Kiesbett aus und kam zu Fall.<br />
„Schade, denn das Rennen hat auf den ersten<br />
Metern super begonnen. Ich hatte einen guten<br />
Start, aber in der ersten Kurve ging es wieder<br />
ein Mal ziemlich eng her. Ich habe auch gleich<br />
Foto: Peter Lange<br />
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07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
09/2010<br />
14/2010<br />
S Size<br />
45
Foto: Peter Lange<br />
MotoGP BARCELONA<br />
den anderen Fahrern vorbeizufahren. Ich habe immer wieder versucht<br />
zu pushen. Ab Mitte des Rennens habe ich gemerkt, dass ich mich nicht<br />
von der Gruppe absetzen kann. Ich freue mich, wieder auf dem Podest<br />
zu stehen und in der Gesamtwertung näher an die Spitze herangerückt<br />
zu sein.“ Sein Teamkollege John McPhee zeigte mit Platz neun nach<br />
seinem Sturz von Mugello ebenfalls ein starkes Rennen und bescherte<br />
dem Team damit weitere wichtige Punkte im Kampf um die Gesamtwertung.<br />
Teamchef Dirk Heidolf zum Rennen seiner Piloten: „Nach den<br />
Problemen gestern bin ich heute einfach nur erleichtert und glücklich<br />
über das Ergebnis. Wieder einen Podestplatz einzufahren ist ein tolles<br />
Gefühl. Beide Fahrer haben einen super tollen Job gemacht. Großes Lob<br />
an John, der einen neuen Rundenrekord gefahren hat. Leider musste er<br />
ab der Mitte des Rennens etwas abreisen lassen, weil seine Reifen nicht<br />
mehr ganz in Ordnung waren. Er ist auf Sicherheit gefahren, weil es ihm<br />
nach dem Ausfall im letzten Rennen wichtig war, Punkte einzufahren.<br />
Efren ist super gefahren. Auch wenn er sich in seiner Gruppe nicht klar<br />
durchsetzen konnte, war der Podestplatz wichtig für sein Selbstvertrauen.“<br />
Interwetten-Pilot Philipp Öttl blieb als 19. leider Punktelos.<br />
Tito Rabat (53) von Marc VDS Racing baute mit seinem<br />
Sieg den Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus.<br />
einen Schlag von hinten bekommen und infolgedessen kam es zur Berührung<br />
mit Sandro (Cortese). Das tut mir auch leid, aber ich war auch<br />
heilfroh, selber halbwegs sicher durch die erste Schikane zu kommen.<br />
Nach zwei Runden, als Ruhe eingekehrt war, war ich eben dabei in meinen<br />
Rhythmus zu kommen, um meine Rundenzeiten zu fahren und die<br />
Pace zu steigern. Plötzlich hatte vor mir Luis (Salom) einen Highsider.<br />
Es ging alles ziemlich schnell, aber zum Glück hatte ich eine super Reaktion<br />
und ich konnte ihm gerade noch ausweichen. Leider bin ich dann<br />
im Kiesbett umgefallen und dabei ist der Motor abgestorben. Das größte<br />
Pech war, dass sich das Motorrad danach nicht mehr starten lies.<br />
Schade, denn ich hatte ein gutes Gefühl. Das hätte bestimmt ein gutes<br />
Rennen werden können.“<br />
Tito Rabat und Maverick Vinales setzten sich derweil vorn ab, wobei<br />
Rabat im weiteren Verlauf auch Vinales distanzieren konnte und das<br />
Rennen vor seinem Landsmann gewann.<br />
Im Kampf um Platz drei machte sieben Runden vor Schluss noch Jordi<br />
Torres Dominique Aegerters Hoffnungen auf einen Podestplatz zunichte,<br />
als er per Highsider abstieg und sein Motorrad das vom Schweizer<br />
traf. Aegerter konnte zwar weiterfahren, doch mehr als zwei Pünktchen<br />
waren für ihn einfach nichtmehr zu holen. „Das Podest war heute in<br />
Griffnähe. Leider hat das Schicksal anders entschieden. Das Motorrad<br />
von Torres hat mich heftig getroffen, die ganze Verkleidung ist davon gezeichnet.<br />
Irgendwie habe ich es wie durch ein Wunder geschafft, im Kies<br />
auf den Rädern zu bleiben. Danach habe ich mich als Neunter wieder<br />
eingereiht. Ich wollte weiterkämpfen, als das Motorrad plötzlich ausgesetzt<br />
hat. Bis ich den Kontaktschalter wieder umgelegt hatte, hatte ich<br />
erneut fünf Ränge eingebüßt. Mit dem beim Zusammenprall ziemlich<br />
ramponierten Motorrad habe ich danach noch Rundenzeiten geschafft,<br />
die für die vordersten Plätze gereicht hätten. Bisher hat sich Torres noch<br />
nicht bei mir für seinen Fehler entschuldigt.“<br />
Von diesen Querelen profitierte ein gut aufgelegter Johann Zarco, der<br />
sich über Platz drei freuen konnte. Mika Kallio, Tom Lüthi, Mattia Pasini,<br />
Ricard Cardus, Axel Pons, Marcel Schrötter und Anthony West machten<br />
die Top Ten in Katalonien rund.<br />
Moto3: Marquez gewinnt vor<br />
Bastianini und Vazquez<br />
Im Rennen selbst ließ der von Platz eins gestartet Alex Marquez nichts<br />
anbrennen. Schon frühzeitig im Rennen konnte sich der Lokalmatador<br />
vom Rest des Feldes absetzen und fuhr damit seinen ungefährdeten<br />
zweiten Saisonsieg ein. Hinter ihm kämpften Bastianini, Vazquez, Miller,<br />
Fenati, Binder und Vinales um die verbleibenden Podiumsplatzierungen.<br />
Jack Miller, der sich im direkten Duell mit seinem Hauptkonkurrenten im<br />
die Weltmeisterschaft, Romano Fenati befand, fuhr zunächst in Lauerstellung<br />
aber am Ende reichte es für ihn nur zu Platz vier.<br />
Das Podium belegten außer Alex Marquez noch Enea Bastianini und<br />
Efren Vazquez, der nach dem Frühstart von Mugello erneut einen Pokal<br />
für das deutsche SaxoPrint Racing Team Germany einfuhr. Efren Vazquez<br />
nach dem Rennen: „Ich bin mit dem Rennen voll zufrieden. Ich<br />
hatte einen guten Start und konnte den Rhythmus der Spitzengruppe<br />
sofort mitgehen. In den ersten 3 Runden hatte ich Schwierigkeiten, an<br />
Moto3 Qualifying barcelona<br />
1. A. Marquez<br />
2. E. Bastianini<br />
3. A. Rins<br />
SPA<br />
ITA<br />
SPA<br />
Estrella-Galicia 0,0<br />
Junior Team GO&FUN<br />
Estrella-Galicia 0,0<br />
4. B. Binder RSA Ambrogio Racing<br />
5. N. Ajo<br />
FIN Avant Tecno Husqvarna<br />
Moto3 Rennen Barcelona - 22 runden<br />
1. A. Marquez<br />
2. E. Bastianini<br />
3. E. Vazquez<br />
4. J. Miller<br />
5. R. Fenati<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
ITA Junior Team GO&FUN<br />
SPA SaxoPrint-RTG<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
ITA SKY Racing Team VR46<br />
Moto3 Punktestand<br />
1. J. Miller<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
2. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />
3. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />
4. A. Rins<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
5. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
Moto2 Qualifying barcelona<br />
1. E. Rabat<br />
2. M. Kallio<br />
3. M. Vinales<br />
4. S. Cortese<br />
5. J. Folger<br />
Moto2 Rennen barcelona - 23 Runden<br />
1. E. Rabat<br />
2. M. Vinales<br />
3. J. Zarco<br />
4. M. Kallio<br />
5. T. Lüthi<br />
SPA Marc VDS Racing Team<br />
FIN Marc VDS Racing Team<br />
SPA Pons HP 40<br />
GER Dynavolt Intact<br />
GER AGR Team<br />
SPA<br />
SPA<br />
FRA<br />
FIN<br />
SUI<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Pons HP 40<br />
AirAsia Caterham<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Interwetten Paddock<br />
Moto2 Punktestand<br />
1. E. Rabat<br />
2. M. Kallio<br />
3. M. Vinales<br />
4. D. Aegerter<br />
5. S. Corsi<br />
SPA<br />
FIN<br />
SPA<br />
SUI<br />
ITA<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Pons HP 40<br />
Technomag carXpert<br />
NGM Forward Racing<br />
motogp qualifying barcelona<br />
1. D. Pedrosa<br />
2. J. Lorenzo<br />
3. M. Marquez<br />
4. S. Bradl<br />
5. V. Rossi<br />
SPA<br />
SPA<br />
SPA<br />
GER<br />
ITA<br />
Repsol Honda Team<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Repsol Honda Team<br />
LCR Honda<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Honda 1:50,232<br />
KTM 1:50,850<br />
Honda 1:50,912<br />
Mahindra 1:51,024<br />
Husqvarna 1:51,308<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
Honda<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
41:11,656<br />
+ 3,236<br />
+ 3,512<br />
+ 3,764<br />
+ 3,862<br />
117<br />
110<br />
92<br />
87<br />
85<br />
1:46,569<br />
1:47,140<br />
1:47,192<br />
1:47,267<br />
1:47,444<br />
Kalex 41:23,197<br />
Kalex + 4,244<br />
Cat. Suter + 11,157<br />
Kalex + 11,301<br />
Suter + 11,424<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
149<br />
115<br />
89<br />
71<br />
66<br />
1:40,985<br />
1:41,100<br />
1:41,135<br />
1:41,220<br />
1:41,290<br />
Foto: Peter Lange<br />
motogp rennen barcelona - 25 runden<br />
1. M. Marquez SPA Repsol Honda Team Honda<br />
2. V. Rossi<br />
ITA Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
3. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team Honda<br />
4. J. Lorenzo SPA Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
5. S. Bradl<br />
GER LCR Honda<br />
Honda<br />
42:56,914<br />
+ 0,512<br />
+ 1,834<br />
+ 4,540<br />
+ 11,148<br />
Efren Vazquez (7) vom Saxoprint RTG erzielte Platz drei.<br />
46 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Motogp punktestand<br />
1. M. Marquez<br />
2. V. Rossi<br />
3. D. Pedrosa<br />
4. J. Lorenzo<br />
5. A. Dovizioso<br />
SPA<br />
ITA<br />
SPA<br />
SPA<br />
ITA<br />
Repsol Honda Team<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Repsol Honda Team<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Ducati Team<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Ducati<br />
175<br />
117<br />
112<br />
78<br />
71
Foto: highside PR, T. Börnerl<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Chaos in der Kathedrale<br />
Bei trockenen Wetterbedingungen begannen<br />
sich die Piloten der MotoGP am Donnerstag<br />
auf das Wochenende im niederländischen Assen<br />
einzuschießen. Mit einer Zeit von 1:34.530<br />
war es Monster Yamaha Tech3-Pilot-Pol Espargaro,<br />
der die Bestmarke am Vormittag setzte.<br />
Hinter ihm folgten mit knapp zwei Zehntel<br />
Rückstand sein Bruder Aleix auf der NGM Forward<br />
Yamaha und Markenkollege Jorge Lorenzo,<br />
der nur 0,206 Sekunden auf die Bestzeit<br />
einbüßte. Bester Honda-Pilot war Marc Marquez<br />
als Vierter, bevor mit Bradley Smith und<br />
Valentino Rossi zwei weitere Yamahas folgten.<br />
Stefan Bradl konnte, mit über einer Sekunde<br />
Rückstand, nur den zehnten Platz für sich verbuchen.<br />
Als die Fahrer am Nachmittag zu ihrem zweiten<br />
Einsatz ausrückten, hatte sich der Grip auf<br />
der Strecke schon so verbessert, dass die Rundenzeiten<br />
um ca. eine Sekunde fielen.<br />
Aleix Espargaro machte hier den besten Job<br />
und setzte sich mit 1:33.653 an die Spitze des<br />
Feldes und war somit auch der Schnellste am<br />
Freitag. Marquez verbesserte sich auf Platz<br />
zwei und hinter ihm reihten sich bis Platz zehn<br />
Teamkollege Pedrosa, Jorge Lorenzo, Andrea<br />
Iannone, Bradley Smith, Valentino Rossi, Pol<br />
Espargaro, Stefan Bradl und Andrea Dovizioso<br />
ein.<br />
Samstag durchwachsen<br />
Nachdem es am Samstagvormittag keine<br />
Zeitenverbesserungen zu verzeichnen gab, war<br />
es Marc Marquez, der mit 1:33.462 in FP4 die<br />
schnellste Zeit des Wochenendes ablieferte.<br />
Das vierte freie Training nutzten alle Piloten<br />
nochmals, um sich so gut wie möglich auf die<br />
folgenden beiden Qualifyings vorzubereiten.<br />
Doch es kam anders, als erwartet.<br />
Aleix Espargaro fährt zur Pole<br />
Zunächst waren es Alvaro Bautista und Cal<br />
Crutchlow, die sich in Q1 durchsetzen und somit<br />
in den Kampf um die ersten zwölf Startplätze<br />
in Q2 eingreifen konnten und pünktlich<br />
zu Beginn von diesem begann es leicht zu nieseln.<br />
Da der Asphalt zu diesem Zeitpunkt die<br />
Feuchtigkeit noch gut aufnahm, rückten alle<br />
Piloten aus, um möglichst noch eine schnelle<br />
Runde auf Slicks zu fahren.<br />
Dies gelang Aleix Espargaro auf seiner Open-<br />
Yamaha mit einer Bestzeit von 1:38.789 am<br />
besten und somit sicherte er sich seine erste<br />
Pole Position seiner MotoGP-Karriere. Dieser<br />
Zeit hatte auch Weltmeister Marc Marquez<br />
nichts mehr entgegenzusetzen, der als Zweiter<br />
schon 1,4 Sekunden Rückstand hinnehmen<br />
musste. Dani Pedrosa reservierte sich als Dritter<br />
den letzten Startplatz in der ersten Reihe.<br />
Fahrertrainings + BMW-Testrides<br />
am <strong>Sachsenring</strong>:<br />
02./03. Juni <strong>2014</strong><br />
04.05. August <strong>2014</strong><br />
08./09. September <strong>2014</strong><br />
Hinter ihnen folgten die Ducati-Piloten Andrea<br />
Iannone und Cal Crutchlow, Bradley Smith<br />
auf der Monster Tech3 Yamaha als Sechster<br />
in Reihe zwei. Die weiteren Platzierungen in<br />
Reihe drei gingen an Andrea Dovizioso, Stefan<br />
Bradl und Jorge Lorenzo. Bradl und Lorenzo<br />
schon mit über drei Sekunden Rückstand auf<br />
die Pole-Zeit. Reihe vier besetzten Alvaro Bautista,<br />
Pol Espargaro und Valentino Rossi. Der<br />
Vorjahressieger der Dutch TT war stinksauer<br />
und hätte sich am liebsten verkrochen. „Es ist<br />
eine Schande, denn ich war in allen Sitzungen<br />
wettbewerbsfähig. Also dachte ich, ich könnte<br />
mir eine gute Ausgangslage fürs morgige Rennen<br />
schaffen. Leider begann es zu regnen und<br />
das genau im falschen Moment. Jetzt muss ich<br />
aus der vierten Reihe starten und dadurch ändert<br />
sich viel, alles wird schwieriger. Jorge ist<br />
zwar auch in meiner Nähe, doch unsere Hauptkonkurrenten<br />
stehen in der ersten Reihe. Ich<br />
weiß, dass ich im trockenen konkurrenzfähig<br />
sein kann und habe da auch eine gute Pace.<br />
Wir müssen das Bike noch etwas verbessern,<br />
Infos und Buchung unter:<br />
www.team-motobike.de<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
47
MotoGP ASSEN<br />
Fotos: Ronny Lekl (5), Egbert Hammer (1)<br />
so dass ich morgen pushen kann. Wir müssen<br />
den morgigen Tag abwarten, aber ich hoffe auf<br />
trockene Bedingungen.“<br />
Marquez schwimmt als Sieger<br />
über die Ziellinie<br />
Gerade als sich das Feld der MotoGP auf der<br />
Besichtigungsrunde befand, fing es in Assen<br />
heftigst an zu regnen. Da alle Piloten vor dem<br />
Start auf profillose Reifen setzten, begann das<br />
Chaos bereits, bevor das Rennen freigegeben<br />
wurde. In der Schikane vor der Zielgeraden<br />
schlitterte Stefan Bradl ins Aus, der seine<br />
ramponierte Maschine unmittelbar den Streckenposten<br />
überlies und sich flinken Fußes in<br />
die Boxengasse begab, um auf seine Ersatzmaschine<br />
auszuweichen. Diesen kleinen Zwischenspurt<br />
hätte sich der Zahlinger sparen<br />
können, denn der Rennstart wurde zunächst<br />
bis auf weiteres verschoben.<br />
Um kurz nach Zwei wurde dann die Boxengasse<br />
erneut geöffnet und am Himmel zeigte sich<br />
bereits wieder die Sonne. Zusätzliche zwei Besichtigungsrunden<br />
sollte den Fahrern bei der<br />
Entscheidung helfen, mit welchem Setup sie<br />
ins Rennen starten möchten.<br />
Zunächst rückten alle Piloten mit Regenreifen<br />
aus, nur Valentino Rossi, Pol Espargaro und<br />
Yonny Hernandez taten das auf Slicks. Rossi<br />
fuhr nochmals zurück in die Box, um nun doch<br />
das Motorrad mit den profilierten Reifen zu<br />
nutzen, tat das aber etwas zu spät und somit<br />
blieb sein Startplatz leer, denn er musste das<br />
Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen.<br />
Broc Parkes ging es ähnlich, doch hatte<br />
er seine Maschine in der Warmup-Lap zum Restart<br />
auf die Seite gelegt.<br />
Nachdem es nun endlich losgehen konnte, war<br />
es Ducati-Pilot Andrea Dovizioso, der den besten<br />
Start erwischte, doch Marc Marquez ging<br />
noch in der ersten Runde an ihm vorbei. Aleix<br />
Espargaro Dritter gefolgt von Pedrosa, Iannone<br />
und Crutchlow. Lorenzo auf sieben und<br />
Bradl auf elf.<br />
Marquez und Dovizioso, dem Rest des Feldes<br />
schon etwas enteilt, kamen in Runde fünf gemeinsam<br />
an die Box, um ihr Bike zu wechseln.<br />
Eine Runde später ging Dovizioso an Marquez<br />
vorbei, der auf Grund eines Fast-Highsiders in<br />
Ramshoek weit gehen musste. Genau in dieser<br />
Runde kam dann auch der Rest des Feldes<br />
zum Motorrad-Tausch.<br />
Marquez, inzwischen wieder an Dovizioso<br />
vorbei, machte sich auf den Weg, seinen<br />
achten Saisonsieg perfekt zu machen, der<br />
Italiener ungefährdet auf Platz zwei. Dahinter<br />
entbrannte ein sehenswerter Zweikampf<br />
zwischen Aleix Espargaro und Dani Pedrosa<br />
um den verbleibenden Podiumsplatz. Pedrosa<br />
setzte sich letztendlich durch und konnte sogar<br />
noch knapp neun Sekunden auf den Trainingsschnellsten<br />
herausfahren.<br />
Ein Desaster bahnte sich unterdessen bei Jorge<br />
Lorenzo an, der inzwischen auf Platz 14 zurückgefallen<br />
war und mit Karel Abraham und<br />
Danilo Petrucci um die letzten zu vergebenden<br />
Punkte kämpfen musste. Am Ende blieb ein ernüchternder<br />
dreizehnter Platz und damit auch<br />
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48 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
sein schlechtestes Ergebnis, was er seit seiner<br />
Zeit in der MotoGP eingefahren hat. „Ich muss<br />
ehrlich sagen, dass mein Motorrad heute sowohl<br />
bei nassen als auch bei trockenen Bedingungen<br />
recht gut funktioniert hat, ich hatte<br />
nur ein schlechtes Rennen als Fahrer. Mein<br />
Vertrauen war nicht das Beste und ich wollte,<br />
wie im Vorjahr, auch nicht stürzen. Heute war<br />
es auf alle Fälle mein schlechtestes Rennen<br />
überhaupt und dafür möchte ich mich bei<br />
meinem Team und bei meinen Fans entschuldigen.<br />
Im Trockenen hatte ich keine Probleme,<br />
doch im Nassen kamen mir die Gedanken vom<br />
letzten Jahr und ich war deshalb sehr unkonzentriert.“<br />
Sein Teamkollege Valentino Rossi schaffte es<br />
auf Platz fünf und war mit dem Rennverlauf<br />
dann doch zufrieden, zumal er aus der Boxengasse<br />
starten musste. Hinter ihm landeten Andrea<br />
Iannone, Alvaro Bautista, Bradley Smith,<br />
Cal Crutchlow und Stefan Bradl.<br />
Marc Marquez, als Schwimmer über die Ziellinie<br />
gefahren, war nach seinem Auftritt außer<br />
Rand und Band: „Es war heute ein harter Tag,<br />
an dem ich hätte viele Punkte verlieren können.<br />
Dennoch waren wir in der Lage, unter<br />
diesen Bedingungen unseren Vorsprung in der<br />
Gesamtwertung auszubauen. Es war das erste<br />
Mal für mich, unter solchen Nass- Trocken- Bedingungen<br />
zu fahren. Dieser Sieg erfüllt uns<br />
mit Zufriedenheit, vor allem die 25 Punkte, die<br />
wir dafür erhalten haben.“<br />
Moto2: Pole für Rabat<br />
Am Samstag nach dem Qualifying war<br />
es WM-Leader Tito Rabat, der sich über<br />
eine weitere Pole Position freuen konnte.<br />
Dominique Aegerter folgte ihm auf<br />
Platz zwei und hinter dem Schweizer<br />
der Brite Sam Lowes.<br />
Mika Kallio, der die zweite Startreihe<br />
eröffnete, ließ Takaaki Nakagami<br />
und Simone Corsi hinter sich. Danach<br />
folgten Johann Zarco, Maverick Vinales<br />
und Ricard Cardus.<br />
Bester Deutscher im Qualifying war<br />
Sandro Cortese als Vierzehnter, Marcel<br />
Schrötter 16 und Jonas Folger 21.<br />
MotoGP ASSEN<br />
Entscheidung in Sachen Setup treffen mussten.<br />
Da hatte es allerdings schon den Trainingsschnellsten<br />
von der Strecke gekegelt. Rabat<br />
profitierte vom Rennabbruch und konnte beim<br />
Restart seine Position wieder einnehmen. Die<br />
Mehrzahl der Piloten entschied sich daraufhin<br />
für Regenreifen, Jonas Folger tat das Gegenteil<br />
und setzte auf Slicks, was ein fataler Fehler war.<br />
„Es war definitiv die falsche Entscheidung mit<br />
Slicks in das Rennen zu starten. Aber das Wetter<br />
hier ist immer schwer einzuschätzen, weil<br />
es bei unbeständigen Bedingungen eigentlich<br />
ständig von einer Minute auf die andere umschlägt.<br />
Jedenfalls habe ich nach zwei Runden<br />
entschieden in die Box zu fahren, um auf Regenreifen<br />
zu wechseln. In diesen zwei Runden<br />
habe ich eindeutig zu viel Zeit verloren, es war<br />
absolut sinnlos überhaupt so loszufahren. Ich<br />
wollte daher einfach nur schnellstmöglich das<br />
Rennen unter normalen Voraussetzungen für<br />
diese Bedingungen fortsetzen und habe dabei<br />
in der Hektik in der Boxenstraße das <strong>Speed</strong>-Limit<br />
überschritten. Es hat nicht lange gedauert,<br />
bis mir die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe<br />
aufgebrummt hat. Nach diesem Penalty hat<br />
dann endlich mein Rennen begonnen. Obwohl<br />
ich aussichtslos weit hinterher gefahren bin,<br />
fuhr ich es zu Ende, denn es war ein gutes<br />
Training. Es war für mich mehr oder weniger<br />
zum ersten Mal im Regen mit der Moto2. Von<br />
dem her wollte ich möglichst viele Erfahrungen<br />
sammeln, was auch super gelungen ist. Mein<br />
Ziel war es, auf ansprechende Rundenzeiten<br />
genauso wie das Wetter am Start. Nach dem<br />
kurzen, aber heftigen Regen zum Zeitpunkt<br />
des ersten Startvorgangs war die Piste richtig<br />
nass. Deswegen habe ich mich dann in der<br />
Startaufstellung von vornherein gegen einen<br />
Wechsel auf Slick ausgesprochen. Natürlich<br />
war ich mir nicht sicher, ob es abtrocknen<br />
oder wieder zu regnen beginnen würde. Es war<br />
uns auch klar, dass es hier schnell abtrocknen<br />
wird, sobald die Sonne herauskommt, aber<br />
zumindest in der Anfangsphase hätte es auf<br />
gar keinen Fall Sinn gemacht, mit Slicks ins<br />
Rennen zu gehen. Man hätte bei weitem zu viel<br />
Zeit verloren. Daher bin ich mit Regenreifen<br />
und mit einer relativ harten Abstimmung für<br />
regnerische Bedingungen gestartet. Im Nachhinein<br />
betrachtet war dies auch die richtige<br />
Entscheidung, denn erst in den letzten fünf<br />
Runden konnte ich vollen Nutzen daraus ziehen.<br />
Zuvor habe ich mir im Nassen schwer getan<br />
ein besseres Gefühl für diese schwierigen<br />
Bedingungen aufzubauen und ich wollte auch<br />
auf gar keinen Fall stürzen. Ein Regenrennen<br />
gewinnt man mit Sicherheit nicht in den ersten<br />
Runden. Die erste Hälfte des Rennens war<br />
daher eher eine verhaltene Fahrt. Erst gegen<br />
Schluss bin ich besser in Schwung gekommen<br />
und konnte auch zügig zu meinen Vorderleuten<br />
Gino (Rea) und Hafiq (Syahrin) aufholen<br />
und an die beiden ranfahren. Gino war sogar<br />
um einiges langsamer als ich und ich hatte<br />
ihn auch schon überholt. Aber in der letzten<br />
Runde hat er auf der Geraden gekontert und<br />
ich konnte danach bis ins Ziel<br />
nichts mehr gegen ihn ausrichten.<br />
Dazu muss ich aber auch<br />
eingestehen, dass ich nichts<br />
Unnötiges riskieren wollte. Ich<br />
war heilfroh, dieses schwierige<br />
Rennen überhaupt überstanden<br />
zu haben. Die vier Punkte waren<br />
mir wichtiger, als leer auszugehen.<br />
Nach einem schwierigen<br />
Wochenende mit einem noch<br />
schwierigeren Rennen zum Abschluss<br />
wollte ich unbedingt mit<br />
einem zählbaren Ergebnis von<br />
hier abreisen. Hoffentlich geht es<br />
beim nächsten Rennen, das noch<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Regengott Anthony<br />
Genau elf Jahre war es her, als Anthony West<br />
sein letztes Rennen gewann. Der Australier<br />
kam mit dem turbulenten Rennverlauf am besten<br />
zurecht und sicherte sich nach 24 Runden<br />
und einem Vorsprung von 0,3 Sekunden<br />
auf Maverick Vinales den Sieg bei der Dutch<br />
TT <strong>2014</strong>. Dritter wurde der Finne Mika Kallio.<br />
Nachdem es in der Startphase (Einführungsrunde)<br />
zu Regen- und Hagelschauern kam,<br />
wurde der Start abgebrochen und das Rennen<br />
kurze Zeit später als Wet Race gestartet. Das<br />
bedeutete, dass es keinen Rennabbruch geben<br />
würde und die Fahrer fürs Rennen die richtige<br />
zu kommen und ein Gefühl für derartige Bedingungen<br />
aufzubauen. Abgesehen davon,<br />
war ich im Regen der Schnellste. Schade um<br />
dieses Rennen, denn heute wäre einiges mehr<br />
drinnen gewesen. Das Problem am Start bzw.<br />
in der Anfangsphase war, dass es ein zweites<br />
Mal zu regnen begann. Das hat gereicht, dass<br />
die Piste erst spät abtrocknete.“<br />
Bester Deutscher wurde Marcel Schrötter auf<br />
Platz zwölf. „„Diese vier Punkte für den zwölften<br />
Rang sind wirklich hart verdient, auch<br />
wenn heute sogar wieder ein Top-10-Resultat<br />
in Reichweite lag. Es war von Beginn bis zur<br />
Zieldurchfahrt ein schwieriges Rennen. Die<br />
Bedingungen waren schwer einzuschätzen,<br />
dazu mein Heimrennen auf dem <strong>Sachsenring</strong><br />
ist, wieder mehr aufwärts.“<br />
Dominique Aegerter ließ sich hinten mit Slick<br />
und vorn mit Regenreifen bestücken, was ihm<br />
zwar am Ende des Rennens die schnellsten<br />
Rundenzeiten bescherte, doch der Rückstand<br />
auf die Spitze war dann schon zu groß, um<br />
nochmal entscheidend ins Renngeschehen<br />
einzugreifen. „Ich habe die Entscheidung ganz<br />
allein getroffen und wir haben den Hinterreifen<br />
in der Startaufstellung getauscht. Ich war<br />
überzeugt, dass die Strecke schneller auftrocknen<br />
würde und wollte zuerst sogar auch<br />
vorne einen Slick montieren lassen. Doch mein<br />
Cheftechniker Gilles Bigot hat mir davon abge-<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
49
aten. Natürlich war ich am Ende der Leidtragende, aber ehrlich gesagt,<br />
würde ich in der gleichen Situation exakt dieselbe Entscheidung treffen.<br />
Ich wollte dieses Rennen gewinnen, und da ich im Regen noch nicht<br />
so viel Erfahrung mit der Maschine habe, habe ich mir dieses Szenario<br />
zusammengestellt. Wären wir im letzten Rennen der Saison gewesen<br />
und ein wichtiger Rang in der Weltmeisterschaft hätte verteidigt werden<br />
müssen, hätte ich weniger Risiko gewählt. Doch wie gesagt, ich stehe<br />
zu meiner Wahl.“ Am Ende blieb für den Schweizer nur Platz 21. Sein<br />
Landsmann Tom Lüthi machte es da mit Platz sechs um einiges besser.<br />
Randy Krummenacher und Sandro Cortese stürzten und gingen somit<br />
punktlos aus.<br />
Moto3: Alex Marquez (42) siegt – Jack Miller (8) out<br />
MotoGP ASSEN<br />
Jack Miller, der am Samstag noch souverän die Pole Position einfuhr,<br />
hatte mit dem Rennausgang am Sonntag nichts zu tun. Er verlor mit<br />
diesem erneuten Nuller weitere wichtige Zähler im Kampf um die Weltmeisterschaft.<br />
Nach dem Start zum 8. Lauf der Moto3 waren es die Estrella Galicia<br />
0,0-Fahrer Alex Marquez und Alex Rins, die schon frühzeitig im Rennen<br />
vom Rest des Feldes absetzen konnten. Dahinter folgte, ebenfalls<br />
schon von der Verfolgergruppe losgelöst, Mahindra-Pilot Miguel Oliveira,<br />
der den Anschluss zu<br />
Rins suchte und später<br />
auch fand. Am<br />
Ende reichte es für<br />
ihn dennoch nur zu<br />
Platz drei.<br />
Interessant war es<br />
auch im Kampf um<br />
Platz vier, den Alexis<br />
Masbou, Niccolo<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Punkte möglich sind. Auch wenn einige Leute vor mir ausgefallen sind,<br />
aber wenn alles passt können wir auch angreifen.“<br />
Philipp Öttl fuhr als Fünfzehnter in die Punkte. Sein Vater und Manager<br />
Peter Öttl nach dem Rennen: „Philipp war in der Anfangsphase sehr gut<br />
dabei. Dann verlor er einige Plätze und hatte Mühe, sich in der Gruppe<br />
durchzusetzen. Aber ganz am Ende hat er seine Stärke ausgespielt.<br />
Nach langem Kampf in<br />
der Gruppe, bei dem<br />
er immer wieder die<br />
Zähne zeigte, blieb er<br />
sattelfest und beendete<br />
das Rennen mit einem<br />
Erfolg. Die Zielflagge<br />
zu erreichen, ist Teil<br />
der Aufgabe, und das<br />
gelingt Philipp immer.<br />
Und deshalb hat er den<br />
Punkt verdient!”<br />
Luca Grünwald im Pech.<br />
Moto3 Qualifying ASSEN<br />
1. J. Miller<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
2. A. Marquez<br />
3. N. Ajo<br />
4. A. Masbou<br />
5. N. Antonelli<br />
SPA<br />
FIN<br />
FRA<br />
ITA<br />
Estrella-Galicia 0,0<br />
Avant Tecno Ajo<br />
Ongetta-Rivacold<br />
Junior Team GO&FUN<br />
Moto3 Rennen Assen - 22 runden<br />
1. A. Marquez<br />
2. A. Rins<br />
3. M. Oliveira<br />
4. A. Masbou<br />
5. N. Antonelli<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
SPA Estrella Galicia 0,0<br />
POR Mahindra Racing<br />
FRA Ongetta-Rivacold<br />
ITA Junior Team GO&FUN<br />
KTM<br />
Honda<br />
Husqvarna<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
Mahindra<br />
Honda<br />
KTM<br />
1:42,240<br />
1:42,356<br />
1:42,430<br />
1:42,458<br />
1:42,515<br />
38:07,648<br />
+ 2,960<br />
+ 3,644<br />
+ 16,350<br />
+ 16,466<br />
Foto: Christian Bourget<br />
Foto: Christian Bourget<br />
Antonelli, Efren Vazquez,<br />
Isaac Vinales,<br />
Danny Kent, Niclas<br />
Ajo, Romano Fenati<br />
und Karel Hanika<br />
versuchten unter<br />
sich auszufechten.<br />
Diese Gruppe wurde<br />
allerdings leicht dezimiert,<br />
als sich Hanika<br />
als Erster, und dann auch Fenati und Ajo via Sturz verabschiedeten.<br />
Riesiges Pech ereilte kurz vor Ende des Rennens Kiefer-Pilot Luca Grünwald.<br />
Er stürzte auf Platz dreizehn liegend in der Timmer-Schikane und<br />
ließ damit wichtige Punkte liegen. Mit involviert waren in diesen Crash<br />
noch Tonucci und Guevara. Grünwald schob zwar seine schwer beschädigte<br />
Maschine noch über die Ziellinie, mehr als Platz 28 war aber nicht<br />
mehr zu holen. „Ich bin in der vorletzten Runde von einem anderen Fahrer<br />
„weit“ geschickt worden und musste mich wieder hinfahren. Als ich<br />
dann in der letzten Runde Dritter oder Vierter der Gruppe war, konnte<br />
ich im hinteren Teil der Strecke aus dem Windschatten drei Fahrer überholen.<br />
Das war perfekt. Dann fuhr Tonucci bei der Anfahrt zur letzten<br />
Schikane an mir vorbei und ich wollte dagegenhalten, aber das hat nicht<br />
funktioniert. Ich hatte in der Rechtskurve der Schikane schon das Vorderrad<br />
verloren und bin dann gestürzt. Dabei gingen auch noch zwei<br />
andere Fahrer zu Boden, was mir sehr leid tut. Natürlich war das jetzt<br />
schade aber man kann es nicht ändern und beim nächsten Mal greifen<br />
wir wieder voll an. Wir haben heute gezeigt, dass wenn alles passt<br />
Moto3 Punktestand<br />
1. J. Miller<br />
AUS<br />
2. R. Fenati ITA<br />
3. A. Marquez SPA<br />
4. A. Rins<br />
SPA<br />
5. E. Vazquez SPA<br />
Moto2 Qualifying ASSEN<br />
1. E. Rabat<br />
2. D. Aegerter<br />
3. S. Lowes<br />
4. M. Kallio<br />
5. T. Nakagami<br />
Moto2 Punktestand<br />
1. E. Rabat SPA<br />
2. M. Kallio FIN<br />
3. M. Vinales SPA<br />
4. D. Aegerter SUI<br />
5. S. Corsi<br />
ITA<br />
Red Bull KTM Ajo<br />
SKY Racing Team VR46<br />
Estrella-Galicia 0,0<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
SaxoPrint-RTG<br />
Moto2 Rennen ASSEN - 24 Runden<br />
1. A. West<br />
2. M. Vinales<br />
3. M. Kallio<br />
4. J. Zarco<br />
5. A. de Angelis<br />
motogp qualifying ASSEN<br />
1. A. Espargaro<br />
2. M. Marquez<br />
3. D. Pedrosa<br />
4. A. Iannone<br />
5. C. Crutchlow<br />
SPA Marc VDS Racing Team<br />
SUI Technomag carXpert<br />
GBR <strong>Speed</strong> Up<br />
FIN Marc VDS Racing Team<br />
JAP IDEMITSU Honda Team<br />
AUS QMMF Racing Team<br />
SPA Paginas Amarillas HP 40<br />
FIN Marc VDS Racing Team<br />
FRA AirAsia Caterham<br />
RSM Tasca Racing Moto2<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Pons HP 40<br />
Technomag carXpert<br />
NGM Forward Racing<br />
SPA NGM Forward Racing<br />
SPA Repsol Honda Team<br />
SPA Repsol Honda Team<br />
ITA Pramac Racing<br />
GBR Ducati Team<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
Honda<br />
Kalex<br />
Suter<br />
<strong>Speed</strong> Up<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
<strong>Speed</strong> Up<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Cat. Suter<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
117<br />
110<br />
110<br />
107<br />
107<br />
1:37,311<br />
1:37,462<br />
1:37,674<br />
1:37,699<br />
1:37,876<br />
46:02,089<br />
+ 0,318<br />
+ 0,743<br />
+ 7,300<br />
+ 11,253<br />
157<br />
131<br />
109<br />
71<br />
69<br />
1:38,789<br />
1:40,194<br />
1:40,732<br />
1:40,786<br />
1:40,796<br />
motogp rennen assen - 26 runden<br />
1. M. Marquez SPA<br />
2. A. Dovizioso ITA<br />
3. D. Pedrosa SPA<br />
4. A. Espargaro SPA<br />
5. V. Rossi<br />
ITA<br />
Motogp punktestand<br />
1. M. Marquez<br />
2. V. Rossi<br />
3. D. Pedrosa<br />
4. A. Dovizioso<br />
5. J. Lorenzo<br />
SPA<br />
ITA<br />
SPA<br />
ITA<br />
SPA<br />
Repsol Honda Team<br />
Ducati Team<br />
Repsol Honda Team<br />
NGM Forward Racing<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Repsol Honda Team<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Repsol Honda Team<br />
Ducati Team<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Honda<br />
Ducati<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Ducati<br />
Yamaha<br />
43:29,954<br />
+ 6,714<br />
+ 10,791<br />
+ 19,199<br />
+ 25,813<br />
200<br />
128<br />
128<br />
91<br />
81<br />
50 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin