Kommunikation im Unternehmen Mit der Belegschaft ... - SKO
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schwerpunkt<br />
Foto: Inmagine<br />
fokus<br />
Geschäftsgang, Personalabbau, Akquisitionen<br />
o<strong>der</strong> dem Verkauf eines Betriebsteils<br />
und <strong>der</strong>gleichen.» Dann zeige sich, wie gut<br />
ein <strong>Unternehmen</strong> vorbereitet sei, ob es<br />
kurzfristig richtig reagieren o<strong>der</strong> eben besser<br />
noch agieren könne. «Man kann sich<br />
nicht <strong>im</strong> Detail auf jede Eventualität vorbereiten,<br />
aber ein Dispositiv, das gewisse<br />
Grundszenarien mit entsprechenden<br />
Handlungsfolgen durchspielt, sollte heute<br />
Standard sein», sagt Eberhard.<br />
Nebst <strong>der</strong> Führungskommunikation, also<br />
<strong>der</strong> <strong>Kommunikation</strong> des direkten Vorgesetzten<br />
mit seinen Teammitglie<strong>der</strong>n, gehört<br />
die HR-<strong>Kommunikation</strong> zu den wichtigen<br />
Disziplinen. Des weiteren ist je<strong>der</strong><br />
Auftritt des CEO – auch <strong>der</strong>jenige nach<br />
aussen – von Bedeutung und hat meistens<br />
Signalwirkung nach innen. Und schliesslich<br />
ist es an einer Abteilung für interne<br />
<strong>Kommunikation</strong>, die heute in grösseren<br />
<strong>Unternehmen</strong> dazugehört, auf <strong>der</strong><br />
«Corporate»-Ebene mit den <strong>Mit</strong>arbeitenden<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Stufen <strong>im</strong> stetigen<br />
Dialog zu sein. «Den Stellenwert für meine<br />
Abteilung müssen wir uns stets auch ein<br />
Stück weit erkämpfen, indem wir aktiv auf<br />
die Leute zugehen und die relevanten konzernweiten<br />
Themen bewirtschaften», sagt<br />
etwa Andreas Guler, <strong>der</strong> Leiter Interne<br />
<strong>Kommunikation</strong> bei <strong>der</strong> Schweizerischen<br />
Post, zur Rolle seiner Abteilung. (Siehe<br />
dazu auch «Nachgefragt» auf den Seiten 6<br />
und 7).<br />
Eine saubere Analyse ist ratsam<br />
Auch interne <strong>Kommunikation</strong> ist Chefsache,<br />
heisst es allenthalben. Das st<strong>im</strong>mt<br />
sicher insofern, als die <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />
die <strong>Kommunikation</strong> mo<strong>der</strong>iert,<br />
die Informationen wertet, Botschaften<br />
formuliert und das Tempo <strong>der</strong> <strong>Kommunikation</strong><br />
best<strong>im</strong>mt. Von höchster Relevanz<br />
ist – und da ist je<strong>der</strong> einzelne Vorgesetzte<br />
gefor<strong>der</strong>t –, Informationsmüll zu vermeiden,<br />
wie es zum Beispiel <strong>der</strong> erfahrene<br />
<strong>Kommunikation</strong>sexperte Marcus Knill<br />
formuliert. Durch die ständig anschwellende<br />
Informationslawine und die wachsenden<br />
E-Mail- und Papierberge entstehen<br />
gleichzeitig Informationsdefizite. Trotz<br />
Informationsschwemme haben die <strong>Mit</strong>arbeitenden<br />
dann plötzlich das Gefühl,<br />
unterinformiert zu sein. Deswegen muss<br />
sich gemäss Knill jedes <strong>Unternehmen</strong> die<br />
Kernfrage stellen: Wie erhalten all die<br />
verschiedenen Adressaten die entscheidenden<br />
Informationen, die sie wirklich<br />
benötigen? Für Knill ist dafür eine seriöse<br />
Standortaufnahme zentral, wie zum Beispiel,<br />
die vorhandenen Informationsquellen<br />
konkret aufzulisten. Sollen die <strong>Kommunikation</strong>sprozesse<br />
verbessert werden,<br />
muss eine saubere Analyse folgen, aus <strong>der</strong><br />
Erkenntnis heraus, dass die Informationsflut<br />
nur durch gezielte Selektion gesteuert<br />
werden kann. Schliesslich haben daraus<br />
ganz konkrete Massnahmen zu resultieren,<br />
um den Informationsfluss zu verbessern.<br />
Welche Bedeutung welcher Kanal haben<br />
soll, hängt stark von <strong>der</strong> Organisation und<br />
<strong>der</strong> Situation ab. Je nachdem sind das persönliche<br />
Gespräch, gedruckte Medien wie<br />
Personalmagazine o<strong>der</strong> digitale Kanäle wie<br />
Intranet o<strong>der</strong> E-Mails das passende Instrument.<br />
Wie in <strong>der</strong> <strong>Kommunikation</strong> nach<br />
aussen kommt es in <strong>der</strong> internen <strong>Kommunikation</strong><br />
am Ende des Tages auf den richtigen<br />
Mix an. Angesichts <strong>der</strong> E-Mail-Flut<br />
in den meisten <strong>Unternehmen</strong> ist dieses<br />
sicher eher nicht das Instrument <strong>der</strong> Zukunft<br />
<strong>im</strong> digitalen Bereich. Die Reise geht<br />
da eher in Richtung firmeneigene Social-<br />
Media-Plattformen, so, wie sie IT-Firmen<br />
wie Microsoft o<strong>der</strong> SAP bereits einsetzen.<br />
Auch die klassischen sozialen Medien wie<br />
Facebook, Xing & Co. gewinnen an Bedeutung,<br />
wenn es um die <strong>Kommunikation</strong><br />
mit den <strong>Mit</strong>arbeitenden geht. Allerdings<br />
müssen sich viele Firmen erst noch darüber<br />
klar werden, wo <strong>der</strong>en Einsatz wirklich<br />
angebracht und wirksamer ist als ein traditioneller<br />
Informationskanal.<br />
Gesun<strong>der</strong> Menschenverstand –<br />
auch in <strong>der</strong> <strong>Kommunikation</strong><br />
Es bleibt also vielenorts noch viel zu tun in<br />
Sachen interne <strong>Kommunikation</strong>. <strong>Mit</strong>arbeitende,<br />
die das Gefühl haben, schlecht<br />
informiert zu sein, wird es gerade in grösseren<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>im</strong>mer geben. Am<br />
wichtigsten bleiben aber s<strong>im</strong>ple Grundsätze,<br />
wie PR-Berater Peter Eberhard betont:<br />
«Problematisch wird es <strong>im</strong>mer dann, wenn<br />
nicht reiner Wein eingeschenkt o<strong>der</strong> wenn<br />
die verkündeten Verhaltensgrundsätze<br />
von den Führungskräften nicht selbst vorgelebt<br />
werden. Denn an<strong>der</strong>s als externen<br />
Anspruchsgruppen ist es den eigenen <strong>Mit</strong>arbeitenden<br />
sehr wohl möglich, zu überprüfen,<br />
ob die <strong>Kommunikation</strong> mit dem<br />
tatsächlichen Handeln und Verhalten<br />
übereinst<strong>im</strong>mt. Ist das nicht <strong>der</strong> Fall,<br />
kommt es zu Misstrauen, Demotivation<br />
und irgendwann zur inneren Kündigung.<br />
Letztlich geht es schlicht darum, einige wenige<br />
<strong>Kommunikation</strong>sgrundsätze zu befolgen,<br />
die einem eigentlich auch <strong>der</strong> gesunde<br />
Menschenverstand nahelegt: von innen<br />
nach aussen, zeitgerecht, verständlich,<br />
konsistent, kontinuierlich.» <br />
Michael Zollinger<br />
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